Bei der Archivierung digitaler Daten kommt's vor allem auf die Frage an, was man unter Langzeit-Sicherung versteht. Solange es "nur" darum geht, seine eigenen Bilder für den Rest des eigenen Lebens greifbar zu haben, kommt man mit Harddisk-Speicherung und paralleler Sicherung auf CD / DVD / MO vermutlich halbwegs sicher über die Runden, solange man im Abstand von ein paar Jahren, sämtliche Daten auf jeweils neue Medien umspeichert und dabei ggf. auch auf neue Formate umrechnet. Logistisch auch nicht ganz profan...
Die wirkliche Problematik beginnt aber, wenn es darum geht, die Alltagsbilder von heute den Historikern der Zukunft zugänglich zu erhalten – und da sieht's für digitale Bilder ziemlich finster aus, weil sie – im Gegensatz zu Negativen oder stabilen Abzügen – der permaneneten Pflege/Überwachung bedürfen. Die Entdeckungen ganzer fotografischer Archive, die 100 Jahre lang unbeachtet auf einem Dachboden geschlummert haben, wird es in der Zukunft wohl nicht mehr geben, denn die Chance, dass ein Laufwerk, eine DVD, eine CD aus dem Jahre 2007 im Jahr 2107 noch lesbar und in Ordnung sind, ist gering. Und schon heute lagern z.B. beim BND 1000ende von Gigabytes Daten aus der ehemaligen DDR, die nicht mehr rekonstruiert werden können.... unter "archäologischem" Aspekt ist die Digitaltechnik ein Supergau. Kein Zufall, dass viele Archive heute bereits wirklich wichtige Daten auf Microfilm belichten, bei dem eine Lebensdauer von etwa 500 Jahren erwartet wird.
Wenn ich darüber nachdenke, wie viele Daten mir in den letzten 20 Jahren verloren gegangen sind – aufgrund technischer Defekte an HDs, CDs etc, gepaart mit mangelnder Sorgfalt meinerseits, dann zweifele ich sehr an der Sicherheit digitaler Archivierung. Meine ältesten Negative hingegen sind aus dem Jahr 1968 – alle perfekt "lesbar".