Hallo Leute,
hier bin ich wieder.
Mann, war die Walking Tour zum Vulkan toll. Sowas kann man einfach nicht in Worte fassen.
Selbst der Heliflug verblast dagegen.
Also wir haben uns um 22.30 Uhr mit Chris getroffen. Wir drei sind dann bewaffnet mit Taschenlampen losgezugen immer in Richtung wo die Lava ins Meer flißt. Risse in der Lavadecke oder langsam fließende Lava konnten wir leider keine finden. Und dann waren wir da. Ca. 100-150 m von uns floß sie ins Meer, rießige Wellen haben sich regelrecht die Lava geholt und dass auf einer Breite von ca. 600-1000 m. Immer wieder gab es Explosionen. Wir waren wie hypnotisiert, konnten den Blick überhaupt nicht mehr abwenden. Es war gigantisch, es gibt keine Worte dafür. So dicht dran, umwerfend, faszinierend, einfach unglaublich...................................................................
Man muß sich das so vorstellen. Direkt am Meer ist das große Schauspiel, dann kommt eine ebene Fläche mit gerade eben/noch nicht ganz erkalteter Lava (mehr grau/schwarz als rot)und dann eine Klippe und das über die ganze Breite. Unter dem Ganzen sind die Tubes in der die Lava schnell wie Wasser fließen. Der Anfang der Klippe/die Ecke ist somit ein Überhang (und hier standen wir) und ist besonders instabil. Genau wie etwas weiter hinten, da steht man ja auch auf den Tubes und da kann immer mal was einbrechen oder plötzlich explosionsartig rausspritzen.
Wir standen erst etwas seitlich und plötzlich hat sich direkt vor uns eine anscheinend verstopfte (Chris hatte in der Nacht davor noch dort Lava gesehen) Tube zum Meer hin geöffnet. Ein großes Stück gedrocknete Lava (der Pfropfen) wurde ins Meer gespregt. Wir standen ja direkt auf der Tube und Chris rief nur "run" und wir rannten los. Ist aber nichts passiert. Wir standen nun wieder seitlich von der neuen Tube am Anfang der Klippe und es fing um uns rum aus verschiedenen Löchern an zu rauchen. Chris erklärte uns, dass dies ein sicheres Zeichen dafür sei, dass die Klippe demnächst abbricht. Wir haben uns dann erst mal verdrückt um das Ganze zu beobachten und dann siegte die Unvernunft und wir gingen zurück, da man von dort den besten Blick auf die neue Tube hatte.
Wir sind dann noch etwas hinter dem Klippenrand ca. 1/3 von der Gesamtbreite abgelaufen, unter uns die Tubes, es wurde teilweise auch ziemlich warm unter unseren Füßen. Chris fragte aber immer, ob wir das auch wirklich wollen, denn es ist halt schon die "Danger Zone". Keiner kann wirklich voraussehen was wann und wie genau passiert. Für uns persönlich war es das aber wert.
Natürlich hat uns Chris die ganze Zeit über alles super toll erklärt und uns auf viele Dinge aufmerksam gemacht. Er ist sehr zu empfehlen.
Außer uns waren nur noch zwei kleine Gruppen mit Einheimischen unterwegs, es war immerhin Samstag. Turisten kommen Nachts keine und tagsüber verhindern Ranger, dass man weiter geht als bis zur offiziellen Plattform. Bei der waren wir dann auch noch, aber da sieht man ja fast nichts. Es muß jedem klar sein, dass man sich in Gefahr begibt, das ist nicht Disneyland.
Ohne Führer würden wir nicht in das Gebiet gehen. Ein kleines Beispiel: Ein Ehepaar lief über die noch nicht ganz erkaltete Lava. Ist normalerweise auch kein Problem. Dann kam ein Regenschauer. Das Wasser lief in die Schlitze und heißer Wasserdampf stiegt nach oben. Das Ehepaar ist tot, sie wurden regelrecht gekocht.
So, jetzt muß ich Schluss machen es gibt Nachtessen.
Viele Grüße
Tonia