Dann erzähl ich auch noch ein bisschen über die Tour:
Ich war 2005 im März dort.
Am ersten Tag hat es fast den ganzen Tag geregnet, irgendwann gegen mittag war ich patschnass bis auf die Haut - und in den Schuhen stand das Wasser. Ich hatte das gleiche Tempo, wie ein amerikanisches Ehepaar und so liefen wir irgendwann zusammen.
Als wir Mittag im zweiten Tal Pause machten und mit ein paar Hippies dort quatschten wurde es durch die nassen Klamotten richtig kalt - ich hätte nicht gedacht, daß es mich auf Hawaii frieren würde.
Wir liefen an dem Tag bis zum Hubschrauberlandeplatz ca. Meile 9 oben am Steilhang. Zelte durften nicht auf die Freifläche, sondern mußten in den Wald. Wir waren dort 4 Zelte, das Ehepaar und ich - und noch drei Leute, die wie von Michael angesprochen dort das Basislager hatten und ohne Gepäck im Tal waren.
Am nächsten Morgen ging es weiter, jetzt bei tollem Sonnenschein, die Schuhe waren aber immer noch nass bis ins Futter. Bachdurchquerungen waren nicht einfach, da die Bäche viel Wasser hatten - wir gingen dann einfach durchs Wasser.
Dann an der steilsten Stelle stürzte ich und schlug mit dem Knie voll auf einen Stein. Herzklopfen - ein kleines Stück weiter rechts und wäre den Hang runter gekullert.
Obwohls an dem Tag doch nur noch ca. 2 Meilen waren, kamen wir erst am späten Vormittag im Valley an.
Wie Michael schon schrieb, hatte auch ich Micropur dabei, der Wasserfilter ist so umständlich.
Als Essen hatte ich Nudeln, Fertiggerichte, viel Beef Jerky, Studentenfutter. Reis ist nicht gut - der braucht viel zu lange zum Kochen. Auf das amerikanische Ehepaar hatte ähnliches zum Essen dabei.
Am nächsten Morgen war mein Knie grün und blau, dick geschwollen, und schmerzte bei jedem Schritt. Ich wußte, daß ich es nicht schaffen werde, die 11 Meilen zurück zu laufen. Einen Tag zu warten, bringt auch nix. Die Hippies aus dem Tal sagten mir, für solche Fälle wird ein Hubschrauber geholt.
Holen sieht so aus: am Strand werden mit den Füßen groß die Buchstaben SOS in den Sand gescharrt - und dann wird gewartet, bis der erste Touri-Hubschrauber vorbei fliegt.
Diese winken dann, um zu zeigen, daß sie das Zeichen gesehen haben - und fliegen weiter.
Nach einer Stunde kam dann bei mir ein kleiner Hubschrauber vom Fire-Departement, fragte nach was los ist, besprach das mit seiner Zentrale und flog wieder los, dann nach einer weiteren Stunde kam wieder ein Heli des Fire-Departements, diesmal Doors-off, die zwei FireFighter vom Rücksitz haben mich auf eine Trage gepackt, unten unter ihre Beine geschoben - mein Kopf war draußen
- und sind dann an der Küste entlang nach Princeville zum Flugplatz, wo schon ein Krankenwagen auf mich gewartet hatte, der mich nach Lihue ins Wilcox Hospital gebracht hat.
Der Heil vom FireDepartement war übrigens gratis - aber der Krankenwagen und die Versorgung des Knies im Krankenhaus war nicht ganz billig (für meine Versicherung).
Das Knie wurde geröntgt, auch an den Bändern war nix kaputt. Ich bekam starke Schmerzmittel und wurde noch ein halbes Jahr lang bei jeder Wanderung mit Schmerzen im Knie an den Sturz erinnert.