Liebe Forum-Leser,
für unsere beiden Reisen in die USA (2008, 2016) habe ich mir hier öfter mal rein als Leser Anregungen geholt. Nun, da wir gerade frisch von Kalifornien und Hawaii zurückkommen, möchte ich meine Erfahrungen hier insbesondere zum Thema Kriminalität auf Hawaii preisgeben.
Wir waren den September über für zwei Wochen zum wiederholten Mal in Kalifornien und sind dann noch jeweils eine Woche auf Big Island und Kaua’i gewesen.
Mit Zelt und Mietwagen unterwegs haben wir hauptsächlich auf State oder County Beaches übernachtet.
Da auch unser Lonely Planet (Ausgabe 2015) in Bezug auf Autoaufbrüche insbesondere auf Big Island eindringlichst gewarnt hat, habe ich aus dem Zelt heraus auch mal noch angefangen zu recherchieren und bin hier in diesem Forum, aber auch auf vielen anderen Seiten, auf dringliche Warnungen vor Autoaufbrüchen gestoßen. Nun, wenn man so etwas liest, dann fängt man natürlich an, seine Umgebung etwas genauer zu beobachten und senkt seinen eigenen Wohlfühlfaktor.
Entweder manch ein Thread-Autor sowie auch der Lonely Planet Autor (insbesondere des Big Island Kapitels) hat ein anderes Hawaii bereist oder leidet unter Paranoia
Wir haben das bei weitem nicht so schlimm wahrgenommen, wie wir es gelesen haben.
Negativ vorbelastet habe ich jeden von uns benutzten Parkplatz mal schnell nach Glassplittern (von eingeschlagenen Autoscheiben) im Schnelldurchgang abgescannt. Ich habe KEINE EINZIGE gefunden. Wir haben kein Zelt in Hausgröße, daher mussten wir über Nacht natürlich einiges an Gepäck im Auto lassen. Die Wertsachen mit ins Zelt zu nehmen ist für uns ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Ansonsten war sowohl auf dem Rücksitz wie auch im Kofferraum unser Gepäck (beim letzten Mietwagen war der Kofferraum mit unseren beiden Koffern sogar durch die Scheibe einsehbar). Es ist natürlich schon ein gewisses Risiko auf diese Art zu reisen. Jedoch würde ich nun mal behaupten, dass dies auf Hawaii genau so riskant ist wie in Deutschland, England, Kalifornien, Spanien, der Schweiz oder in Australien. Dessen waren wir uns bewusst, sonst wären wir zuhause geblieben.
Liest man hier den ein oder anderen Thread, welchen man per Google findet, wenn man z.B. „Big Island Kriminalität“ sucht, dann erhält man leicht den Eindruck, dass die Fensterscheibe schon eingeschlagen ist, bevor man überhaupt mit einparken fertig ist.
Die meisten Threads mit diesen Angaben sind aus dem Jahr 2011 oder früher. Möglicherweise war diese Gefahr in früheren Jahren tatsächlich akuter wie im Jahr 2016, möglicherweise hat man politisch etwas dagegen unternommen. Im Jahr 2016 kann ich zumindest aus unserer Erfahrung sagen, dass wir diese Gefahr nicht höher einstufen als in anderen (sicheren) Ländern.
Auffällig fanden wir, dass es erstaunlich viele „prollige“ Mietwägen gab. Derzeit sehr beliebt unter Touristen sind Ford Mustang und ein Jeep SUV als Cabrio. Möglicherweise sind diese Autos anfälliger, gerade als Cabrio (kann aufgeschlitzt werden, symbolisiert vielleicht auch etwas mehr Wohlstand und kennzeichnet einen recht schnell als Touri). Wir waren da eher neutral unterwegs (stinknormaler Chevrolet Cruze). Zudem mit Zelt, was ja nicht gerade die Luxusvariante ist, Hawaii zu bereisen.
Es gibt bestimmt auch Orte, die man meiden sollte. Wenn einem lauter „Meth-Heads“ entgegenkommen, dann sollte man besser wo anders übernachten. Im Normalfall bekommt man aber irgendwie mit, wo viele „Drogies“ abhängen (auf Kaua’i hat man uns dies im County Park Reservation Office mitgeteilt).
Ich kann mich auch nur auf Big Island und Kaua’i beziehen. Wie das z.B. auf Maui und O’ahu, insbesondere in Honolulu ausschaut, kann ich nicht beurteilen.
Auch wenn das eine nichts mit dem anderen zu tun hat: wir fanden das Meer viel bedrohlicher. Hier finde ich Vorsicht tatsächlich angebracht. Die Gefahren werden von den Institutionen etwas heruntergespielt, aus Angst, Touristen zu verlieren. Es gibt Brandungen, denen man die Gewalt ansieht. Es gibt aber auch friedlich aussehende Buchten, welche es in sich haben. Es gibt einige Strände mit Lifeguards. Im Zweifel kann man diese natürlich auch auf Gefahren und Strömungen ansprechen. Beim Schnorcheln brav Flossen anziehen, seine eigenen Kräfte nicht überschätzen und seinen gesunden Menschenverstand einsetzen, dann ist das Meer herrlich und wird zum Vergnügen.
Ich hoffe, ich konnte dem ein oder anderen etwas Angst nehmen und dadurch den Wohlfühlpegel wieder steigern.
Dieser Thread basiert rein auf unseren Erfahrungen. Garantien gibt es keine