Ich denke, dass ein niedriger Schuh tendentiell immer ein sichereres laufen ermöglicht - eben weil man mehr Gefühl hat und weniger eingeengt ist. Da bin ich voll bei Euch und habe auch nie etwas anderes behauptet.
Es mag Leute wie meine Frau geben, denen ein hoher Schuhe einfach Sicherheit gibt. Sie ist jemand, der wenn er z.B. ins rutschen kommt keinen "Ausfallschritt" macht, sondern sich versucht "festzuklammern". Aber bei einem Durchschnittswanderer hat ein flacher und eher weicher Schuhe da sicher Vorteile...
Wenn man allerdings einen 10kg+ Rucksack auf dem Rücken hat (und das vielleicht richtig gewohnt ist)... dann ist es plötzlich gar nicht mehr so leicht, die höhere Geschwindigkeit und Genauigkeit eines solchen Schuhs zu nutzen. Es gibt dieses Empfehlungen nicht umsonst.
Gleiches gilt, wenn man 6h unterwegs war - bei 30°C, 1000Hm und 15km hinter sich gebracht hat. Vielleicht auch zu wenig getrunken, zu wenig Pause hatte und oben genannten Rucksack auf dem Rücken... dann kann mir keiner erzählen, dass er noch jeden Schritt bewusst und optimal setzt (Ausnahmen bestätigen sicher auch hier die Regel) - vielmehr "dappt" man dann bei einem schweren An- oder Abstieg einfach vor sich hin. Auch da gibt einem ein Stiefel mehr Sicherheit.
Bei mir ist das übrigens nicht erst bei oben genannten Bedingungen der Fall.
Außerdem entlastet ein Stiefel bei Abstiegen grundsätzlich immer den Vorderfuss und den Spann - einfach Physik.
Was will ich damit sagen... je länger und vor allem anstrengender eine Wanderung ist und je mehr ungewohntes Gepäck man hat - desto sinnvoller ist ein stabiler Stiefel.
Zu Hause habe ich Beides und entscheide mich je nach Tour. Wo diese individuell sinnvolle "Grenze" zum wechseln ist - das hängt ganz sicher von der jeweiligen Fitness ab, von den persönlichen Neigungen und auch von den Fähigkeiten... aber man kann da nicht einfach alles wegdiskutieren.
Achso: zur in der Regel besseren Haltbarkeit von schwereren Stiefeln hatte ich ja schon was geschrieben.
Gruß
Michael