Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es "militanten" Nichtrauchern absolut nicht nur darum geht, dass sie von Rauch verschont bleiben. Solche Leute stört allein die Tatsache, dass es überhaupt jemand wagt zu rauchen. Und wenn der Raucher auch weit entfernt ist, und der Wind ganz sicher nicht in die falsche Richtung weht, das interessiert sie gar nicht so sehr.
Rauchen ist schlecht, und deshalb wollen sie - verständlicherweise - das nicht nur nicht riechen, sondern auch noch nicht mal sehen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich meine hier niemanden damit. Ich habe so was aber schon oft gesehen und gehört.
Und deshalb sind die Argumente der Raucher (diejenigen jedenfalls, die etwas abseits gehen und keinesfalls ihre Kippen überall liegen lassen), durchaus berechtigt, dass es manche Nichtraucher einfach übertreiben und ihrerseits auch Rücksicht nehmen sollten.
Ich rieche es "10 Meilen gegen den Wind", wenn jemand bei uns im Hof geraucht hat und dann wieder zurück ins Haus kommt. Ich mag es ebenso wenig wie Rainer, aber ich kann wie er mit den paar Minuten "Störung" gut leben. Und wenn ich irgendwo durch eine Straße gehe und mich weht sekundenlang Zigarettenrauch an, dann stört es mich nicht so, dass ich jetzt allen anderen das Rauchen verbieten wollte. Was anderes wäre es natürlich, wenn man ständig durch Qualmwolken gehen müsste.
Auf der CMT neulich ist mir das aufgefallen, dass es eigentlich ganz gut geht, wenn niemand einen extremen Wirbel macht. Dort kann man in den Außengängen, die die Messehallen verbinden, rauchen. Diese sind überdacht und haben auf beiden Seiten einen Windschutz. Da es nicht ganz offen ist, riecht man den Rauch natürlich doch. Und so geht man zwischen den Messenhallen ein paar Sekunden durch Rauchgeruch. Das kann doch nicht sooo schlimm sein.
Es wurde doch mittlerweile so viel getan zum Nichtraucherschutz. Finde ich auch prima, und ich genieße es, nicht nach Qualm zu stinken, wenn man irgendwo einkehren war. Die Forderung, dass man nirgendwo, niemals und unter gar keinen Umständen und egal wie selten Rauch, und sei er noch so "leicht", riechen muss, finde ich überzogen.
Wie gesagt, ist hier auf niemanden gemünzt.
Ich habe auch Verständnis dafür, dass zu einem schönen Sonnenuntergang am Strand durchaus ein Glas Wein, Sekt oder ein Bier passen kann. Aber da das leider zu viele für Saufgelage missbraucht haben, darf es keiner mehr. Ich find's blöd, und es ist auch ein Eingriff in die persönliche Freiheit, wie ich finde.
Hier in BW haben wir ja gerade eine heftige Diskussion über Alkohol in der Öffentlichkeit. Diese Saufgelage gehören unterbunden, aber es sollte den Leuten schon noch möglich sein, im Park oder am Flussufer ein Picknick zu machen und Bier oder Wein dazu zu trinken. Auch hier finde ich die Einstellung "das hat man einfach nicht zu wollen", wie es die Vertreter des absoluten Alk-Verbotes meinen, nicht sehr zielführend.
(Nein Angie, ich meinte dich nicht, du hast ja nur gesagt, dass du selbst es nicht vermisst
)
In USA hat es mich jedenfalls schon einige Male total gestört. Und wir haben ein Bier am Strand in Florida einfach aus unseren Thermotassen getrunken. Niemand sieht, ob da Kaffee oder sonst was drin ist, und kühl blieb es auch.
Viele Grüße, Petra