Funktionskleidung für Wanderungen

[grasdach]

Hallo,

da es demnächst in den Südwesten geht, sind wir gerade dabei, unsere Ausrüstung zu komplettieren.
Dieses Mal haben wir viel Zeit und wollen deswegen etliche Tages-Wanderungen machen, die wir bei unseren bisherigen USA- Reisen nicht machen konnten.
Die "richtigen" Schuhe haben wir, Wanderstöcke werden wir je nach Wanderung auch benutzen, unsere Bekleidung bisher war das typische "Hut, kurze Hose, T- Shirt, Sonnencreme, Rucksack". Das hat für die üblichen Touri- Trails ausgereicht, für die Ganztags- Wanderungen, die wir jetzt geplant haben, sind wir uns da nicht sicher. Es sind viele Wanderungen dabei, die am und im Wasser entlang gehen (Paria, Escalante, Virgin..) ebenso wie Slot- Canyons, deren Potholes ggf. zu durchschwimmen sind (Buckskin...): die Kleidung wird nass.

Im Unterforum "Hiking" und in der Forumssuche habe ich nichts passendes gefunden.
Und das ist die Frage: welche passende Kleidung ? Nackig durchschwimmen wird wohl nicht erste Option sein (jedenfalls nicht im prüden Utah), daher sollte es Kleidung sein, die
- leicht ist und
- schnell trocknet
Baumwolle ist es jedenfalls nicht.

Dieses Forum hat Antworten auf ALLE Fragen, sicherlich auch auf diese.
Also: habt ihr Erfahrungen mit bzw. Vorschläge für entsprechende Kleidung ?
Nehmt ihr Ersatz zum Wechseln mit oder trocknen die Klamotten am Körper ?

Gruss
Peter
 

[EasyAmerica]

Nackig durchschwimmen wird wohl nicht erste Option sein (jedenfalls nicht im prüden Utah),

Die Unterhose kannst du doch anlassen. 

Kleidung ist zwar nicht im Angebot, aber sonst gibt es so einige nützliche Dinge für den Camping-/Outdoor-Bedarf im EasyAmerica-Shop bei usa-reise.de.

[kossi]

Wenn du einen Globetrotter-Laden in deiner Nähe hast, können die dich perfekt beraten (im Katalog von denen steht auch schon sehr viel über verschiedene Arten der Bekleidung.)

Kleidung mit der man nicht nass wird, bekommt man z. B. für´s Angeln, aber die ist vollkommen ungeeignet zum Wandern.

Mit normaler Kleidung in´s Wasser zu gehen ist ebenfalls keine gute Idee, entweder ist es danach zu kalt und ihr holt euch eine Erkältung, die Klamotten kleben am Körper und machen das Gehen schwer und wenn ihr dann noch Pech habt, lauft ihr euch einen Wolf durch die zusätzliche Reibung bzw. eine Blase.

Wenn ihr wirklich Gewässer durchqueren müsst, solltet ihr so viel wie möglich ausziehen (Badehose drunterziehen?) und euch einen wasserdichten Sack (wie für´s Kanufahren) besorgen. Gut wären dann leichte Schuhe zum Wechseln. Allerdings sind viele Flüsse extrem kalt, überlegt euch das dementsprechend vorher sehr gut. Die Kombination "tief" UND "eiskalt" ist bei Wasser übrigens ziemlich gefährlich.

[Bobby Dan]

Wanderstöcke !!? Ich hoffe, Ihr gehört zu den Wanderern, die nicht so elendig laut durch die Gegend beim Wandern klacken - absolut grausam.

Bzgl. Bekleidung kann man diese Sachen oft vor Ort sehr gut kaufen, allerdings hat man dann manchmal das Problem, dass die eigentlich Größe gerade nicht vorhanden ist.
Ich würde Euch auch Badekleidung unter der atmungsaktiven Wanderkleidung (die in der Sonne normalerweise sehr schnell trocknet) empfehlen und ganz wichtig, richtige Schuhe für INS Wasser, damit Ihr Euch Eure Wanderschuhe nicht ruiniert bzw. eine dicke Erkältung einfangt, weil Ihr den ganzen Tag in nassen Schuhen rumrennt. Das Wasser ist i.d.R. -auch im Hochsommer- ganz schön kalt und selbst wenn man "nur" 45 Min. drin rumläuft, kann das den Körper ganz schön auskühlen. Ich drück Euch die Daumen, das alles klappt und Ihr Eure Freude an den Wanderungen habt und vielleicht gibt es ja auch ein paar tolle Fotos in einem kl. Reisebericht  !

[grasdach]

Hallo,

erst einmal danke für die Hinweise.

Ich hatte vor Jahren eine mehrtägige Wanderung den Paria runter (White House bis Lees Ferry) gemacht, war richtig toll.
Ich weiss nicht, wie oft und wie lange wir da den Paria gekreuzt oder im Flussbett gegangen sind, war jedenfalls reichlich.
Ich bin die ganze Wanderung mit den selben Schuhen gegangen (hohe Goretex- Wanderschuhe), auch und stundenlang mit nassen Schuhen: war kein Problem, da ich mir VOR der Wanderung immer Pflaster auf "gefährdete" Stellen klebe, mache ich seit der Bundeswehr so.
Diese Schuhe der damaligen Paria- Wanderung werde ich wieder nehmen. Das Wasser war selten etwas tiefer als knietief und nicht eiskalt. War eine sehr "relaxte" Tour, nachmittags 3 oder 4 Uhr war Tagesende, die nassen/feuchten Schuhe am nächsten Morgen trocken. Quasi Felsgetrocknet: Steine halten die Wärme lange, meistens habe ich die Schuhe mit der Öffnung nach unten auf solche Steine über Nacht hingelegt. Ich hatte auch ein Paar Ersatzschuhe mit.

Der Wanderstock (Besenstiel ! Im Paria zum Wandern, am letzten Abend vor dem Rückflug im Campfire verfeuert.) war bei dieser Wanderung im Flussbett sehr hilfreich, er war quasi die 3. Hand: man kann damit wunderbar die Tiefe messen und sich wie bei einem Stativ auf drei Beine stützen, sehr oft ist das Flussbett sehr uneben und/oder steinig. Brauchen tue ich den Wanderstock also nicht fürs "klacken", normale Trails gehen wir meistens ohne Wanderstock.

An einen "Wassersack" hatte ich auch schon gedacht, da ich nicht weiss, ob wir nicht doch ab und zu durchs Wasser schwimmen müssen und die ausgezogene Kleidung (bis auf die Badehose) dann nicht über Kopf halten können.

Und für den Fall, dass die Klamotten doch nass werden, scheint Mischgewebe das Richtige zu sein, oder ?

Gruss
Peter

[ilnyc]

Wanderstöcke !!? Ich hoffe, Ihr gehört zu den Wanderern, die nicht so elendig laut durch die Gegend beim Wandern klacken - absolut grausam.

Brauchen tue ich den Wanderstock also nicht fürs "klacken", normale Trails gehen wir meistens ohne Wanderstock.

Da ich ab und an Wanderstöcke BRAUCHE, möchte ich dafür mal ne Lanze brechen. Wer nutzt die schon um zu "klacken"??? Wenn der Boden nicht total hart (Asphalt, Kies etc.) ist, dann klacken die auch selten oder nur minimal. Für jemand, der Gelenk- und/oder Rückenprobleme oder auch Höhenangst bei ausgesetzten Stellen oder steileren Stücken hat, sind die Teile manchmal unabdingbar und eine große Hilfe. Wenn ich kann, lasse ich sie auch weg, aber gerade bei längeren Touren müssen sie mit.

[Sunny_1]

Hallo Peter,

wann wollt Ihr denn die Buckskin Gulch machen? Ich kann nur von unserer Tour im Herbst vor ein paar Jahren berichten, da gab es große Pfützen mit viel Schlamm. Wir hatten für die relativ trockenen Abschnitte unsere Wanderschuhe und für die Pfützen billie Sandalen dabei, weil wir die auch hinterher nicht mehr sauber bekommen hätten. Wanderstöcke bzw. ein Stock hatten wir auch, weil der Untergrund ab und an sehr schmierig ist, hat man dadurch zusätzlichen Halt und wie Du schon erwähnt hast, kann manwenigstens mal vortasten, wie tief das Wasser ist. Extra Wading-Boots würde ich mir dafür nicht zulegen, es sei denn, Du hast noch viele solcher Touren vor. Vom Durchschwimmen würde ich Dir eher abraten .... das Wasser ist dort immer sehr kalt und aufwärmen kannst Du Dich dort nicht. Also wenn Du das ganz extrem mit Durchschwimmen betreiben willst, dann würde ich Dir einen Neoprenanzug empfehlen, denn eine Unterkühlung ist nicht zu unterschätzen.

Viele Grüße Elke

[Canyoncrawler]

Hallo,

wir tragen beim Wandern im Südwesten ein einfaches Funktions-Shirt aus Kunstfaser (verschiedene Marken haben wir da, viele bei www.globetrotter.de so in den Jahren gekauft) und ich persönlich ziehe am liebsten meine lange Berghose von Mammut an (Basejump Pant) an, da man sich recht schnell mal an Gestrüpp Striemen zieht oder beim Klettern am Sandstein aufschürft. Ist eigentlich eine Alpinhose, aber durch das dehnbare Gewebe ist sie auch beim Canyonwandern sehr bequem, trocknet schnell und hält auch einen kurzen Schauer ab  
Mein Mann läuft am liebsten in einer 3/4 langen Hose, dann sind die Beine auch relativ gut vor Kratzern geschützt, aber es ist etwas luftiger.

Wenn das Wasser zu hoch steht für die Wanderschuhe, wechseln wir auf TEVA-Sandalen. Wir haben auch noch Neoprensocken, die in den USA aber noch nie benutzt.
Wasserstände von mehr als Oberschenkelhöhe hatten wir bisher noch nicht, dann würde ich wahrscheinlich nicht mehr weitergehen, da ich nicht durch diese schmutzig trübe Brühe die in den Canyons steht, schwimmen würde.  
WEnn es absehbar nur ein kurzes Stück ist, würde ich vielleicht einfach die Hose ausziehen und in den Rucksack stopfen und in der Unterhose, den Rucksack über dem Kopf tragend, durchwaten und nach dem Tiefwasser die U-Hose auswringen und die Hose wieder drüber.
Bei kniehohem Wasser (vorher mit dem Trekkingstock die Wassertiefe prüfen, schon alleine dazu sind Stöcke super): einfach die Hosenbeine hochkrempeln, auf Teva-Sandalen wechseln und durch.
Die Wanderschuhe an den Schnürsenkeln zusammenbinden und um den Hals hängen.

Ansonsten haben wir als Notfallkleidung eine Softshell oder eine dünne Regenjacke im Gepäck (Marmot Precip Jacket). Falls wir doch mal mit kurzen Beinen losmarschieren, dann in unserer Ziphose und wir haben dann die abgezippten Hosenbeine im Rucksack falls es kühler wird.

Ansonsten finde ich es auf längeren Wanderungen in der Felswildnis wichtig, dass man Notfallausrüstung dabei hat. Bei uns ist das folgendes:
Rucksackapotheke, 2 ME Ultralight Biwacksäcke,    2 Reepschnüre a 5m ,   10 Micropur forte Tabl. ,   Feuerzeug, Multitool, Lampe  Petzl Tikka, ACME Trillerpfeiffe,  2 Energieriegel, Reparaturset  
Ausserdem haben wir noch ein Taschenmesser und/oder Multitool dabei.
genug Verpflegung, grosszügiger Getränkevorrat, Karte + GPS sowieso und auch meistens unseren Kompass.

Falls ihr wirklich durch das Wasser schwimmen wollt und Euch nachher umzieht, könntet ihr ein leichtes Travel Handtuch aus Microfaser mitnehmen, gibt es von vielen Outdoorherstellern, z.B. diese:
http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr=124402&k_id=1102&hot=0
http://www.outdoortrends.de/ausruestung/handtuecher/eagle-creek-travel-towel-reisehandtuch.html
http://www.rei.com/category/4500614
Die Saugfähigkeit dieser Handtücher ist enorm. Sie sind leicht und trocknen schnell. Wir benutzen nur noch Microfaser-Handtücher beim Campen.

[grasdach]

Hallo an alle,

ich wusste doch, dass ich auf meine Frage hier in diesem Forum kompetente Antworten bekommen würde.
Danke für eure Tips und Ratschläge, so etwas ist sehr hilfreich, weil man doch sehr leicht das eine oder andere nützliche / wichtige übersieht.

Wir werden sicherlich nicht irgendwelche Hardcore- Wanderungen unternehmen, bei ganztägigen Wanderungen wird im Normalfall Schluss sein.
Meine (Vor)Sorge galt/gilt hauptsächlich für den Fall, dass man sich doch einmal langmacht und richtig nass wird. An eine "Notfallausrüstung" hatten wir auch schon gedacht, bei der Zusammenstellung der Einzelteile bin ich noch am recherchieren, da gibt es diverse Listen in unterschiedlichen Foren.

Danke nochmals und euch allen einen schönen Urlaub !

Gruss
Peter