usa-reise.de Forum

Nordamerika => Hiking => Thema gestartet von: Nicii306 am 02.11.2011, 17:42 Uhr

Titel: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 02.11.2011, 17:42 Uhr
Hey, hier bin ich mal wieder mit meiner Fragerei.. :D Aber ich fahre hier so nach dem Motto, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig gefragt! xD

Also wir wollten ja unbedingt mindestens eine Wanderung in den Canyon machen und da sind wir auf die Idee gekommen, dass wir über den South Kaibab Trail runter könnten und dann über den Bright Angel Trail wieder hoch. Wenn wir unten sind wäre es außerdem echt toll wenn wir zum Colorado gehen könnten.
Er macht häufiger Sport, ich aber nicht! :D
Wir laufen aber auch jedes Jahr mal eine Wanderung mit so ca. 35 km, und das wäre dann ja von der Gesamtstrecke sogar ein ganzes Stück mehr.
Ich weiß aber nicht ob man das dann wegen der Hitze und dem Höhenunterschied so wirklich vergleichen kann.
Denkt ihr wir könnten das schaffen? ^^

Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: allia am 02.11.2011, 18:47 Uhr
Also ich hätte es damals nicht geschafft. Wobei ich nur mäßig trainiert war, Normalgewicht, 28 Jahre jung. Wir sind in 4,5 Stunden wirklich ruhig runter über SKT (viele Foto Stops, nebenher mit Leuten gequatscht). Rauf sind wir über den BAT - um 7 Uhr am Bootsanleger gestartet (6:30 an der Ph. Ranch). Um 13 Uhr, 13:30 Uhr ungefähr waren wir oben- aber mit viel Gemotze meines Begleiters (2,5 J jünger und fitter)- so ungefähr "Mensch, alle Kleinkinder überholen uns, wenn wir uns nicht beeilen, kommen wir nicht mehr an." "Warum musst du dich schon wieder hinsetzen. Hallo irgendwann wird es dunkel".  Die Kleinkinder sind jünger und zudem nur bis zum Indian Garden gegangen gewesen !! Und dunkel wurde es erst Stunden später.Wir haben dann später erfahren, dass unsere Zeiten sowohl rauf wie runter wirklich gut waren. Meist sind es ca. 8-10 Stunden rauf.
Was ich so schrecklich fand, war die Sonne, die dann wirklich auf dem fast kompletten Weg reinstach (es war Mitte/Ende April)- richtig heiß war es nicht, unten so 25, oben 15 Grad. Aber es zieht sich so in der Sonne. Und dann die "Stinke-Mulis", denen man - zum Kraterrand hin-  Platz macht und die letzten 3 Meilen- nur bergauf, tausende Tagesausflügler, das war das übelste (wobei dabei auch noch unser Wasser ausging ...).
Der SKT geht relativ gleichmäßig über ca. 10 km (Höhenunterschied 1433 m). Nach jeder Biegung sieht es anders aus. Sehr interessant.
Der BAT ist hingegen nervig - 14,6 km, Höhenunterschied 1359 m - aber es fängt unten am CO an - immer ein wenig hoch, ein wenig runter - über 1-2 km oder so. Höhenunterschied wohl -0- . Dann geht es steil bergauf (zumindest morgens: in der Sonne ). Dann ist es wieder halbwegs flach (Indian Garden) - man hat aber nur gute 200 m geschafft von unten her. Dann nochmals 500 ab Indian Garden auf 1,9 Meilen bis zum 3 Meilen Resthouse. Die restlichen Höhenmeter (700) verteilen sich auf die sonnigen Serpentinen der letzten 3 Meilen. Und immer nur der Blick in den einen Seiten-Canyon.
 Ich denke, wenn man gut trainiert ist, es nicht zu heiß ist, nicht zu viele Leute (Tagesausflügler nach IG)  auf dem BAT unterwegs sind  und früh losgeht, wäre es machbar, aber ich muss ehrlich sagen, ich würde es nicht machen wollen (und können  :lol:), sondern lieber in aller Ruhe runter und rauf gehen. Ich fand den Sonnenunter- und -aufgang  unten so bombastisch , dass hätte ich nicht missen mögen. Dafür hat sich die Schinderei zurück gelohnt !!!
LG Allia
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Raigro am 02.11.2011, 19:45 Uhr
Die Beurteilung und Entscheidung, ob die Tour für Euch machbar ist oder nicht, die kann Euch keiner abnehmen. Es kommt natürlich auf die Jahreszeit (Temperatur) an und auf Eure Fitness. Das mit der 35 km Wanderung klingt schon sehr gut.

Ich war einige Male unten am Colorado, wo ihr bei der Rundtour automatisch hinkommt, bin sicher einige Jahre älter als Ihr und bin nicht gerade eine Sportskanone. Ich hab aber nie irgendwelche Probleme gehabt, sondern bin üblicherweise um 7 Uhr am South Kaibab Trailhead gestartet (früher Shuttlebus) und war gegen 16 Uhr wieder oben - also es gab zeitlich genügend Reserve.

Ich habe die Tour Arbeitskollegen emmpfohlen, die alle die Tour ohne Probleme (wenn auch langsamer) gemacht haben, und bestimmt nicht sportlicher als ich waren. Einmal hatte ich meinen jüngeren Bruder (fit) und seinen 18-jährigen Sohn (absolut unsportlich, aber jung) mit auf der Tour, und da war ich fast der Langsamste.

Eine 35 km Wanderung ist schon eine sehr gute Voraussetzung, denn das werden nicht viele hier im Forum gemacht haben. Also ich würde es  an eurer Stelle machen, wenn es nicht gerade im Hochsommer wäre.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 03.11.2011, 12:07 Uhr
Okay, dann danke für eure Tipps! :)
Ich denke, wir könnten das dann schon mal versuchen.
Aber wir schaun einfach mal wie es uns dann am Tag selbst geht und wie das Wetter ist.
Soll ja auch keine Qual oder so werden.. ;)
Nur die ganzen Geschichten, die man da teilweise liest haben mir schon irgendwie Angst gemacht. :D
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 03.11.2011, 12:12 Uhr
Ich war einige Male unten am Colorado, wo ihr bei der Rundtour automatisch hinkommt, bin sicher einige Jahre älter als Ihr und bin nicht gerade eine Sportskanone. Ich hab aber nie irgendwelche Probleme gehabt, sondern bin üblicherweise um 7 Uhr am South Kaibab Trailhead gestartet (früher Shuttlebus) und war gegen 16 Uhr wieder oben - also es gab zeitlich genügend Reserve.
Genau das waren auch meine Zeiten. Jahreszeit war April mit 37 Grad am Canyongrund. Ich war damals 45 Jahre alt und wusste, wie mein Körper auf Belastungen reagiert. Wobei weniger das Alter, als das zuletzt gesagte entscheidend ist.

Irgendwo gibt es einen ellenlangen Thread mit viel Für und Wider. Vielleicht finde ich den ja doch noch.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 03.11.2011, 12:15 Uhr
Irgendwo gibt es einen ellenlangen Thread mit viel Für und Wider. Vielleicht finde ich den ja doch noch.
Jetzt habe ich ihn gefunden: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=14786.0
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: AndyOne am 03.11.2011, 12:31 Uhr
Okay, dann danke für eure Tipps! :)
Ich denke, wir könnten das dann schon mal versuchen.
Aber wir schaun einfach mal wie es uns dann am Tag selbst geht und wie das Wetter ist.
Soll ja auch keine Qual oder so werden.. ;)
Nur die ganzen Geschichten, die man da teilweise liest haben mir schon irgendwie Angst gemacht. :D

Ich habe das mit 23 auch mal so ähnlich gemacht und geschafft, aber es war eine Qual. Heute würde ich davon abraten, was aber nicht heißt, dass es doch möglich ist. Die Wanderung ist schwierig einzuschätzen, da es zu der Entfernung noch die Temperatur und der große Höhenunterschied hinzu kommt und dann ist die Wanderung noch zu gewohnten Wanderungen umgekehrt.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: ilnyc am 03.11.2011, 12:32 Uhr
Soll ja auch keine Qual oder so werden.. ;)

Empfehle auch die Infos des National Park Service: http://www.nps.gov/grca/planyourvisit/hiking-faq.htm#CP_JUMP_100018
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 03.11.2011, 12:33 Uhr
Danke! Dann lese ich mir den Thread gleich mal durch! :)
Aber ich habe schon gemerkt.. August/September ist vlt nicht ganz so ideal für die Tour!  :lol:
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: SusanW am 04.11.2011, 00:58 Uhr
Hallo,

ich werde es wahrscheinlich nie an einem Tag wagen.  :pfeifen: Denn die wahre Anstrengung kommt, wenn man schon ein paar Kilometer in den Knochen hat. August/September ist tatsächlich nicht die richtige Zeit. Viele Teile des Weges sind ohne Schatten und im Canyon kann es brutal warm werden. Okay, wir sind nicht unbedingt die sportlichsten, aber sowohl Bright Angel als auch North und South Kaibab Trail gelaufen. Genug um zu wissen, dass man die Wanderung nicht unterschätzen sollte.

35km einmal im Jahr ist mehr als viele Leute machen, aber sind m.E. keine Vorbereitung für den Grand Canyon. Skeleton Point oder Plateau Point, von denen man zumindest den Colorado sehen können soll, sind schon aufregende Tagestouren.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: usarahx am 05.11.2011, 14:52 Uhr
Hallo,

also wir (29 und 31, regelmäßige Rad-Tourler, ansonsten im Urlaub viele Wanderungen) haben die Tour SKT runter und BAT hoch im Juli diesen Jahres gemacht- mit Übernachtung auf dem BA-Campground unten. Da waren es 42°C im Schatten (August ist soweit ich informiert bin auch noch nicht viel kühler)- zu den Wetterkonditionen hätten wir es ehrlich gesagt nicht geschafft am selben Tag auch wieder hoch zu kommen- allerdings muss man das zusätzliche Gepäck bedenken, das man für die Übernachtung mitschleppen muss, aber ich glaube auch ohne das extra Gewicht wärs arg an die Grenzen gegangen.

Fand übrigens insbesondere das Runterlaufen anstrengend, da das letzte Teilstück auf dem SKT sehr exponiert in der Sonne liegt, es kaum mehr Schatten gibt und es mit jedem Höhenmeter runter heißer wird (Gegenmittel hierzu wäre sehr frühes Aufstehen). Das hätte ich erhlich gesagt nicht so krass erwartet.

Insgesamt ist es aber eine Tour, die sich auf jeden Fall lohnt (auch in der Hitze  :P)! Ich würde sie nochmal mahcen, aber zu einer etwas kühleren Jahreszeit!
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Uwe am 18.11.2011, 19:53 Uhr
Hallo zusammen,

habe die Tour auch schon gemacht. Morgens mit dem 1.Shuttle Bus losgefahren und im Morgengrauen losgegangen. Nachmittags um 16:00 Uhr war ich wieder auf dem CG. Ohne Hetze und mit vielen Fotostopps. Man sollte ausreichend Essen und vor allem zu Trinken dabei haben. Nur nicht vom Tempo anderer beeindrucken lassen. Es gibt immer welche die schneller sind und andere die langsamer sind.

Wichtig finde ich auch etwas von der Landschaft geniessen zu können, da gehören Pausen dazu, um die gewaltigen Eindrücke auch zu verarbeiten. Wenn ich 2012 Zeit für den Grand Canyon habe, werde ich die Tour nochmal machen.

Gruß

Uwe
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 29.11.2011, 17:50 Uhr
Wenn man jetzt eventuell eine Nacht auch auf diesem Campground bleiben würde braucht man ja so ein Permit, oder?
Und woher bekommt man dann das Zelt usw?
Ich denke, das wäre auch mal ziemlich cool unten im Grand Canyon zu campen.
Aber da weiß ich auch wieder nicht was man da zusätzlich noch beachten muss.. ^^
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: allia am 29.11.2011, 19:59 Uhr
hallo Nicii306,
permit ist erf- siehe hier:
http://www.nps.gov/grca/planyourvisit/backcountry-permit.htm.
Per Vorreservierung online oder per Anfrage vor Ort für den nächsten Tag: "You can stop by the Backcountry Information Center at any time during open hours and request a waitlist number. This number is valid for the following morning and will be used to determine priority of service. At 8:00 a.m. Backcountry Information Center staff will call waitlist numbers"
 Zelt mieten: keine Ahnung ob das geht. Alternativ auch Phantom Lodge - auch hier Vorreservierung online. Ob es hier- wie im Jahr 2000 und aktuell beim Campground auch am gl. Tag noch per Warteliste geht, dazu habe ich nichts gefunden. Bei uns damals hat`s funktioniert, weil genau vor uns ein Pärchen zum Glück auch Mann und Frau (Geschlechtertrennung in den dorms!) abgesagt hatte - ab ging`s - noch am gl. Tag ! Aber eigentlich sollte es  immer noch so funktionieren.
 Ein Versuch lohnt sich, es ist dort unten so toll beim Sonnenunter- und Aufgang.
 LG Allia
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: uSarah am 29.11.2011, 21:17 Uhr
Also für die Permits für die Campgrounds gibts eine Lotterie- die Formulare gibts auf der Webseite des GC Nationalparks (wenn man dem Link von allia folgt kann man das aufrufen und dann in die USA faxen). Gewinnt man ein Permit wird es einem per Post zugeschickt. Man muss allerdings das ganze Campingzeugs runter und auch wieder rauf schleppen, wobei insbesondere im Sommer eigentlich ein Unterzelt und eine Isomatte reicht. Wir hatten dieses Jahr so ein ganz einfaches 2kg Zelt für 15 Euro mitgenommen- wäre in jedem Regen verloren gewesen, bei der Hitze da unten wars aber passend. Nach dem nach oben wandern haben wir es dann in den Staaten zurückgelassen- man braucht ja schließlich Platz im Koffer für die shopping Neuerwerbnisse :wink:

Für die Phantom Lodge (klimatisierte Schlafsäale) muss man sich gesondert anmelden, dann braucht man auch kein Permit, allerdings sind die oft weit über ein Jahr im Vorraus ausgebucht!
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 30.11.2011, 14:25 Uhr
Okay dann schonmal danke für all die Antworten.
Jetzt muss ich eigentlich nur noch fragen, wie es meinem Cousin lieber wäre.
Ich fände irgendwie beide Sachen haben ihren Reiz.. :D
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 04.12.2011, 21:51 Uhr
Entschuldigung, dass ich nochmal nachfrage. Aber ich habe jetzt schon so oft in Reiseführern und im Internet gelesen, dass one-day-hikes verboten sind.
Aber was würde denn passieren, wenn uns zum Beispiel ein Ranger oder so "erwischt"?
Das wäre dann meine letzte Frage zu dem Thema.. :D
Wir haben jetzt so ziemlich abgeklärt, dass wir das an einem Tag machen, obwohl ich echt schon ziemlich Respekt mittlerweile davor habe. :D
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Aaronp am 04.12.2011, 22:03 Uhr
Es wird auf jeden Fall davon abgeraten. Wenn du dann kollabierst, wird es sehr teuer, wenn sie dich aus dem Canyon holen müssen. Ob du dann KOsten ersetzt bekommst von einer Reisekrankenversicherung? Glaube ich nicht, wenn es offziell nicht erlaubt ist. Bei solchen Summen wird sicherlich auch sehr genau hingeschaut. Läuft dann unter gron fahrlässig oder Vorsatz. Und so ein Einsatz kann teuer werden.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: wolfi am 04.12.2011, 22:25 Uhr
Als wir letztes Ostern am GC waren, sind mir die Warnschilder an den trails in die Tiefe aufgefallen.
 
Da war ein Bild und dazu die Geschichte einer jungen US-Marathonläuferin, die bei diesem Versuch "GC runter und wieder rauf an einem Tag" umgekommen war - zur Abschreckung ...
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Jack Black am 04.12.2011, 23:12 Uhr
Wir haben jetzt so ziemlich abgeklärt, dass wir das an einem Tag machen, obwohl ich echt schon ziemlich Respekt mittlerweile davor habe. :D

Dann lasse es doch sein.

Mir ist das unbegreiflich, wieso Du mit aller Gewalt etwas durchführen willst, wovon abgeraten wird und was sicher nicht Voraussetzung für einen gelungenen Urlaub ist. Es gibt so unendlich viele und schöne Möglichkeiten, in einem USA Urlaub die Zeit zu verbringen, es gibt so viele Dinge zu sehen und zu machen, dass auch ohne diesen übertrieben riskanten Ausflug die Zeit nicht reichen wird, um auch nur annähernd "alles" zu sehen.

Wozu so ein Risiko eingehen? Verstehe ich nicht, nicht einmal im Ansatz. Du wärest weder die erst noch die letzte, die möglicherweise einen unerwarteten Schwächeanfall bekommt - und dann?
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Raigro am 05.12.2011, 08:19 Uhr
Hallo,

ich hatte ja schon vorher meine Meinung dazu gesagt, und ich selber habe die Wanderung auch schon mehrfach gemacht.
Verboten ist es natürlich nicht, an einem Tag runter und rauf zu wandern, aber gewarnt wird davor. Wenn man sieht wovor in den USA alles gewarnt wird, dann wird einen nicht wundern, dass auch vor solch einer Wanderung gewarnt wird.

Natürlich ist die Wanderung kein Spaziergang und man sollte abhängig vom Wetter, Temperatur und der persönlichen Konstellation seine Entscheidung treffen. Die Geschichte von der Marathonläuferin kann ich schon nicht mehr hören, denn deren Fall hat mit der GC Wanderung überhaupt nichts zu tun.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: motorradsilke am 05.12.2011, 11:08 Uhr
Das Problem ist, dass man vorher nicht abschätzen kann, worauf man sich einlässt. Die Verhältnisse im Canyon sind schon ziemlich extrem. Das merkt man aber erst so richtig, wenn man unten ist. Und dann muss man wieder hoch, wenn man keine Übernachtungsmöglichkeit unten hat.

Wir haben im letzten Jahr die Wanderung auch gemacht, aber an zwei Tagen. Und ich hätte es auf keinen Fall am gleichen Tag wieder hoch geschafft.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 05.12.2011, 17:26 Uhr
Okay, guuut.. ich hätte gedacht ich muss da jetzt vielleicht eine riesen Strafe bezahlen, wenn die mich erwischen.
War auch nur so eine Frage nebenbei.^^
Ich mache generell sowas total gerne, wovor ich davor Respekt hatte.
Klingt zwar irgendwie schon "leicht gestört", aber manchmal brauche ich das einfach. :D
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 05.12.2011, 18:33 Uhr
Ich mache generell sowas total gerne, wovor ich davor Respekt hatte.
Klingt zwar irgendwie schon "leicht gestört", aber manchmal brauche ich das einfach. :D
Verstehe ich sehr gut!  :hand:
PS
Ich war auch schon an einem Tag unten und wieder hoch. Allerdings im April. Unten waren es deshalb nur 37 Grad.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Canyoncrawler am 06.12.2011, 06:54 Uhr
Ich mache generell sowas total gerne, wovor ich davor Respekt hatte.
Klingt zwar irgendwie schon "leicht gestört", aber manchmal brauche ich das einfach. :D
Was wäre das Leben der Urlaub ohne Herausforderungen ?  :wink:
Vielleicht vernünftiger aber auch weniger spannend.  :D

Ich hatte mal die Idee über BAT runter und über SKT rauf, da der SKT einige km kürzer ist.
2008 sind wir zuletzt den South Kaibab Trail gewandert, bis etwa zum Abzweig des Tonto Trails. Als wir da im September wieder hoch gelaufen sind, hielt ich das nicht mehr für eine gute Idee, da die vielen schattenlosen, steilen Serpentinen unterhalb des Skeleton Points beim hinaufwandern doch sehr mühsam sind und Kraft kosten. *Schnauf*
Dagegen ist der Bright Angel Trail gleichmässiger ansteigend und m.E. auch einfacher im Aufstieg zu bewältigen als der SKT dessen Profil doch in der Realität knackiger ist als es auf dem Papier zunächst aussieht. Daher würde ich heute von der Idee BAT runter und SKT rauf Abstand nehmen.

Was man bei langen Canyontouren mit grossen Höhenunterschieden immer bedenken sollte, ist, das im Gegensatz zu anspruchsvollen Bergwanderungen, die Hauptanstrengung (Aufstieg) am Schluss der Tour kommt. Beim Canyon muss man sich ggf. richtig schinden, um die vielen Höhenmeter wieder zu erklimmen die man zuvor beinahe mühelos abgestiegen ist, während man beim Bergwandern zum Tourende gemütlich zu Tal rollen lassen kann.
Den Zeitbedarf und den Kraftaufwand für den Aufstieg unterschätzen manche. Bei der Planung von steilen und langen Canyontrails etwa das 1,5-2-fache der Abstiegszeit für den Wiederaufstieg einzuplanen, hat sich bei uns bewährt und auch ein paar Getränke & Engergieriegel oder sonstige Verpflegung extra für eine Tour die ggf. länger dauert als geplant um einen "Hungerast" zu vermeiden.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Raigro am 06.12.2011, 10:09 Uhr
Hallo,

den SKT raufzugehen ist bestimmt keine gute Idee. Erstens ist der Abstieg über SKT optisch sehr viel eindrucksvoller als über BAT, und man schaut beim Abstieg immer in die interessante Richtung (zum Colorado).

Wichtiger aber ist, dass es am SKT keine Wasserstelle gibt, also muss man viel mehr Wasser dabei haben als beim BAT, wo alle paar Meilen eine Wasserstelle kommt. Noch dazu sind es den SKT hinauf mehr Höhenmeter als auf dem BAT. Und zuletzt kommt noch dazu, dass man den schönen Teil der Wanderung (SKT und runter) ohne Menschen bzw. fast alleine geniessen kann, während beim Aufstieg über BAT viel mehr Menschen unterwegs sind, was im Falle von Problemen aber ein Vorteil sein könnte.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 06.12.2011, 17:08 Uhr
Haha, gut, dass ich nicht die einzige bin, die so denkt! :D
Gibts denn eigentlich auf den beiden Trails noch so Stellen oder Abzweigungen, die man laufen sollte oder die man gesehen haben muss?
Oder ist das ein einziger Weg und man kommt automatisch bei allen sehenswerten Sachen vorbei?
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: gelegenheitsposter am 06.12.2011, 22:25 Uhr

Hallo,

sehr schönes Thema .... und die vielen Antworten sind schon gar nicht schlecht ....

Ich bin vor langer Zeit ca. Ende September den BAT an einem Tag runter und am nächsten Tag wieder hinauf gegangen.

Wir wollten am ersten Campground übernachten und brauchten deshalb ein Permit .... das erhielten wir aber erst nach Absagen anderer Gäste gegen frühen Mittag .... wir mussten auch eine sehr interessante und lohnenswerte Einweisung über uns ergehen lassen.

Wir wollten runter zu den Indian Gardens, Ausrüstung zurücklassen, runter zum Colorado und zurück zum IG .... am nächsten Tag dann wieder hoch ...

Die Mittaghitze setzte uns sehr zu ... am IG konnte man nichts zurücklassen, die Tiere hätten sich sicher auch noch bedient ... also weiter runter zum nächsten Campground ....

Wir hatten wohl zu wenig getrunken, an den Wasserstellen haben wir dann sehr gut nachgelegt ... der Schweiss lief uns nur so den Rücken hinunter ... kurz ...  unten am Campground waren wir richtig fertig ... ich hatte wohl auch einen leichten Sonnenstich.

Für den unteren CG hatten wir kein Permit, wurden nach Controlle zur Phantom Ranch verwiesen oder wieder rauf ... lamentieren half nichts ... wir sollten verschwinden ....

Auf der Phantom sind wir dann fast an umserem Englisch gescheitert .. *do you have a free room* ... heisst dort sowas wie *for free* .... andere Gäste bekamen ohne Reservierung noch eine Übernachtung ... wir konnten das Missverständnis aufklären und bekamen tatsächlich die letzten beiden Betten ...  puh ...

Am nächsten Tag sind wir sehr früh gestartet bevor die Sonne brannte ... auf halber Strecke hat uns die volle Sonne dann doch noch erwischt .... aber beim letzten Aufstieg nach den Indian Gardens wurde es bedeckter .... oben am Rand sahen wir dann noch ein Gewitter weit unter uns im Grand Canyon ...

So kann es ablaufen wenn man schlecht informiert gewesen ist .... aber es war trotzdem interessant und unvergesslich ....

Körperliche Belastung ... unter unseren Bedingungen niemals an einem Tag zu schaffen .... wir waren zu der Zeit fit ... im Januar bei der Bundeswehr noch einen Leistungsmarsch in der Spitzengruppe abgeschlossen, 3 Jahr zuvor noch an einer Deutschen Meisterschaft und Europameisterschaft teilgenommen  .... ich war wirklich fit .... und vorher 2 Monate im heissen Texas aklimatisiert.

Aber am Tag nach dem Trail bin ich aus dem Bett aufgestanden und gleich wieder hingefallen weil mich die Beine nicht tragen wollten ....

Unsere gesamte Tour verlief von Texas aus über Nacht 1000 Meilen zum GC ... vom South Rim aus dann noch 4 Stunden zu den Havasupai Falls .... dort sind wir aber nicht runter gegangen .... 4 h wieder zurück zum GC .... übernachtet .... die Tour runter und rauf in zwei Tagen  ....   Burger und ein Eis gegessen .... und wieder 1000 Meilen zurück nach Texas gefahren ... kurz geschlafen und nach dem Aufstehen wieder umgefallen ....

Unter den durchgestandenen klimatischen Bedingungen schafft man den Trail nicht an einem Tag ... ich hätte mir nicht vorstellen können an einem Tag ca. 8 - 10  Liter Wasser trinken zu können .... dort war es problemlos möglich ...

Die vier Wasserstellen auf dem BAT sind wirklich eine Freude ... besonders wenn man sein Restwasser vor dem nächsten Wasserhahn über den Kopf schütten kann, ;-).

Die Einweisung durch die Ranger waren wirklich hilfreich, so haben z. B. die kleinen Eichhörnchen versucht uns einen abgestellten Rucksack zu stehlen ... er war aber zu schwer für sie .... wir wurden gewarnt keine Gegenstände unbeobachtet abzulegen weil die Eichhörnchen von der Wasserflasche über die Brille bis zum Lunchpaket alles mitnehmen was sie schleppen können.

Das grösste Problem bei einer Einschätzung liegt sicher darin dass man die Wetterentwicklung nicht vorhersagen kann ... es ist auch nicht einschätzbar wie warm es unten sein wird ... bei Windstille und nach mehreren Tagen voller Sonne ist es unten natürlich deutlich wärmer als nach einigen bewölkten Tagen und einem Gewitter .... endlos ....

Ich habe gerade eine Klimatabelle Grand Canyon für den September gefunden .... 7-23 Grad .... das haben wir anders erlebt ... x2 wäre ungefähr richtig ...

Ich glaube es wenn jemand die Tour an einem Tag gemacht hat ... aber nicht unter diesen Bedingungen.


Grüsse von Andreas
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 07.12.2011, 13:21 Uhr
... wir waren zu der Zeit fit ... im Januar bei der Bundeswehr noch einen Leistungsmarsch in der Spitzengruppe abgeschlossen, 3 Jahr zuvor noch an einer Deutschen Meisterschaft und Europameisterschaft teilgenommen  .... ich war wirklich fit .....

Um so unverständlicher, dass dir das passiert ist:
Wir hatten wohl zu wenig getrunken, an den Wasserstellen haben wir dann sehr gut nachgelegt ... der Schweiss lief uns nur so den Rücken hinunter ... kurz ...  unten am Campground waren wir richtig fertig ... ich hatte wohl auch einen leichten Sonnenstich.
Sowohl zu wenig trinken als auch der Sonnenstich gehören zu den ganz einfach zu vermeidenden Dingen und zum Grundwissen eines jeden erfahrenen Wanderers. Dein Problem waren - wie so oft - nicht die äußeren Umstände, sondern der Umgang mit den Umständen. Respekt vor der Natur ist oberstes Gebot!!!  :dozent:

Mein größtes Problem beim Aufstieg war übrigens ganz anderer Art: Die Mulis!!!  

- Man darf nicht an ihnen vorbei gehen, also war ich gezwungen, in deren Dunstkreis zu laufen. :furz:
- Dann bleiben sie dauernd stehen und ich muss meinen Rhytmus unterbrechen.
- Irgendwann habe ich an einer Kehre eine Abkürzung genommen und war vor ihnen. Aber dann musste ich mich beeilen, dass sie mich nicht einkriegen und ich wieder hinter ihnen im Gestank lande.

Für jemanden, der gewohnt ist, seinen eigenen "Eselstrott" zu gehen, eine wahre Tortur. Alles andere hat mir nicht das Geringste ausgemacht.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Raigro am 07.12.2011, 13:47 Uhr
Hallo,

ich stimme Heinz voll zu.
So wie der gelegenheitsposter seine "Reise" beschreibt, hat sie nichts mit verantwortlicher und sinnvoller Planung zu tun, sondern entspringt eher einer Laune. Natürlichen schlaucht die endlose Fahrerei am Tag (den Tagen?) vor dem CG Hike. Zum Sonnenstich und Wassermangel kann ich nur wieder Heinz zustimmen.

Ich war jetzt schon mehrere Male an einem Tag am Colorado unten, zu verschiedenen Jahreszeiten, aber immer ohne Probleme. Ich hab die Wanderung auch Arbeitskollegen und Freunden empfohlen, die sie dann auch (ohne Probleme) gemacht haben. Spitzensportler oder Deutsche Meister waren keine dabei, aber die Leute haben Respekt vor der Wanderung gehabt und sich nicht leichtsinnig übernommen.

Bei meiner ersten Tageswanderung zum Colorado bin ich übrigens am Tag vorher zum Plateau Point gelaufen. Nach der Wanderung zum Plateau Point fühlte ich mich so gut, dass ich endlich mal die Wanderung zum Colorado machen wollte, ich wußte ja nicht wann ich wieder zum GC kommen würde. Damals war ich aber wahrscheinlich in dem Alter des gelegenheitsposteres.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: HoM am 07.12.2011, 16:05 Uhr
<zyn>
An einem Tag runter und wieder rauf ist der beste Weg, um festzustellen, ob man versteckte Krankheiten hat.

Wenn man Pech hat überlebt man allerdings nicht.
</zyn>

Ich halte Ratschläge wie "Ich hab das locker gemacht - kannst Du auch " für extrem fahrlässig.

Zum einen, weil man nicht unbedingt über die gleiche Selbsteinschätzung und Erfahrung verfügt.
Zum anderen, weil Wetter und damit die Temperatur völlig unterschiedlich sein können.

Ich habe auf den Wanderungen im Canyon schon erlebt, dass morgens im oberen Bereich Leute mit Wadenkrämpfen aufgegeben haben, weil es so kalt war und sie sich nicht richtig warm gelaufen hatten. Am gleichen Tag habe ich Leute erlebt, die zwischen 3 Mile- und 1 1/2 Mile-Haus vor Hitze und Anstrengung kaum noch einen Schritt vorwärts gebracht haben.

Ich habe im Laufe der Jahre mehr als einen Wanderer hochbegleitet, der physisch noch OK war, psychisch aber völlig am Ende war.

Wer an einem Tag runter und wieder rauf will, der soll mal das Buch "Over the Edge: Death in Grand Canyon " lesen. Bemerkenswert ist dabei, dass die meisten Toten auf den Trails, die Ihre Kräfte überschätzt haben junge Männer sind. Muss wohl am Testosteron liegen.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 07.12.2011, 17:21 Uhr
Der letzte Eintrag macht ja Mut.. :shock:
Naja, da kann ich ja nur froh sein, dass ich kein Mann bin.. haha. Ähm ne, nicht lustig :roll: :D
Ich würde mich dadrauf schon wenn vorbereiten und ernst nehmen würde ich die Wanderung auf jeden Fall auch.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: gelegenheitsposter am 07.12.2011, 18:15 Uhr


Moin,

Heinz und Rainer, deshalb ist es ja schön dass es hier so einen Austausch gibt.

Zu wenig getrunken ... man hat dafür einfach keine Dimensionen weil man solche Bedingungen aus DE einfach nicht kennt.

In DE oder Dänemark wäre ich mit meiner Einschätzung ganz locker ausgekommen. Für Antrengungen bei 40° fehlte mir jede Erfahrung.     

Wenn es nicht nur ein vermuteter sondern wirklich ein Sonnenstich gewesen wäre hätten wir es nicht mehr nach oben geschafft.


An die Mulis habe ich keine negativen Erinnerungen, dem Mist kann man ausweichen ... und wenn das Tempo nicht passt macht man Pause und schaut einfach in die schöne Gegend und dann kann man weitertrotten wie es einem gefällt.

Es ist auch nur eine Vermutung dass da jemand den anderen überholt, ich habe es so erlebt dass dort gerade zum Ende der Tour alle immer wieder stehen blieben um die Aussicht zu geniessen.

Wer einfach immer weitergeht kann natürlich für sich selbst annehmen dass er jemanden überholt .... der andere denkt vielleicht dass da jemand auf der Flucht ist, ;-).


Am besten hat mir noch der Satz gefallen dass solche Strapazen geeignet sind um versteckte Gebrechen aufzuspüren !!!

Viele Jahre später hab ich mich als Taucher freiwillig auf PFO untersuchen lassen ... auf ein verstecktes Loch in der Herzscheidewand.       

http://de.wikipedia.org/wiki/Foramen_ovale

Und siehe da ... ich habe ein Loch in der Herzscheidewand .... so wie vielleicht 25% aller Menschen, ohne dass es bei ihnen nennenswerte Symptome ergibt.   Ich hatte nie einen Grund erkannt das untersuchen zu lassen, nur ein Fachartikel machte mich darauf aufmerksam und bei einem Krankenhausaufenthalt hat man mich halt mal nebenbei untersucht weil ich darum gebeten habe.

Insofern bin ich froh dass es hier Leute gibt, die Beiträge ernst nehmen.


Danke und Grüsse von Andreas






Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 07.12.2011, 18:33 Uhr
An die Mulis habe ich keine negativen Erinnerungen, dem Mist kann man ausweichen ... und wenn das Tempo nicht passt macht man Pause und schaut einfach in die schöne Gegend und dann kann man weitertrotten wie es einem gefällt.
Richtig! Wanderern, die gerne Pausen machen, machen die Mulis nichts aus. Aber wer - wie ich - ohne Pausen gehen will/muss, hat zwischen den Mulis das Problem, seinen Rhytmus zu kriegen und/oder beizubehalten.

Jeder ist da anders. Deshalb halte ich es für ganz wichtig, NICHT in der Gruppe zu gehen, sondern unbedingt sein eigenes Tempo und sein ganz persönliches Pausenbedürfnis durchzuziehen.

Welches Wandertempo und welcher Pausenrhytmus für einen persönlich am angenehmsten ist, kann man am besten während ein paar Tausend Höhenmetern in den Alpen erfahren. Nicht Gebirgserfahrenen würde ich dringend von einer GC-Tour als Einsteigertour abraten. Gerade sportliche Leute gehen viel zu schnell an. Der geübte Wanderer beginnt seine Tour bereits in dem gleichen (langsamen) Tempo, in dem er am Schluss oben ankommt.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Canyoncrawler am 08.12.2011, 06:40 Uhr
Der geübte Wanderer beginnt seine Tour bereits in dem gleichen (langsamen) Tempo, in dem er am Schluss oben ankommt.
Langsam aber ausdauernd ist für steile Aufstiege auch unser Motto.  :D
Bei langen Touren, egal ob jetzt steile Canyons oder steile Berge ist es sehr wichtig seinen eigenen Rhythmus zu gehen.
Mein Rhythmus im Aufstieg passt meistens gut zum Tempo meines Mannes. Bei manchen Touren/an manchen Tagen aber nicht und dann geht jeder seinen eigenen Schritt und nach etwa 1/2 Stunde schliessen wir uns bei einer Getränke-Pause wieder zusammen.

Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: gelegenheitsposter am 08.12.2011, 09:27 Uhr

Hi,

Wiki schlüsselt die Todesraten sehr aufschlussreich auf ... http://en.wikipedia.org/wiki/Grand_Canyon

600 Tote seit 1870 ... darunter Flugzeug- und Heliabstürze, Abstürze über die Steilwände, Morde, Selbstmorde, 79 Menschen wurden vom Colorado weggespült ....

Bei allem Respekt klingt diese Rate angesichts der Risiken nicht soooo besonders hoch ... da haben die Tauchtouristen am Roten Meer wesentlich höhere Todesraten ... LEIDER !!!    So ein Vergleich ist moralisch immer grenzwertig, aber es ist sicher interessant solche Zahlen aufzuschlüsseln.

Taucherärzte führen gern an dass die Todesrate beim Kegeln wesentlich höher ist als beim Tauchen, Basejumpen, Bergsteigen.

Grüsse von Andreas



Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: HoM am 08.12.2011, 15:45 Uhr
Dann vergleiche bitte mal Äpfel mit Äpfeln also Vergleiche wie viele Taucher an einem speziellen Riff, wie viele Leute an einem bestimmten Berg gestorben sind. Denn es ist ja nicht überall Grand Canyon.

Bei diesen "Schaff ich an einem Tag "-Diskussionen muss ich immer an "Into Thin Air" von Krakauer denken. Da ist auch keiner auf den Berg gestiegen, weil er sich selbst als nicht geeignet für die Bedingungen ansah.

Und alle, die das machen wollen, will ich mal fragen : Warum?

Wenn Ihr den Canyon als Naturwunder erleben wollt, dann empfehle ich jedem andere Touren als die Korridor-Trails. Da wird man in der Regel nicht so weit gehen (Weil steiler, länger, nicht an einem Tag machbar,...) aber dafür kann man auf anderen Strecken auch mal allein sein.  Dann allerdings auch nur mit gutem Schuhwerk und entsprechend viel Wasser im Gepäck.

Ich habe es bisher in jedem der westlichen Parks geschafft, Tageswanderungen zu machen, bei denen ich von Trailhead zu Trailhead den ganzen Tag niemanden getroffen habe. Sogar im Grand Canyon. Aber halt nicht auf dem üblichen Hauptrouten. Wer da über Mulis und Menschenmassen flucht ist halt selbst schuld.

Und wer mal am Colorado sitzen will, der kann das auch mit weniger Aufwand an verschiedenen Stellen in der Nähe von Lee's Ferry - mit Auto oder aber auch zu Fuss nach einer Wanderung. Mit Glück sogar ganz allein.




Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Raigro am 08.12.2011, 16:04 Uhr
Du hast Recht, man sollte nur Äpfel mit Äpfeln vergleichen, also auch nicht "Into thin Air" mit der GC-Wanderung.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: gelegenheitsposter am 08.12.2011, 16:54 Uhr


Hi,

das soll hier keine angespannte Diskussion werden ... wohl zu spät.

Ich habe mit einer wesentlich höheren Unfallrate gerechnet.

Da passiert ja auch am oberen Rand sehr viel.

Ich stand am Südrand mal auf einem Felsvorsprung, den ich dann 8 Jahr später nicht mehr vorgefunden habe ... da kann man halt auch mal wegbröseln ...

Ein Bekannter ist früh morgens bei Dunkelheit etwas schneller zum Rand gegangen, ihm war aber nicht klar dass der Rand gar nicht gesichert ist ... er rutschte dann auf sandigem Boden aus ... als es hell wurde sahen wir das es ihm ca. 5m vor einem wohl 500-1000m tiefen Abrund seitlich des Mather Points passierte.


Grüsse von Andreas
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 08.12.2011, 17:21 Uhr
Wer da über Mulis und Menschenmassen flucht ist halt selbst schuld.
Das waren doch nur Feststellungen und kein (ver-)fluchen.  :wink:

das soll hier keine angespannte Diskussion werden ... wohl zu spät.
Warum diesmal nicht? Ist es bei diesem Thema doch immer.  :grins: Wohl, weil jeder seine eigene Erfahrung oder Fantasie!! hat und sie gerne auf andere Personen und Gegebenheiten überträgt.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: gelegenheitsposter am 08.12.2011, 19:00 Uhr


Hi doch nicht so easy amerika,

entspann Dich mal, niemand zwingt Dich alles zu zitieren und so weiter.

Es ist eigentlich alles wichtige zusammen getragen worden.

Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 09.12.2011, 13:05 Uhr
Hi doch nicht so easy amerika,

entspann Dich mal, niemand zwingt Dich alles zu zitieren und so weiter.
Häh?  :verwirrt: Brauche Hilfe. Versteht das jemand?
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: tiswas01 am 09.12.2011, 14:44 Uhr
Hi

Ihr habt jetzt mein Interesse geweckt und ich werde nächstes Frühjahr die Sache in Angriff nehmen (vermutlich Anfang Mai) und dann darüber berichten.

Bislang habe ich immer fasziniert in das "große Loch" geschaut und war nicht auf die Idee gekommen hinabzusteigen, was sich somit geändert hat.

tissi
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Palo am 09.12.2011, 14:51 Uhr
Hi

Ihr habt jetzt mein Interesse geweckt und ich werde nächstes Frühjahr die Sache in Angriff nehmen (vermutlich Anfang Mai) und dann darüber berichten.

Bislang habe ich immer fasziniert in das "große Loch" geschaut und war nicht auf die Idee gekommen hinabzusteigen, was sich somit geändert hat.

tissi

Ok tissi, dann bist du nicht nur vom Virus angesteckt, sondern auch vom Wahnsinn gepackt, wenn du das an einem Tag machen willst.

Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: tiswas01 am 09.12.2011, 14:58 Uhr
Hi

Ihr habt jetzt mein Interesse geweckt und ich werde nächstes Frühjahr die Sache in Angriff nehmen (vermutlich Anfang Mai) und dann darüber berichten.

Bislang habe ich immer fasziniert in das "große Loch" geschaut und war nicht auf die Idee gekommen hinabzusteigen, was sich somit geändert hat.

tissi

Ok tissi, dann bist du nicht nur vom Virus angesteckt, sondern auch vom Wahnsinn gepackt, wenn du das an einem Tag machen willst.




@palo

Ich liebe solche Sachen und habe bereits einige "wahnsinnigen Aktionen" hinter mir.  :roll:

Die Sache geht mir nicht mehr aus dem Kopf und wird gemacht.

tissi
 
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 09.12.2011, 15:54 Uhr
Zitat
@palo

Ich liebe solche Sachen und habe bereits einige "wahnsinnigen Aktionen" hinter mir.  :roll:

Die Sache geht mir nicht mehr aus dem Kopf und wird gemacht.

tissi
 

Wenn dus wirklich machen solltest fände ich das echt cool, wenn du was davon erzählen würdest.
Aber genauso wie dir gehts mir da auch! :D
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: ratlady am 10.12.2011, 01:14 Uhr
Hi doch nicht so easy amerika,

entspann Dich mal, niemand zwingt Dich alles zu zitieren und so weiter.
Häh?  :verwirrt: Brauche Hilfe. Versteht das jemand?

Ja, ich  :wink: . Ist aber OT - gerne [mal wieder] per PN.

@ gelegenheitsposter - nimm's nicht persoenlich... ich spreche aus Erfahrung  8)
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Wulpertingera am 10.12.2011, 08:13 Uhr
Hey, hier bin ich mal wieder mit meiner Fragerei.. :D Aber ich fahre hier so nach dem Motto, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig gefragt! xD

Also wir wollten ja unbedingt mindestens eine Wanderung in den Canyon machen und da sind wir auf die Idee gekommen, dass wir über den South Kaibab Trail runter könnten und dann über den Bright Angel Trail wieder hoch. Wenn wir unten sind wäre es außerdem echt toll wenn wir zum Colorado gehen könnten.
Er macht häufiger Sport, ich aber nicht! :D
Wir laufen aber auch jedes Jahr mal eine Wanderung mit so ca. 35 km, und das wäre dann ja von der Gesamtstrecke sogar ein ganzes Stück mehr.
Ich weiß aber nicht ob man das dann wegen der Hitze und dem Höhenunterschied so wirklich vergleichen kann.
Denkt ihr wir könnten das schaffen? ^^




Hi Ich kann nur sagen das geübte Österreichische Wanderer das  belächeln... ich zähl mich da nicht dazu....ich hatte schon probleme beim Tafelberg in Kapstadt runter zu gehen ^^

möglich ist es aber....
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: tiswas01 am 10.12.2011, 14:02 Uhr
@nicii

Geht klar.  :D


@wulpertingera

Lassen wir den geübten Österreichwanderer einfach darüber lächeln.

Sobald der Lächler am Rim steht und bei erwarteten +35C nach unten schaut, wird sein Verstand (sofern er einen hat) ein Warnsignal aussenden, welches er beachten sollte.

Wie dem auch sei und jeder wie er möchte.

Der eine packt das locker, der andere kotzt (sorry) vor Überanstrengung den Trail voll und wieder ein anderer wird vom Ranger-Heli abgeholt, was die bequemste Art der Rückreise darstellen könnte.

tissi
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Haiko am 15.12.2011, 02:59 Uhr
Hi

Ich sehe da überhaupt kein Problem.
Auch nicht bei weniger trainierten Personen.
So lange Herz Kreislauf in Ordnung sind, und man genügend Wasser dabei hat einen Hut als Sonnenschutz und sich genügend Zeit lässt, kommt man ohne Probleme an einem Tag runter und hoch.

Betonung liegt auf Zeit haben und Zeit lassen.

Ich bin im September 2008 bei 35° den Bright Angel Trail runter und wieder hoch.
Start 9 Uhr und 17 Uhr wieder oben.
Das Ganze mit einem lädierten Knie und seit 4 Jahren keinen Sport mehr betrieben.
Bei meinem Tempo hatte ich keine Probleme mit dem Herzen oder der Atmung.

Muß allerdings zugeben, dass mir am nächsten Tag Muskeln weh taten, von denen ich nicht mal wusste, dass es sie gibt.  :D

Habe in den Alpen bei 30 Grad schon längere Touren mit gößerem Höhenunterschied unternommen.
Diese Wanderung in den Canyon ist zwar nicht Ohne, wird aber meist überbewertet.

Viel Spaß auf Eurer Tour .

Gruß Haiko
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 15.12.2011, 14:26 Uhr
Habe in den Alpen bei 30 Grad schon längere Touren mit gößerem Höhenunterschied unternommen.
Das ist das alles Entscheidende!  :clap: Ich habe den Eindruck, dass viele Grand Canyon Wanderer dort ihre erste Bergtour in ihrem Leben machen. Das halte ich für hochgradig Leichtsinnig.

Für einen geübten Bergwanderer ist der Abstieg ein Katzensprung. Der braucht unten keinen Tag plus eine Nacht, um sich von den zwei, drei Stündchen Abstieg zu erholen.

Ich bin damals um 7:00 Uhr aufgebrochen, war um 9:00 Uhr unten und habe um 10:00 Uhr mit dem Aufstieg begonnen. Um 16:00 Uhr war ich wieder oben. Für den Aufstieg habe ich also 6 Stunden bei einem Schnitt von knapp 300 Höhenmeter die Stunde gebraucht.

Für die Bergunerfahrenen: Im Gebirge rechnet man nicht nach Entfernung, sondern nach Höhenmetern. Dabei gilt für Normal-Geher ein Schnitt von 400 Höhenmeter die Stunde. Mein persönlicher Schnitt liegt bei etwa 350 Höhenmetern die Stunde. Den habe ich im Grand Canyon aufgrund der widrigen Umstände dort nicht erreichen können, aber auch nicht erreichen müssen.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: mrh400 am 15.12.2011, 15:00 Uhr
Hallo,
Für einen geübten Bergwanderer ist der Abstieg ein Katzensprung.
da liegt die Betonung aber sowohl auf "geübt" als auch auf "Berg"wanderer - und auch da soll es Leute geben, deren Knie einen derart langen Abstieg überhaupt nicht schätzen und daher danach auch aufwärts kaum mehr weiterkommen. Die haben bei einer "normalen" Bergwanderung kaum Probleme, weil rauf kommen die leicht und wenn die Knie nach dem Abstieg "am Ende" sind, ist auch die Tour zu Ende.

Für die Bergunerfahrenen: Im Gebirge rechnet man nicht nach Entfernung, sondern nach Höhenmetern. Dabei gilt für Normal-Geher ein Schnitt von 400 Höhenmeter die Stunde.
Der Formeln gibt es viele. Vernünftigerweise kombiniert man Strecke und Höhenunterschied: Strecke/4000 = a; Höhenunterschied/400 = b; zum größeren Wert der beiden wird die Hälfte des kleineren Werts addiert - womit man automatisch unter 400 hm/h kommt. (Übrigens gibt es auf dieser Basis sogar eine DIN-Norm im Zusammenhang mit der Beschilderung von Wanderwegen; dort werden mit der im Prinzip gleichen Formel nur 300 hm/h beim Aufstieg und 500 hm/h beii Abstieg zugrundegelegt - DIN 33466 Nr. 4.3.2)
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 15.12.2011, 15:48 Uhr
@mrh400
Dass es auch zum Bergwandern Formeln und Normen gibt, damit hätte ich im überregulierten EU-ropa rechnen müssen.  :lachen07: Ich hatte meine "Weisheiten" bisher nur aus eigenen und anderer Leuten Erfahrungen und aus der Wander- und Kletterliteratur. Da spielt die Strecke im Bergland keine Rolle, sondern nur die Höhe.

Doch zum Grand Canyon: Ja, da gibt es eine Flachpassage, an die ich gar nicht mehr gedacht habe. Unten am Colorado lang läuft man - ich glaube - eine knappe Stunde, bevor der Aufstieg beginnt. Ich habs aber nicht mehr so recht in Erinnerung, weil ich dort ziemlich gebummelt und fotografiert habe. Dann wäre ich aber auch wieder bei meinen gewohnten etwa 350 Höhenmetern die Stunde. :wink:
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: mrh400 am 15.12.2011, 16:18 Uhr
Wander- und Kletterliteratur. Da spielt die Strecke im Bergland keine Rolle, sondern nur die Höhe.
:dozent:
das kann nur ein Flachländer aus Duisburg oder so wo behaupten  :wink: :lol:, vgl.:
Hartmuts Bergseite (http://www.bielefeldt.de/zeitd.htm)
Outdoor.de (http://www.outdoor.de/sport/wandern-trekking/wegezeitberechnungen-beim-wandern-1331/)
Alpinisten.info (http://alpinisten.info/wissen.kartenkunde.tourdauer.html)
Gipfelsieg.com (http://www.gipfelsieg.com/index.php?option=com_content&task=view&id=75&Itemid=52) (wobei hier beim Rechenbeispiel Auf- und Abstieg verwechselt werden  :roll:)
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 15.12.2011, 16:35 Uhr
Wander- und Kletterliteratur. Da spielt die Strecke im Bergland keine Rolle, sondern nur die Höhe.
:dozent:
das kann nur ein Flachländer aus Duisburg oder so wo behaupten  :wink: :lol:, vgl.:
Ich glaube dir doch und behaupte nichts, sondern erwähne nur meine bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse, die seit heute um eine Variante erweitert sind. Dankeschön!  :)

Allerdings um eine Variante, die mathematische Grundkenntnisse voraussetzt. Da habe ich leider eine Komplettallergie.  :? :wink: So muss es wohl bei dem bleiben, mit dem ich Jahrzehnte gut gefahren... ähhh ....gegangen bin.  :zuck:
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: gelegenheitsposter am 19.12.2011, 12:34 Uhr


Hi,

das sind alles nur sehr vage Berechnungen.

Niemand kann die Wetterentwicklung in irgend einer Weise vorhersagen.

Wir haben bei unserem Aufstieg früh morgens ein bischen Strecke gemacht, dann stark getrödelt weil wir in einem Seitencanyon einen Wasserfall entdeckt haben, runtergeklettert, geduscht und wieder zurück auf den Trail .....

Dann hat uns die Wetterentwicklung nicht gefallen, wir sind dann schneller aufgestiegen.

Das Wetter zog sich immer weiter zusammen.

Am Ende konnten wir auf den letzten km  immer wieder anhalten und die Aussicht geniessen.

Unter uns zog sich eine Wetterfront zusammen .... nach und nach zogen dunkle Wolken im Canyon entlang, dabei konnte man richtig sehen wie der Niederschlag sich um die Felsformatioen herum zu Boden bewegte, der heisse Untergrund lenkte den Regen ab .... das waren beeindruckende Situationen ....

Das Wetter zog sich immer weiter zusammen, am Ende sahen wir deutlich unter uns eine geschlossene Wolkendecke vielleicht 2-300 Meter unter uns .... in den Wolken sah man Blitze zucken .....

Das war ein unfassbares Naturschauspiel .... ich suche mal die alten Dias zusammen und scanne sie... irgendwann.

Und an den besten Haltepunkten standen immer wieder Wanderer zusammen, schauten sich gegenseitig an und verzogen das Gesicht ... weil zu dem Zeitpunkt niemand mehr da unten unterwegs sein wollte .... Bilder von Flashfloods hatte jeder im Hinterkopf.

Wer mal ein richtiges Gewitter im mittleren Westen erlebt hat kann ungefähr nachfühlen wie uns damals zumute war ....
Bei solchen Wetterfronten im Anmarsch will man nur noch hoch .... das ist natürlich anstrengend ... wir haben es geschafft dem Wetter noch zu entkommen und waren am Ende reichlich fertig ... genau wie viele andere neben uns .... diese Gruppe hat auch niemand mehr überholt, da gingen am Ende alle am Stock.

Das hatte so ungefähr diese Dimensionen  ... nur dass das ganze sich über uns entwickelte und wir diese Front überholen konnten um dann den Anblick von oben zu geniessen .... es gingen gleich 2 Diafilme für dieses Gewitter drauf.

   .....   


Jetzt bin ich auch das weitere Palaver gespannt, ;-)))).

Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 19.12.2011, 16:24 Uhr
Oh mein Gott, das sieht schon genial aus, aber mittendrin möchte ich da bestimmt nicht sein! :D
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Haiko am 19.12.2011, 19:05 Uhr
Ich würde auch gern noch mal etwas zu einer Eintagstour sagen.

Ich weis, dass viele den Vergleich zwischen Alpenbergtouren und dem Grand Canyon nicht gern hören.
Aber da ich schon in den verschiedensten Gebieten der Welt auf Bergtouren war, kann ich nur sagen, dass es meines Erachtens nicht zwangsläufig auf die Wärme als Hauptfaktor einer solchen Tour ankommt.
Der menschliche Körper ist so kompensiert, dass er sehr wohl mit 10 oder 20 oder 30 oder 40 Grad zurecht kommt.
Nur jeder Körper reagiert anders.
So sollte man sich vor solch einer Tour im klaren sein, wie man aus eigener Erfahrung mit höheren Temperaturen klar kommt.
Manch einer unternimmt solche Touren lieber bei niedrigeren Temperaturen und ein Anderer lieber bei höheren Touren.
Ich gehe lieber bei 35 -40 Grad als zb bei 10 Grad.
Ich komme mit den höheren Temperaturen besser zurecht.
Man muß auch bedenken, dass der normale Körper bei Anstrengung und hohen Temperaturen ja bekanntlich schwitzt.
Dadurch wird der Körper wieder runter gekühlt.
Meines Erachtens spielt deshalb die Temperatur eine untergeortnete Rolle.
Man muß fit genug für diese Touren sein.
Und dann sollte man auch einen Zeitplan aufstellen.
Eine Berechnung wie lang eine Route ist und welche Höhenunterschiede eine Tour hat.
Die Durchschnittgeschwindigkeit für runter und rauf berechnen und immer noch ein Zeitfenster dazu geben.
Denn bei genügend Zeit, kann auch ein ungeübter solch eine Tour gehen.
Wer sagt denn, dass man diese Tour unbedingt in 6 Stunden schaffen muß ?
Nur weil es ein anderer geschafft hat ?
Solche Unternehmungen mit der Vorraussicht die Zeit eines Anderen zu unterbieten sollten wirklich nur voll duchtrainierte Leute wagen.
Rechnen wir mal mit einer Zeitvorgabe von 6 - 8 Stunden runter und rauf. Angaben, die man immer mal wieder liest.
Ich habe mit vielen Fotostopps und kurzer Pause am Colorado 8 Stunden runter und hoch gebraucht.
Warum sollte sich das ein anderer als Maß nehmen ?
Wenn man zB im September dort ist, hat man von 6 Uhr Sonnenaufgang bis 19 Uhr Sonnenuntergang 13 Stunden zeit.
Die 8 Stunden die man oft ließt dagegen gerechnet macht ein Zeitfenster von 5 Stunden.

Das würde grob gesagt bedeuten, man hätte für runter zu 2 Stunden mehr und für hoch zu 3 Stunden mehr.
Wenn man mit dieser Vorgabe auf die Tour geht, hat man schon ein besseres Gefühl und keinen so hohen Druck.
Und sollte es dann doch besser laufen als gedacht und man ist schon um 15 Uhr wieder oben, dann kann man sich doch noch in Ruhe an den Rand setzten und die Seele und die Beine gemütlich baumeln lassen.

Eines würde ich noch zum Bright Angel Trail sagen.
Ich hatte den Abstieg hier voll unterschätzt.
Und zwar wegen der Wegbeschaffenheit.
Die teils recht weit auseinander liegenden Stufen und der extrem rutschige Sand machten ein schnelles Laufen fast unmöglich.
Im Nachhinein würde ich sogar sagen, dass der Abstieg hier schwerer war als der Aufstieg. Schwerer im Sinn von Trittsicherheit.
Somit hatte ich für Ab und Aufstieg die gleiche Zeit benötigt.

Das sollte man eventuell auch berücksichtigen.

Ich bearbeite grad meine diesjährigen Touren in den Alpen und habe grad die 3 Touren vom Oktober vor mir liegen.
Da zB die Besteigung der Hohen Munde. Ein recht unscheinbarer Berg. Den ich aber unbedingt noch brauchte.
Hier lag ein Höhenunterschied von 1642 Metern vor mir.
Die Tour ist mit ca 10 km Einweg kürzer als die Tour im Grand Canyon aber vom Gelände und den Anstiegen sehr viel schwerer.
Mit Kletterpassagen und 1/3 nur durch Geröll.
Das Ganze bei 27 Grad.
Für die kpl Tour brauchte ich 7 Stunden.

Was ich damit sagen möchte, ist, dass man die Tour runter zum Grand Canyon nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, aber sie auch nicht überbewerten sollte.

Der Weg auf dem Bright Angel Trail ist recht gut ausgebaut und lässt sich wie ich schon sagte sehr gut hoch laufen.
Wenn man sich auch als Ungeübter aber gesunder Mensch die Zeit nimmt, dann ist diese Tour für jeden zu schaffen.

Genügend Getränke mit nehmen. Wasserstellen zum nachfüllen sind aber gegeben.
Ich habe immer noch eine 0.5 Flasche mit Salzlösung dabei.
Und 2 Ampullen schnell wirkendes Magnesium.
Auf die immer wieder angebriesenen Powersnacks gebe ich nix. Da tun es auch 2 Snickers. Falls die im Rucksack nicht schmelzen.
Abends in den Kühlschrank, früh Alupapier drum und ganz unten in den Rucksack, hatte ich nie Probleme.

Ich würde von einer längeren Pause unten am Colorado abraten oder wenn dann immer in Bewegung bleiben.
Die Muskelleistung sinkt bei einer längeren Pause schneller ab als wenn man gleich wieder den Rückweg an tritt.

Das nur mal so meine Gedanken dazu, welche nicht die Meinungen der Allgemeinheit wieder spiegeln.

Ich wünsche allen auf dieser oder ähnlichen Touren viel Spaß.

Gruß Haiko





Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Raigro am 19.12.2011, 22:42 Uhr
Hallo Haiko,

ich finde du hast einen sehr guten, sachlichen Beitrag gebracht.

Einen Hinweis an dieser Stelle noch einmal. Man sollte den South Kaibab Trail runter gehen und den Bright Angel Trail rauf. BAT runter und rauf ist erstens recht langweilig, und zweitens ist der SKT am Morgen wunderschön vom Licht und der Aussicht auf den Colorado. Ohne SKT verpasst man den schönsten Teil der ganzen Wanderung.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: outdoor 28 am 22.12.2011, 19:22 Uhr
Also, nun meine Meinung. Ich bin am 28.10.2010 zusammen mit meiner Frau über denSKT  runter und wieder rauf. Es war mein 50. Geburtstag, soiel zum Alter, das spielt keine Rolle. Wir sind "urlaubswanderer" und halwegs fit und gut drauf.
Wir hatten am dem Tag ideale Bedingungen, waren um 07:30 Uhr am Einstieg des SKT. Unsere Vorganeb waren, nicht mit aller Macht und sehen was geht, um 12:00 Uhr break, Pause und egal wo wir sind, wieder zurück.
Wir waren um 11:00 Uhr am Colorado und sind nach Pause wieder zurrück und waren um 16:15 Uhr geschafft aber Glücklich oben.
Wichtig:
Sehr gute Wanderschuhe sind ein muß, keine Turnschuhe. Dazu Kleidung im Zwiebelprinzip, viele dünne Schichten und keine dicken Sachen. Sonnenbrille und was au den Kopf. Genug Wasser, Bananen und Powerriegel mitnehmen, wir hatten 3 Liter Wasser auf der halben für den Rückweg "stationiert". Schön gleichmäßig gehen, ncht zu schnell angehen, gerade hoch dann.
Ich würde es jederzeit wieder machen, ein einmaliges Erlebnis.
Für Gelegenheitsspazierer, die leifer Bergbahn fahren als laufen, ist die Tour nichts, dann lieber den Wag am South Riem nehmen und mit dem Bus zurück.
Ach ja, die Muskeln waren am nächsen Tag etwas "fest", lag aber vielleicht auch daran, das wir nach der Tour im WOMO noch etwas Geburtstag gefeiert haben ...grins...

Gruß


Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: tiswas01 am 22.12.2011, 19:39 Uhr
Hi

Das hört sich nun doch schon sehr machbar an.

Wenn jemand vor Ort ist, Lust und Zeit hat können wir uns zusammenschließen.

Termin 31.05.2012.

SKT runter und BAT hoch  :D

Kann aber vermutlich erst gg. 09.00h am SKT starten und bin dann sehr zügig und ohne große Pausen unterwegs.
Mir geht es auch nicht ums fotografieren oder lange zu stehen und zu staunen, sondern nur darum, den Weg zu machen.

Freu mich schon wie ein Schnitzel  :D

tissi

Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 23.12.2011, 10:18 Uhr
Für viele von euch klingt diese Frage wahrscheinlich jetzt blöd, aber ich habe bisher bei weiten Wegen oder Bergwanderungen die Erfahrung gemacht, dass ich mit meinen Turnschuhen viel besser klarkomme als mit Wanderschuhen.
Denkt ihr ich sollte trotzdem am Canyon Wanderschuhe benutzen oder einfach so laufen, wie es für mich bisher am besten war? ^^
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: motorradsilke am 23.12.2011, 11:31 Uhr
Ich fand, die Weg im Grand Canyon hätte man auch gut mit Turnschuhen gehen können. Wir hatten zwar Wanderschuhe an, aber es wäre nach unserer Meinung nicht notwendig gewesen. Wenn du mit den Turnschuhen besser laufen kannst, würde ich die nehmen. Aber bitte mich nicht steinigen, wenn es nicht so gut war, das ist nur meine Meinung.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 23.12.2011, 11:47 Uhr
... aber ich habe bisher bei weiten Wegen oder Bergwanderungen die Erfahrung gemacht, dass ich mit meinen Turnschuhen viel besser klarkomme als mit Wanderschuhen.
Die beiden üblichen Wege zur Phantom Ranch erfordern keine Trittsicherheit. Deshalb kann man sie auch in Turnschuhen gehen. Ich habe bei meiner Tour auch Halbschuhe angehabt.

Bei einigermaßen anspruchsvollen Bergwanderungen sind Wanderschuhe unerlässlich. Auf- und erst recht Abstiege im Geröll aber auch über Gras- oder Schneeflächen werden sonst lebensgefährlich.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Nicii306 am 23.12.2011, 13:03 Uhr
Okay, danke! :)
Dann nehme ich auf jeden Fall lieber Turnschuhe.
Ich kann ja auch schreiben, wie die Wanderung war, wenn ich sie gemacht habe. ;)
(Dauert leider noch viel zu lange bis dahin..:()
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Canyoncrawler am 24.12.2011, 08:06 Uhr
Denkt ihr ich sollte trotzdem am Canyon Wanderschuhe benutzen oder einfach so laufen, wie es für mich bisher am besten war? ^^

Was die Schwierigkeit des Trails angeht, braucht man dafür m.E. kein besonders festes Schuhwerk, von Trekkingsandalen bis Bergstiefel ist alles möglich was der Wanderer bequem empfindet.

Einzig könnte es sein, dass bei Tourende in den steinigeren Abschnitten des Trails die Füsse in Turnschuhen schneller ermüden als in Schuhen mit steiferer Sohle, da sich die Felsbröckchen und Steinchen durch Turnschuhsohlen leichter "durchtreten" als durch die festeren Sohlen von Wanderschuhen.

Die Trails bestehen zu einem Teil aus fein gemahlenem Sand. Mit Halbschuhen könnte das evtl. wieder unangenehm werden, wenn der Sand oben in den Schuh hineingelangt und dann Reibung erzeugt.
Habe ich aber noch nicht ausprobiert, denn ich war bei unseren 3 Canyonwanderungen im Grand Canyon jeweils mit meinen hohen Bergstiefeln unterwegs.
Ich trage meine Meindl Bergstiefel wirklich in jedem Gelände bei längeren Wanderungen (ausser es geht längere Zeit durch mehr als knöcheltiefes Wasser oder längere Zeit am Strand entlang durch Sand, dann wechsle ich auf Trekkingsandalen bzw. Crocs).

Letztlich entscheidet der Komfort auf der gesamten Tour und wie Du persönlich mit Turnschuhen auf dem Trail zurecht kommst und nicht was andere Wanderer bevorzugen würden.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 24.12.2011, 09:55 Uhr
Mit Halbschuhen könnte das evtl. wieder unangenehm werden, wenn der Sand oben in den Schuh hineingelangt und dann Reibung erzeugt.
Ich bergwandere sonst auch ausschließlich in Bergschuhen. Man hatte mir meine aber aus dem Kofferraum geklaut. Da ich schon vorher mit dem Gedanken gespielt hatte, in Halbschuhen zu gehen, hatte ich wanderfähige Halbschuhe dabei. Null Problemo und absolut richtige Zwangs-Entscheidung.  :wink:
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: outdoor28 am 25.12.2011, 09:38 Uhr
Ich kann mich der Meinung von Canyoncrawler nur anschließen. Die Qualität der Sohle macht den Unterschied zwischen Turn-und Wanderschuhen.  Und wer einmal auf einer Tour kurz umgeknickt ist, was sehr schnell passieren kann,  geht nie wieder ohne knöchelhohe Wanderstiefel los. Ob Meindl oder Hanwag oder Raichle oder... Sie müssen sitzen wie eine zweite Haut, einfach mehrere probieren, jeder Hersteller hat andere Leisten zur Anfertigung und jeder Fuß ist anders. E gibt auch sehr gute halbhohe Wanderschuhe. Ich habe neben den Stiefeln, die ich übrigens auf Hin unr Rückreise im Flieger anziehe, immer noch ein paar anderhalbschuhe, hier rin Mammut-Goretex und ein paar Trekkingsandalen dabei und so entscheide ich vor Ort und habe alternativen. Aber Grand Canyon runter und hoch nur in Stiefeln, den Weg am Rim oben sicher in Schuhen.
Meine Meinung ist, wer keine guten und eingelaufenen Wanderstiefel sein Eigen nennt, sollte den Weg runter nicht gehen. Egal was man dann anzieht.
In dem Sinne
schöne Weihnachten
Outdoor
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: wuender am 28.12.2011, 11:45 Uhr
Meine Meinung: Nur wer bei vergleichbaren Wetterbedingungen (Temperaturen!) eine vergleichbare Strecke (South Kaibab Trail runter und Bright Angel Trail wieder hoch: 30 km Strecke, 1190 Höhenmeter runter und 1330 Höhenmeter wieder hoch) in den Alpen ohne mit der Wimper zu zucken läuft, sollte den Grand Canyon laufen. Alles andere ist unfair den Rangern gegenüber, die die in der Hitze kollabierten Wanderer wieder rausziehen müssen.

Ich empfehle, die Schuhe anzuziehen, die man von Wanderungen in Europa gewohnt ist - auch wenn sich mir persönlich bei der Vorstellung, in Turnschuhen dort runter zu laufen, die Zehennägel aufrollen (beim Abstieg am South Kaibab Trail muss man aufrund des sehr ausgetretenen Wegs über die als Erosionsschutz quer zum Weg angebrachten Rundhölzer drübersteigen. Einmal dabei umgeknickt und die Wanderung ist vorbei). Aber lieber mit dem gewohnten Schuhwerk laufen als nach zwei Stunden wegen Blasen aufgeben müssen.

Offizielle Infos zu den beiden Trails - zumindest jeweils zum oberen Bereich gibt es hier (http://www.nps.gov/grca/planyourvisit/upload/SouthKaibabTrail.pdf) und hier (http://www.nps.gov/grca/planyourvisit/upload/BrightAngelTrail.pdf).

Die Temperaturen im Auge behalten. Oben am Rim ist es viel kühler als im Canyoninneren. Einen aktuellen Wetterbericht mit Temperaturangaben für Rim und Canyon gibt es am Visitor Centre und in allen Hotels im Park. Eine Jahresübersicht der typischen Werte gibt es hier: http://www.grand.canyon.national-park.com/weather.htm

So früh wie möglich loslaufen - 9 Uhr ist meiner Meinung nach definitiv zu spät. Wir sind im Frühling bei sehr mäßigen Temperaturen um 6:15 an der Rimkante losgelaufen und waren um viertel vor drei Uhr wieder oben. Und das als erfahrene Wanderer. Abmarsch um 9:00 hieße zum einen, viel früher in Sonne und Hitze zu kommen. Zum anderen wäre man - bei gleicher Gehgeschwindigkeit - erst um halb sechs wieder oben. Für mich wäre das zu knapp, da ich bei Wanderungen auf diesem Level gerne ordentlich Sicherheitspuffer einrechne.

Während dem Laufen immer einen Blick auf die Uhr werfen und dabei - wie schon geschrieben - für den Rückweg hoch die doppelte Zeit einrechnen wie runter. Falls es schon auf dem Hinweg knapp wird gibt es ja als Abkürzung immer noch den Tonto Trail, der von unterhalb des Skeleton Point zum Indian Garden führt.

Wie sich so eine Wanderung bei Sommerhitze anfühlt, hat Susan26 sehr eindrucksvoll beschrieben (wobei sie "nur" bis zum Plateau Point und zurück gelaufen ist): http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=28915.msg375743#msg375743
Und hier unser Bericht von der Wanderung ganz runter: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=39720.msg529828#msg529828

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 28.12.2011, 12:32 Uhr
...South Kaibab Trail runter und Bright Angel Trail wieder hoch: 30 km Strecke, 1190 Höhenmeter runter und 1330 Höhenmeter wieder hoch...
Ganz so weit ist es dann zum Glück doch nicht.  :wink: Hier mal ein Höhenprofil aus Topo North America 9.0 (http://www.shop.easyamerica.de/product_info.php?cPath=30_26&products_id=232&language=ur)
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: wuender am 28.12.2011, 12:45 Uhr
Ganz so weit ist es dann zum Glück doch nicht.  :wink: Hier mal ein Höhenprofil aus Topo North America 9.0 (http://www.shop.easyamerica.de/product_info.php?cPath=30_26&products_id=232&language=ur)

Danke für das Profil - das ist für den einen oder anderen Grand Canyon-Aspiranten sicher sehr hilfreich. Und die Korrektur der Länge der Wanderung - sorry für die falsche Angebe - ist auch sehr sinnvoll.

Noch ein ganz kleiner, haarspalterischer Kommentar: Von Anfang März bis Ende November ist die Straße zum Yaki Point für Privatautos geschlossen.  Falls man also innerhalb dieses Zeitraums nicht mit dem Schuttlebus sondern mit dem eigenen (Miet)Auto zum Trailhead fahren will (z.B. weil früh morgens die Busse noch nicht so oft fahren), muss man am Rand des Highway 64 parken (es gibt dort einen kleinen Parkplatz direkt an der Abzweigung der Straße zum Yaki Point). Dann kommen auf die von Topo berechneten 22.26 km noch etwa 1.5 km Fußmarsch quer durch den Wald dazu.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: mrh400 am 28.12.2011, 14:04 Uhr
Hallo,
noch ein wenig Haarspalterei und zugleich Lernfragen:

Topo berechnet 22,26 km als "Terr. Dist." im Gegensatz zu 21,30 km "Lin.Dist." - soll wohl heißen unter Berücksichtigung des Höhenunterschieds bzw. ohne (die gedachte horizontale Linie ist ja kürzer als die "Schiefe Ebene" - ich hoffe, man versteht, was ich meine). Dann erscheint mir der Unterschied aber für die zu überwindenden Höhenunterschiede aber doch sehr gering. Mit ein wenig Trigonometrie könnte man das ausrechnen, aber da bin ich zu faul, meine verschüttete Erinnerung freizulegen.

Lt. der vom nps auf seiner Seite veröffentlichten Tabelle (http://www.nps.gov/grca/planyourvisit/trail-distances.htm) mißt übrigens der South Kaibab Trail bis zur Phantom Ranch 11,9 km und der Bright Angel Trail ebenfalls bis zur Phantom Ranch 15,9 km, macht zusammen 27,8 km (geht man nur bis zum Campground, sind es offenbar 1,2 km weniger); erscheint mir zumindest von der Mathematik her plausibler (wenn meine Prämisse vom ersten Absatz stimmt) und ist auch deutlich näher an dern Angaben von Dirk. Außerdem glaube ich da eher den Rangern als der Software  :wink: :lol:

Eine weitere Frage: Topo zeigt eine "Climb Elev." von 2420 m und eine "Desc. Elev." von 2435 m. Einerseits ist es natürlich plausibel, daß der Weg nicht nur kontinuierlich nach unten (bzw. oben) geht, sondern immer wieder Gegensteigungen (bzw. -gefälle) auftreten - sieht man ja auch schön an den vielen Zacken im Profil. Daß damit aber die tatsächlich zu bewältigenden Höhenunterschiede nahezu doppelt so groß sind wie die "lineare" Höhendistanz, erscheint mir auch ein wenig zweifelhaft. Wie kann man das erklären?
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 28.12.2011, 15:03 Uhr
Eine weitere Frage: Topo zeigt eine "Climb Elev." von 2420 m und eine "Desc. Elev." von 2435 m. Einerseits ist es natürlich plausibel, daß der Weg nicht nur kontinuierlich nach unten (bzw. oben) geht, sondern immer wieder Gegensteigungen (bzw. -gefälle) auftreten - sieht man ja auch schön an den vielen Zacken im Profil. Daß damit aber die tatsächlich zu bewältigenden Höhenunterschiede nahezu doppelt so groß sind wie die "lineare" Höhendistanz, erscheint mir auch ein wenig zweifelhaft. Wie kann man das erklären?
Deshalb wollte ich es zunächst gar nicht zeigen.  :wink: Kann nach meinem ersten Eindruck gar nicht stimmen. Aber dann dachte ich, dieses allwissende Forum wird es schon klären, ob es ein Softwarefehler ist oder wie es sich erklären könnte.  :)

Und dann fiel mir noch ein, dass ich unten am Colorado entlang, innerlich ganz schön über das ständige Auf und Ab geflucht hatte. Ich hatte einen ruhigen ebenen Weg erwartet. Das war er aber nicht.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Canyoncrawler am 29.12.2011, 07:45 Uhr
Die Höhenprofile die Delorme Topo erstellt sind zur genauen Beuteilung nicht wirklich brauchbar (und auch die Karten die sich mit der Software erzeugen lassen sind u.U. fehlerhaft. Als Beispiel kann ich nur immer wieder den Storm Point Trail im Yellowstone nennen, der bei meiner Version von Delorme Topo (7.0) durch den Yellowstone Lake verläuft und wo man lt. Delorme wohl Taucherflossen statt Wanderschuhen benötigt  :lol: ). Delorme Topo nutze ich daher überwiegend für das Routing auf Backroads, dafür ist die Software super.

Ich habe noch eine andere Software von National Geographic die Trailrouting kann und mit der ich die Karten für Wanderungen erzeuge.
Allerdings ist die Erstellung der Höhenprofile dort nicht so komfortabel wie in Delorme, da zuerst die Route (d.h. der Trail) nachgezeichnet werden muss, da der Trail nicht automatisch "geroutet" wird und bei einem Trail mit vielen Serpentinen wie im Grand Canyon ist das nachzeichnen zeitaufwendig und mühsam.

Höhenprofile die mit NGS-Software erstellt wurde, findet man aber z.B. auf dieser Seite:
Bright Angel Trail
http://grandcanyonhiker.com/cgi-bin/trail/trails.cgi?trail=ba

South Kaibab Trail
http://grandcanyonhiker.com/cgi-bin/trail/trails.cgi?trail=sk
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 29.12.2011, 13:53 Uhr
Die Höhenprofile die Delorme Topo erstellt sind zur genauen Beuteilung nicht wirklich brauchbar ...
Ich sehe auf Anhieb keinen gravierenden Unterschied zu "deinen" Profilen. Welche Fehler meinst du und woher weißt du, dass das eine richtig und das andere falsch ist?
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Raigro am 30.12.2011, 00:24 Uhr
Hallo,
noch ein wenig Haarspalterei und zugleich Lernfragen:

Topo berechnet 22,26 km als "Terr. Dist." im Gegensatz zu 21,30 km "Lin.Dist." - soll wohl heißen unter Berücksichtigung des Höhenunterschieds bzw. ohne (die gedachte horizontale Linie ist ja kürzer als die "Schiefe Ebene" - ich hoffe, man versteht, was ich meine). Dann erscheint mir der Unterschied aber für die zu überwindenden Höhenunterschiede aber doch sehr gering. Mit ein wenig Trigonometrie könnte man das ausrechnen, aber da bin ich zu faul, meine verschüttete Erinnerung freizulegen.

Lt. der vom nps auf seiner Seite veröffentlichten Tabelle (http://www.nps.gov/grca/planyourvisit/trail-distances.htm) mißt übrigens der South Kaibab Trail bis zur Phantom Ranch 11,9 km und der Bright Angel Trail ebenfalls bis zur Phantom Ranch 15,9 km, macht zusammen 27,8 ) m (geht man nur bis zum Campground, sind es offenbar 1,2 km weniger); erscheint mir zumindest von der Mathematik her plausibler (wenn meine Prämisse vom ersten Absatz stimmt) und ist auch deutlich näher an dern Angaben von Dirk. Außerdem glaube ich da eher den Rangern als der Software  :wink: :lol:

Eine weitere Frage: Topo zeigt eine "Climb Elev." von 2420 m und eine "Desc. Elev." von 2435 m. Einerseits ist es natürlich plausibel, daß der Weg nicht nur kontinuierlich nach unten (bzw. oben) geht, sondern immer wieder Gegensteigungen (bzw. -gefälle) auftreten - sieht man ja auch schön an den vielen Zacken im Profil. Daß damit aber die tatsächlich zu bewältigenden Höhenunterschiede nahezu doppelt so groß sind wie die "lineare" Höhendistanz, erscheint mir auch ein wenig zweifelhaft. Wie kann man das erklären?

Ich sehe keine großen Diskrepanzen zwischen den von dir zitierten Angaben. Der Unterschied zwischen Terr. Dist. und Lin. Dist. ist nicht sonderlich groß, wie eine einfache Abschätzung (Pythagoras) ergibt. Auch die Angaben der Ranger und die Angaben von DeLorme differieren nur relativ gering, denn wenn man 2 x 1,5 km (hin und zurück zur Phantom Ranch) annimmt, dann bleiben nur ca. 2 km Unterschied - forget it.

Außerdem erscheint es mir interessant aber irrelevant, ob es insgesamt 22km oder 25km Wegstrecke sind, denn die Höhenmeter von ca. 1400 m machen den anstrengenden Teil der Wanderung aus.

Ich stimme voll der Meinung zu, dass man früh losgehen sollte (6-7 Uhr), damit man viel Zeit als Reserve hat, wenn man sie denn brauchen sollte. Ich bin auch jedesmal um 7 Uhr am SKT gestartet und war spätestens um 16 Uhr wieder Oben, also war noch massig Zeit zur Reserve. Freunde von mir haben lange im Indian Garden gewartet, damit es kühler und schattiger beim Aufstieg wird - sie waren gegen 19 Uhr Oben. Weder diese oder andere Freunde/Bekannte, denen ich die Wanderung empfohlen hatte, sind auch nur im Entferntesten so etwas wie Leistungssportler. Aber alle gehen gerne zum Wandern in unsere schönen bayrischen Alpen.

Also man sollte nicht so einen Wirbel um das Ganze machen, sondern denen, die diese Tour planen, etwas Selbsteinschätzung ihrer Fähigkeiten zutrauen und nicht immer wieder diese Geschichten von Leistungssportlern und Marathonläufern auftischen.

Ich habe den Weg runter über SKT nie als Anstrengung empfunden und war (inkl. Fotografieren) nach 2,5 bis 3 Stunden Unten. Dann gehe ich lieber mit leichtem Gepäck (Wasser, Powerriegel) den Aufstieg an, als dass ich am nächsten Morgen mit deutlich mehr Gepäck (wegen der Übernachtung) den Weg nach Oben gehe. Wenn jemand mit den Knien Probleme hat, und den Abstieg schon als problematisch ansieht, der sollte dann diese Tour nicht machen.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Canyoncrawler am 30.12.2011, 07:42 Uhr
Die Höhenprofile die Delorme Topo erstellt sind zur genauen Beuteilung nicht wirklich brauchbar ...
Ich sehe auf Anhieb keinen gravierenden Unterschied zu "deinen" Profilen. Welche Fehler meinst du und woher weißt du, dass das eine richtig und das andere falsch ist?

Was im Geländeprofil richtig und falsch ist weiss ich nicht, ich weiss nur das die Weglänge in Delorme Topo falsch berechnet wurde. Ich habe das in meiner 7.0 Version auch mal probiert, mit dem gleichen Ergebnis. Die Länge eines Trails sollte eine Software schon korrekt "rechnen" und nicht gleich eine Differenz von 3 km reinbringen! 3 km sind je nach Gelände eine Entfernung die man nicht vernachlässigen sollte.

In der Trailliteratur aus dem Conrad Stein Verlag wird der BAT angegeben mit 9,3 Meilen oder 15 km zwischen Trailhead und Bright Angel Campground.
Der SKT mit 6,3 Meilen oder 10,1 km zwischen Trailhead und Colorado.
Ob das stimmt, weiss ich auch nicht. Aber meine Erfahrungen mit den Wanderführern aus dem Conrad-Stein-Verlag sind bisher gut.
Meine Grand Canyon Trails Illustrated Papier-Wanderkarte habe ich momentan nicht greifbar, auch dort sind Entfernungen eingezeichnet.

In den Höhenprofile die ich verlinkt habe, war der Bezugspunkt im Canyon ein anderer (Kreuzung mit dem River Trail statt Phantom Ranch Ranger Station), daher ist hier die Länge auch anders angegeben und ist m.E. korrekt berechnet.

Wenn ich mir die Darstellung der Karte anschaue, dann ist NGS detaillierter und anschaulicher, so wie man das von einer topographischen Wanderkarte erwartet.

Die "Fehler" beziehen sich auch auf die Software allgemein. Aufgefallen ist mir dies bei der Planung unserer Yellowstone Wanderungen. Es gibt einige Trails die in Delorme Topo 7.0 falsch eingezeichnet sind (z.B. Storm Point Trail) bzw. die gar nicht vorhanden sind (z.B. Alternativzustieg zum Bunsen Beak). Das ist das was ich noch in Erinnerung habe, es gab aber noch mehr "Unstimmigkeiten" zwischen Delorme Daten und National Geographic Daten bzw. Papierwanderkarten. Auch sind die Topo-Karten die mit Delorme Topo erzeugt werden können m.E. zum Wandern nicht wirklich brauchbar, da sie von der Darstellung für mein Empfinden zu weit entfernt sind von dem was man vom "Geländebild" einer topograph. Wanderkarte gewohnt ist.

Die Delorme Topo Software ist eine empfehlenswerte Software zu einem günstigen Preis.
Allerdings m.E. nicht für Wanderungen und noch weniger für weglose Wanderungen geeignet.
Aber hervorragend für die Nutzung auf den vielen Pisten und Backroads und bei den Backroad-Fahrten hat sie uns schon das eine oder andere Mal zum Ziel geführt, das wir ohne Software vielleicht gar nicht gefunden hätten.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: EasyAmerica am 30.12.2011, 10:38 Uhr
Die "Fehler" beziehen sich auch auf die Software allgemein.
Das kann man zu jeder detailreichen Software sagen.  :wink:
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Canyoncrawler am 30.12.2011, 10:48 Uhr
Die "Fehler" beziehen sich auch auf die Software allgemein.
Das kann man zu jeder detailreichen Software sagen.  :wink:

Das Wörtchen "auch" in Bezug auf "allgemein" bitte nicht überlesen.  :wink:
Ich habe dazu auch konkrete Fehler in der Software benannt die man nicht ignorieren kann (Beispiele aus dem Yellowstone, falsche Entfernungsangaben am Grand Canyon).  

Und die detailreiche Software von National Geographic ist für meinen Geschmack für die Planung von Wanderungen und die Erzeugung von Wanderkarten besser geeigent als die Delorme Software.
Was sich natürlich im Preis deutlich ausdrückt (teure State Topo Software (~ 50 USD pro Bundesstaat) von National Geographic vs. günstige Delorme Topo für das ganze Land bzw. früher wahlweise West, Ost oder Gesamt ).

Alternativ kann man aber auch die Nationalpark-Topo-Software von National Geographic verwenden. Software die Du vor einigen Jahren auch im Vertrieb hattest und die ich bei Dir erworben habe und nicht mehr missen möchte.
Mit der Software-CD konnte ich für ca. 30 Euro Kaufpreis topographisches Kartenmaterial aller US-Nationalparks und einiger National Monuments und National Historic Sites erwerben und damit im Laufe der Jahre etliche Dollars für Papierkarten einsparen, da ich diese für viele Gebiete selbst generieren kann.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: tiswas01 am 14.01.2012, 13:34 Uhr
@Wanderfreunde

So wie es momentan aussieht muss ich leider meine Pläne bzgl. der GC Wanderung umwerfen, da ich mir beim Sport einen Muskelbündelriss an der Wade zugezogen habe.  :wut54:

Mit dem versprochenen Wanderbericht wird es mit großer Wahrscheinlichkeit daher auch nichts werden.

Ein bisschen "Hiking" wird bis Mai wieder möglich sein, nicht jedoch die eintägige Gewalttour an den Colorado.

Könnte ko..en (sorry).  :(

Vielleicht bekomme ich es im Herbst noch eingeplant, denn verschoben ist nicht aufgehoben.

tissi

Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: HoM am 14.01.2012, 18:28 Uhr
Sieh es positiv - das hätte Dir auch im Canyon passieren können - und dann?

Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: gelegenheitsposter am 18.01.2012, 15:29 Uhr
Was im Geländeprofil richtig und falsch ist weiss ich nicht, ich weiss nur das die Weglänge in Delorme Topo falsch berechnet wurde. Ich habe das in meiner 7.0 Version auch mal probiert, mit dem gleichen Ergebnis. Die Länge eines Trails sollte eine Software schon korrekt "rechnen" und nicht gleich eine Differenz von 3 km reinbringen! 3 km sind je nach Gelände eine Entfernung die man nicht vernachlässigen sollte.




Hallo,

das sind aber Grössenordnungen, die Du einfach vernachlässigen kannst.

Die grösste Belastung erreichst Du erst zwischen Startpunkt und Indian Gardens, die restlichen Strecke beinhaltet nur leichte Steigungen.

Die grösste Belastung ist die Hitze und die Trockenheit, Gepäck und Schuhwerk müssen passend gewählt werden, zuviel Gepäck und schwere Stiefel sind nicht förderlich.

Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Raigro am 18.01.2012, 22:38 Uhr
.... zuviel Gepäck und schwere Stiefel sind nicht förderlich.

Stimmt. Deshalb bevorzuge ich die 1-Tages-Wanderung, weil man dann mit leichtestem Gepäck unterwegs ist, und kein Gepäck für die Übernachtung braucht.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: gelegenheitsposter am 03.02.2012, 12:37 Uhr

Hallo,

ich habe versucht meine steinalten Dias abzuphotografieren, es ist wohl leidlich gelungen ....

Hier sieht man warum wir damals so ungeplant schneller unterwegs waren.

Das Unwetter kündigte sich irgendwann an und wir hatten beschlossen nicht zu trödeln, mangels Erfahrung waren wir da sicher etwas schneller unterwegs als gut war, zumindest war es für uns dann doch kein leichter Spaziergang mehr.

Das Unwetter zog sich später noch weiter zu .... wer dann zu der Zeit am Canyon ankam sah nur noch eine Wolkendecke von oben, ca. 200m unter dem Aussichtspunkt deckte eine Wolkendecke alles zu.

Dieses Unwetter hatte sich dann innerhalb von ca. 30-40 Minuten voll entfaltet .... vorher sah es nur danach aus als könnte sich da oben was zusammenbrauen ... mit so einer Entladung hatten wir auch nicht gerechnet ....

Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: tiswas01 am 03.05.2013, 15:45 Uhr


Es ist machbar, jedoch sollte man trainiert und fit sein.
 
Ich rate hier auch nicht zu diesem Trip und gebe keine Empfehlung dafür, da jeder selbst wissen muss ob er sich das zutraut und das Leistungsvermögen hat oder nicht.

Es ging nicht um Photoshootings oder die Landschaft zu betrachten, sondern nur darum, runter und rauf zu gehen und das so schnell als möglich.


Wen es interessiert, hier ein kurzer Bericht:

Nachdem ich in 2012 wegen einer Verletzung den Versuch schon gar nicht durchführte und nur am Rim entlang spazierte, ergab sich gestern die Gelegenheit.

Da ich alleine auf den Trails unterwegs war, konnte ich mein Tempo gehen und musste keine Rücksicht auf Begleiter nehmen.


Runter auf dem BAT und hoch über den SKB.

Bei Sonnenaufgang  war es am Rim eisekalt (ca. 0 C) und sehr windig. An der Phantom Ranch sollen es mittags 28 C gewesen sein (stand auf einer Tafel), jedenfalls war es bullig warm.

In einem leichten Rucksack führte ich 4 Flaschen verdünntes Gatorade, ein paar Energieriegel und 2 Äpfel mit.

Der Abstieg war easy. Der Aufstieg ging auf die Knochen.

Um 17:00h war ich wieder oben und fuhr mit dem Shuttle zurück zur Bright Angel Lodge.

Kleidung:

Treckinghalbschuhe, Zipperhose, Funktionsunterwäsche, Fleecepulli, Windjacke, Wollmütze und Basecap.




Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Raigro am 03.05.2013, 18:24 Uhr
Hallo,

es ist schon oft gesagt worden, dass runter BAT und rauf SKT die falsche Wahl ist. Erstens gibt es auf dem SKT kein Wasser (muss man also mitschleppen), zweitens liegt der Trailhead vom SKT höher (muss man mehr Höhenmeter steigen), drittens ist die Aussicht am Morgen vom SKT sehr viel eindrucksvoller als am BAT.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Dayhiker am 03.05.2013, 19:50 Uhr
Hallo,

es ist schon oft gesagt worden, dass runter BAT und rauf SKT die falsche Wahl ist. Erstens gibt es auf dem SKT kein Wasser (muss man also mitschleppen), zweitens liegt der Trailhead vom SKT höher (muss man mehr Höhenmeter steigen), drittens ist die Aussicht am Morgen vom SKT sehr viel eindrucksvoller als am BAT.

Das mit den Höhenmetern ist nicht so entscheidend; auch am BAT musst du ja erstmal den River Trail gehen, dessen Höhengewinn du gleich wieder verlierst. Kommt also letztlich fast auf das Gleiche raus. Aber die Aussicht macht es - ich gebe die Recht und würde niemals den BAT runter laufen.

Gruß
Thomas
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: HoM am 05.05.2013, 23:28 Uhr
Hallo,

es ist schon oft gesagt worden, dass runter BAT und rauf SKT die falsche Wahl ist. Erstens gibt es auf dem SKT kein Wasser (muss man also mitschleppen), zweitens liegt der Trailhead vom SKT höher (muss man mehr Höhenmeter steigen), drittens ist die Aussicht am Morgen vom SKT sehr viel eindrucksvoller als am BAT.

Das mit den Höhenmetern ist nicht so entscheidend; auch am BAT musst du ja erstmal den River Trail gehen, dessen Höhengewinn du gleich wieder verlierst. Kommt also letztlich fast auf das Gleiche raus. Aber die Aussicht macht es - ich gebe die Recht und würde niemals den BAT runter laufen.

Gruß
Thomas

Das ist so nicht richtig. Je steiler desto anstrengender. Glaubst Du nicht? Dann mach doch das gleiche mal auf dem Tanner oder dem New Hance Trail. Ist ja auch ähnlich hoch.

Gerade wenn Du die Kondition und den Gesundheitszustand des Fragenden nicht genau kennst ist die Empfehlung eines  SK-Aushiken grob fahrlässig.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: PhilippJFry am 05.05.2013, 23:53 Uhr
Dann mach doch das gleiche mal auf dem Tanner oder dem New Hance Trail.

Bist Du die schon gelaufen?
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Dayhiker am 06.05.2013, 12:35 Uhr
Hallo,

es ist schon oft gesagt worden, dass runter BAT und rauf SKT die falsche Wahl ist. Erstens gibt es auf dem SKT kein Wasser (muss man also mitschleppen), zweitens liegt der Trailhead vom SKT höher (muss man mehr Höhenmeter steigen), drittens ist die Aussicht am Morgen vom SKT sehr viel eindrucksvoller als am BAT.

Das mit den Höhenmetern ist nicht so entscheidend; auch am BAT musst du ja erstmal den River Trail gehen, dessen Höhengewinn du gleich wieder verlierst. Kommt also letztlich fast auf das Gleiche raus. Aber die Aussicht macht es - ich gebe die Recht und würde niemals den BAT runter laufen.

Gruß
Thomas

Das ist so nicht richtig. Je steiler desto anstrengender. Glaubst Du nicht? Dann mach doch das gleiche mal auf dem Tanner oder dem New Hance Trail. Ist ja auch ähnlich hoch.

Gerade wenn Du die Kondition und den Gesundheitszustand des Fragenden nicht genau kennst ist die Empfehlung eines  SK-Aushiken grob fahrlässig.

Der SKT ist nun wirklich nur sehr unwesentlich schwieriger als der BAT. Außerdem wurde ja gerade empfohlen, ihn nicht hinauf sondern runter zu laufen.

Gruß
Thomas
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: PhilippJFry am 19.06.2013, 00:08 Uhr
Dann mach doch das gleiche mal auf dem Tanner oder dem New Hance Trail.

Bist Du die schon gelaufen?

Kleine Erinnerung: Das würde mich immer noch interessieren.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: HoM am 05.07.2013, 17:39 Uhr
Dann mach doch das gleiche mal auf dem Tanner oder dem New Hance Trail.

Bist Du die schon gelaufen?

Kleine Erinnerung: Das würde mich immer noch interessieren.

New Hance habe ich mir da ich in der Regel alleine wandere aus guten Gründen verkniffen.

In der Gegend bin ich Solo vom Grandview ausgehend um die Horseshoe-Mesa gewandert - ist allerdings auch schon 15 Jahre her (man wie die Zeit vergeht). Der Aufstieg am Grandview ist auch ein Gegenbeweis für die "Steiler ist schneller"-Theorie.

Tanner habe ich nur als Tageswanderung im oberen Bereich gemacht.


--

Ach ja - für alle Freunde des an einem Tag rauf und runter.


Gegenwärtig ist es im Südwesten extrem heiß - ich war gerade zwei Wochen da. Ich kann z.Z. von Gewalttouren nur abraten. Ich habe die Tage in Utah auf den Trails mit Dayhikes verbracht. Morgens ab 6:00 auf dem Trail - ab 11:00 wurde es ungemütlich - ab 13:00 unerträglich, da war ich dann in der Regel zurück. Nachmittags war dann immer Siesta angesagt.



Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: PhilippJFry am 08.07.2013, 21:40 Uhr
Der Aufstieg am Grandview ist auch ein Gegenbeweis für die "Steiler ist schneller"-Theorie.

Ist wohl bei jedem anders, aber bei nicht allzu hohen Temperaturen fand ich persönlich die Aufstiege im Canyon angenehmer als die Abstiege.

Bei Temperaturen wie zur Zeit würd ich persönlich wohl eher gar nicht runter.


Tanner habe ich nur als Tageswanderung im oberen Bereich gemacht.

Wie weit denn etwa?
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: tiswas01 am 12.07.2013, 09:57 Uhr
Hallo,

es ist schon oft gesagt worden, dass runter BAT und rauf SKT die falsche Wahl ist. Erstens gibt es auf dem SKT kein Wasser (muss man also mitschleppen), zweitens liegt der Trailhead vom SKT höher (muss man mehr Höhenmeter steigen), drittens ist die Aussicht am Morgen vom SKT sehr viel eindrucksvoller als am BAT.

Falsch oder nicht falsch ist Ansichtssache und es bleibt jedem selbst überlassen wie er sich entscheidet.

Man kann einer ausgesprochenen Empfehlung folgen oder auch nicht. Ich empfand es nicht als falsche Wahl und werde die Tour demnächst nochmals mit ein paar US-Bekannten machen, welche entsprechend fit sind.
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Raigro am 13.07.2013, 01:58 Uhr
Hallo,

es ist schon oft gesagt worden, dass runter BAT und rauf SKT die falsche Wahl ist. Erstens gibt es auf dem SKT kein Wasser (muss man also mitschleppen), zweitens liegt der Trailhead vom SKT höher (muss man mehr Höhenmeter steigen), drittens ist die Aussicht am Morgen vom SKT sehr viel eindrucksvoller als am BAT.

Falsch oder nicht falsch ist Ansichtssache und es bleibt jedem selbst überlassen wie er sich entscheidet.

Man kann einer ausgesprochenen Empfehlung folgen oder auch nicht. Ich empfand es nicht als falsche Wahl und werde die Tour demnächst nochmals mit ein paar US-Bekannten machen, welche entsprechend fit sind.

Ja, es ist wohl nicht richtig, von der "falschen Wahl" zu sprechen, sondern es gibt eben zahlreiche begründete Empfehlungen, den SKT runter und den BAT rauf zu gehen.

Mich würde aber interessieren, warum du die andere Variante gehen willst. Gibt es irgendwelche Gründe dafür, oder ist es nur Trotz? :D
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Dayhiker am 13.07.2013, 19:53 Uhr
Hallo,

es ist schon oft gesagt worden, dass runter BAT und rauf SKT die falsche Wahl ist. Erstens gibt es auf dem SKT kein Wasser (muss man also mitschleppen), zweitens liegt der Trailhead vom SKT höher (muss man mehr Höhenmeter steigen), drittens ist die Aussicht am Morgen vom SKT sehr viel eindrucksvoller als am BAT.

Falsch oder nicht falsch ist Ansichtssache und es bleibt jedem selbst überlassen wie er sich entscheidet.

Man kann einer ausgesprochenen Empfehlung folgen oder auch nicht. Ich empfand es nicht als falsche Wahl und werde die Tour demnächst nochmals mit ein paar US-Bekannten machen, welche entsprechend fit sind.

Natürlich kann man es auch so machen. Bleibt nur die Frage, warum. Den BAT runter zu gehen ist so ziemlich das langweiligste, was man im Grand Canyon machen kann. Die ganze Zeit den immer gleichen Blick auf den North Rim, die ganze Zeit bis Indian Gardens im engen Seitencanyon. Da ist der SKT ganz erheblich viel interessanter. Und beim Hochgehen interessieren sich die Leute für die Blicke ohnehin nicht mehr; da sind sie mit was anderem beschäftigt.

Gruß
Thomas
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: McC am 13.07.2013, 20:25 Uhr
Beide Trails im Vgl bebildert: http://www.genehanson.com/c2003b/cany2003.htm
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: PatrickT am 17.07.2013, 18:18 Uhr
Wie heiss wirds denn momentan ca.? Wir gehen nächsten Monat hin und haben eigentlich fest eingeplannt den SKT nach unten zum River und über den BAT wieder rauf zu gehen, am gleichen Tag. Vorletztes Jahr haben wir im Juli den BAT gemacht, ohne grosse Mühe. Ist es ein wesentlicher Unterschied, die Weite & Hitze?

gruss und danke
Titel: Re: Grand Canyon: An einem Tag machbar für uns?
Beitrag von: Jochen am 17.07.2013, 18:30 Uhr
Wie heiss wirds denn momentan ca.?

http://forecast.weather.gov/MapClick.php?site=fgz&smap=1&textField1=36.04639&textField2=-112.15333#.UebGjPW7N8E

http://forecast.weather.gov/MapClick.php?site=fgz&smap=1&textField1=36.1050&textField2=-112.0940#.UebGj_W7N8E