Verhaltensregeln bei Schlangenbiss kann man z.B.
hier nachlesen.
Da ich schon länger wissen wollte, wass man im Falle eines Giftschlangenbisses jenseits der Zivilisation und fern der zeitnahen Rettungsmöglichkeiten macht, habe ich vor kurzem mal unseren Mediziner im Büro dazu befragt.
Seine Antwort
(ausser der, dass er künftig meine USA-Urlaubsscheine nicht mehr unterschreiben würde, da zu gefährtlich ) war diese:
Abbinden ist nur sinnvoll und unproblematisch, wenn man binnen 1 - 1,5 Stunden zur Behandlung in einer Klinik/beim Arzt sein kann.
Ein wirkungsvoller Abbindeversuch verursacht nach dieser Zeit so grosse Schmerzen, dass er nicht mehr durchgehalten werden kann und das lockern der Bandage nicht nur das Schlangengift sondern auch Gewebegifte schlagartig ausschwemmen würde, was zu einem schweren Schockzustand führen kann.
Je nach Art der Giftschlange trten bei gesunden Patienten schwerwiegende Symptome wesentlich später ein (bei Klapperschlangen möglicherwise erst so nach 8-10 Stunden, erste Symptome - neben der lokalen Schwellung des Gewebes - können Nasenbluten oder neurologische Symptome sein).
Bei einem Biss abseits der Zivilisation wäre es nur dann sinnvoll den Verletzten zurückzulassen, wenn dadurch ein Zeitgewinn entsehen würde (z.B. mögliche Helikopterbergung).
Wenn nicht sicher ist, innerhalb welchen Zeitraumes ärztliche Hilfe zur Verfügung steht, soll der Verletzte möglichst wenig kreislaufbelastend loslaufen.
Bei Bissen am Oberkörper oder den oberen Extremitäten (Armen) diese durch Schlingen/Dreiecktücher ruhig stellen.
Bei Bissen im Bereich der unteren Extremitäten (Beinen) hat man kaum Möglichkeiten, man soll aber die Schuhe und andere einengende Kleidung lockern, damit nicht noch einschnürende Kleidung/Schuhe zusätzlich das anschwellende Gewebe belasten.
Ebenso alle Ringe, Armbänder etc. ausziehen, da diese später aufgrund der Schwellung nur noch mühsamst entfernt werden können.
Besser wäre es, man würde nicht gebissen werden, wenn man in einer abgelegenen Region unterwegs ist.