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Autor Thema: Wanderung zu den Havasu Falls?  (Gelesen 6633 mal)

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Nicii306

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Wanderung zu den Havasu Falls?
« am: 16.10.2011, 17:06 Uhr »
Ich habe jetzt schon oft Bilder im Internet von den Havasu Falls gesehen, aber ich habe nichts wirklich gutes gefunden, wo erklärt wird wie man da hinkommt oder wie lange das dauert.
Kennt sich da jemand von euch aus?

WulleBulle

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Re: Wanderung zu den Havasu Falls?
« Antwort #1 am: 20.10.2011, 12:53 Uhr »
Hallo...

Ich war im Sommer bei den Wasserfällen. Also man kommt eigentlich ganz einfach dahin. Zuerst muss man zu einem Parkplatz fahren ( http://maps.google.de/maps?q=Hualapai+Hilltop+Hwy,+Supai,+AZ+86435,+USA&hl=de&ll=36.159499,-112.70962&spn=0.008229,0.015192&sll=36.236926,-112.689079&sspn=0.552724,0.97229&vpsrc=6&hnear=Hualapai+Hilltop+Hwy,+Supai,+Arizona+86435,+Vereinigte+Staaten&t=h&z=16 ). Von dort aus marschiert man dann 13km ins Indianerdorf Supai. Von Supai aus sind es noch mal 3 km zum Campground. Auf dem Weg dahin kommt man an den ersten beiden Wasserfällen vorbei, Navajo Falls und Havasu Falls. Circa 1,5 km nach dem Campground kommt dann der dritte Wasserfall, Mooney Falls. Nach erneuten circa 3,5 km kommt man zum letzten Wasserfall, den Beaver Falls. Von da aus sind es noch mal rund 6 km zum Colorado River.

Für die Strecke Parkplatz bis nach Supai haben wir glaub ich circa 5-6 h gebraucht, weiß es nicht mehr genau. Wichtig ist dabei viel Trinken und natürlich auch Nahrungsaufnahme. Wer sich die Wanderung nicht zutraut kann auch mit einem Helicopter nach Supai geflogen werden oder mit Indianern nach Supai reiten. Dazu weiß ich allerdings nicht viel, sind hin und zurück jeweils zu Fuß gegangen. Vielleicht findest du noch hier Informationen http://www.havasupaitribe.com/
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Nicii306

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Re: Wanderung zu den Havasu Falls?
« Antwort #2 am: 20.10.2011, 17:25 Uhr »
Oh danke! :)
Schafft man denn hin und zurück an einem Tag?
Oder habt ihr dann da übernachtet und seid am nächsten Tag zurückgelaufen?

Raigro

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Re: Wanderung zu den Havasu Falls?
« Antwort #3 am: 20.10.2011, 17:40 Uhr »
Hin und zurück an einem Tag, das kann man vergessen. Dann hat man überhaupt keine Zeit etwas von den Fällen zu sehen.
Es gibt einen Campground und eine Lodge - beides sollte man reservieren. Auch der Campground kann in der Saison voll sein, aber sie werden einen schon nicht zurück schicken, wenn man nicht reserviert hat.

In Supai gibt es so gut wie nichts, außer einem Supermarkt, der stark an die DDR erinnert, und eine Art Fastfood, der aber sehr früh schließt. Auch hier ist die Auswahl bescheiden. Alkohol gibt es natürlich nicht.

Wenn es dunkel wird, kann man sogar Schwierigkeiten bekommen zurück zur Lodge zu finden, denn Beleuchtung ist rar.
Gruß aus München

Rainer

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Nicii306

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Re: Wanderung zu den Havasu Falls?
« Antwort #4 am: 20.10.2011, 18:10 Uhr »
Okay.. dann danke für die Tipps! :)
Denkt ihr es lohnt sich die Wanderung zu machen oder sollte man lieber eine andere Wanderung machen? ;)

Raigro

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Re: Wanderung zu den Havasu Falls?
« Antwort #5 am: 20.10.2011, 23:45 Uhr »
Da gehen die Meinungen weit auseinander. Viele meinen, dass insbesondere Supai noch etwas häßlicher in allen Facetten ist, als manch andere Ansiedlung in Reservaten, einige meinen (dazu gehöre ich), dass die Fälle traumhaft schön sind (waren). Ich war ein paar Mal unten und werde sicher noch einmal runter gehen, aber!!!!

Nach der Flut 2008 oder 2009 ist vieles zerstört worden, und bisher haben mich die neuen, aktuellen Bilder, die ich vom Havasu Canyon gesehen haben, nicht so vom Hocker gerissen, weil man immer noch viele Schäden der zerstörerischen Flut sehen kann. Aber irgendwann wird sich das bessern - oder vielleicht ist es schon besser?

Für eine Nacht in der Lodge mit Eintrittsgebühren mußt du sicherlich mit >150$ pro Person rechnen, auf dem Campground natürlich deutlich weniger. Es gibt billigere Wanderungen, aber die alten, unzerstörten Wasserfälle waren traumhaft schön - schau doch mal nach, wei es jetzt ausschaut.
Gruß aus München

Rainer

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AndyOne

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Re: Wanderung zu den Havasu Falls?
« Antwort #6 am: 21.10.2011, 07:46 Uhr »
@ WulleBulle

Ist ja interessant, ich kenne sonst keinen der nach den Fluten unten war. Bitte zeig doch ein paar Bilder von den Wasserfällen und vielleicht kannst Du auch was zur Situation bei den Natives sagen?
bye
Andy

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WulleBulle

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Re: Wanderung zu den Havasu Falls?
« Antwort #7 am: 21.10.2011, 11:07 Uhr »
Ich hatte auch mulmiges Gefühl wie die Wasserfälle wohl aussehen würde, weil ich nicht wußte welche Bilder jetzt relativ aktuell sind und welche alt. Was soll ich zum Dorf Supai an sich sagen und den Natives. Ich war etwas erschrocken das die meisten von Ihnen stark übergewichtig sind. In dem kleinen Supermarkt gibts mehr Süßgetränke als Wasser zur Auswahl. Und wenn man sich den Essensplan von der Schule anguckt, darf man sich nicht wundern. Bananen gab es im Supermarkt umsonst, jedoch mit paar Stellen und so weiter, genommen haben sich die wenigstens Natives davon etwas. Erschrocken war ich auch von manchen Grundstücken, viel Müll und Kleidung lagen in manchen Gärten rum. Einige Häuschen und die dazugehörende Grundstücke sahen jedoch recht schön aus. Außerdem sahen manche Pferde der Natives auch nicht mehr gesund aus, ziemlich abgemagert waren manche. Zu den Natives kann ich nicht viel sagen, kamen mir irgendwie eingeschüchtert bzw. scheu vor. Nur wenige grüßen einen. Es laufen viele Hunde in Supai rum, Angst vor den Hunden hatte ich allerdings nicht. Wollte sie aber auch nicht wirklich anfassen. Ich war im Hotel untergebracht. Hotel war sehr sauber, große Zimmer, hat mich überrascht. Nicht so schön war eine kleine Müllkippe, etwas abseits hinter dem Hotel. Hab ich aber auch nur durch Zufall entdeckt. Die Frau an der Rezeption war nicht grade gesprächig jedoch freundlich, hat halt ihren Job gemacht. Man konnte sich extra Handtücher für die Wasserfälle mitnehmen, die Handtücher aus dem Zimmer durfte man nicht benutzen. In der Rezeption gab es eine kleine Mikrowelle, die man benutzen konnte. Der Preis für das Hotel ist aber schon relativ teuer.

Wir haben uns meiste Zeit am Havasu Falls aufgehalten, dort gab es viele Tische mit Bänken. Dort fand ich es auch am schönsten und es hat viel Spaß gemacht an dem Wasserfall zu baden.

Also ich finde es lohnt sich schon runter zu gehen, auch wenn ich evtl. nächstes mal eher nur ein Weg gehe und mich dann mit einem Hubschrauber rausfliegen zu lassen. Ist schon anstrengend, vor allem wenn man vorher die Tage schon viel zu Fuß unterwegs war.

Rock Falls (wohl neu entstandener Wasserfall)




Havasu Falls









Mooney Falls



Beaver Falls gibts leider keine Bilder, soweit sind wir nicht gegangen aufgrund starker Regenfälle.
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AndyOne

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Re: Wanderung zu den Havasu Falls?
« Antwort #8 am: 21.10.2011, 11:58 Uhr »
Danke für den kurzen Bericht und die Bilder.
bye
Andy

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Nicii306

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Re: Wanderung zu den Havasu Falls?
« Antwort #9 am: 21.10.2011, 13:44 Uhr »
Wow, das sieht aber trotzdem echt klasse aus! :)
Kommt man denn abends auch noch mit dem Heli hoch oder muss man das vorab extra buchen?

gelegenheitsposter

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Re: Wanderung zu den Havasu Falls?
« Antwort #10 am: 03.02.2012, 22:06 Uhr »

Hi,

ich war mit einem Freund 1985 am Ausgangspunkt des Trails runter zu den Wasserfällen, aber nur am Ausgangspunkt.

Wir hatten nur oberflächliche Infos, die Bilder von den Falls zogen uns an.

Am Grand Canyon Village bekamen wir von den Rangern nur spärliche Infos, so spärlich dass wir verwundert waren warum man uns nicht mehr dazu sagen konnte ... oder wollte ...

Es gab nur die Info endweder über Stock und Stein mit 4wheeldrive zu fahren oder den langen Weg über irgendwelche Routen.

Wir sind dann 4 Stunden unterwegs gewesen, der Rand Mcnally Road Atlas war auch eher eine Vermutung als eine klare Roadaufzeichnung ....

Unterwegs kamen wir dann an Kreuzungen, die wir auf der Karte nicht klären konnten .... also fragten wir an einer Siedlung der Natives nach dem Weg.

Die waren nicht sehr kommunikativ, auch nicht wirklich abweisend, der Weg wurde uns nur mit einer kleinen Handbewegung gedeutet .....      

Wir waren ein bischen erstaunt und sehr nachdenklich über diese Begegnung .... der Fingerzeig war aber absolut richtig.

Dann ging wirklich stundenlang fast gerade aus auf einer geteerten Strasse, aber innerhalb einer Stunde sahen wir am Rand nur eine einzige kleine verfallene Hütte ...   wir brauchten fast 4 Stunden vom GC-Village zum Trailhead.

Am Trailhead fanden wir keine Infos, der Trail führte nur durch die pralle Sonne, es gab keine Wasserstation am Trailhead .... später bot uns ein Heliflieger eine Tour an, wir waren aber nicht drauf vorbereitet, unser Geld hätte nicht gereicht.

Später kamen zwei Natives auf Pferden ohne Sattel vorbei, die sahen wirklich super aus .... lange schwarze Haare, schöne Pferde, rote Haut - kein Witz - ..... wirklich freier Oberkörper und rote Haut.

Sie haben uns aber keines Blickes gewürdigt, wir waren für sie weniger als Luft .... für sie waren wir einfach nicht vorhanden.

Auf dem Rückweg zum GC-Village hielten wir nach an einem an der Strasse stehenden Fahrzeug an und fragten ob Hilfe benötigt wird ..... aber auch dort wurden wir beinahe völlig ignoriert .... es wurde nur mit einer kleinen Handbewegung abgewunken ....

Insgesamt möchte ich diese Tour nicht missen, die Landschaft ist interessant, der Ausblick in den Canyon ist wirklich beeindruckend .... wir fühlten uns nicht bedroht .... aber die geringe Infrastruktur kann man heute sicher besser ergründen.

Aber das Verhalten der Einwohner beschäftigt mich noch heute wenn ich Bilder von den Falls sehe.

Es war nicht offensichtlich abweisend, aber irgendwie spürte man sehr deutlich dass da ein tiefer Riss zwischen den Kulturen besteht.      

Auch 1997 haben wir bemerkt dass es an einigen Stellen nicht so gut zwischen den Kulturen läuft ... diese Erlebnisse machen einen sehr nachdenklich.


Auf solchen Touren abseits der Hauptrouten muss man von wenig Infrastruktur ausgehen und lieber ein bischen mehr nachfragen und vorab erkunden als einfach drauf los zu fahren .... manches ist vor Ort leider anders als man es sich vorstellen konnte.


     Grüsse von Andreas