Ich kenne mich auf dem Gebiet zwar nicht wirklich aus, aber meines Halbwissens brauchst du in D "nur" einen Antrag auf Waffenbesitz stellen - ohne Pruefung oder Nachweis von Kenntnissen im Umgang mit Waffen. Dieser Antrag muss natuerlich vernuenftig begruendet werden (Schuetzenverein, Jaegerei, Sportschuetze, gefaehrdete Berufsgruppe o.ä.).
Stimmt so nicht ganz. Kenntnisse theoretischer Art (sog. Sachkundenachweis mit Prüfung) und praktischer Art (mindestens 1 Jahr aktive Mitgliedschaft in einem Schießsportverein - aktiv heißt mindestens alle 2 Wochen schießen, eher jede Woche) sind allein schon Voraussetzung für eine Sportschützen-WBK.
Jäger brauchen in D das sog. "grüne Abitur" - die Jägerprüfung. Und da kannst Du gleich mal 5-6 Wochen fulltime oder so 8-12 Monate nebenher ansetzen. Zu dieser - wirklich sehr schweren - theoretischen Prüfung kommt der praktische Schießnachweis. Hier im Gegensatz zum Sportschützen, denn dieser braucht ja eigentlich nicht sicher treffen. Hingegen der Jäger - im Sinne des vermeidbaren Leidens des Tiers - schon...
Sowas wie eine Waffe zum Selbstschutz gibt es in D im Grunde gar nicht. Ausnahmen sind z.B. Staatsanwälte, Abgeordnete (SIC! Und völlig ohne Ausbildung! Aber die wissen ja eh nicht, was sie tun...) und natürlich Personenschützer und Bewachungsunternehmen. Polizisten können auf Antrag vom Vorgesetzten das Führen der Waffe auch nach Dienstschluss genehmigt bekommen.
Aber der für das Führen (schußbereites Tragen) erforderliche "Waffenschein" - der immer so gerne mit der Waffenbesitzkarte verwechselt wird - ist für Privatpersonen schlicht nicht zu bekommen.
Eigentlich seltsam, denn der Selbstschutz ist z.B. in Österreich und der Schweiz ein völlig ausreichender Grund für das Erlangen einer Genehmigung zum Erwerb einer Schusswaffe. Oft auch für eine Tragelizenz (also wie dt. Waffenschein). Trotzdem in diesen Ländern die "Waffendichte" in der Bevölkerung deutlich höher als z.B. in USA oder gar Deutschland ist, hört man doch nichts von austickenden Österreichern oder Schweizern, die mit ihren legalen Waffen nun meuchelnd durch die Bergwelt ziehen.
Nur zum Nachdenken über die ach so bösen Waffen. Manches wird in anderen Teilen der Welt halt viel relaxter gesehen und gehandhabt, wie im vermieften Beamten-Deutschland. Sicherlich auch in Canada.
Grundsätzlich finde ich weder die Jagd, noch Jagdreisen ins Ausland irgendwie verwerflich. Diese Reisen werden (fast) weltweit höchst streng kontrolliert. Die freigegebenen Abschüsse werden teuer verkauft und dienen der Bestandskorrektur sowie dem Erhalt der NPs.
In Canada sind z.B. Braunbären gegen Bezahlung zu bekommen. Diese Tierchen sollen ja in manchen Landstrichen Nord-Canadas schon fast eine Landplage sein.
Allerdings trennt diese Art des Jagdtourismus nun wirklich die "Spreu vom Weizen" der Jäger, wenn man bedenkt, in welch abgelegenen Waldgegenden diese Jagdreisen stattfinden. Wer sich dann als Tourie zu Fuß in diese abgelegenen Wälder verirrt und eine Kugel vom Bärenjäger fängt (denn Schrot ist was für Hasen oder Enten), hat wahrscheinlich noch so eine Art Gnadentod gefunden... SCNR
Ich hoffe, meine Zeilen konnten etwas zur Erhellung der geneigten Leser beitragen.
Und nun baue ich weiter an meiner Kennenlerntour durch West-Canada zum Zwecke der Orientierung vor dem geplanten Arbeitsaufenthalt für 1-2 Jahre.
Gruß
Dirk