usa-reise.de Forum

Autor Thema: Was ist denn hier passiert? Da ist die Schweiz ja noch billig dagegen  (Gelesen 11989 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

dschlei

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.335

Ich wüsste auch gerne mal einen Grund, warum man die Tax nicht einfach in den Preis einrechnet, wie bei uns auch, und dann den Endpreis an das Regal schreibt. Seit über 30 Jahren nun beobachte ich dieses Spiel und noch immer erschließt sich mir kein Argument für das Ausweisen von Nettopreisen.

In den USA kann jede Gemeinde einen Teil der Steuern selbst festlegen.  (auf den statlichen Satz noch einen lokalen Satz.  bei uns, z.B, ist die Steuer 5% Staat und 0,5% Stadt/Kreis.  Im Nachbarort in Minnesota sind es 5,5% Staat und 1% Kreis.  Die Gemeidesteuern koennen willkuerlich vom Gemeiderat zu jedem Zeitpunkt geaendert werden.  Daher ist es fuer die Vertreiber wirtschaftlicher, die Steuern extra auszuzeichnen, zudem auch viele Kunden die Steuern noch gesondert absetzen koennen.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

neoprenfisch

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 991
Der Milchreis in den USA ist gesetzlich geregelt (aehnlicher Grund wie in Kanada).

Der Milchreis?  :zuberge: Jetzt hoer mir aber auf! :wink:

Nee im Ernst, danke fuer die Info, wusste ich nicht. Ich meine nur mich zu erinnern dass Milch vor 2 Jahren noch spuerbar guenstiger war !?

Davidc

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.760
    • Ayn Rand
Ich staunte auch nicht schlecht bei diesen Preisen. Aber auch im Juni/Juli diesen Jahres in USA kostete uns 1 l Milch zwischen 2,20$ und 2,50$.
Der Milchreis in den USA ist gesetzlich geregelt (aehnlicher Grund wie in Kanada).  Ein Mindestpreis ist gesetzlich vorgeschrieben.  Es gibt 11 Milchpreisbezirke, in denen der Preis an einem bestimmten Ort festgeschrieben ist.  Je nach Entfernung von diesem Ort erhoeht sich der jeweilige Milchpreis.  Es ist ein kompliziertes System, welches Milch- und Milchprodukteimporte so schwer wie moeglich machen soll. (http://ers.usda.gov/media/306460/aib761c_1_.pdf).

Bis vor einigen Jahren waren die gesamten Milchpreise in den USA auf den Basispreis aus Eua Claire in Wisconsin bezogen.

Also purer Protektionimus zu Gunsten der Bauern und zu Lasten der Allgemeinheit. Hätte nicht gedacht, dass in einem Land wie den USA so eine Planwirtschaft herrscht. Das ist ja wie in der DDR, nur dass dort die Kunden subventioniert wurden und nicht die Erzeuger.

Die Bauern würden natürlich sagen: Alles nur, damit die wunderschöne Agrarlandschaft erhalten bleibt.


Davidc

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.760
    • Ayn Rand

Ich wüsste auch gerne mal einen Grund, warum man die Tax nicht einfach in den Preis einrechnet, wie bei uns auch, und dann den Endpreis an das Regal schreibt. Seit über 30 Jahren nun beobachte ich dieses Spiel und noch immer erschließt sich mir kein Argument für das Ausweisen von Nettopreisen.

In den USA kann jede Gemeinde einen Teil der Steuern selbst festlegen.  (auf den statlichen Satz noch einen lokalen Satz.  bei uns, z.B, ist die Steuer 5% Staat und 0,5% Stadt/Kreis.  Im Nachbarort in Minnesota sind es 5,5% Staat und 1% Kreis.  Die Gemeidesteuern koennen willkuerlich vom Gemeiderat zu jedem Zeitpunkt geaendert werden.  Daher ist es fuer die Vertreiber wirtschaftlicher, die Steuern extra auszuzeichnen, zudem auch viele Kunden die Steuern noch gesondert absetzen koennen.


Naja, bei uns kann die USt auch jederzeit geändert werden.
Dann müssten eben die Preise an den Regalen mal neu ausgezeichnet werden. Der Gemeinderat wir die local tax wohl kaum im Monatsabstand neu bestimmen.

Wer kann denn die Steuer "absetzen"?
Und warum ist das ein Argument dafür, keine Endpreise anzugeben?

Bei uns kann man die Steuer u. U. als Selbständiger auch "absetzen" - aber dazu reicht der Kassenbeleg, auf dem die USt ausgewiesen ist.

Tinerfeño

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 6.441

Ich w�sste auch gerne mal einen Grund, warum man die Tax nicht einfach in den Preis einrechnet, wie bei uns auch, und dann den Endpreis an das Regal schreibt. Seit �ber 30 Jahren nun beobachte ich dieses Spiel und noch immer erschlie�t sich mir kein Argument f�r das Ausweisen von Nettopreisen.

In den USA kann jede Gemeinde einen Teil der Steuern selbst festlegen. �(auf den statlichen Satz noch einen lokalen Satz. �bei uns, z.B, ist die Steuer 5% Staat und 0,5% Stadt/Kreis. �Im Nachbarort in Minnesota sind es 5,5% Staat und 1% Kreis. �Die Gemeidesteuern koennen willkuerlich vom Gemeiderat zu jedem Zeitpunkt geaendert werden. �Daher ist es fuer die Vertreiber wirtschaftlicher, die Steuern extra auszuzeichnen, zudem auch viele Kunden die Steuern noch gesondert absetzen koennen.


Naja, bei uns kann die USt auch jederzeit ge�ndert werden.
Dann m�ssten eben die Preise an den Regalen mal neu ausgezeichnet werden. Der Gemeinderat wir die local tax wohl kaum im Monatsabstand neu bestimmen.

Wer kann denn die Steuer "absetzen"?
Und warum ist das ein Argument daf�r, keine Endpreise anzugeben?

Bei uns kann man die Steuer u. U. als Selbst�ndiger auch "absetzen" - aber dazu reicht der Kassenbeleg, auf dem die USt ausgewiesen ist.
Naja, also wir haben deutschlandweit dieselben Steuersätze. Und die ändern sich nur alle Paar Jahre mal. Das kann man nicht mit den Steuern in den USA und Kanada vergleichen, wo weder auf nationaler noch auf regionaler Ebene Einheit herrscht.
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
Australien: '16, '17

brigi

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.917
    • http://www.deschner-usa.de/
Hi Davidc,

wird vermutlich schwierig, Argumente zu liefern, da die Steuergesetze recht unterschiedlich sind und auch bei uns sogar Fachleuten nicht immer durchblicken :wink:

Bei uns will der Staat auf alles Mwst., z.B. auch auf das Bedienungsgeld in Restaurants, deshalb gibt es u.a. auch die Endpreis-Regelung incl. Mwst.

@dschlei
gehe ich Recht in der Annahme, daß die "local tax" etwa unserer Gewerbesteuer entspricht?
liebe Grüsse Brigi
http://deschner-usa.de/
Reiseberichte kreuz und quer durch die USA und Kanada, mit vielen Informationen und Fotos

Drummond

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.980
Naja,
 ich sage mal das die Sache mit dem Tax eine innerstaatliche Angelegenheit.
Sich darüber aufzuregen ist überflüssig.
Man kann sich da auch aufregen, das der Canadier viell.gern irgendwas isst, was unsereiner nicht richtig mag.
Zu den Preisen dort steht aber eigentlich in jeden RR, daß Canada ca. 30 % teuerer ist als die USA.

dschlei

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.335


@dschlei
gehe ich Recht in der Annahme, daß die "local tax" etwa unserer Gewerbesteuer entspricht?
Das und noch dazu Kurtaxe, Hotel Uebernachtungs Steuer und alles was sich die Gemeinde ausdenkt, um noetiges Geld zu bekommen.  Es kann eine spezielle Steuer fuer ein bestimmtes Project sein (wie etwa die Stadiums Tax in Minneapolis um ein neues Football Stadium zu bauen.  Wenn der Bau vollendet ist, geht die Steuer auch weg).  Die Steuer kann wirklich monatlich schwanken (von Gemeinderatssitzung zu Gemeinderatssitzung).  Bei uns wird derzeit ueberlegt, ob eine Steuer eingefuehrt wird, die eine neue Stadtbuecherei finanzieren wuerde,
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

miwunk

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.489
Es kann eine spezielle Steuer fuer ein bestimmtes Project sein (wie etwa die Stadiums Tax in Minneapolis um ein neues Football Stadium zu bauen.  Wenn der Bau vollendet ist, geht die Steuer auch weg). 

Siehst Du, das ist bei Euch besser. Bei uns bleibt eine einmal eingeführte "Steuer" für immer und ewig. Siehe Solitaritätsbeitrag!


McC

  • Gast
Bei uns bleibt eine einmal eingeführte "Steuer" für immer und ewig.

Vielleicht erst mal googlen bevor man solchen Unsinn in Foren verbreitet  :roll: :roll: :roll:

http://www.bwl24.net/blog/2004/08/17/kleine-ubersicht-uber-abgeschaffte-steuern/

dschlei

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.335
Es kann eine spezielle Steuer fuer ein bestimmtes Project sein (wie etwa die Stadiums Tax in Minneapolis um ein neues Football Stadium zu bauen.  Wenn der Bau vollendet ist, geht die Steuer auch weg). 

Siehst Du, das ist bei Euch besser. Bei uns bleibt eine einmal eingeführte "Steuer" für immer und ewig. Siehe Solitaritätsbeitrag!


Hier sind bestimmte Bundesstaatliche Steuern zweckgebunden (z. B. Steuer auf Benzin muss zwingend fuer Vekehrsangelgenheit verwendet werden).  Auch diese Zusatzsteuern sind zweckgebunden.  Wenn der Zweck entfaellt, entfaellt die Steuer.

Die Oeko Steuer haette es hier nicht in der Art geben koennen, weill sie halt absolut fuer den besteuerten Zweck verwendet werden muss (also nicht als Haushaltausgleich verwendet werden koennte).
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

dschlei

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.335
Bei uns bleibt eine einmal eingeführte "Steuer" für immer und ewig.

Vielleicht erst mal googlen bevor man solchen Unsinn in Foren verbreitet  :roll: :roll: :roll:

http://www.bwl24.net/blog/2004/08/17/kleine-ubersicht-uber-abgeschaffte-steuern/
Der feine Unterschied ist aber, dass all diese Steuern erst per Gesetzesbeschluss abgeschafft werden mussten (oder einfach in andere Steuern umbenannt wurden).  Hier faellt die Steuer einfach formlos weg, wenn der zu besteuernde Faktor entfaellt.  Wenn das Stadium in Minneapolis eroeffnet wird, ist die Steuer weg.  Wenn unsere Bibliothek die Tueren oeffnet, ist die Steuer weg!  Da gibt es keine Parlamentsdebatte, die Steuer hoert einfach zu dem vorher festgesetzten Zeitpunkt auf zu existieren.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Duc1098

  • Gast
Hallo David

Zitat
Jetzt bin ich wieder mal hier und im Supermarkt einer durchschnittlichen Kleinstadt kann ich nur noch lachen. Was ist mit den Preisen in Kanada passiert? Eben gesehen: 1 Liter Milch: CAD 2,49, 250 Gramm Cream Cheese (Kraft) CAD 5,28 (!), 200 Gramm Gouda (aus Kanada) CAD 5,48 usw. usf. Und auf das alles kommt noch die tax drauf!

Jeder der Canada/Yukon und Alaska besucht weiss seit x-Jahren, dass dort die Preise um einiges höher angesiedelt sind als in Europa.
Mit sowas muss man sich einfach abfinden; wer das nicht bereit ist zu zahlen, der wählt eine andere Ferien-Destination.
Da ich in der Schweiz wohne, weiss ich, was höhere Preise sind; nur schon im Vergleich mit D.

Duc1098

Tinerfeño

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 6.441
Re:
« Antwort #28 am: 23.08.2014, 11:26 Uhr »
Ich lese aus Davids Beitrag nicht, dass er nicht bereit wäre, die höheren Preise zu zahlen. Er wundert sich lediglich und ich finde - zurecht.
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
Australien: '16, '17

Traude

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 625
Schweizer Preise, kommt immer auf den Verdienst an.