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Autor Thema: 12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009  (Gelesen 5500 mal)

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12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009
« am: 15.10.2009, 16:59 Uhr »
Hallo Leute --

ich hatte ja an anderer Stelle schon Tipps und Empfehlungen für meine aktuelle 8-Wochen-Tour kreuz und quer durch die USA erfragt. Seit etwas mehr als einer Woche bin ich nun unterwegs und möchte Euch noch einmal auf das Live-Blog und den Flickr-Fotostream-Hinweisen...

Ich werde in den kommenden Tagen regelmäßig updaten und freue mich natürlich über den einen oder anderen Mitreisenden...

Blog: http://www.americanbackroom.com/lang/de/blog/
Twitter (deutsch): http://twitter.com/backroomUSA_de
Flickr-Fotostream: http://www.flickr.com/photos/americanbackroom/

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Ein paar einfache Gedanken
« Antwort #1 am: 15.10.2009, 17:01 Uhr »
7. Oktober 2009

Ein paar einfache Gedanken

Gerade verrät mir die Fluginformation, dass wir seit dem Start 2112 Meilen zurückgelegt haben, also knapp über die Hälfte der 4065 Meilen, die uns über den atlantischen Ozean bringen, und in den vergangenen Stunden stellt sich mir immer mehr die Frage, was uns wohl erwarten wird. Die letzten Wochen waren geprägt von den üblichen Vorbereitungen, die mit einer solchen Reise verbunden sind. Alles hat auf diesen Tag hingearbeitet, an dem das Projekt mit einem mal konkret wird. Und plötzlich fühlt sich die Idee gar nicht mehr so überschaubar an, sondern alles ist irgendwie riesig und gewaltig, genau wie das Land, das wir uns vorgenommen haben. Es ist zwar “nur” eine Recherchereise, aber dennoch: Jetzt ist es real. Ich sitze also in 10.672 Metern Höhe und vor mir liegt das Ziel, die USA zu ergründen. Die Vereinigten Staaten also. Noch immer das Land, das im letzten halben Jahrhundert das Weltgeschehen wie auch unsere persönlichen Lebensbedingungen mit am stärksten geprägt hat.

Wir alle wissen doch, woran wir denken, wenn wir an “Amerika” denken, ganz gleich ob wir “es” befürworten oder ablehnen. Und dabei meine ich ja gar nicht mal das Weltpolitische oder wissenschaftlichen Errungenschaften, nein, vielmehr geht es doch um den assoziativen Ansatz, nicht zuletzt weil die USA in meiner wie auch meiner Elterngeneration entscheidenden Einfluss auf Kindheits- und Jugenderinnerungen hatten.

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Asphalt Cowboys
« Antwort #2 am: 15.10.2009, 17:02 Uhr »
9. Oktober 2009

Asphalt Cowboys

Zwei Tage USA und ich hab mich am Asphalt satt gesehen. Dass dieses Land eine Nation der Autofahrer ist, ist allgemein bekannt, doch was sich tatsächlich dahinter verbirgt und wie viel sich doch an den großen Straßen orientiert, die die Bundesstaaten durchziehen, wird mir erst wieder bewusst, nachdem wir uns von New York aus Richtung Süden gekämpft hatten. Jersey City. Philadelphia, Baltimore. Washington DC. Bevor wir uns in ländliche Gebiete begeben, wollen wir möglichst zügig diesen Städtegürtel hinter uns lassen. In einer schier endlosen PKW Kolonne rollen wir über die Interstates. Dabei kommt man sehr schnell zu der Erkenntnis, dass einem das Land auf diese Weise völlig fremd bleibt. Das ist nicht einfach nur so eine Verallgemeinerung, sondern Tatsache. Man kann praktisch die gesamten Vereinigten Staaten von vorne bis hinten durchqueren ohne überhaupt je etwas gesehen zu haben außer den immer gleichen Logos der Schnellimbisse, Motelketten und Superstores. Wie öde. Ab morgen ist Schluss damit, wir müssen runter von diesen anonymen Teeradern.

Einen kleinen Abstecher haben wir uns dennoch gegönnt: Kurz vor Trenton, NJ, am Delaware entlang Richtung Westen.

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Der Geburtsort Amerikas?
« Antwort #3 am: 15.10.2009, 17:03 Uhr »
9. Oktober 2009

Der Geburtsort Amerikas?

Kurz hinter Washington geht es über kleine Straßen Richtung Südosten. Unser Ziel ist Jamestown, die erste dauerhafte englische Kolonie auf dem amerikanischen Kontinent. Vielleicht ein guter Ausgangspunkt für unsere Reise auf der Suche nach der amerikanischen Identität. Es geht mir dabei weniger um die historischen Aspekte Jamestowns, über die man in zahlreichen Büchern lesen kann. Vielmehr möchte ich etwas von der Atmosphäre einfangen, die dieser Ort zu bieten hat. Wer weiß, welche Inspiration sich daraus gewinnen lässt.

Durch den Osten Virginias fahren heißt durch endlose Wälder fahren, die vom beginnenden Indian Summer geprägt sind. Bei den kleinen Ortschaften auf dem Land ist es schwer, eine Ortsgrenze auszumachen. Wohnhäuser stehen vereinzelt, oft mehrere Meilen entfernt zwischen Bäumen. Wir wagen einen kleinen Abstecher in eine der Neighborhoods, die etwas versetzt (und auch versteckt) von den Hauptstraßen liegen und meist nur durch aufgehübschte Schilder und verheißungsvolle Namen wie “Notting Hill”, “Olive Springs” oder “White Meadows” an der Einfahrt erkennbar sind. Geworben wird mit eigener Wasserversorgung und zweistöckigen Family Homes ab 200.000 Dollar. Ein Schnäppchen, möchte man meinen.

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Melvin
« Antwort #4 am: 15.10.2009, 17:05 Uhr »
10. Oktober 2009

Melvin



Von Lynchburg, VA, geht es die US 29 nach Norden. Nach etwa 30 Meilen starren uns rechter Hand aus dem Unterholz heraus ein paar Scheinwerferpaare an. Die Scheinwerfer leuchten schon lange nicht mehr, ebensowenig wie die rostigen Oldtimer noch fahren, zu denen sie gehören. Wir halten auf einem staubigen Schotterparkplatz. Es gibt rostige Werbeschilder und eine alte Zapfsäule, die wohl nur noch einem dekorativen Zweck dient. Dahinter versteckt sich ein gelber VW Käfer, direkt vor der Eingangstür zu einer heruntergekommenen Werkstatt: “Melvin’s Auto Sales” steht auf einem kaum lesbaren Schild über dem brüchigen Vordach. Alles hier scheint einer seltsamen Mischung aus Verwahrlosung und liebevoller Sammelleidenschaft zu folgen. Ich bin mir unschlüssig: Ist es ein Schrottplatz oder ein Autofriedhof?

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Palo

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Re: 12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009
« Antwort #5 am: 15.10.2009, 20:20 Uhr »
Nett, dass du uns nun an eurer Reise teilnehmen laesst. :D

Gruß

Palo

Crimson Tide

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Re: 12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009
« Antwort #6 am: 15.10.2009, 21:36 Uhr »
 :D  Ich finde das auch ganz toll!  :usa: :groove: :groove: :groove: :usa:

Viel Spaß bei der Arbeit/Reise!

L.G. Monika

Palo

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Re: 12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009
« Antwort #7 am: 18.10.2009, 14:16 Uhr »
Hallo,

Ich hab noch was fuer euch was auf eurem Weg durch Arizona liegen wuerde: "Eliphante" in Cornville, AZ , es wurde von zwei Kuenstlern, nur aus gefundenen Sachen kreiert.

http://www.eliphante.org/eliphante/map.html

http://www.zenzibar.com/Articles/Eliphante/

http://www.nytimes.com/slideshow/2008/01/30/garden/0131-ELIPHANTE_index.html

nur nebenbei .... Sen. John McCain hat sein Ferienhaus in Cornville.

Arcosanti, Paolo Soleri's "City of the Future", auch auf dem Weg, in Cordes Junction habt ihr bestimmt schon angeschaut.

Gute Fahrt!




Gruß

Palo

PrivatePaula

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Re: 12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009
« Antwort #8 am: 18.10.2009, 15:28 Uhr »
Cool!Da schau ich mal mit Rein! :clap:
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!

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Re: 12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009
« Antwort #9 am: 19.10.2009, 16:12 Uhr »
Ich hab noch was fuer euch was auf eurem Weg durch Arizona liegen wuerde: "Eliphante" in Cornville, AZ , es wurde von zwei Kuenstlern, nur aus gefundenen Sachen kreiert.

Arcosanti, Paolo Soleri's "City of the Future", auch auf dem Weg, in Cordes Junction habt ihr bestimmt schon angeschaut.

Gute Fahrt!

Hey Palo -

dein Reisetipp-Archiv scheint ja unermesslich :) Danke dafür, ist bereits in unsere Routenplanung integriert...
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Re: 12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009
« Antwort #10 am: 19.10.2009, 16:17 Uhr »
14. Oktober 2009

Zurück zum Isolationismus

Noch in Virginia treffen wir an einer Kreuzung in der kleinen Gemeinde Coleen auf den 56jährigen Glenn. Ich will gerade Fotos von einem verfallenen Haus schießen, das mit einem Regenbogen verziert ist, da gibt einer auf der gegenüberliegenden Straßenseite voller Inbrunst Zitate von Patrick Henry und Thomas Jefferson zum Besten. Er stellt sich mir als Glenn vor und ist überzeugt, dass sowohl Jefferson als auch Henry im späten 18. Jahrhundert regelmäßig ihren Kaffee auf der Veranda des kleinen Ladens tranken, den Glenn gerade renoviert. Möbel will er hier verkaufen. Selbstgemachte. Glenn hat viele Berufe. Möbelschreiner ist nur einer davon. Fotograph ein anderer. Für ein paar Monate im Jahr arbeitet er noch auf dem Bau. Aber seine große Leidenschaft gilt der Tierwelt. Fast 60 Tiere beherbergt er in seiner Animal Clinic, die etwas abgeschieden einige Meilen im Hinterland liegt...

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Palo

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Re: 12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009
« Antwort #11 am: 19.10.2009, 17:08 Uhr »
Hey Palo -

dein Reisetipp-Archiv scheint ja unermesslich :) Danke dafür, ist bereits in unsere Routenplanung integriert...

Euer Projekt macht mir Spass, moechte am liebsten live dabei sein ;-)

aber virtuell ist auch schoen und ich freue mich schon auf die naechste Fortsetzung.


Gruß

Palo

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Re: 12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009
« Antwort #12 am: 20.10.2009, 18:32 Uhr »


11. Oktober 2009

Durch den Bluegrass State

Unsere Fahrt durch Kentucky führt uns über Winchester, Paris, Frankfort, Louisville, Elizabethtown, Hodgenville und Hardyville nach Tennessee. Obwohl Kentucky kaum südlicher liegt als Virginia zählt es bereits zu den Southern States – und die Menschen sind stolz darauf, auch wenn mit Abraham Lincoln einer der berühmtesten Söhne des Staates den Sezessionskrieg auf Seite der Nordstaaten anführte. Abgesehen von der Metro Area Louisvilles (das man hier als weiches, kehliges Luvel ausspricht) mit 1,2 Millionen Einwohner geht es durch ländliche Regionen. In Kentucky nicht besonders schwer. Im Gegensatz zur breitgefächerten industriellen Entwicklung in den Nachbarstaaten hat sich Kentucky größtenteils seine Agrarwirtschaft bewahrt und ist der Bundesstaat mit den meisten Farmen je Quadratkilometer...
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Re: 12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009
« Antwort #13 am: 27.10.2009, 15:17 Uhr »
16. Oktober 2009

Mit dem Lichtschwert den Bart stutzen



Ich wollte ja schon immer mal wissen, was der Hintergrund jener rot-weiß-blau gestreiften Zylinder ist, die sich hierzulande an zahlreichen Friseurläden finden. Eine gute Gelegenheit das herauszufinden, bietet sich uns in der Kleinstadt Thompson’s Station, Tennessee. Etwas außerhalb der Stadtgrenzen zwischen einer Tankstelle und einem Schrottplatz steht ein unauffälliges kleines Haus. Die Tür steht sperrangelweit offen. Und gleich neben dem Türrahmen dreht sich besagter Zylinder, den man Barber’s Pole nennt, wie ich bald herausfinden werde. Im Innern erwartet den Besucher ein altes Sofa, ein Boxsack und ein Kickertisch mit Star Wars-Figuren als Spielermännchen. Poster von Comic-Superhelden vervollständigen den ersten Eindruck.

Ein Friseursalon? Richtig. In einem beengten Zimmerchen, zwischen alten Möbeln, Familienfotos, einem Poster mit den Westernhelden des Spielfilms “Tombstone” und einer winzigen Kochnische sitzt Jason. Jason ist Barber. 35 Jahre alt. Stets guter Laune. Es fasziniert ihn, dass wir den weiten Weg aus Deutschland gekommen sind, um zufällig in seinem Barber Shop zu landen...

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Re: 12.000 Meilen Cross Country USA - Okt/Nov 2009
« Antwort #14 am: 27.10.2009, 15:22 Uhr »
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