Hi, noch alle auf ihren Plätzen?
weiter geht’s mit Kapitel #11
6.April 2009Nach einer erholsamen Nacht in den „TheView“ Betten, klingelte um 5:30Uhr ein Wecker....
„Hey, was soll der Quatsch, ich hab’ Urlaub!“, grantelte ich.
Im nächsten Moment war ich aber schon aus dem Bett und zog die Vorhänge beiseite.
Ich hatte ja den Wecker gestellt, weil ich den Sunrise nicht verpassen wollte..
Was ich nun vom Balkon aus sah, verschlug mir den Atem:
Erst war von der aufgehenden Sonne nur ein schwacher Schein am Horizont zu sehen.
Die Buttes lagen noch im Dunkeln. Doch plötzlich blinzelte die Sonne mit ihren ersten Strahlen
übers Valley und das Schauspiel begann...
Frierend, mit einem schnell gekochten Kaffee aus dem Coffemaker in der Hand,
saßen wir auf unseren Logenplätzen und beobachteten eine Stunde lang den
"schönsten Sunrise der Welt"...
Ich bin ja nicht religiös, im eigentlichen Sinne, aber in solchen Moment denke ich:
„Oder gibt’s da oben doch einen, der jeden Morgen den Diaprojektor startet und
die Lasershow bedient?“...
Die Videokamera lief wieder 60min. lang nonstop mit. So konnte ich zu Hause den Sunrise
im Zeitraffer in etwa 20 Sekunden ablaufen lassen. Toller Effekt!
Für alle, die
kein Kinoticket haben, hier ein kleiner Video-Clip davon:
Nachdem das Dinner im „TheView Restaurant“ gestern abend so gut war, wollten wir heute
auch das Frühstücksbuffet ausprobieren. Und wir wurden wieder nicht enttäuscht.
Herrlich war es, am Frühstückstisch zu sitzen, durch die großen Fenster sah man die Buttes,
vom Morgenlicht überflutet. Die ersten „Touris von ausserhalb“ kamen angefahren und froren
sich auf der Aussichtsterasse draussen den Arsch ab…
Wir saßen mollig warm drinnen und genossen das Frühstück. Es gab natürlich alles,
was man von einem „Full Hot Breakfast“ erwarten kann:
Rührei, Speck, Bratkartoffeln, Pancakes, Toast, Früchte, Cerealien, Säfte, Joghurt, Milch,
Tee, Kaffee, und, und, und…
(überflüssig zu erwähnen, dass der Kaffee etwas „schwach auf der Brust“ war)
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A Propos Kaffee:
Kennt ihr eigentlich die „Hufeisenprobe“?
Na, so haben früher die Cowboys getestet, ob der Kaffee stark genug ist:
Wie?
1. Am Lagerfeuer Kaffe kochen.
2. Ein Hufeisen in den Kaffee schmeißen.
3. Warten, was passiert.
4. Wenn das Hufeisen untergeht, ist der Kaffee zu schwach…
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Schweren Herzens mussten wir uns „losreißen“ von diesem schönen Ort, denn es sollte heute
noch bis Page gehen.
Kaum saßen wir im Auto, befestigte ich meinen „Dreamcatcher“ am Rückspiegel.
Er sollte für den Rest der Reise über uns wachen.
Wir verließen Utah über die UT163 und waren bald wieder in Arizona.
Dann die AZ160 runter bis Tuba City und wieder hoch auf der AZ89 zum Marble Canyon.
Über den Colorado ging es auf der neuen „Navajo Bridge“.
Die alte hat man praktischerweise noch daneben stehen lassen. Ein schönes Motiv:
„Alt" und "Neu" beieinander:
click to zoom:
Wir fuhren dann durch den Marble Canyon bis zum Ende bei „Lees Ferry“.
Woher der Marble Canyon seinen Namen hat? Ich vermute mal, wegen dieser Steinmurmeln…?
Solche runden "Marbles" lagen hier überall herum.
click to zoom:
Die Strasse ging immer bergab, umgeben von hohen Canyonwänden, bis wir schließlich einen
Parkplatz direkt zum Ufer des Colorado Rivers erreichten.
Von dort waren es nur ein paar Schritte bis zu diesem berühmten Fluss, der den Grand
Canyon geschaffen hat:
Kaum zu glauben, aber diese gewaltige Felsbrocken hat der Colorado bewegt:
click to zoom:
Sogar richtigen Sandstrand gab es hier:
click to zoom:
Wir beide mögen keine gestellten Fotos, aber manchmal muss das eben sein:
("Oh, Papa, zieh mal den Bauch ein...")
click to zoom:
Bei Lees Ferry konnte man zusehen, wie die Rafting Boote fertig gemacht wurden für die
„große Fahrt“ bis zum Hoover Dam.
Hoover Dam?
Ja, ihr habt richtig gehört...
Die Tour soll 14 Tage dauern und die einzige Möglichkeit eher auszusteigen, wäre nach einer
Woche am Grand Canyon... (ja nee, is klar)
(nämlich von unten an der Phantom Ranch, den Bright Angel Trail hochzulaufen….
)
Ich denke, da muss man schon ein echter Rafting Fan sein, um so was zu machen.
Was man so alles mitschleppen muss, für 14 Tage auf dem Schlauchboot...
Auf dem Rückweg besuchten wir noch die Lees Ferry Lodge.
Dort hatten wir für heute eigentlich ein Zimmer reserviert, wollten aber absagen und
lieber nach Page weiterfahren.
Eigentlich eine gemütliche Lodge, sehr schnuckelig und privat:
Auf jeden Fall traten wir ein und sagten mit schlechtem Gewissen:
„Hi, we’re the Hodel Party, we have a reservation for tonight, but we have to cancel it!”
“Oh, it’s no problem!” ...
Unsere Reservierung wurde kurzerhand per Bleistift aus dem Notizbuch gestrichen und
das war’s. Nicht mal einen unfreundlichen Blick gab es. Im Gegenteil:
„You want something to drink?“
Versuch
das mal in Deutschland…
Jetzt ging es wieder heftig bergauf, bis nach Page, wo wir im Day’s Inn
ein Zimmer bekamen. Nicht schlecht, direkt gegenüber dem Walmart.
Und da wollten wir sowieso hin, zum Vorräte auffrischen.
Wir nahmen aus dem Walmart zum ersten Mal was Warmes zu essen mit auf’s Zimmer.
Chicken Wings, Mozarella Sticks, Salat, Brot und ein paar kühle Buds.
Hat richtig Spaß gemacht, dieses „Fingerfood“ auf dem Bett liegend zu essen.
Was für eine Schmiererei, mit all den Soßen…aber lecker!
Den Rest des Nachmittags haben wir einfach geschlafen. Eine gewisse Grundmüdigkeit hatte
sich bei uns eingeschlichen....
(um 5:30Uhr im Urlaub aufstehen...wir haben doch nicht mehr alle Latten am Zaun..!)
Die letzen Tage waren doch auch anstrengend gewesen. Schade, dass es für "Pooltimes"
zu kalt war.
Vor zwei Jahren um dieselbe Zeit, hatten wir 30° in Page und haben uns am Pool in der Sonne geaalt.
Page, im April 2006:
So kann’s gehen mit dem Wetter im Südwesten…
Am späten Nachmittag wollten wir dann die Toadstool Hoodoos erkunden.
Schon oft hatten wir in Reiseberichten darüber gelesen, jetzt wollten wir sie uns selber anschauen.
Am Traihead Parkplatz stand kein einziges Auto und so waren wir allein auf dem Weg
zu den Hoodoos.
Gleich am Anfang eine Überraschung:
Ein kleiner Arch!
GPS hatte ich, war aber gar nicht nötig. Man folgt immer einem sandigen Wash und nach etwa 1 Meile kann man sie schon sehen:
Die Toadstool Hoodoos:
Ein herrliches, kleines Gebiet zum herumstrolchen und klettern.
Mir haben die Hoodoos sehr gut gefallen, zumal es die ersten waren, die ich in meinem Leben
in „echt“ gesehen hatte.
Huch...ein "krummer" Hund:
Pilze?
Pilze!
Dieser hier hatte sogar zwei kleine "Hoodoo-Kinder" an seinem Fuße:
Auch die Umgebung ist reizvoll:
Was für Kletterer: Oben,rechts, noch ein Hoodoo:
Auf den Rückweg nach Page fiel mir ein, dass Carovette & Willi ja auch zur Zeit in Page waren.
Ich meldete mich per SMS, ob wir heute Abend bei Dennys essen wollten?
Caro antwortete, sie wären gerade in Bigwater und wollten zum Alstrom Point.
Alstom Point!!
Schon immer wollte ich da mal hin, aber als „Off Road Anfänger“ wollten wir die Strecke alleine nicht fahren.
Moment mal, Bigwater?
Das ist ja nur 5 Meilen entfernt. Los, die kriegen wir noch!
Aber in Bigwater fanden wir zuerst die Road nicht, die zum Alstrom Point führt
(mein GPS spielte verrückt) und Caro war per Handy nun auch nicht mehr zu erreichen.
Och, Schade! Gerne wären wir mitgefahren. Zu zweit hätte ich ein besseres Gefühl gehabt.
Na, ja dann eben nächstes Jahr…
Die Sonne stand schon tief, deshalb beeilten wir uns, noch zum „Lake Powell Viewpoint“ zu kommen.
Pünktlich zum roten Sunset standen wir mit vielen anderen Touristen und Fotografen auf
dem Hügel, von dem man einen herrlichen Blick auf die Marina und den Lake Powell hat:
Es ist schon ein krasser Kontrast, dieses große blaue Wasser zwischen den roten Felsen.
Dazu die vielen Hausboote...
Das war ein schöner Tag und wir ließen ihn mit einem leckeren Dinner im Dennys ausklingen.
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Susan's first drive:Am nächsten Tag wollten wir in den Upper Antelope Canyon. 2006 hatten wir schon den Lower
besucht und waren völlig begeistert davon gewesen.
Es war aber noch Zeit bis zum Mittag und da musste ich bei Susan ein Versprechen einlösen.
Oft hatte sie gefragt: „Papa, kann ich auch mal Autofahren, hier in Amerika?“
Hmmm… warum nicht, die Gelegenheit war günstig und der Parkplatz vom Days Inn riesengroß.
Gesagt, getan…
Susan setzte sich hinters Steuer und ließ sich von mir die Grundbegriffe des „Automatikfahrens“ erklären.
„Alles klar, Papa. Kann ich jetzt losfahren?“
Sprach’s und tat’s…
War schon ein komisches Gefühl, wenn die eigene 13jährige Tochter am Steuer sitzt,
man selber daneben und kein Bremspedal in der Nähe…
Aber Susan machte das prima, erst vorsichtig, dann etwas forscher, drehte sie ein paar Runden
auf dem Parkplatz und hatte offensichtlich Spaß an der Sache…
(Sie grinste eigentlich über’s ganze Gesicht wie ein Honigkuchenpferd…)
Da es davon keine Fotos gibt, hier ein paar Screenshots aus dem Video:
So, hätten wir das auch erledigt…
Nun machten wir uns auf zum Upper Antelope Canyon.
Doch davon handelt das nächste Kapitel…
Und nun viel Spaß beim Video (Kapitel#11)
Gruss,
Manni & Co.
PS
Wer noch Tickets braucht:
PN an mich: