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Autor Thema: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?  (Gelesen 4123 mal)

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gabenga

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #15 am: 24.01.2012, 16:32 Uhr »
Bei einem Unfall, bei dem 1 Million nicht reicht, werden vermutlich auch 2 Millionen nicht reichen. Und dann? Bleibst du dort, ohne Einkommen, ohne Job? Und kannst dann für die Folgen aufkommen?

Also erst mal finde ich die Schadensersatzzahlungen die in den USA letztlich bezahlt werden nicht sehr hoch. In Deutschland werden Menschenleben (auch im Vergleich zu Bildern der Boulevardpresse) viel zu niedrig angesetzt. Einschlägige Fälle werden Dir ja sicher auch bekannt sein.

Meine Verpflichtungen kann ich auch von D aus erfüllen.


playmaker11

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #16 am: 25.01.2012, 07:08 Uhr »
Zitat
Also erst mal finde ich die Schadensersatzzahlungen die in den USA letztlich bezahlt werden nicht sehr hoch. In Deutschland werden Menschenleben (auch im Vergleich zu Bildern der Boulevardpresse) viel zu niedrig angesetzt.
Das ist Ansichtssache.
Ich finde unser System, mit dem derjenige so gestellt werden soll, wie er vor dem Unfall stand gut und wesentlich besser als das amerikanische bei dem die Leute besser gestellt werden als vorher und andere ruiniert, nur weil sie einen kleinen Fehler gemacht haben.
Darüber muß man aber nicht diskutieren, denn die Systeme sind wie sie sind und es bleibt dabei, daß 1 oder 2 Mio in D, auch bei einem schweren Personenschaden, in ca. 95% der Fälle mehr als ausreichend sind (wobei die Summen hier ja meist deutlich darüber liegen), während in den USA das mal ganz schnell nicht ausreichen kann.
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ratlady

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #17 am: 25.01.2012, 07:30 Uhr »
Ich finde unser System, mit dem derjenige so gestellt werden soll, wie er vor dem Unfall stand gut und wesentlich besser als das amerikanische bei dem die Leute besser gestellt werden als vorher und andere ruiniert, nur weil sie einen kleinen Fehler gemacht haben.
In anderen Worten, jemand, der z.B. durch einen fremdverschuldeten Unfall lebenslang pflegebeduerftig wird, steht besser da als vorher, weil er a) Behandlung und Pflege nicht selbst bezahlen muss, und b) ein m.o.w. hohes Schmerzensgeld zugesprochen erhaelt, von dem er evtl. nicht mal wirklich was sieht, weil der Schuldige zahlungsunfaehig ist und ansonsten ein Grossteil sowieso an die Anwaelte geht... und haeufig wird die urspruengliche Summe im appeal sowieso nochmal reduziert. Wirklich eine interessante Ansicht. Koennte man auch noch weiterspinnen fuer toedliche Unfaelle - soll's ja auch gar nicht so unhaeufig geben... wie stellt man wohl denjenigen bzw. dessen Angehoerige wieder so da wie vorher? Genau das sind doch die Faelle, wo Millionenbetraege ins Spiel kommen - fuer 'ne gebrochene Nase kriegste sowas naemlich auch hier garantiert nicht.

gabenga

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #18 am: 25.01.2012, 13:24 Uhr »
Ich finde unser System, mit dem derjenige so gestellt werden soll, wie er vor dem Unfall stand gut und wesentlich besser als das amerikanische bei dem die Leute besser gestellt werden als vorher und andere ruiniert, nur weil sie einen kleinen Fehler gemacht haben.

Bis zum Hinweis auf die Ansichtssache bin ich mit Dir konform gegangen.  :wink:

Ein kleiner Fehler führt i.d.R. nicht zu einem schweren Unfall. Und wer schwere Einschränkungen erleiden muss soll wegen mir besser gestellt sein. Bei unsläuft es doch letztlich so ab, dass jemand der keine üppige BU abgeschlossen hat und zum Invaliden gefahren wird am Ende von Hartz4 oder zumindest recht bescheiden lebt und die Krankenfolgekosten von der Allgemeinheit getragen werden. Abgesehen davon wurden der Person zahlreiche Entfaltungsmöglichkeiten (Weiterbildungen, Entgelterhöhungen, Reisen, etc. genommen). Ich vewrstehe nicht, warum solche Menschen keine üppig Entschädigung erhalten sollen. Dein Beispiel hinkt z.B. auch wenn ich einen Studenten oder Azubi heranziehen würde.

USAflo

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #19 am: 25.01.2012, 15:31 Uhr »
Ich finde unser System, mit dem derjenige so gestellt werden soll, wie er vor dem Unfall stand gut und wesentlich besser als das amerikanische bei dem die Leute besser gestellt werden als vorher und andere ruiniert, nur weil sie einen kleinen Fehler gemacht haben.

Bis zum Hinweis auf die Ansichtssache bin ich mit Dir konform gegangen.  :wink:

Ein kleiner Fehler führt i.d.R. nicht zu einem schweren Unfall. Und wer schwere Einschränkungen erleiden muss soll wegen mir besser gestellt sein. Bei unsläuft es doch letztlich so ab, dass jemand der keine üppige BU abgeschlossen hat und zum Invaliden gefahren wird am Ende von Hartz4 oder zumindest recht bescheiden lebt und die Krankenfolgekosten von der Allgemeinheit getragen werden. Abgesehen davon wurden der Person zahlreiche Entfaltungsmöglichkeiten (Weiterbildungen, Entgelterhöhungen, Reisen, etc. genommen). Ich vewrstehe nicht, warum solche Menschen keine üppig Entschädigung erhalten sollen. Dein Beispiel hinkt z.B. auch wenn ich einen Studenten oder Azubi heranziehen würde.

Ich arbeite auch, wie zumindest auch zwei andere Poster in diesem Thread, in der Branche.

Und ich glaube du gehst von falschen Vorstellungen bezüglich eines KfZ-Haftpflichtfalles aus. Ohne ins Detail gehen zu wollen, trägt nicht die Gemeinschaft die Krankenkosten, sondern der Schädiger bzw. eben seine Haftpflichtversicherung. Auch sonst wird der Geschädigte für sämtliche Schäden entschädigt (entfallener Verdienst, Schmerzensgeld usw.) Dem System ist es nunmal immanent, dass die Personenschäden nicht rückgängig gemacht werden können, sondern nur eine Entschädigung in Geld geleistet werden kann.

Zur Frage an sich: auch ich halte 1 Mio. US$ für die Mindestversicherungssumme. Darunter würde ich auch nicht gehen. Höher wäre immer besser, aber wie schon gesagt, 1 Mio. US$ mindestens.

Fraglich (da kenne ich mich im US-Recht auch nicht aus) ist auch, ob es in den USA Haftungshöchstsummen (in Deutschland gilt da § 12 StVG im Rahmen der Gefährdungshaftung) gibt?

Tschau
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gabenga

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #20 am: 25.01.2012, 16:37 Uhr »
Nur zur Klarstellung - ich schrieb von Krankheitsfolgekosten. Des weiteren bezog ich mich auf die Aussage "einen Menschen zu Klump fahren".

Darunter verstehe ich jemanden so zu verletzen, dass er z.B. keinen Beruf mehr ausüben kann und so seiner zukunft beraubt wird. Die "Schadensregelung" solcher Schäden empfinde ich als unzureichend. Du kannst ja gerne aus der Branche kommen und mir deswegen fehlendes Fachwissen unterstellen, aber so lange Prinzessin Caroline für ein paar Bilder eine höheres Schmerzensgeld bekommt als z.B. ein Unfallopfer, dass keiner Arbeit mehr nachgehen kann und auf lebenslage Pflege angewiesen ist läuft in meinen Augen etwas falsch.

dschlei

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #21 am: 25.01.2012, 16:57 Uhr »


Fraglich (da kenne ich mich im US-Recht auch nicht aus) ist auch, ob es in den USA Haftungshöchstsummen (in Deutschland gilt da § 12 StVG im Rahmen der Gefährdungshaftung) gibt?

Tschau
Das die Autoversicherungen individuell von den einzelnen Staaten geregelt sind, gibt es keine generelle Antwort dafuer.  Die Staaten, die ich kenne haben keine Begrenzung in der Haftungshoechstsumme.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

TGW712

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #22 am: 25.01.2012, 17:44 Uhr »
Wobei ich hier als Jurist dann doch mal für die amerkianischen Schmerzensgelder eine Lanze brechen möchte. Diese sind nämlich mit nichten so hoch, wie das durch Presse und Medien gerne verbreitet wird. Eigentlich sind USA un Deutschland sogar recht nahe beieinander. Bspw. bewegen sich Urteile für eine Querschnittslähmung in DE bei 100 T€ bis 200 T€ ca. In den USA sind 250 TUSD nicht unüblich. Also kein so bedeutender Unterschied. Übrigens beide Zahlen finde ich erschreckend gering!

Die Besonderheit am US-Recht ist, dass es noch den so genannten Strafschadensersatz gibt. Erläuterung:

Fahre ich mit einem Auto und das Bremspedal versagt und ich erwische einen Fussgänger auf dem Bürgersteig dann ist in DE die Rechtsfolge, dass ichh und damit meine Versicherung aufgrund der Gefahrneigung eines Autos die Behandlungskosten, den Schaden (Verdienstausfall, Rente, echten Sachschaden etc.) sowie ein Schmerzensgeld zahlen muss. War es ein verschuldeter Herstellungsfehler kann zudem durch öffentliche Stellen (KBA z.B.) eine Zulassung entzogen, Ordnungsgelder verhängt, VErfahren eingeleitet und ähnliche Maßnahmen getroffen werden.

Ersteres ist in den USA genauso, letzteres aber nicht. Öffentliche Ahndung von privatrechtlichen Vorgängen ist eher die Ausnahme denn die Regel. Dies versucht die Gesetzgebung durch den Strafschadensersatz zu korrigieren: Da es keine öffentlichen Behörden gibt, die so etwas umsetzen wird die Marktkontrolle in die Hand der Bürger gelegt. Stellen die nun einen Verstoß einen Unternehmens fest, können sie dieses verklagen und bekommen den Strafschadensersatz. Dieser wird also quasi nicht an die Behörde sondern an den ersten/die ersten Kläger gezahlt.

Über Sinn und Zweck kann man trefflich streiten und damit ganze Vorlesungen füllen, Fakt ist aber, dass es nur sehr wenige Fälle gibt, in denen Strafschadensersatz gegen einen Privaten festgesetzt werden kann (z.B. bei Vorsatz). In meinem Beispiel würde also der Fahrer des Unfallfahrzeuges vergleichbar viel in beiden Ländern zahlen, in den USA würde der Fussgänger aber mit ziemlicher Sicherheit noch den Fahrzeughersteller, den Reifenhersteller, den Pedal- und Bremsenzulieferer und alle anderen beiteiligten Unternehmen und öffentlichen Stellen wegen Strafschadensersatz verklagen.

Was öfter dann passiert ist, wenn Gegner der Schmerzensgeldforderung und des Strafschadensersatzes der Gleiche ist, weil ich z.B. durch ein Unternehmen geschädigt wurde, dass die Richter das ein wenig vermengen, also das Schmerzensgeld "zu hoch" und dafür den Strafschadensersatz "zu niedrig" ansetzen. Da muss ich als Privater aber eher keinen Bammel vor haben.

USAflo

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #23 am: 25.01.2012, 20:10 Uhr »
Darunter verstehe ich jemanden so zu verletzen, dass er z.B. keinen Beruf mehr ausüben kann und so seiner zukunft beraubt wird. Die "Schadensregelung" solcher Schäden empfinde ich als unzureichend.

woher weißt du denn genau was da wirklich gezahlt wird? Und was wäre denn aus deiner Sicht "genug"? "Genug" wird es nach meiner Meinung nämlich nie geben, denn wie ich schon schrieb, den Personenschaden selber kann eben niemand mehr rückgängig machen, es geht "nur" mit Geld.

Nur zur Klarstellung - ich schrieb von Krankheitsfolgekosten.

und was soll das genau sein?

aber so lange Prinzessin Caroline für ein paar Bilder eine höheres Schmerzensgeld bekommt als z.B. ein Unfallopfer, dass keiner Arbeit mehr nachgehen kann und auf lebenslage Pflege angewiesen ist läuft in meinen Augen etwas falsch.

ist das denn wirklich so? Nein!
Sie hat 100.000 DM (!) damals bekommen, also knapp 50.000€.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,42228,00.html
Da kommt man auch bei leichteren Verletzungen wenn man Verdienstausfälle, Haushaltsführungsschäden usw. zum SG zurechnet im Haftpflichtrecht auch schnell hin. Und bei schwereren Verletzungen, die du dir so vorstellst, überschreitet man diesen Betrag ganz schnell.

Ich will das aber an dieser Stelle dann auch beenden, denn man muss schon vom Fach sein (Jurist, was ich und andere die hier geschrieben haben sind), um das wirklich abschließend beurteilen zu können. Nur "Halbwissen" aus der Presse hilft da nicht wirklich weiter...
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gabenga

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #24 am: 25.01.2012, 21:15 Uhr »
Vielen Dank für Deine Belehrungen. Nun fühle ich mich schon viel besser.  :roll:

Meine Quelle für gezahlte Schmerzensgelder ist die ADAC-Schemrzensgeldtabelle. Ich habe gelesen, dass diese auch von zahlreichen Juristen als Anhaltspunkt genommen wird. Die Frage welches Schmerzensgeld hoch genug wäre wäre lässt sich schwer beantworten. Das bisher höchste Schmerzensgeld das in Deutschland bezahlt wurde ging an ein 3 1/2-jähriges Kind das nach einem Unfall vom ersten Halswirbel an abwärts gelähmt war und zusätzlich die Sprachfähigkeit verlor (Landgericht Kiel/2003). festgesetzt wurden 500.000€ zzgl. einer monatlichen Rente von 500€. Das empfinde ich als nicht genug. Die Rente ist zu gering - für eine anständige Pflege ist der Kapitalstock schnell aufgebraucht. "Über dem Schnitt" liegende Therapieangebote sind kaum möglich usw.

Auf die Krankheitsfolgekosten gehe ich an dieser Stelle nicht näher ein. Da die VWL wohl nicht Deine Profession ist macht eine Diskussion mit Dir in diesem Fall keinen Sinn.  :P

PS: Das Caroline-Beispiel war allerdings wirklich schlecht gewählt.

TGW712

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #25 am: 25.01.2012, 22:14 Uhr »
wobei ich hier mal widersprechen muss: es handelt sich um Schmerzensgeld. Behandlungskosten, Pflegekosten (und zwar in der tatsächlich anfallenden, angemessenen Höhe und nicht nach Pflegestufe bewertet wie in der Pflegeversicherung) und sonstige Kosten (Wohnungsumbau etc.) kommen ebenso noch on top wie - und das macht nen  Batzen aus - aufgrund dauerhafter Arbeitsunfähigkeit ein entgangenes Gehalt für das restliche Leben. Bei dem von Dir gewählten Extremfall sind wir daher aufgrund Rente, dauerhafter Pflegekosten und monatlichem Verdienstausfall sehr sehr schnell auch über 2 Mio €.

Mich würde allerdings schon interessieren, was individuelle Krankheitsfolgekosten mit Volkswirtschaftslehre, also im Wesentlichen der Makroökonomie zu tun hat?

playmaker11

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #26 am: 26.01.2012, 07:29 Uhr »
Ich finde unser System, mit dem derjenige so gestellt werden soll, wie er vor dem Unfall stand gut und wesentlich besser als das amerikanische bei dem die Leute besser gestellt werden als vorher und andere ruiniert, nur weil sie einen kleinen Fehler gemacht haben.
In anderen Worten, jemand, der z.B. durch einen fremdverschuldeten Unfall lebenslang pflegebeduerftig wird, steht besser da als vorher, weil er a) Behandlung und Pflege nicht selbst bezahlen muss, und b) ein m.o.w. hohes Schmerzensgeld zugesprochen erhaelt, von dem er evtl. nicht mal wirklich was sieht, weil der Schuldige zahlungsunfaehig ist und ansonsten ein Grossteil sowieso an die Anwaelte geht... und haeufig wird die urspruengliche Summe im appeal sowieso nochmal reduziert. Wirklich eine interessante Ansicht. Koennte man auch noch weiterspinnen fuer toedliche Unfaelle - soll's ja auch gar nicht so unhaeufig geben... wie stellt man wohl denjenigen bzw. dessen Angehoerige wieder so da wie vorher? Genau das sind doch die Faelle, wo Millionenbetraege ins Spiel kommen - fuer 'ne gebrochene Nase kriegste sowas naemlich auch hier garantiert nicht.
1) Hab ich so nicht gesagt.
2) Verdrehst Du den Sachverhalt und mußt daher zu einem anderen Ergebnis kommen.

zu 1) In D gibt es sog. Sozialversicherungsträger die die Pflege bezahlen (z.B. Krankenkasse, Pflegekasse usw.) und wenn jemand für den Unfall haftet, dann holen sie sich das Geld von dort (seiner Kfz-Haftpflichtversicherung wieder), den Spitzbetrag übernimmt die KH direkt. Daß er gesundheitlich nicht mehr so zu stellen ist, wie vorher ist klar, daß geht nirgendwo auf der Welt, da hilft aber auch kein Geld der Welt....

zu 2) Wer sagt denn was von Zahlungsunfähigkeit ? Ich jedenfalls nicht ! Dafür gibts ja eben Versicherungen (und wenn man in den USA nicht immer den Trip reiten würde, daß jeder für sein eigenes Glück verantwortlich ist und daher kaum gesetzlich vorgeschriebene Versicherungen/ Haftungssummen (5.000 $) hätte, dann würde man auch kaum auf die privaten Gläubiger zurückgreifen müssen und hätte dieses Risiko nicht.
Und wenn: wo nichts ist kannst Du nichts herholen, ebenso, wie Du den Toten nicht wieder lebendig machen kannst....
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playmaker11

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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #27 am: 26.01.2012, 07:36 Uhr »
Ich finde unser System, mit dem derjenige so gestellt werden soll, wie er vor dem Unfall stand gut und wesentlich besser als das amerikanische bei dem die Leute besser gestellt werden als vorher und andere ruiniert, nur weil sie einen kleinen Fehler gemacht haben.

Bis zum Hinweis auf die Ansichtssache bin ich mit Dir konform gegangen.  :wink:

Ein kleiner Fehler führt i.d.R. nicht zu einem schweren Unfall.  
Doch führt er, das sehe ich hier jeden Tag...........

Zitat
Und wer schwere Einschränkungen erleiden muss soll wegen mir besser gestellt sein. Bei unsläuft es doch letztlich so ab, dass jemand der keine üppige BU abgeschlossen hat und zum Invaliden gefahren wird am Ende von Hartz4 oder zumindest recht bescheiden lebt und die Krankenfolgekosten von der Allgemeinheit getragen werden. Abgesehen davon wurden der Person zahlreiche Entfaltungsmöglichkeiten (Weiterbildungen, Entgelterhöhungen, Reisen, etc. genommen). Ich vewrstehe nicht, warum solche Menschen keine üppig Entschädigung erhalten sollen. Dein Beispiel hinkt z.B. auch wenn ich einen Studenten oder Azubi heranziehen würde.
Das ist - mit Verlaub gesagt - einfach Quatsch, ne platte Stammtischparole.
Das System ist nicht einfach und Außenstehende verstehen es nicht unbedingt, aber dann bitte doch nicht so platt eine Aussage treffen....
Da kann ich es nur mit einem anderen Poster hier sagen:
Zitat
Nur "Halbwissen" aus der Presse hilft da nicht wirklich weiter...

Zitat
dass diese auch von zahlreichen Juristen als Anhaltspunkt genommen wird.
Da hast Du allerdings recht, die ist allgemein anerkannt und wird als Maßstab für die Bemessung (es gibt noch 1-2 andere) genommen. Insweit haben wir übrigens (fast) anglo-amerikanische Verhältnisse, weil Vergleichsfälle zur Falllösung herangezogen werden - wir sind also bei weitem nicht von hier viel gepriesenen US- Schmerzensgeldern weg.

Die gleiche Höhe wurde inzw. auch für einen Säugling ausgesprochen der eine Hirnschädigung bei der geburt erlitten hatte (OLG Koblenz 2008).


Zitat
"Über dem Schnitt" liegende Therapieangebote sind kaum möglich usw.
Woran mal ganz grundsätzlich die Kürzungen im Bereich der Krankenkassen Schuld sind, weil diese einfach die Therapien nicht bewilligen dürfen.
Wenn solche Therapien Erfolg versprechen zahlen die KH-Versicherungen diese direkt, von daher bekommt der Geschädigte mehr als er bekommen würde, wäre er selbst gegen den Baum gefahren.

Zitat
Die Rente ist zu gering - für eine anständige Pflege ist der Kapitalstock schnell aufgebraucht.
Die Rente ist auch nicht dazu da Therapien zu bezahlen, das macht die Krankenkasse ohnehin ein Leben lang. Das ist eine Schmerzensgeldrente, d.h. on top, neben allen Therapien, vermehrten Aufwendungen usw.. Das ist quasi ein Nettoeinkommen in jedem Monat.
Und als VWLer wirst Du Dir (in Deinem Beispiel) ja ausrechnen können, was es heißt 500.000,- EUR anzulegen und zusätzlich noch 500,- EUR Taschengeld zu haben. Am Rand von Hartz IV stehen das Kind nicht. Nur leider ist es nicht möglich ihm seine Gesundheit wieder zu geben....
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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #28 am: 26.01.2012, 09:46 Uhr »


Auf die Krankheitsfolgekosten gehe ich an dieser Stelle nicht näher ein. Da die VWL wohl nicht Deine Profession ist macht eine Diskussion mit Dir in diesem Fall keinen Sinn.  :P


das verstehe ich leider weiterhin nicht...aber playmaker11hat da ja schon einiges zu geschrieben, wie es mit den Krankheitskosten usw. aussieht...
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Re: Ist 1 Mio USD Versicherungssumme OK?
« Antwort #29 am: 26.01.2012, 11:18 Uhr »
Ein kleiner Fehler führt i.d.R. nicht zu einem schweren Unfall.  
Doch führt er, das sehe ich hier jeden Tag...........
Das können wir jetzt endlos an Beispielen durchkauen. Allerdings würde ich z.B. Trinkenheitsfahrten, überschrittenen Geschwindigkeit, Mobiltelefonbenutzung, unterschrittener Sicherheitsabstand, .... nicht als kleine Fehler sehen. Da mag man allerdings unterschiedlicher Ansicht sein.

Das ist - mit Verlaub gesagt - einfach Quatsch, ne platte Stammtischparole.
Das System ist nicht einfach und Außenstehende verstehen es nicht unbedingt, aber dann bitte doch nicht so platt eine Aussage treffen....
Dafür sage ich 2x danke.

Woran mal ganz grundsätzlich die Kürzungen im Bereich der Krankenkassen Schuld sind, weil diese einfach die Therapien nicht bewilligen dürfen.
Wenn solche Therapien Erfolg versprechen zahlen die KH-Versicherungen diese direkt, von daher bekommt der Geschädigte mehr als er bekommen würde, wäre er selbst gegen den Baum gefahren.
Nichts für ungut - aber wenn Du Dich im Pflegebereich auskennen würdest, dann wüsstest Du das die Versicherungen sich gerne verweigern, da eine Therapieform nicht anerkannt ist. Ich habe ides in meinen Zivi-Jahren zu oft erleben dürfen.

Die Rente ist auch nicht dazu da Therapien zu bezahlen, das macht die Krankenkasse ohnehin ein Leben lang. Das ist eine Schmerzensgeldrente, d.h. on top, neben allen Therapien, vermehrten Aufwendungen usw.. Das ist quasi ein Nettoeinkommen in jedem Monat.
Wenn Du mit der Aussage zur Krankenkasse recht hast wirft das ja ein schlechtes Licht auf USAflo - trägt doch die Allgemeinheit die Therapiekosten die eigentlich der Unfallverursacher tragen müsste. Das dies einem "Fachmann" der einen mit Halbwissen ausgestatten Laien zurechtweist passieren kann. Auf jeden Fall haben wir nun wohl ein Beispiel für Krankheitsfolgekosten.

Und als VWLer wirst Du Dir (in Deinem Beispiel) ja ausrechnen können, was es heißt 500.000,- EUR anzulegen und zusätzlich noch 500,- EUR Taschengeld zu haben. Am Rand von Hartz IV stehen das Kind nicht. Nur leider ist es nicht möglich ihm seine Gesundheit wieder zu geben....
Ich gehe davon aus, dass ein Teilbetrag der 500.000 € aufgewendet werden muss um z.B. die Wohnung/das Haus behindertengerecht umgebaut zu werden. Des weiteren muss vielleicht ein geeignetes Fahrzeug angeschafft werden um dem Kind eine Anbindung an die Familie zu ermöglichen usw.
Aber selbst wenn die 500.000 EUR komplett bei vielleicht 4 bis 5% Zins anlegst kommen keine großen Summen rum. Dabei ist zu berücksichtigen, dass wohl Kapitalertragssteuer, Solidaritätszuschlag, Sozialversicheurngsbeiträge abgehen. Da bleibt dann keine große Summe über. Und zu den 500 EUR Taschengeld - die Leistungen für Pflegestufe 3 sind keinesfalls "prall". Da ist man gefordert "draufzuzahlen".
Den Kapitalstock finde ich für solche Fälle sehr ungklücklich. Eine höhere Rente deckt m.M.n. die Bedürfnisse besser ab.