Hallo zusammen,
jetzt sind wir bald zwei Wochen wieder im Lande und es gibt auch Nettigkeiten von der vielgescholtenen Alamo-Firma zu berichten.
Donnerstag, Ende August, Landung in SFO. Zügig zum Alamo-Schalter, wo nur zwei Mitarbeiter hinter der Theke waren. Wartezeit ca. eine Viertelstunde. Nachdem wir einen vorbereiteten Zettel unterbreitet hatten - mit Namen und dass wir keine zusätzlichen Versicherungen und Upgrades akzeptieren, kam ein äußerst zaghafter Versuch uns ein größeres Auto schmackhaft zu machen. Nachdem wir erklärt hatten, dass wir mit unserer Midsize-Buchung zufrieden seien, gabs den Vertrag in Deutsch und fertig.
Bei der "Choiceline" fiel die Auswahl leicht, weil nur ein Fahrzeug dort stand, ein Chevy, dessen genaue Bezeichnung ich vergessen habe, mit dem wir zufrieden aus der Halle rausfuhren.
Den Montag darauf im Yosemite NP, Parkplatz Swinging Bridge. Ich fahre halbwegs schwungvoll in die Parklücke gegen den Bordstein - wie alle anderen Autos eigentlich auch. Ein hässliches Kratzgeräusch war zu hören, ich schaue mir das an und sehe einen nassen Fleck, stecke den Kopf unter den Chevy und sehe einen fast fingerdicken Ölstrahl aus dem Getriebegehäuse laufen. Im ersten Moment dachte ich, ich sterbe jetzt auf der Stelle - alle möglichen Gedanken gehen einem durch den Kopf. Zum Glück waren auf dem ganzen Parkplatz Holzspäne verteilt, so dass man das Öl an der Ausbreitung hindern konnte. Zwei Minuten später hielt eine amerikanische Familie neben uns, die mehr oder weniger sofort alles in die Hand nahmen und mit ihrem Handy die Alamo-Notfallnummer anriefen und alles klärten. In 100 Minuten sollte ein Tow-Service aus Oakhurst mit einem neuen Auto kommen. Die netten Amis unterhielten uns noch eine Weile und luden uns auch zu sich nach Hause ein (am Lake Tahoe - lag aber nicht auf unserer Route) und kümmerten sich rührend um uns.
Das mit den 100 Min. hat natürlich nicht geklappt, das war auch vorauszusehen, weil die Straße zum Südausgang im Yosemite Baustelle ist und man div. längere Wartezeiten in Kauf nehmen muss. Kurz und gut, nach gut dreieinhalb Std. kam Steve aus Oakhurst ganz locker an und hatte einen Dodge Caliber auf dem Rücken. Wir halfen noch kurz den Chevy in Position zu schieben, stiegen in das neue Auto (My wife has just the same - fine car...) und weiter gings. Keine Formalitäten, keine Unterschrift, nix. Auto mitten in der Wildnis getauscht und fertig.
Wir machten uns natürlich Gedanken, was denn noch nachkommen würde. In den Bedingungen des deutschen Vermieters stand, dass man bei Schäden die der "roadside service plan" (den wir natürlich nicht abgeschlossen hatten) abdeckt, die Kosten vorlegt und dann zuhause wieder zurück bekommt - ausgeschlossen Schäden an der Ölwanne...
Also galt erstmal ruhig zu werden und abzuwarten.
Drei Wochen später bei der Abgabe in LAX: Wir fahren auf den Hof, Mitarbeiter gibt Autonummer in sein Computerchen, Zettel kommt raus - kein Betrag in Rechnung gestellt! Auf die Anmerkung, dass wir das Auto getauscht hätten, weil das alte kaputt gegangen war, sagte der nette Mensch: Ihr könnt das Auto so oft tauschen, wie Ihr wollt - und tschüss...
Da konnten wir doch erleichtert ins Flugzeug steigen.
Bis heute, mehr als vier Wochen nach dem Crash ist noch nichts nachgekommen, hoffentlich bleibts so.
Fazit: Auch das nächste Mal wieder Alamo, wenn die Preise stimmen.
Beste Grüße
Harald