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Autor Thema: Wagenüberwachung per Satellit  (Gelesen 4987 mal)

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Microbi

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Wagenüberwachung per Satellit
« am: 17.06.2013, 09:10 Uhr »
Streng genommen gehört es nicht ins USA Forum, aber da es um Mietautos geht:

Am WE hatte ich in einer europäischen Großstadt einen Wagen von Sixt gemietet. An der Windschutzscheibe entdeckte ich einen Aufkleber mit der Darstellung eines Satelliten und eins PKWs. Darunter stand "Car Control". Heißt es das, was ich vermute?
Wenigsten weiß man bescheid. Aber ich vermute, dass andere Vermieter ähnlich verfahren - auch wenn sie es nicht mitteilen.

Mic

p.s.: Ich erlebte die penibelste Kontrolle bei der Rückgabe, die ich je sah. Der Typ legte sich sogar auf den Boden, um unter dem Wagen auch noch nach Schäden schauen zu können. Es dauerte beinahe 15 Minuten. Bin allerdings Platin Kunde und alle Schäden wären versichert gewesen.
In dieser Stadt gibt es das nächste Mal wieder Hertz, oder Avis.

TheHonk

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #1 am: 17.06.2013, 09:25 Uhr »
Satelittenüberwachung ist ein alter Hut, das machen fast alle Vermieter mittlerweile.
Das hat aber nichts damit zu tun ob man z.B. über Gravelroads im Urlaub fährt und Profile des Mieters erstellt, dafür wäre m.E. der Verwaltungsaufwand zu hoch.

Der Einsatzbereich eines GPS-Trackers ist eher für den Fall eines Diebstahls oder einer Panne gedacht.
Ich kenne Vermieter von Baumaschinen, die in ihre Baumaschinen Tracker einbauen um Diebstahl und Missbrauch vorzubeugen.

Bei Anmietungen in Deutschland erlebe ich auch immer wieder ziemlich genaue Kontrollen bei der Wagenrückgabe.
Ich miete in D auch immer nur Autos mit Komplettversicherung.
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Bautz

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #2 am: 17.06.2013, 09:35 Uhr »
Sixt sind da wirklich extrem streng.
Beim örtlichen Hertz wurd ich nur gefragt "irgendwelche Kratzer?" "nein" "Ok!" und fertig.

GPS ist sowohl in Europa und in den Staaten Standard. Die Rückseite vom Mietvertrag sollte man in den Staaten eh nicht durchlesen, da kriegt man Paranoia.

mrh400

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #3 am: 17.06.2013, 10:04 Uhr »
Hallo,
hatten wir bezüglich USA schonmal vor längerer Zeit hier im Forum, losgetreten von einem gewissen Microbi :wink: - hier.

Mir hatte ein Bekannter drüben einmal erzählt, daß ihm Kosten für übermäßige Beanspruchung des Fahrzeugs nach ausgiebiger Gravel-Nutzung nachberechnet worden seien - ist aber reines Zweithand"wissen" und ich kann mir auch nicht vorstellen, daß die alle Fahrzeuge standardmäßig tracken.

Für plausibel halte ich die These, daß bei unerlaubten Grenzübertritten nach Mexiko "Alarm gegeben" wird mit der Folge von allfälligen Vertragsstrafen o.ä.
Gruß
mrh400

Microbi

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #4 am: 17.06.2013, 11:11 Uhr »
Siehst Du! Diese Satellitenüberwachung beschäftigt mich nachhaltig...  :)
Der Aufkleber war mir neu und ich verstand dessen Aussage gleich als "Überwachung". Das Auge aus dem Orbit sieht alles!
War dann etwas verunsichert... meint "car control" vielleicht nur satellitengestütze Hilfe, Tracing im Notfall o.ä.? Aber Hinweise darüber habe ich in den mageren Infos, die im Wagen lagen, nicht gefunden.

Mic


Soulfinger

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #5 am: 17.06.2013, 11:28 Uhr »
Bei Anmietungen in Deutschland erlebe ich auch immer wieder ziemlich genaue Kontrollen bei der Wagenrückgabe.
Ich miete in D auch immer nur Autos mit Komplettversicherung.
Habe ich dieselben Erfahrungen gemacht und daher nur mit Komplettpaket!
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rck001

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #6 am: 18.06.2013, 07:53 Uhr »
Satelittenüberwachung ist ein alter Hut, das machen fast alle Vermieter mittlerweile.
Das hat aber nichts damit zu tun ob man z.B. über Gravelroads im Urlaub fährt und Profile des Mieters erstellt, dafür wäre m.E. der Verwaltungsaufwand zu hoch.
Der Einsatzbereich eines GPS-Trackers ist eher für den Fall eines Diebstahls oder einer Panne gedacht.

Das ist vermutlich richtg, dass es vorrangig für den Fall des Diebstahls gedacht ist.
Einen hohen Verwaltungsaufwand sehe ich aber nicht.
Wenn z.B. größere Unterbodenschäden am Auto festgestellt werden dürften das nur ein paar Mausklicks sein, um festzustellen, dass der Fahrer unbefestigte Straßen benutzt hat.
In Deutschland müsste so eine Überwachung sicher in den Mietbedingungen stehen. Wie das in den USA ist, weiß ich nicht - denke aber dass es dort auch drin stehen würde.

1998 USA West 1999 Florida 2000 Hawaii / Las Vegas
2002 Kanada West / Florida 2004 USA West 2006 Hawaii / USA Nordwest
2010 New York 2011 Texas 2012 Kanada Ost

TheHonk

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #7 am: 18.06.2013, 08:01 Uhr »
Satelittenüberwachung ist ein alter Hut, das machen fast alle Vermieter mittlerweile.
Das hat aber nichts damit zu tun ob man z.B. über Gravelroads im Urlaub fährt und Profile des Mieters erstellt, dafür wäre m.E. der Verwaltungsaufwand zu hoch.
Der Einsatzbereich eines GPS-Trackers ist eher für den Fall eines Diebstahls oder einer Panne gedacht.


Einen hohen Verwaltungsaufwand sehe ich aber nicht.
Wenn z.B. größere Unterbodenschäden am Auto festgestellt werden dürften das nur ein paar Mausklicks sein, um festzustellen, dass der Fahrer unbefestigte Straßen benutzt hat.


Mit einem hohen Verwaltungsaufwand meinte ich eigentlich ein ständiges Überwachen der Fahrzeugflotte.
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Wilder Löwe

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #8 am: 18.06.2013, 10:39 Uhr »
Meines Wissens ist die Überwachung in Deutschland noch verboten. Der Fahrer muss zumindest die Wahl haben, sie abzustellen.

Bei Firmenfahrzeugen sieht es etwas anders aus, da darf eine Firma ihre Flottenfahrzeuge überwachen (ich nehme mal an, dass das mitbestimmungspflichtig ist), muss aber auch da die Option bieten, dass ein Mitarbeiter die Funktion bei genehmigter Privatfahrt abschalten kann.

Mein Mann berichtete übrigens, dass Hertz in Deutschland in letzter Zeit extrem penible Kontrollen der Mietfahrzeuge vornimmt. Da muss es ähnlich ablaufen, dass die stundenlang nach Kratzern suchen.
Viele Grüße
Katrin

thorsti

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #9 am: 18.06.2013, 11:21 Uhr »
Mit einem hohen Verwaltungsaufwand meinte ich eigentlich ein ständiges Überwachen der Fahrzeugflotte.

Überhaupt nicht. Das kann alles voll automatisch erfolgen. Ich bin sicher, dass es in diesem Bereich Firmen gibt, die solche Produkte entwickeln, anbieten und vermutlich sogar die Wartung der Server übernehmen.
Das System meldet dann automatisch, wenn ein Fahrzeug eine geteerte Straße verlässt und erst dann muss ein Mietwagenfirmamitarbeiter eingreifen.

Bleibt nur die Frage: inwieweit lohnt sich das? Im Moment werden solche Systeme wohl tatsächlich nur bei Diebstahl eingesetzt weil man die Urlauber die auf gravel roads rumkurven nicht vergraulen möchte.

Soulfinger

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #10 am: 18.06.2013, 11:25 Uhr »
Ich bin sicher, dass es in diesem Bereich Firmen gibt, die solche Produkte entwickeln . . .
Ein Freund von mir ist GF eines Zustellunternehmens und hat sich vor einigen Jahren 2 IT'ler angestellt, die ein GPS-Überwachungssystem entwickelt haben. Die Fahrzeuge, die in die Zustellgebiete fahren, können so exakt kontrolliert werden. Man kann den Fahrern genau aufzeigen, wann und wo sie Pause gemacht haben und ob sie diese oder jene Straße beliefert haben oder nicht. Totale Kontrolle!
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Wilder Löwe

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #11 am: 18.06.2013, 11:29 Uhr »

Bleibt nur die Frage: inwieweit lohnt sich das? Im Moment werden solche Systeme wohl tatsächlich nur bei Diebstahl eingesetzt weil man die Urlauber die auf gravel roads rumkurven nicht vergraulen möchte.

Würde man nicht in den USA Urlaub machen, wenn man nicht offroad fahren dürfte? Ich vermute, dass nur wenige diese Frage mit Ja beantworten würden. Vielmehr sehe ich die Möglichkeit, dass sich hier für die Autovermieter eine neue Einnahmequelle eröffnet, nämlich ein happiger Zuschlag auf die Wagenmiete für offroad Fahrten auf bestimmten Strecken (also kein völliges offroad, aber genehmigtes Befahren unbefestigter öffentlicher Straßen und Wege).
Viele Grüße
Katrin

Detritus

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #12 am: 18.06.2013, 11:38 Uhr »

Das System meldet dann automatisch, wenn ein Fahrzeug eine geteerte Straße verlässt und erst dann muss ein Mietwagenfirmamitarbeiter eingreifen.


Und was soll er dann machen? Ne Truppe Seals losschicken? ;)

Aktuell (und das ist ja auch schon eine Diskussion mit Bart) ist es ja nicht verboten unpaved oder gravel zu fahren, nur ist im Schadenfall das Fahrzeug dann eben nicht versichert. Und wenn sich mancher mit einem Reifenschaden dann noch schnell auf die geteerte Straße "gerettet" hat um den Verlust des Versicherungsschutzes zu umgehen wäre dass dann eben ggf. nicht mehr möglich. Und wer seinen Miet-SUV in den middle of .... nowhere auf eine Steinstufe setzt und damit den Unterboden beschädigt hat halt auch verloren.

Ich denke aber nicht, dass die Vermieter zukünftig dann extra Preise für "unpaved" Nutzung aufrufen, denn dann müsste das auch - wie auch immer - versicherbar sein was zumindest für Drittbuchungen über ADAC und Co. zu extremen Problemem führen könnte. Reicht dem Vermieter doch schon wenn er per Tracking nachweisen kann, dass das Fahrzeug unpaved unterwegs war und der Schaden nicht über die Versicherung gedeckt ist - fertig. Solange die Autos auf Gravel-Roads nicht beschädigt werden kratzt das in den USA doch nun wirklich keinen, da die nicht so penibel sind wie die Vermieter in DE.

Und man sollte auch nicht vergessen: Klar fahren hier viele der Forennutzer auch mal mehr oder weniger Abseits von geteerten Straßen. Im Verhältnis zu den x-tausend anderen Touris die sich einen SUV mieten und nur auf befestigten Straßen unterwegs sind ist der %-tuale Anteil doch aber verschwindend gering. Wir dürfen da eben nicht von unserem Nutzungsverhalten auf die Allgemeinheit schließen. Ein Kollege ist gerade diese Woche von seinem USA Urlaub zurück, 3 Wochen SUV und nicht auch nur eine Gravelroad aus der Nähe gesehen. Und das wird dann wohl auch in den meisten Fällen so oder so ähnlich aussehen.

Microbi

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #13 am: 18.06.2013, 14:35 Uhr »
In anderen Threads haben wir allerdings geklärt, dass das Befahren von Feldwegen, z.B. bei Alamo, nicht per se verboten zu sein scheint.

Die Bedingungen kann man allerdings schnell ändern.

Mic

thorsti

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Re: Wagenüberwachung per Satellit
« Antwort #14 am: 18.06.2013, 15:00 Uhr »
Ich denke aber nicht, dass die Vermieter zukünftig dann extra Preise für "unpaved" Nutzung aufrufen, denn dann müsste das auch - wie auch immer - versicherbar sein was zumindest für Drittbuchungen über ADAC und Co. zu extremen Problemem führen könnte.

Und ich denke, dass sie genau, dass tun werden. In den letzten Jahren haben sich die Autovermieter darauf konzentriert zu wachsen - jetzt müssen mal neue Geschäftsfelder her.