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Autor Thema: greyhound - gepaeckaufbewahrung  (Gelesen 2707 mal)

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Anonymous

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greyhound - gepaeckaufbewahrung
« am: 27.08.2004, 20:11 Uhr »
Hallo,
ich will im September mit Greyhound von Dallas zur Ostkueste fahren und ueberlege, ob man dabei kurz-Stops auf dem Weg einlegen kann (also frueh ankommen, nachts weiterfahren). Meine Frage: Wenn das geht, gibt's bei Greyhound irgendwelche Moeglichkeiten, sein Gepaeck aufbewahren zu lassen bzw. zum Zielort vorzuschicken, damit ich dann nicht jedesmal mit Riesen-Reisetasche rumrenn'?
Danke schonmal

Anja

queeny123

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Re: greyhound - gepaeckaufbewahrung
« Antwort #1 am: 28.08.2004, 03:30 Uhr »
Hallo Anja!

Meine letzte Greyhound-Erfahrung liegt zwar bereits 10 Jahre zurueck, aber von dem was ich so hoere hat sich seither nicht allzuviel geaendert.  Ich find's ja eigentlich furchtbar wenn die Leute immer gleich unken, aber hier muss ich dir mal ganz laut von einer Langstrecken-Tour mit Greyhound ABraten!  Ich hab es 2x aus Geldgruenden ueber mich ergehen lassen, beim 2. Mal hatte ich ein Ticket von NY nach SF aber bin dann in Denver "geflohen" und mit Amtrak weitergefahren (sehr positive Erfahrung!).

Ob Du aussteigen und mit einem spaeteren Bus weiterfahren kannst, glaube ich eher nicht. Du kauftst ein Ticket fuer eine bestimmte Linie und kriegst auf der mit Ticket auch eine Platzreservierung.  Du muesstest vermutlich gleich am Anfang wissen, wo Du Deine Fahrt unterbrechen willst und mehrere Ticktets reservieren - aber 100% sicher bin ich mir nicht, also vielleicht mal anrufen.  Ausserdem kommst Du natuerlich nicht unbedingt am Morgen an und der naechste Bus kommt auch nicht notwendigerweise bequem am Abend vorbei.  Solltest Du auf alle Faelle vorher genau recherchieren, damit Du dich nicht morgens um 3 auf einem schaebigen Busbahnhof in Memphis wiederfindest.

Gepaeck - auf der 1. Reise kam mein Gepaeck und das der ca. Haelfte meiner Mitreisenden 1 - 3 Tage spaeter an.  Wir begegneten uns immer wieder am Bahnhof: "oh, hi - they didn't find your luggage yet, either?"  Beim 2. Mal habe ich sie dabei erwischt, meine Reisetasche auszuladen ("don't worry lady, it's all going to the same destination") und habe Zeter und Mordio schreien muessen um mein Gepaeck auf meinem Bus behalten zu duerfen.  Je mehr Du umsteigst, desto groesser die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Gepaeck ohne Dich reist.

Weiter Gruende NICHT mit Greyhound eine laengere Strecke zu fahren:
1.)  Greyhound ist klischeegemaess das Transportmittel der Unterschicht, nur leider ist das kein Klischee.  Grossfamilien mit dauerkreischenden Kindern, frisch-entlassene Haeftlinge und der "down-and-out" Einzelgaenger mir schaler Schnapsfahne gehoeren alle zur bunten Greyhound-Familie.  Ich habe zugegebenermassen jedesmal auch ein paar nette Mitreisende gehabt, hat aber am Gesamteindruck nix geaendert.

2.)  Die wohl unbequemste Reiseart ueberhaupt, vor allem falls Du vorhast, die Fahrt alleine zu unternehmen.  Fensterplatz = keine Moeglichkeit, die Beine auszustrecken und Kopf nur ueber der eiskalt blasenden Klimaanlage ausruhen koennen.  Beim ersten Mal wusste ich noch nicht, dass deshalb jeder ein Kissen oder einen dicken Sweater mitnimmt um das Geblaese abzudecken.  Gang = keine Moeglichkeit, den Kopf irgendwo anzulehnen.  Nach einem Tag war ich so erschoepft, als waere ich die ganze Strecke zu Fuss gelaufen.

3.) Der Service und das Personal sind unmoeglich!  Auf beiden Trips gabs mechanische Probleme mit dem Bus.  In DesMoines, Iowa hielten wir eines nachts um 2 Uhr fuer eine 1-stuendige Pause, weil sie den Bus reinigten.  Wir waren in einem Warteraum mit kaputter Klimaanlage eingesperrt, weil die Gegend gefaehrlich war.  Die Tueren habe sie erst geoeffnet, als eine Frau ohnmaechtig geworden war.  Ein anderes Mal wurden ich und ein paar andere fast auf einer Raststation zurueckgelassen.  Jemand donnerte an die Waschraum-Tuer und schrie "the bus is leaving", wir also raus (ich den Mund noch voller Zahnpasta) und mussten hinter dem langsam gen Interstate-Auffahrt zuckelnden Bus herrennen.  Der Fahrer schrie uns dann tatsaechlich an, dass eine 15-Minuten Pause eben nicht 20 Minuten hiesse!  Dies war dann uebrigens der Ausloeser, mir in Denver eine Zugfahrkarte zu kaufen.

Also - unternimmst Du diese Tour um dabei Land und Leute kennenzulernen kann ich nur raten, tu's nicht.  Sind finanzielle Gruende mit im Spiel, dann vergiss am Besten, das Du dies gerade gelesen hast; aber Kissen, Kuscheldecke, Kopfhoerer und gute Lektuere einpacken.  Auch Obst und Snacks, das Cafeteria-Food an den Rastplaetzen laesst nach einer Weile einiges zu Wuenschen uebrig...Oh, und keinesfalls hinten bei der Toilette sitzen, da kriegst Du nachts garantiert kein Auge zu!

Viel Glueck auf jeden Fall,
Q.
All that we see or seem
Is but a dream within a dream
                    - Edgar Allan Poe

grimmi

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Re: greyhound - gepaeckaufbewahrung
« Antwort #2 am: 28.08.2004, 11:09 Uhr »
Hi,

ich bin im März diesen Jahres von NYC aus quer durch die Staaten mit Greyhound gereist und kann die negativen Eindrücke die hier wiedergegeben wurde nicht bestätigen.

Ich kam immer heil mit meinem Gepäck am Zielort an.
Das Gepäck wird heutzutage mit einem Identification tag versehen auf dem dein Zielort steht. Wenn du an diesem aussteigst ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass das Gepäck da ist. Ich konnte auch niemals beobachten, dass irgendwer Gepäck verloren hatte oder das Gepäck in andere Busse geladen wurde.
Die Temperatur in den Bussen war angenehm. Natürlich ist es etwas kühler aber das ist es in Flugzeugen oder Amtrak Zügen auch.

Was die Mitreisenden betrifft kann man Glück haben und absolut nette Sitznachbarn oder grosse Pech und einen 200kg Amerikaner aber das kann dir in jedem öffentlichen Verkehrsmittel passieren.

In meinen Augen war das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut in Ordnung.

Sollte die Strecke die du fahren möchtest auch von AMTRAK bedient werden, wäre das aber mit Sicherheit auch eine alternative zu reisen.
Die Preise sind zwar etwas höher dafür ist das Reisen sehr angenehm.
Allerdings muss man berücksichtigen, dass die Züge meist nur ein,al am Tag fahren, während man bei Greyhound oft alle paar Stunden eine Verbindung hat.


Grüsse
grimmi
Cheers, Stefan

grimmi

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Re: greyhound - gepaeckaufbewahrung
« Antwort #3 am: 28.08.2004, 11:15 Uhr »
Zum Thema Gepäckaufbewahrung:

Wenn du irgendwo einen Zwischenstopp einlegst, nimmst du dein Gepäck wieder an dich und verstaust es am besten in einem Schliessfach am Busbahnhof. Hab ich auch immer so gemacht, funktioniert wunderbar.

grüsse
grimmi
Cheers, Stefan

Anonymous

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Re: greyhound - gepaeckaufbewahrung
« Antwort #4 am: 28.08.2004, 19:22 Uhr »
Wie ist das, gibt es an den Bahnhoefen immer Schliessfaecher, oder muss man da Glueck haben?
Danke fuer die Antworten
Anja

grimmi

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Re: greyhound - gepaeckaufbewahrung
« Antwort #5 am: 29.08.2004, 12:40 Uhr »
Hi,

also ich hab bis jetzt an allen Bus Stations Schliessfächer gesehen, waren allerdings immer etwas grössere Städte.
Sollte es keine geben, kann man unter Umständen sein Gepäck trotzdem aufbewaren lassen. Einfach mal beim Mitarbeiter nachfragen!

gruss
grimmi
Cheers, Stefan

Kisimba

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Re: greyhound - gepaeckaufbewahrung
« Antwort #6 am: 30.08.2004, 08:32 Uhr »
Also ich habe auch nur gute Erfahrungen mit dem Reisen mit Greyhound gemacht (habe ich an anderer Stelle auch schon mal gepostet - von Canton/Ohio nach Las Vegas/NV). Keine Probleme mit Gepäck, Service, Bahnhöfen oder Sonstigem. Ein etwas älterer Mitreisender erzählte uns allerdings, dass sich in den letzten Jahren - bezüglich Greyhound - sehr viel zum Positiven verändert hätte ...
Übrigens Schließfächer (oder auch Gepäckaufbewahrung mit und ohne Personal) habe ich auf jedem Bahnhof gesehen (ebenso die Security) - sogar auf dem 'Kleinsten'!
Das Einzige, was wirklich grausig war, war der Kaffee an der Raststätte Grand Junction/Nebraska  :zunge:

Fröhliche Grüße
Kisimba
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Anonymous

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Re: greyhound - gepaeckaufbewahrung
« Antwort #7 am: 06.11.2004, 00:50 Uhr »
Hallo,
hab meine Greyhound-Reise jetzt glohrreich hinter mich gebracht, fand´s echt ok (trotz 36h Fahrt), sicher sind die Fahrer manchmal etwas derb ("wenn ein Handy klingelt, steigt der Besitzer aus, beim letzten Mal konnte ich gleich zwei Leute rausschmeißen"; "wenn jemand nicht weiss was 15min (Pause) sind, soll er sitzen bleiben" usw.), aber wirklich unfreundlich fand ich fast keinen (bis auf einen Mitfahrer, der meinte, ein halber Sitz müsste zum Schlafen für mich reichen - und das war einer der wenigen Deutschen, die ich auf dem Weg getroffen hab).
Angst hatte ich auch hin und wieder ein bisschen, aber das lag mehr an den vielen Schauergeschichten, die man mir vorher erzählt hat (außer in New York, da würd ich echt nicht nachts ankommen wollen).
Anstrengend ist es auch, aber ich hatte eigentlich meistens zwei Sitze für mich und man ist ja jung. An Pausen gibt es die 15min Pinkelpause ca. alle 2h, während der man sitzenbleiben kann und Stops an den Haltestellen, wo man dann auch mitten in der Nacht stundenlang rumsitzt, das kann man aber etwas planen, indem man sich vorher die angefahrenen Städte und die jeweilige Aufenthaltsdauer anschaut, aussteigen muss man fast immer.
Die Fahrt geht meistens über Autobahnen mit Bäumen links und rechts, also sieht man nicht wirklich viel vom Land, es hat aber gerreicht, um die Veränderungen von Süden (gibt´s da überhaupt Menschen?) nach der Ostküste zu bewundern.
Was die Schließfächer angeht, so gibt´s in einigen Bahnhöfen seit 9/11 keine mehr (betrifft was ich gesehen hab eigentlich nur den Staat NY, woanders hab ich eigentlich immer welche gesehen).
Von Boston nach New York bin ich dann übrigens mit einem dieser Alternativ-Busse gefahren, Fung Wah war´s glaub ich, ist billiger & entspannter (kein Handy-Verbot, ultra-freundliche Karten-Verkäufer, die ganz eifrig aufpassen, dass man sich auch richtig anstellt und einsteigt, nur auf die Pausen achten sie ähnlich streng, was ja auch berechtigt ist).
Die Haltestelle NY liegt allerdings in Chinatown bzw. fast an der Manhattan Bridge (glaub zumindest, dass es die war) und es gibt da nichts zum Reinsetzen oder Gepäck einschließen.
Vielen Dank nochmal für die vielen Ratschläge
Anja

Kisimba

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Re: greyhound - gepaeckaufbewahrung
« Antwort #8 am: 15.11.2004, 08:10 Uhr »
Zitat von: Anonymous
... mit einem dieser Alternativ-Busse gefahren, Fung Wah war´s glaub ich, ist billiger & entspannter


@Anja
da wir im nächsten Jahr auch wieder eine Teilstrecke mit dem Bus fahren möchten, meine Frage: wo hast Du die Alternativ-Busangebote gefunden? Internet? Gibt es die überall in USA?

Danke schon mal vorab und fröhliche Grüße
Kisimba
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Anonymous

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Re: greyhound - gepaeckaufbewahrung
« Antwort #9 am: 14.01.2005, 23:11 Uhr »
Sorry, war lang nicht da. Ich hab Angebote zwischen einigen großen Städten der Ostküste gefunden (nicht sehr viele, Boston, NY, Washington... ich glaub unter google mit Bus - Boston - new york), für die anderen Gegenden aber auch gar nicht gesucht.
VG
Anja

Mikey

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Re: greyhound - gepaeckaufbewahrung
« Antwort #10 am: 15.01.2005, 00:23 Uhr »
Bin kürzlich Miami - Key West gefahren, und schildere kurz meine Eindrücke:

Die Greyhound Busstation in Miami Downtown sollte abends und nachts mit dem Taxi angefahren werden, da die Gegend sehr bedenklich erscheint. Als ich das Busgebäude sah, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Es war ein altes, schäbiges Gebäude, das eher einer Baracke ähnelte, in welcher nicht mehr als 20 Personen Platz finden. Busse bleiben einfach vor dem Haus stehen, es gibt keine eigene Stellplätze.
Gepäck wird abgewogen, mit einem Ziel und Namensschild wie bei Fluglinien versehen, muß aber zumindest in Miami selbst in den Bus eingeladen werden.
Preise sind angemessen, und die Busse ausreichend bequem. Für längere Strecken würde ich aber zum Flugzeug oder Amtrak tendieren.

torric

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Re: greyhound - gepaeckaufbewahrung
« Antwort #11 am: 11.02.2005, 11:27 Uhr »
Großes Gepäck (Richtlinie ungefähr wie im Flugueug) kann nicht in den Passagierraum mitgenommen werden, dafür ist aber auch in den Bussen überhaupt kein Platz. Du wirst deinen Rucksack aufgeben müssen. Ich persönlich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht, ein paar wachende Blicke während der Pausen können aber nicht schaden. Beim Ein- und Aussteigen an kleineren Stationen passen die Busfahrer in der Regel auf. Eine namentliche Kontrolle ist das natürlich nicht. Du solltest auf jeden Fall darauf achten, dass man den Rucksack nicht mit einem Griff öffnen kann, damit schreckst du schon mal Gelegenheitsdiebe ab. Alle Wertsachen habe ich sowieso in einem kleinen Rucksack im Handgepäck gehabt.
Falls dir das nicht weiter hilft, kann ich dir nur den Zug empfehlen. Dort steht dein Rucksack sicher im Gepäckwagen oder kann fast immer auch mit in den Wagen genommen werden. Außerdem sind die Mitreisenden etwas vertrauensseeliger.

Torric