Es ist schwer zu fassen, weil mehrere Faktoren berücksichtigt werden müssen.
Die Aussage, die Deutschen würden für Lebensmittel "absolut" weniger ausgeben, als andere Völker, stimmt so nicht. Man hat hierzlande doch recht viel Geld zur Verfügung, also hungert man nicht.
Allerdings steht auch hier Quantität vor Qualität. Man kauft lieber viel und billig, als wenig und teuer. Die Qualität ist dabei zweitrangig. Zwar heißt es dann, Aldi & Co habe gute Qualität. Gemessen woran? Am Preis? Ja, vielleicht. Gemessen am Preis liefert auch Dacia gute Autos. Dennoch fahren die meisten Aldianer lieber VW, oder Mercedes.
Und wie gute Lebensmittel sind, hat schon eine ganze Generation von Aldianern schlicht vergessen, oder nie gelernt. Woher sollen sie denn wissen, wie "echte" Tomaten schmecken, wenn sie nur die geschmacklosen Treibhaustomaten kaufen?
Ein Beispiel: In Italien stehen die Hausfrauen Schlange um Prosciutto di Parma zu kaufen. Das kann man in jedem Supermarkt beobechten. Bei uns höchsten um Aufschnitt zu kaufen.
Freilich eine andere Kultur - wird man sagen. Und das ist der Punkt. Hochwertige Lebensmittel haben bei uns keine Tradition. Wir kriegen die Lebensmittel, die wir verdienen. Und die guten Dinge gehen woanders hin, wo man bereit ist dafür mehr auszugeben. Vielleicht hat man nicht so viel Geld zur Verfügung, wie in Deutschland, aber man fährt Renault und speist dafür jeden Tag gut.
Mic