Hallo,
ich habe kein Problem im Urlaub mit dem US Preissystem zurecht zu kommen. Ich möchte auch keineswegs das System kritisieren. Aber wieso das US-System transparenter sein soll als unser System, bei dem ich sofort auf den ersten Blick sehe wieviel ich im endeffekt bezahlen muss, das erschließt sich mir nicht. Wenn ich als Verbraucher Preise vergleichen will interessiert auschließlich der Endpreis. Transparent wäre das US-System dann, wenn der Nettopreis, die Steuer und der Endpreis ausgewiesen wäre.
Gruß Claus
Es wurde weiter oben bereits geschrieben, warum die tax erst an der Kasse dazugerechnet wird und was es damit auf sich hat. Die sales tax ist keine VAT/Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer und wird anders abgerechnet. Das ist einer der wichtigsten Punkte. So besteht eben auch die Möglichkeit die sales tax lokal vorübergehend zu erhöhen, um sich so ein Museum, ein Stadion oder was auch immer leisten zu können. Der Vergleich zwischen Deutschland und den USA hinkt hier.
Man könnte theoretisch einen riesigen Aufwand auf sich nehmen und die Preise lokal als Endpreise auszeichnen. Nun muss man abwägen zwischen Wirtschaftlichkeit (grosser Aufwand - kein Ertrag, da zusätzliche Arbeit ohne Wertschöpfung) und wieviele Konsumenten Wert auf diesen Verbraucherschutz legen. Offensichtlich besteht kein Bedarf. Auch ich hatte keinen dafür, als wir noch in den USA lebten.
Hallo,
.... Dschlei hat es eigentlich gut beschrieben...
dem kann ich nur zustimmen und verstehe auch, daß man mit etwas Gewöhnung damit umzugehen weiß. Ich erlaube mir aber Zweifel, ob der sogenannte oder auch Durchschnittsbürger das wirklich genauso überreißt oder nicht doch leichter über den Tisch gezogen wird (vergleiche das allmählich aufkommende Debakel - ich meine hier für die Käufer, nicht für die Banken - mit den 3/27 ARMS, teaser rates, ninja-loans etc. Auch da müßte man bei Beherrschung der vier Grundrechenarten ja sehen, was auf einen zurollen kann).
Wie kann man denn mit der Tax über den Tisch gezogen werden? Die bekommt ja nicht der Verkäufer, sondern der/die Staat/County/Stadt. Massgebend ist für Amerikaner das Preisschild. Was hinzu kommt sind Steuern, die jedermann zu bezahlen hat. Nur werden diese in den USA unterschiedlich erhoben, das kann über den Verkauf von Waren, über das Einkommen oder über Wohneigentum erfolgen.
In Theorie könnte man sich ausrechnen, wo in den Staaten ein Einkauf am günstigsten zu bekommen ist. In der Praxis kauf man dort ein, wo man wohnt oder zumindest in der Nähe davon. Oft ist so, dass eine Grossstadt noch ein paar Promille mehr tax verlangt, als die umliegenden Gemeinden. Die Unterschiede sind in der Regel marginal. Ganz selten sind die Unterschiede so gross, dass sich die Fahrerei lohnt. Diese Unterschiede würden aber niemals den Aufwand für die Auszeichnung mit dem Endpreis aufwiegen. Hier überbewertet Ihr die Unterschiede zwischen den verschiedenen Sales Taxes in einer Region. Es ist also nicht mal eine Sache der Gewöhnung oder dass man ein Genie in Mathe sein muss.
Wenn man Glück hat, wohnt man im Grenzgebiet und kann sich so zwei bis drei Orte aussuchen, wo welche Ware anhand der geringeren oder fehlenden Sales tax günstiger einkaufen kann. Viele machen auch mal gerne einen Stop over in Minnesota oder Delaware, weil man auf Kleider keine Sales tax zahlt. Wenn man schon mal da ist, kann man sich auch gleich eindecken.
Aber niemand fliegt oder fährt in einen weit weg liegenden Staat, nur um dort günstiger einzukaufen. Darum stellt sich doch der Vergleich der Sales tax überhaupt nicht. Es bringt einem Kalifornier nichts, wenn er ausrechnet, was ihm die neue Matraze in Delaware gekostet hätte.
Zum anderen: Ganz viele haben mit den günstigen Krediten ziemlich viel Geld gemacht. Wenn man aber nichts von Spekulationen versteht, sollte man die Hände davon lassen. Reine Gier hat zum Fall geführt.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier einige mit der Qual der Wahl Probleme haben....aber genau das, wollen sich die Amerikaner nicht nehmen lassen.
Welcome to America, the land of many choices.