Interessant wie die Meinungen so auseinander gehen. Aber jeder Mensch ist halt anders.
Auch für mich steht jetzt die Entscheidung an, den Westen der USA in 19 Tagen alleine zu durchqueren. Meine Partnerin musste sich leider aus verschiedenen Gründen aus der Planung verabschieden. Das war erstmal ganz schön bitter, nach monatelanger Planung.
Nun denn, grundsätzlich bin ich ein sehr "eigener" Mensch, jemand der schon so manch Alleingang hinter sich hat. Allerdings kein besonders Reiseerfahrener. Und je mehr ich mich jetzt auf das Abenteuer "allein und zum ersten mal in die USA" konzentriere, desto größer werden auch die typischen Ängste, die man so bei jeder Jungfernreise hat. Ich denke schon das ich jedes Problem irgendwie lösen werde, auch das alleine sein ist für mich nichts neues, da ich mir schon immer sehr viel Zeit für mich selbst genommen habe und zur Menschenkategorie "Freiheit ist das höchste Gut" gehöre. Bin gerne mal alleine, dennoch kein typischer Einzelgänger. Sorgen macht mir viel mehr, dass ich die Erfahrungen und besonderen Momente nicht mit einem anderen direkt teilen kann. Das ist sicherlich der größte Nachteil. Alleine ins Restaurant und am Abend alleine zu sein wird sicher auch nicht so schön. Wird mich nicht umbringen, ist aber dennoch für mich ein großer Nachteil. Was soll ich sagen, man muss wohl Abwägen. Der Reiz das ganze auf eigene Faust durchzuziehen und zu meistern ist dann doch einfach zu groß. Auch ich denke, das eine solche Erfahrung jedem letztendlich nur von Nutzen sein kann. Persönlich wird aus dem Lebenstraum jetzt wohl auch eine Art Selbstfindungstrip. Schwieriger Job, sehr stressige letzte Jahre und mit Mitte 30 sowieso vor wichtigen Entscheidungen stehend, könnte das auch genau das richtige sein. Ich habe hier die letzten Tage sehr interessiert gelesen, und kann mich mit vielen Sichtweisen identifizieren. Eigentlich bin ich schon sehr gefestigt, jedoch wie schon oben gesagt sind die Zweifel natürlich da. Für Außenstehende ist es meist ein absolutes NoGo überhaupt allein zu verreisen. Die Erfahrung durfte ich in den letzten Tagen oft machen. Die Blicke der Freunde und Kollegen sind dann schon sehr lustig. Das ist wenn ich ehrlich bin der Hauptgrund das ganze jetzt alleine zu machen. Klingt komisch, ist aber so ; ) Viele Beiträge hier haben mir sehr gut getan, weil einem einfach mal wieder klar wird das jeder für sich selber definieren darf was "Normal" ist. Im täglichen gesellschaftlichen Leben vergisst man das ja ganz gerne mal. Sicher dürfte das ganze mit Partnerin mehr Spaß machen, aber auf der anderen Seite kann es mir persönlich einiges an Erfahrungen bringen die man sonst nicht so einfach machen kann. Es liegt wohl an mir, wie sich das das letztendlich gestaltet. Ich denke ich werde offen und positv denkend da drüben die Tage bestmöglich verbringen, und freue mich auf Gespräche mit den Einheimischen und die einzigartige Natur. Wie ihr seht und mir gerade auffällt, ist das hier mehr ein öffentliches Abwägen was ich mache. Irgendwie ist mir so danach. Vermutlich hoffe ich wohl darauf das mir jetzt jemand sämtliche Zweifel abnimmt. Aber im Ernst, die Entscheidung steht eigentlich schon. Besonders dank eurer Beiträge und Sichtweisen bin ich schon infiziert und muss ja jetzt dadurch. Also was auch passiert, ihr seid Schuld ; )