ich fände es interessant zu erfahren, ob sich bei einigen in den letzten knapp acht Monaten möglicherweise doch ein anderes Stimmungsbild zum Thema "Reisen in die USA" ergeben hat oder man vielleicht sogar vor Ort Veränderungen wahr genommen hat.
Ich war in den 2000er und 2010er Jahren sehr häufig in den USA. Für mich war das einfach ein ideales Reiseland. Ich liebe die USA und ich denke, dass man auch auf der 100. USA Reise noch Dinge entdecken könnte, die einen zum Staunen bringen würden.
Leider war ich jetzt schon seit 2018 nicht mehr dort. Ich würde unheimlich gerne mal wieder einen Roadtrip machen aber irgendwie zieht es mich da nicht hin. Und der Grund liegt natürlich in der amerikanischen Politik,
Da gibt es auf der einen Seite die Dinge, bei denen ich zwar fassungslos mit dem Kopf schüttele, die mich als Touristen aber kaum direkt betreffen. Würde ich nur in Länder reisen, mit deren Politik ich 100% übereinstimme, dann hätte ich vermutlich bald ein Problem.
Auf der anderen Seite gibt es dann aber doch Dinge, die mich als Tourist betreffen können. Da wären zum Beispiel die erhöhten Nationalparkgebühren (Trump hat sogar gesagt dass die Touristen, die bisher denselben Betrag wie die Einheimischen zahlten, die Amerikaner ausgenutzt hätten), die neuen Regelungen zur Angabe der Social Media Aktivitäten und ganz besonders in Erinnerung ist mir die Aussage von Kristy Noem, dass man zur WM zwar alle Fans willkommen heißen will, aber das man auf alle Fälle dafür rrogen wird, dass diese die USA nach der WM wieder verlassen werden.
Ticketpreise von mehreren 100 Euro sorgen bestimmt nicht dafür, dass die Bürgergeldempfänger aus Deutschland jetzt scharenweise zur WM reisen!
Das sind jetzt nur drei Beispiele von vielen. Und im Prinzip vermittelt die US Regierung den Touristen damit genau eine Botschaft: "BLEIB WEG!!!"
Ich habe keine Ahnung wie das langfristig weiter gehen soll, aber im Moment sehen die Zahlen der US-amerikanischen Tourismuswirtschaft ja noch gar nicht so schlimm aus. Selbst kanadische Touristen kommen immer noch ausreichend ins Land, dort gibt es nur ein Minus von 30%
Ich zumindest werde mit meiner nächsten Reise warten und bis dahin gibt es auch andere schöne Destinationen.
Tipp: besucht das Baltikum im Sommer! Das sind noch völlig unterschätzte Reiseziele!
Ich bin in 2025 2x in den USA gewesen. Wie ich es seit gut 25 Jahren bereits mache.
In Sachen einer Stimmung gegen Touristen, Europäern oder europäischen Touristen konnte ich absolut keine negative Entwicklung feststellen.
Nein. Da war alles wie gewohnt: freundlich und zuvorkommend.
Man durfte auch den Eindruck gewinnen, dass es mehrheitlich "vernünftige" Menschen drüben gibt. Angesichts der Schreckensmeldungen und entsprechenden Reportagen bis dahin war das nicht unbedingt so erwartbar.
Das empfand ich auch irgendwie "erleichternd".
Wie ich hier im Forum schon mehfach bekundet haben:
Ich bin nie trotz oder wegen einer aktuell amtierenden Regierung ins Land gefahren. Nein, es waren immer zuvorderst Land und Leute.
Die Meldungen aus den letzten Tagen bringen für meine Begriffe und "on top" eine neue Qualität:
Exorbitante Steigerungen der Eintrittspreise für viele Nationalsparks. Nur für Ausländer.
Neue, zusätzliche Fragen/Aufgaben zur Erlangung der ESTA-Genehmigung sind für ca. Februar 2026 angekündigt. Das ESTA-Verfahren selbst ist auch teurer geworden.
Eine neue US-Strategie, die Europa zumindest als Schmarotzer, Wettbewerber, vielleicht sogar Feind sieht. Das im Unterschied zu einem Verbündeten, gar Freund.
Hier ist ein absoluter Paradigmenwechsel im Gange.
Aber:
Wir sollten trotzdem noch zwischen Regierung und Bevölkerung unterscheiden! Das ist bei weitem nicht identisch. Inklusive der Mehrheits-Wählerschaft bei der letzten Wahl.
Ich werde die USA dennoch vorerst nicht mehr bereisen. Ich habe sowohl noch eine lfd. ESTA Genehmigung. Läuft aber in absehbarer Zeit aus.
Ob ich - wie bisher - danach problemlos wieder eine neue ESTA-Genehmigung bekommen würde, kann ich nicht mit absoluter Zuversicht beantworten. Ich wüßte nicht, wie genau ich alle eMail-Adressen der letzten 10 Jahre aufliesten könnte (Aber wer kann das schon!). Mit den Telefonnummern ist es auch so. Somit würde ich mich jetzt scheuen, schon Buchungen zu tätigen. Zumindest solche nicht, die nicht kostenlos stornierbar sind.
Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass alles sind Abwehr-Aktionen für ausländischen Tourismus sind.
Wir ausländischen Touristen sind dort derzeit nicht mehr erwünscht. Offenbar.
Auch wenn ich es bislang - s.o. - noch nicht so erlebt habe:
Ich habe die Befürchtung, dass dieses ganze, gestreute Narrativ irgendwann doch auf größere Teile der Bevölkerung abfärbt.
Ich finde das Ganze schrecklich. Und auch schrecklich unnötigt.