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Autor Thema: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa  (Gelesen 21291 mal)

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Jack Black

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #30 am: 14.06.2010, 13:55 Uhr »
Die letzten Postings machen glaube ich das Problem deutlich.
In Deutschland wird Behinderung jeglicher Art als ein Problem des Sozialstaates gesehen. In den USA scheint die Integration von Behinderten ein selbstverständliches Anliegen der Gesellschaft zu sein.

Etwas vereinfacht aber meiner Meinung nach treffend:

In den USA oder Skandinavien versucht man Behinderte so gut wie irgend möglich am normalen Leben teilnehmen zu lassen, sie in die Gesellschaft zu integrieren.

In Deutschland werden sie von der Gesellschaft versorgt, bleiben aber selber oft ausgeschlossen von ganz normalen und alltäglichen Dingen.
freundlichen Gesellschaft.

Eben - ich frage mich, was daran schwer zu verstehen ist?

Und in Deutschland "versorgt" werden auch nur die Pflegefälle, die ihrerseits auch nur ein Bruchteil der Behinderten ausmachen. Die ganz große Menge der Behinderten (insbesondere der mobil eingeschränkten), die keinerlei Anspruch auf irgendwelche Leistungen haben (und auch nicht benötigen) sind in der deutschen "Gesellschaft" nicht integriert, weil man ihren besonderen Ansprüchen nicht nachkommt (bzw. nur sehr rudimentär).

ziony

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #31 am: 14.06.2010, 14:55 Uhr »
Tja, und Schäuble in die Reihe der Betroffenen einzureihen ist lachhaft, er ist privilegiert bis an die Zähne.  :lol: :lol: :lol: Er ist der Vorzeige-Behinderte schlechthin, der ist doch gar nicht erst zum Nachdenken über seine "missliche" Lage gekommen; was für ein Glück für ihn.  
Das empfinde ich als eine ziemlich respektlose Aussage gegenüber einem Mann, der trotz schwerster Behinderung sehr hart für die Allgemeinheit arbeitet. Und das obwohl er seine Behinderung dem Umstand verdankt, daß er durch seine exponierte Position im Dienst für genau diese Allgemeinheit ein gutes Ziel für einen Verückten abgab, was ihn dann in den Rollstuhl befördert hat.
Das machen viele Behinderte, aber vielen Dank für Deine ( Wahl- ) Propaganda.  :wink:
Das Attentat an Schäuble zeigt, wie schnell man aus dem gesunden Leben gerissen und die Rolle eines Behinderten gedrängt wird; und, dass Gesundheit kein persönliches Verdienst ist und uns jederzeit genommen werden kann. Mehr möchte ich zu dem durchaus ehrbaren Mann nicht mehr schreiben.

Du jedenfalls bist ein Ignorant und misst mit zweierlei Maß. 
LG,
ziony

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( Jean Paul )

dschlei

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #32 am: 14.06.2010, 16:17 Uhr »

In Deutschland sind die Sozialleistungen für Behinderte sicherlich besser als in den USA, wenn es um die Versorgung des einzelnen geht (Pflege, Rente, Finanzielle Leistungen für Wohnungsumbau, Autoumrüstung, etc.). Das macht uns aber nicht zu einer behindertenfreundlichen Gesellschaft.
Das ist der Klare Ansatzpunkt!  Die USA geben genau soviel (oder so wenig) Sozialleistung fuer (Geh)Behinderte aus, als wie sie fuer gesunde Menschen ausgeben, d. h. recht wenig.  Fuer Behindete gibt es weder verbillitgten Eintritt, noch die Benutzung der oeffentlichen Verkehrsmittel fuer frei, noch irgendwelche andere Sachen , die der behinderte von der Gesellschaft einklagen kann.  Es gibt in den meisten Faellen noch nciht mal eine Steuererleichterung.  Nichts, aber auch fast gar nichts, was die Gesellschaft gibt!  In vielen Faellen muessen die Behidnerten sogar den Umbau ihres Autos selbst bezahlen (wenn die Behinderung nicht durch einen Unfall eintritt, und keine Versicherung zahlen muss).

Aus dem gleichen Grund sieht man daher auch Obdachlose, die behindert sind, weil die hoechstwahrscheinlich auch als nicht Behinderte Obdachlos waeren.

Was in den USA anders ist, ist die Akzeptanz der Gesellschaft fuer Behinderte, Behinderte sind in die Arbeitswelt und dem taeglichen Leben genauso eingegliedert, wie gesunde Menschen.  Es werden eben die entsprechenden parkplaetze zur Verfuegung gestellt (in absolut ausreichender anzahl), alle Gewege an kreuzungen sind abgesenkt, die meisten oeffentlichen einrichtungen haben automatische Tueren oder Tueren mit geringem Oeffnungswiederstand, es gibt Rollstuhlgerechte Toiletten fast ueberall, usw., usw.  Dem Behinderten sind kaum Grenzen gesetzt, um ganz normal am oeffentlichen und Berufsleben teilnehmen zu koennen.  Unternehmen mit mehr als 20 Angestellten muessen jedes Jahr berichten, ob und wieviele Behinderte bei ihnen an welchen Arbeitsplaetzen beschaeftigt sind (das wird von der Equal Opportunity Commission ueberwacht), und wenn sie die Quotas nicht erfuellen, duerfen sie nicht an Regierungsauftraegen arbeiten (auch nicht als Zulieferer fuer Zuliefern von Firmen, die an Regierungssachen arbeiten), oder wenn sie aus irgendwelchem Grund Steuerleichterungen bekommen, werden diese Gestrichen, wenn die Quote nicht erfuellt wird.  Daher stehen die meisten koerperlich Behinderten auch voll im Berufsleben, welches ihnen wiederum ermoeglicht werden kann durch die gesetzliche Vorschrift ( Americans with Disability Act -ADA) "reasonable accomendations" fuer den Behinderten zu schaffen, also den Arbeitsplatz so einzurichten, dass ein Behinderter die Arbeit machen kann.

Das sind nur einige Beispiel, wiees den koerperlich Behinderten in den USA ermoeglicht wird, so gut wie moeglich in der Gesellschaft zu leben, und ein produktiver Teil derselben zu sein, ohne dass diese Gesellschaft durch finanzielle Leistungen diesen Behinderten unterstuezt und von vorne bis hinten mit Betreuungsmassnahmen ueberhaeuft.

Und das ist halt auch der unterschied zu Deutschland, wo ein behinderter zum Sozialfall wird, aber trotzdem vom taeglichen, normalen Leben vielfach ausgeschlossen wird.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

EasyAmerica

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #33 am: 14.06.2010, 16:23 Uhr »
Ich bin als Wortklauberer ja nicht so gut wie du, versuche aber damit auch mal mein Glück:
In den USA oder Skandinavien versucht man Behinderte so gut wie irgend möglich am normalen Leben teilnehmen zu lassen, sie in die Gesellschaft zu integrieren.
Ich dachte, in den USA sei die Integration von Behinderten bereits gelungen. Jetzt sagst du, es würde nur versucht!?  :wink:

Ob und in welchem Maß hier oder dort Behinderte in die Gesellschaft integriert sind, kann ich persönlich nicht feststellen. Dafür fehlt mir jeglicher Maßstab. Deshalb nehme ich an einer Diskussion darüber nicht teil.

Maßstab ist für mich z. B. nicht, dass es in den USA selbstverständlich ist, Einrichtungen für Behinderte (z. B. Parkplätze) zu respektieren, während bei uns solche Einrichtungen immer wieder gedankenlos oder gar absichtlich missbraucht werden. Ob das an größerer Achtung von Behinderten oder an den schärferen Sanktionen liegt, weiß ich nicht. Gechwindigkeitsregeln werden in den USA schließlich auch mehr befolgt als bei uns. :zuck:

Und in Deutschland "versorgt" werden auch nur die Pflegefälle, die ihrerseits auch nur ein Bruchteil der Behinderten ausmachen. Die ganz große Menge der Behinderten (insbesondere der mobil eingeschränkten), die keinerlei Anspruch auf irgendwelche Leistungen haben (und auch nicht benötigen) sind in der deutschen "Gesellschaft" nicht integriert, weil man ihren besonderen Ansprüchen nicht nachkommt (bzw. nur sehr rudimentär).
Sorry, aber du kennst dich einfach nicht aus. Das ist kein Vorwurf, sondern eine ganz alltägliche Feststellung. Wie soll sich ein Laie in dem Behindertenrecht auskennen, wenn es schon für Fachleute aufgrund seines Umfangs schwierig genug ist!?

Es gibt selbstverständliche eine Fülle von Rechtsansprüchen auch für nicht mobile Behinderte, von dir in dem Zusammenhang respektlos Pflegefälle genannt und als kleine Randgruppe abgetan. Du irrst! Die weitaus größte Zahl der Behinderten ist obendrein pflegebedürftig, also auf fremde Hilfe nicht nur draußen, sondern auch im eigenen Haushalt angewiesen.

Den Überblick über die Rechte Behinderter zu haben, war bis zum Inkrafttreten des Neunten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IX) auch für Fachleute fast unmöglich. 2001 wurde endlich der Versuch gemacht, die Rechte Behinderter in einem einzigen Gesetzeswerk zusammen zu fassen.

Bis dahin war es fast immer so, dass Behinderte ihre Rechte besser kannten, als die Leute in den Behörden. Die Betroffenen waren darin einfach geübter als z. B. ein Mitarbeiter in einem Akademischen Prüfungsamt, der zum ersten Mal in seinem Berufsleben mit einem Spastiker zu tun hat und sich jetzt in dessen Lage versetzen muss, wenn es um das termingerechte Ablegen von Prüfungen geht.

Ich hoffe, dass es inzwischen für alle Beteiligten einfacher geworden ist, die Rechte Behinderter zu kennen, zu wahren und zu erfüllen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Staat gibt, in dem Behinderte weitergehende Rechte haben, als in Deutschland. Inwieweit diese Rechte von welchen Teilen der Gesellschaft mitgetragen werden, kann ich nicht beurteilen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass die meisten Rechtsansprüche gar nicht bekannt sind und auch nicht diskutiert werden, solange man nicht in irgendeiner Weise davon betroffen ist.
Viele Grüße
Heinz

DocHoliday

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #34 am: 14.06.2010, 16:28 Uhr »
Ich bin als Wortklauberer ja nicht so gut wie du, versuche aber damit auch mal mein Glück:
In den USA oder Skandinavien versucht man Behinderte so gut wie irgend möglich am normalen Leben teilnehmen zu lassen, sie in die Gesellschaft zu integrieren.
Ich dachte, in den USA sei die Integration von Behinderten bereits gelungen. Jetzt sagst du, es würde nur versucht!?

Wenn Du Wortklaubereien betreiben willst, solltest Du Dir auch die richtigen Worte aussuchen.

Das Zitat ist von mir ;)


Gruß
Dirk

EasyAmerica

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #35 am: 14.06.2010, 16:31 Uhr »
Hallo dschlei,
ich muss aus deinem Posting nichts zitieren, was es in D nicht gäbe. Wen es interessiert, der kann ja mal hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwerbehindertenrecht_%28Deutschland%29 Aber dann hat sich die Diskussion schnell totgelaufen.  :) Die Sozialleistungen gibt es in D noch obendrauf und nicht stattdessen.
Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #36 am: 14.06.2010, 16:33 Uhr »
Ich bin als Wortklauberer ja nicht so gut wie du, versuche aber damit auch mal mein Glück:
In den USA oder Skandinavien versucht man Behinderte so gut wie irgend möglich am normalen Leben teilnehmen zu lassen, sie in die Gesellschaft zu integrieren.
Ich dachte, in den USA sei die Integration von Behinderten bereits gelungen. Jetzt sagst du, es würde nur versucht!?

Wenn Du Wortklaubereien betreiben willst, solltest Du Dir auch die richtigen Worte aussuchen.

Das Zitat ist von mir ;)
Ich hatte es irgendwie befürchtet.  :oops: Aber JB hatte es zitiert und sich somit zu eígen gemacht. Ich werde doch noch üben müssen.  :? :wink:
Viele Grüße
Heinz

Jack Black

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #37 am: 14.06.2010, 16:34 Uhr »
Das ist der Klare Ansatzpunkt!  Die USA geben genau soviel (oder so wenig) Sozialleistung fuer (Geh)Behinderte aus, als wie sie fuer gesunde Menschen ausgeben, d. h. recht wenig.

Genau wie in Deutschland.

Weil sämtliche hier genannten Leistungen keine "Sozialleistungen" sind, sondern "Versicherungsleistungen". Wer nicht Pflege- bzw. Krankenversichert ist, bekommt keine der genannten Leistungen. Wieso Leistungen aus der Krankenkasse (und Pflegekasse), in die der Versicherte ganz normal Beiträge einzahlt, hier als "Sozialleistung" (wie Hartz IV o.ä.) dargestellt werden, ist mir unbegreiflich.

"Sozial" daran ist allenfalls der Ansatz, dass diese Versicherung für viele Mitbürger eine Pflichtversicherung darstellt und dass die Versicherungsprämie an die Einkommensverhältnisse geknüpft ist (zumindest für Pflichtversicherte). Dennoch ist eine Krankenkassenleistung keine Sozialleistung. Bei einem Krankenhausaufenthalt, bei einem Medikament, bei einem Hausbesuch usw. spricht auch niemand von "Sozialleistung". Wieso bei der häuslichen Pflege, wieso beim Geld für den Umbau eines Badezimmers, wieso bei der Fahrt mit dem Taxi zur ambulanten ärztlichen Behandlung?

Aber es hat keinen Sinn, ich sage ja, wer nicht behindert ist, versteht es nicht und ist (wie es den Anschein hat) allenfalls noch neidisch auf die Taxifahrt. Die übrigens auch nicht kostenlos ist, sondern mit 5,-€ pro Fahrt bezuschusst werden muss (das kann für Rentner durchaus ins Geld gehen).

Jack Black

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #38 am: 14.06.2010, 16:55 Uhr »
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwerbehindertenrecht_%28Deutschland%29 Aber dann hat sich die Diskussion schnell totgelaufen.

Da steht nichts, was ich nicht schon lange weiß. Glaubst Du wirklich, ausgerechnet ich hätte mich nie informiert?! Nur: was nützen mir diese Dinge als "ausgemusterter" Frührentner?

Die Sozialleistungen gibt es in D noch obendrauf und nicht stattdessen.

Welche "Sozialleistungen"?

Nein, die Diskussion läuft sich nicht tot, weil Du irrig glaubst, ich würde als Behinderter meine Rechte nicht kennen. Und so Dinge wie die steuerlichen Vergünstigungen sind eigentlich schon fast eine Beleidigung, wie soll ein Rentner von einer mickrigen Rente, die eh quasi steuerbereingt ausbezahlt wird, eine Vergünstigung "absetzen"? Das ist so ein Schildbürgerstreich unserer Politiker.

Lassen wir es dabei, Du redest Dich hier um Kopf und Kragen und ich kann es nicht mehr lesen (was ich von nun an auch nicht mehr tun werde).

DocHoliday

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #39 am: 14.06.2010, 16:56 Uhr »
Weil sämtliche hier genannten Leistungen keine "Sozialleistungen" sind, sondern "Versicherungsleistungen". Wer nicht Pflege- bzw. Krankenversichert ist, bekommt keine der genannten Leistungen. Wieso Leistungen aus der Krankenkasse (und Pflegekasse), in die der Versicherte ganz normal Beiträge einzahlt, hier als "Sozialleistung" (wie Hartz IV o.ä.) dargestellt werden, ist mir unbegreiflich.

"Sozial" daran ist allenfalls der Ansatz, dass diese Versicherung für viele Mitbürger eine Pflichtversicherung darstellt und dass die Versicherungsprämie an die Einkommensverhältnisse geknüpft ist (zumindest für Pflichtversicherte). Dennoch ist eine Krankenkassenleistung keine Sozialleistung.

Jein.
Da die Krankenkassen und die Rentenvericherung jährlich mit Milliardenbeträgen aus dem Steuersäckel unterstützt werden, kann man durchaus von Sozialleistungen sprechen.
Allgemeiner auch von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch.
Gruß
Dirk

EasyAmerica

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #40 am: 14.06.2010, 16:56 Uhr »
Hallo Jack Black,
dir nach unserem Rechtssystem (bei dem Thread mit dem Wettermenschen) auch noch das Sozialleistungssystem erklären zu müssen, übersteigt meine Kraft und meinen Willen. Ich sage deshalb einfach:  :google2:
Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #41 am: 14.06.2010, 17:04 Uhr »
... weil Du irrig glaubst, ich würde als Behinderter meine Rechte nicht kennen.
Du willst verstehen, was du verstehen willst. Davon habe ich nichts geschrieben. Ich habe im Gegenteil gesagt, dass die Behinderten ihre persönlichen Rechte meistens besser kennen, als viele Mitarbeiter in den für sie zuständigen Behörden. Dass es darüber hinaus noch beinahe unendlich viel mehr Rechte gibt, können und müssen sie auch nicht wissen.

Warum sollte sich z. B. ein arbeitender Behinderter, mit den Rechten studierender Behinderter befassen? Warum sollte sich ein Gehörloser mit den Rechten von Beinamputierten befassen, usw.

Lassen wir es dabei, Du redest Dich hier um Kopf und Kragen und ich kann es nicht mehr lesen (was ich von nun an auch nicht mehr tun werde).
Klar, nach dem Motto: "Ich habe meine Meinung, jetzt komm mir nicht mit Argumenten!"  :lol:
Viele Grüße
Heinz

Jack Black

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #42 am: 14.06.2010, 17:31 Uhr »
Da die Krankenkassen und die Rentenvericherung jährlich mit Milliardenbeträgen aus dem Steuersäckel unterstützt werden, kann man durchaus von Sozialleistungen sprechen.

Wenn man das grundsätzlich so sehen will, habe ich nichts dagegen. Nur müssen wir dann konsequent alle medizinischen Leistungen (egal ob sie für Behinderte oder nicht-Behinderte) erfolgen, als "Sozialleistung" bezeichnen. Wer ein Medikament verschrieben bekommt, erhält demnach eine Sozialleistung.

Wenn es so sein soll - von mir aus gerne.

Palo

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #43 am: 14.06.2010, 17:44 Uhr »
Ich lese jetzt schon eine ganze Weile hier mit aber irgendwie steige ich da nicht durch.

Vielleicht kann mir jemand erklären, was staatliche Sozialleistungen, die es in USA nur sehr selten und meistens gar nicht gibt, mit Behindertentauglichen  Hotels, Restaurants öffentlichen Gebäuden und Anlagen zu tun? Letztere sind in USA gesetzlich bestimmt und geregelt, in Deutschland scheinbar nicht oder doch?

Ich sehe jedenfalls einen grossen Unterschied zwischen Sozialleistung und Behinderten freundlich, vielleicht liege ich da falsch.

Parken für Behinderte ist in USA ist auch gesetzlich geregelt  Wenn man in einer Parklücke, die für Behinderte gekennzeichnet ist, parkt ohne ein Behindertenkennzeichen oder Anhänger zu haben, bekommt man ein Ticket und die Strafe beträgt, je nach Staat, zwischen $200.00 uns $500.00. Das ist für jeden zu teuer, also parken Unberechtigte dort nicht. Solche Gezetze gibt es in D scheinbar nicht oder wie ist das?

Auch der von Heinz verlinkte Artikel über Schwerbehindertenrecht behandelt nur Sozialleistungen. Meiner Meinung nach hat das nichts mit Parkplätzen und zugänglichen Toiletten zu tun.
 
Auch für etwas mehr Sozialleistung kann doch ein Behinderter nicht Pinkeln gehen.

Also, ich wäre für eine Aufklärung dankbar.

Gruß

Palo

dschlei

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Re: Behindertenfreundlichkeit USA vs Europa
« Antwort #44 am: 14.06.2010, 19:07 Uhr »
Hallo dschlei,
ich muss aus deinem Posting nichts zitieren, was es in D nicht gäbe. Wen es interessiert, der kann ja mal hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwerbehindertenrecht_%28Deutschland%29 Aber dann hat sich die Diskussion schnell totgelaufen.  :) Die Sozialleistungen gibt es in D noch obendrauf und nicht stattdessen.
Aber das Problem ist, dass sich in Deutschland scheinbar kaum einer an das Gesetz haelt (wenigstens wenn ich darauf vertraue, dass das Gesetz bei meinen besuchen dort eingehalten wird), waehrend in den USA einfach respektiert wird, dass fuer Behinderte gesonderte Einrichtungen vorhanden sind.  Das ist ja das, was hier angeprangert wird, dass Deutschland zwar Gesetze haben mag, aber die Gesellschaft die behinderten trotzdem in gewissen Masse ausgliedert!
(ich habe, z.B. bei meinem Deutschlandbesuch im Fruehjahr erlebt (neben den zugeparkten Behindertenpaletzen und der achtlosen Schneeraeumung), dass in einer Toilettenanlage ein Benutzer seinem Bekannten sagte, dass er immer die behinderten Toiletten aufsuche, da diese geraeumiger und meistens auch sauberer seien. Was waere nun in diesem Fall, wenn ein Behinderter seine Notdurft nicht verrichten kann, weil jemad, der es nicht benoetigt, diese Toiletten aus reinem Egoismus belegt?

Das sind zwar alles nur anekdotische Berichte, aber da ich mehr Zeit im Jahr in den USA verbringe, als in Deutschland, sollte man annehmen, dass ich so etwas hier auch erleben wuerde, und das ist halt nicht der Fall
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