Ich bin nicht alt.
Ich spreche gut Englisch.
Ich bin nicht unselbständig.
Ich kann Straßenkarten lesen und danach fahren.
Bei mir muss nicht alles nach Plan gehen.
Und trotzdem habe ich mich für meinen USA-Erstbesuch für eine Busrundreise entschieden und habe es nicht bereut!
Hauptgrund für mich war, dass ich diese Reise allein gemacht habe. Erstens war die Bustour in diesem Fall die finanziell günstigere Lösung und zweitens hatte man die Chance, doch mal mit dem ein oder anderen ins Gespräch zu kommen und nicht den ganzen Tag allein im Auto umherzufahren.
Im Großen und Ganzen kann ich mich 'blackcat' nur anschließen. Meine Reise war sehr gut organisiert und unser Reiseleiter war absolut super und alles andere als unflexibel. Natürlich muss sich der Reiseleiter an sein Programm halten (welches man ja vorher kennt und deswegen auch gebucht hat!), aber das heißt ja nicht, dass alles minutiös geplant und auch so durchgeführt wird. Wir waren da sehr flexibel, wie ich finde.
Ich habe den Eindruck, sehr viele hier im Forum, die gegen eine Bustour die besten Argumente haben, haben eine solche noch nie gemacht und deswegen einen falschen Eindruck davon. Darum möchte ich nun 1 Woche nach meiner Rückkehr mal von meinen Erfahrungen berichten und das ein oder andere Argument widerlegen:
- Der Reiseleiter ist kein "Krankenpfleger", der die Reisenden 24 Stunden am Tag bemuttert und die komplette Konversation für einen übernimmt. Ich bin auch als "Pauschaltouri" mit sehr vielen Amerikanern ins Gespräch gekommen. Wir werden nicht von denen isoliert!
- Land und Leute lernt man durchaus auch als Busreisender kennen, denn die spielen einem da nichts anderes vor, nur weil man mit dem Bus vorfährt. Und die ein oder andere Ecke hätte ich ohne Reiseleiter und trotz guter Vorbereitung (aus diesem Forum) wohl nie gesehen. Auch der ein oder andere Tipp war sehr interessant und neu.
- Man muss auch nicht mit allen anderen im Bus einer Meinung sein. Ist sicher auch sehr unwahrscheinlich, dass das eintrifft.
- Und unvorbereitet war ich auch nicht. Zeit für eigene Unternehmungen hat man definitiv. Und genau diese Zeit kann man genauso hier planen, wie eine komplette Reise. Zum Beispiel den Besuch von Alcatraz in San Francisco oder eine Radtour über die Golden Gate Bridge.
FAZIT:
Ich kann meine Reise auf jeden Fall absolut weiterempfehlen und würde sie als Erstreisender immer wieder machen. Und als Alleinreisender gleich recht. Für alle, die jemanden haben, der mitfährt, ist eine Individualreise aber bestimmt die schönere Alternative. Meine nächste USA-Reise (und die kommt bestimmt!) wird sicher mit dem Mietwagen gemacht, da man unbestritten natürlich flexibler ist und das Planen und Selberfahren nochmal ein ganz anderes Gefühl geben als die Fahrt im Bus.
Ich finde die Busreisen hier im Forum aber zu unrecht zu stark kritisiert und falsch dargestellt. Wer also eine solche Tour
ins Auge gefaßt hat, macht sie einfach! Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr sie nicht bereuen werdet. Die USA sind auch mit dem Bus ein absolut faszinierendes und beeindruckendes Land. Viel Spass!
MfG
will.i.am