Hallo,
ich bin der Meinung, dass der beste Schutz für ein Naturwunder ist, es so ursprünglich wie möglich zu lassen.
Dass heisst für mich auch, dass man eben nicht mit dem Auto ran fahren kann, dass man keine Treppen, Aussichtskanzeln, Fahrstühle, Besucherzentren, Souvenirbuden, Hotels oder Campingplätze dort errichtet.
Ich mag Naturwunder so unberührt wie möglich, dafür laufe ich gerne ein paar Meilen, trage Essen und Trinken im Rucksack und transportiere meinen Müll wieder hinaus.
Das ist auch der Grund, warum ich nicht so gerne in Mittel-Europa unterwegs bin, dort hat man die meisten Naturwunder durch die Errichtung von entsprechender Infrastruktur dem Massentourismus preis gegeben.
In die Berge werden Berghütten und Liftanlangen installiert, Großparkplätze gewalzt, ein Kassenhäuschen installiert, an den See wird ein Restaurant gebaut und ein Hotel. Vergleichsweise harmlose Wege werden für Jeden, auch die nicht trittsicheren Wanderer durch Eisen-Treppen und übertriebene Seilsicherungen zugänglich gemacht (o.k. ich freue mich auch über gut gesicherte Klettersteige, aber davon gibt es inzwischen auch genügend, dass nicht noch dauernd neue Traversen über die Berge getrieben werden müssten).
Touristisch erschlossen sind das für mich keine "richtigen" Naturwunder mehr, das halte ich teilweise für Naturverschandelung. Daher bin ich in Europa auch gerne in Südfrankreich unterwegs, dort findet man noch viel unberührte Natur und in den Bergen und Schluchten vergleichsweise wenig Eingriffe zur Erschliessung für den Tourismus.
Für Wegschliessen bzw. Sperrung der Naturwunder bin ich allerdings auch nicht.
Nur bei einer Höhle ist das etwas anderes, wo solch lebensgefährliche Abgründe ungesichert warten, kann man Besuchern ohne entsprechende Höhlenerfahrung nicht einfach so herumturnen lassen. Daher halte ich es hier für richtig, dass diese HÖhlen verschlossen bleiben.
Ähnlich sehe ich das auch bei archäologischen Stätten. Ich schaue mir gerne Höhlen mit Wandmalereien, Ruinen u.a. an. Aber wenn zu viele Besucher diesen Kulturgütern schaden, bin ich für Schliessung. In Frankreich wo es viele Höhlen mit steinzeitlichen Wandgemälden gibt, geht man ja inzwischen den Weg, dass man für die Besucher oberirdisch in einem Besucherzentrum den gefährdeten Höhlenabschnitt mit allen Felsstrukturen und Gemälden in Originalgrösse nachbaut. So kann man trotzdem das Kulturgut (die hervorragende Kopie) bewundern, ohne dass das Original Schaden nimmt.