Pro & Contra einer USA/Kanada-Reise

[Easy Going]

Hallo zusammen,

mich würden mal Meinungen interessieren, wie Ihr eine Reise in die USA oder Kanada im Vergleich zu einer Reise in andere Länder empfindet?


Ich denke dabei zum einen, was bietet Nordamerika im punkto Natur, Parks, Städte, Feeling, Fun, was andere Länder vielleicht so nicht bieten, also warum will man da eigentlich hin?

Was ist mit Service, Sprache, Autofahren, Unterkunft organisieren, wie kompliziert ist es sich durch Nordamerika zu bewegen im Vergleich zu anderen Ländern, wie kommt Ihr mit den Leuten klar, wie sieht es im Vergleich mit den Preisen aus, geht die Reiseliebe auch durch den Magen  ... usw.

Aber auch wie sieht es mit den Minuspunkten aus - was vermisst Ihr in Nordamerika, was nervt, wie ist es mit der Sicherheit im Vergleich zu andern Reisezielen.

Jeweils empfunden aus der Sicht eines Reisenden - also was man auf einer Reise auch wirklich erlebt.
Das heißt Immigration ja - Guantanamo Bay wohl eher nein (außer jemand von Euch war wirklich dort) - also politische Weltanschauungen nur dann, wenn man sie als Reisender tatsächlich wahrnehmen kann.

Bin gespannt auf Eure Meinungen !

[AngieK]

Wir sind infiziert!

Im Juni letzten Jahres sind wir zum ersten USA Urlaub aufgebrochen. Das erste mal für meinen Freund (34) und mich (29). Wir haben in Europa schon nahezu alles gesehen was uns interessiert. Z.B. Südfrankreich, Normandie, Kanalinseln, Sardinien, Kanaren, Kalabrien etc.  Wir brauchen auch überhaupt keinen Erholungsurlaub. Nach dem Frühstück sind wir auch schon bis Abends mit dem Mietwagen unterwegs und schauen uns unser Reiseziel genau an.

Als es darum ging, mal Griechenlad zu sehen, haben wir uns über die Preise geärgert. Nur deswegen kamen wir überhaupt auf die Idee mal zu schauen was ein Urlaub im Westen der USA so kostet. Hier sind wir auch schon mal bei ersten Contra Punkt, dieser Urlaub war einer der günstigsten, wenn man alles auf drei Wochen hohrechnet.

Wir haben die klassische Rundreise im Westen gebucht und waren begeistert!

Der Service in allen Bereichen war hervorragend, davon kann man in Deutschland nur träumen. Alles ist größer als bei uns: Straßen, Parkplätze, Einkaufscenter... Nationalparks wechseln sich ab mit den Städten die ich schon immer mal sehen wollte: San Francisco, Las Vegas, Los Angeles ...

Die Landschaft ist soooo abwechslungsreich, Radio an und mit Countrymusic von Radio Coyote Richtung Grand Canyon cruisen. Wenn man dort Urlaub macht, ist alles entspannt. Geschwindigkeitsbeschränkngen stören nicht und die Amerikaner lassen einen eher vor, eh sich sich irgendwo durchquetschen.

Das haben wir so erlebt. Ich könnte jedes mal in Tränen ausbrechen wenn ich die Reiseberichte im Frum verfolge. Ich will wieder hin.
Eigentlich wollten wir für einen Neuseeland Urlaub sparen, aber die Entscheidung fiel und wir haben wieder USA gebucht. Diesmal gehts in den
 Osten der USA und Kanada. Wie ich in diesem Forum schon mit bedauern festgestellt habe nicht so beliebt. Warum eigentlich?

LG AngieK

[Wilder Löwe]

Pro USA:
einfach zu bereisen, alles ist unkompliziert, touristisch hoch entwickelt
wunderschöne, sehr vielfältige Landschaften
verschiedene Klimazonen, man findet zu jeder Jahreszeit ein Fleckchen, wo es warm ist
interessante Großstädte
zur Zeit noch relativ preiswert
hoher hygienischer Standard, keine Tropenkrankheiten
wir kennen uns inzwischen gut aus, das macht eine Reise dorthin extrem einfach, erfordert keine große Vorbereitung, sprachliche Verständigung einfach

Contra:
auch wenn es rein subjektiv ist, mich stört die puritanische, konservative Geisteshaltung, die immer mehr in dem Land um sich greift
Einreiseprozedere ist nervig
Zeitverschiebung bei der Rückreise ist belastend, Ost-Westrichtung (Asien) bzw. 0 Zeitverschiebung (Südafrika) ist besser zu verkraften
Restaurant-Essen schmeckt uns nicht besonders und ist im Vergleich zur Leistung oft zu teuer
wenig exotisch, ist letztendlich doch so ähnlich wie in Deutschland
wir waren schon so oft da, dass es inzwischen manchmal etwas langweilig ist

[Tinerfeño]

Das ist doch mal eine sehr interessanter Thread! Ich spreche jetzt nur für die USA, hauptsächlich im Vergleich zu Reisezielen in Westeuropa...

Pro:

- verschiedene, abwechslungsreiche Landschaften, alle Klimazonen...
- ...beim Herumreisen kann man also in einer völlig "neuen Welt" sein, ohne sich an ein neues Land, neue Sprache oder andere Währung gewöhnen zu müssen
- Mietwagen im Gegensatz zu Europa erschwinglich und nicht so winzig wie in Europa, selbst wenn man die kleinste Kategorie wählt...
- ...dadurch hat man wenigstens im Urlaub die Möglichkeit, mal ein Auto zu fahren, dass man sonst nicht fahren würde/könnte
- günstige Benzinpreise, Tankautomaten, breite Straßen
- großes Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten (entlang der Straße), dadurch das "Road-Trip"-Land schlechthin! Schweden, Norwegen und Finnland wegen ihrer Weite allgemein und Dichte an Campingplätzen (oder auch Frankreich dank ETAP) sind die einzigen Länder, in denen ich noch wirkliche Roadtrips machen kann, die einen an Amerika erinnern.
- Fahren auf amerikanischen Straßen ist erholsamer als auf jeder europäischen Straße, Automatik in jedem Mietwagen
- günstiger Dollarkurs, dadurch insgesamt kein wirklich teures Reiseland (abgesehen vom Flug)
- Fliegen wie Busfahren (obwohl das ja auch in Europa zunimmt)
- (über-)freundlicher Service im Restaurant
- fast alles ist mit Kreditkarte bezahlbar
- Nationalparks bestens zugänglich und touristisch erschlossen - in 50 Bundesstaaten ein nahezu einheitliches System
- allgemein sind touristische Ziele sehr gut ausgeschildert, Viewpoints sucht man in Deutschland vergebens (und wenn, ist alles zugewachsen)

Alles in allem: Meiner Meinung nach das praktischste Reiseland das es gibt!

Contra:

- längere Flugzeit, Jetlag, Flugpreis, Warteschlangen an der Immigration
- bei Sicherheitskontrollen herrscht oft ein rauher Umgangston
- nur Nettopreise in Geschäften angegeben
- Süßigkeiten schmecken mir außerhalb Europas

[motorradsilke]

Tolles Thema:

Wir waren nun zweimal in den USA und werden im September zum dritten Mal fahren.

Mein Pro:
- tolle, beeindruckende Landschaften
- angenehmes, entspanntes Reisen durch`s Land
- hoher Hygienestandard, hoher Standard der Hotels
- nette Menschen (aber die gibt`s woanders auch)

Mein Kontra:
- teurer als asiatische Reiseziele, besonders das Essengehen (in Asien kann ich für 10 - 15 Euro zu zweit inkl. Getränken gut essen gehen) und die Hotels
- nicht exotisch, vieles ist doch sehr ähnlich unserer Lebensweise und Kultur

Mein Fazit: es wird sicher noch einige Reisen in die USA geben, aber es wird mit Sicherheit nicht das einzige Reiseland werden, dazu gibt es noch zu viele andere interessante Ziele, die mehr Exotik (fremdartige Lebensweise und Kultur) bieten

[Soulfinger]

Hallo,
nach inzwischen 6 USA-Urlauben und einem 1-Jahres-Aufenthalt in Oklahoma in den 90ern, möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben:

Pro:
- einmalige Landschaften, in der Masse nirgendwo anders zu finden
- sehenswerte Städte
- relativ Günstig
- sehr einfach zu bereisen, ob mit WoMo oder mit Mietwagen
- man kann seine Reise sehr individuell gestalten
- man findet immer etwas zum Übernachten, sei es ein Motel oder auch einen Campground
- meistens sehr nette und freundliche Leute
- man kommt relativ einfach hin
- keine Tropenkrankheiten, keine Impfungen nötig
- es gibt an jeder Ecke was zu Essen
- Shoppingparadies
- keine Pauschaltouristen

Contra:
- der lange Flug, der Jetlag
- die Immigration und das ganze Drumherum (ESTA, APIS, Zoll usw.)
- Amerikaner sind etwas bis sehr Weltfremd
- Amerikaner sind sehr Oberflächlich
- alles wirkt oft wie eine künstliche Welt
- man kommt immer mit Übergewicht heim - sei es der Bauch oder der Koffer!
- das Tanken
- Alamo-Mitarbeiter

Nichts desto trotz liebe ich dieses Land und seine Leute! Vor allem im mittleren Westen, wie Oklahoma oder Kansas, schlägt einem die typische amerikanische Gastreundschaft entgegen. Ich bin Froh, dass es so viele All-Inklusiv-Hotels rund um das Mittelmeer gibt. Überlegt mal, die würden alle auch in die USA reisen . . .

[Fistball]

Mich hat das Südwestfieber so richtig gepackt. Deshalb fliege ich im September schon wieder rüber. Es wird meine 7. USA-Reise werden in einem Zeitraum von 31 Jahren.

Pro

- An erster Stelle die Sprache. Die Amerikaner verstehe ich in der Regel und ich hoffe sie mich auch. Ein großer Vorteil gegenüber Spanisch oder gar Französisch sprechenden Regionen

- Die Landschaften und auch die Flora und Fauna finde ich einfach faszinierend. Wo sonst findet man auf begrenztem Raum so viele Landschaftlichen Highlights wie im Südwesten.

- Das Autofahren. Wo sonst kann man so entspannt Auto fahren. Selbst den dichten Verkehr auf den Freeways in Los Angeles fand ich eher entspannend.

- Die Einfachheit der Reiseplanung und des Reisens selbst. Ohne große Probleme kann man eine Reise planen und durchführen. Informationen zu beschaffen ist kein Problem. Reisebüro? Braucht man für die USA bestimmt nicht.

- Die Freundlichkeit der Leute ob im Supermarkt im Restaurant oder sonstwo alles läuft easy.

- Die Möglichkeit tolle Landschaftliche Highlights in völliger Einsamkeit zu erleben.

- Die überschaubaren Kosten für Mietwagen und Benzin

- Die sexy Mädels in Las Vegas (schauen darf ich ja)

- Noch was fällt mir ein. Die Internetforen. Zu keinem Reiseland findet man so viele tolle Foren wie zur USA


Leider gibt es auch einige Contras

- Ganz klar, der lange Flug und die unsägliche Prozedur bei der Einreise, das ist aber nicht neu und hat schon vor 30 Jahren lange gedauert, damals noch mit Visum.

- Das Unwissen vieler Amerikaner über den Rest der Welt.

- Das Bier. Außnahme, die Micro Breweries hier gibt es schon zum Teil ganz schmackghafte Biere. Aber allen gemein ist, irgendwie fehlt der runde, vollmundige Biergeschmack.


Für mich überwiegen aber ganz klar die Pros.

Claus

[Soulfinger]

- Das Bier. Außnahme, die Micro Breweries hier gibt es schon zum Teil ganz schmackghafte Biere. Aber allen gemein ist, irgendwie fehlt der runde, vollmundige Biergeschmack.

Och komm - ein Sam Adams ist doch Geniessbar . . .

[Fistball]

- Das Bier. Außnahme, die Micro Breweries hier gibt es schon zum Teil ganz schmackghafte Biere. Aber allen gemein ist, irgendwie fehlt der runde, vollmundige Biergeschmack.

Och komm - ein Sam Adams ist doch Geniessbar . . .

Geniesbar sind viele Biere. Manche, finde ich sogar ausgesprochen gut. Trotzdem fehlt etwas am Geschmack, was unser Bier einfach hat.

An das Sam Adams habe ich zum Beispiel gar keine gute Erinnerung. Vielleicht war auch gerade das was ich 1007 gekauft hatte kaputt. Jedenfalls habe ich 2 Flaschen weggeschüttet so ekelhaft hat das geschmeckt. Ich gebe allerdings zu, dass ich im Gedenken an diesen Reinfall danach kein Sam Adams mehr probiert habe.

Claus

[lurvig]

mein pro/contra Fazit nach 10 USA-Reisen:

pro
- grossartige, verschiedenste Landschaften auf geografisch überschaubarem Raum, oft ist man dann auch noch (fast) alleine dort
- das gewisse Freiheitsgefühl
- Fotomotive ohne Ende
- einfaches "Klarkommen" (Sprache, Service, Sicherheit, Einkaufen, Übernachten, etc)
- tolle, weitläufige Campingplätze
- "Zivilisation" und Infrastruktur wenn man sie braucht, mit der Möglichkeit sie einfach und schnell fast vollständig zu verlassen
- allgemein erträgliche Preise
- relativ günstige Flugpreise (bezogen auf die Strecke), wenn man zeitlich flexibel ist

contra
- langer Flug
- kaum essbares Brot, relativ teures "gesundes" Essen
- das Erklären bei Freunden und Kollegen, warum man denn "schon wieder" da hin müsse
- Unverständnis zum Reiseziel bei vielen Leuten ("was? nach USA? wieso das denn? die sind doch alle doof dort, dort gibts doch nichts, etc")

Lurvig

[BigDADDY]

Hi,

ich kann die Frage rational leider nicht beantworten. Ich frage mich auch immer, warum ich so viel Geld in einen Flug stecke, wenn ich mit Easyjet in knapp einer Stunde an der Adria sein könnte. Normal ist das nicht! - Es ist wohl eher eine alte Liebe zwischen dem Westen und mir, anders kann ich es nicht erklären...

[Fraylman]

Es ist wohl eher eine alte Liebe zwischen dem Westen und mir, anders kann ich es nicht erklären...

Sprach John Wayne - schwung sich auf sein Pferd und ritt in Weiten des Wilden Westens 

[lurvig]

Normal ist das nicht! - Es ist wohl eher eine alte Liebe zwischen dem Westen und mir, anders kann ich es nicht erklären...

geht mir ähnlich.
Hoffentlich begegnen wir uns nicht mal. Sonst müssen wir uns wegen der gleichen alten Liebe duellieren. Ist so Brauch im Wilden Westen 

Lurvig

[wolfi]

Bin gerade erst Mitglied im Forum geworden, war aber schon ca 20mal in USA und kann mich erste mal meinen Vorschreibern bezüglich der Pluspunkte nur anschließen.
 
Aus meiner Sicht und der meiner Partnerin (die war als Osteuropäerin ja bis vor 20 Jahren quasi eingesperrt) sind noch besonders wichtig (was man in Europa nur z. T. so findet):
 
Die allgemeine Freundlichkeit, Lässigkeit und Unkompliziertheit der Leute.
 
Die phantastische Natur.
 
Die Einkaufsmöglichkeiten speziell für Kleidung (Jeans, Westernhemden, Unterwäsche), Elektronik, CDs/DVDs.
 
Ganz wichtig noch:
Man bewegt sich auf gleicher Augenhöhe - wir machen ungern Urlaub in einem Land, wo die Leute sehr viel ärmer sind als wir (auch wenn sie einen das nicht spüren lassen).
 
Ich könnte auch viele Geschichten erzählen, was wir schon schönes und interessantes erlebt haben - also nächstes Jahr wieder USA
 
 

[Inspired]

Ganz wichtig noch:
Man bewegt sich auf gleicher Augenhöhe - wir machen ungern Urlaub in einem Land, wo die Leute sehr viel ärmer sind als wir (auch wenn sie einen das nicht spüren lassen).

Das mit dem sozialen Gefälle allerdings ist wahr und wirklich ein absolutes Pro-USA, das mich allerdings nicht davon abhalten wird auch wieder in Asien Urlaub zu machen.

[Wilder Löwe]

Ganz wichtig noch:
Man bewegt sich auf gleicher Augenhöhe - wir machen ungern Urlaub in einem Land, wo die Leute sehr viel ärmer sind als wir (auch wenn sie einen das nicht spüren lassen).
 

Dabei sollte man aber auch bedenken, dass man den "armen" Leuten mit seiner Anwesenheit im Land hilft, gerade in Entwicklungsländern ist der Tourismus oft eine wichtige Einnahmequelle. Außerdem sind gerade dort - wenn noch nicht völlig vom Tourismus verdorben - die Leute oft sehr stolz darauf, dass man ihr Land besucht und sich für ihre Kultur interessiert.