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Autor Thema: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei  (Gelesen 13508 mal)

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Michel

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Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« am: 26.09.2003, 06:34 Uhr »
Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei

Bei den vielen Rodeos in den USA geht es zwar meines Wissens nicht so "brutal hart" zu wie in Mexico, aber ist es nicht doch auch eine gewisse Tierquälerei?  ???
ja oder nein  :)

Tiere werden geschlagen, geschnürt was auch immer nur um den Touris oder Cowboys ihren Spass zu geben.

Wer weiß mehr und kann uns darüber aufklären ?



GreyWolf

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #1 am: 26.09.2003, 10:22 Uhr »
Das wird ne heiße Diskussion, darüber hatten wir ja schon mal an anderer Stelle gestritten.

Ich lehne alle Friezeitvergnügungen ab, bei den Tieren leiden oder auch nur Gefahr laufen, sich zu verletzen. Also die meisten Tiernummern in Zirkussen (abgesehen jetzt von ganz typischen Haustieren wie Hunden) - ich kann nichts daran finden, wenn Bären mit Bällen spielen oder Männchen machen sollen. Ebenso die allermeisten zoologische Gärten, da dort in aller Regel keine artgerechte Tierhaltung möglich ist.  Und auch Reitturniere, bei denen Pferde verletzt werden können (also so Springreiten; einfache Rennen sind okay).
Ich sage mir einfach, dass ein paar Minuten Vergnügen der Menschen keine Leiden der Tiere rechtfertigen.

Entsprechend lehne ich auch Rodeos ab. Sowieso die, bei denen die Tiere, wie ich einmal selbst beobachten durfte, durch Schmerzen besonders bockig gemacht werden. Aber auch die anderen. Ich sehe es einfach nicht ein, warum man zum reinen Freizeitvergnügen vor anderen Menschen Tiere zureiten, umwerfen, verschnüren oder sonst etwas tun muss. Das mag etwas anderes sein, wenn man auf einer Ranch ein Pferd zureiten muss, weil man es unbedingt braucht. Aber zum Vergnügen anderer?

Und es soll mir bitte niemand erzählen, dass dort keine Tiere verletzt werden.

Insofern: klar dagegen.
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franketo

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #2 am: 26.09.2003, 12:02 Uhr »
Klares Jain

Ich hab genau das Gespräch mit einem Berufscowboy in Wyoming geführt.
Hier mal seine Argumentation:
Ein Rodeopferd wird durch einen Riemen zum Buckeln getrieben. Die Zahl der Einsätze je Pferd ist sehr gering.
Die restliche Zeit leben die Tiere auf Weiden.
Im Vergleich zu einem klassischen Reitpferd wesentlich bessere Lebensbedingungen.

Nun mal meine Ansicht:
Wer mal die heruntergekommenen Klepper im Monument Valley gesehen hat, die Tag ein Tag aus irgendwelche Touris durchs Gelände tragen, muss ich sagen das Rodeo unter die harmloseren Geschichten fällt.
Wenn ich Vergleichsweise an Pamplona oder Stierkampf im Allgemeinen denke ist ein Rodeo das reinste Tierasyl.

Genaugenommen ist es natürlich nicht Tierfreundlich aber verglichen mit unseren Alltagstierquälereien wie Tiertransporte, Massentierhaltung und Dressurreiten finde ich es durchaus vertretbar. Und nicht zuletzt hat es ja kulturell eine gewisse Berechtigung als ursprüngliche Trainingseinheit für die Cowboys.

Gruss
franketo


 

GKeipinger

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #3 am: 26.09.2003, 12:09 Uhr »
Keiner nennt es beim Namen:

Beim Rodeo werden die Hengste und Stiere durch Quetschen der Hoden zu wilden Bestien gemacht.

Sobald der Reiter abgeworfen ist, wird der Foltergurt gelockert und die Tiere sind wieder ganz brav.

Klares Nein.

Mfg   Günter

Klares Ja, wenn die Cowboys beim Reiten der "wilden" Tiere auf ihren Hoden sitzen müssten.

franketo

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #4 am: 26.09.2003, 12:20 Uhr »
machen sie doch  ;D

Michel

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #5 am: 26.09.2003, 13:27 Uhr »
Hi to everybody,

hab ich ganz vergessen:
neue Themen wie immer unter

USA_Reise.de/neue Themen für P&C oder Email an Michel@USAFAN.de. :)
Ich bin froh um jeden Vorschlag. ;)

Und jetzt weiter zum Thema Rodeo = Tierquälerei
ja oder nein

Reinhold

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #6 am: 26.09.2003, 19:39 Uhr »
Hi,

ich gestehe, das wir uns vor 2 Jahren in Jackson/Wyoming ein Rodeo angeschaut habe. Für mich war das in diesem Moment eine Unterhaltungsshow, über das quälen der Tiere habe ich mir in dem Moment ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht. Ich wollte einfach auch mal ein Rodeo sehen, das habe ich gemacht und damit ist es auch gut.

Aber es ist natürlich richtig, es ist Tierqualerei. Die Pferde/Stiere sind ja gerade deswegen so wild weil sie gequält werden. Trotzdem glaube ich das es da wesentlich schlimmeres gibt, nämlich die schon erwähnten Massentierhaltungen und Tiertransporte. Da haben es die Rodeo-Tiere noch richtig gut, nach getaner Arbeit habe sie im Vergleich dazu ein relativ schönes Leben.

Reinhold

Reisen durch den Westen der USA: http://www.hi-america.de

Andre

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #7 am: 26.09.2003, 20:10 Uhr »
Ich finde Greywolfs Einstellung dazu recht vernuenftig.
Tiere zu quälen (obwohl ich beim Rodeo nicht von Quälerei spreche), um Menschen damit zu unterhalten, ist mit Sicherheit unter der Würde des Menschen.

Das Rodeo ist historisch aus der alltäglichen Rancharbeit entstanden und beinhaltet nichts (wenn man von kleinen Stimulanzien absieht), was von überaus natürlicher Tierhaltung abweicht.
Wenn da Leute "Tierquälerei" schreien, meinen sie damit, dass 1000 bis 2400 Pfund schwere Tiere einfach etwas angestachelt werden, um dem Publikum etwas zu bieten. Das mag manchen Zuschauern (insbesondere den Pseudo-Tierschützern) etwas an die Nieren gehen - dem Tier macht das aber nichts aus (solange es sich dabei nichts bricht).

Aber fragen wir doch einfach mal, warum das Rodeo überhaupt solch ein Thema ist.
Wer von den Contras hat nicht einen flugfähigen, gesunden Wellensittich zu Hause, der sein Leben in einem kleinen Gefängnis fristen darf? Wer lässt seiner Hauskatze die Krallen ziehen, damit das heimische Sofa nicht beschädigt wird? Wer geht zu SeaWorld und unterstützt mit seinem Eintrittsgeld wirkliche Tierquälerei? Wer kauft gedankenlos im Supermarkt sein Fleisch (und möglichst billig) und fördert damit die industrielle Tierproduktion? Wer hat ein Aquarium zu Hause?

Rodeo ist Abwechslung, Spass und Wettkampf für die Leute, die auch heutzutage noch eine natürliche Tierhaltung möglich machen. Ich sehe keinen Grund, dies unterbinden zu müssen.
Wer konsequent gegen den Missbrauch von Tieren sein will, hat an anderen Stellen sehr viel mehr zu tun.

GKeipinger

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #8 am: 26.09.2003, 20:40 Uhr »
Andre,

ich würde dir gerne die Hoden so quetschen, dass du vor Schmerz wie ein Berserker tollwütig herumtobst. Und ich würde darauf achten, dass du dir dabei nichts brichst.
Denn dann machts ja nichts.

Mfg   Günter

Andre

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #9 am: 26.09.2003, 21:01 Uhr »
Und wieder wird's persönlich.

Hast du mal Pferde oder Rinder in der Natur kämpfen sehen? Weisst du, dass Brutalität unter Tieren zum Tagesablauf gehört und damit immer und ständig die Rangordnung fundamentiert wird?
Hast du eine ungefähre Vorstellung, welche Kräfte wirken, wenn ein Pferd ein anderes bewusst und absichtlich tritt?

Nee, hast du nicht. Du hast nur 'ne grosse Lippe.
Und weil ein Bulle herumspringt, um sich aus einer für ihn misslichen Lage zu befreien, gehst du davon aus, dass er Qualen erleidet, denen er nicht gewachsen ist.
Glaub mir, wenn ein Bulle Todesängste hätte oder es darauf anlegen würde, jemanden zu verletzten, sähe solch ein Rodeo ganz anders aus.

AZcowboy

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #10 am: 26.09.2003, 23:12 Uhr »
Zitat von: GKeipinger link=board=meinung;num=1064550894;start=0#3 date=09/26/03 um 12:09:22

Klares Ja, wenn die Cowboys beim Reiten der "wilden" Tiere auf ihren Hoden sitzen müssten.


Naja, wenn ich mir den Gesichtsausdruck mancher Rodeoreiter ansehe, dann hat man sowieso den Eindruck.

Foto entfernt am 27.Sept.
Foto vom Rodeo bei der Navajo National Fair & Powwow in Window Rock
Besuche uns auf gmintheworld.

"Dreams are teachers - they tell us a story to follow."


AZcowboy

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #11 am: 26.09.2003, 23:25 Uhr »
... aber mal im Ernst.

Die Frage läuft wohl auch insgesamt in die Richtung "Artgerechte Tierhaltung".

Wenn man es nun genau nimmt, dann dürften wir alle kein Fleisch essen (außer Wild). Den (fast) jede konsumorientierte Haltung von Tieren ist, wenn man es genau nimmt, nicht artgerecht.
Wir dürften ein Pferd gar nicht reiten, denn von Natur aus, ist ein Pferd nicht dazu geschaffen.
Und so weiter...

Eine abgeschwächte Diskussion, was einem Tier zuzumuten ist (wenn wir uns das als Menschen überhaupt anmaßen dürfen), ist eine andere Frage.

Für mich eine Grundsatzdiskussion, die für mich mit einem Patt endet.
Besuche uns auf gmintheworld.

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Fredy

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #12 am: 27.09.2003, 18:30 Uhr »
Nun, dass es eine Quälerei ist, darin sind sich scheinbar alle einig. Man ist sich nur über den Grad der Quälerei nicht so ganz einig. Es dünkt mich billig, das zusammenquetschen der Hoden damit zu entschuldigen, das die Massentierhaltung, die Tiertransporte, die Pelzzucht, die dressierten Delfine etc. etc. noch schlimmer seien. Auch die Kultur der Cowboys scheint mir nicht gerade das gute Argument. Schliesslich sind wir wohl alle gegen die Beschneidung der Frauen auch wenn das zur Kultur afrikanischer Völker gehört.
Quälerei bleibt eben Quälerei und nur so zum Spass ist das für mich indiskutabel.
Klares Nein!
Herzliche Grüsse

Fredy

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Michel

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #13 am: 27.09.2003, 18:52 Uhr »
Hi Leute

toll das ihr diskutiert und verschiedene Meinungen vertretet, aber bitte denkt an die Netiquette!! ;) ;)

Stone

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #14 am: 27.09.2003, 22:34 Uhr »
Ich besuche keinen Zoo, lasse meiner Katze nicht die Krallen heraus reißen und hab auch sonst überhaupt nichts für solche "Sportarten" ( eine Frechheit so etwas Sport zu nennen ) übrig. Ich find es schon schlimm genug das wir uns Tiere als Nahrungsquelle halten aber mit diesen Tieren auch noch "Sport" zu betreiben ist echt daneben!
Ich kenne da nur zwei Ausnahmen. Ausnahme eins ist ein wunderbares, zartes und rießiges Porterhouse Steak mit einer gebackenen Kartoffel, einem Maiskolben und einem großen, kühlen Bier.
Und Ausnahme Nummer zwei ist ein spanischer Stierkampf nach MEINEN Regeln. Ein kleiner Spanier gegen einen ausgewachsenen canadischen Büffel. Für diese Show würde ich sogar Eintritt bezahlen!

GreyWolf

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #15 am: 28.09.2003, 17:30 Uhr »
Weitgehend wie Stone: kein Zoo, kein Seaworld, kein Rodeo. Tiere halte ich nicht.
Und Fleisch esse ich auch schon seit Jahren nicht mehr.

Mit den paradiesischen Lebensbedingungen eines Rodeopferdes: Mag ja sein, dass es ihnen 99 Prozent des Jahres nicht schlecht geht, aber warum dann nicht gleich aufs Rodeo verzichten und es ihnen 100 Prozent gut leben lassen?

Bei praktisch jedem Rodeo werden Tiere so schwer verletzt, dass sie getötet werden müssen. Sieht man bloss in der Regel als Zuschauer nicht, weil die Tiere unter Schock stehen und daher noch recht normal wirken. Erst wenn sie wieder im Stall sind, brechen sie zusammen.
Ich wünsche nicht, dass ein Pferd auf mir reitet - und sei es auch nur "zum Spaß" - und also lasse ich auch Pferde in Ruhe.

Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Andre

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #16 am: 28.09.2003, 18:36 Uhr »
Zitat von: GreyWolf link=board=meinung;num=1064550894;start=15#15 date=09/28/03 um 17:30:27

Bei praktisch jedem Rodeo werden Tiere so schwer verletzt, dass sie getötet werden müssen. Sieht man bloss in der Regel als Zuschauer nicht, weil die Tiere unter Schock stehen und daher noch recht normal wirken. Erst wenn sie wieder im Stall sind, brechen sie zusammen.

Aussagen wie diese zeugen ganz einfach von Unwissenheit und Unkenntnis.
Weit über 90% aller Rodeos sind ganz kleine und unspektakuläre "Dorfveranstaltungen", bei den zumeist die Landjugend aufgefordert wird, zu zeigen, wie gut sie mit Vieh umgehen können.
Beim Rodeo in unserem County fangen Kinder mit 8 Jahren (!) an, auf ausgewachsenen Bullen zu reiten. Beim Barrel Racing liegt die Altersgrenze ungefähr bei 4 oder 5 Jahren.
DAS SIND DIE TATSAECHLICHEN RODEOS.
Wovon ihr sprecht, sind blutrünstige Mega-Events, die es in dieser Form wahrscheinlich nur in der deutschen Medienlandschaft gibt. Sicher kommen eure Rodeoerfahrungen von RTL oder der Bild-Zeitung.

Mal Hand auf"s Herz: Wer von den Contras war denn überhaupt schon mal auf einem Rodeo?
Oder wer kann die "Quälerei" tatsächlich beurteilen, weil er sich genau mit Viehzucht auskennt, Pferdebesitzer oder Tierarzt ist?

Fredy

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #17 am: 28.09.2003, 22:26 Uhr »
Vor mehr als 10 Jahren haben wir die Calgary-Stampede besucht und 1998 das Pendelton Round-up. Ich habe dort keine 4-8 jährigen gesehen die auf Bullen reiten.
Es ist mir schon klar, dass es auf dem Land kleine Veranstaltungen gibt die nicht so extrem ablaufen. Ich bin auch kein Weltverbesserer und widme mein Leben nicht dem Kampf gegen das Rodeo. Trotzdem bleibe ich dabei - Rodeo wie ich es kenne ist Quälerei.
Uebrigends habe ich kein Aquarium, keine Katze, besuche Sea-World nicht, kaufe auch im Supermarkt kein Fleisch und meine Rodeo-Erfahrungen beziehe ich weder von RTL noch von der Bild-Zeitung.
Gruss
Herzliche Grüsse

Fredy

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Andre

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #18 am: 28.09.2003, 23:33 Uhr »
Erstaunlich, wieviele im Verlauf einer Rodeo-Diskussion zum Vegatarier werden.

O.K., Fredy, du hast durch die Tatsache, tatsächlich schon mal auf einem Rodeo gewesen zu sein, einen Pluspunkt gesammelt. Wenngleich weitreichendere Kenntnisse zum Thema Quälerei scheinbar nicht vorhanden sind. Oder bist du bei der Kirmes auch schon mal geritten?

Ich habe von der wirklich überwiegenden Mehrheit der Rodeo-Veranstaltungen gesprochen.
Das Calgary Stampede als Gegenbeispiel anzuführen und sich zu wundern, dass dort keine 4 bis 8-jährigen Kids teilnehmen, hinkt schon etwas. Meinst du nicht?

Greywolfs Aussage
Zitat
Bei praktisch jedem Rodeo werden Tiere so schwer verletzt, dass sie getötet werden müssen.

würde im Gegenzug mal , bezogen auf eine andere Sportart, etwa so lauten: "In fast jedem Fussballspiel wird ein Millionär verletzt".

EasyAmerica

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #19 am: 29.09.2003, 02:11 Uhr »
Was mir auffällt: Die Pro-Rodeos wissen immer etwas, was n o c h schlimmer ist. Das finde ich verdächtig.

Meine Meinung:
Ich war bisher strikt dagegen. Einem Tier die Hoden zu quetschen, damit es bockt, wiegt doch wohl nicht auf, dass ihm in den restlichen 99 % seines Lebens die Hoden nicht gequetscht werden.

A a a ber, in diesem Jahr habe ich mir ein Rodeo angesehen. Ich wollte einfach wissen, was da abläuft. Ich bin jetzt ziemlich irritiert über die Ruhe der Tiere. Wenn die fertig waren, gingen die ganz ruhig in ihren Pferch. Und wenn die dran waren, zeigten die auch keine Unruhe, obwohl sie doch wissen mussten, dass gleich wieder die Quetschtour losgeht!?

Jetzt weiss ich wirklich nicht mehr. Haben die Viecher Schwielen am Sack oder warum waren die unmittelbar vorher und nachher so cool? Ich wäre noch tagelang im Dreieck gesprungen.  >:(
Viele Grüße
Heinz

Andre

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #20 am: 29.09.2003, 03:08 Uhr »
"Die Pro-Rodeos" bin ich allein, wie mir scheint.

Heinz, lass mich mal kurz zusammenfassen, ob ich dich richtig verstanden habe.
Bevor du jemals eine Rodeo Show tatsächlich gesehen hast, wast du strikt dagegen.
Nachdem du dir das angetan hast, bist du dir aber nicht mehr so sicher. Insbesondere scheinst du dich dem Terminus "Tierquälerei" nicht anschliessen zu wollen.

Ich ziehe den Hut vor deiner Ehrlichkeit.

O.K., Leute. Ich will das von meiner Seite nicht zu sehr ausdehnen. Dazu sind die Fronten viel zu verhärtet. Ich glaube, eine tatsächliche Diskussion kommt da nicht zustande.
Dass beim Rodeo teilweise (es gibt nicht nur Bull Riding sondern auch noch andere Disziplinen) Tiere stimuliert werden, indem ihnen ganz kurzfristig Schmerzen zugefügt werden, steht ausser Frage.
Dass das für ganz Zartbesaitete nicht immer schön aussieht, kann ich verstehen.
Trotzdem, Gewalt, Brutalität, Angsteinflössen und andere harte Bestrafungen sind natürliche Vorgänge, die in jeder Herde zum Alltag der Tiere gehören. Anders kann kein Herdenführer das Ueberleben in der Natur sicherstellen.

Deshalb sollte man das teilweise Abbinden der Hoden nicht überbewerten. Einem Bronco, der tatsächlich noch nie geritten wurde, braucht man die Klöten nicht abbinden.
Für relativ viele der Rodeo Bullen ist halt die Show schon beinah zur Normalität geworden, sodass man eben zu diesem Hilfsmittel greift, um den Bullen zur Bewegung zu überreden.

Aber es soll von meiner Seite hier nicht ausarten. Man kann gegen Rodeo sein - aus verschiedensten Gründen, die ich gern akzeptiere. Was aber einfach nicht in Ordnung ist, ist die Tatsache, dass Zeter, Mordio und "Tierquälerei" geschrien wird, ohne die geringste Ahnung von der Sache zu haben.
Ich selbst war zwar auch noch nie Pferd, aber ich könnte mir vorstellen, dass es für einen Gaul wesentlich unangenehmer ist, einen ungeübten Reiter eine Stunde Trail Ride zu tragen, als ein paar Sekunden zu versuchen, jemanden loszuwerden. Und beim Trail Ride spricht auch niemand von Tierquälerei. Ich übrigens auch nicht.
Also, klar darf jeder seine Meinung haben und auch kundtun (auch die, die noch nie auf einem Rodeo waren). Aber bleibt doch bitte schön im Rahmen und seid etwas vorsichtiger in der Wortwahl solange ihr nicht so richtig wisst, wovon ihr redet.

Stone

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #21 am: 29.09.2003, 11:28 Uhr »
Es ist mir absolut Peng wieviel Fußballer sich verletzen, Boxer sich das Hirn heraus prügeln oder Formel 1 Fahrer das Genick brechen. Der Unterschied zu den Tier Sportarten ist das die meisten Betroffenen wissen welches Risiko sie eingehen wenn sie gefährliche Sportarten betreiben. Gehen sie dieses Risiko dennoch bewußt ein ist das ganz alleine ihr Ding.

Ich brauche gerade als Mann kein Rodeo zu besuchen um zu wissen das ein gequetschter Hoden nicht gerade das Wohlbefinden steigert!

Ich persöhnlich hasse kaum etwas mehr als wenn ich zu irgentwas gezwungen werde, das ich nicht möchte. Dennoch muß ich mich immer wieder gewissenen gesellschaftlichen Regeln unterwerfen. Aus diesem Grund würde ich auch nie einem Tier meinen Willen aufzwingen um einen blöden Sport zu betreiben! Wenn Hunde gern bei Fresbee Wettbewerben mitmachen ( und man kann ihnen ansehen wieviel Spaß sie daran haben den Dingern nach zu jagen ) ist das halt etwas anderes als wenn ich einem armen Gaul die Eier quetsche!
Und was Du nicht willst das man dir tut das füge auch keinem anderen zu - oder so ähnlich!

Es ist schon schwer genug zu entscheiden ob Tieren ein gewisses Verhalten gut tut oder nicht. Leiden Delfine und Orcas darunter in winzigen Becken gehalten zu werden? Ich weiß es nicht genau aber gerade WEIL ich es nicht genau weiß gehe ich lieber vom Worst-Case-Scenario aus und laß die Finger davon!
Die Welt ist schon beschissen genug als das wir uns zum Spaß auch noch an den Schwächsten austoben müßten.

GreyWolf

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #22 am: 03.10.2003, 18:07 Uhr »
Also ich habe schon mal ein Rodeo gesehen. Und habe da sehr deutlich gesehen, wie den Tieren, um sie richtig wild zu machen, Schmerzen zugefügt wurden.

Was ist eigentlich der Sinn darin, auf einem Bullen zu reiten?
Auf einem Pferd verstehe ich es ja noch, aber auf einem Bullen?
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Andre

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #23 am: 03.10.2003, 19:14 Uhr »
Es gibt sicher keinen tiefgründigen logischen Sinn für Bull Riding. Entstanden ist es wahrscheinlich, weil man als Cowboy eine neue Herausforderung gesucht hat.

Wenn man allerdings mal genau über den Sinn vieler Sportarten oder alltäglicher Handlungen nachdenkt, fällt es einem sicher schwer, diesen immer zu entdecken.
Ich sehe zum Beispiel ebenso keinen Sinn im Dressur- oder Springreiten, ich sehe keinen Sinn im Boxen, ich sehe keinen Sinn im Eiskunstlaufen, ich sehe keinen Sinn im Fernsehen (zumindest beim Grossteil des Programms) und koennte das stundenlang fortsetzen.
Viele Dinge im Leben macht man halt just for fun.

TriNewbie (als Gast)

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #24 am: 04.10.2003, 21:08 Uhr »
Egal was alles noch in der Welt abläuft.

Wer Pferden die Hoden einquetscht, damit zu Belustigung der Zuschauer beiträgt und sich damit eventuell noch Geld verdient ist ein TIERQUÄLER.

Auch wenns nur ganz kurz ist und auch gar nicht so weh tut (das Pferd ist ja vorher und nachher ganz ruhig) und eigentlich zur natürlichen Pferdehaltung gehört - Alles Ausreden (Pferde quälen sich untereinander nicht- kein Tier macht dass -- einzig der Mensch ist zur Tierquälerei fähig)

Wer gibt schon gerne zu dass die Tiere gequält werden (fragt doch mal bei Legebatterienbesitzern nach - die Hühner sind ganz froh mit ihrem Leben - kenne ja nichts anderes).


Der Mensch wird für sein Tun immer einen Grund finden und wenn nicht, wird er einen erfinden. So wie halt die Pros beim Rodeoreiten.

Easy Going

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #25 am: 05.12.2003, 17:30 Uhr »
Ich würde niemanden schief ansehen der mir sagt das er zu einem Rodeo geht (Stierkampf, Fuchsjagd oder die Chinesen die Bären bei lebendigem Leib ein Stalhrohr in den Bauch einsetzten um Potenzsteigernde Magensäfte abzupressen sind da schon was anderes).

Deshalb gebe ich Andre in dem Punkt Recht, das es bezogen auf viele Beispiele des Alltags vielleicht im einen oder anderen Fall etwas scheinheilig wäre einerseits mit hochrotem Kopf von Tierquälerei zu sprechen und im anderen Fall die Eier aus der Massentierhaltung zu essen.

In jüngeren Jahren war ich auch mal auf ein, zwei Rodeos und habe mir auch nicht allzu viel dabei gedacht.
Heute sehe ich es anders.

Ich wäre auch bei meinem letzten Trip dieses Jahr durch den Südwesten vor einem Problem gestanden, wenn mich meine kleine Tochter bei einem  Rodeobesuch gefragt hätte ob die Tiere Schmerzen ertragen müssen - wenn ich ihr die Wahrheit gesagt hätte, hätte es ihr nicht mehr gefallen - genau so ist es bei mir.

Da sich daß ganze im Rahmen hält kann ich es zwar tolerieren, ich für meinen Teil muß nicht und werde auch nicht mehr hingehen.

Gruß Easy
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

Middi

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #26 am: 09.08.2004, 15:10 Uhr »
:? Leutchen, es werden beim Rodeo doch nicht die Hoden abgeschnürt  :lol: es nehmen beim Rodeo auch Stuten und Wallache teil.
Der Gurt um die Flanken (ich glaube man nennt ihn Bucking Strap) regt zum höheren Buckeln an, er ist übrigends sehr gut gepolstert. In den 8 sec. wo das Pferd buckelt, gibt es schlimmeres, denkt doch mal an die Schulpferde oder an die anderen quälereien. Den Reiter runter zu buckeln ist eigentlich noch das nätürlichste eines Pferdes. Wenn sich irgendjemand auf ein wildes Pferd setzt, was würde es tun? Es würde versuchen einen runter zu buckeln. Die Pferde werden auch speziell für das Rodeo gezüchtet, manche darunter gelten als unreitbar und würden, wenn sie nicht zum Rodeo kämen, auf irgendwelche europäischen Tellern landen!
Meine Meinung zum thema Rodeo!
Liebe Grüße, Middi

Floridian

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #27 am: 09.08.2004, 19:42 Uhr »
Zitat von: Andre
"Die Pro-Rodeos" bin ich allein, wie mir scheint.


Nein bist Du nicht  :D  ( mehr )

War auch schon einmal auf einem Rodeo in Kissimmee, FL, hat mir sehr gut gefallen, und ich werde das nächstes Jahr wiederholen.Ich finde absolut nichts verwerfliches daran, und wer es nicht mag soll halt einfach zu Hause bleiben  :roll:

BettinaW

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #28 am: 09.08.2004, 20:18 Uhr »
Hallo,

ich war auch schon bei einen Rodeo und würde auch wieder hingehen.
Ich finde es eine größere Tierquälerei wenn Katzen oder Hunde in 1- oder 2-Zimmerwohnungen gehalten werden.
Oder Tiere erst quer durch die Republick bis zum nächsten Schlachthof gefahren werden müssen, nur weil die kleineren, aus politischen Gründen, schließen müssen.

Gruß
Bettina

koelner

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #29 am: 30.08.2004, 12:29 Uhr »
meine Güte......

wenn ich geschlagen werden sollte kann ich mich also für die Zukunft damit trösten, dass andere ermordet werden......

Genial....dann wird mir sowas also nie wieder weh tun

Helmut