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Autor Thema: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei  (Gelesen 13515 mal)

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Michel

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Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« am: 26.09.2003, 06:34 Uhr »
Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei

Bei den vielen Rodeos in den USA geht es zwar meines Wissens nicht so "brutal hart" zu wie in Mexico, aber ist es nicht doch auch eine gewisse Tierquälerei?  ???
ja oder nein  :)

Tiere werden geschlagen, geschnürt was auch immer nur um den Touris oder Cowboys ihren Spass zu geben.

Wer weiß mehr und kann uns darüber aufklären ?



GreyWolf

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #1 am: 26.09.2003, 10:22 Uhr »
Das wird ne heiße Diskussion, darüber hatten wir ja schon mal an anderer Stelle gestritten.

Ich lehne alle Friezeitvergnügungen ab, bei den Tieren leiden oder auch nur Gefahr laufen, sich zu verletzen. Also die meisten Tiernummern in Zirkussen (abgesehen jetzt von ganz typischen Haustieren wie Hunden) - ich kann nichts daran finden, wenn Bären mit Bällen spielen oder Männchen machen sollen. Ebenso die allermeisten zoologische Gärten, da dort in aller Regel keine artgerechte Tierhaltung möglich ist.  Und auch Reitturniere, bei denen Pferde verletzt werden können (also so Springreiten; einfache Rennen sind okay).
Ich sage mir einfach, dass ein paar Minuten Vergnügen der Menschen keine Leiden der Tiere rechtfertigen.

Entsprechend lehne ich auch Rodeos ab. Sowieso die, bei denen die Tiere, wie ich einmal selbst beobachten durfte, durch Schmerzen besonders bockig gemacht werden. Aber auch die anderen. Ich sehe es einfach nicht ein, warum man zum reinen Freizeitvergnügen vor anderen Menschen Tiere zureiten, umwerfen, verschnüren oder sonst etwas tun muss. Das mag etwas anderes sein, wenn man auf einer Ranch ein Pferd zureiten muss, weil man es unbedingt braucht. Aber zum Vergnügen anderer?

Und es soll mir bitte niemand erzählen, dass dort keine Tiere verletzt werden.

Insofern: klar dagegen.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

franketo

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #2 am: 26.09.2003, 12:02 Uhr »
Klares Jain

Ich hab genau das Gespräch mit einem Berufscowboy in Wyoming geführt.
Hier mal seine Argumentation:
Ein Rodeopferd wird durch einen Riemen zum Buckeln getrieben. Die Zahl der Einsätze je Pferd ist sehr gering.
Die restliche Zeit leben die Tiere auf Weiden.
Im Vergleich zu einem klassischen Reitpferd wesentlich bessere Lebensbedingungen.

Nun mal meine Ansicht:
Wer mal die heruntergekommenen Klepper im Monument Valley gesehen hat, die Tag ein Tag aus irgendwelche Touris durchs Gelände tragen, muss ich sagen das Rodeo unter die harmloseren Geschichten fällt.
Wenn ich Vergleichsweise an Pamplona oder Stierkampf im Allgemeinen denke ist ein Rodeo das reinste Tierasyl.

Genaugenommen ist es natürlich nicht Tierfreundlich aber verglichen mit unseren Alltagstierquälereien wie Tiertransporte, Massentierhaltung und Dressurreiten finde ich es durchaus vertretbar. Und nicht zuletzt hat es ja kulturell eine gewisse Berechtigung als ursprüngliche Trainingseinheit für die Cowboys.

Gruss
franketo


 

GKeipinger

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #3 am: 26.09.2003, 12:09 Uhr »
Keiner nennt es beim Namen:

Beim Rodeo werden die Hengste und Stiere durch Quetschen der Hoden zu wilden Bestien gemacht.

Sobald der Reiter abgeworfen ist, wird der Foltergurt gelockert und die Tiere sind wieder ganz brav.

Klares Nein.

Mfg   Günter

Klares Ja, wenn die Cowboys beim Reiten der "wilden" Tiere auf ihren Hoden sitzen müssten.

franketo

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #4 am: 26.09.2003, 12:20 Uhr »
machen sie doch  ;D

Michel

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #5 am: 26.09.2003, 13:27 Uhr »
Hi to everybody,

hab ich ganz vergessen:
neue Themen wie immer unter

USA_Reise.de/neue Themen für P&C oder Email an Michel@USAFAN.de. :)
Ich bin froh um jeden Vorschlag. ;)

Und jetzt weiter zum Thema Rodeo = Tierquälerei
ja oder nein

Reinhold

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #6 am: 26.09.2003, 19:39 Uhr »
Hi,

ich gestehe, das wir uns vor 2 Jahren in Jackson/Wyoming ein Rodeo angeschaut habe. Für mich war das in diesem Moment eine Unterhaltungsshow, über das quälen der Tiere habe ich mir in dem Moment ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht. Ich wollte einfach auch mal ein Rodeo sehen, das habe ich gemacht und damit ist es auch gut.

Aber es ist natürlich richtig, es ist Tierqualerei. Die Pferde/Stiere sind ja gerade deswegen so wild weil sie gequält werden. Trotzdem glaube ich das es da wesentlich schlimmeres gibt, nämlich die schon erwähnten Massentierhaltungen und Tiertransporte. Da haben es die Rodeo-Tiere noch richtig gut, nach getaner Arbeit habe sie im Vergleich dazu ein relativ schönes Leben.

Reinhold

Reisen durch den Westen der USA: http://www.hi-america.de

Andre

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #7 am: 26.09.2003, 20:10 Uhr »
Ich finde Greywolfs Einstellung dazu recht vernuenftig.
Tiere zu quälen (obwohl ich beim Rodeo nicht von Quälerei spreche), um Menschen damit zu unterhalten, ist mit Sicherheit unter der Würde des Menschen.

Das Rodeo ist historisch aus der alltäglichen Rancharbeit entstanden und beinhaltet nichts (wenn man von kleinen Stimulanzien absieht), was von überaus natürlicher Tierhaltung abweicht.
Wenn da Leute "Tierquälerei" schreien, meinen sie damit, dass 1000 bis 2400 Pfund schwere Tiere einfach etwas angestachelt werden, um dem Publikum etwas zu bieten. Das mag manchen Zuschauern (insbesondere den Pseudo-Tierschützern) etwas an die Nieren gehen - dem Tier macht das aber nichts aus (solange es sich dabei nichts bricht).

Aber fragen wir doch einfach mal, warum das Rodeo überhaupt solch ein Thema ist.
Wer von den Contras hat nicht einen flugfähigen, gesunden Wellensittich zu Hause, der sein Leben in einem kleinen Gefängnis fristen darf? Wer lässt seiner Hauskatze die Krallen ziehen, damit das heimische Sofa nicht beschädigt wird? Wer geht zu SeaWorld und unterstützt mit seinem Eintrittsgeld wirkliche Tierquälerei? Wer kauft gedankenlos im Supermarkt sein Fleisch (und möglichst billig) und fördert damit die industrielle Tierproduktion? Wer hat ein Aquarium zu Hause?

Rodeo ist Abwechslung, Spass und Wettkampf für die Leute, die auch heutzutage noch eine natürliche Tierhaltung möglich machen. Ich sehe keinen Grund, dies unterbinden zu müssen.
Wer konsequent gegen den Missbrauch von Tieren sein will, hat an anderen Stellen sehr viel mehr zu tun.

GKeipinger

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #8 am: 26.09.2003, 20:40 Uhr »
Andre,

ich würde dir gerne die Hoden so quetschen, dass du vor Schmerz wie ein Berserker tollwütig herumtobst. Und ich würde darauf achten, dass du dir dabei nichts brichst.
Denn dann machts ja nichts.

Mfg   Günter

Andre

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #9 am: 26.09.2003, 21:01 Uhr »
Und wieder wird's persönlich.

Hast du mal Pferde oder Rinder in der Natur kämpfen sehen? Weisst du, dass Brutalität unter Tieren zum Tagesablauf gehört und damit immer und ständig die Rangordnung fundamentiert wird?
Hast du eine ungefähre Vorstellung, welche Kräfte wirken, wenn ein Pferd ein anderes bewusst und absichtlich tritt?

Nee, hast du nicht. Du hast nur 'ne grosse Lippe.
Und weil ein Bulle herumspringt, um sich aus einer für ihn misslichen Lage zu befreien, gehst du davon aus, dass er Qualen erleidet, denen er nicht gewachsen ist.
Glaub mir, wenn ein Bulle Todesängste hätte oder es darauf anlegen würde, jemanden zu verletzten, sähe solch ein Rodeo ganz anders aus.

AZcowboy

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #10 am: 26.09.2003, 23:12 Uhr »
Zitat von: GKeipinger link=board=meinung;num=1064550894;start=0#3 date=09/26/03 um 12:09:22

Klares Ja, wenn die Cowboys beim Reiten der "wilden" Tiere auf ihren Hoden sitzen müssten.


Naja, wenn ich mir den Gesichtsausdruck mancher Rodeoreiter ansehe, dann hat man sowieso den Eindruck.

Foto entfernt am 27.Sept.
Foto vom Rodeo bei der Navajo National Fair & Powwow in Window Rock
Besuche uns auf gmintheworld.

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AZcowboy

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #11 am: 26.09.2003, 23:25 Uhr »
... aber mal im Ernst.

Die Frage läuft wohl auch insgesamt in die Richtung "Artgerechte Tierhaltung".

Wenn man es nun genau nimmt, dann dürften wir alle kein Fleisch essen (außer Wild). Den (fast) jede konsumorientierte Haltung von Tieren ist, wenn man es genau nimmt, nicht artgerecht.
Wir dürften ein Pferd gar nicht reiten, denn von Natur aus, ist ein Pferd nicht dazu geschaffen.
Und so weiter...

Eine abgeschwächte Diskussion, was einem Tier zuzumuten ist (wenn wir uns das als Menschen überhaupt anmaßen dürfen), ist eine andere Frage.

Für mich eine Grundsatzdiskussion, die für mich mit einem Patt endet.
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Fredy

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #12 am: 27.09.2003, 18:30 Uhr »
Nun, dass es eine Quälerei ist, darin sind sich scheinbar alle einig. Man ist sich nur über den Grad der Quälerei nicht so ganz einig. Es dünkt mich billig, das zusammenquetschen der Hoden damit zu entschuldigen, das die Massentierhaltung, die Tiertransporte, die Pelzzucht, die dressierten Delfine etc. etc. noch schlimmer seien. Auch die Kultur der Cowboys scheint mir nicht gerade das gute Argument. Schliesslich sind wir wohl alle gegen die Beschneidung der Frauen auch wenn das zur Kultur afrikanischer Völker gehört.
Quälerei bleibt eben Quälerei und nur so zum Spass ist das für mich indiskutabel.
Klares Nein!
Herzliche Grüsse

Fredy

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Michel

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #13 am: 27.09.2003, 18:52 Uhr »
Hi Leute

toll das ihr diskutiert und verschiedene Meinungen vertretet, aber bitte denkt an die Netiquette!! ;) ;)

Stone

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Re: Rodeo - Unterhaltungssport oder Tierquälerei
« Antwort #14 am: 27.09.2003, 22:34 Uhr »
Ich besuche keinen Zoo, lasse meiner Katze nicht die Krallen heraus reißen und hab auch sonst überhaupt nichts für solche "Sportarten" ( eine Frechheit so etwas Sport zu nennen ) übrig. Ich find es schon schlimm genug das wir uns Tiere als Nahrungsquelle halten aber mit diesen Tieren auch noch "Sport" zu betreiben ist echt daneben!
Ich kenne da nur zwei Ausnahmen. Ausnahme eins ist ein wunderbares, zartes und rießiges Porterhouse Steak mit einer gebackenen Kartoffel, einem Maiskolben und einem großen, kühlen Bier.
Und Ausnahme Nummer zwei ist ein spanischer Stierkampf nach MEINEN Regeln. Ein kleiner Spanier gegen einen ausgewachsenen canadischen Büffel. Für diese Show würde ich sogar Eintritt bezahlen!