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Autor Thema: Route66 Mythos oder Sentimental Journey  (Gelesen 8171 mal)

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Michel

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Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« am: 07.01.2002, 16:30 Uhr »
Hallo zusammen

da wir mit dem aktuellen  Thema in P&C nicht so richtig weiterkommen, mache ich  noch ein zweites P&C Thema auf. Der Womo/Momie Thread bleibt aber im Moment noch geöffnet.

Route 66 : ein Mythos lebt?
Die alte Route 66,auch Mother Road genannt,  von Chicage nach LA wird in fast jedem Gespräch  über einen Urlaub in  USA erwähnt.
Ist es wirklich ein lohnendes Ziel , diese Strasse abzufahren oder ist es einfach nur eine Sentmentalität.
Wo liegt der Reiz der Route 66?
In alten Motels, Restaurants oder Tankstellen? In alten Autos am Straßenrand? Oder was ist es, was immer wieder Leute dazu bewegt , die Route66 abzufahren.
Was meint Ihr dazu?

GreyWolf

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #1 am: 08.01.2002, 21:48 Uhr »
Ich habe die Route 66 noch nicht gefahren, werde ich wohl auch nicht. Was ich bisher dazu in den Reiseführern gelesen oder im Fernsehen gesehen habe, schmeißt mich nicht gerade um. Wohl ziemlich lange Strecken ohne wirkliche Sehenswürdigkeiten und der Weg ist halt doch nicht immer das Ziel. Ich glaube, da hat USA Besseres zu bieten.
Aber ich lasse mich auch gerne belehren ....
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

ChristianE

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #2 am: 09.01.2002, 20:32 Uhr »
Hallo!

Hier kann ich mich anschließen. Betrachtet man die gesamte Route 66, sind hier sicher nicht allzu viele Sehenswürigkeiten. Zwar ist Chicago eine sehr sehenswerte Stadt und auch zu L.A. muss ja nicht viel gesagt werden, aber dazwischen mangelt es halt, so dass ich lieber Rundreisen durch bestimmte Gebiete unternehme, wo man mehr sieht.

Zudem kommt man ja bei vielen Rundreisen fast zwangsläufig an der Route 66 vorbei, z.B. das Teilstück zwischen Kingman und Seligman in Arizona.

Noch ein Grund ist, dass die Route 66 schon oft durch Interstates ersetzt ist bzw. über diese führt (wieder das Beispiel Arizona: I-40).

BigDADDY

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #3 am: 10.01.2002, 18:24 Uhr »
Hi,
bin selbst des öfteren ein Teilstück der Route 66 gefahren und war nicht enttäuscht, aber das Spektakuläre fehlt. Die Rout 66 ist eher für gemütlich Reisende, die das Amerika im Original suchen und dafür ein Auge haben, z.B. für urige Restaurants mit gutem "home pride cooking". Z.T. ist die original Route 66 auch versandet, aber die neue Autobahn liegt direkt daneben. Für Menschen, die Zeit haben und nicht das erste Mal in den USA sind kann es so doch recht interessant werden. Spektakulär ist die 66 natürlich in LA oder wenn man sie z.T. mit dem Motorrad befährt.
Die Legende der Route 66 ist z.T. durch ein Buch aus den 60igern geprägt, eben durch eine Motorradreise, die für viele dieser Generation zum Symbol von Freiheit, Aufbruch, Unabhängigkeit und Abenteuer wurde.
Lebt man ein wenig in diesem Geist, ich hab's oben erwähnt, hat man ein Auge für diese Details, für dieses Lebensgefühl, dann kann man es auf der 66 finden! Das ist ein wenig sentimental, zugegeben. Ganz abfahren würde ich die 66 aus mehreren Gründen als USA-Urlauber aber auch nicht, da es einfach zu viele Sehenswürdigkeiten gibt, die uns heute anziehen.
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starfish

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #4 am: 10.01.2002, 22:27 Uhr »
Hallo miteinander

Selbst bin ich auch immer nur Teilstücke gefahren. Ich glaube schon, dass ein grosses Stück Sentimentalität an der Route 66 hängt. Es geht wohl auch weniger um Sehenswürdigkeiten als um die grosse Freiheit, so im Stil von auf der Harley über weiter Strecken ohne nichts. Ich denke es ist einfach ein Lebensgefühl, welches wer Freiheit und Einsamkeit sucht bestimmt finden wird.

Für mich wärs wahrscheinlich nichts aber ich kenne schon die eine oder andere Person, die davon schwärmt...
Gruss
starfish

Peter

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #5 am: 12.01.2002, 22:58 Uhr »
Hallo Zusammen,

mittlerweile sind wir, wie ich meine, bis auf ein paar Meilen die ganze Route 66 gefahren. Zwar nicht am Stück, oft auch nur auf dem Highway nebenher, aber es genügte um Eindrücke zu sammeln. Letztendlich ist es der Mythos der den Reiz oder das Interesse an der R66 ausmacht. Der verklärte Blick in eine andere Zeit, als eine Fahrt auf der 66 noch ein Abenteuer war. Was ist davon übriggeblieben? Nicht sehr viel, der Grossteil der Strecke ist überbaut durch INterstate Highways, die Tankstellen, Cafes und Motels sind gewichen und haben modernen Etablissements Platz gemacht. Am Leben erhalten wird das gnaze durch ein paarwenige nostalgische Plätzchen insbesondere in Arizona oder in Texas, nette Überbleibsel von damals. Aber vieles davon ist kommerzialisiert, wie nicht anders zu erwarten. Ebenso ist die Strecke an sich auch sehr öde (z.B.St. Louis - Amarillo)
Wenn aber die Route 66 als Symbol
Zitat
für Freiheit, Aufbruch, Unabhängigkeit und Abenteuer
wie Big Daddy das sehr schön geschrieben hat steht, dann kann man durchaus sein Stück Route 66 noch heute finden...

(Diese Nachricht wurde am 12.01.02 um 22:58 von Peter geändert.)
Gruss   Peter                

TXLRudi

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #6 am: 14.01.2002, 09:37 Uhr »
Hi,

im Rahmen einer 10.000km Rundreise im März/April 2000 hatten wir vereinbar, dass man immer mal einen Sonderwunsch einbringen konnte. Hier Shopping da sonstwas, für mich war es das Teilstück Route 66 zwischen Seligman und Kingman.

Die Fahrt ging also von Willams (liegt ja auch an der Route 66) los. Dann fuhren wir ewigst geradeaus, mal leichte 15° Kurven und dann wieder geradeaus. Auf der gesamten Strecke z.B. standen genau 2(!) Schilder, wo man sich denn befinde. Werden wohl zu oft geklaut oder so. Gelohnt hat sich das nicht wirklich, es ist eine genauso provinzielle Strasse wie alle anderen Feld-Land und Wiesenhighways auch.

Ich bin zwar im Nachhinein nicht sehr enttäuscht, würde allerdings keine Tour auf der Route 66 aufbauen, das geht daneben. Wie man sich als Biker fühlt...keine Ahnung.
Nur weil Du nicht paranoid bist, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht hinter Dir her sind

RichieW

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #7 am: 17.01.2002, 12:38 Uhr »
Das Stück zwischen Seligman und Kingman wird oft als DAS Stück bezeichnet. Ich selbst fand das aber auch nicht so spektakulär. Wir sind bei unserem ersten Besuch im Westen ein Stück 66 gefahren. Da war das Stück zwischen Needles und Kingman schon schöner. Da gab's auch ehemalige Dörfchen zu sehen, die deutlich bessere Zeiten gesehen haben und rostige Benzinpumpen an verlassenen Tankstellen. Auch von der Streckenführung fand ich's schön, die Kurven hatten deutlich mehr als 15°...
Mir ist die 66 also in recht guter Erinnerung geblieben. Stellenweise wird sie ja als Historic Route 66 gepflegt, was man auch an diversen Schildern sehen kann.
Die komplette 66 abzufahren wäre was für jemanden, der die wichtigen Sehenswürdigkeiten in den Staaten schon gesehen hat und sich mehr mit dem Lebensgefühl USA auseinandersetzen möchte. Ist es Kalle, der sagt "Der Weg ist mein Ziel"? Ich persönlich LIEBE das Autofahren in den Staaten. Und damit meine ich nicht Interstates, sondern eher die Scenic Byways (wo Teile der alten 66 doch auch zu gehören, oder?).

Richard

Cowgirl

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #8 am: 06.03.2002, 23:32 Uhr »
Hi, wir waren 1996 auf Tour, haben da ein Stück Route 66 "mitgenommen". Und zwar sind wir von Topock nach Williams gefahren. Das schönste Stück war eigentlich Topock - Oatman - Kingman - Hackberry - Seligman. Von Seligman nach Williams ist es eher wie eine "normale" kleine Landstraße. Oatman ist auf alle Fälle einen Besuch wert! Was witzig war: fuhr ein Auto in die Stadt kamen aus allen möglichen Ecken verwilderte Esel und schauten, ob sie was zu futtern abstauben können.
~~~  keep on ridin' ~~~

Lal@

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #9 am: 11.03.2002, 16:59 Uhr »
mythos : ja
ansonsten wird der name nur als touristenlockmittel benutzt.
Ich kenne die Strecke zwischen amarillo und LA, und es ist eigentlich nur eine straße, an der hin und wieder eine auf alt gemachte tankstelle und jede menge antiquitätenläden stehen. falls man mal vom highway auf die ALT route abbiegt. die strecke an sich ist langweilig, Rechts nichts, links nichts und man muß zeitweise ganz schön kämpfen, um auf dieser langweiligen Strecke wach zu bleiben. Wenn jemand einen Beifahrer weiß, der den ganzen Tag wachgeblieben ist: melde dich.
die wirklich schönen orte der usa sind nicht an der 66 zu finden.
aber wenn man zu hause erzählt, daß man die 66 gefahren ist, dann bekommen alle leuchtende augen. ich hab das deshalb nur einmal gemacht. i
ch finde, das träumen ist schöner als die strecke wirklich fahren.
wenn man zufällig mal ein teilstück mitnimmt, ists ok, aber die ganze strecke???
als biker ist das alles evtl. etwas ganz anderes

Nobby

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #10 am: 14.08.2002, 17:53 Uhr »
Hallo zusammen,

wir sind im Mai/Juni mehrere Teilstücke in Kalifornien (z.B.Essex/Amboy) und Arizona (Seligman/Kingman) gefahren. Ehrlich gesagt habe ich die ganze Zeit auf's Feeling gewartet  ;), aber es war eher langweilig.

Da war dann plötzlich der Hackberry General Store - fast wär' ich noch dran vorbei gebrettert - mit all' seinen nostalgischen Einrichtungen und liebevoll zusammengetragenen Einzelstücken und ich spürte es in mir hochkriechen, das Feeling.
Wir schwärmten aus und schauten hier und guckten da, sassen zusammen mit James Dean und Elvis an der Bar und bestaunten den Kitsch aus vergangen Tagen, der hier zum Kult geworden ist.

Mit diversen Souveniers eingedeckt und nach herzlichem Abschied von den Betreibern, streifte ich mir das eben erstandene schwarze Route 66 T-Shirt über, ging zu meinem WoMo, startete Richtung Kingman und lauschte auf das Singen der Zwillingsbereifung...da war es, das Route66-Feeling, yeah.   ;D ;D ;) ;)
Liebe Grüsse
Nobbys WoMo-Welt

Andrea

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #11 am: 19.08.2002, 07:54 Uhr »
Wir sind auch schon mehrmals Teile der Route66 gefahren. Das erste Mal hab ich es schon als ganz tolles Gefühl erlebt, auf dieser legendären Straße unterwegs zu sein. Und die winzigen verschlafenen Nester haben auf mich doch recht idyllisch gewirkt.

Allerdings sind ja immer nur Teilstücke befahrbar, die teilweise abrupt enden. Also eine reine Route66-Tour könnte ich mir nicht wirklich vorstellen, ich glaube das wäre mir für eine USA-Reise zu wenig an Erlebnissen und Eindrücken.
USA-Kanada Reisen 1995-2006 http://members.chello.at/mai

cherry10

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #12 am: 19.08.2002, 14:05 Uhr »
Wir waren 1994 auf der Route 66 von Chicago nach L.A.. Damals war die Strecke noch nicht so touristisch künstlich aufgemotzt und wir mussten die Strecke richtig gehend suchen, weil die Strasse grassbewachsen war oder plötzlich nach einigen Meilen eine Leitplanke quer über die Strasse ein Weiterfahren verunmöglichte.

Es ist von den Sehenswürdigkeiten her sicher nicht so toll, aber ein Mythos ist es alleweil. Die Landschaftsveränderungen auf der Strecke waren faszinierend, die haben aber nicht wirklich was mit der 66 zu tun. Das witzigste war übrigens ein Besuch in einem Stacheldrahtmuseum (mmh, das gibts tatsächlich!).

May the force be with you ......

J0J0

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #13 am: 22.09.2002, 00:33 Uhr »
Ich fuhr gerade letzte Woche ein Teilstück auf meinem Weg in den Joshua Tree Nationalpark....die meiste Zeit gings geradeaus....Route 66 stand öfters mal auf dem Asphalt geschrieben.
Grüße
Jürgen
Planung Sommer 2014 läuft !


Point_Reyes

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Re: Route66 Mythos oder Sentimental Journey
« Antwort #14 am: 19.05.2003, 22:45 Uhr »
Ich hatte 1997 mal ein paar Tage in Seligman gezeltet,
denn es war eine oldtimer Parade angesagt,
das war der pure Mythos....

Bin dann 1999 mit meiner Frau noch mal durch, da fehlten uns dann diese echten klassiker wie Ford T Corvette....

Die Route 66 muss man zur richtigen Zeit mit der Richtigen Laune erwischen.
Amerika: Love it or give it back