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Autor Thema: Tageswanderung in den Grand Canyon  (Gelesen 74330 mal)

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emvau

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #15 am: 09.10.2005, 22:43 Uhr »
Hallo,

ich denke Easy Going sieht das ganze gelassen und bringt es auf den Punkt. Du siehst beide Seiten!

Zitat von: cleetz

ch denke mal Ziel der Ranger ist es die spontanen, unvorbereiteten Wanderungen von Durchschnitts-Leuten zu verhindern, die dann sicher auch ein Problem bekommen würden.

Das ist klar! Aber die Information kommt bei dieser Abschreckungsmethodik klar zu kurz.

Zitat von: cleetz

Ich hab mal einen Bericht gelesen, wonach auch viele junge, durchtrainierte Leute es nicht mehr aus eigener Kraft nach oben geschafft haben. Das gibt doch IMHO schon zu denken...


Sollten diese jungen Leute wirklich einigermaßen trainiert gewesen sein, haben sie definitv mehr als eine kleinigkeit falsch gemacht. Offensichtlich hatten sie weder diesen Thraet noch sonstige Informationen.

Man MUSS es ja auch nicht an einem Tag machen. Viele Leutchen haben berechtigte Gründe (so zum Beispiel Matze, der diesen Threat sicherlich auch noch entdecken wird) zu übernachten. Ich sage ja nur, dass es bedeutend mehr Menschen genußvoll an einem Tag bewältigen können als der gemeine Ranger glauben macht. Ein paar Empfehlungen nicht nur für diese Tagestour stehen hier im Threat!

Für mich bleibt die Tageswanderung die optimale SR-SR-Variante!

Gruß

Easy Going

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #16 am: 09.10.2005, 23:19 Uhr »
zu diesem Thema fällt mir spontan immer der Bericht von Forumsmitglied Grey Wolf ein. Übrigens auch sehr gut geschrieben. :wink:

http://www.greywolfsreisen.de/usa54.htm

Der Bericht wirkt in dem Fall Contra dem Thread-Thema - aber es wurde auch eine "Pro"-Stellungnahme eingestellt was mir erstens im punkto Objektivität gut gefällt und zweitens die unterschiedlichen Betrachtungsweisen des Themas verdeutlicht.
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

emvau

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #17 am: 10.10.2005, 07:15 Uhr »
:roll:

Oh Mann, ich möchte jetzt dem Grauen Wolf nicht zu nahe treten, aber die haben ne Menge falsch gemacht und das als Wiederholungstäter: :(

Vielleicht doch noch ein paar Hinweise:
- Man sollte schon wissen, wie sich 1500hm anfühlen. Unerfahrene gehen zu schnell und finden nicht den eigenen Rythmus
- An der Phantom-Ranch gibt es Riegel und Snacks!
- Mindestens drei Liter in den Rucksack. Regelmäßig trinken und wieder auffüllen. Zwingt euch in der Stunde einen Liter zu trinken! Denkt auch an die Salze. Isotonische lösliche Tabs oder Power-Gel o.ä.!
- Die Tour lässt sich auch prima mit festeren Turnschuhen gehen. Keinesfalls mit neuen Schuhen. Bergschuhe sind wirklich nicht nötig, eher von Nachteil (Wärmeentwicklung im geschlossenen Schuh). Außerdem ist der Weg technisch sehr leicht.

Wer mit neuen Schuhen geht, letztenlich zwei Birnen Proviant dabei hat und Pastete als Sportlernahrung betrachtet, braucht sich nun wirklich nicht zu wundern. Dieser Bericht ist abenteuerlich! Dazu passt es ins Bild, dass sie die Phantom-Ranch nicht gefunden haben. Ist auf den Rancher-Flyern eindeutig eingezeichnet! Außerdem war er doch schon vor 15 Jahren unten gewesen... :roll:
Also da kommt so einiges zusammen. Leider hat er das unvorbereitet sein bitter büßen müssen! :( GreyWolf ist wohl für sein Leben lang traumatisiert, was Canyon-Touren anbelangt. Mit gewissen Tips wäre ihm das nicht passiert.

Steht früh auf, auch wenn's nicht so heiß werden sollte! Ein Morgen-Phlegma ist an diesem Tag nicht angebracht! Dann kommt man schon ganz anders in die Tour rein.

Mit je einer Birne wieder rauf, ich kann's immer noch nicht richtig glauben. Und pastete dabei (wäre ohnehin viel zu wenig gewesen)... :shock: Das MUSSTE eine Tortur werden...

Gruß

GreyWolf

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #18 am: 10.10.2005, 12:38 Uhr »
Ich gebe zu, dass meine Vorbereitung nicht gerade optimal war. Allerdings denke ich, dass unsere Vorbereitung immer noch besser ist als 80 Prozent der Leute, die ich unterwegs gesehen habe. Ich denke da an eine Jugendgruppe, die total am Ende war, obwohl sie zum Teil nicht mal ganz unten waren.

Ich denke, das Hauptproblem dieser Wanderung ist, dass der Canyon keine Fehler und keine Unwägbarkeiten verzeiht. Bei uns einfach das Problem, dass wir unten feststellen mussten, dass 70 Prozent unserer Nahrungsmittel verdorben waren - echtes Pech - ansonsten hätten wir essensmäßig kein Problem gehabt. Die vielgelobten Power-Riegel mögen für viele eine Alternative sein, aber für uns als Allergiker wegen der üblichen Nussbeimischung nicht essbar.

Im Gegensatz zu irgendwelchen Alpentouren sehe ich beim Grand Canyon auch das Problem, dass man halt die eine Hälfte NUR nach unten und die andere NUR nach oben geht. Damit werden die Muskeln - gerade auch wegen der zum Teil recht steilen Wegstrecken - sehr unterschiedlich belastet. Wenn man das nicht gewohnt ist, sind Probleme nicht weit. Und das man dann eben erst beim permanenten Bergauflaufen feststellt, dass man Probleme mit den Schuhen bekommt, die ansonsten auf ebenem Boden eigentlich okay waren - tja, das lernt man dann eben.

Hinsichtlich der Phantom Ranch: Naja, vor 15 Jahren war ich mal unten, aber so genau erinnerte ich mich nicht mehr. Und wenn ich unten ankomme und da einige Hütten sehe, gehe ich einfach mal davon aus, dass das die berühmte Ranch ist. Dass sie es nicht war, habe ich später dann auch festgestellt. Ausschilderung hatte ich übrigens nicht gesehen.

Übrigens hat mich vielleicht gerade diese damalige Tour vor 15 Jahren jetzt die Sache lockerer oder zu locker angehen lassen, denn damals hatte ich - jünger, dynamischer? - keine Probleme. Wenn ich aber genau nachdenke, waren einige aus meiner Gruppe danach total am Ende - aber wenn es einen nicht selbst betrifft, verdrängt man es ja.

Mir gibt jedenfalls zu denken, dass die Ranger darauf hinweisen, dass das typische Todesopfer im Grand Canyon jung, sportlich, männlich ist.

Fazit: Ich würde diese Tour wirklich nur denjenigen empfehlen, die ausreichende Erfahrung mit Bergtouren haben. Allen anderen kann ich nur sagen, dass es gut gehen kann, aber auch furchtbar daneben gehen kann.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Matze

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #19 am: 10.10.2005, 12:58 Uhr »
Ich will jetzt nicht in aller Ausführlichkeit meine Argumente gegen die Tagestour wiederholen! Nachlesen !

Ich denke schon, auch wenn für Manchen die Warnungen zu drastisch und undifferenziert sind, dass sie richtig sind! Wie sollen die Ranger differenzieren? Wie sollen sie unterschieden: fitter, sportlicher Touri oder unsportlicher Touri??
 Aber ein Aspekt ist bei dieser Diskussion noch gar nicht zur Sprache gekommen: das Erlebnis Grand Canyon, als größte und grandiose Schlucht - ein spektakuläres "Bauwerk" der Natur!
Wir haben für Abstieg über South Kaibab ca. 5 Stunden gebraucht und am anderen Tag ca. 9 Stunden Aufstieg über BA!
Warum "so" lange: wir haben uns sehr viel Zeit genommen, um diese Natur zu bewundern, respektvoll den "Abstieg" in die Erdgeschichte zu würdigen! Dabei haben wir auch viele Tiere (Adler!) beobachten können und wir haben an einigen Stellen einfach nur dagesessen, die Stille genossen und uns umgeschaut!! Das war für mich und meine Frau das eigentliche Erlebniss Grand Canyon!!!
Und das geht Ihmo bei Runter und Rauf an einem Tag verloren!!

Und übrigens, auch mir ging der Aufstieg an die Substanz, obwohl ich mich für fit und sportlich einschätze!
Erschwerend war natürlich auch, dass wir diese Tour im Hochsommer (Juli) gemacht haben! Ging aber nicht anders, weil wir diese Reise als Silberhochzeitsreise gemacht haben - und unser Hochzeitstag ist nun mal im Juli!
In dieser Jahreszeit würde ich noch viel mehr abraten von der Tagestour!
Gruß Matze




San Francisco!!

emvau

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #20 am: 10.10.2005, 13:06 Uhr »
Hallo GreyWolf,

vielen dank für deinen ausführlichen und offenen bericht! so eine pannenserie veröffentlicht nicht jeder gerne und zeigt anderen deutlich auf, wie man es  eben nicht macht. das ist sehr hilfreich.

Zitat von: GreyWolf
Fazit: Ich würde diese Tour wirklich nur denjenigen empfehlen, die ausreichende Erfahrung mit Bergtouren haben. Allen anderen kann ich nur sagen, dass es gut gehen kann, aber auch furchtbar daneben gehen kann.

so ist das! man braucht eine gewisse erfahrung! man sollte am eigenen körper schon mal erlebt haben, was es heißt, deutlich mehr als 1000hm zu gehen.

aber sorry, ohne dir zu nahe treten zu wollen: ich habe den eindruck, eure vorbereitung war nicht nur suboptimal sondern einfach dilletantisch! wenn wirklich 80% schlechter vorbereitet wären, hätten wir weit mehr notfälle. aber du hast natürlich mit deiner ausage ein wenig recht: betrachtet man, wie frequentiert der trail ist und wer sich dann doch noch unten rumtreibet, dann ist die zahl der notsituationen verwunderlich gering!

was mich noch interessieren würde: bei euch ist eine menge falsch gelaufen und ihr hattet sicher keinen spass. wie war das körpergefühl. hattet ihr angst um eure gesundheit? wie war der kreislauf? oder war es in erster linie eine qual, wegen dem unpassenden schuhwerk und dem fehlenden essen. habt ihr andere wanderer nicht um essen/wasser gebeten?

lasst euch die freude am hiken durch so ein negativ-erlebnis nicht nehmen. als aufbau-programm könnt ihr ja mal bei den canyon-lands wieder anfangen. ;)
und von wegen allergie: es gibt schon powerbars ohne nuss. oder versucht doch mal power-gel für eine schwächephase! schmeckt zwar ätzend, aber es hilft echt extrem schnell. eine richtige brotzeit erstzt das aber nicht! wir hatten insgeasmt 4 sandwiches pP dabei und noch äpfel und bananen. dazu riegel und gel! wir haben dreimal sandwich-pause gemacht und noch zwei mal riegel-pause. außerdem alle 5 minuten ein paar schluck getrunken! wichtig ist auch die tage vorher schon "über den durst zu trinken". ;)

und da ist ja matze... Hallo! :D diese sicht der dinge kann ich sehr gut verstehen. wir sind an der SR nicht so sehr in diese Stimmung gekommen, weil da an der rim echt viel los war. das wirkt sich irgendwie auch auf die tour aus. allerdings war unser tag keineswegs gehetzt, sondern schon eher gemütlich! trotzdem muss ich wohl einräumen, dass es eventuell mehr beeindruckt, wenn man sich mehr zeit lässt.

aber zwischen 5:30 und 20:00 wäre iegentlich genügend zeit!

Gruß

Matze

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #21 am: 10.10.2005, 15:26 Uhr »
Mal an dieser Stelle eine Anmerkung: Es ist wohltuend, wie ruhig und sachlich diese Diskussion geführt wird, selbst bei so einen bedauerlichen Ausgang der Tour von G.Wolf! Keine Häme oder ä.!
Ich sage dass aus diesem Grund, weil an anderer Stelle es schon mal beleidigend und unsachlich wurde! So sollte über unser Lieblings-Urlaubs-Land immer diskutiert und gestritten werden!! :clap:

Nur mal so am Rande!! :rotor:
Gruß Matze




San Francisco!!

Easy Going

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #22 am: 10.10.2005, 16:09 Uhr »
Zitat von: emvau
aber sorry, ohne dir zu nahe treten zu wollen: ich habe den eindruck, eure vorbereitung war nicht nur suboptimal sondern einfach dilletantisch!


Wie du jemanden nicht zu nahe treten willst und ihn dabei einen Dilletanten nennst - scheint mir ein seltenes Kunstwerk.

Dilletantisch sind die, die sowas in Badelatschen machen - das was Grey Wolf passiert ist hätte vielen anderen hier im Forum - mich eingeschlossen mit dem entsprechenden Pech auch passieren können - bzw. hatte man an anderer Stelle selbst schon mal ein vergleichbar grenzwertiges Erlebnis.
Das man irgendwo auch mal einen Fehler macht kommt vor - aber wie Grey Wolf schon geschrieben hat - der Canyon verzeiht in dem Fall keinen Fehler.
Der Hauptunterschied neben den klimatischen Bedingungen zu den Alpen ist der (wie auch schon geschrieben ) das es erst mal runter geht.
In den Alpen kehrt man einfach um wenn man platt ist. Beim GC ist das eben das Problem - wenn man erkennt das man sich in irgendeiner weise übernommen hat - kann es zu spät sein.
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

emvau

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #23 am: 10.10.2005, 17:48 Uhr »
Zitat von: Easy Going
Zitat von: emvau
aber sorry, ohne dir zu nahe treten zu wollen: ich habe den eindruck, eure vorbereitung war nicht nur suboptimal sondern einfach dilletantisch!

Wie du jemanden nicht zu nahe treten willst und ihn dabei einen Dilletanten nennst - scheint mir ein seltenes Kunstwerk.


nun ich hoffe, dass du das nicht so auffasst, GreyWolf!

erst letztes wochenende habe ich einen fahrradreifen an einer stelle geflickt, wo das loch gar nicht war...  :lol: da hab ich mich wohl etwas dilletantisch verhalten ohne dilletant zu sein, so empfinde ich das zumindest. oder erst drei wochen zuvor: wintereinbruch in den alpen bis runter auf 1300 hm, der wetterbericht hatte es hinausposaunt und ich wußte das auch. die handschuhe waren trotzdem zuhause. war auch kein spass und selbst schuld. hab ich mich über meinen dilletantismus geärgert... :mad: ich hänge den begriff also nicht so hoch! ansonsten bestehe ich nicht auf diesen terminus und nehme ihn gerne zurück, falls es denn GreyWolf stört!

derartig grundlegende fehler sollten jedenfalls foren-mitglieder, die diesen threat gelesen haben, nicht mehr machen. dafür ist dieser threat ja auch da!

gruß

grimmi

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #24 am: 10.10.2005, 18:38 Uhr »
Pro
1. man benötigt nur ein Urlaubstag  :idea:
2. Den Canyon an einem Tag zu durchlaufen ist ein tolles Erlebnis
3. Man muss nicht allzuviel Gepäck mitschleifen und nicht im Canyon übernachten (dies ist ein besonders starkes pro für 5-Sterne-Hotel-Bewohner  :roll: )
 
Contra
1. Es ist sehr anstrengend (für mich war das ein pro, ab und zu möchte man ja auch mal ans "Limit" gehen)
2. es ist nicht ungefährlich

Ich hatte die Tour Anfang April gemacht und würde es auch wieder tun, allerdings niemals im Sommer, den schon bei damals nur 15-20 Grad kam ich ganz schön ins schwitzen...

Zitat
Und wenn ich unten ankomme und da einige Hütten sehe, gehe ich einfach mal davon aus, dass das die berühmte Ranch ist. Dass sie es nicht war, habe ich später dann auch festgestellt. Ausschilderung hatte ich übrigens nicht gesehen.

Diese Hütten sind nicht die Phantom Ranch  :?:  :bahnhof:
Wo ist die denn dann zu finden? Ich dachte auch, die paar Hütten (zugegeben, die waren sehr verlassen als ich damals vorbei kam) sind die Phantom Ranch :fire:

viele grüsse
grimmi


P.S. Im Postkartenarchiv von 2004 gibts eine Karte von grimmi aus dem Canyon, die hatte ich damals auf dem Camping Platz in der Nähe der Hütten (nicht Phantom Ranch!) geschrieben, und wie man sieht kam die Karte und somit auch ich wieder heil aus dem Canyon  :lolsign:
Cheers, Stefan

OWL

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #25 am: 10.10.2005, 19:51 Uhr »
Ich habe schon einige Erfahrungsberichte von Leuten gefunden, die in einem Tag runter und hoch sind oder an einem Tag runter und am nächsten Tag hoch. Interessant wären aber auch Berichte über die Alternative: Wie empfindet man den Canyon, wenn man den Aufstieg auch noch in zwei Tage teilt und an Indian Gardens übernachtet?

Quid licet Iovi, non licet bovi

emvau

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #26 am: 10.10.2005, 20:33 Uhr »
Zitat von: OWL
Interessant wären aber auch Berichte über die Alternative: Wie empfindet man den Canyon, wenn man den Aufstieg auch noch in zwei Tage teilt und an Indian Gardens übernachtet?


Also wir haben Engländer getroffen, die das genau so gemacht haben. Sie haben am Indian-Gardens-Abend zusätzlich die Verbindung zum KaibabTrail (siehe oben; freilich hin und zurück) gemacht und davon nur so geschwärmt. Erstens waren auf diesem Weg praktische keine Menschen und zweitens konnten sie da längere Zeit ein kalifornisches Kondor-Pärchen beobachten. Dazu die Abendstimmung. Muss toll gewesen sein! Allerdings waren sie 8 Wochen im Westen unterwegs und investierten deshalb gerne so viel Zeit. Für mich, der maximal drei Wochen verreisen kann, wäre das zu viel für den Grand Canyon! Ein weiterer Nachteil wären die 40 Pfund auf dem Rücken gewesen.

gruß

emvau

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #27 am: 10.10.2005, 20:38 Uhr »
Zitat von: grimmi
Pro

Diese Hütten sind nicht die Phantom Ranch  :?:  :bahnhof:
Wo ist die denn dann zu finden? Ich dachte auch, die paar Hütten (zugegeben, die waren sehr verlassen als ich damals vorbei kam) sind die Phantom Ranch :fire:

Bist Du auch den Kaibab runter?
Du hättest dem Weg (nahe des Trinkwasser) nach rechts folgen sollen!

Gruß

GreyWolf

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #28 am: 10.10.2005, 21:19 Uhr »
Die Hütten unten direkt am Fluss ist die Ranger Station. War auch bei uns vollkommen verlassen (was uns eigentlich zu denken hätte geben müssen). Die Phantom Ranch liegt dahinter in einem Seitental des GC, also Richtung North Rim- sieht man von der Ranger Station nicht und ich habe auch keine Schilder gesehen.

Zu emvau: Ich kann Deine Position gut verstehen und Du scheinst einige Ahnung zu haben.
Ich persönlich finde unsere damalige Vorbereitung nicht soooo "dilettantisch" - Gedanken genug hatten wir uns ja vorher genug gemacht - , sondern eher blauäugig. Man unterschätzt einfach die möglichen Probleme. Gerade deswegen habe ich ja auch diesen Tag ausführlich auf meiner HP geschildert, einschließlich aller meiner Fehler, damit andere daraus lernen können.

Zur Frage nach Essen/Trinken während des Aufstiegs: Trinken war ja kein Problem, gibt ja genug Wasser am Trail zum Auffüllen - wir hatten eher zuviel Wasser dabei.
Hungrig waren wir eigentlich auch nicht, da wir gut gefrühstückt hatten und dann ja noch die berüchtigten Birnen dabei hatten. Im Nachhinein ist mir klar, dass mehr Nahrung sicher besser gewesen wäre, wegen der Energie, die man braucht - unterwegs hatte ich das nicht so gemerkt (fight-flight-syndrom?).

Die Hauptprobleme waren sicher psychisch: die plötzlich auftretenden massiven Probleme, die die Wanderung plötzlich als bedrohlich erscheinen ließ. Dazu kommt, dass wenn man aufsteigt, kein Gefühl dafür hat, wie weit man noch laufen muss. Man sieht ja den Rim erst richtig zum Schluss, wenn man kurz davor ist. Die aufgestellten Entfernungstafeln, die die letzten 2(?) Meilen aufwärts stehen, fand ich dann eher deprimierend als hilfreich ("Immer noch 1 Meile....").

Sicher wäre es sinnvoll, die Tour in zwei Tagen zu machen und es locker angehen zu lassen. Das erfordert aber wieder einiges an Vorbereitung und auch an zusätzlichem Gepäck. Irgendwie die Wahl zwischen Pest und Cholera - naja, etwas besser, aber Ihr wisst was ich meine. Man bekommt es halt nicht geschenkt.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

OWL

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Re: Tageswanderung in den Grand Canyon
« Antwort #29 am: 11.10.2005, 11:24 Uhr »
Sind zwei Tage wirklich sinnvoll? Dann hat man das schwere Übernachtungsgepäck und muß trotzdem am 2. Tag die 1500 m hoch. Es sei denn, man geht am ersten Tag runter und gleich wieder bis Indian Gardens hoch.

Bei der Beschreibung von emvus Engländern zeigt sich ein weiterer Vorteil einer mehrtägigen Tour: Man hat Zeit, auch Abstecher von der vielbegangegen Hauptroute zu unternehmen. Ein weiteres Argument gegen die Eintagestour.

Quid licet Iovi, non licet bovi