usa-reise.de Forum

Autor Thema: Was wollt ihr in den USA?  (Gelesen 7014 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

nypete

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 11.199
Was wollt ihr in den USA?
« am: 10.08.2005, 10:27 Uhr »
Hallo,

ich habe mir viele Beiträge angeschaut, lese fast alle hier im Forum. Dabei fällt mit auf, dass es viele Berichte gibt, in den steht, wo Ihr gewesen seid, was Ihr gesehen habt. Tipps und Tricks, was man tun oder besser nicht tun sollte, wie das Hotel war und vieles mehr.

Was ich fast nie sehe ist, dass jemand über Kontakte, geschlossene Bekannt- oder Freundschaften berichtet, die über die üblicherweise gewechselten Floskeln hinausgehen.

Daher die vielleicht provokante Frage, was wollt Ihr in den USA? Nur das Land, die Landschaft und die Schönheiten erleben oder auch die Leute kennenlernen? Geht es darum, Vorurteile bestätigt zu bekommen oder steht Ihr den Eindrücken offen und vorbehaltlos gegenüber?

Eure Meinungen dazu schreibt uns bitte!
Gruß nypete


freddykr

  • Bastard Operator from Hell
  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 11.387
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #1 am: 10.08.2005, 10:51 Uhr »
Ich suche in Amerika (ich fasse mal USA/Kanada zusammen) vor allen Dingen schöne, relativ naturbelassene, spektakuläre Landschaften, wo ich wirklich mal so richtig abspannen kann.

Der Kontakt zu den Menschen ist mir nicht so wichtig. Wenn ich aber mit Leuten ins Gespräch komme, warum nicht. Und da ich kein Mensch bin, der sich abends noch in eine Kneipe setzt, passiert dies nicht allzu oft.

Ich glaub richtige Freundschaften können auf einer typischen Rundreise auch gar nicht entstehen. Das sind meistens erstmal flüchtige Bekanntschaften, die vielleicht zukünftig intensiviert werden könnten, wenn sie gepflegt werden.
Viele Grüße,
Danilo


Doreen & Andreas

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.808
    • http://www.neef-online.de
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #2 am: 10.08.2005, 10:56 Uhr »
Das läßt sich eigentlich über die USA hinaus ausdehnen.
Im Vordergrund einer so weiten Reise steht bei uns eigentlich immer das Erleben von Landschaft und Natur, wenn es sich anbietet natürlich auch sehenswerter Städte. Aber ein Land kennen zu lernen bedeutet in unseren Augen auch, etwas von der Lebensweise und Mentalität der Menschen mitzubekommen, soweit das in so kurzer Zeit möglich ist.
Daher bevorzugen wir eigentlich auch das Camping bzw. Motorhome. So kann man in der Natur übernachten und lernt auf den Campgrounds immer Leute kennen, mit denen man sich nett unterhält.
Tiefergehende Kontakte entwickeln sich eher selten, da die Begegnungen meist zu flüchtig sind. Um so herzlicher sind sie dann aber, wenn sich doch aus irgendwelchen Erlebnissen Freundschaften entwickeln.
Das sind eigentlich genau die Dinge, die zum Gelingen eines tollen Urlaubs beitragen, eben die Ereignisse und Begegnungen, die man nicht planen und nirgends buchen kann...
Viele Grüße,
Andreas
------------------------------
http://www.neef-online.de

BettinaW

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.944
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #3 am: 10.08.2005, 11:00 Uhr »
Na dann fange ich mal an.  :D

Ich bin begeistert von Land und Leuten  :herz: . Habe seit 1994 jedes Jahr ein paar Wochen in Nordamerika verbracht und hoffe, daß das noch ein paar Jahre so weiter geht.
Hauptsächlich will ich das Land kennen lernen. Aber ich bin auch nicht abgeneigt neue Leute kennen zu lernen...sei es nun nur kurz (oder vielleicht auch wie mancher meint oberflächlich) oder auch etwas besser.
Ich finde es nicht schlimm, sich einen ganzen Abend sich gut mit jemanden zu unterhalten und dann Servus zu sagen mit dem Wissen, daß man sich wahrscheinlich nicht mehr wieder trifft.
Ich habe aber auch schon eine andere Erfahrung gemacht. Beim Skifahren in Lake Louise, 1997, habe ich mich im Lift mit meiner "Beifahrerin" gut unterhalten...wir sind dann auch ein paar Abfahren zusammen gefahren und ich habe erwähnt, daß wir am Abflugtag bereits ganz bald in der Früh nach Calgary wollen, am Flughafen unser Gepäck aufgeben um dann den Tag noch in der Stadt verbringen zu können. Sie meinte sie hätte an diesem Tag frei und würde uns am Flughafen abholen und dann mit uns eine kleine Sightseeing-Tour machen. Fand ich echt nett und tatsächlich, am Abflugtag stand sie am Flughafen und hat uns noch den ganzen Tag Calgary gezeigt.
Wir hatten dann einige Zeit noch Briefkontakt, was aber mit der Zeit immer weniger wurde. Auch ein bisschen durch mein Verschulden, ich bin nämlich normalerweise ziemlich schreibfaul.  :oops:

Antje

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.627
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #4 am: 10.08.2005, 11:07 Uhr »
Hallo,

ich unterhalte mich gern mit Leuten, man kommt auch schnell ins Gespräch. Aber: ich habe mich ausgiebig mit der Mentalität befaßt und (ist auch erforscht worden unter der Rubrik:kulturelle Mißverständnisse) festgestellt: selten bis nie kommt ein in unseren Augen sehr freundschaftliches Gespräch wirklich in den Status, der tatsächlich als freundschaftlich einzustufen wäre.

Und wie will man bei einem oft nur 1 oder 2tägigen Aufenthalt sehr weit über freundlichen Small Talk hinauskommen?

Wir haben ja sehr gute Freunde (allerdings Deutsche) in San Francisco, die wir jährlich besuchen. Da gibt es dann auch Unternehmungen und Besuche bei deren amerikanischen Freunden. Das ist immer unheimlich nett und man fühlt sich auch absolut willkommen. Aber daraus entsteht dennoch keine weitergehende Freundschaft. Obwohl die sich immer freuen, wenn wir wieder da sind.

Ein echter Kontakt entsteht meiner Ansicht nach eher durch einen Schüleraustausch, ein Gastkind oder ein Au Pair Verhältnis. Daraus ergeben sich oft wirklich lebenslange Freundschaften.

Sonst: Mir ist immer freundlich entgegnet worden. Offene herzliche Leute, behilflich und mit netter Art. Ob das professionell oder echt gemeint ist, das ist mir eigentlich egal. Oft ergeben sich daraus nette Gespräche für ein Viertelstündchen oder eine Mahlzeit lang. Gute Tips, interessante Berichte. Mehr selten… Das reicht aber auch.

Viele Grüße

Antje

Micky McBenz

  • Gast
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #5 am: 10.08.2005, 11:09 Uhr »
Hallo! In den USA möchte ich gern das Land kennen und verstehen lernen. Dazu gehören neben Landschaften und Städten für mich ganz klar auch Leute, Mentalitäten, Lebensumstände usw.
Während eines Urlaubs ist es natürlich schwierig, tiefgreifende Einblicke zu bekommen. Dennoch wähle ich meine Urlaubsschwerpunkte und -aktiviäten oft ganz unterschiedlich, um mehere Seiten kennen zu lernen, z.B.:

-Besuch einer Sprachschule in Manhattan, gewohnt habe ich in einem Privathaushalt
-Reisen dem mit Auto durch nicht so ganz extrem touristische Gegenden und Städte
-Rundreise mit Suntrek, Campingplätze usw.
-Übernachtungen in Hostels und billigen Motels in schlechten Gegenden
-in den Städten oft Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln

Manchmal reise ich auch ganz allein durch die USA. Dann kommt man schneller in Kontakt, weil man sich nicht ausschließlich mit den Mitreisenden unterhält.

Easy Going

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.247
    • eumerika
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #6 am: 10.08.2005, 11:15 Uhr »
Hallo Peter,

mein erster Kontakt mit Amerika/USA waren nicht Landschaften oder Sights sondern eben das kennenlernen der Menschen drüben.
Mein erster Besuch in den Staaten 1990 begann bei unserer Familie in Texas (wohnten damals in der Nähe von Dallas).
Da wurden wir 3 Tage lang überall herumgereicht - überall herzlichst empfangen und zahlen durften wir auch nichts. Das war unser erster Eindruck von Amerika - die Leute und nicht die Landschaft.
Im laufe der Jahre bin ich sicherlich immer wieder wegen den herrausragenden Landschaften (für mich einzigartig in der Welt) nach Nordamerika gefahren - aber auch den Kontakt mit den Leuten habe ich gerne "mitgenommen".
Jetzt mit Kind ist es nicht mehr ganz so einfach - weil der abendliche Trip in die Kneipe zu einem Absacker dadurch oft entfällt  :wink: - und dadurch auch die Gelegenheit sich mal mit den Leuten vor Ort zu unterhalten etwas kleiner geworden ist - aber wenn sich irgendwo was ergibt und sei es an einem Aussichtspunkt oder sonstwo, warum nicht.
Gerade die Möglichkeit sich in Nordamerika aufgrund der doch allgemein halbwegs vorhandenen Englischkentnisse unterhalten zu können was ich in nicht-englisch-sprachigen Ländern weniger oder nicht kann - stösst mich von diesen Länder ehrlich gesagt etwas ab. Kommunikation gehört für mich also dazu - sonst kann ich mir nie ein - wenn auch nur subjektives Bild eines Landes machen.
Wie tiefgehend diese Kommunikation ausfällt hängt natürlich auch von der Situation und dem gegenüber ab - aber der Eindruck den ein Land dadurch vermittlet ist auf jeden Fall internsiver als wenn man sich gar nicht mit den Leuten austauscht/austauschen kann.

Fazit: Land und(wenn möglich) Leute egal wo auf der Welt
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

DocHoliday

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.246
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #7 am: 10.08.2005, 13:02 Uhr »
Auch für mich gehört ganz klar beides zu einem gelungenen Urlaub: Landschaft und Kontakte zu den Menschen. Gilt für jedes Reiseziel, fällt mir aber aufgrund mangelnder Sprachkentnisse (außer englisch) in englischsprachigen Ländern deutlich leichter.

Mein erster USA-Aufenthalt war mit 17 ein 6wöchiger Aufenthalt bei einer Gastfamilie im Rahmen eines von meiner Schule organisierten Schüleraustausch. Da habe ich zum ersten Mal die unkomplizierte Freundlichkeit der Amerikaner kennengelernt.

Bei den späteren Reisen stand dann eher Sightseeing im Vordergrund (Städte, die wunderbaren Landschaften des Südwestens). Da ich oft allein reise, habe ich aber natürlich auch immer Kontakte gesucht und gefunden (in den Nationalparks, beim essen, in Kneipen, in Las Vegas am Spieltisch :-), etc. ). Dabei haben sich gelegentlich auch Gespräche entwickelt, die über den zwanglosen Smalltalk hinausgehen (Politik, kulturelle Unterschiede Europa/USA, Fotografie, etc.).

Dass aus solchen Begegnungen, die ja bei Rundreisen in der Regel nur auf einen Tag/Abend beschränkt sind kaum Freundschaften entstehen können, finde ich nicht überraschend. Habe bisher selten erlebt, dass sich aus Urlaubsbekanntschaften (auch nach längeren Kontakten bei einem klassischen Pauschalurlaub) tatsächlich längerfristeige Bekanntschaften/Freundschaften entwickeln.
Gruß
Dirk

Juergen

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 912
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #8 am: 10.08.2005, 13:04 Uhr »
Hallo,

ich mache - in den USA und anderswo - nahezu ausschließlich für die Landschaft, eventuell auch das ein oder andere "man-made feature" (Gebäude, Brücke, Bergwerk, Museum) Urlaub.

Den Kontakt mit den Menschen in meinem Urlaubsland suche ich nicht, aber nicht etwa wegen der möglicherweise "anderen" oder "besonderen" Menschen dort, sondern weil mir generell nicht viel an Menschen außerhalb meines übersichtlichen engen Freundeskreises liegt. Ich mag das damit "entschuldigen", dass ich beruflich viel rumkomme und immer wieder, oft zu viel für meinen Geschmack, mit neuen anderen Menschen zu tun habe. Da tun 4 Wochen Ruhe im Urlaub, nur zu zweit und mit der Natur einfach gut.

Jürgen
Nur wo man zu Fuß war, war man wirklich ... [/color] [/b]

Scottie

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 116
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #9 am: 10.08.2005, 14:23 Uhr »
Bei mir ist das immer davon abhängig, wie lange ich wo und aus welchem Grund (Urlaub oder Dienst) bin.

Wenn ich länger an einem Ort bin, dann leg ich den Schwerpunkt schon auf die Menschen vor Ort. Das lohnt sich aus meinen Erfahrungen!! Wenn man erstmal gelernt hat, wer einem nur die typisch amerikanischen Floskeln um die Ohren haut und wer es ernst meint, können BBQs, Monday Night Football Abende, College- / Verbindungspartys ... dabei raus kommen. Das waren dann meist auch unvergessliche Ereignisse! In Bezug auf die Kontaktaufnahme zu den Locals find ich die südlichen Staaten einfach unschlagbar, speziell in South Carolina und Texas, sowie beim Surfen in Florida war das ganze total locker und unverkrampft! Anders war es da schon in den nördlichen Bundesstaaten (Virginia, D.C., New York). In einem kleinen Dorf in Virginia wurde ich sogar mit ner Schrotflinte in der Hand an der Tür begrüßt, dabei wollte ich doch nur höflich nach dem Weg fragen!! Zugegebener Weise war ich dann aber auch meist dienstlich drüben und war zum Kontakt regelrecht gezwungen (Hey, you're working with a german guy now? Why don't you bring him with you for dinner on friday?!) oder hatte genug Zeit und Lust für eine entsprechende Schwerpunktlegung.

Anders ist es, wenn ich im Urlaub drüben bin und mir ja eigentlich viel von der einzigartigen Natur oder "man build stuff" angucken will. Dann bin ich zwar auch für Gespräche offen aber der Schwerpunkt ist erstmal ein anderer!! Außnahmen bilden dann natürlich Städte, wo man abends mal ein wenig auf Piste geht oder Väterchen Zufall.

Generell finde ich es aber schade, wenn man 2 - 3 Wochen durch ein Land dampft und die Menschen dort nicht mal ein bisschen kennengelernt hat!! Ich hab bei Juergen hier im Forum den Spruch gelesen "Nur wo ich zu Fuß war, war ich wirklich!" Das sehe ich genauso, würde es aber um einen weiteren Satz ergänzen wollen: "Nur wenn ich wirklichen Kontakt mit den Einwohnern hatte, kenne ich ihr Land ein bisschen!". Und Kontakt ist für mich nicht ein kurzer Plausch an der Tanke, der Kneipe oder an der Fast-Food-Kasse! Dabei geht es mir bis zu einer gweissen Grenze immer um Einblicke in die Privatsphäre (verbal die Hose runterlassen), denn nur so kann man Menschen kennen und verstehen lernen (Warum wählen die blöden Amerikaner bloss schon wieder den Bush?? Warum sind die Amerikaner so patriotisch?? Warum ist die amerikanische Allgemeinbildung ziemlich mies??)!!

Ich kann nur Jedem raten, nicht nur die Sehenswürdigkeiten zu betrachten, sondern auch den Kontakt zu suchen!! Man wird es im Normalfall nicht bereuen, so jedenfalls meine Erfahrungen!!
Nobody said life would be easy!! Except my mom!!

If any letters are missing take them as a present!!

9 Wo Osten USA 1999; 9,5 Wo Osten USA 2000; 3 Wo Westen USA 2002; 3 Wo Westen USA 2005

Calamity Jane

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 222
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #10 am: 16.08.2005, 21:04 Uhr »
Bevor dieser Thread noch weiter in den unendlichen Tiefen des Forums verschwindet will ich auch noch was zu diesem sehr interessanten Thema sagen.

Mir ist nämlich genau das passiert, was ihr als nahezu unmöglich bezeichnet habt. Ich habe mich mit Amerikanern befreundet!
Aber der Reihe nach. Mein erster längerer Aufenthalt in den Staaten dauerte genau ein Jahr; als Au-Pair verschlug es mich nach Washington D.C. und dort geschah es zum ersten Mal. Ich verliebte mich in Land UND Leute! Zwei dieser "Leute" sind seit damals sehr gute Freunde, wir sehen uns so oft es geht, ich besuche sie, sie besuchen mich, wir feiern Hochzeiten zusammen, Taufen, Geburtstage....ich bin mir absolut sicher, es sind Freunde fürs Leben!

Ich bin seitdem jedes Jahr drüben gewesen und habe das Land weiter erkundet, und ich finde es immer noch absolut faszinierend, wie einfach man in Kontakt mit den Leuten kommt. Sei es das Schwätzchen beim Frühstück mit der Kellnerin, das wir doch alle schon mal in dieser oder einer ähnlichen Form geführt haben: "Where are you guys from" "oh, Germany, I have a friend whose brother was stationed in Ramstein" oder
beim Dinner mit dem Rentnerpaar aus Kentucky, das mitbekommt, das wir deutsch sprechen und sich 1 Stunde mit uns unterhält und uns anschließend sagt: "Whenever you are in Frankfort, Kentucky, just check the phone book for our name and give us a call! You are always welcome!"
oder im Texas Hill Country die Texanerin die uns ebenfalls deutsch sprechen hörte und im Vorbeigehen an unserem Tisch stehenblieb und uns
ihre komplette Lebensgeschichte auf deutsch erzählte, und sie war noch nie in Deutschland gewesen, kannte es nur aus den Erzählungen ihrer Eltern und wollte mal testen, ob "Fremde" sie denn auch verstehen können... und, und, und dergleichen ist mir hundertfach auf meinen Reisen passiert und ich fand und finde es jedes Mal wieder absolut spannend und unterhaltsam (im besten Sinne des Wortes)!

Ich glaube, mein Spaß an Kommunikation ;-) ist auch mit der Grund, warum wir uns vor einigen Jahren auf einer Reise durch Alaska mit zwei Texanern angefreundet haben, Adressen tauschten und uns seitdem jährlich besuchen, einmal die Woche telefonieren und uns ständig per mail
auf dem Laufenden halten. Eine echte Seelenverwandschaft! Im Urlaub entstanden! Freunde von ihnen glaubten, wir sind verwandt, so eng sind wir befreundet! Und auch hier bin ich mir sicher, das bleibt, und hält "lebenslang".

Also, was ich will in den USA ist eindeutig beides, die grandiose und einzigartige Landschaft und die Menschen, die einem die Zeit, die man in dieser Landschaft verbringt mehr als angenehm machen.

Viele Grüße
Jane

pierremw

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 6.077
  • Honi soit qui mal y pense!
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #11 am: 23.08.2005, 11:05 Uhr »
Hi,

ich möchte gerne an das posting von @Calamity Jane anschließen.

Die Vielfältigkeit der Landschaft, auch die unterschiedlichen Städte zu sehen und die Menschen kennenzulernen, sind für meine Frau und mich die Hauptgründe für unsere USA Reisen. Und: Mehrere Freundschaften haben wir auch geschlossen.

Eine Geschichte, so kurz wie möglich erzählt:
 
Während des LH- Fluges von FRA nach SFO anlässlich unserer zweiten USA Reise im Herbst 1991 saß ein Amerikaner neben mir auf einem der 'Raucherplätze', die es damals noch gab. Ich kam mit ihm irgendwo über Grönland ins Gespräch und wir leerten dann gemeinsam auf dem restlichen Flug zum Leidwesen meiner und seiner Frau, die ein paar Reihen vor uns saß, und auch der befremdet dreinschauenden Flugbegleiterin, die uns mit Eis versorgen musste, eine halbe Flasche Johnny Walker, die er im Duty Free erstanden hatte. Zum Abschied gab er uns - auch zum Leidwesen seiner Frau - die Telefonnummer und meinte, wir sollen uns doch melden, wenn wir Zeit hätten.

Wie sich später herausstellte, hatten beide gehofft, dass wir nie anrufen würden. Wir haben es doch getan und wurden 'zwangsläufig' zum Abendessen in ihr schönes Haus nach Livermore (ca. 65 Meilen südöstlich von SF) eingeladen. An diesem Abend begann unsere Freundschaft, die zu mehreren Besuchen der 'Californians' in Wien führte. (wo sie vorher nie waren, obwohl sie beide Mozart und Strauß lieben).

Auch wir nützen jede Gelegenheit, wenn wir in den Staaten sind, sie zu besuchen. Vergangenes Jahr haben wir erstmals Thanksgiving Day bei Ihnen verbracht und heuer wird es Weihnachten sein. Vorher kommen sie nach Wien, 'Christkindlmärkte leer kaufen' und wir fliegen dann am 15.12. gemeinsam nach SFO.
 
Inzwischen haben wir auch einige Freunde der Freunde kennen gelernt, die auch zu Freunden wurden, von denen uns ebenfalls schon so manche besucht haben.
 
Von der Ostküste, aus Ft. Lauderdale, FL stammt mein Cousin, der als 5-Jähriger in die USA emigrierte und seit 50 Jahren dort lebt, von dem ich nichts wusste und der mich - Internet sei Dank - ausfindig gemacht hat. Er kann noch in Deutsch schreiben (sogar grammatikalisch fast einwandfrei) und Deutsch sprechen macht ihm eine besondere Freude. Wir haben ihn und seine Frau vergangenes Jahr erstmals in Florida besucht und in zwei Wochen gibt es den Gegenbesuch.

So, ich hoffe das war nicht zu lang, aber ich wollte unsere Erlebnisse gerne weitergeben.
Never underestimate an old man with drumsticks!


Adam Deadmarsh

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 22
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #12 am: 24.08.2005, 22:35 Uhr »
Für mich ist es ganz klar die Tatsache das mich die Vielseitigkeit begeistert die mich im Urlaub ereilt. Tolle Großstädte, geniale Natur, Shopping mit dem Gefühl für meine Lieblings-New-Balance-Sneakers einfach nur die Hälfte wie in Deutschland bezahlen zu müssen.
Morgens auf dem Weg zur nächsten Tour bei Starbucks meine Latte Grande zu holen und die Gegend zu erkunden...das ist einfach geil...
und dann die Steaks <mjmjam> :lol:

Menschlich habe ich eigentlich keinerlei negative Erfahrungen machen müssen. Es ist sogar manchmal erstaunlich das man als Deutscher von den Leuten viel positiver aufgenommen wird nach unserer deutschen Geschichte wie man das annehmen sollte.
Ich hatte z.B. in Las Vegas die Freude lange mit einem Geschäftsmann der Bush favorisiert darüber zu sprechen wieso Clinton in Deutschland sehr angesehen ist und Bush nicht. Wieso Deutschland keinen Bock auf den Irak-Krieg hat und und und...
Er hat mit perfekt seine Meinung dargelegt und ist auch freundlich und interessiert auf meine Ansichten eingegangen. Ich hatte lange keine so fair mit gegenseitiger Achtung und Interesse geführte Diskussion.
Wer in den USA mit einem Lächeln unterwegs ist und das Motto beachtet "so wie man in den Wald schreit" fährt sicher gut...wie eigentlich immer im Leben  :D
STUTTGART WIZARDS & LA KINGS RULEZ

MARCO STURM RULEZ !

FLORIDA 1998

KALIFORNIEN QUERBEET 2004

SAN FRANCISCO NOV 2005

NY & INDIAN SUMMER TRIP COMING SOON !

franketo

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 606
Re: Was wollt Ihr in den USA?
« Antwort #13 am: 26.08.2005, 15:05 Uhr »
HI

In Amerika herumzureisen ist für mich in erster Linie eine Gefühlssache.
Ich unterscheide dabei nicht zwischen USA und Kanada. Wenn man diese wahnsinns Weite erlebt hat ist man versaut fürs Leben. Alles was dazukommt wie Essen, Leute, Städte sind Bonus.

Auf den Trips, die die meisten von uns unternehmen, ist es schwer wirklich Freundschaften zu schließen. Es kommt aber vor. Wir haben schon mehrfach Leute kennengelernt . Ein Paar aus Florida besuchen wir sogar ab und an und telefonieren recht häufig.


Gruss
Torsten

IkeaRegal

  • Gast
Re: Was wollt ihr in den USA?
« Antwort #14 am: 10.11.2005, 10:55 Uhr »
Mein erster USA-Aufenthalt findet im April statt (siehe Signatur). Auch wenn ich nur eine Woche drüben bin, erhoffe ich mir (gerade von NY) ersteinmal die Größe zu erleben, denn soetwas vergleichbares gibt es in Europa nicht. Paris, London, Berlin - alles tolle Städte, aber von der Größe und der Mächtigkeit her stellt New York sie locker in den Schatten. Und eben diese Größe fasziniert mich.

Für weitere Reisen sind natürlich auch die einzelnen Bundesstaaten geplant. Ich denke die nächsten Jahre bleib ich erstmal im Osten der USA und werde mich dann nach und nach gen Westen fortbewegen.  So dass ich in 10 Jahren ein großteil des Landes entdeckt hab. Die Natur, die Landschaften sind natürlich auch sehenswert und wer träumt nicht mal davon, in einer so unberührten Gegend Kilometerlang zu fahren und einfach nur die Stille/Leere um sich herum zu genießen? Mein Traum ist es allemal.