Montag, 09. Juli 2008Am AtlantikFrühmorgens wurden wir von einem wunderschönen Sonnenaufgang geweckt:
Es war einfach grandios. Hier müssen wir unbedingt noch einmal hin!
Nach dem Packen und einem sehr leckeren Frühstück hieß es dann leider Abschied nehmen. Unser nächstes Ziel war Lüderitz. Die Fahrt dorthin war problemlos, da durchgängig geteert. Lediglich der Abstecher zu den Wildpferden von Garub war etwas holpriger.
Die Herkunft der Wüstenpferde war jahrelang unbekannt. Einige glaubten, dass die Pferde von deutschen Schutztruppen zurückgelassen wurden, andere hielten sie für Nachkommen frei gelassener Tiere aus einer Pferdezucht. Sicher war nur, dass es sich nicht um echte Wildpferde handelt, da es diese in Südafrika niemals gegeben hat. Nach neuesten Forschungsergebnissen soll (im ersten Weltkrieg?) über dem Lager der südafrikanischen Armee bei Garub von einem deutschen Doppeldecker eine Bombe abgeworfen worden sein, wodurch hunderte Pferde in alle Himmelsrichtungen versprengt wurden. Die Nachkommen dieser südafrikanischen Pferde sind heute eine wirkliche Touristenattraktion.
Weiter ging's Richtung Lüderitz. Die Strecke führte zuerst noch an nett anzusehenden Graslandschaften vorbei. Hin und wieder sahen wir Strauße und Springböcke. Doch so langsam wandelte sich die Landschaft und wurde immer unwirtlicher. Dann tauchten die ersten Sanddünen auf. Nach dem Sand kamen die Felsen und das letzte bisschen Vegetation verschwand. Die Gegend hatte sich in eine absolute Mondlandschaft verwandelt. Warnschilder machten unmissverständlich klar, dass wir uns im (Diamanten-) Sperrgebiet befanden. Kolmanskop, die Diamanten-Geisterstadt, liessen wir links liegen - ein Besuch war am morgigen Tag vorgesehen. Von Lüderitz hatten wir uns eigentlich recht viel versprochen, ist es doch die einzige größere Stadt im Südwesten von Namibia. Umso größer war die Enttäuschung: eine mikrige Hauptstraße, viele herumlungernde Personen, schwerbewachte Geschäfte, miese Atmosphäre, kaum Sehenswürdigkeiten. Es war heiß und schwül (und das am Atlantik). Unser Hotel (Nesthotel) versöhnte uns ein wen ig, was aber vielleicht auch daran lag, dass wir uns eine Suite gönnten, die - unmittelbar am Meer gelegen, u.a. mit einem Balkon ausgestattet war. Auch einen Fernseher - sogar mit deutschem Programm - hatten wir, was sich später als sehr nützlich erwies (doch dazu am nächsten Tag mehr...). Wir machten uns wieder auf den Weg und beschlossen zum Diazpoint zu fahren, wo wir Flamingo beobachteten.
Die Bucht selbst war recht unspektakulär, aber man konnte es durch den stetigen Wind recht gut aushalten. Nach ein wenig Muscheln-sammeln fuhren wir zurück zum Hotel und genossen unsere Suite. Den Rest des Tages verbrachten wir auf dem Balkon und beobachteten das Meer.
Sogar Delfine konnten wir - wenn auch nur kurz - entdecken. Der Sonnenuntergang war nicht so spektakulär. Es war ziemlich bewölkt und die Sonne ging unbemerkt hinter den Wolken unter.
Nach einem durchschnittlichen Essen im hoteleigenen Restaurant verbrachten wir noch ein wenig Zeit vom Fernseher und gingen früh schlafen.
Unterkunft: Lüderitz Nest Hotel - Suite - komfortabel, gemütlich, eigener Balkon