So, jetzt schau ich mal meine Bilder durch, und dann gehts nachher auch weiter mit dem Reisebericht. Es kann ja nicht sein, dass ihr alleine und schiffbrüchig durch die Halong-Bucht treibt, nur weil ich mit Plätzchenbacken und Adventskranzbinden beschäftigt bin.
Sehr löbliche Einstellung
Mein Adventskranz ist schon fertig und der Plätzchenteig ruht bis morgen früh im Kühlschrank, ich freue mich dass ich heute weiter reisen darf
Den Adventskranz habe ich auch fertig. Der Plätzchenteig ist aber bisher über den Punkt "Butter auf der Heizung weich werden lassen" nicht hinausgekommen.
Aber jetzt werde ich mich gleich der widerspenstigen Butter widmen können, während ihr einen Urlaubstag auf See genießt. Viel Spaß!
Samstag, 5. NovemberHeute nacht bekomme ich nicht viel Schlaf. Als ich gegen zwei Uhr aufwache und das Licht anmache, sehe ich große Insekten über meinen Nachttisch laufen. Keine Ahnung, was es ist, ob harmlose Käfer, Bettwanzen, Kakerlaken oder andere unerfreuliche Vielbeiner, aber die nächsten zwei Stunden kann ich erst mal nicht wieder einschlafen. Ich sprühe mich schließlich gründlich mit Anti-Brumm ein und hoffe, dass ich damit auf Insekten aller Art möglichst abstoßend wirke.
Als ich um viertel nach sechs aufwache, bilde ich mir zwar ein, am ganzen Körper gebissen oder gestochen worden zu sein, aber das schiebe ich lieber auf meine Fantasie, ziehe mich an und gehe mit dem deutschen Paar frühstücken. Leider verlassen sie das Schiff heute schon, und so verabschieden wir uns gegen 8 Uhr, als sie mit einem kleineren Schiff zu einer Höhlenbesichtigung aufbrechen.
Eine halbe Stunde später klettern ich und 12 andere Passagiere ebenfalls in ein kleineres Schiff und nehmen Kurs tiefer in die Halongbucht hinein.
Unterwegs fahren wir noch zu einem schwimmenden Dorf, wo wir ein paar Kajaks abholen.
Dann fahren wir an immer steileren Felsen vorbei weiter in durch die Halongbucht.
Für uns steht heute ein Relax-Tag auf dem Programm: Sonnenbaden, Schwimmen, Kajakfahren und dazwischen Mittagessen. Unser Boot ankert irgendwo in der Halong-Bucht, umgeben von steilen Kalksteinfelsen, und einer davon hat einen kleinen Strand, nur für uns.
Das Mittagessen war eigentlich an diesem Strand geplant, aber wegen der steigenden Flut ist der kleine Strand zu schmal. Stattdessen fahren wir dort mit Kajaks hin. Ich teile mir mein Kajak mit einer netten Frau aus einer kleinen australischen Gruppe. Als ich an dem kleinen Strand aus dem Kajak steige, an den zerklüfteten Felswänden über mir die Palmen wachsen sehe, mich dann bei perfekter Luft- und Wassertemperatur ins Wasser wage und mich einfach in der Sonne treiben lasse, sind der lange Flug, die lärmenden Straßen von Hanoi, das frühe Aufstehen und Insekten aller Art schnell vergessen. Es ist wie ein Urlaubstag im Urlaub.
Mittags gibt es dann ein mal wieder sehr reichhaltiges abwechslungsreiches Essen an Bord des Bootes, und ich denke, ich sollte erwähnen, dass dazu auch wieder reichlich Bier getrunken wird, dann ruhen wir schläfrig in der Sonne, bevor wir noch einmal ins Wasser und in die Kajaks steigen. Es macht Spaß, an den Felswänden entlang zu paddeln, und an einer Stelle lassen wir uns durch einen kleinen Felsbogen treiben. Leider gibt es davon und von dem Strand keine Bilder, weil ich mich nicht traue, die Kamera mit ins Kajak zu nehmen. Aber immerhin kann man hier sehen, wo wir entlangpaddeln:
Auch die Crew unserer Bootes scheint den Tag in der Halongbucht zu genießen.
Am Nachmittag brechen wir dann wieder auf und besuchen eine Perlenfarm. Na ja, ein bisschen „Kaffeefahrt“ muss dann halt doch sein.
Weiter geht es dann vorbei an immer neuen Felsformationen bis zu der Bucht, in der unser Schiff ankert.
Als wir eine Stunde später wieder die Paloma erreichen, bin ich hundemüde. Das Paddeln macht sich dann doch in den Oberarmen bemerkbar, und trotz Sonnencreme Faktor 30 bin ich nur knapp an einem Sonnenbrand vorbeigeschrammt. Als ich frisch geduscht und halbwegs wieder hergestellt zum Abendessen gehe, sitzen dort schon die drei Australierinnen und lotsen mich an ihren Tisch. Mit viel Bier genießen wir das wieder mal richtig gute Abendessen. Es ist der Abschiedsabend, und eigentlich hatte ich vor, mir oben auf dem Sonnendeck wenigstens noch einen Cocktail zu genehmigen. Tatsächlich schaffen wir vier es aber nur noch bis zum Kaffee nach dem Essen, dann zieht es uns eine nach der anderen ins Bett. Immerhin kann ich noch ein paar Fotos von den Schiffen ringsum machen.
Um neun Uhr liege ich dann schon halb komatös in meiner Kabine und sprühe mich nochmal gründlich mit Anti-Brumm ein. Morgen will ich früh aufstehen und die Sonne über den Kalksteinfelsen aufgehen sehen.
Gute Nacht!