Danke Angie fürs Reparieren, du bist mein Held des Tages
Da ich morgen eventuell keine Zeit habe, geht es heute schon weiter.
6. Tag/Ausflug mit AugustinusYeahhh, heute gibt es endlich den langersehnten Ausflug mit Augustinus Hutapea, welchen wir schon per E-mail aus der Schweiz kontaktiert hatten. Und um gleich eines klar zu stellen: Es war klasse....!!!
5.45 Uhr klingelte der Wecker, dann hies es aufstehen und schnell an den Strand. Sonnenaufgang war angesagt.
Ein Frühstück lag in der Zeit auch noch drin.
Um 7.30 Uhr wurden wir in der Lobby abgeholt. Augustinus hat einen grossen Van und einen Chauffeur. So kann er sich voll und ganz uns widmen während der Fahrt.
Das Wetter war zwar bedeckt, aber kein Regen *gottseidank*
Gemeinsam mit Augustinus und seinem Fahrer fuhren wir zum Tannah Lot Tempel, welchen wir, obwohl berühmt wegen des Sonnenunterganges, extra am Morgen früh besuchten, um den Menschenmassen zu entgehen.
Der Tempel liegt wunderschön auf einem Felsen im Meer gelegen und zu unserer Zeit, um halb neun, waren wirklich noch kaum Leute da. Augustinus erklärte uns die Entstehung und Bedeutung des Tempels und schoss gleich auch Fotos von uns mit unserer Kamera. Bei Ebbe kann man bis zum Tempel gelangen, allerdings ist es Touristen nicht gestattet, diesen zu betreten.
Danach ging es weiter Richtung Norden, wo wir später dann einen Tempel im Regenwald besuche wollten. Doch zuerst hielten wir noch bei einer traditionellen Schnitzerei-Werkstatt an, welche Türen für die Tempel oder Hauseingänge und Leichenbetten, Schreine und so weiter herstellt. Die filigranen Schnitzereien haben uns fasziniert. Hier ist alles noch echte Handarbeit! Nur die "SUVA" sollte wohl nicht zu genau hinschauen, wenn es um Sicherheit am Arbeitsplatz, Schutzkleidung und so weiter geht.
Der nächste Halt ist in einer Reisemühle. Reis ist auch in Bali Hauptnahrungsmittel. Die Reismühle gehört einer Dorfgemeindschaft und ist sehr einfach gebaut. Als Antrieb wird ein 20 Jahre alter LKW-Motor genutzt.
Je weiter wir ins Landesinnere kommen, desto einfach leben die Menschen. Wasserbüffel gehören zum ganz normalen Erscheinungsbild.
Vorbei an den Dörfern fuhren wir auf einer weniger stark befahrenen Strasse zum Tempel im Regenwald. Sein Name ist: Pura Luhur Batu Karu. Natürlich mussten wir uns erstmal passend mit Sarong, Scherpe und Conny noch mit so einem Kopftuch der Männer kleiden. Das Kopftuch soll verhindern, dass die Gedanken der Männer abschweifen. Hier im Regenwald machte das Wetter dem Namen dann auch alle Ehre und es nieselte. Augustinus hat an alles gedacht und zaubert und Schirme aus dem Kofferraum hervor.
Der Tempel würde eigentlich am Fusse eines erloschenen Vulkans liegen, im Nebel konnte man diesen aber nicht sehen. Andere Touristen gibt es hier kaum.
Uns gefiel das viele Grün, die Menschen und die wirklich mystische Stimmung sehr. Als wir eintraffen wurden gerade die Frauen eines ganzen Dorfes auf die Ladefläche eines LKWs verladen um wieder zurück ins Dorf zu fahren. Eine andere Gemeinschaft hielt gerade eine Zermonie ab. Und Frauen waren in einer Art Vorhof am gestalten der Opfergaben.
Es war wirklich enorm schön und die Stimmung im Tempel war sehr gelassen. Die Frauen und Männer freuten sich über unser Interesse und schmunzelten darüber, dass auch Conny die traditionelle Kopfbedeckung trug, denn diese ist für Touristen wohl nicht Pflicht. Hier fühlen wir uns den Göttern nah....
Weiter ging es die Strasse entlang durch Regenwald, vorbei an Reisfeldern, bis zu einem kleinen Restaurant mit wirklich traumhafter Aussicht auf die Reisterassen, wo wir unser Mittagessen (traditionelles Buffet) einnahmen. Woooow, so eine tolle Sicht. Wir konnten uns kaum davon losreissen.
Immer wieder liess Augustinus uns aussteigen und wir gingen ein Stück zu Fuss, während der Fahrer schon mal vorfuhr.
Augustinus erklärt uns verschiedene Pflanzen und zeigt uns unter anderem auch die Kakaofrucht. Das weisse, fleischige Innere schmeckt übrigens hervorragend, wird aber nicht gross verwendet, da die Nutzung der Kakaobohne mehr einbringt.
So liefen wir auch an einem Reisfeld entlang, als Augustinus dem Reisbauer etwas zuruft, worauf dieser seine Arbeit unterbrach um uns eine Kokosnuss aufzuhacken und uns davon probieren zu lassen.
*leckerlecker*
Es sind Szenen wie diese, in der die einfache Bevölkerung uns willkommen heisst und uns ihr Leben zeigt, die uns tief berühren und die wir für immer in unseren Herzen festhalten.
Angekommen am Bratan-See besuchten wir die berühmte Tempelanlage im See, welche auch auf der 50'000 Rupieh Note abgebildet ist. Die Stimmung mit dem Nebel ist fabelhaft und wir geniessen den Moment.
Auch dieser Tempel gefiel uns ausgesprochen gut. Gleich gegenüber liegt auch eine Moschee...es zeigt, dass die Religionen durchaus miteinander klar kommen könnten.
Bei der Rückfahrt dann unser persönliches Highlight. Wir hielten an, um eine Kaffeemühle zu besuchen, Augustinus fragt an, ob wir einen kurzen Blick ins Innere werfen dürfen und wir wurden sogleich von einer Familie in ihre Küche eingeladen. Die Balinesen in den ländlichen Gebieten leben noch sehr traditionell und arm. In der kleinen, russgeschwärzten Küche röstete uns die Frau Erdnüsse über dem Feuer und auch Bananen wurden uns gereicht.
Die Kinder haben von Augustinus Schokolade gekriegt, welche er schon vorsorglich gekauft hatte. Danach gabs einen wirklich leckeren Kaffee (und wenn ich als Nicht-Kaffee-Trinkerin das sage ) Die Kinder wollten unbedingt mit Haus und Hof auf die Fotos, so dass aber auch noch die hinterste und letzte Katze angeschleppt wurde.
Wir fanden's einfach nur schön und waren bezaubert von der Freundlichkeit der Einheimischen.
In der Kaffemühle wurde uns dann 500 g am morgen frisch gerösteter Kaffe gemahlen, welcher uns Augustinus als Andenken schenkte. Die Mühle wird angetrieben von einem Mofa-Motor und gehört wieder der Kommune, welche damit einfach ihren persönlichen Bedarf abdeckt.
Letzer Halt war noch ein einheimischer Markt, bei welchem aber nur in Grossmengen für die Märkte im Süden verkauft wird. 34 Kilo Bohnen Wahnsinn, was da alles auf einen kleinen Pickup geladen wird.
Zurück beim Hotel, kommen wir gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang. Wir sind erfüllt von Glück und geniessen den Rest des Abends in einem Restaurant am Strand mit einem leckeren Essen und einem Cocktail.
Ein Höhepunkt unter all den schönen Momenten geht mit diesem Tag zu Ende. Der nächste Tag wird geruhsam...man muss sich ja auch von all diesen Eindrücken erholen!