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Länder und Reiseziele abseits von USA und Kanada => Bunte Reisewelt => Reiseberichte abseits von USA und Kanada => Thema gestartet von: DocHoliday am 03.10.2008, 16:34 Uhr

Titel: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 03.10.2008, 16:34 Uhr
Ist noch so leer hier in diesem Board.
Den Bericht habe ich zwar anderswo (http://www.usa-travelcenter.de/discoveramerica/wbb/wbb2/hmportal.php) schon mal eingestellt aber vielleicht hat ja noch jemand Interesse.

Do. 17.11.05

Das war ein ereignisreicher Tag. Morgens war ich noch arbeiten, um 14:00h war der Termin beim Notar, wo ich den Kaufvertrag für mein Haus unterschrieben habe, bzw. für einen Teil einer uralten halb verfallenen denkmalgeschützten Scheune, aus der einmal mein Haus werden soll. Noch wohnen nur Tauben, Mäuse und ähnliches Getier dort.
Anschließend hat mich der Makler von dort zum Flughafen nach Düsseldorf gefahren. Die Damen im Vorzimmer beim Notar haben ganz schön dämlich aus der Wäsche geschaut, als ich mit 2 dicken Reisetaschen, Kamerarucksack und Notebooktasche dort aufgetaucht bin. Haben wohl gedacht, ich will gleich da einziehen ;).
Nach dem kurzen Flug nach Heathrow habe ich mir in der BA-Lounge erstmal ein Gläschen Champagner gegönnt und mit mir selber auf Haus und Reise angestoßen.
Gleich geht es weiter nach Bangkok und nach kurzem Aufenthalt weiter nach Sydney.

Sa. 19.11.05

Der Freitag ist irgendwie auf dem Weg verloren gegangen. Der Flug war dank Meilenupgrade ganz angenehm aber ätzend lang. Incl. des Zwischenstops in Bangkok war ich etwa 27:00 h unterwegs. Um 7 Uhr hat der Flieger pünktlich in Sydney aufgesetzt, die Einreise war problemlos und flott und mein Gepäck hat es auch bis hierhin geschafft.

Schon auf der Taxifahrt in die Stadt habe ich einen ersten Eindruck von Sydney bekommen und auch schon einen ersten Blick auf die Oper werfen können. Zu meiner großen Überraschung war mein Zimmer morgens um 8 Uhr noch nicht bezugsfertig aber zumindest konnte ich mein Gepäck abladen und mich in einer Toilette ein wenig frisch machen und was frisches anziehen.

Danach ging es ohne Pause hinunter zum Wasser und eine halbe Stunde später saß ich bei bedecktem Himmel aber immerhin 20°C am Circular Quai und habe das weltberühmte Panorama mit Opernhaus und Harbour Bridge in mich aufgesogen und versuch zu realisieren, dass ich tatsächlich am anderen Ende der Welt in Down Under angekommen bin.

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Vom Circular Quai habe ich einen ersten Spaziergang durch „The Rocks“, den ältesten Stadteil von Sydney gemacht und bin auch schon mal ein Stückchen auf die Harbour Bridge gelaufen, um von dort oben ein paar Bilder zu machen bevor ich mir in einem netten Straßencafé ein ausgedehntes Frühstück gegönnt  und mir dabei die vorbei laufenden Sydneysider (so nennen die sich glaube ich) angeschaut habe.

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Satt und zufrieden habe ich mir anschließend einen kleinen Künstlermarkt angeschaut und war noch in der einen oder anderen Galerie für Aboriginal Art. Gekauft habe ich aber (noch) nichts. Das Sydney Visitor Center habe ich natürlich auch besucht und einige Karten und anderes Infomaterial eingesackt. Am Ende der Reise bin ich ja nochmal 4 Tage hier.
Später bin ich am Wasser entlang bis zum Opernhaus gelaufen und von dort dann durch den Botanischen Garten so langsam zurück zum Hotel.
Der botanische Garten hat mit sehr gut gefallen. Die Parkanlage ist wunderschön und man stolpert hier mitten in der Stadt förmlich über allerlei exotisches Viehzeug. Besonders die Flughunde, die dort überall in den Bäumen hingen haben es mir angetan.

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Im Hotel war immer noch kein Zimmer für mich bereit aber nachdem ich etwas herumgenölt habe von wegen über 24h Flug in den Knochen usw. hat sich der Rezeptionist erweichen lassen und mir ein kostenloses Upgrade auf eine Suite verpasst.
Wow, nicht übel! Schlafzimmer und Wohnzimmer über 2 Etagen und riesiges Bad. Alles sehr stylish und durchdesignt.

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Mir fällt nur gerade ums verrecken nicht mehr ein, wie das Ding hieß. War eine ehemalige Textilfabrik mitten in der Innenstadt, die äußerlich fast unverändert gelassen wurde und von innen komplett umgebaut mit Designhotel und chicem Nightclub,
Ich habe dann erstmal geduscht (endlich!) und ein wenig die Beine hoch gelegt (sprich ein Stündchen Bubu gemacht). Abends war ich nochmal in The Rocks, habe in einem kleinen Fischladen ganz lecker gegessen und in einem Pub noch ein Bier getrunken, bevor ich relativ früh im Bett war.

Wahnsinn:: Ich bin tatsächlich in Australien!
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 03.10.2008, 20:56 Uhr
Hallo Dirk,


auf deinen Reisebericht freue ich mich sehr, zumal ich selbst schon 3x in Australien war :D
Den Namen des Hotels, dessen Zimmer fantastisch aussieht, konnte ich trotz reichlich googlen auch nicht herausfinden. Vielleicht wird's noch.

Freue mich schon, wenn es weiter geht!

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: americanhero am 03.10.2008, 21:01 Uhr
auch wenn ich den tollen Bericht von dir schon kenne, fahre ich gerne noch einmal mit.  :wink:


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 03.10.2008, 21:51 Uhr
Hab' das Hotel gerade mit Google Maps Umgebungsdsuche gefunden.

Es ist das Establishment Hotel (http://www.merivale.com/#/establishment/hotel).

Angie, ich würde gerne ein s für den Threadtitel kaufen. Autralien sieht irgenwie doof aus.

Edit: Hoppala, ganz schön teuer gworden der Laden. An demselben WE im November, an dem ich da war, 380 bis 450 Aus$! Ich habe glaube ich 250 bezahlt.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 03.10.2008, 21:55 Uhr
Hab' das Hotel gerade mit Google Maps Umgebungsdsuche gefunden.

Es ist das Establishment Hotel (http://www.merivale.com/#/establishment/hotel).

Angie, ich würde gerne ein s für den Threadtitel kaufen. Autralien sieht irgenwie doof aus.

Ok, s-Einkauf wird entgegen genommen. Wenn du möchtest, trage ich das Establishment Hotel in deinem 1. Beitrag ein und streiche dafür deinen Text "Mir fällt nur gerade ums verrecken nicht mehr ein, wie das Ding hieß.".
Anschließend würde ich, wenn du einverstanden bist, diesen Beitrag hier löschen, da er nicht mehr nötig wäre.

Aber jetzt gehe ich mal mit den s spazieren :wink:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 03.10.2008, 21:58 Uhr
Lass ruhig so stehen. Ein bisschen Unterhaltung zwischen den Reiseberichtkapiteln schadet ja nicht.

Verlauf' Dich nicht mit dem s ;)
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 03.10.2008, 22:01 Uhr

Ok, es bleibt alles so stehen und die s bin ich auch schon losgeworden, ohne mich zu verlaufen ;-)

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 03.10.2008, 23:03 Uhr
So. 20.11.   Sydney

Morgens, aus dem Bett gequält, ausgecheckt und mit dem Taxi zum Flughafen, um nach Yulara, dem Flughafen am Ayers Rock oder Uluru zu fliegen. Dort gab es dann die böse Überraschung: Qantas hatte irgendwann den Flugplan geändert und den Flug eine Stunde vorverlegt. Explorer Fernreisen war angeblich auch davon informiert worden, hatte es aber wohl nicht für nötig gehalten, mich davon in Kenntnis zu setzen. Und nun war mein Flug natürlich weg und einen weiteren Flug nach Yulara gab es an diesem Tag nicht!  :evil: :evil: :evil:

Zum Glück war Qantas wenigstens so kulant, mir nicht noch einmal das Geld für den Flug abzuknöpfen und mir einen Platz für den nächsten Tag zu reservieren. Nachdem ich mich bei einer Zigarette auf dem Bürgersteig etwas abgeregt hatte, habe ich versucht, an einem Internetterminal ein Bett für die Nacht aufzutreiben. Mein Hotel von letzter Nacht war natürlich ausgebucht. Schließlich fand sich im Holiday Inn in The Rocks noch ein bezahlbares Zimmer.

Also mit dem Taxi wieder zurück in die Stadt. Zu allem Überfluss war auch das Wetter nicht gerade dolle, so dass ich, statt den Blick auf den Ayers Rock den Circular Quay im Dunst und Nieselregen „genießen“ durfte. Also habe ich meinen Frust im „Fotune of War“, angeblich dem ältesten Pub Sydneys, in diversen Bierchen ertränkt und mich dabei zumindest nett mit einigen Locals und Touristen unterhalten. Nach dem ausgedehnten Frühschoppen war der Frust etwas erträglicher, das Wetter aber immer noch nicht besser, so dass ich mich ohne schlechtes Gewissen einem Nachmittagsschläfchen hingeben konnte. Abends gab es dann nur noch eine Kleinigkeit zu essen irgendwo in der Nähe des Hotels bevor es relativ früh ins Bett ging.
Insgesamt ein absolut verlorener Tag. Nichtmal Fotos habe ich genacht.
Danke Explorer! :evil: :evil:

Mo. 21.11.   Ayers Rock

Den Weg zum Flughafen kenne ich jetzt!
Diesmal hat alles problemlos geklappt und bald konnte ich mir durch das eine oder andere Wolkenloch das Outback von oben anschauen. Kurz vor der Landung der erste Blick auf den Uluru. Auch aus der Höhe schon ein eindrucksvoller Anblick, allerdings in der Mittagssonne eher braun statt rot. Leider hatte ich meine Kamera im Gepäckfach, wo ich natürlich jetzt nicht dran kam. Der Flughafen war „niedlich“, eine Blechhütte mit einem Gepäckband und auch nur einem Mietwagenschalter für alle Firmen, wo man den jeweiligen Agent erstmal herantelefonieren musste.
Als Mietwagen wartete ein weißer Nissan Patrol 4WD auf mich. Jetzt also volle Konzentration darauf, auf der falschen Seite der Straße zu fahren. Nach einchecken im Ayers Rock Resort (besseres Motelzimmer für viel Geld, man merkt, dass die ein Monopol haben) bin ich gleich weiter in den Uluru-Kata Tjuta NP.
Nach ein paar Meilen dann hinter einer Kurve der erste Blick auf Uluru unter einem grandiosen Schäfchenwolkenhimmel.

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Schon ein toller Anblick, wie sich dieser riesige rote Monolith da aus der ansonsten völlig flachen Wüstenlandschaft erhebt. Auf dem weiteren Weg zeigte der Fels immer neue Gesichter, je nach Blickrichtung und Sonneneinfall. Deshalb dauerte es dank vieler Fotostopps auch etwas bis ich die so genannte Sunset-Viewing Area Am Beginn der Rundstraße um Uluru erreicht habe. Dort habe ich mir ein wenig länger Zeit genommen, um den Anblick auf mich wirken zu lassen. Dank der Lektüre von Bruce Chtawins Buch kannte ich ja schon einige der Mythen der Aboriginals, die sich mit Uluru befassen. Mit diesem Hintergrund gewinnt das Bild des Felsen noch eine zusätzliche Dimension.

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Anschließend bin ich einmal um den Rock herum gefahren und habe unterwegs ein paar kleinere Wanderungen (eher Spaziergänge) gemacht. Aus der Nähe merkt man erst, wie zerklüftet der von weitem scheinbar so massive Berg wirklich ist. Überall kleine Schluchten, Einschnitte, Überhänge usw..

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Auch die „Ameisenstraße“ (die mit Stahlseilen gesicherte Route zum Aufstieg auf den Felsen habe ich mir angeschaut. Wegen der großen Hitze (inzwischen war das Thermometer auf etwa 40° geklettert) war der Aufstieg aber gesperrt. Ich hätte aber sowieso nicht hinauf gewollt. Wäre mir so vorgekommen, als wenn ich im Kölner Dom quer über den Altar latschen würde.

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Für weitere Aktivitäten war es mir zu heiß und außerdem fingen die Millionen von Fliegen langsam an zu nerven. Also habe ich mir am späteren Nachmittag das Visitor Center mit der Ausstelleung über die Kultur der Aboriginals angeschaut. Gut gemachte Ausstellung, durchaus sehenswert.
Ca. 90 Minuten vor Sonnenuntergang war ich zurück an der Sunset-Viewing Area. Anfangs standen außer meinem nur ein oder 2 Autos auf dem Parkplatz aber das änderte sich im Laufe der Zeit gründlich. Je später es wurde, umso voller wurde der Parkplatz. Leider kamen nicht nur die Touri-Massen sondern auch die Wolken bis der Himmel 30 Minuten vor dem erwarteten Sonnenuntergang  komplett zugezogen war. Genau hinter Uluru zogen jetzt drohende Gewitterwolken auf.

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Ein paar Schweizer, die neben mir ihr Stativ aufgebaut hatten, erzählten, dass am Abend vorher der Sunset komplett ins Wasser gefallen war, weil pünktlich ein ordentlicher Schauer herunterkam. Deutsch war übrigens die dort am häufigsten gehörte Sprache.
Da ich ja nur diesen einen Abend dort hatte, habe ich trotz der drohenden Wolken eisern ausgeharrt. Und ich wurde belohnt. Kurz bevor die Sonne hinter dem Horizont versank, fand sie noch eine Lücke zwischen Wolken und Horizont und der Ayers Rock leuchtete vor schwarzen Gewitterwolken feuerrot auf. Ein Wahnsinnsbild, der Berg brannte förmlich!

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Innerhalb einer Viertelstunde habe ich fast 1 GB an Bildern fabriziert. Nachdem die Sonne bereits untergegangen war produzierte sie zum Abschied noch einen flammend roten Wolkenhimmel, dann war die Show vorbei.

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In der einsetzenden Dunkelheit wälzte sich ein ganzer Autokonvoi zurück zum Resort. Ich hatte schon beim Check-In einen Tisch in einem der Restaurants reserviert. Die Idee, die „paar Meter“ dorthin zu Fuß zu gehen, war nicht so toll. Das Resort war doch größer als gedacht – nach kaum 40 Minuten über unbeleuchtete Straßen war ich endlich da. Das Essen war aber wenigstens gut und zurück habe ich den Shuttlebus genommen.
Dann bin ich sofort todmüde ins Bett gefallen und morgen klingelt um 4:30h der Wecker damit ich pünktlich um 6 Uhr am EIngang des NP stehe (Öffnung des Parks) und den Sonnenaufgang bewundern kann.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 03.10.2008, 23:17 Uhr
Wowwww!!!!! Das sind spitzenmäßig gute Fotos :daumen: :daumen:

Erinnerungen werden wach - seufzzzz... Ist schon 9 Jahre her, als ich beim Ayers Rock, Kata Tjuta und dem Kings Canyon war.

Das Ayers Rock Resort ist wirklich riesig. Wir mussten damals, da wir bereits längere Zeit unterwegs waren, wieder mal Wäsche waschen. Allein um zur Laundry zu finden, brauchten wir 1 Stunde, die 2. Stunde verbrachten wir damit, zum Zimmer zurück zu finden :lol:

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 04.10.2008, 10:47 Uhr
Di. 22.11.   Kata Tjuta (Olgas) - Kings Canyon

Um 5:00 klingelte der Wecker (Ich habe mir dann doch noch eine halbe Stunde mehr Schlaf  gegönnt). Ausgecheckt und gepackt hatte ich schon am Abend. Nach einer schnellen Dusche und einem Kaffee ging es pünktlich los und um kurz vor sechs stand ich vor dem Gate des Nationalparks und wartete auf die Öffnung um 6:00h. Schon hier gab es einen regelrechten Stau. Weiter ging es im Konvoi Richtung Uluru. Da ich keine Lust hatte, auch den Sonnenaufgang zwischen Menschenmassen zu genießen, bin ich kurz entschlossen rechts abgebogen und Richtung Kata Tjuta (Olgas) gefahren. Nach etwa 40 km, auf denen ich die Geschwindigkeitsbegrenzung im Park zugegebener weise etwas großzügig ausgelegt habe, war ich noch vor Sonnenaufgang am Aussichtspunkt mit Blick auf die runden Felsen der Olgas. Hier musste ich den Sonnenaufgang nur mit 5 oder 6 weiteren Besuchern teilen. Zuerst habe ich mal einen Blick zurück gewagt und mir mit dem Tele Uluru vor Sonnenaufgang angeschaut.

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Dann waren die knubbeligen runden Felsen der Olgas dran. Sowohl die Einzelansicht als auch der Panoramablick, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Felsen treffen, waren sehr hübsch. So spektakulär wie am Abend vorher war das Schauspiel diesmal zwar nicht aber gelohnt hat sich das frühe aufstehen auf jeden Fall.

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Vor allem hatte ich so den Vorteil, den Trail durch das Valley of the Winds schon recht früh beginnen zu können. Das war auch gut so, denn das Tal machte seinem Namen gar keine Ehre. Es war windstill und die Sonne brannte schon früh erbarmungslos auf mich herab. Später am Tag wäre diese Wanderung sicher eine Quälerei geworden. So war es zwar heiß aber noch auszuhalten. Nach etwa 3 Stunden durch rote Felsen und über karge Ebenen mit vielen Gum Trees (Eukalyptus) war ich gegen 10:30h zurück am Auto.

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Nach einem Tank- und Einkaufsstop im Resort habe ich mich mittags auf den Weg Richtung Kings Canyon gemacht. Die Fahrt ging über etwa 400 km durch’s Outback. Kurz nachdeem ich das Resort verlassen hatte, konnte ich neben der Straße eine ganze Herde wilde Kamele bewundern. Zumindest sahen sie wild aus, d.h. kein Zaumzeug o.ä.. Leider hatten es die Tierchen etwas eilig und mein Kamerarucksack lag noch im Kofferraum, so dass es keine Bilder davon gibt.
Unterwegs ein kurzer Stop am Mt. Connor und irgendwo an einem Parkplatz am Wegesrand mit ein paar Fotos mit rotem Sand, grünen Eukalyptus und einem tiefblauen Himmel mit wunderbaren Schäfchenwolken (so habe ich mir das Outback vorgestellt!).

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Am späten Nachmittag habe ich den Kings Canyon erreicht.

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Eigentlich hatte ich vorgehabt, noch den Kings Canyon Walk zu machen aber das Thermometer am Trailhead zeigte immer noch fast 40°, so dass ich diese Tour auf den nächsten Morgen verlegt habe und nur ein wenig an dem Bach im Canyongrund entlang gelaufen bin. Auch dabei wurde es mir noch warm genug.

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Da soll es dann morgen hochgehen:

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Im Hotel habe ich mir erst mal ein schönes kaltes Bier aus der Kühlbox gegönnt und anschließend den Whirlpool mit freier Sicht in die Wüste genossen (der Pool war in einem wintergartenartigen Erker mit Glas rundum). Danach war es Zeit für das leckere und nicht gerade billige Buffet. Austern, Shrimps und diverses sonstiges Meeresgetier mitten in der Wüste. Das hatte was!
Ins Bett ging es wieder relativ früh, denn morgen wird ein langer Tag. Erst die Wanderung am Rim des Kings Canyon entlang und anschließend 300 km Schotterpiste der Mereenie Loop Road bis zur West MacDonnell Range.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 04.10.2008, 13:00 Uhr
Erst die Wanderung am Rim des Kings Canyon entlang

Ich fülle schon mal meine Wasserflaschen ab. Wir machten diese Wanderung seinerzeit Ende Dezember (übrigens auch die Valley of the Winds in den Olgas) und es war enorm heiß. In meiner Tagebuchaufzeichnung las ich soeben "42,4° C im Schatten". Bin schon gespannt, was du zu erzählen hast.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Schneewie am 04.10.2008, 17:43 Uhr
Da werden doch die Erinnerungen an 2007 wieder wach, wo wir auch Australien bereist haben.

Deine Bilder vom Ayers Rock sind einfach klasse.....  :D

Wir haben das Rote Zentrum letztes Jahr so beschrieben:

http://home.vr-web.de/~stender/Australien07/Ayers%20Sydney.html

Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, wollen wir 2011 wieder nach Australien reisen.
Da kanst Du und alle anderen die schon dort waren, sicherlich bei der Planung helfen.


Jetzt aber erst einmal weiter mit Deinem Bericht.  :D
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 05.10.2008, 13:16 Uhr
Mi. 23.11.   Kings Canyon – West Macdonnell Range

Aufstehen wieder vor Sonnenaufgang und gleich los zum Trailhead des Kings Canyon Walk. Der erste kurze aber steile Anstieg hoch zum Canyonrand lag so noch im Schatten (das Foto ist von gestern). Ins schwitzen gekommen bin ich aber auch so.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051122-_MG_0278Bearbeitet.jpg)

Am Rand des Canyons läuft man durch eine fast surreale Landschaft mit kargen Felsen, z.T. brainrockartigen Strukturen und nur einigen wenigen Bäumen, die es irgendwie geschafft haben, sich dort festzukrallen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051123-_MG_0294Bearbeitet.jpg)

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Zwischendurch immer wieder tolle Ausblicke fast senkrecht in die Schlucht hinunter. Die Bezeichnung „Grand Canyon Australiens“ ist zwar ziemlich übertrieben aber eindrucksvoll ist dieser Canyon auf jeden Fall.So bis 100m geht es teilweise senkrecht herunter.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051123-_MG_0303Bearbeitet.jpg)

Am Ende des Canyons dann ein Abstieg über diverse Holztreppen zum Garden of Eden, einem permanenten Wasserloch tief unten zwischen den Felsen mit üppiger grüner Vegetation. Hat tatsächlich was Paradiesisches. Man kann dort auch schwimmen, das Wasser ist aber eisekalt, weil da unten nie die Sonne hinkommt. Als bekennendes Weichei habe ich mir das Bad gespart.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051123-_MG_0316Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051123-_MG_0305Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051123-_MG_0314Bearbeitet.jpg)

Der Rückweg auf der anderen Seite brachte am Anfang noch einige schöne Einblicke in den Canyon.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051123-_MG_0318Bearbeitet.jpg)

Einen Hamburger Rock habe ich dort nicht gefunden aber immerhin einen Bulettenfelsen kann ich vorweisen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051123-_MG_0326Bearbeitet.jpg)

Der Rest war dann nicht mehr so spektakulär. Inzwischen war es schon wieder so heiß, dass auch bergab noch der Schweiß in Strömen floss.

Im Visitor Center habe ich mir das Permit für die Mereenie Loop Road besorgt und mich auf den Weg gemacht. Die ersten Meilen waren eine durchgehende Baustelle und hier kamen mir auch einige Roadtrains entgegen. Wenn einem so ein Riesentruck mit 3 oder 4 Hängern auf einer Schotterstraße entgegen kommt, bleibt nur eins: So weit wie möglich rechts ran und anhalten, um dem Steinchenregen zu entgehen. Die Jungs kennen kein Erbarmen und brettern mit unverminderter Geschwindigkeit durch.
Nach dem Ende der Baustelle wurde es dann wirklich einsam. Auf den gesamten 300 km habe ich vielleicht noch 5-10 Autos gesehen. Insgesamt war die Piste in recht gutem Zustand bis auf jede Menge Waschbrett. Also bin ich so schnell gefahren, das das Auto über die Waschbrettrillen „hinwegflog“. Bei fast schnurgerader Piste kein Problem.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051123-_MG_0328Bearbeitet.jpg)

Allerdings hatte ich nicht mit den Selbstmordabsichten der lokalen Känguruhs gerechnet. Hinter einer kleinen Kuppe sprang mir so ein suizidales Tierchen direkt vors Auto. Prinzipiell weiß ich zwar das bremsen und ausweichen auf einer solchen Waschbrettpiste bei 80 oder 90 km/h keine gute Idee ist aber wenn so ein dunkler Schatten plötzlich vor das Auto springt reagiert man halt instinktiv und versucht auszuweichen. Das wäre fast in die Hose gegangen. Das Auto hat sofort jegliche Bodenhaftung verloren und angefangen sich zu drehen. Zwischendurch war ich mir eigentlich sicher, dass sich die Kiste gleich überschlagen würde, aber irgendwie bin ich dann doch auf allen vier Rädern wieder zum stehen gekommen. Zwar neben der Piste und gegen die Fahrtrichtung aber unversehrt! Beim Versuch, auf die Strecke zurück zu kommen hätte ich mich fast noch festgefahren aber dank Allradantrieb mit Geländeuntersetzung habe ich es dann doch geschafft. Wäre ja auch zu peinlich gewesen, irgendwem erklären zu müssen, wie man es geschafft hat, auf schnurgerader Strecke von der Straße abzukommen.
Nachdem ich mich von dem Schock erholt hatte, verlief der Rest der Fahrt recht ereignislos.

Erster Stopp unterwegs war Gosses Bluff, ein Krater der wohl durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist (so ganz einig sind sich die Experten da nicht). Ich habe mich dort in der Mittagshitze nur zu einem Minispaziergang aufraffen können. Immerhin konnte ich dort aber zum ersten Mal ein Känguru bewundern, dass es nicht auf mich abgesehen hatte. Es hat aber leider nicht lange genug angehalten, um sich knipsen zu lassen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051123-_MG_0330Bearbeitet.jpg)

Danach ging es über Tylers Pass (eigentlich mehr eine kleine Anhöhe), von wo man eine schöne Aussicht in die Weite des Outbacks und zurück auf Gosses Bluff hatte.

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Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, noch einen Abstecher zum Palm Valley im Finke NP zu machen und dort eine Nacht im Auto zu verbringen aber aufgrund des in Sydney versapperten Tages fehlte mir dazu leider die Zeit.
Am Beginn der MacDonnell Range ging es über einige km relativ ruppiger Schotterpiste zur Redbank Gorge, einer von einem Seitenarm des Finke River in die Felsen gegrabenen Schlucht mit einer permanenten Wasserstelle.

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Sehr einsam und schön anzusehen. Nach einer kurzen Wanderung durch das ausgetrocknete Flussbett, auf der mich mal wieder die Fliegenscharen zum Wahnsinn getrieben haben, erreicht man den kleinen See. Wasser mitten in der Wüste hat einfach immer etwas faszinierendes. Rund ums Wasser gab sich auch die Vogel- und Reptilienwelt ein munteres Stelldichein.

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Als ich zum Auto zurück kam erwartete mich eine böse Überraschung. Der linke Hinterrreifen war platt.
Bei der Inspektion des Hinterrads stellte ich fest, das eine der Radmuttern fehlte und die anderen ziemlich locker waren. Die hatte wohl beim letzten Reifenwechsel jemand nicht richtig festgezogen. Insofern hatte der Platten schon fast wieder was Gutes. Besser so als bei voller Fahrt ein Rad zu verlieren!
Die nächste üble Überraschung ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Wagenheber und Schraubenschlüssel waren zwar vorhanden aber die Kurbel für den Wagenheber fehlte. Definitiv nicht mein Tag!
Bei dem Versuch, den Wagenheber unter der Hinterachse mit dem Griff des Schraubenschlüssels viertel Umdrehung für viertel Umdrehung hochzukurbeln hatte ich schon etwa eine halbe Stunde fluchend und schwitzend unter dem Auto verbracht (bis dahin hatte ich nicht das Gefühl, dass er sich nennenswert bewegt hatte), als zu meinem Glück ein anderes Auto auf den Parkplatz gefahren kam. Nachdem ich die ratlosen Gesichter der Besitzer dieses Wagens bei meiner Frage nach einem "Jackhandle" gesehen und richtig interpretiert hatte, verlief der Rest des Gesprächs auf deutsch recht problemlos. Nach Konsultation des Manuals haben wir schließlich die Kurbel gefunden und siehe da, die Wagenheberkurbel eines Bushcampers passt auch beim Nissan Patrol.
Mit dem richtigen Werkzeug ausgestattet war der Radwechsel dann kein Problem.
Inzwischen war es allerdings schon recht spät geworden, so dass ich ohne weitere Stopps zu meinem Hotel an der Glen Helen Gorge gefahren bin. Auch hier merkte man wieder, dass es weit und breit keine Alternative gibt. Die Zimmer waren höflich ausgedrückt "basic" und mit 120€/Nacht trotzdem weit entfernt von billig. Dafür war aber wenigstens das Essen im Hotelrestaurant gut (und das Bier schmeckte nach den Anstrengungen des Tages auch hervorragend).

So sieht übrigens das Räppelchen aus, von dem Ihr Euch die letzten Tage durchschaukeln lassen habt:

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Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 05.10.2008, 13:57 Uhr
Wenn einem so ein Riesentruck mit 3 oder 4 Hängern auf einer Schotterstraße entgegen kommt, bleibt nur eins: So weit wie möglich rechts ran und anhalten

Das wäre aber mindestens so suizidal wie das Känguru :wink: Ich fahre in solchen Situationen eigentlich immer links ran :wink:

Wagenheber und Schraubenschlüssel waren zwar vorhanden aber die Kurbel für den Wagenheber fehlte.

Ev. fehlende Werkzeuge sind der Grund, weshalb wir bei der Übernahme eines Bushcampers dermaßen lästig und penetrant sind. Und es hat noch jedes Mal etwas gefehlt, einmal - wie bei dir - die Kurbel für den Wagenheber, ein anderes Mal der Kompressor und einmal der Wagenheber selbst. Toll, wenn man dann die Kurbel hat, aber den Wagenheber nicht :lol: Es wurde aber jedesmal alles Fehlende innerhalb kürzester Zeit organisiert und wir hatten dadurch keinen nennenswerten Zeitverlust.

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 05.10.2008, 14:08 Uhr
Wenn einem so ein Riesentruck mit 3 oder 4 Hängern auf einer Schotterstraße entgegen kommt, bleibt nur eins: So weit wie möglich rechts ran und anhalten

Das wäre aber mindestens so suizidal wie das Känguru :wink: Ich fahre in solchen Situationen eigentlich immer links ran :wink:

Wo Du recht hast, hast Du recht!  :D :D
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 05.10.2008, 14:17 Uhr

Also muss ich mir für den Rest deines Urlaubes keine Sorgen mehr um dich machen, dass du falsch ran fährst :wink: :abklatsch:

Und sei getröstet: Mir ist im Outback vom Northern Territory, in der Nähe von Daly River (nicht Daly Waters) mit ziemlicher Geschwindigkeit ein Bagger auf meiner Seite entgegen gekommen. Drei Leute bekamen Basedow-artige Augen - der Baggerfahrer, Michael und ich. Ging aber gut aus, denn ich warf den Blinker an - somit konnte der Baggerfahrer meine Absicht erkennen - und fuhr rechts (ja, rechts :wink:) ran. Manchmal kann also das rechts ran Fahren durchaus empfehlenswert sein :wink:

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Easy Going am 05.10.2008, 21:01 Uhr
Wunderschöne Bilder - toller Bericht - da geht einem Reisefan das Herz auf.  :D
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: RedZed am 06.10.2008, 09:15 Uhr
Bin auch dabei :-). Das Foto vom Uluru ist ja wirklich allererste Sahne! Manchmal wird Geduld eben belohnt!
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Doreen & Andreas am 06.10.2008, 10:43 Uhr
Ich habe Deinen Bericht bereits an anderer Stelle begeistert mitverfolgt, Dirk.
Aber schön, daß Du ihn nun auch hier einstellst...  :daumen:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 06.10.2008, 21:19 Uhr
Donnerstag, 24.11.05 Glen Helen - Alice Springs

Nachdem ich gestern recht früh im Bett war, hatte ich auch kein Problem aufzustehen, als um 5 Uhr der Wecker klingelte. Ich hatte mir schon bei der Ankunft einen kleinen Hügel an der Straße als geeigneten Aussichtspunkt für den Sonnenaufgang ausgeguckt.
Von dort hatte man eine wunderbare Aussicht auf den Mt. Sonder, den höchsten Berg der West MacDonnell Range.
Es war toll anzusehen wie der vorher im Zwielicht relativ langweilig aussehende Berg schließlich von den ersten Strahlen der hinter mir aufgehenden Sonne erreicht wurde und sofort in einem tiefen rot förmlich zu glühen begann. Aber auch in der Gegenrichtung gabe es schon vor Sonnenaufgang interessante Motive.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051124-_MG_0347Bearbeitet.jpg)

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Nach der ersten Fotosession bin ich noch den kurzen Weg zur Glen Helen Gorge gelaufen. Eine richtige kleine Oase mit grünen Wiesen, Bäumen und kühlem klaren Wasser.

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Leider war das Schilf drumrum recht sumpfig, so dass ich mir nasse Fü?é geholt habe. Aber was tut man nicht alles für ein Foto ...
Zurück in der Lodge habe ich mir einen Kaffee und ein paar Spiegeleier gegönnt und das Auto beladen. Dann ging es weiter zur Ormiston Gorge. Auch hier hat ein Nebenarm des Finke River eine tiefe Schlucht in die Bergkette gegraben. Schon erstaunlich , dass ein Fluss, der nur zeitweise Wasser führt, so etwas bewirken kann.

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In letzter Zeit scheint aber mal wieder etwas mehr Wasser heruntergekommen sein, denn das Pegel war so hoch, dass der Rundweg durch die Schlucht teilweise überspült war.
So bin ich nur etwas am Ufer herumgelaufen und habe dann noch den Ghost Gum besucht, der einsam auf einem ansonsten kahlen Felsen steht.

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Weiter Richtung Alice Springs (seit Glen Helen übrigens wieder auf asphaltierter Straße) lagen als nächstes die Ochre Pits am Wegesrand. Hier haben die Aboriginals Ocker für die Herstellung von Farben gewonnen. Nicht besonders spektakulär aber zumindest schöne Farben und einige interessante Informationstafeln.

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Danach noch ein kuzer Stop beim Ellery Big Pond bevor es Zeit war, sich auf den Weg zu Standleys Chasm zu machen.

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Standleys Chasm (benannt nach der ersten Lehrerin in Alice Springs) ist eine nur wenige Meter breite Felsspalte. Fast den ganzen Tag liegt sie im Schatten, nur mittags steht die Sonne für maximal eine halbe Stunde so hoch, dass Licht bis auf den Boden der Schlucht fällt und die roten Felswände zum leuchten bringt.

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Wird in jedem Reiseführer (zu recht) als eines der Highlights der West Macdonnell Range beschrieben. Um so erstaunter war ich, dass ich, als ich pünktlich um 12 dort ankam, der einzige Besucher war. Vielleicht lag es auch daran, dass selbst Australier es für schwachsinnig halten bei über 40°C durch die Mittagshitze zu laufen. Ganz unrecht hätten sie nicht ;).

Kurz vor Alice Springs bin ich dann noch einmal vom Highway abgebogen um Simpsons Gap zu besuchen.
Dort habe ich mich eine Weile ruhig in den Schatten gesetzt in der Hoffnung, eins der dort lebenden Black Footed Rock Wallabies (sehr selten gewordene kleine Felsenkängurus) zu Gesicht zu bekommen.
Nach langem warten habe ich dann auch zweimal eins der Tierchen über die Felsen huschen sehen. War aber jeweils kaum zu erkennen, da sie sich mit ihrer Fellfarbe kaum von den Felsen abheben und außerdem sehr flink sind.

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In Alice Springs habe ich mich auf der Suche nach meinem Hotel erst ein paar mal verfahren, habe es dann aber schließlich doch noch gefunden. Sehr schick mit schönen großen Zimmern und einer tollen Gartenanlage. An der Rezeption habe ich mir nochmal bestätigen lassen, dass die Abholzeit für die schon von zu hause gebuchte Ballonfahrt am nächsten Morgen tatsächlich um 3:45 Uhr ist.  :zuberge:
Na das wird eine kurze Nacht!
Nach einer erfrischenden Dusche bin ich noch ein wenig durch den Ort gelatscht (ohne Kamera), habe im Bojangles (einem  ziemlich touristischen aber trotzdem netten Saloon)ein oder zwei Bierchen getrunken und Später im Overlanders Steakhouse gegessen. Ganz uriger Laden, der auf australischen Saloon macht. Als Vorspeise gab es eine Platte mit Känguru, Kamel, Krokodil und Emu, als Hauptgericht Barramundi, schmeckte alles nicht schlecht und satt geworden ist man auch. Wen's interessiert: Drovers blowout (http://www.overlanders.com.au/droversblowout.shtml)
Dazu gab es Livemusik von einem australischen Country-Sänger. Na ja, wer's mag.
Um kurz nach 10 lag ich im Bett um wenigstens noch ein paar Stündchen Schlaf zu bekommen.

Und in ein paar Stunden geht es in die Luft zur ersten Ballonfahrt meines Lebens  :D :D
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Schneewie am 07.10.2008, 12:42 Uhr
Wir waren letztes Jahr auch im Bojangels, allerdings essen.

War ein ganz nettes Lokal. Sein Essen bestellte man an einer Theke, bekam eine nummer auf den Tisch und das Essen wurde später gebracht. Die Getränke mußte man sich selber holen, fanden wir aber nicht so schlimm.


Ansonsten hat uns Alice Springs nicht soo gut gefallen, ist aber halt die größte "Stadt" dort....  :wink:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Utah am 07.10.2008, 16:15 Uhr
Hallo Dirk!

Bei deinen Bildern muß man neidlos anerkennen, du hast es drauf!!!  :verneig: :verneig: :verneig:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 07.10.2008, 21:08 Uhr
Hallo Dirk!

Bei deinen Bildern muß man neidlos anerkennen, du hast es drauf!!!  :verneig: :verneig: :verneig:

 :oops: Darfst wieder aufstehen ;).

Bei diesen fantastischen Landschaften kann man gar keine schlechten Bilder machen.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 07.10.2008, 21:11 Uhr
Freitag, 25.11.05 Alice Springs – Adelaide

Nach kaum 41/2 Stunden war die Nacht auch wieder vorbei. Im Halbschlaf unter die Dusche, angezogen, schnell noch einen Kaffee gemacht und eine Zigarette geraucht. Dann stand ich um 3:40 h an der Hotelrezeption. So gegen 4:00h wurden wir (inzwischen waren noch 4 andere Frühaufsteher dazu gekommen) mit einem Kleinbus mit viel versprechendem großen Anhänger abgeholt. Also 20 Minuten Schlaf sinnlos verschenkt!   :twisted: ;)
Nachdem wir in zwei weiteren Hotels noch ein paar Gäste eingesammelt hatten, ging es dann aus der Stadt heraus zum geplanten Startort. Der erste Platz, den wir ansteuerten war wegen ungünstigen Windes nicht geeignet, so das wir noch ein Stück weiter fuhren. Inzwischen war es eine ganz ordentliche Karawane aus kleineren Bussen, SUVs und diversen Hängern mit den Ballons geworden.
Irgendwo mitten in der Pampa wurde dann in immer noch stockfinsterer Nacht begonnen, die Ballons auszuladen und zu befüllen. Der Anblick, als die ersten Brenner angingen und die Ballons förmlich zu glühen begannen, war schon mal klasse.

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Nach einer kurzen Einführung für die Passagiere hoben dann nach und nach im Licht der allerersten Sonnenstrahlen die Ballons ab (insgesamt waren es fünf, jeweils mit 12 Passagieren). 

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Absolut faszinierend fand ich die völlige Stille, sobald der Brenner ausgeschaltet wurde. Ohne jede Windgeräusche glitten wir lautlos über die Landschaft unter uns. Unser Fahrer (oder wie immer das richtig heißen müsste) war ein gebürtiger Tscheche, der seinen Spaß mit uns hatte. Erst ließ er den Ballon kurz über dem Boden auf einen Baum zu treiben, während er in die andere Richtung blickte, um dann kurz vorher den Brenner volles Rohr heizen zu lassen, so dass wir wie im Expresslift nach oben sausten, was die ersten etwas blassen Gesichter hervor rief. Der Brenner ist übrigens überraschend laut und die empfohlene Kopfbedeckung ist tatsächlich sinnvoll. Obwohl ich ganz außen stand, wurde es richtig heiß  von oben.
Ein paar Känguruhs und einige Pferde haben wir von oben gesehen. Ansonsten schienen wir die einzigen lebendigen Wesen in/über dieser kargen Landschaft zu sein. Ab und zu konnten wir von oben bewundern, wie unser Begleitfahrzeug auf schmalen Schotterpisten versucht, uns zu folgen.

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Nach einer guten halben Stunde Flugzeit begannen wir mit der Landung. So ganz hat es unser Pilot nicht geschafft, direkt bis zum Begleitfahrzeug zu kommen, so dass einige Mitreisende aussteigen durften und den knapp über dem Boden schwebenden Ballon etwa 100 m bis zum Hänger ziehen, wo er dann sanft auf der Ladefläche landete. Bei der Aktion habe ich mir an den harten und scharfen Halmen des Wüstengrases ordentlich die Beine verkratzt. :traen:

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Nach gemeinschaftlichem verpacken des Ballons bretterten wir mit einem Affenzahn über diverse Waschbrettpisten zum Ausgangspunkt der Tour zurück, wo inzwischen das „Gourmet-Breakfast“ vorbereitet worden war. Der versprochene "Champagne" war übrigens irgendein australisches Kribbelwasser der Sonderangebotsklasse mit Fruchtsaft gemischt und gefrühstückt habe ich auch schon besser. Aber deshalb hatte ich die Tour ja auch nicht gebucht.

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Nach dem Verkauf der unvermeidlichen Souvenirfotos und allerlei Merchandising-Artikeln wurden wir gegen 9 h wieder bei unseren Hotels abgesetzt.
Nach einer erneuten Dusche habe ich meine Klamotten gepackt und ausgecheckt. Der Flug nach Adelaide sollte gegen 18:00h gehen, also hatte ich noch etwas Zeit. Am liebsten wäre ich noch ins Rainbow Valley gefahren aber dazu war mir die Zeit dann doch ein wenig knapp. Also habe mich mit dem Alice Springs Desert Museum vorlieb genommen, das sich vom Konzept her mit dem in Tucson vergleichen lässt. Diverse lokale Tierarten in großzügigen naturnahen Gehegen.
Ich habe mir zunächst einige Vogelvolieren angeschaut, besonders der lachende Hans hat mit gut gefallen.

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Dann musste ich aber recht schnell festgestellen, dass es nicht allzu viel Spaß macht, am frühen Nachmittag bei über 40° im Schatten durch einen Park zu laufen, der so gut wie keinen Schatten bietet.

Also bin ich in der Stadt noch irgendwo einen Schluck trinken gegangen und dann recht früh zum Flughafen gefahren, habe mein Auto bei Avis abgegeben und mich in eine Flughafenlounge gesetzt und einen Happen gegessen.
Der Flug nach Adelaide war ereignislos. In Adelaide erwartete mich ein bedeckter Himmel und ein Sch**ßkaler Wind. Nach einchecken im Hotel habe ich mich ein wenig in der Stadt umgesehen. Machte einen netten Eindruck mit recht vielen älteren Gebäuden (viktorianisch, wenn mich nicht alles täuscht).
Der Versuch, noch irgendwo in Ruhe ein Bier zu trinken, scheiterte daran, dass an diesem Wochenende die australische Version des Spring Breaks stattfand. Die Stadt und insbesondere alle Kneipen und Bars waren proppenvoll mit Kids, die ihren Highschool-Abschluss feierten und erfolgreich bemüht waren, sich so schnell wie möglich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken.
Da die letzte Nacht sowieso sehr kurz war, hatte ich aber auch kein Problem damit, mich recht frühzeitig in mein Bettchen zu verziehen.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: HeikeME am 07.10.2008, 21:31 Uhr
Die Fotos sind einfach nur Wahnsinn. Da bekommt man sofort Fernweh.

viele Grüße
Heike  8)
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 08.10.2008, 00:00 Uhr

Die Ballooning-Fotos sind wieder einmal Spitzenklasse :daumen:

Machte einen netten Eindruck mit recht vielen älteren Gebäuden (viktorianisch, wenn mich nicht alles täuscht).

Täuscht dich nicht :wink:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 08.10.2008, 11:08 Uhr
Samstag 26.11.05 Adelaide – Kangoroo Island

Die fehlenden Stunden Schlaf von vorletzter Nacht habe ich jetzt aufgeholt ;).
Ausgeschlafen und frisch geduscht habe ich mir ein reichhaltiges Frühstück im Hotelrestaurant gegönnt. Das Wetter war ohnehin mies (bedeckter Himmel und ein kalter Wind), so dass ich mir Zeit lassen konnte.
Ein Taxi hat mich quer durch die Stadt zu Apollo gebracht, wo ich nach etwas Wartezeit meinen Adventure Camper entgegen nehmen konnte. Ein Allrad Camper mit relativ viel Platz und ordentlichen Offroad-Fähigkeiten. Im Gegensatz zu den USA gilt die Versicherung hier auf allen regulären Straßen, incl. Dirtroads. Die Aussage des Apollo-Angestellten war, dass alle Straßen, die eine Nummer haben, erlaubt sind. Dazu gehören in Australien durchaus auch schon mal Trails durch ausgetrocknete Bachbetten und ähnliches. Zur Ausstattung des Campers gehörte sogar ein Satelliten-Notfall-Sender, mit dem man in Fall der Fälle einen Notruf absetzen und seine Position durchgeben könnte. Hätte bei Benutzung 100€ Gebühr gekostet aber das wäre mir dann wohl ziemlich egal.

Nach Einweisung in die Technik und verstauen des Gepäcks bin ich zum nächsten Supermarkt gefahren, um Vorräte und ein paar andere Kleinigkeiten zu kaufen. Danach habe ich mich quer durch Adelaide gequält, bevor ich die Landstraße zur Fleurie Peninsula erreicht habe. Die Strecke nach Cape Jervis war landschaftlich ganz nett aber leider war das Wetter immer noch ziemlich unfreundlich, so dass ich auf Zwischenstops weitgehend verzichtet habe. Nur eine Kaffe- und Pinkelpause habe ich mir erlaubt.
So war ich viel zu früh am Fährhafen. Um die Wartezeit zu verkürzen habe ich an einem Imbisswagen am Hafen Fish & Chips und ein Bier eingefahren und mich ein wenig mit ein paar Einheimischen unterhalten. Als ich die Fähre auftauchen sah bin ich zurück zu meinem Camper. Ich stand ja schließlich ganz vorne in der Schlange und wollte niemanden aufhalten. Wie sich herausstellte hätte ich mir durchaus Zeit lassen können. Von den Jungs, die die Fähre beluden, wurden fast alle an mir vorbei gewunken. Als ich dann endlich an der Reihe war, sollte ich rückwärts die Rampe hoch in eine Lücke, die für mich deutlich schmaler aussah als mein Camper. Und das in einem Auto, das ich nicht kannte und in dem man nicht mal nach hinten gucken konnte!  :zuberge: Mit Hilfe des freundlichen Einweisers, der alle Geduld der Welt hatte, ging das dann aber doch überraschend problemlos.

Den Beginn der Überfahrt habe ich noch auf Deck miterlebt aber nach einer Viertelstunde hat mich der kalte Wind nach drinnen getrieben.
Etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang sind wir in Penneshaw angekommen. Ich hatte vorher im Internet einen Campground für die erste Nacht auf Kangaroo Island herausgesucht, habe mich aber auf dem Weg dorthin völlig verfranst. Weil ich irgendwann keine Lust mehr hatte zu suchen, bin ich einfach ein Stück die Küste nach Westen gefahren bis ich an der Browns Bay (oder so ähnlich) einen einfachen CG gefunden habe, den ich ganz für mich allein hatte.
Nachdem ich den Camper schlaffertig gemacht hatte, war es höchste Zeit für ein Sonnenuntergangsbild.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051126-CRW_9788Bearbeitet.jpg)

Danach habe ich im Dämmerlicht noch die Parade der Pelikane und Möwen abgenommen, mir schnell ein Bütterken geschmiert und bin aus der aufziehenden Kälte in den warmen Schlafsack geflüchtet.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051126-CRW_9783Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051126-CRW_9785Bearbeitet.jpg)

Zum schlafen war es noch zu früh. Also habe ich mein Notebook noch ein wenig als DVD-Player genutzt und mir zumindest den Anfang eines Bob Dylan Films angeschaut, den ich in Adelaide gekauft hatte, bevor ich die erste Nacht in meinem neuen "zuhause" genossen habe.

So sieht es übrigens aus, mein neues zuhause:

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051127-_MG_0547Bearbeitet.jpg)
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Fistball am 08.10.2008, 11:38 Uhr
Mann, das ist ja wieder ein toller Bericht, mit herrlichen Bildern.

Genau diese Reise hab ich auch schon seit einem Jahr in der Planung. Leider sind die Preise für Bussines Class dorthin doch ziemlich hoch, ich muss also noch etwas sparen für Australien.

Deshalb werde ich in 2009 wohl nochmals nach USA reisen, das halten meine Beine auch in der Touristenklasse aus.

Gruß Claus
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 08.10.2008, 12:23 Uhr
Ich habe diese Tour auch nur gemacht, weil ich genug Meilen für ein Upgrade gesammelt hatt. Busi hätte damals bei Qantas 3200€ gekostet.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Schneewie am 08.10.2008, 12:34 Uhr
Bin mal gespannt, wo Du nun weiter herfährst.

Wir wollen 2011 evlt. von Melbourne die Great Ocean Road nach Adalaide fahren, von daher ist Dein Bericht super spannend und auch informativ.  :D
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 08.10.2008, 19:49 Uhr
So sieht der Apollo Camper übrigens von Innen aus:

(http://www.australien-wohnmobile.de/apollo-wohnmobilvermietung/apollocampers_images/advcamper_interior.jpg)

Links sieht man den Kühlschrank, hinten rechts die Klimaanlage (für CGs mit full Hookup). Das Brett, auf das man frontal draufschaut, lässt sich ausziehen und wird so zu einem Doppelbett. Sieht dann ungefähr so aus:

(http://www.salamandatravel.com/australia/campervan-rental/apollo/images/advcamper_camper01.jpg)

(Noch kleiner habe ich es nicht gefunden ;))

Ich bin Euch noch die Karten der letzten Tage schuldig:

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/Ade---Kan.jpg)

Weiter ging es so:

Sonntag 27.11.05 Kangaroo Island

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/Kan-Kan1.jpg)

Morgens war das Wetter leider nur unwesentlich besser. Überwiegend bedeckt und ein kühler Wind, aber immerhin trocken.
Für heute standen der Osten und Norden der Insel auf dem Plan. Erstes Ziel war American River, ein kleines Örtchen gegenüber der Pelican Lagoon mit einem netten Strand und einer kleinen Pelikan-Kolonie.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051126-CRW_9810Bearbeitet.jpg)

Besonders einer hatte es mir angetan. Der hat auf seinem Pfahl förmlich für mich posiert und sich zu meiner Erheiterung sogar als Handwerker versucht.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051126-CRW_9813Bearbeitet.jpg)

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In Kingscote habe ich in einem Cafe ein zweites Frühstück und vor allem einen großen heißen Kaffee zu mir genommen und etwas eingekauft. Fotos habe ich aus irgendeinem Grund keine gemacht.
Frisch gestärkt bin ich von dort zuerst auf Asphalt, später auf Schotterpisten zur Stokes Bay gefahren. Unterwegs bin ich an so einer Art ausgetrocknetem See vorbei gekommen, in dem dutzende abgestorbene Bäume standen. Eine faszinierende und fast schon surrealistisch anmutende Szenerie.

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Die Stokes Bay hat mir recht gut gefallen. Ein breiter weißer Strand, den ich fast für mich alleine hatte und zumindest zeitweise auch schöne Wellen.

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Eine kleine Bretterbude lockte mit Fish&Chips und kühlem Bier. Ich habe es mal wieder mit Oscar Wilde gehalten: Ich kann allem widerstehen, außer der Versuchung. Lecker war es! ;)

Eigentlich hatte ich geplant, noch zu den Billygoat Falls zu fahren, habe aber die richtige Abfahrt verpasst. Da ich diesen Fehler erst bemerkt habe als schon der Leuchtturm vom Cape Borda Lighthose vor mir auftauchte, hatte ich auch keine Lust mehr, zurück zu fahren. Statt dessen habe ich bei inzwischen immer besserem Wetter eine schöne Wanderung um das Cape gemacht und mir den Leuchtturm angeschaut.

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Dort habe ich auch den Obolus für meinen heutigen Übernachtungsort bei Scott Cove gelöhnt und mich noch eine Weile mit dem Ranger dort unterhalten, der ganz froh war, etwas Abwechslung zu haben. Ich war wohl heute der erste und einzige Besucher. Die meisten bleiben halt doch an der Südküste der Insel.

Inzwischen konnte man über das Wetter nicht mehr meckern. Zwar noch ein wenig windig aber blauer Himmel und strahlender Sonnenschein.

Am Campingplatz angekommen habe ich mich  ein wenig im umliegenden Wald umgesehen bevor ich es mir für ein Stündchen mit einem kühlen Bierchen und einem guten Buch in der Sonne gemütlich gemacht habe.

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Danach wurde der Gaskocher eingeweiht. Ich habe ein ganz ordentliches Steak mit einer Art Ratatouille und Nüdelchen hin bekommen. Zusammen mit der Flasche australischem Rotwein war es ein echtes Festessen.
Für morgen steht endlich mal eine längere Wanderung durch den Ravine des Casoars auf dem Programm und danach der Flinders Chase NP.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 08.10.2008, 21:41 Uhr
Eigentlich hatte ich geplant, noch zu den Billygoat Falls zu fahren, habe aber die richtige Abfahrt verpasst. Da ich diesen Fehler erst bemerkt habe als schon der Leuchtturm vom Cape Borda Lighthose vor mir auftauchte, hatte ich auch keine Lust mehr, zurück zu fahren.

Wirklich entgangen ist dir aber nichts. Die Wanderung zu den Billy Goat Falls ist zwar recht nett, wir sahen auch ein Echidna, aber von den Falls hätten wir uns mehr erwartet:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11046/_0321-Billy_Goat_Falls_Walking_Trail-19.jpg)
Billy Goat Falls

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 09.10.2008, 09:33 Uhr
Montag 28.11.05 Kangoroo Island (Ravine des Casoars, Flinders Chase NP)

Morgens war der Himmel leicht bedeckt aber es war angenehm warm. Nach Katzenwäsche, schnellem Frühstück und packen war ich früh am Trailhead des Ravine des Casoars Hike. Der Ravine des Casoars ist ein Waldgebiet überwiegend aus Eukalyptusbäumen bzw. Mallee Scrub und heißt so, weil irgendein französischer Offizier die Emus, die es damals hier wohl gab mit Kasuaren verwechselt hat.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051128-_MG_0573Bearbeitet.jpg)

Der Weg führt durch mehr oder weniger dichten Wald an einem Bach entlang zur Küste hinunter. Unterwegs konnte ich eine ganze Weile lang zwei Bushkangaroos beobachten, die sich nicht im mindesten durch mich gestört fühlten.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051128-_MG_0570Bearbeitet.jpg)

Ein paar Meter weiter habe ich auch herausgefunden, wo das Geraschel im Unterholz herkam, das ich schon seit einiger Zeit bemerkt hatte.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051128-_MG_0568Bearbeitet.jpg)

Ein Echidna oder Ameisenigel war da auch Nahrungssuche. Diese kleinen Kerlchen sind zusammen mit dem Schnabeltier die einzigen überlebenden Ursäugetiere, eierlegende Säuger, die nur noch in Australien und Neuguinea vorkommen. War gar nicht einfach ein brauchbares Foto von dem kleinen Kerl hinzubekommen, weil ich kein Tele dabei hatte. Immer wenn ich nahe genug für ein Bild an ihn herankam, rollte er sich zusammen. Irgendwann hat es aber doch geklappt.

In der Nähe der Küste weitete sich der Bach zu einem richtigen Fluss und mündete schließlich an einem kleinen Sandstrand ins Meer.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051128-_MG_0562Bearbeitet.jpg)

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Was auf dem mittleren und unteren Bild wie ganz normaler Strand aussieht, entpuppte sich leider als echter Treibsand. Überall da, wo die trockene Kruste an der Oberfläche nicht dick genug war, stand man schnell bis zu den Knien im flüssigen Sand und hatte Probleme, den Fuß wieder herauszuziehen ohne den Schuh zu verlieren. Nachdem ich diese Erfahrung zweimal gemacht hatte, habe ich darauf verzichtet, bis ganz ans Wasser zukommen. Die Füße waren auch so nass genug und die Wanderschuhe ein bis zwei Kilo schwerer als auf dem Hinweg.

Meine beiden Freunde standen übrigens immer noch fast an der selben Stelle und schienen auf mich gewartet zu haben.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051128-_MG_0571Bearbeitet.jpg)

Nach ca. 3 Stunden war ich zurück am Parkplatz und habe mich auf den Weg nach Süden in den Flinders Chase NP gemacht. Unterwegs ist eine Schlange ihrer guten Tarnung zum Opfer gefallen. Ich habe sie einfach zu spät gesehen, um noch bremsen zu können. Dieser Bursche war mit seinen gut 1,80 m Länge nicht zu übersehen und hat sich auch genug Zeit gelassen, um mir Gelgenheit zu geben, ihn zu knipsen.

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Dort war mein erster Stop am Platypus Pond, wo ich gerne dem Verwandten des Echidna guten Tag gesagt hätte. Obwohl ich sicher eine Stunde mucksmäuschenstill an diesem hübschen kleinen See gesessen habe, hat sich leider kein Schnabeltier vor meine Kamera gewagt, obwohl immer wieder aufsteigende Luftblasen bewisen, dass sie da waren.

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Die kurze Wanderung um die Ponds war danach genau das richtige um die Beine zu strecken. Am Visitor Center des Flinders Chase NP habe ich schnell einen Platz für die Nacht reserviert und im überteuerten Shop ein Fläschchen Wein für abends ergattert.

Schnell noch den Campground durch aufhängen des Permits für jeden sichtbar reserviert. Dann konnte es endlich zu zwei der bekanntesten und markantesten Punkt der Insel gehen: Admirals Arch mit seinen Robben und die Remarkable Rocks

Die Remarkable Rocks habe ich zunächst links liegen lassen, weil sie eher ein Ziel für den späten Nachmittag oder den Sonnenuntergang sind, und bin zur Südwestspitze der Insel durchgefahren. Am Cape du Couedic fällt zunächst der Leuchtturm auf, an dem ich auch geparkt habe.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051128-_MG_0586Bearbeitet.jpg)

Von dort gibt es einen  netten Weg an der Steilküste entlang, dem ich ein Stück gefolgt bin.

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Vom Leuchtturm aus noch zwei Kurven weiter auf der Zufahrtsstraße zweigt der Fußweg zum Admirals Arch ab. Der Arch bildet eine Art Tunnel unter der Landspitze und man kann sich vorstellen, dass die Brandung es irgendwann schaffen wird, hier eine Bresche in die Felsen zu schlagen. Leider lag er im Gegenlicht, so dass es schwierig war, überhaupt ein annähernd brauchbares Foto hinzubekommen.

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Neben dem Arch selbst sind die Pelzrobben (New Zealand Fur Seals), die sich hier herum treiben eine weitere Attraktion dieser Landzunge. Ich habe sie mir eine ganze Weile angeschaut und reichlich Bilder gemacht. Leider lagen auch die Tiere überwiegend im Gegenlicht.

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Irgendwann habe ich mich losgerissen und bin das kurze Stück bis zu den Remarkable Rocks gefahren. Schon auf dem Parkplatz wunderte ich mich über diverse LKWs und riesige Camper, die hier standen. Das Rätsel Lösung war eher unerfreulich. Auf den Felsen liefen die Dreharbeiten zum neuen Film mit Daniel Radcliffe (Harry Potter). Die Felsen waren komplett abgesperrt. Mit mir standen eine ganze Reihe frustrierte Touris an der Absperrung. Nach ein paar Minuten gingen alle enttäuscht wieder zurück zu ihren Autos. Ich habe noch ein wenig bei den Dreharbeiten zugeschaut. Irgendwann war dann eine Drehpause und ich habe gar nicht lange gefragt sondern bin einfach durch die Absperrung auf die Felsen gelatscht. Hat auch niemanden gestört. So hatte ich die ganzen skurrilen Felsen fast für mich alleine, wenn auch nicht zur optimalen Zeit. Nach etwa einer halben Stunde bin ich dann von der Filmcrew wieder  verscheucht worden aber meine Bilder hatte ich da längst. Eigentlich hatte ich bis zum Sonnenuntergang hier bleiben aber einer der Filmleute, mir dem ich mich ein wenig unterhalten habe, meinte, dass die Chance zum Sonnenuntergang auf die Steinchen zu kommen sehr gering wäre, weil das mit Sicherheit auch gedreht würde.

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Durch den ungeplant kurzen Besuch bei den bemerkenswerten Steinen war ich viel früher als geplant zurück auf dem Campground. Deshalb hatte ich Zeit für einen kleinen Spaziergang auf der Wiese dahinter. Hier wimmelte es von Kängurus, die hier in der Abendsonne nach Futter suchten.

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So musste ich den Filmleuten fast noch dankbar sein.
Nach einer schnellen Dusche (der Campingplatz hat heiße Duschen) brauchte ich nun dringend etwas zu essen. Ich hatte einen Mordskohldampf, weil ich seit dem auch nicht gerade üppigen Frühstück nichts mehr gegessen hatte. Also schnell was gebrutzelt und dann mit dem mittags teuer gekauften Wein vor dem Camper gemütlich gemacht und noch ein paar Seiten im neuen John Irving gelesen. Das Außenlicht vom Camper reicht dafür so gerade eben.
Morgen sind dann die Koalas und die Seelöwen dran. Besonders auf die Koalas bin ich schon sehr gespannt.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Susan26 am 09.10.2008, 09:34 Uhr
Hallo Doc,

mein Reisefieber steigt und steigt ... bei diesen tollen Fotos :-) ... und ich muss noch so viele Tage warten bis ich wieder Urlaub habe :-(
Daher vielen Dank fürs virtuelle Mitnehmen (ich bin sogar schon das zweite Mal mit an Bord ;-) )

Susan
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Doreen & Andreas am 09.10.2008, 09:50 Uhr
Am Platypus-Pool haben wir auch eine Stunde lang im Morgengrauen gewartet, bis so ein Tierchen mal für ein paar Sekunden den Kopf aus dem Wasser gestreckt hat. Leider zu kurz für unsere Kameras, aber wenigstens haben wir eins gesehen...  :P


Vom Leuchtturm aus noch zwei Kurven weiter auf der Zufahrtsstraße zweigt der Fußweg zum Admirals Arch ab. Der Arch bildet eine Art Tunnel unter der Landspitze und man kann sich vorstellen, dass die Brandung es irgendwann schaffen wird, hier eine Bresche in die Felsen zu schlagen. Leider lag er im Gegenlicht, so dass es schwierig war, überhaupt ein annähernd brauchbares Foto hinzubekommen.
Am Admirals Arch hat man eigentlich immer schwieriges Licht, durch den Kontrast des dunklen Bogens zum Rest.
Insofern ist Dein Gegenlichtbild doch klasse geworden  :daumen:
Wir haben ihn mit Sonne im Rücken so gesehen:

(http://www.neef-online.de/aus/ade7.jpg)

Etwas beunruhigt bin ich von Deinen Bildern der Remarkable Rocks.
Bei unserem Besuch im Jahr 1998 sahen die noch so aus:

(http://www.neef-online.de/aus/ade8.jpg)

Wenn die Erosion weiter so voranschreitet, ist von dieser phantastischen Formation bald nichts mehr übrig  :( :heulend:
Wie von der `Maheno` auf Fraser Island...

Deine Bilder wecken aber -wie immer- gewaltig das Fernweh, Dirk. Du hast ein unglaublich gutes Auge für´s Motiv. Wenn Du mal einen eigenen Reisebilder-Kalender machst, würden wir den auf jeden Fall kaufen  :wink: 8)
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 10.10.2008, 09:11 Uhr
Deine Bilder wecken aber -wie immer- gewaltig das Fernweh, Dirk. Du hast ein unglaublich gutes Auge für´s Motiv. Wenn Du mal einen eigenen Reisebilder-Kalender machst, würden wir den auf jeden Fall kaufen  :wink: 8)

Könnte sein, dass es für 2010 einen geben wird. Bestellung ist aufgenommen ;)


Dienstag 29.11.05 Kangoroo Island – Highway A1

Wieder ein Tag mit vielen Tieren.

Morgens in der Hoffnung, dass das Filmteam noch schlafen würde extra früh aufgestanden, um die Remarkable Rocks noch einmal bei Sonnenaufgang zu fotografieren. Das Filmteam war noch nicht da, die Sonne leider auch nicht. Bedeckter Himmel und ein kühler Wind haben mich schnell wieder vertrieben. Ich bin stattdessen gleich zum Koala Walk gefahren. Koalas gibt es zwar überall auf Kangoroo Island aber ganz in der Nähe des Flinders Chase NP gibt es im Hanson Bay Sanctuary den Koala Walk, eine Allee von Eukalyptusbäumen, wo man die Tiere besonders gut beobachten können soll. Unterwegs musste ich bei einer Schar Gänse anhalten, die sich auf einer Wiese neben der Straße niedergelassen hatten. Seltsame Vögel mit grünen papageienartigen Schnäbel. knallroten Beinen und schwarzen Füßen. Ich habe leider vergessen, was für eine Art das ist.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051128-CRW_9881Bearbeitet.jpg)

Ein paar Minuten später war der Parkplatz des Koala Walks erreicht. Es stand so früh morgens noch kein Auto dort. Zuerst habe ich mich etwas schwer getan, die Koalas in den Kronen der Bäume zu entdecken. Aber nachdem ich mich etwas „eingesehen“ hatte, fand ich bald in jedem Baum welche. Ich finde diese Kerle einfach klasse! 18 h schlafen pro Tag und 6 Stunden fressen, unterbrochen nur von etwas Aktivität zum Zwecke der Fortpflanzung. Ein sehr entspanntes Leben ;). Als Nierendoktor fasziniert mich auch die Tatsache, dass sie nie trinken (sie decken ihren Flüssigkeitsbedarf aus den Eukalyptusblättern, die sie fressen) und auch keinen Urin produzieren. Nur gut, dass der Mensch kein Koala ist, sonst wäre ich  arbeitlos. Überrascht haben mich die Laute, die sie gelegentlich von sich geben, so eine Mischung aus Hundegebell und Schweinegrunzen in einer erheblichen Lautstärke. Beim ersten Mal bin ich ziemlich zusammen gezuckt.

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Nach einer guten Stunde hatte ich einen steifen Nacken vom hoch starren aber auch ein paar ordentliche Bilder, so dass ich befriedigt zurück zum Flinders Chase Visitor Center fahren konnte, wo ich mir ein ordentliches Frühstück gegönnt habe.
Gut gestärkt bin ich danach der asphaltierten Hauptstraße nach Osten gefolgt um die Seelöwen an der Seal bay zu besuchen. Erst ging es aber in die „Wüste“. Ein kleines Stück nordwestlich der Sealbay gibt es ein goßes Dünengebiet - „Little Sahara“. Dort bin ich ein Weilchen durch den Sand gestapft und fühlte mich teilweise ein wenig an White Sands erinnert. Nur die Yuccas fehlten und der Sand war nicht ganz so weiß.

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Jetzt war es aber Zeit, zu den Sea Lions zu komen. Als ich auf den Parkplatz einbog, entliess gerade ein Reisebus seine Ladung in die Freiheit. Im Visitor Center war die Schlange für die nächste Führung daher entsprechend lang (man darf nur mit einem Ranger an den Strand hinunter). Da es eine Stunde später die nächste Führung gab, habe ich mich in der Hoffnung, dass der Andrang dann nicht ganz so groß ist, dafür angemeldet und bin den kurzen Rundweg zu einem Aussichtspunkt gelaufen, wo man von oben auf den Strand hinuntersieht.

So groß war die Gruppe dann zwar gar nicht aber bei meiner Führung waren wir dann nur zu 8.

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Geführt von einem sehr netten älteren Ranger, der alles über die Sea Lions wusste und auch fast selbst wie einer aussah, sind wir kreuz und quer am Strand umher gelaufen und bis auf wenige Meter an die Tiere herangekommen. Dabei ist die Kamera natürlich heiß gelaufen.

Erstmal der Nachwuchs:

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Diese sind etwas älter, die Jugend sozusagen.

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Das ist eher nicht jugendfrei

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Und der Boss wacht über alles.

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Leider sind die Sea Lions nicht nur bei Menschen beliebt, sondern auch bei Fliegen, Millionen davon. Deshalb war ich dann doch froh, als wir den Strand verlassen hatten und ich wieder geschützt in meinem Auto saß. Zeitweise habe ich alleine auch Brust und Bauch über 50 Fliegen gezählt!

Auf dem Weg zur Fähre in Penneshaw fiel mit irgendwann auf, dass ich viel zu früh dran war. Daher bin ich kurz vorher abgebogen und über diverse Dirtroads die halbe Strecke wieder zurück gefahren, um einen Blick auf die Murray Lagoon zu werfen. Auch dort war außer mir kein Mensch. Leider gab es aber auch hier andere Besucher der eher unangenehmen art, nämlich mindestens so viele Fliegen, wie in der Seal Bay. Deshalb ist der Spaziergang dort eher kurz ausgefallen.

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Trotz dieses Ausflugs war ich recht früh in Penneshaw. In der Hoffnung, vielleicht noch auf die Nachmittagsfähre zu kommen (ich hatte die um 19:00h gebucht, bin ich runter zum Hafen. Nach etwa einer Stunde warten, stellte sich aber heraus, dass kein Platz mehr für mich war.
Halb so wild. In einer kleinen Fischbude am Straßenrand gab es so leckeren Fisch, dass ich gleich zwei Portionen davon verdrückt habe, begleitet von einer eiskalten Dose VB. Später bin ich noch bei den Felsvorsprüngen gewesen, wo nach Sonnenuntergang die Pinguinprozession stattfindet. Nachmittags ließ sich aber leider kein einziger sehen. Zu blöd, dass ich bei der Ankunft auf der Insel nicht daran gedacht habe.

Die Fährüberfahrt war ruhig, so dass ich genug Zeit hatte, eine Entscheidung zu treffen. Sollte ich mir in aller Ruhe die Fleurie Peninsula anschauen und dann mit dem einen oder anderen Abstecher ins Inland an der Küste entlang Richtung Melbourne fahren oder mit erheblich mehr Fahrerei nochmal ins Outback und mir die Flinders Range, die Gegnd um Broken Hill und den Mungo NP ansehen, bevor ich über den Grampians NP erst bei der Great Ocean Road an die Küste zurück komme?

Da ich die Fleurie Peninsula auf dem Hinweg zwar ganz nett aber auchnicht so spektakulär fand und mich außerdem die Flinders Range und Mungo NP schon sehr reizten habe ich mich fürs Kilometer fressen entschieden. Das hieß aber auch, dass ich heute noch mindestens an Adelaide vorbei musste. Also bin ich von der Föhre runter gleich durchgestartet. In Adelaide habe ich erstmal die Abfahrt zum Highway A1 verpasst und so eine fast eine Stunde verloren. Nachdem ich aus Adelaide haeraus war, lief der Camper auf dem leeren Higway so gut, das ich noch ein ganzes Stück gefahren bin. Kurz nach Mitternacht war zwar noch Sprit im Tank aber mein Akku war leer, so dass ich meinen Camper auf dem Parkplatz eines Roadhouses irgendwo im nirgendwo zwischen zwei Trucks geparkt, mir dort noch einen Burger und ein Bier gegönnt und dann halb tot in meinen Schlafsack gefallen bin. Der Camper sah zwischen den Riesentrucks echt klein und zerbrechlich aus. Hoffentlich sehen die mich auch, wenn sie früh losfahren.
War ein langer und anstrengender Tag heute aber auch ein sehr schöner.

Das war die Strecke heute:

Teil 1

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/Kan-Kan3.jpg)

Teil2

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/Kan--.jpg)

Ich bin incl. aller Abstecher und Verfahrer deutlich über 500
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 11.10.2008, 07:56 Uhr
Zeit für die Fortsetzung:

Mittwoch 30.11.05 Highway A1 - Flinders Range NP (Wilpena Pond)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/-Flin.jpg)

Ich war wohl doch ziemlich kaputt gestern. Als um 7 mein Handy-Wecker klingelte waren die beiden Riesentrucks rechts und links von mir schon weg und ich hatte nichts davon mitbekommen, obwohl die ja praktisch direkt neben meinem Kopfkissen losgefahren sind.
Im Roadhouse gab es eine heiße Dusche und ein Frühstück und gegen 8 Uhr war ich wieder auf dem Highway.
Erste Station war Port Augusta, wo ich einmal kreuz und quer durch den ganzen Ort gefahren bin, bevor ich einen Supermarkt gefunden habe, um meine Vorräte aufzufüllen. Auf der Rückfahrt war die Hauptstraße komplett gesperrt und jeder wurde von der Polizei angehalten und durfte ins Röhrchen pusten. Alkoholkontrollen wochentags morgens um 10 Uhr? Die scheinen es hier ja ganz schön wild zu treiben ;).
Beim verlassen des Ortes, von dem mir ansonsten nichts besonderes in Erinnerung geblieben ist, habe ich gesehen, dass ich nur am Ortseingang hätte links abbiegen müssen, um mir die Odyssee zu sparen, dort war ein großer Supermarkt.
Von Port Augusta führte die Strecke über kleinere Landstraßen (aber immerhin noch geteert) weiter Richtung Flinders Range. Die Landschaft wurde immer einsamer und schließlich sah man nur noch die eine oder andere Ruine am Straßenrand.

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Dafür konnte man jetzt am Horizont die Bergkette der Flinders erkennen.

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Im Park angekommen interessierte mich als erstes die Arkaroo Rock Rockart-Site, ein heiliger Ort der Aboriginals mit vielen Felszeichnungen, den man kurz nach dem Parkeingang erreicht. Es sind zwar nur 3 km hin und zurück und kein allzu großer Höhenunterschied aber bei gut 40°C um die Mittagszeit bin ich trotzdem ganz schön ins schwitzen gekommen.
Dafür gibt es unterwegs ganz schöne Blicke in die Landschaft und auf rote Felsen stehe ich ja nun mal.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-_MG_0744Bearbeitet.jpg)

Das ist der Fels mit den Aboriginalzeichnungen, die wegen diverser Zerstörungen mit einem Gitter abgesperrt sind. Finde ich immer wieder traurig, dass so etwas nötig ist.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-_MG_0753Bearbeitet.jpg)

Die Felszeichnungen sind zum Teil recht klein und verwittert aber es sind auch einige mit kräftigen Farben dabei. Ich habe ein halbes Stündchen dort verbracht und versucht, mir die Gedankenwelt, die hinter diesen Zeichnungen steckt vorzustellen.

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Auf dem Rückweg gab es noch einen schönen Blick in die Landschaft und dann endlich beim Camper ein eiskaltes Getränk aus dem Kühlschrank. Schööön!

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Danach bin ich zum Wilpena Pond durchgefahren, wo ich auch ohne Reservierung problemlos einen Platz für meinen Camper bekommen habe. Der Campground war dreiviertel leer. Nachdem ich mein Lager aufgebaut hatte, habe ich mich auf den Weg zum Wangarra Lookout gemacht. Eine Wanderung von insgesamt etwa 8 km zu einem Aussichtspunkt von dem aus man einen tollen Blick über den ganzen Krater des Wilpena Pond haben soll. Die ersten Kilometer fürhte der Weg an einem Bach entlang. Hier standen die Bäume so dicht, das man sich fast wie in einem Urwald vor kam.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-_MG_0755Bearbeitet.jpg)

Diesem Wallabee (oder war es ein kleines Känguru? Ich werde das nie lernen, wie man die unterscheidet) schien es dort auch gefallen zu haben.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-_MG_0760Bearbeitet.jpg)

Hills Homestead, die Reste einer alten Farm habe ich zunächst rechts liegen gelassen. Das letzte Stück geht es ziemlich steil bergauf (etwa 200 Höhenmeter) bevor man endlich den Lookout erreicht (es gibt einen lower und einen upper Viewpoint, ich bin gleich bis zum oberen durchgelaufen).  Nachdem ich etwas nach Luft geschnappt hatte, konnte ich die Aussicht hier oben genießen. Man sieht wirklich über den ganzen Wilpena Pond hinweg. Ein toller Blick, besonders wenn dann noch Schwärme von Kakadus unter einem über die Baumwipfel fliegen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-_MG_0765Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-_MG_0770Bearbeitet.jpg)

Auf dem Rückweg ich mich etwas genauer bei Hills Homestead umgesehen. Hier hat im 19. Jahrhundert eine Familie versucht den Pond urbar zu machen und war zuerst wohl auch recht erfolgreich bis eine mehrjährige Dürreperiode alles wieder zunichte gemacht hat. War für die Leute sicher schrecklich, aus heutiger Sicht aber ein Segen, weil das ganze Gebiet sonst wahrscheinlich bis heute von Rindern und Schafen kahl gefressen wäre.
Die Gebäude oder was davon übrig ist scheinen nicht so eindrucksvoll gewesen zu sein.  Fotos habe ich auf jeden Fall nur von den dort malerisch vor sich hin rostenden Gerätschaften gemacht.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-_MG_0779Bearbeitet.jpg)   (http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-_MG_0772Bearbeitet.jpg)

Zurück ging es wieder über den angenehm schattigen Weg am Bach entlang.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-_MG_0782Bearbeitet.jpg)

In den Kronen der Bäume am Rande des Campingplatzes hatten sich inzwischen hunderte weiße und rote Kakadus niedergelassen, die einen Höllenradau gemacht haben.  Die gemeinen Viecher sind immer dann aufgeflogen, wenn ich gerade nicht ganz nah genug für ein Foto war.
Also habe ich „aufgerüstet“: mit 200mm Objektiv, 2x Konverter und dem Cropfaktor der 300d, die ich als Reservekamera mit hatte (macht 640 mm Brennweite aufs Kleinbildformat bezogen) ist es mir dann doch gelungen die Jungs und Mädels „abzuschießen“).

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-_MG_0787Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051129-CRW_9944Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-CRW_9960Bearbeitet.jpg)

Abends gab es einen Happen zu Essen vom Gaskocher ein oder zwei Bierchen und dann war ich recht früh im Bett. War doch ein langer und anstrengender Tag heute. Die Kakadus hatten zum Glück auch irgendwann mit ihrem Radau aufgehört, so dass es eine ruhige und erholsame Nacht wurde.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Westernlady am 11.10.2008, 09:13 Uhr
Deine Bilder wecken aber -wie immer- gewaltig das Fernweh, Dirk. Du hast ein unglaublich gutes Auge für´s Motiv. Wenn Du mal einen eigenen Reisebilder-Kalender machst, würden wir den auf jeden Fall kaufen  :wink: 8)

Könnte sein, dass es für 2010 einen geben wird. Bestellung ist aufgenommen ;)

Auch haben will  :D
Mir gehts wie Susan, ich verfolge den Bericht auch zum 2. Mal  :D
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: KarinaNYC am 11.10.2008, 11:00 Uhr
(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051121-_MG_0118Bearbeitet.jpg)

WOW das sieht ja aus wie gemalt!!!  :D

Das sind traumhafte Aufnahmen...  :D
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 11.10.2008, 15:41 Uhr


Port Augusta, Flinders Ranges, Wilpena Pond... alles Orte bzw. Gegenden, in denen ich auch schon war :D Traumhaft schön :daumen:

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 12.10.2008, 15:04 Uhr
Sind alle wieder mit kühlem Getränken versorgt? Dann kann es ja weiter gehen.

Donnerstag 1.12.05 Wilpena – Brachina Gorge – Broken Hill


(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/Flin-Brok.jpg)

Morgens musste ich noch mal dem Visitor Center einen Besuch abstatten, weil ich gestern vergessen hatte, mir ein Camping Permit für die Brachina Gorge zu besorgen, einer Schlucht im nördlichen Teil des Parks, die ich heute erforschen wollte. Leider wurde daraus nichts. Für den Nachmittag gab es für das gesamte Gebiet eine Unwetterwarnung. Es waren schwere Regenfälle angekündigt. Da die Piste durch die Brachina Gorge zu großen Teilen in einem (normalerweise trockenen) Bachbett verläuft, waren das ganz schlechte Voraussetzungen.
Da das Wetter aber vormittags noch leidlich gut aussah (bedeckter Himmel mit ein paar Löchern, wo die Sonne durchlugte), wollte ich zumindest noch einen Blick in die Schlucht werfen. Schon auf dem letzten Stück der Zufahrt hatte sich ein Teil der hiesigen Tierwelt versammelt, um sich von mir ablichten zu lassen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-CRW_9949Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-CRW_9959Bearbeitet.jpg)

Endlich habe ich auch mal ein paar Emus gesehen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051130-CRW_9957Bearbeitet.jpg)

Auch der Blick in die umliegende Gegend war mir ein Foto wert.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051201-_MG_0791Bearbeitet.jpg)

Natürlich bin ich auch noch ein Stück in die Gorge hineingefahren. Eine schönte Strecke, die teils durch engere Canyonabschnitte als ziemliche Rumpelpiste im Bachbett, teils auch auf einer ganz ordentlichen Dirtroad verläuft.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051201-_MG_0794Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051201-_MG_0795Bearbeitet.jpg)

Das zweite Bild täuscht allerdings etwas. Hinter mir zogen jetzt immer dichtere Wolken auf, so dass ich schließlich umgedreht habe. In dieser Schlucht von heftigen Regenfällen überrascht zu werden, wäre sicher kein Spaß gewesen.

Auf dem Rückweg kamen noch Herr und Frau Emu im Formationsflug vorbei (oder was Emus sich eben so unter fliegen vorstellen).

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051201-_MG_0796Bearbeitet.jpg)

Nachdem es auf dem Weg zum Parkausgang noch trocken blieb, habe ich noch schnell den kurzen Spaziergang in den Sacred Canyon gemacht, wo es einige wohl besonders alte Felszeichnungen zu bewundern gibt.
Die Zeichnungen fand ich nicht so interessant wie die am Vortag aber der Canyon war schön.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051201-_MG_0803Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051201-_MG_0798Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051201-_MG_0802Bearbeitet.jpg)

Jetzt wurde es aber wirklich Zeit aufzubrechen. Ich hatte mich inzwischen entschieden, aufgrund des schlechten Wetters heute noch bis Broken Hill weiter zu fahren und auf der Route, die ich mir ausgesucht hatte, lagen noch einige Meilen Schotterpiste vor mir.

Perfektes Timing! Gerade als ich in einem kleinen Örtchen die asphaltierte Landstraße erreicht und mir bei einer Tankstelle eine Kleinigkeit zu essen geholt hatte, brach das Unwetter los. Es regnete wirklich Katzen und Hunde und hörte auch auf der ganzen Strecke bis Broken Hill nicht mehr auf, so dass ich bewundern konnte, wie aus Straßengräben reißende Flüsse wurden. Auch die Peilstäbe für die Wasserhöhe in den Dips, über die ich mich hier mitten in der Wüste bisher immer köstlich amüsiert hatte, fand ich jetzt gar nicht mehr so zum lachen. Nach ein paar Stunden recht langweiliger Fahrt über den Barrier Highway, bei denen ich wegen des Regens selten weiter als 100 oder 200m sehen konnte, bin ich heil in Broken Hill angekommen, einer alten Minenstadt an der Grenze von New South Wales und South Australia. Gewohnt habe ich im Royal Exchange Hotel, einem schick restaurierten Art Deco Gebäude mit viel dunklem Holz und Leder in der Lobby und sehr schönen Zimmern.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0920Bearbeitet.jpg)

Hier und südlich von hier hatte es wohl schon einige Tage kräftiger geregnet aber wie man an dem Hotelbild sehen kann, wurde das Wetter wieder besser.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: americanhero am 12.10.2008, 18:07 Uhr
ach seufz, schoen.
Auch wenn ich den Bericht zum zweiten Mal lese, ich geniesse jede Zeile genauso wie beim letzten Mal. Und die Bilder sind einfach zu schoen, die kann man sich immer wieder ansehen  :D

Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Doreen & Andreas am 13.10.2008, 08:16 Uhr
Mir gehts wie Susan, ich verfolge den Bericht auch zum 2. Mal  :D
So geht es mir auch. Aber diesen tollen Bericht und die phantastischen Bilder kann man wirklich mehr als einmal genießen...  :daumen:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 16.10.2008, 15:53 Uhr
Entschuldigt die längere Unterbrechung. War ein paar Tage beruflich unterwegs.

Freitag 2.12.05 Broken Hill und Umgebung

Nach dem aufwachen als erstes ein vorsichtiger Blick aus dem Fenster. Prima, es regnete nicht mehr und sah so aus, als ob es ein schöner Tag werden wollte.

Längere Fahrstrecken standen nicht an, also konnte ich in Ruhe das Frühstücksbuffet genießen und mich noch ein wenig im Ort umsehen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0917Bearbeitet.jpg)

Weihnachtsbäume bei deutlich über 30°C sind irgendwie ein seltsamer Anblick.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0918Bearbeitet.jpg)

Gegen Mittag habe ich mich auf den Weg nach Silverton gemacht, einer (Semi-) Ghost Town in der Nähe von Broken Hill. 1885 lebten in dieser Minenstadt über 3000 Menschen und es herrschte ein echter Bauboom, 1889 waren die Minen geschlossen und Menschen und zum Teil auch die Häuser (als Baumaterial) nach Broken Hill gezogen.

Bevor ich mich dort umgeschaut habe, bin ich die Landstraße noch ein paar km weiter gefahren bis zu einem „Lookout“ (ein Mini-Hügel mit einem kleinen Parkplatz), von wo aus man einen guten Eindruck von der absoluten Einsamkeit und Eintönigkeit dieser Landschaft bekam. Die Mundi Mundi Plains sind wirklich ein desolates Stückchen Erde am A... der Welt. So wie auf dem Bild geht es hier noch viele km weiter.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051202-_MG_0808Bearbeitet.jpg)

Silverton besteht aus einigen verlassenen Häusern, einigen Galerien und einem kleinen Museum. Der Ort ist heute ein beliebtes Filmset. Hier wurden unter anderem Mad Max II und „A Town Like Alice“ (eine australische TV-Miniserie) gedreht.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051202-_MG_0831Bearbeitet.jpg)

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An Fotomotiven bestand dort kein Mangel, wobei mich vor allem immer wieder dieser grandiose Himmel begeistert hat.

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(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051202-_MG_0838Bearbeitet.jpg)

Die Ausstellung im Museum, der „Old Gaol“ (Gefängnis) war ganz interessant, besonders weil hier wirklich gnadenlos alles gesammelt worden ist. Selten so ein buntes Sammelsurium aus Fotos, Zeitungen, Kleidungsstücken, Gebrauchsgegenständen, Maschinen, ausgestopften Tieren, etc., etc., etc. gesehen.

Auf dem Weg zurück nach Broken Hill liegt die Day-Dream-Mine, eine alte Silbermine, die man besichtigen kann. Zuerst dachte ich, hier wäre geschlossen aber irgendwann tauchte ein junger Mann auf, der mit seinem Vater von den Besuchern lebt, die sich hier her verirren. Zunächst habe ich mit den beiden in aller Ruhe einen Kaffee getrunken und ein langes Schwätzchen gehalten, wobei es vor allem um deutsche Autos ging. Dann ist der Junior mit mir in die alte Mine herunter gestiegen. Der deutsche TÜV hätte hier seine helle Freude. Die Mine ist in genau dem Zustand, in dem sie vor ca. 80 Jahren aufgegeben wurde. Völlig unbeleuchtet (wenn man die Grubenlampe am Helm ausmacht, sieht man nicht mal die Hand vor Augen), eng, zum Teil eingestürzte Stollen aber trotzdem oder gerade deswegen ein echtes Erlebnis.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051202-_MG_0852Bearbeitet.jpg)

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Bilder von unter Tage gibt es leider keine, weil ich meinen Blitz vorsichtshalber im Hotel gelassen hatte.   :evil:
Zurück in Broken Hill habe ich im Hotel ein wenig die Beine hoch gelegt und die bisherige Bildausbeute auf die Festplatte geschaufelt.

Ca. eineinhalb Stunden vor Sonnenuntergang bin ich wieder los zum „Sculpture Symposium“ im Living Desert Reserve. Dort haben 1993 insgesamt 12 Künstler aus den verschiedensten Kulturen (Aboriginal, Südamerika, Syrien, Georgien, usw.) je eine Sandsteinskulptur geschaffen. Gerade zum Sonnenuntergang ein magischer Ort.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051202-_MG_0883Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051202-_MG_0898Bearbeitet.jpg)

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Die Rückfahrt war ein wenig anstrengend weil immer wieder lebensmüde Kängurus aus dem Dunkel auf die Straße hüpften, so dass man nicht schneller als 30 fahren konnte. Irgendwie habe ich es aber heil zurück nach Broken Hill geschafft.
Nachdem ich in einem Steakhaus lecker gegessen hatte, wollte ich den Abend ganz ruhig in einer Kneipe ein paar Schritte vom Hotel ausklingen lassen. Die Locals, die diesen Laden bevölkerten waren aber dagegen. Nachdem sie mitbekommen hatten, dass ich aus Deutschland komme, mussten ich erstmal x Fragen über Deutschland beantworten bvor sie mir alles über das Outback erzählt und mir klar gemacht haben, warum es hier so toll und viel besser als in Deutschland ist. Dabei flogen die Bierchen natürlich tief. Nachdem ich am Anfang eine Runde Bier ausgegeben hatte, wollten  alle anderen natürlich nicht zurückstehen.
War ein lustiger Abend, wobei ich mich an den Rückweg zum Hotel ehrlich gesagt allenfalls noch sehr undeutlich erinnern kann.   :drink:

Boy, those Aussies can drink!
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Palo am 16.10.2008, 16:19 Uhr
Na, die Deutschen sind aber doch wohl die Meistertrinker  :bier: :bier:

Toller Bericht uebrigens!!!
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: kuschelwuschel am 16.10.2008, 16:19 Uhr
Hi Doc,

schöner Australien Bericht mit wirklich tollen Bildern. Ich war 2000 in Australien und fand es klasse, allerdings habe ich noch unzählige analoge Fotos gemacht - keine digitalen. Naja, ist u.a. auch ein Grund unbedingt mal wieder auf den 5. kontinent zu fliegen und zu den ganzen anderen Zielen. *lach*

Freue mich schon auf Deine Fortsetzung.

Viele Grüße
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Crimson Tide am 17.10.2008, 15:14 Uhr
Entschuldigt die längere Unterbrechung. War ein paar Tage beruflich unterwegs.

[

Gut so!  :lol:

So konnte sogar ich endlich diesem unglaublichen Bericht folgen!

Wahnsinn, was für Aufnahmen !

Ich möchte auch einen Kalender 2010! 
Schreib uns ja alle auf! :vertrag:   :wink:

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Schneewie am 17.10.2008, 15:21 Uhr
Da "kenn" ich ja nun jemanden, den ich für unsere tour 2011 löchern kann.....  :wink:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 17.10.2008, 16:44 Uhr
Für Reiseplanungen lasse ich mich immer gerne löchern.

Über den Kalender muss ich wohl wirklich mal ernsthaft nachdenken.

Sonntag 3.12.05 Broken Hill – Kinchega NP- Mungo NP


(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/Brok-Mung.jpg)

Morgens litt ich noch ein wenig unter den Nachwirkungen des gestrigen Abendds aber trotzdem habe ich es geschafft. mich halbwegs früh aus dem Bett zu quälen. Nach einem Liter Kaffee und auch etwas fester Nahrung war ich soweit wieder hergestellt, dass ich die heutige Tagesetappe angehen konnte.

Die erste Etappe führte über ca. 110 km durch eine relativ unspektakuläre (um nicht zu sagen langweilige) Landschaft zum Kinchega NP, der aus einer Reihe von Seen besteht, die vom Darling River gespeist werden. Hier sollte man vor allem diverse Wasservögel „besichtigen“ können. Wasservögel brauchen aber Wasser und die Seen im NP waren alle komplett ausgetrocknet. Ob der Fluss ein wenig seinen Lauf geändert hat, die letzten Jahre einfach so trocken waren oder in dem Stausee wenige km flussaufwärts (der gut gefüllt war , wie ich auf der Fahrt hierhin sehen konnte) zu viel Wasser zurückgehalten wird – keine Ahnung.

Aber auch die trockenen Seen hatten ihren Reiz. Erinnerte mich an die Bilder, die ich auf Kangoroo Island gemacht hatte.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0923Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0927Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0929Bearbeitet.jpg)

Passender weise an der Straße zum Emu Lake lief eine ganze Zeit lang eine Gruppe Emus neben meinem Auto her. Ganz schön schnell die Tiere, zumindest schneller als ich mit dem Camper auf einer Sandpiste. Einige Kängurus habe ich auch gesehen aber alle waren ganz schnell verschwunden, wenn ich angehalten und die Kamera heraus geholt habe.

In Menindee habe ich getankt (die nächsten 250 km gab es nichts mehr) und den Bier- und Wasservorrat aufgefüllt. Danach sollte es über eine ca. 125 km lange Dirtroad weiter nach Pooncarie gehen. Allerdings stand am Abzweig dieser Piste ein Schild, dass die Straße wegen der Regenfälle der letzten Tage gesperrt wäre. Die Piste sah aber absolut trocken aus und man sah auch einige frische Reifenspuren in beiden Richtungen. Da die einzige Alternative ein Umweg von über 300 km gewesen wäre, habe ich beschlossen, dass meine Englischkenntnisse einfach zu schlecht sind, um zu verstehen, was da steht, und bin weiter gefahren ;).

Wie sich herausstellte war das die richtige Entscheidung. Die Piste war in gutem Zustand und unterwegs kamen mir diverse Einheimische entgegen, so dass die Sperrung also nicht nur von mir nicht ganz ernst genommen wurde.
Auch hier konnte man wieder mal feststellen, dass Die Aussies hier im Outback einen gepflegten Durst haben, der sie offensichtlich auch beim Auto fahren nicht verlässt. In regelmäßigen Abständen lagen leere Stubbies (die kleinen Bierflaschen) neben der Piste, so dass man daran fast die Entfernung messen konnte (ca. 1 Stubbie/km).
Nach 123 Subbies kam ich wohlbehalten in Pooncarie an, einem kleinen Nest mitten im Nirgendwo.
Das einzig bemerkenswerte war diese Werbung für eine Autowerkstatt.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0931Bearbeitet.jpg)

Hinter dem Ort war die Straße wieder asphaltiert, allerdings für mich nur für etwa 25 km, da dann die nächste Dirtroad zum Mungo NP abzweigte.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0934Bearbeitet.jpg)

Hier war es noch etwas feuchter. Nach 45 km und diversen Wasserdurchfahrten an flachen Washes erreichte ich den NP.  Die Washes auf der Dirtroad waren alle harmlos aber kurz vor dem Visitorcenter stand auf der inzwischen wieder asphaltierten und ansonsten topfebenen Straße eine Pfütze, die sich bei der Durchfahrt als so tief herausstellte, dass das Wasser bis oben auf das Dach des Campers spritzte. Daraufhin habe ich sofort gedreht und bin noch zweimal durchgebrettert  :gg: :gg:.

Beim Visitor Center war kein Mensch. Also habe ich mich in das ausliegende Register eingetragen, die Park- und Campinggebühr an der Self Pay Station gelöhnt und noch einen kurzen Blick in die recht nett gemachte Ausstellung geworfen, bevor ich in den Park hinein bin.

Der Mungo NP ist Teil der Willandra Lakes Area, einer Kette von Seen, die vor etwa 15000 Jahren ausgetrocknet sind und wegen ihrer vielen archäologischen bzw. paläontologischen Funde zum Unesco-Weltkulturerbe gehören. Hier wurde die wohl weltweit älteste Bestattungsstelle eines Menschen gefunden. Die ältesten menschlichen Spuren sind über 30000 Jahre alt. Das finde ich besonders faszinierend, weil es bedeutet, dass die Vorfahren der Aborignals schon vor mindestens 30000 Jahre in der Lage gewesen sein müssen, Boote zu bauen, mit denen sie über den offenen Ozean fahren konnten. Wie hätten sie sonst von Afrika über Asien und Ozeanien hierher kommen sollen?

Als erstes erreicht man nach dem Visitor Center die Mungo Woolshed, eine Schafscherstation als Überbleibsel der riesigen Schaffarmen, die es hier im 19. Jahrhundert gab.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0942Bearbeitet.jpg)

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Nachdem ich mich dort etwas umgesehen hatte, wollte ich endlich die „Wall of China“ sehen, eine Kette versteinerter Sanddünen am Rande des ehemaligen Sees.
Fotografisch ist sie kaum einzufangen. Der schmale helle Streifen, den man auf dem Bild sieht,  ist gut 50 oder 100m hoch und erstreckt sich noch endlos in beide Richtungen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0961Bearbeitet.jpg)

Auf dem Weg zur Parking Area vor der Düne wäre mir dieser Bursche fast unter das Auto gelaufen. Ich habe keine Ahnung, was das für einer ist aber ich fand die plumpe Form und die schwarze Zunge ganz interessant.

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Wenn man näher kommt, erkennt man langsam die Strukturen der versteinerten Dünen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0975Bearbeitet.jpg)

Auch aus der Nähe fand ich die Sandsteinformationen absolut faszinierend.

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(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0992Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_0993Bearbeitet.jpg)

Hier der verzweifelte Versuch, eine etwas originellere Perspektive zu finden.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_1000Bearbeitet.jpg)

Nach etwa 2 Stunden in, auf und zwischen den Dünen hatte ich genug und bin zurück zum Camper. Jetzt ging es auf die Rundfahrt um die Dünen. „Driving the Mungo Story“ führt auf einer mehr oder weniger holprigen Schotterpiste als One-way-road einmal um die Dünen herum. Insgesamt sind es vom Parkplatz vor der Wall of China etwa 60 km bis man wieder am Visitor Center ankommt.
Nachdem man das Südende der Dünen umrundet hat, kommt man in einen lockeren Wald aus dürrem Mallee (eine Art Eukalyptus, der eher in Buschform wächst und in besonders trockenen Regionen wächst). Hier gibt es am „Mallee Stop“ einen kleinen Picknickplatz, von dem ein vielleicht max. 1 km langer Nature Walk abzweigt. Unterwegs habe ich diverse verschiedene Vögel gehört aber leider keinen zu sehen bekommen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_1015Bearbeitet.jpg)

Nach ein paar weiteren km Schotterpiste vorbei an einer künstlich angelegten Wasserstelle erreichte ich dann Belah Camp, meinen Übernachtungsplatz für heute.

Nachdem ich den Camper aufgebaut hatte, habe ich mir erstmal eine Dusche gegönnt. Die Solardusche brauchte ich nicht. Das Wasser war schon direkt aus dem Kanister mollig warm.
Ist zwar Wasserverschwendung sich hier mitten in der Wüste diesen Luxus zu gönnen aber erstens hatte ich genug Wasser dabei und zweitens wollte ich meinen Geburtstag zumindest sauber feiern.

Sauber und erfrischt habe ich die Flasche Sekt aufgemacht, die schon den ganzen Tag im Kühlschrank lag und mit mir selber angestoßen. Anschließend habe ich mir auf dem Gaskocher ein kleines Festmahl gebastelt (ein leckeres Lammfilet mit Zucchini und Champignons). Zum essen habe ich einen hervorragenden australischen Merlot genossen und zugeschaut, wie die Sonne langsam unterging.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_1016Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_1019Bearbeitet.jpg)


Zwischendurch kamen noch ein paar Kängurus vorbei und lieferten sich zu meiner Unterhaltung eine kleine Boxeinlage (zum knipsen war es da leider schon zu dunkel).
Nicht schlecht das Feuerwerk, das der Himmel da extra für meinen Geburtstag abgebrannt hat, oder?

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051203-_MG_1025Bearbeitet.jpg)

Das war mit Sicherheit mein einsamster Geburtstag bisher aber auch einer der schönsten.

Wie ich am nächsten Tag im Register am Visitor Center sehen konnte, war ich tatsächlich an diesem Tag der einzige Besucher im gesamten Nationalpark, das heißt „the next living soul“ wohnte wahrscheinlich in Pooncarie, ca. 60 oder 70 km Luftlinie entfernt.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: TheWurst am 17.10.2008, 16:56 Uhr
Auf dem Weg zur Parking Area vor der Düne wäre mir dieser Bursche fast unter das Auto gelaufen. Ich habe keine Ahnung, was das für einer ist aber ich fand die plumpe Form und die schwarze Zunge ganz interessant.

Sieht aus wie eine Tannenzapfenechse: http://de.wikipedia.org/wiki/Tannenzapfenechse


Übrigens HAMMER Bilder, wollte ich die ganze Zeit schon sagen...! ;)
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 17.10.2008, 17:06 Uhr
Sieht aus wie eine Tannenzapfenechse: http://de.wikipedia.org/wiki/Tannenzapfenechse

 :daumen: Das ist sie! Danke (auch für das Kompliment bezüglich der Bilder).
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 17.10.2008, 17:13 Uhr

Hi Dirk,

dieses Tierchen wird auch Tannenzapfenskink genannt. Uns sind viele davon in der Gegend von White Cliffs begegnet.

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Utah am 17.10.2008, 17:14 Uhr
Dirk, wenn du so weiter machst, hau ich meine Kamera in die Ecke  :heulend:  :wink:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 17.10.2008, 17:37 Uhr
Dirk, wenn du so weiter machst, hau ich meine Kamera in die Ecke  :heulend:  :wink:

Gute Idee!

Ich hätte dann als Ersatz eine mehr oder weniger gut erhaltene 5D anzubieten (und kann mir dann selbst die 5D MkII kaufen) :D
Ist auch gaaaanz billig :wink:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Utah am 17.10.2008, 17:45 Uhr
Dirk, wenn du so weiter machst, hau ich meine Kamera in die Ecke  :heulend:  :wink:

Gute Idee!

Ich hätte dann als Ersatz eine mehr oder weniger gut erhaltene 5D anzubieten (und kann mir dann selbst die 5D MkII kaufen) :D
Ist auch gaaaanz billig :wink:

Ich bin Nikon-Jünger  :wink:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 19.10.2008, 17:32 Uhr
Sonntag 4.12.05 Mungo NP – Mildura – Grampians NP

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/Mung-Gram.jpg)

Trotz der größeren Mengen Sekt und Wein am Vorabend war ich zum Sonnenaufgang wach und kurze Zeit später bereits wieder „on the road“. Mein erstes Ziel war nur einen Steinwurf entfernt. Viggars Well – eine kleine natürliche Wasserstelle am Fuße der Düne, die hier noch nicht versteinert war sondern aus lockerem feinen Sand bestand.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051204-_MG_1037Bearbeitet.jpg)

Ich hatte gehofft, hier morgens früh etwas mehr von der hiesigen Tierwelt anzutreffen aber diese Hoffnung wurde enttäuscht. Nur die Spuren der übrigen Besucher konnte ich im Sand ausmachen. Sah fast aus wie eine Zeichnung der Aboriginals.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051204-_MG_1042Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051204-_MG_1043Bearbeitet.jpg)

Das umher laufen im lockeren Sand war zwar beschwerlich aber hat auch Spaß gemacht. Morgens früh war der Sand noch nicht zu heiß, so dass man gut Barfuß laufen konnte.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051204-_MG_1040Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051204-_MG_1041Bearbeitet.jpg)

Irgendwann musste ich mich von diesem überdimensionalen Sandkasten losreißen und den Rest er Rundfahrt um die Düne in Angriff nehmen. Die Landschaft wurde nun langsam etwas grüner und außer weiteren Resten einer Sheep Station, die nicht besonders ansehnlich waren gab es nicht mehr allzu viel neues zu sehen.

Nach etwa 100 km, überiwegend über Schotterpiste, erreichte ich Mildura, das Zentrum der Region, knapp 30.000 Einwohner, direkt am Murray River gelegen und unglaublich grün im Kontrast zu den Wüstenlandschaften, in denen ich mich noch heute morgen bewegt hatte. Hier gibt es eine malerische Flusslandschaft, viel Landwirtschaft und Weinbau, Golfplätze, etc.
Das Ortszentrum war ganz nett, hat mich aber nicht vom Hocker gerissen. So habe ich nur eine kleine Pause am Fluss eingelegtund den Blick auf die Schaufelraddampfer genossen bevor ich mich wieder auf den Weg gemacht habe. Es lagen ja noch ein paar km vor mir.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051204-_MG_1045Bearbeitet.jpg)

Nächster Halt war nach weiteren gut 50 km (jetzt durchgehend asphaltiert) der Hatta Kulkyne National Park, erneut eine Seenlandschaft, die vom über die Ufer tretenden Murray River gespeist wird. Auch hier waren eineige der Seen an der Haup-Parkstraße ausgetrocknet, andere etwas mehr abseits gelegene dagegen sehr gut gefüllt.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051204-_MG_1047Bearbeitet.jpg)

Weitere Abstecher zu den umliegenden Nps (Murray Sunset NP, Big Desert und Little Desert Nps, Mallee Cliffs NP) habe ich mir verkniffen, weil ich an diesem Tag noch weiter zum Grampians NP kommen wollte. Würde sich sicher lohnen, für diese Gegend etwas mehr Zeit einzuplanen.

Außerdem lud auch der inzwischen recht stürmische Wind nicht unbedingt zu weiteren Stops ein. Es blies so heftig, dass der ohnehin nicht gerade üppig motorisierte Toyota (die Basis des Adventure Camper) auf Bergaufstrecken gegen den Wind echte Probleme hatte, den Roadtrains Paroli zu bieten. Ich muss sagen, es ist echte ein beunruhigender Anblick wenn so ein Monster auf einer einspurigen Landstraße im Rückspiegel immer größer wird. :EEK: :gg:

Über Horsham, Wartock und Zumsteins bin ich von Westen her in den Grampians NP gefahren. Wieder ein Wechsel der Szenerie. Jetzt fuhr ich durch eine dicht bewaldete Mittelgebirgslandschaft mit schroffen Felsen, serpentinenreichen Straßen und immer wieder schönen Ausblicken. Das Ziel, das ich mir für heute vorgenommen hatte, waren die McKenzie Falls. Da es schon relativ spät war, habe ich auf die Wanderung am Fluss entlang verzichtet und bin vom oberhalb gelegenen Parkplatz direkt zu den Fällen herunter gestiegen. Sehr eindrucksvoll und sogar mit einem kleinen Regenbogen am Fuß der Fälle. Da lacht das Fotografenherz.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051204-_MG_1053Bearbeitet.jpg)

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(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051204-_MG_1064Bearbeitet.jpg)

Anschließend ging es quer durch den Park weiter nach Halls Gap, wo ich auf einem gut ausgestatteten Campingplatz mitten im Ort übernachtet habe. Nachdem ich den Camper schlaffertig gemacht und geduscht hatte bin ich im Ort sehr lecker essen gewesen.

Zurück auf dem CG habe ich mich noch ein wenig mit dem holländischen Pärchen auf der Nachbarparzelle unterhalten. Die haben's richtig gemacht. Erst drei Monate Neuseeland und jetzt in drei oder vier Monaten einmal rund um Australien. Neid!

Morgen stehen Wanderungen in der Wonderland Range und die Balconies auf dem Programm.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 20.10.2008, 22:32 Uhr
So, das nächste Kapitel ist fertig:


Montag 5.12.05 Grampians NP

An diesem Tag standen diverse Wanderungen in der Wonderland Range auf dem Programm. Allerdings sind meine Erinnerungen etwas ungenau. Ich hätte halt doch nicht über 2 Jahre warten sollen, bevor ich mich zu diesem Bericht aufraffe. Ich habe versucht, den Tag anhand von Karten und Bildern im Netz so gut wie möglich zu rekonstruieren ;).

Gleich nach dem Frühstück bin ich direkt vom Camping Platz zu einer kurzen Wanderung am Stony Creek entlang gestartet. Wenn mich nicht alles täuscht müsste das der Trail zu den Venus Baths gewesen sein. Fotos von diesen Tümpeln im Felsen habe ich allerdings keine. Nur von einem Wasserfall und vom Bach. Auf jeden Fall war das ein schöner kurzer Weg (ca. 2km) durch grünen schattigen Wald, der Spaß gemacht hat, gerade weil ich ihn früh morgens ganz für mich alleine hatte.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1069Bearbeitet.jpg)

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Zurück beim Camper war es Zeit dem Visitor Center einen Besuch abzustatten. Da ich immer noch zu früh dran war, hatte ich Zeit mich etwas in der sehr schonen Außenanlage umzusehen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1067Bearbeitet.jpg)

Dabei habe ich mich ihm hier ein wenig angefreundet.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1068Bearbeitet.jpg)

Endlich tauchte eine Rangerin auf, der ich gleich gefolgt bin. Das hat mir einen Kaffee und ein kleines Schwätzchen eingebracht bevor ich meine Wanderkarten in Empfang nehmen durfte.
Jetzt war es höchste Zeit in die Wonderland Range zu starten.  Als erstes bin ich vom Sundial Picnic Ground den etwa 3 km langen Weg zum Sundial Peak gelaufen. Von den diversen Aussichtspunkten am Weg hat man einen schönen Blick auf den Lake Bellfield.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1077Bearbeitet.jpg)

Nächster Stop war der Wonderland Picnic Ground, der Startpunkt zum Highlight des heutigen Tages. Die etwa 5 km lange Wanderung zu den Pinnacles führt zuerst ein Stückchen am Stony Creek entlang.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1089Bearbeitet.jpg)

Dann beginnt der Anstieg durch den Grand Canyon“ Allzu „Grand“ ist er zwar nicht aber trotzdem ganz hübsch.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1123Bearbeitet.jpg)

Hier war eine australische Jugendgruppe dabei, sich in die Feinheiten des Kletterns und des „Abseiling“ einweisen zu lassen. Bei manchen sah das schon ganz professionell aus.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1121Bearbeitet.jpg)

Das Modell nasser Sack war aber auch am Start.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1122Bearbeitet.jpg)

Aus dem Canyon heraus läuft man ein Stück über eine felsige Ebene, dann ein Weilchen durch einen lockeren Eukalyptuswald bevor man die Silent Street erreicht, eine Art Slot Canyon. Durch diesen engen aber nicht besonders tiefen Einschnitt im Felsen geht es recht steil (zum Teil über Leitern) nach oben.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1116Bearbeitet.jpg)

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Ein paar hundert Meter weiter hat man dann das Ziel der Wanderung erreicht und kann an diesem Aussichtspunkt ein wenig Titanic spielen (ich bin der König der Welt und so). Höhenangst sollte man aber nicht haben, denn es geht doch einige hundert Meter senkrecht nach unten.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1101Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1105Bearbeitet.jpg)

Wem das wegen der Geländer nicht genug Nervenkitzel ist, der kann einige Meter weiter an der Felskante entlang sein Gleichgewichtsorgan auf dieser Felsbrücke testen. Sieht auf dem Bild gar nicht so spektatkulär aus aber wenn man vorne auf dem nur ca. 1m breiten Felsen steht und senkrecht in den Abgrund schaut, weiß man warum das Ding „Nerve Test“ genannt wird.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1112Bearbeitet.jpg)

Aber auch auf scheinbar stabilen Felsen sollte man sich nicht zu sicher fühlen. Gelegentlich bricht hier auch schon einmal ein halber Berg ab. Nennt sich dann Fallen Giant.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1107Bearbeitet.jpg)

Ca. eine Stunde habe ich dort oben die Aussicht und die Sonne genossen bevor ich auf dem selben Weg wieder abgestiegen bin.
Für die 5 km und gut 300 Höhenmeter habe ich etwa 2 Stunden gebraucht plus der ausgedehnten Pause oben.

Damit hatte ich aber von Aussichtspunkten noch nicht genug und bin zum nächsten populären Viewpoint in den Grampians gefahren. Die Balconies sind zwei Felsnasen über einem Abgrund von denen man ebenfalls eine tolle Aussicht hat. Ein etwa 2 bis 3 km langer Weg führt ohne große Höhenunterschiede hier hin. Bis auf die Vorsprünge selber kommt man leider nicht mehr. Der Zugang ist komplett abgesperrt. Eigentlich sind die Balkons eine Sunset Location aber da ich heute noch in den Norden des Parks wollte, konnte ich nicht so lange warten.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1132Bearbeitet.jpg)

Dieser Aussichtspunkt mit dem schönen Blick auf den Lake Wartok liegt meiner Erinnerung nach ganz in der Nähe der Balconies, wie er heißt, weiß ich leider nicht mehr.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1128Bearbeitet.jpg)

Danach war es Zeit, langsam Richtung Campingplatz am Mt. Staplyton zu fahren. Die letzten Meilen zu diesem recht großen CG führten über die Plantation Road, die noch einmal testete, ob auch wirklich alle Schrauben am Auto richtig angezogen waren.

In der Nähe des Campgrounds erreicht man über einen kurzen Rundweg den Ngamadjidj Shelter (= Weiße Person). Dort findet man (auch wieder eingezäunt) diese Aboriginal Zeichnungen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051205-_MG_1140Bearbeitet.jpg)

Nachdem den ganzen Tag die Sonne geschienen hatte, fing es abends plötzlich erst an stürmisch zu werden und dann begann es zu regnen, so dass ich mich früh in den Camper verzogen habe. Morgen will ich noch etwas wandern (auf den Mt. Staplyton) bevor es Richtung Küste weiter geht.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 21.10.2008, 11:55 Uhr
Ist eigentlich noch jemand dabeioder fahre ich alleine weiter? ;)


Dienstag 6.12.05 Grampians NP – Cape Bridgewater – Warrnambool

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/Gram-Warn.jpg)

Die Nacht war ziemlich stürmisch und ich bin mehrfach wach geworden. Kurz nach sechs Uhr  kam ein Sonnenstrahl durchs Fenster und ich bin aufgestanden. Ich wollte ja schließlich noch auf den Mt. Staplyton bevor die Fahrt an die Küste anstand.
Der einzelne Sonnenstrahl, der mich geweckt hatte, war leider wirklich genau das, ein einzelner Sonnenstrahl. der erste und der letzte, den ich heute zu Gesicht bekommen sollte. Als ich aus dem Camper kletterte erwartete mich ein fast durchgehend grauer Himmel. Das letzte Wolkenloch war gerade dabei zu verschwinden. Beim Frühstück fing es dann sogar an zu nieseln. Also nix mit wandern. Camper reisefertig gemacht und auf gings Richtung Küste. Vielleicht ist dort das Wetter ja besser.

Die Landschaft unterwegs scheint nicht besonders beeindruckend gewesen zu sein, denn ich habe kein einzigen Foto gemacht.
Mein erstes Ziel an der Küste war Cape Bridgewater. Das Wetter hatte sich bis hierher allerdings nicht verändert. Immer noch ein grauer Himmel und ein kräftiger Wind, zwischendurch immer mal wieder der eine oder andere Regenschauer.
Einen kleinen Spaziergang an der Nelson und Bridgewater Bay entlang habe ich mir trotz des Windes nicht verkneifen können. Die verwitterten Felsen gaben auch bei nicht so optimalem Licht interessante Motive ab.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051206-_MG_1147Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051206-_MG_1150Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051206-_MG_1152Bearbeitet.jpg)

Am ende der Straße zum Cape Bridgewater beginnt der Trail zum Petrified Forest. Dabei handelt es sich um die Überreste großer Bäume, die in eine Sandsteinhülle „eingegossen“ sind. Leider war es hier so windig, dass ich mich wegen des umherfliegenden Sandes und der Gischt nicht getraut habe, meine Kamera aus dem Rucksack zu holen.

Einen Eindruck, was man dort bei besserem Wetter zu Gesicht bekommt, erhaltet Ihr hier (http://www.ingrids-welt.de/reise/aus/htm/kuebridge.htm).
Ingrids Seiten und ihr Forum sind im Übrigen eine hervorragende Lektüre bei der Vorbereitung auf eine Australienreise.

Kurze Zeit später fing es wieder an zu regnen, so dass ich auf irgendeinem Parkplatz ein Päuschen eingelegt und etwas von dem letzte Nacht versäumten Schlaf nachgeholt habe.

Eigentlich hatte ich vorgehabt, eine Bootstour zu den Robbenkolonien an der Steilküste von Cape Bridgewater mitzumachen aber bei diesem traurigen Wetter habe ich davon Abstand genommen. In Portland bin ich ein wenig am Hafen, der in einer Flussmündung liegt entlang gelaufen und habe mir eine Portion Fish & Chips gegönnt.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051206-_MG_1155Bearbeitet.jpg)

Eigentlich hatte ich hier irgendwo übernachten wollen. Es war aber noch viel zu früh, jetzt schon auf einen Campingplatz zu fahren. Also habe ich noch die 100 km bis Warrnambool hinter mich gebracht. Auf die Art habe ich es morgen nicht so weit bis zu den ersten Highlights der Great Ocean Road.
Abends habe ich im Ort gegessen und in einer kleinen Kneipe mit ein paar Bierchen meinen Frust über das miese Wetter runter gespült.

Die Fotoausbeute war extrem dünne an diesem Tag. Dafür kann ich Euch für den nächsten Tag umso mehr Bilder versprechen.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Easy Going am 21.10.2008, 11:58 Uhr
Ist eigentlich noch jemand dabeioder fahre ich alleine weiter? ;)
Durch die Zeitverschiebung ist die Truppe hinten im Camper wohl mal kurz eingenickt   :wink:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 21.10.2008, 13:05 Uhr
 :D
Ich wollte nur wissen, ob noch jemand da ist. Fühlte mich gerade so einsam ;).
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Fistball am 21.10.2008, 13:09 Uhr
Natürlich bin ich noch dabei.

bei Deinen Reiseberichten bin ich immer dabei. Allerdings habe ich über das Wochenende den Anschluss verpasst und muß jetzt von Broken Hill hinterher rennen.

Gruß Claus
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 21.10.2008, 13:46 Uhr
Oh, da hast Du ja noch ein paar km vor Dir ;)
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: kuschelwuschel am 21.10.2008, 16:18 Uhr
Bin auch noch dabei und habe die letzten Berichte nachgelesen.  :D
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 21.10.2008, 20:50 Uhr

Ich fahre natürlich auch noch mit, schließlich bist du ziemlich genau dort unterwegs, wo wir 2003 waren :D

Eine kleine Anmerkung zum Kinchega NP bzw. dessen Seen: Schon 2003 suchten wir die Seen vergebens und erfuhren auf Nachfragen im Visitor Center, dass sie - ich glaube, es war 2002 oder 2001 (?) - ausgelassen wurde. Auf meine Frage warum, bekam ich die Antwort "das Government brauchte das Wasser, die früher bestehenden Seen wird es wahrscheinlich nie mehr geben".

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: grille am 21.10.2008, 21:03 Uhr
Bin auch noch dabei  :lol:

Lese den Bericht jetzt schon zum zweiten Mal und bin schon wieder begeistert, tolles Land, vor allem die tollen Fotos setzen das Land ins rechte Licht.

Viele Grüße
Ilka

Musst dich nicht einsam fühlen, wir sind bei dir  :wink:  :nixwieweg:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: americanhero am 21.10.2008, 21:12 Uhr

Musst dich nicht einsam fühlen, wir sind bei dir  :wink:  :nixwieweg:

 :D :D :D


eben, bin auch noch voll und ganz mit dabei. So einen tollen Bericht muss man einfach 2x lesen


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Doreen & Andreas am 22.10.2008, 10:00 Uhr
:D
Ich wollte nur wissen, ob noch jemand da ist. Fühlte mich gerade so einsam ;).
Geht mit im Moment genauso, Dirk.
Deshalb lese ich erst noch ein bisschen bei Dir mit, bevor ich selbst weiterschreibe..  :wink:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Crimson Tide am 22.10.2008, 10:16 Uhr
Wir sind doch alle bei Euch!  (http://www.cosgan.de/images/midi/traurig/a020.gif)
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 22.10.2008, 11:17 Uhr
Ist ja doch noch recht voll hier drin  :D


Mittwoch 7.12.05 Warrnambool – Great Ocean Road – Apollo Bay

Der vorsichtige Blick aus dem Fenster zeigte morgens viele schnell ziehende Wolken aber auch Sonnenschein. Also raus aus den Federn, schnell geduscht und einen Happen gefrühstückt und los gings. Heute stand ein weiteres Higlight auf dem Programm – die Great Ocean Road.
Inzwischen hatte sich die Sonne immer mehr durchgesetzt und es war angenehm warm. Einem tollen Tag stand also eigentlich nichts mehr im Wege. Wären da nicht die von Nordwesten heranziehenden dunklen Wolken gewesen. Ach was, die werden schon bleiben, wo sie sind!
Als Great Ocean Road bezeichnet man den Highway B100 zwischen Warrnambool und Torquay. Eine der schönsten Küstenstraßen der Welt erstreckt sich dort über mehr als 200 km entlang einer spektakulären Steilküste mit zahllosen skurrilen Felsformationen. Das schönste und bekannteste Stück ist der Abschnitt durch den Port Campbell NP zwischen Peterborough und Apollo Bay unter anderem mit der London Bridge und den 12 Apostles.

Schon gleich nachdem ich los gefahren war, jagte ein Aussichtspunkt den nächsten, so dass ich nur sehr langsam voran gekommen bin. Auch die weniger bekannten Bay of Martyres und Bay of Islands haben schon einiges zu bieten. Die Kamera kam gar nicht mehr zur Ruhe. Dieses Licht, dieses türkisfarbene Meer, diese gelbbraunen Felsen, etc., etc., ...!

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051207-_MG_1163Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051207-_MG_1181BearbeitetBearbeit.jpg)

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(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051207-_MG_1198Bearbeitet.jpg)

Zum Glück waren die Aussichtspunkte und Parkplätze recht leer. Zur Hauptreisezeit (Ende Dezember bis Ende Januar, wenn die Australier Schulferien Haben) ist es hier sicher sehr voll.
So konnte man auch den einen oder anderen Spaziergang an der Steilküste entlang oder herunter zum Strand in Ruhe genießen.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051207-_MG_1200Bearbeitet.jpg)

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(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051207-_MG_1212Bearbeitet.jpg)

Jetzt begann langsam der Teil mit den bekanntesten Formationen.

The Grotto

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051207-_MG_1230Bearbeitet.jpg)

Die London Bridge (offiziell inzwischen London Arch). Bis Januar 1990 konnte man noch über die Brücke hinübergehen, dann brach der Teil in der Mitte plötzlich weg. Zwei Touristen, die auf dem rechten Teil standen, mussten mit einem Hubschrauber gerettet werden.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051207-_MG_1236Bearbeitet.jpg)

The Arch

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051207-_MG_1242Bearbeitet.jpg)

Beim Elephant Rock hatten mich die dunklen Wolken, die mir morgens schon sorgen gemacht hatten, eingeholt und es wurde kühl und ungemütlich. Es fing sogar an zu nieseln, was zusammen mit dem strammen kühlen Wind, der in der prallen Sonne noch recht angenehm gewesen war, schon für unngenehem Temperaturen sorgte.

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Auch der Razorback lag im Nebel und Nieselregen, so dass ich ziemlich nass und fröstelnd wieder zum Camper zurück bin. Unterwegs kam die Sonne aber noch einmmal durch ein kleines Wolkenloch, so dass ich wie ein Irrer wieder zum Razorback zurück gesprintet bin, um dieses Foto zu schießen.

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Loch Ard Gorge (heißt nach einem englischen Schiff, das dort gesunken ist).

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051207-_MG_1267Bearbeitet.jpg)

Dieser Abschnitt der Küste wird auch als Shipwreck Coast bezeichnet, weil hier wegen der starken Strömung und gefährlichen Brandung hunderte von Schiffen an der Küste zerschellt sind.

Auf dem Weg zu den 12 Aposteln wurde das Wetter leider nicht besser. Der Wind nahm sogar noch an Stärke zu und die Wolken wurden eher dunkler. Trotzdem habe ich mich durch den Wind zum Aussichtspunkt auf einer Landzunge vorgekämpft. Hier musste man aufpassen nicht weg geweht zu werden.
Das eine oder andere kleine Wolkenloch konnte ich für ein paar Fotos ausnutzen, dann war der Himmel komplett grau und es begann wieder stärker zu nieseln.

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Eigentlich hatte ich geplant, mir hier den Sonnenuntergang anzusehen aber das hatte sich jetzt erledigt. Also habe ich beschlossen, in den Cape Otway NP zu fahren, um dort zu übernachten und vielleicht morgen früh nochmal wieder zu kommen. Der Cape Otway NP war aber eine einzige Baustelle. Auch der Tree Walk war geschlossen(ein Gerüst in den Kronen der Bäume, hoch im der Luft, durch das man über einige 100 m den Regenwald, den es hier gibt, von oben anschauen kann). Da isch die Abfahrt zum CG schlicht übersehen haben muss. In Apollo Bay habe ich aber noch ein nettes Plätzchen gefunden. Bei der Bude gegenüber vom CG gab es noch eine Portion Fish&Chips und ein Sixpack Bier, mit dem ich mich in meinen warmen und trockenen Camper zurück gezogen habe.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: RedZed am 23.10.2008, 15:42 Uhr
Ich bin übrigens auch immer noch an Bord.... und Deine Photos überzeugen mich immer mehr, mir den Australientraum irgendwann zu erfüllen :-)
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 23.10.2008, 21:46 Uhr
Donnerstag 8.12.05 Apollo Bay – 12 Apostles – Melbourne

Morgens war ich noch vor Sonnenaufgang wach in der Hoffnung bei Sonnenaufgang die Bilder nachzuholen, die mir gestern nicht gelungen waren. Allerdings wurde ich schon auf dem Weg zur Toilette ziemlich nass und es war kein Stern am Himmel zu erkennen. Also nix mit Sonnenaufgang – ab zurück ins Bettchen.
Eine Stunde später war ich schon wieder wach. Obwohl das Wetter immer noch nicht deutlich besser aussah habe ich mich entschlossen, auf jeden Fall noch einmal zu den Aposteln zu fahren. Sind ja immerhin 50 km, vielleicht scheint ja da die Sonne. Da ich für den Sonnenaufgang jetzt ohnehin zu spät dran war, gab es erstmal eine lange heiße Dusche und ein leckeres Frühstück bevor ich mich auf den Weg gemacht habe.
Bei den Aposteln angekommen sah es nicht wesentlich besser aus als gestern. Dichte Wolken und starker Wind. Immerhin regnete es nicht. Das ein oder andere Wolkenlöchlein war auch zu sehen. Also was soll's, Stativ raus und los geht es.

Ein paar ganz vernünftige Bilder habe ich dann auch noch hingekriegt, wobei ich teilweise das Stativ ganz schön festhalten musste, damit der Wind es nicht umwirft.

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Faszinierend fand ich, wie schnell und gründlich sich die Lichtstimmung ändern kann.

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Nach einer guten Stunde hatte ich mich genug durchpusten lassen und habe mich auf den Weg nach Melbourne gemacht. Die Durchfahrt durch den Otway NP war immer noch eine einzige Baustelle. Entweder habe ich die Einfahrt in den Park verpasst oder er war tatsächlich wegen der Straßenbauarbeiten gesperrt. Egal, der Spaziergang auf einem mehr als 10m hohen Gerüst wäre bei dem stürmischen Wind sicher sowieso kein reines Vergnügen gewesen.

Der Rest der Great Ocean Road war bei weitem nicht mehr so spektakulär wie der Teil im Port Campbell NP. Vor allem bei dem recht grauen Wetter. Es gab allerdings noch ein paar nette Serpentinenabschnitte, so dass die Fahrt doch Spaß gemacht hat.
Über Torquay und Geelong bin ich direkt nach Melbourne durchgefahren, wo ich ein Hotel vorgebucht hatte. Den Weg habe ich recht problemlos gefunden. Das größte Problem war es die kostenpflichtige Schnellstraße zu vermeiden.
Ich hatte mir schon zu hause überlegt, dass es unsinnig wäre, in einer Millionenstadt irgendwo am Stadtrand zu campen und mir deshalb ein Zimmer in einem Hotel in der Innenstadt reserviert. Worüber ich mir keine Gedanken gemacht hatte, war, wie bzw. wo ich ein  WoMo parken sollte, dass wegen seiner Höhe in keine Tiefgarage passt. Der Hotelportier konnte mir da auch nicht weiter helfen. Die hatten schon etwas sparsam aus der Wäsche geguckt als ich mit dem Camper zum Gepäck ausladen ihre Einfahrt blockiert hatte. Nach einer längeren Rundfahrt durch die hübscheren und nicht so hübschen Abschnitte der Innenstadt von Melbourne war ich irgendwann wieder beim Hotel und wusste immer noch nicht, wohin mit dem Camper, als ich in der Tiefgarage gegenüber eine Fläches direkt hinter der Einfahrt bemerkte, die zwar nicht offiziell als Parkfläche ausgewiesen war, wo ich aber von der Höhe her hingekommen wäre. Nach einer längeren Diskussion mit dem Parkwächter und einem bunten Stückchen Papier als Argumentationshilfe durfte ich mich dort bis zum nächsten Tag hinstellen. Puh, das wäre geschafft. Nach Geschäftsschluss hätte ich sicher auch so ein Plätzchen gefunden aber ich hatte keine Lust, noch bis abends in der Gegend rumzukurven.

Nach einem kurzen Päuschen/Nickerchen im Hotel habe ich mich, mit Fotorucksack und Stativ bewaffnet, auf den Weg zu den Rialto Towers gemacht, wo man von einer Aussichtsplattform in gut 250 m Höhe einen wunderbaren Blick über Melbourne hat. Zum Glück sind die Aussies noch nicht ganz so paranoid wie die Amerikaner, so dass man sein Stativ auch mit hoch nehmen darf. Pünktlich zur blauen Stunde war ich oben und habe mich dem Knipsrausch hingegeben.

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Anschließend bin ich von dort weiter über den Yarra River zum Loews Entertainement Complex, um von dort aus weitere Bilder von Melbourne bei Nacht zu machen.

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Zurück auf der „richtigen“ Seite des Yarra musste ich noch diesen Weihnachtsbaum und die Flinders Station aufs Bild bannen, bevor ich die Fotoausrüstung zurück ins Hotel gebracht habe und mir noch 2 oder 3 Bier in einer nahen Bar gegönnt habe.

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Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Crimson Tide am 23.10.2008, 22:09 Uhr
WOW!
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Doreen & Andreas am 23.10.2008, 23:23 Uhr
Einfach wieder genial, Dirk.
Aber bei Deinem Besuch war der eine Apostel schon eingestürzt... schade  :(
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 24.10.2008, 08:22 Uhr
Aber bei Deinem Besuch war der eine Apostel schon eingestürzt... schade  :(

Leider! War glaube ich schon ein Jahr vorher. Eigentlich müsste es inzwischen in "DIe 7 (oder 8?) Apostel umenannt werden.

Freitag 9.12.05 Melbourne

An diesem Tag bin ich ohne besonderen Plan kreuz und quer durch Melbourne gelaufen. Meinen schweren Kamerarucksack habe ich dabei im Hotel gelassen. Die kleinen Sony für die Hosentasche musste reichen.

Ein paar Fixpunkte hatte ich mir im Reiseführer heraus gesucht aber ansonsten habe ich mich mehr oder weniger treiben lassen. Ist meine bevorzugte Art, eine Stadt zu entdecken – einfach drauflos laufen und nur zwischendurch immer mal wieder in den Führer zu gucken, um zu sich zu orientieren.
Begonnen habe ich mit der direkten Umgebung des Hotels. Dort gab es diverse nett anzusehende viktorianische Häuser.

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Außerdem fand sich hier alles, was das Shopper-Herz begehrt.
Moderne Malls mit tonnenweise Weihnachtsschmuck.

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Alte, reich dekorierte Malls, hier die viktorianische Royal Arcade.

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Kleine Gassen mit Läden und Restaurants.

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Besonders gefallen hat mir das Manchester Building. Die Fassade hätte auch gut in einen Batman-Film gepasst.

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Neben dem Rathaus fand sich diese Skulptur/dieser Brunnen, der nicht nur die Kinder faszinierte.

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Weiter ging es durchs Bankenviertel bis zur Old Treasury und zum Parlamentsgebäude, wo ich mich in einem sehr schönen Park mit einem Sandwich und etwas zu trinken ein wenig ausgeruht habe.

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Dieser kopfstehende Herr ist Charles La Trobe, der erste Gouverneur von Victoria, dem wir die Anlage der vielen schönen Parks in Melbourne zu verdanken haben. Warum er auf dem Kopf Steht konnte ich leider nicht herausfinden.

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Frisch gestärkt habe ich meine Wanderung fortgesetzt und bin zunächst durch Chinatown (fand ich nicht so besonders beeindruckend) zur State Library gelaufen.

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Irgendwie ist den Architekten im späten 19. und frühen 20. Jhdt. zum Thema Bibliothek nicht besonders viel originelles eingefallen. Das Teil könnte genauso gut in New York, London oder Paris stehen.

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Ganz in der Nähe findet sich Melbourne Central ein moderner Gebäudekomplex aus Glas und Stahl, der die nächste bemerkenswerte Shoppingmeile beherbergt.
Das Highlight ist eine große Glaskuppel, die sich über einen historischen Turm im Inneren des Gebäudes spannt. Der Turm ist ein so genannter Shot Tower, Überbleibsel einer alten Fabrik für Bleikugeln und –rohre.

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Ein ganz anderes Shopping-Erlebnis hat man beim Queen Victoria Market. In diesen über 100 Jahre alten Markthallen gibt es nahezu alles. Fleisch, Fisch, Obst Gemüse, Kleidung, Schuhe und die hässlichsten und kitschigsten Souvenirs, die man sich vorstellen kann.

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Genug Kommerz, nun war auch etwas Kultur fällig. Durch die Carlton Gardens ging es weiter zur Royal Exhibition Hall, die leider geschlossen war.

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Direkt dahinter bildet das Melbourne Museum einen interessanten architektonischen Kontrast.

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Hier gibt es Ausstellungen über alles und nichts (Aboriginal Art, Moderne australische Kunst, Australische Heimatkunde, etc., etc.). Leider sind die Öffnungszeiten etwas knapp (bis 17:00h), so dass ich gerade noch einen Blick in die Halle werfen konnte, bevor geschlossen wurde.
Ehrlich gesagt war ich darüber gar nicht so unglücklich. Inzwischen war ich doch ziemlich kaputt und meine Füße qualmten ganz schön. Also habe ich mich von der kostenlosen Circular Tram zurück zum Yarra River fahren lassen, dort noch einen Blick auf die Skyline geworfen und bin dann zurück ins Hotel.

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Zunächst musste ich mich noch um meinen Camper kümmern. Der freundliche Mensch in der Tiefgarage hatte mich gewarnt, dass er Samstag und Sonntag keinen Dienst hätte und deshalb nicht dafür garantieren könnte, dass seine Kollegen mein Autochen da stehen lassen würden. Nun, er hatte auch heute schon keinen Dienst und auch niemand über den Deal unterrichtet, den er mit mir gemacht hatte. Gerade wollte man meinen Camper abschleppen, weil er dem Laster im Weg stand, der das Altpapier abholen wollte. Gerade noch mal Glück gehabt!
Freitag nach Feierabend war die Parksituation etwas entspannter aber dafür wartete jetzt der Intelligenztest auf mich, die Melbourner Parkverbotsschilder richtig zu deuten. Über dem Platz, den ich gefunden hatte, hing ein Schild auf dem ungefähr folgendes stand:
Montags bis Freitags von 6-9 Uhr nur be- und entladen, von 9 Uhr bis 12 Uhr parken verboten, von 12 bis 19 Uhr nur mit Parkscheibe, max. 2 h, Sa und So 9-20:00h max. 2h, ...
Nachdem ich das eine Weile studiert hatte, habe ich ein einheimisches Ehepaar gefragt, ob ich hier bis zum nächsten Morgen stehen bleiben könnte. Sie haben sich das eine ganze Weile angesehen bevor er gesagt hat: „Your o.k.! ...............   I think.“ ;) Schade, dass ich kein Foto von dem Schilderwald gemacht habe.
Nach geschätzt etwa 15, gefühlt 30 oder 40 km Asphalttreterei hatten sich meine geschundenen Füße eine Pause redlich verdient.
Abends war ich noch einmal beim Loews Entertainement Complex am Yarra, um dort etwas zu essen und ein wenig das flanierende Volk zu beobachten. Einen Blick ins Casino musste ich natürlich auch noch werfen. Muss sich vor denen in Las Vegas nicht verstecken.

Melbourne hat mir sehr gut gefallen. Die Stadt hat für mich eine sehr lockere, entspannte Atmosphäre. Das Straßenbild wird von auffallend vielen jungen Leuten geprägt. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und mich schon etwas geärgert, dass ich nicht mehr Zeit hier eingeplant hatte. Aber andererseits gibt es ja noch so viel zu sehen ...
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.10.2008, 08:27 Uhr
Aber bei Deinem Besuch war der eine Apostel schon eingestürzt... schade  :(

Leider! War glaube ich schon ein Jahr vorher. Eigentlich müsste es inzwischen in "DIe 7 (oder 8?) Apostel umenannt werden.

Im Prinzip ja... bis zum nächsten Einsturz.
Insofern gefiel mir die ursprüngliche Bezeichnung, die man da auf der Tafel lesen konnte, besser: Die Sau mit Ihren Ferkeln  :lol:
Da zählt keiner nach, ob eines der Ferkel fehlt :wink:

Aber es mußte ja unbedingt ein touristisch besser zu vermarktender Begriff geprägt werden...
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 24.10.2008, 08:35 Uhr
Insofern gefiel mir die ursprüngliche Bezeichnung, die man da auf der Tafel lesen konnte, besser: Die Sau mit Ihren Ferkeln  :lol:
Da zählt keiner nach, ob eines der Ferkel fehlt :wink:

Aber es mußte ja unbedingt ein touristisch besser zu vermarktender Begriff geprägt werden...

Die Bezeichnung kannte ich noch nicht!  :D :D

Apostel sind natürlich schon besser zu vermarkten als Ferkel.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.10.2008, 08:45 Uhr
Insofern gefiel mir die ursprüngliche Bezeichnung, die man da auf der Tafel lesen konnte, besser: Die Sau mit Ihren Ferkeln  :lol:
Da zählt keiner nach, ob eines der Ferkel fehlt :wink:

Aber es mußte ja unbedingt ein touristisch besser zu vermarktender Begriff geprägt werden...

Die Bezeichnung kannte ich noch nicht!  :D :D
Haben wir auf der Informationstafel vor Ort gelesen...

Die Melbourne-Bilder gefallen mir auch wieder gut. Das Manchester-Building fand ich auch absolut herausragend... ein Gesicht in der Masse der Stahl und Glas Konstruktionen.
Zum Melbourne Central haben wir es damals leider nicht geschafft. Das Gebäude hat übrigens auch eine interessante Geschichte: Eigentlich sollte der alte Shot-Tower für das neue Shoppingcenter abgerissen werden. Aber ein paar Denkmalschützer haben sich für den Erhalt des Bauwerks stark gemacht und so wurde es in den Neubau integriert und eine gläserne Kuppel darüber gebaut...
Die Aussies haben´s irgendwie drauf  :wink:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: kuschelwuschel am 24.10.2008, 13:37 Uhr
Leider waren wir damals nicht an der Great Ocean und in Melbourne. Deine Nachtaufnahmen von Melbouren gefallen mir wirklich super. Sag mal wie und mit welchem Programm beseitigst Du stürzende Linien? Bei den Hochhäusern aus der Nähe fotografiert wären doch normalerweise welche vorhanden!?!

Viele Grüße
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 24.10.2008, 13:51 Uhr
Mit Photoshop: Filter - Verzerrungsfilter - Objektivkorrektur (oder Linsenkorrektur oder so).

Man muss nur aufpassen, nicht zu übertreiben. Ein wenig stürzende Linien sehen oft realistischer aus als absolut senkrechte Häuser. Außerdem produziert man mit der Korrektur oft wieder andere Verzerrungen.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: kuschelwuschel am 24.10.2008, 15:07 Uhr
Super, vielen Dank!  :D
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 25.10.2008, 08:02 Uhr
Samstag 10.12.05 Melbourne – Wilsons Promontory NP


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Morgens sah das Wetter nicht so richtig toll aus, so dass ich erst mal in aller Ruhe gefrühstückt habe. Als ich den Camper holen wollte, um mein Gepäck einzuladen, kam dann der Schock. Das Auto war weg!   :zuberge: :zuberge:
Was war los? Geklaut? Abgeschleppt, weil ich doch zu blöd war, das Parkverbotsschild richtig zu interpretieren?
Was mache ich denn jetzt? Polizei rufen?

Was für eine Sch...!    :evil: :evil:
Um einen klaren Kopf zu bekommen, brauchte ich eine Zigarette und als ich die angezündet hatte, wusste ich auch die Lösung des Problems.



















































Einfach eine Querstraße weitergehen!   :oops: :D :D
Dort stand denn auch ganz unversehrt und ohne Knöllchen mein mobiles Heim.

Na ja, wach war ich jetzt auf jeden Fall. Nachdem ich ich mein Herz wieder aus der Hose gekramt hatte, wohin es sich beim Anblick der leeren Parklücke verabschiedet hatte, konnte ich dann zum Hotel fahren, um mein Gepäck einzuladen.
Heute wollte ich zum Wilsons Promontory Nationalpark, der auf einer Halbinsel (eben dem „Wilsons Prom“) etwa 200 km südöstlich von Melbourne liegt.
Auf der Fahrt dorthin wurde das Wetter langsam etwas besser und als ich auf der Halbinsel ankam, wagte sich auch die Sonne hervor.
Mit ein paar Fotostops bei Aussichtspunkten über den teilweise sehr schönen Buchten bin ich gleich bis Tidal River durch gefahren.

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Dort war das Visitor Center, ein Supermarkt, ein kleines Resraurant und ein großer Campground. Nachdem ich mir einen Platz gesucht, im Visitor Center ein paar Karten und einen Wandeführer gekauft und im Fastfood Restaurant schnell einen Burger verdrückt hatte, wollte ich mich etwas die Beine vertreten. Erst musste ich aber noch ein paar Bilder von den Papgeien machen, die überall auf dem CG herumflatterten.

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Direkt am Campground beginnt an der Mündung des Tidal River die Wanderung zum „Liily Pilly Gully“. Die hatte ich mir vor allem wegen des netten Namen ausgesucht.
Erst geht man ein Stück am Fluss entlang.

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Dann über  eine Ebene mit Banksias und Grasstrees.

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Schließlich erreicht man den Lilly Pilly Gully. Dabei handelt es sich um eine Senke mit einem Tümpel und einer Regenwaldenklave mit dichtem Wald und großen Farnen.

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Von dort geht der Rundweg weiter Richtung Mt. Bishop. Den Abstecher zum Gipfel bin ich zumindest so weit hoch gelaufen bis ich zum ersten Aussichtspunkt kam. Hier war es noch schön sonnig aber über der Küste zogen eine Menge dunkle Wolken auf, so dass ich mich entschieden habe, auf den restlichen Aufstieg zu verzichten und den Rückweg anzutreten.

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Auf dem Rückweg bin ich fast über ein Echydna gestolpert. Die Festlandsvariante ist etwas dunkler als ihre Geschwister auf  Kangoroo Island.

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Auch dieser vom Feuer gefällte Grasstree sah recht interessant aus.

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Die Wanderung hat mir insgesamt sehr gut gefallen, besonders weil man durch ganz verschiedene Ökosysteme kommt. Nach gut 21/2 Stunden und 8 km war ich wieder zurück auf dem Campground, wo ich mich noch etwas als „Fogi-Fotograf“ versucht habe. Die bunten Papageien waren einfach ein tolles Motiv, auch wenn sie in 9 von 10 Fällen im entscheidenden Moment weg geflogen sind. Die grünen sind übrigens die Jungtiere.

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Dieser Geselle war zwar nicht so bunt aber er hat wenigstens still gehalten.

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Abends habe ich es mir mit ein paar Sandwiches und einer Flasche Rotwein am Camper gemütlich gemacht, was allerdings ein kurzes Vergnügen war, weil der Wind doch merklich kühler und frischer wurde. War aber nicht so schlimm. Der Wein hat auch im Camper geschmeckt.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 26.10.2008, 17:30 Uhr
Sonntag 11.12.05 Wilsons Prom – Eden


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Trotz des leckeren Weins war ich schon kurz vor Sonnenaufgang wach. Nach einem kurzen Frühstück habe ich schnell zusammengepackt. So war ich schon an den wunderschönen Stränden an der Westküste der Halbinsel bevor die Sonntagsausflügler aus Melbourne eintrafen. So konnte ich bei mehreren längeren Strandspaziergängen diese Buchten in schönster Einsamkeit genießen. Eigentlich soll hier auch ein beliebtes Surfrevier sein aber für höhere Wellen und Surfer war es wohl noch zu früh.

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Inzwischen wärmte die Sonne schon ganz nett, so dass ich mich an dem letzten Strand, den ich besucht habe, schnell der Klamotten entledigt habe und todesmutig in den Pazifik gehüpft bei. Allerdings nur sehr kurz. Erstens wollte ich nicht als Sittenstrolch beschimpft werden, wenn die nächsten Besucher kommen (die Badehose aus dem Koffer zu holen, war mir zu mühsam) und zweitens war das Wasser einfach sch***kalt. Fotos gibt es davon selbstverständlich keine ;).

Erfrischt bin ich danach weiter Richtung Norden gefahren. Ein paar km vor dem Parkausgang bin ich rechts auf die 5 Mile Road abgebogen, eine Dirtroad, die quer über den nördlichen Teil der Halbinsel führt. Nach wenigen km war der Parkplatz erreicht, von dem die Wanderung zu Millers Landing startet. Gleich am Parkplatz lugte dieses Wallabie durchs Unterholz.

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Über einen 4 oder 5 km langen Rundweg erreicht man von hier aus bequem die Nordostküste des Prom am so genannten Corner Inlet.
Hier erwartete mich ein Schwarm schwarzer Schwäne, die jedoch kamerascheu zu sein schienen. Sie kamen nie nah genug zum Ufer, um vernünftige Fotos von einzelnen Tieren machen zu können. Das Grünzeug im Wasser sind die Ausläufer des südlichsten Mangrovenwalds der Welt.

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Nach gut zwei Stunden war ich wieder am Parkplatz, von dem aus auch verschiedene Mehrtageswanderungen in den unberührten und von Straßen nicht erschlossenen Nordosten der Halbinsel führen. Wäre sicher auch ein tolles Erlebnis aber mir wird so schon die Zeit knapp.

Also habe ich den Park verlassen und bin über den South Gippsland Higway nach Nordosten gefahren. Bei Sale bin ich Richtung Küste rechts abgebogen, weil ich mir den Gippsland Coastal Park bzw. The Lakes NP ansehen wollte. Dort teilen lang gestreckte schmale Halbinseln diverse Lagunen fast vollständig vpm freien Meer ab. Ich hatte gehofft, dort Wasservögel zu sehen und außerdem klangen Namen wie Paradise Beach einfach verlockend.
Ganz so paradiesisch war es dann nicht. Paradise Beach war eine Ansammlung von Ferienhäusern und Wasservögel gab es höchstens in der Ferne zu sehen. Zumindest die Landschaft war ganz interessant. Insgesamt hätte man sich die über 50 km lange Sackgasse auf die Halbinsel hinaus aber auch sparen können.

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Die übrigen Parks am Wegesrand habe ich rechts und links liegen lassen und bin in einem Rutsch den Princess Highway bis zu dem Örtchen Eden, einem ehemaligen Walfanghafen weiter gefahren. Dort habe ich kurz vor Sonnenuntergang noch einen Blick über die Twofold Bay geworfen und einen Happen gegessen, bevor ich mir es auf einem schön am Meer gelegenen Campingplatz für die Nacht gemütlich gemacht habe.

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Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 27.10.2008, 10:29 Uhr
Montag 12.11.05 Eden – Blue Mountains


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Morgens war ich wieder früh wach. Das Restaurant des Campgrounds und das Büro waren noch geschlossen. Bezahlt hatte ich zum Glück schon bei der Ankunft. Also habe ich nur den Schlüssel für den Stromanschluss in den Briefkasten geworfen und bin los.

Als erstes bin ich wieder nach Eden gefahren und habe in einem kleinen Diner gefrühstückt. Für die Whale Watching Touren, bei denen man Buckelwale und Orcas zu Gesicht bekommen soll, war ich leider 2 Wochen zu spät dran (Oktober und November). Deshalb sollte der Tag  vor allem ein Fahrtag werden aber zumindest ein Highlight hatte ich mir vorgenommen – den Ben Boyd NP direkt bei Eden.
Als erstes habe ich die 5 oder 6 km lange Wanderung zum Haycock Point gemacht. Der Heuhaufen selbst lag leider im Gegenlicht aber dafür fand sich unterwegs der eine oder andere interessante Aussichtspunkt.

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In dem lockeren Eukalyptuswald zwischen Parkplatz und Küste habe ich außerdem meine ersten schwarzen Kakadus gesehen. Leider ließen sie sich nicht überreden von den Baumspitzen ein bisschen weiter nach unten zu kommen.

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Dafür flatterte mir wenigstens ein bunter Schmetterling direkt vor die Linse.

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Einen schönen Strand gab es natürlich auch hier und, wie die fehlenden Fußspuren beweisen, sogar noch einsamer als die auf Wilsons Prom.

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Ein paar km Schotterpiste weiter (bzw. eigentlich wieder zurück) warteten die Quoraburagun Pinnacles auf mich. Viel Spaß beim Versuch das auszusprechen ;). Die Australier können es wohl auch nicht, weshalb die Stelle allgemein nur The Pinnacles genannt wird (wie mindestens 384 andere Locations in Australien). Ich hatte bisher keine Bilder von den Pinnacles gesehen und war daher nicht wenig überrascht als ich nach etwa 1 km Fußmarsch plötzlich auf eine Art Bryce Canyon am Meer blickte.

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Ein faszinierender Anblick. Leider war der einzige Weg nach unten, den ich entdeckt habe, in größeren Teilen weggebrochen, so dass ich den Anblick nur von oben genießen konnte.

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Den Rest des Tages habe ich im Auto verbracht und bin in einem Rutsch (nur mit Tank- und Pinkelpausen) die über 500 km bis in die Blue Mountains durchgefahren. Eigentlich hatte ich mir Leura als Ziel ausgesucht, um am nächsten Morgen gleich die Three Sisters bewundern zu können. Aber ein paar km vorher war ich so müde, dass ich dem Anblick eines gemütlich erleuchteten Motels mit Restaurant und Pub nicht widerstehen konne.
Nach einem leckeren Abendessen und ein paar Bier im Pub incl. Schwätzchen mit den Locals  bin ich nicht allzu spät aber ziemlich kaputt ins Bett gefallen.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: grille am 27.10.2008, 15:20 Uhr
Hach ist das schön *schwärm*

Die Fotos sind wieder mal toll und die Geschichte dazu hört sich auch sehr interessant an.

Viele Grüße
Ilka
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Crimson Tide am 27.10.2008, 18:58 Uhr
 :P  Sieht wirklich aus wie ein Bryce Canyon am Meer!

Wieder ein toller Tag!  :groove:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 28.10.2008, 19:50 Uhr
Dienstag 13.12.05 Blue Mountains (Katoomba)

Morgens habe ich mir noch ein schnelles Frühstück gegönnt, bevor ich mich auf den Weg gemacht habe. In Wentworth Falls habe ich vom Sublime Point Lookout den ersten Blick über die Klippen ins Jamison Valley geworfen.

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Von dort aus hätte es auch einige Wanderwege gegeben aber ich wollte jetzt das Highlight der Region sehen – die Three Sisters.
Also bin ich nach Katoomba weiter gefahren und dort gleich zum Echo Point, dem Aussichtspunkt für die Schwestern, die morgens allerdings noch im Gegenlicht lagen. Ein Foto musste aber natürlich trotzdem sein.

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Der Legende nach haben sich vor langer Zeit drei junge Männer in drei Schwestern eines benachbarten Stammes verliebt. Die Stammesgesetze verboten aber eine solche Verbindung. Da die drei Jünglinge sich über die Gesetze hinweg setzen wollten, kam es zum Krieg zwischen den Stämmen. Um die Schwestern zu schützen wurden sie von einem Zauberer in Felsen verwandelt. Leider starb der Zauberer während der Schlacht, so dass die Schwestern heute noch auf ihre Erlösung warten.
Romeo und Julia bei den Aboriginals. Das ist zumindest eine der Legenden, die sich um diese Felsen ranken, wobei es ursprünglich wohl eher 4 oder 5 Schwestern waren, da auch diese Felsen nach und nach Opfer der Erosion werden.

Nachdem ich die Aussicht auf die Schwestern lange genug genossen hatte, habe ich zunächst einen Campground gesucht und gefunden und dort einen Platz für die Nacht reserviert. Danach bin ich zurück zum Echo Point und habe mir im dortigen Visitor Center eine Wanderkarte gekauft und einen Trail ausgesucht. Direkt vom Vistor Center aus ging es zunächst über einige Treppen hinunter zu den Schwestern.

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„Abseiling“ ist übrigens inzwischen eins meiner englischen Lieblingsworte.
Danach führte der Weg unterhalb der Felsenkante an der Steilwand entlang vorbei an diversen Wasserfällen durch einen dichten Eukalyptuswald.

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Nach etwa zwei Stunden hatte ich die Basisstation der Scenic Railway erreicht. Dabei handelt es sich um eine Zahnradbahn, die früher das Erz aus den Minen nach oben auf die Hochebene brachte. Heute werden nur noch Touristen transportiert. Unten gibt es noch einige Exponate zur ehemaligen Minentätigkeit, die ich aber nicht besonders beeindruckend fand. Die Bahn selber ist mit 52° angeblich die steilste Bergbahn der Welt. Zumindest hat man, wenn man auf den entsprechend geneigten Sitzen sitzt das Gefühl, fast senkrecht die Felswand hoch zu fahren.

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Das Vistor Center, in dem man ankommt hat neben einem Kino (habe ich mir geschenkt) natürlich einen großen Giftshop (das können die Australier genauso gut wie die Amerikaner) und ein Restaurant zu bieten, wo ich mir ein Sandwich gekauft habe. Die Terrasse war fast ganz leer. Nur dieser Geselle hat sich mit mir zum essen hingesetzt.

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Nach dem Sandwich und einer Zigarette war es jetzt Zeit den zweiten Teil des Tickets, das ich unten gekauft hatte, „abzufahren“ - die Katoomba Scenic Skyway, eine Seilbahn, die quer über einen Einschnitt in der Felswand hinweg führt.

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Eine Besonderheit dieser Seilbahn ist der Glasboden, der einen freien Blick in die Tiefe ermöglicht.

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Auch auf die Katoomba Falls hat man aus der Bahn einen schönen Blick.

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Nach einem (vorerst) letzten Blick auf die Schwesterchen war es jetzt Zeit für eine Dusche auf dem Campingplatz.

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Ein kurzes Sonnenbad vor dem Camper und ein kaltes Erfrischungsgetränk war auch noch drin, bevor es Zeit wurde, erneut den Weg zum Echo Point anzutreten, um noch ein paar Bilder bei Sonnenuntergang zu schießen.
Den ganzen Tag hatte bei strahlend blauem Himmel die Sonne geschienen aber auf dem Weg zum Aussichtspunkt sah ich schon die ersten Wolken heranziehen und als ich dort ankam lagen die Schwestern zwar noch in der Sonne aber Richtung Westen war der Himmel bis auf einen schmalen Streifen bedeckt.

Ach, das wird schon wieder aufreißen!
Pustekuchen, es zog sich immer weiter zu, was mit aber immerhin eine interessante (wie ich finde) Aufnahme des Jamison Valley einbrachte, auf der man ahnen kann, wo die Blue Mountains ihren Namen her haben. Der kommt nämlich von dem öligen Dunst der Eukalyptuswälder, der den Wäldern einen bläulichen Schimmer verleiht.

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Fast hätte es doch noch mit einem richtig guten Sonnenuntergangsbild geklappt aber der schmale Streifen Sonnenlicht kam nur bis knapp unterhalb der Felsen. Nach ein bisschen „Pimpimg“ in Photoshop ist trotzdem ein ganz nettes Bild daraus geworden.

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Ich habe noch etwas gewartet bis die Scheinwerfer angingen, die die Three Sisters abends beleuchten aber das hat auch nicht unbedingt für bessere Bilder gesorgt. Eher im Gegenteil, der Dunst war einfach zu dicht.

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Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Easy Going am 28.10.2008, 20:14 Uhr
„Abseiling“ ist übrigens inzwischen eins meiner englischen Lieblingsworte.
Da bekomme ich auch immer einen Schreikrampf.  :wink:
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 29.10.2008, 08:28 Uhr
Mittwoch 14.12.05 Katoomba - Sydney


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Der erste Gedanke nach dem aufwachen war, dass dies mein letzter Tag mit dem Camper sein würde. Bis 17:00h musste ich ihn in Sydney zurückgeben. Viel schlimmer noch: In wenig mehr als 60 Stunden sollte ich in den Flieger nach hause steigen. Deprimierende Gedanken!
Die Wolken, die gestern aufgezogen waren hatten sich noch nicht verzogen, was meine Stimmung auch nicht unbedingt verbessert hat.
Nach dem Frühstück bin ich daher ohne den Schwesterchen noch einen letzten Besuch abzustatten Richtung Sydney gestartet.
Unterwegs kam glücklicherweise die Sonne heraus, so dass sich meine Laune zusehends besserte. Da ich noch viel Zeit hatte, bin ich nicht den schnellsten Weg über den Highway gefahren sondern quer durch Sydney. Hat zwar deutlich länger gedauert aber auf diese Art habe ich außer Downtown und den Touristenattraktionen auch mal was vom „richtigen Leben“ in Sydney gesehen. Unterwegs erspähte ich einen selbst für meinen Camper ausreichenden Parkplatz direkt vor einem Diner. Diesen Glücksfall habe ich natürlich genutzt. Hunger hatte ich sowieso, also rein in den Diner und ein riesiges Sandwich und anschließend noch in der Eisdiele nebenan ein leckeres Eis verdrückt.
So gestärkt war die restliche Strecke zur Station von Apollo in der Nähe des Flughafens gar kein Problem. Ich habe mich auch nur ein oder zwei mal verfahren.
Als ich auf den Parkplatz ein bog war direkt vor dem Büro eine Familie mit Kindern gerade dabei, ihr großes Wohnmobil zu entladen und die Kinder nutzten die Zeit, ein wenig auf dem Hof herum zu tollen. Da ich ja ein kinderfreundlicher Mensch bin habe ich also die Kurve etwas enger genommen, um die Kinder nicht zu stören. Nanu, was war denn das für ein hässliches Geräusch? Ein Blick in den Rückspiegel verschaffte Klarheit. Beim Versuch, den Kindern auszuweichen hatte ich den Mitsubishi, der auf dem Parkplatz direkt neben der Einfahrt stand völlig vergessen. Ergebnis: Die vordere Stoßstange dieses fast neuen Autos hing jetzt an meiner etwas verzogenen hinteren Stoßstange (incl. des Frontspoilers, des rechten Scheinwerfers und sonst noch so einigen Kleinigkeiten).
Das darf doch nicht wahr sein! Da fährt man über 8000 km kreuz und quer durch Australien, durchs Outback und durch Großstädte ohne eine einzige brenzlige Situation und dann wird einem so eine dämliche Parkplatzeinfahrt zum Verhängnis? Was für eine verdammte Sch***e!   :evil: :evil: :evil:

Was war ich in diesem Augenblick froh, dass ich damals dem ersten (Geiz-)Impuls widerstanden und trotz des erheblichen Aufpreises die auf 250$ Selbstbeteiligung reduzierte Vollkasko gebucht hatte. Bei näherer Betrachtung hatte das hintere Ende des Campers nämlich auch einigen Schaden genommen.

Der Typ von Apollo nahm das ganze recht locker. Als er im Computer die gebuchte Versicherung sah, war die ganze Geschichte in 5 Minuten abgehakt. Da die Kaution für die Selbstbeteiligung sowieso weg war, blieb mir immerhin die eigentlich fällige Inspektion des Autos bei Rückgabe erspart.
Ein Taxi war auch schnell da und auf dem Weg zum Hotel (das selbe wie nach der Ankunft in Sydney) musste ich herzhaft lachen. So was kann auch nur mir passieren!   :D

Im Hotel habe ich nur mein Gepäck verstaut bevor ich mich auf den Weg zum Wasser gemacht habe. Als erstes habe ich mir angesehen, wo ich heute Abend hin wollte. Von Mrs. Macquaries Point, einer Landzunge am Ende des botanischen Gartens hat man einen wunderbaren Blick auf das weltberühmte Panorama mit Opernhaus und Harbour Bridge. Eigentlich wollte ich ja hier Bilder zum Sonnenuntergang und zur blauen Stunde machen aber eins musste jetzt schon sein.

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Da bis Sonnenuntergang noch viel Zeit war habe ich von dort einen Spaziergang zum Hydepark unternommen (nein, nicht dem in London, so viel Zeit war dann doch nicht). Dort habe ich diverse Springbrunnen bewundert, bevor ich die St. Marys Cathedral besichtigt habe.

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Neo-Gotik ist zwar nicht so unbedingt mein Fall (ich ziehe das Original vor und dafür muss  ich nicht um die halbe Welt fliegen ) aber der Innenraum war durch das Sonnenlicht, das durch die bunten Fenster fiel recht stimmungsvoll. Das Schild, dass fotografieren in der Kirche verboten ist, habe ich ehrlich erst beim raus gehen gesehen.

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Kreuz und quer durch den Financial District (oder CBD, wie er hier heißt = Central Business District) bin ich danach zurück zum Botanical Garden geschlendert.

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Die nächsten zwei oder drei Stunden habe ich damit verbracht Opernhaus und/oder Harbour Bridge in verschiedenen Bildausschnitten und Lichtstimmungen zu fotografieren. Wenigstens ein paar davon müsst Ihr Euch jetzt ansehen. Ich hätte noch einige Dutzend mehr aber irgendwann muss ja mal gut sein.

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Als es langsam richtig finster wurde meldete sich auch so langsam mein Magen. Sandwich und Eis heute Mittag waren zwar lecker und reichlich aber inzwischen eindeutig verdaut.
Ein letztes Bild musste aber noch sein, bevor ich Kamera und Stativ eingepackt habe.

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Kaum war ich aus dem Botanical Garden heraus, musste ich beides aber schon wieder auspacken, denn auf die Public Library wurden mittels Laser bunte Bilder geworfen. Ohne die Lasershow hätte sie genauso ausgesehen wie die in Melbourne oder New York oder London oder Berlin oder, oder ,oder. So war der Anblick aber was besonderes.

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Eigentlich hatte ich vorgehabt, noch was richtig leckeres essen zu gehen aber auf dem Weg zurück zum Hotel schmerzten meine Füß derart, dass ich nur noch irgendwo einen Burger und Fritten zum mitnehmen und an einem Kiosk ein Sixpack Bier gekauft habe und mich damti aufs Bett geworfen habe.
Der Burger war so  fettig, dass mir davon schlecht geworden ist, was mir noch einen Besuch in der extrem coolen und stylishen Bar des Hotel eingebracht hat (mir ist der Name des Hotels übrigens immer noch nicht wieder eingefallen). Nach einem Wodka Martine als Verdauungshilfe und einigen Blicken auf die Möchtegern-Reichen und Schönen von Sydney (das ist ungerecht, zumindest einige auffallend hübsche Damen gab es schon zu bewundern) bin ich zurück auf mein Zimmer und nach bevor ich den Sixpack ernsthaft weiter in Angriff nehmen konnte, war ich auch schon vor dem Fernseher eingeschlafen.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: kuschelwuschel am 29.10.2008, 12:28 Uhr
Ach ja, wieder tolle Fotos insbesondere von Sydney - ist bisher meine Lieblingsstadt.

Das Kino und diese Scenic Sailbahn bei Katoomba waren doch bestimmt recht neu gebaut, oder? Bei unserem Urlaub im Jahr 2000 kann ich mich daran nicht erinnern. Damals sind die Japaner mit der Bahn einfach nach unten gefahren und ohne auszusteigen wieder nach oben. Entweder haben sie gar nicht verstanden, dass man unten rumlaufen kann und um sich umzusehen, oder für sie war einfach nur wichtig hoch und runter zufahren. Daher war es natürlich für die Leute die wieder (nach dem Wandern) hochwollten schwer sofort einen Platz zubekommen. *lach*

Das mit den Bezeichnungen von wegen höchster, schnellster, steilster, tiefster der Welt ist auch immer witzig und wirklich Auslegungssache. In Kärnten sind wir dieses Jahr mit der Reisseck-Bergbahn (Satnd-Seilbahn) gefahren mit einer maximalen Steigung von 82%! ;-)

Ach so, warst Du schon mal oder wieder einmal in Australien - für den ganzen Rest?

Viele Grüße

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 29.10.2008, 12:45 Uhr
Ach so, warst Du schon mal oder wieder einmal in Australien - für den ganzen Rest?

Leider war das bisher die einzige TOur. Ist so lästig weit weg ;)

Der Westen und der Norden reizen mich auf jeden Fall auch noch.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 30.10.2008, 09:42 Uhr
Donnerstag 15.12.05 Sydney

An diesem Tag war viel Asphalt treten angesagt. Deshalb habe ich mich im Hotel zunächst mit einem üppigen Frühstück gestärkt.
Mein erstes Ziel war der Daling Harbour.  Am Wasser entlang bin ich vorbei an diversen Ausflugsdampfern zum Sydney Aquarium gelaufen..

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Zum Glück war es vormittags noch recht leer dort, so dass ich nicht lange Schlange stehen musste. Eigentlich sind Fische nicht unbedingt meine Lieblingstiere aber die Vielfalt und Farbenpracht, die hier zu sehen war, hat mich doch begeistert.

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Außerdem gab es nicht nur Fische. Hier habe ich auch endlich das Schnabeltier oder Platypus gesehen, auf das ich auf Kangoroo Island vergeblich gewartet hätte.

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Was wäre ein Australienbesuch ohne wenigstens ein Krokodil gesehen zu haben. Ein eindrucksvolles „Saltie“ hatte es sich unter ein paar Palmen gemütlich gemacht.

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Dem Haifischbecken, durch das man in einem Plexiglastunnel läuft, habe ich natürlich auch einen Besuch abgestattet aber die Bilder sind leider alle unscharf bzw. verschwommen, weil der Fensterputzer wohl schon länger nicht mehr da war.
Wieder an der Sonne bin ich immer weiter am Wasser entlang einmal um das Hafenbecken herum gelaufen. Neben alten Schiffen gab es auch interessante Architektur und einen schönen Blick auf die Skyline.

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Über die Pyrmont Bridge, eine Fußgängerbrücke, über die auch die Monorail fährt, ging es nach einiger Zeit weiter über den Tumbalong Park nach Haymarket und dann kreuz und quer durch die Stadt.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051215-_MG_1871Bearbeitet.jpg)

Auch Sydney hat natürlich eine Chinatown, überdachte ehrwürdige Einkaufspassagen und beeindruckende Foyers im Angebot.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051215-_MG_1873Bearbeitet.jpg)

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Irgendwann haben meine Füße protestiert, so dass ich einen Boxenstop im Hotel eigelegen musste um sie ein wenig hoch zu legen. Allzulange dauerte die Pause aber nicht. Nachdem ich die bisherige Bilderausbeute auf die Festplatte gepackt hatte, etwas getrunken und eine Zigarette geraucht, habe ich mich wieder auf den Weg gemacht. Ich hatte schließlich noch einiges vor.
Zunächst habe ich der Oper noch einen Besuch abgestattet, wo heute ein größeres Fest stattfand.
Kann man sich ein schöneres Opernfoyer vorstellen?

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051215-_MG_1884Bearbeitet.jpg)

Der verzweifelte Versuch eine etwas originellere Perspektive zu finden:

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051215-_MG_1890Bearbeitet.jpg)

Zurück am Circular Quay habe ich mir ein Ticket für die Fähre auf die andere Seite des Port Jackson gekauft und mich auf eines der gelben Boote gesetzt, das mich zu Milsons Point gebracht hat. Hier liegt der Luna Park, ein kleiner nostalgischer Vergnügungspark, der aber leider geschlossen war. Aber deshalb war ich auch nicht hier herüber gefahren. Mich hatte vielmaehr die Aussicht auf Oper und Harbour Bridge hierher gelockt. Auch nach der ausgedehnten Fotosession vom Vorabend hatte ich immer noch nicht genug von diesen Motiven.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051215-_MG_1902Bearbeitet.jpg)

Nachdem ich den richtigen Standort für mein Stativ gefunden hatte habe ich es mir mit dem mitgebrachten Bier und einer Zigarette auf der Kaimauer gemütlich gemacht und auf das richtige Licht gewartet. Und das warten hat sich gelohnt!

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051215-_MG_1946Bearbeitet-2.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051215-_MG_1951Bearbeitet.jpg)

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(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051215-_MG_1961Bearbeitet.jpg)

Ein oder zwei Gigabyte an Bilddaten später bin aus dem Fotorausch erwacht und mein Magen hat sich gemeldet.
Eine Fähre zurück fuhr um diese Zeit nicht mehr, so dass ich mich in dem Viertel am „falschen“ Ende der Brücke nach einem Restaurant umgesehen habe. Auf der „schäl Sick“ von Sydney sozusagen. Der Stadtteil hört übrigens auf den schönen Namen Kirrikbilli und hatte tatsächlich einige Restaurants zu bieten. Nachdem ich mir bei einem Inder den Bauch mit extrem leckeren und scharfen Curry voll geschlagen und in einem Irish Pub nebenan noch ein Bier und einen irischen Whisky als Verdauungshilfe bekommen hatte, fühlte ich mich wieder gestärkt genug, den Rückweg anzutreten. Die Füße hatten sich wieder erholt, also bin ich zu Fuß über die Brücke und zurück zum Hotel.

Den morgigen Tag hatte ich eigentlich als Strandtag eingeplant. Aber in den letzten Tagen hatte es an verschiedenen Stränden einige rassistisch motivierte Unruhen und Massenschlägereien gegeben, so dass die Polizei offiziell vor einem Besuch der Strände warnte. Tja, dann muss Bondi Beach halt bis zu meinem nächsten Besuch warten. Dafür schaue ich mir halt Sydney von oben an.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: kuschelwuschel am 30.10.2008, 09:55 Uhr
... und wieder super tolle Fotos
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: grille am 30.10.2008, 20:01 Uhr
Sag mal Doc, kann man bei dir eigentlich Fotokurse belegen?  :wink:

Ich werde glatt neidisch ob dieser genialen Fotos.
Als blutiger Anfänger knipse ich nur in den verschiedenen Automatikmodi  :oops: und würde doch so gerne auch mal etwas Einblick in die Materie bekommen.

Viele Grüße
Ilka
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 31.10.2008, 10:55 Uhr
Klar!
Du zahlst mein Ticket nach Australien und ich zeige Dir vor Ort wie und wo ich die Bilder gemacht habe ;)
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: DocHoliday am 31.10.2008, 10:56 Uhr
Freitag 16.12.05 Sydney

Der letzte Tag dieser Reise. Auf der einen Seite habe ich das Gefühl. schon ewig hier zu sein, auf der anderen Seite kann ich gar nicht glauben, dass ich am Abend schon wieder in den Flieger Richtung Heimat steigen soll.

Nach dem wieder sehr leckeren und reichhaltigen Frühstück im Hotel (die 20$ Aufpresi müssen sich ja schließlich lohnen) habe ich eine letzte Runde am Wasser entlang gedreht.

Bei der Planung der Reise hatte ich kurz darüber nachgedacht, ob ich mir für ein oder zwei Nächte das Hyatt direkt an der Harbour Bridge gönnen sollte. Aber für 250 €/Nacht unter der Brücke schlafen?

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051216-_MG_1976Bearbeitet.jpg)

Unter der Brücke durch sieht man die Stelle, wo ich gestern Abend gestanden habe.

Ein letztes Bild der Oper musste natürlich auch noch sein.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051216-_MG_1978Bearbeitet.jpg)

Dann war es Zeit, sich auf den Weg zum Sydney Tower zu machen, um einen Blick von oben auf die Stadt zu werfen. So langsam zogen nämlich immer dichtere Wolken auf und ich wollte doch noch ein paar ordentliche Fotos von da oben machen.
Der Sydney Tower (oder AMP-Tower), das höchste Gebäude Sydneys,  ist übrigens dieser hier:

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051215-_MG_1871Bearbeitet2.jpg)

Wenn man mutig ist, kann man nicht nur von der normalen Aussichtsplattform den Blick auf die Stadt hinter Glas bewundern sondern auch außen auf den Turm drauf. Nennt sich Skywalk. Zum Glück war es an diesem Tag zu windig, so dass ich in keine Gewissenskonflikte gestürzt wurde. Einerseits hätte ich das ja gerne mitgemacht, andererseits ist mir eine gewisse Höhenangst ja nicht ganz fremd. Wen es interessiert: Hier (http://www.skywalk.com.au/video.html) gibt es ein kurzes Video.

So konnte ich mich guten Gewissens auf die Aussicht von innen beschränken und versuchen durch die Galsscheibe ein paar Bilder ohne allzu störende Spiegelungen zu machen.
Auf dem ersten Bild sieht man unten rechts fast aus dem Bild fallend (auf den verzweifelten Versuch, die WW-bedingten stürzenden Linien zu korrigieren habe ich verzichtet) die St. Marys Cathedral mit dem Hyde Park davor und den Hyde Park Barracks (das gelbe Gebäude links davon). Dahinter liegt der Botanic Garden. Von der grünen Landzunge habe ich vorgestern Abend die Bilder zur blauen Stunde aufgenommen. Rechts in der Ferne schaut man bis auf das offenen Meer.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051216-_MG_1979Bearbeitet.jpg)

Ein Stückchen weiter links diese Aussicht über Port Jackson und den Central Business District.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051216-_MG_1980Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051216-_MG_1982Bearbeitet.jpg)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051216-_MG_1983Bearbeitet.jpg)

Darling Harbour:

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051216-_MG_1987Bearbeitet.jpg)

Dort oben habe ich eine ganze Zeit verbracht und mehr oder weniger sinnlos eine ganze Speicherkarte gefüllt bis die Sonne irgendwann ganz weg war. So langsam war es ohnehin Zeit zu gehen, weil ich noch eine lange Shoppingliste für diesen Tag hatte. Also zurück ins Hotel, die Kameraausrüstung zum übrigen Gepäck in den Luggage Room und auf in den Kampf.
Nachdem ich für die lieben daheim gebliebenen genug Mitbringsel zusammen hatte, war ich selber dran. Schon in den ersten Tagen nach der Ankunft hatte ich in The Rocks in einer Galerie einige Aboriginal Art Bilder entdeckt, die mir sehr gut gefielen. Dummerweise gefielen sie mir immer noch und waren auch inzwischen nicht billiger geworden. Erst bekam ich von der Galeristin einen kostenlosen Vortrag über die Künstler und die Wertentwicklung dieser Kunst in den letzten Jahre, die ja ganz sicher noch so weiter gehen würde, dann ging das handeln los. Eine knappe Stunde war ich eine ganze Menge australischer Dollar ärmer aber stolzer Besitzer zweier Bilder, die mir sehr gut gefielen und die jetzt an prominenter Stelle in meinem Wohnzimmer hängen. Immerhin hatte ich sie etwa 30% unter dem ursprünglichen Preis bekommen, so dass ich mich auch nicht völlig übers Ohr gehauen fühlte.
Die Bilder (Acryl bzw. Öl auf Leinwand) wurden jetzt flugzeugtauglich verpackt. Abends auf dem Weg zum Flughafen konnte ich sie abholen.

Inzwischen hatte ich Hunger bekommen (Geld ausgeben ist anstrengend) und außerdem nieselte es, so dass ich mir in einem Cafe einen Happen zu essen gegönnt habe und anschließend ein Gläschen Sekt getrunken zur Feier meiner Verhandlungskünste und als Trost, weil der Urlaub nun wirklich langsam vorbei war.
Nachdem ich gepackt und die Bilder abgeholt hatte, riss tatsächlich noch einmal der Himmel auf, so dass der Taxifahrer verkehrswidrig anhalten musste, damit ich noch ein allerletztes Opernfoto machen konnte.

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Australien%202005/20051216-_MG_1990Bearbeitet.jpg)

21/2 Stunden vor Abflug war ich am Airport. Die Wartezeit habe ich in der BA-Lounge verbracht und noch zweimal den wohl übelsten Raucherraum besucht, den ich kenne. 30 oder 40 qualmende Menschen auf vielleicht 30 qm mit einer völlig überforderten Klimaanlage. Selbst mir als langjährigem Raucher brannten nach 5 Minuten die Augen. Einen älteren japanische Herren schien das aber gar nicht zu stören. Der saß bei meinem ersten Besuch da und auch als ich kurz vor Abflug nochmal schnell meinen Nikotinspiegel angehoben habe hockte er immer noch auf dem selben unbequemen Stuhl und hatte sich in den dazwischen liegenden fast zwei Stunden nicht mal bewegt.

Samstag 17.12.05 Singapore – London – Düsseldorf

Diesmal bin ich mit Quantas geflogen und in Singapur zwischenlandet. Man hatte mir vorher erzählt, dass man dort nirgendwo rauchen dürfte aber eine freundliche Dame vom Flughafenpersonal hat mir den Tip gegeben, dass es eine Open Air Bar gäbe, wo rauchen erlaubt war, und mir den Weg gezeigt. Die Bar war zwar geschlossen (es war 3 oder 4 Uhr morgens Ortszeit) aber die Terrasse war geöffnet.
Da Singapur etwa auf einem Drittel der Strecke liegt, zog sich der zweite Teil des Fluges ätzend lang aber irgendwann sind wir doch in Heathrow angekommen.
Ein letztes kleines Abenteuer stand mir noch bevor. In Düsseldorf erwischten heftige Scherwinde die Maschine genau beim aufsetzen, so dass der Pilot sich entschloss, durchzustarten, obwohl die hinteren Räder schon am Boden waren.  :shock:
Die nächsten Minuten hätte man eine Stecknadel im Flieger fallen hören können. Auch beim zweiten Landeanflug war es auffallend ruhig im Flieger und nach der erfolgreichen Landung hörte man auch bei den sonst so coolen und geschäftigen Business Class Passagieren einige unterdrückte Seufzer der Erleichterung ;).

Immerhin hatte auch mein Gepäck die Reise unbeschadet und vor allem vollständig überstanden. Tja und dann war ich auf einmal wieder zu hause und die vielleicht schönste, ganz sicher aber weiteste Reise meines Lebens war zu Ende!   :(
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Doreen & Andreas am 31.10.2008, 16:54 Uhr
Eigentlich schade, daß es schon wieder vorbei ist, Dirk.
Mir hat die virtuelle Mitfahrt noch einmal großen Spaß gemacht... Kunststück, bei Deinen tollen Bildern.

Vielen Dank für´s Mitnehmen.
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: grille am 31.10.2008, 21:33 Uhr
Vielen Dank für den tollen Bericht.

Auch wenn ich ihn zum zweiten Mal genossen habe, es ist immer wieder toll  :daumen:

LG Ilka
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Angie am 31.10.2008, 23:08 Uhr

Vom Anfang bis zum Schluss ein fantastischer Reisebericht :daumen: Die wunderschönen Fotos tun ihr übriges :daumen:

Ich bin sehr gerne - wenn auch nur virtuell - mitgereist, danke für den Sitzplatz :wink:

Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: RedZed am 01.11.2008, 10:48 Uhr
Vielen vielen Dank für Deinen Bericht und die tollen Bilder, habe das sehr genossen!
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: emmipiel am 16.11.2008, 23:50 Uhr
Hallo Doc,

wie versprochen bin ich, nach guter Landung Zuhause, in einem Rutsch dem Camper und dir hinterhergehechelt. Habe es natürlich nicht mehr geschafft mich noch dazu zu quetschen.

Dennoch habe ich die Reise in ein mir unbekanntes Land genossen, tolle Bilder und locker witziger Text, das mag ich.

Und für den Kalender melde ich mich auch gleich an, ich hätte gerne eines der Wasserspiegelmotive, die finde ich berauschend schön.



Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: Schneewie am 17.11.2008, 12:55 Uhr
Wenn ich Deine Bilder von Sydney sehe, werde ich richtig neidisch.
Wir hatten 2007 Sturm und Regen an allen 3 Tagen in Sydney. So tolle Photos konnten wir da leider nicht machen.

Für 2009 haben wir 4 Tage für Sydney eingeplant und die Planung beläuft sich diesmal auch auf´s Wetter.

DAS HAT GUT ZU SEIN!!!  :D


Danke für Deinen Bericht.  :D
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: ursel-grete am 11.04.2009, 23:19 Uhr
Auch wenn dieser Reisebericht nun ja schon etwas "älter" ist, möchte ich mich bedanken, dass ich an deiner Reise lesend teilhaben durfte. Vielleicht liest aufgrund meiner heutigen Antwort noch jemand hier nach. Das wäre dann ein gute Nebeneffekt.
Tolle Bilder! Dadurch und durch deine Texte kamen einerseits Erinnerungen, aber auch Vorfreude auf, da wir im Juli dann im roten Zentrum, in der Flinders Range und Broken Hill sowie Dem Mungo NP unterwegs sein werden. Danke!
Titel: Re: Australien 2005 - Outback, Küste, Städte & mehr
Beitrag von: lor-mon am 26.05.2016, 21:16 Uhr
Dirk, jetzt habe ich Deinen Reisebericht "in einem Rutsch" durchgelesen und bin immer noch total geflasht. Danke für die vielen tollen Fotos und einem klasse geschriebenen Reisebericht!