Gerne Angie.
14.11.
Die heutige Tour haben wir schon von Deutschland aus gebucht,
mit dem Namen Lamington Day Hike.
Eine Wanderung im Regenwald.
Wir werden wieder am Hotel abgeholt. Diesmal allerdings kein Kleinbus, sondern ein wie soll ich ihn nennen ein kleiner Safari Wagen. Die Sitze hinten sind 2 Seitenbänke. Man sitzt also seitwärts im Wagen. Der Guide ist vom ersten Moment an symphatisch und lustig. Außer uns sind nur 3 weitere Personen dabei. Hmm, scheint ja nicht so eine beliebte Tour zu sein.
Wir entfernen uns ca. 1,5h der Küste und erreichen als erstes das Lamington Plateau mit herrlicher Aussicht auf das Numinbah Valley.
Auf diesem Picknickplatz nehmen wir unser Frühstück ein. Es gibt Brot mit Hähnchenbruststreifen, Käse, Schinken, Gemüse, Ost und Kaffee. Natürlich helfen wir immer mit beim Auspacken und richten alles gemeinsam an. Wir lernen eine Holländerin, eine Amerikanerin und eine Endländerin kennen. Alle sehr nett und ab hier herrscht eine tolle Atmosphäre innerhalb der Gruppe.
Auf einmal bemerken wir ein Tierchen auf dem Parkplatz. Ich meine es ist ein Wombat.
Der huscht aber nach dem Foto schnell wieder weg.
Dann plötzlich ohrenbetäubernder Lärm. Ca. 20 Harleyfahrer nähern sich uns und halten auch am Parkplatz. Wir begrüssen sie nett und sie uns auch. Die machen auch Kaffeepause hier.
Ein letzter Blick auf das Tal.
Nach kurzer Fahrt sind wir dann im Lamington National Park im Bereich der Binna Burra. Wir halten an einem Parkplatz. Der Guide verteilt an uns Proviant, ziemlich viel. Ich denke noch, wer soll das denn alles essen und trinken. Ganz schön schwer. Er sagt, dass wir jetzt 20 km wandern.
Mir verschlug es die Kinnlade. Wahrscheinlich habe ich ihn nicht richtig verstanden bzw. er hat sich versprochen.
Ich frage nett nach. Nee, er sagt wieder 20km
Wir Mitreisenden gucken uns mit grossen Augen an und sind etwas verwirrt. Ich glaube der Guide hat das bemerkt und meint, wir wären eine so junge Gruppe. Wir könnten somit die lange Tour machen. Ich fühle mich geschmeichelt, da er mich mit Ende 30 so jung einschätzt. (Na gut, vom Aussehen her sehe ich aus wie 20
)
Aber gut, auf gehts. Wir wandern über Berg und Tal durch Regenwald. Der Weg ist nicht gerade einfach.
Hier eine kleine Echse, die den Baum heraufkriecht.
Es geht stetig bergauf und wir erreichen eine Aussichtsplattform auf einem Felsen. Nichts für Leute mit Höhenangst, da der Felsen sehr schmal ist.
Hier sehen wir auch diesen dicken Vogel
Weiter geht es auf nassem und rutschigem Boden vorbei an Felswänden.
Die Gruppe reißt auseinander, weil wir dem Tempo des Guides nicht folgen können. Wir denken, dass der ruhig mal warten könnte. Aber die Holländerin ist noch langsamer als wir und schnauft schon
Auf einmal sehen wir den rest der Gruppe unter einem dunklen Gebüsch. Sie winken uns heran. Oh, schon wieder eine Schlange. Mit respektvollem Abstand schiesse ich dieses Foto:
Die ist aber gross. Der Guide erzählt seelenruhig, dass ein Biss nicht gefährlich ist und man genügend Zeit hat nach einem Biss zum Arzt zu fahren. Der hat ein Gegenmittel. Wie beruhigend. Müssen ja auch nur erst mal Stunden laufen, um zum Auto zurück zu kommen.
Weiter gehts durch Regenwald.
Der Guide erzählt eigentlich zu jeder Pflanze und zu jedem Baum etwas. Mir ein wenig zu viel. Irgendwann höre ich auch nicht mehr zu und konzentriere mich auf meine Schritte in dem Dickicht.
Dann picknicken wir mal wieder und stärken uns. Keine Menschenseele weit und breit zu sehen.
Irgendwie unheimlich, aber eben Abenteuer pur.
Hier noch so ein komischer Kauz:
Dann erreichen wir den Black Butt Tree. Ein Riesenbaum mit einer grossen Aushöhlung. Meine Kräfte sind schon aufgebraucht, so dass ich nicht in die Höhle hinaufkomme. Tat so, als wenn ich es auch nicht wollte.
Der Rekord steht bei 13 Personen, die gleichzeitig in der Höhle des Baumes verschwinden können. Wir sind ja nur 6 Personen und bin nicht Spielverderber, einen neuen Rekord aufzustellen.
Dann geht es steil bergab zu den Guongarool Pool. Eine Badestelle mitten im Regenwald. Ach Leute, was soll ich sagen. Nur der Guide springt euphorisch ins kalte Nass. Uns Anderen ist das Wasser definitiv zu kalt. Ich glaube jeder von uns denkt auch gerade, wie weit es wohl zum Auto ist.
Ist aber trotzdem schön hier.
Dann geht es zurück. Die letzten 3km wieder bergauf stoßen an meine Grenzen des Machbaren.
Völlig kaputt und auch frierend erreichen wir den Parkplatz.
Wir essen noch etwas und ab ins Auto und zurück nach Brisbane.
Fazit: Ziemlich anstrengend, zuviel Regenwald und kein Wasserfall.
Aber ein Abenteuer.
Müde und glücklich schlafe ich abends ganz schnell ein und hoffe, dass unsere morgige Regenwaldtour nicht so anstrengend ist mit namen Springbrook NP.