24.7. Tag 25: Paradies 2.0Ein letztes Mal Frühstücken in unserer schönen Küche, ein letztes Mal den Blick von unserer Terrasse genießen... Gott sei Dank geht es noch weiter und nicht direkt nach Hause. Wir haben hier noch ein paar wenige Reste vom Feste, kochen uns ein paar Eier, und essen Weißbrot mit leckerer Marmelade. Dann heißt es Abschied nehmen von unserem Traumapartment und Schlüssel abgeben im Pacific Resort. Bevor wir unser Auto am Flughafen abgeben, wollen wir uns aber noch den samstäglichen Markt in Avarua ansehen. Also zeitig losgefahren und ab in die Hauptstadt, obwohl unser Flieger erst um halb 12 geht. Der Markt ist... wow ... für die Inselverhältnisse. Ich stelle mal die These auf, dass heute wirklich mindestens die halbe Insel hier versammelt ist. An vielen verschiedenen Ständen gibt es etwas zu essen und auch Kleidung wir feilgeboten. Auch die Einheimischen scheinen diesen Markt als Haupteinkaufsquelle für Kleidung und ähnliches zu nutzen. Auf einer Bühne in der Mitte des Marktes gibt ein kleines Programm und jemand wichtig Aussehendes hält gut gelaunt eine kurze Ansprache, begrüßt seine Mitbürger und auch die Touristen. Ich vermute, es ist das Staatsoberhaupt
.
Leider haben wir nur gut eine Stunde. Hier hätten wir es bestimmt einen halben Tag ausgehalten. Stöbern, von den freundlichen Leuten in ein Schwätzchen verwickeln lassen, ganz ohne dabei irgendetwas aufgeschwatzt zu bekommen, sich einfach nur hinsetzen und dem freundlichen Treiben zuschauen... leider haben wir nur eine gute Stunde und müssen dann zum Flughafen weiter. Wenn wir noch einmal hierherkommen (träum...), müssen wir das unbedingt so legen, dass wir einen kompletten Samstag für diesen angenehmen Markt zur Verfügung haben.
Dann geht es aber ab zum Flughafen. Ein letztes Mal das Verdeck von unserem liebgewonnenen Oldtimercabrio einhaken und den Schlüssel abgeben. Am Check-In spielen ein paar Kinder mit der Kofferwage. Ein paar Leute, die auch nach Aitutaki wollen, sind auch schon da. Der Flug findet in einer Propellermaschine statt und es gibt sogar einen Getränke Service während der knappen Stunde, die wir in der Luft sind. Der Himmel ist strahlend blau und wir befinden uns genau auf der Höhe von ein paar Schäfchenwolken. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass wir uns maximal auf der halben üblichen Flughöhe, wie man sie sonst so gewohnt ist, fliegen. Egal. Sehr schön das alles. Die nette Stewardess finden wir auch in der Boardzeitschrift wieder. Sie hat wohl jüngst die Wahl zu Miss. Cook Islands gewonnen. Das würde zumindest Ingmar mal so unterscheiben
Unser nächstes Highlight ist der Anflug auf Aitutaki.
Spontan wollen wir Berichten glauben, die da sagen, Aitutaki sei eine der schönsten Lagunen, wenn nicht die schönste Lagune der Welt...
Wir landen auf einer überdimensional großen Landebahn. Die wurde wohl irgendwann zu Kriegszeiten hier gebaut. Der Flughafen selbst ist eine freunliche Wellblechhüttehütte.
Zu unser Begrüßung erwartet uns die freundliche Jil mit zwei Blumenkränzen. Wir haben zwar unsere Koffer schon sehr schnell zu Hand und sind die einizgen Gäste, die vom Etu Moana abgeholt werden, müssen aber trotzdem noch kurz warten. Jil muss noch ein Paket mitnehmen, dass die Maschine als Postbote mitbringt. Da sind Joghurts und weitere Zutaten für unser Frühstück drin, die es auf Aitutaki nicht gibt, erklärt sie. Na wow, da wird unser Frühstück eingeflogen.
Die Verteilung der Pakete sieht so aus, dass ein kleiner Lastenwagen vorfährt. Die Pakete sind alle auf dem Anhänger gestapelt und jeder sucht sich seins weg. Wer nun aber gedacht hätte, hier würde es jetzt Chaos und großes Gedränge geben, hat sich getäuscht. Die Abholer sind viel zu sehr mit einem Schwätzchen beschäftigt, als dass es da jetzt groß Stress geben würde. Wir sind aber soweit und Ingmar trägt unser Frühstück für die nette Jil zum Auto. In nicht mal 5 Minuten sind wir auch schon an unserer Unterkunft und werden von der netten Janine aus der Schweiz auf Deutsch begrüßt. Die Anlage ist klein, aber sehr sehr fein. Nicht mal unbedingt übermäßig luxuriös, aber mit Liebe und Hingabe angelegt. Ein sehr grüner Garten, ein gemütlicher kleiner Pool, an dem wir auch unser Frühstück einnehmen können, wenn wir es nicht mit auf unsere Villa nehmen möchten.
Als Begrüßungsdrink gibt es zwei frischgepflückte Kokusnüsse zum austrinken – herrlich! Und das ist der Ausblick von unser Terasse auf unseren Hausstrand...
... und vom Strand auf unsere "Villa"
Auf Aitutaki ist es nochmal eine Spur wärmer, nochmal ein Stück ruhiger, nochmal etwas weniger bewölkt und der Himmel nochmal eine Spur blauer als auf Rarotonga. In diesen Insel haben wir uns sofort verliebt – und dabei haben wir die Lagune ja noch gar nicht gesehen. Wir liegen mit unserem Hotel an der Westküste, während sich die Lagune im Osten an die Insel angliedert.
Janine klärt uns noch über das Thema Insekten auf. Die hat es bei so einem Klima natürlich schon. Unser Eingang ist mit zusätzlichen Fliegengittertüren ausgestattet. Auch im den beiden Fenstern hat es Fliegengitter – statt Glasscheiben, die sind bei diesem Klima einfach überlüssig. So haben wir immer frische Luft und wenn wir etwas aufpassen Ruhe vor Moskitos. Bushmen (insect repellent) braucht man hier schon. Wir hatten so etwas ja gelesen und uns noch in Australien eingedeckt. Zur Not hätten wir es aber auch zu einem fairen Kurs an der Rezeption kaufen können. Auf der Terasse stehen zwei Schalen mit Räucherspiralen, die abends helfen sollen, Moskitos fernzuhalten, wenn man noch bei Kerzenlicht auf der Terrasse sitzen möchte.
Unser Apartment ist mit einer Kitchenette ausgestattet, so dass wir uns abends auch selber mal etwas Kochen können. Nicht vergessen sollte man auch die Außendusche hinterm Haus, die sehr urig ist, die wir aber de Fakto nur einmal genutzt haben. Die Betten sind superbequem, ein Fernseher mit DVD Player vorhanden, aber das ist bei dieser Insel nun wirklich Nebensache…
Wenn wir uns eingerichtet haben, sollen wir uns nochmal bei der Rezeption melden und noch ein paar Infos über die Insel bekommen. Damit lassen wir uns allerdings erstmal Zeit, genießen unsere Unterkunft, spazieren einmal am Strand entlang und finden unseren ersten blauen Seestern (übersetzt Etu Moana
).
Auch erste Bekanntschaft mit benachbarten Einwohnern machen wir, die uns mit einem freundlichen Hallo zuwinken. Wir gehen den Strand ein Paar 100 Meter nach Süden bis zum Pacific Resort Aitutaki. Anbei noch ein paar Bilder vom Weststrand:
Janine erklärt uns, dass wir die Hotelfahrräder kostenfrei nutzen könnten, aber die meisten (oft amerikanischen) Gäste sich einen Motorroller im Ort leihen würden. Es habe ein paar Steigungen, aber die wären für uns wahrscheinlich nicht das Problem... Von einem Inselende zum anderen 8 km, kaum eine Wolke am Himmel, ein laues Lüftchen.... Hallo? Es jubiliert im Münsterländer und wir stürzen uns natürlich begeistert auf die Leezen! Die Insel ist genau so grün wie Rarotonga.
Wir fahren erstmal zum "Hauptort" von Aitutaki über eine gut befestigte Straße. An einem Kiosk unterwegs machen wir halt. Wir gönnen uns eine Cola und Cola Light und fahren weiter in den Hautport. Egal, wo wir langkommen, die Leute lachen und winken uns freundlich zu. Im kleinen Ort gibt es sogar einen Supermarkt. Wir decken uns mit Getränken ein und was man sonst noch so braucht. Vom Angebot ist man auf dieser kleinen Insel irgendwo im Nirgendwo natürlich eingeschränkt, aber es reicht bestens aus, auch wenn es Cola Light nicht in größerem Flaschen gibt...
Wir beschließen, nachdem wir in den vergangenen Tagen immer so gut gegessen haben, uns heute mal ganz einfach selbst zu verpflegen. So richtig kreativ sind wir allerdings auch nicht mehr, was Rezeptideen angeht - ambitioniert, was Kochaktivitäten angeht, erst recht nicht. So entdecken wir einen Stapel mit lustig aussehenden Konserven: Spaghetti in der Dose. Davon nehmen wir doch gleich mal zwei mit (später dazu mehr). Wieder aus dem Laden schauen wir uns noch ein wenig im Ort um. Eine schöne Bucht hat es hier.
Wir strampeln auf dem Rückweg einmal auf der Ostseite der Insel entlang und einmal über den Berg in der Inselmitte – sehr zur Begeisterung von ein paar kleinen Kindern, die in einem Vorgarten spielen und ein Stück mit uns laufen.
Wir fahren bis zum Flughafen und dann wieder zurück zum Hotel. Auf der Straße fällt uns auf, dass es hier ja richtig politisch zu geht. Wir sehen mehrere Plakate, auf denen sich die Anwohner über Flüge am Sonntag beschweren. Nicht weil es zu laut ist, sondern weil man so etwas am Tag des Herrn einfach nicht macht! Es wird sogar zur Sonntagsdemo nach dem Gottesdienst aufgerufen. Wir können uns ein Grinsen nicht verkneifen und haben irgendwie Sympathie für den Bürgerwillen. Mal gut, dass wir schon am Samstag angereist sind.
Zurück am Hotel legen wir uns erstmal schön gemütlich an den Strand. Und da wir uns an der Westküste befinden, können wir auch schon bald einen herrlichen Sonnenuntergang von unserer Terasse aus genießen, auch wenn der Touchdown von ein paar Wolken versteckt wird.
Herz, was willst du mehr? Achja etwas essen. Wir erhitzen also unsere Konserven und bereiten uns leckere Spaghetti zu. Wir probieren zeitgleich und das Zeugs schmeckt sowas von widerlich süß und ... bähh, dass wir beide lachen müssen. Aber diese Suppe haben wir uns selber eingebrockt. Die löffeln wir jetzt auch aus. Naja wenigstens, bis der Magen aufhört zu grummeln. Ein Müsliriegel versöhnt die Geschmacksnerven, dann fallen wir müde und glücklich ins Bett.