23.02.2013Heute stehen wir etwas zeitiger auf. Für den heutigen Tag haben wir uns für eine insgesamt etwa 15 km lange Wanderung durch die lappländische Winterlandschaft zu einem Eishotel namens Luvattumaa entschieden.
Das Eishotel liegt etwas abgelegen und so wandern wir durch das verschneite Lappland, dessen Landschaft ich mir mit diesen kleinen farbigen Holzhäuschen genau so vorgestellt habe. Auch das Wetter meint es gut mit uns und oft kommt sogar die Sonne heraus.
Der Schnee knirscht unter unseren Füßen und bald sehen wir das Hotel, das komplett aus Eis gebaut ist, schon von außen. Gegen ein paar Euro Eintrittspreis kann man die Anlage von innen besichtigen, ohne gleich ein Zimmer buchen zu müssen.
Wir laufen zunächst durch einen langen Gang an dessen Wänden in das Eis Tiermuster hineingeschnitzt wurden.
Der Gang führt zu einer Halle mit Sternenhimmel und Eisbar. Von der Halle aus führt ein Weg zur kleinen Kapelle, inklusive Altar und Taufbecken aus Eis. Hier werden auch Hochzeiten gefeiert.
Oft sieht man Eisskulpturen herumstehen, die mit farbigem Licht toll in Szene gesetzt werden. Als nächstes kommen wir in die Lounge, wo man in kleinen bunt beleuteten Nischen sitzen kann.
Danach folgt der Gang mit den Zimmern. Links und rechts auf dem Gang sind Lampen angedeutet - ebenfalls aus Eis. Das sieht richtig toll aus.
Wir werfen in jedes der zahlreichen kleinen Zimmer einen Blick, denn jeder Raum ist komplett individuell gestaltet mit anderen Skulpturen und Mustern an der Wand. Selbst die Betten sind aus Eis und mit Rentierfell belegt. In jedem Raum gibt es oben an der Decke ein Luftloch.
Bei den Zimmern ist der Höhepunkt natürlich das letzte Zimmer, sozusagen die Hochzeitssuite. Hier gibt es kein Bett aus Eis, sondern ein Wasserbett umrundet von Eisblöcken. Das Zimmer ist deutlich größer mit viel höherer Decke.
Wir sehen uns alles ausgiebig an und sind wirklich begeistert. Die Leute haben sich wahnsinning viel Mühe gegeben - umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass im Frühling die ganze Arbeit im wahrsten Sinne wieder dahinschmelzen wird.
Nur übernachten könnte ich in dem Hotel glaube ich nicht, denn es ist wirklich verdammt kalt; ich hatte sogar das Gefühl, dass die Luft drinnen noch kälter war als draußen. Und beim Probeliegen auf dem Eisbett kam die Kälte trotz Rentierfell auch ganz schön von unten. Wahrscheinlich würde ich die ganze Nacht kein Auge zu machen
. Mein Fazit ist daher, als Tagesausflug ist es super, aber über Nacht lieber nicht.
Wir treten den Rückweg an.
Dieses Mal laufen wir nicht durch die kleinen Ortschaften, sondern durch den Wald und über einen großen, komplett zugefrorenen und dick beschneiten See namens Levijärvi. Wenn wir auf der Karte nicht gesehen hätten, dass das ein See ist, würde man gar nicht drauf kommen
.
Zurück im Hotel sind wir erstmal platt, aber versuchen nach dem Abendessen noch mal unser Glück mit den Polarlichtern. Man sieht zwar einige Sterne, aber der Himmel ist von Anfang an etwas diesig und nach einer Stunde warten im Kalten brechen wir ab, weil es sich komplett zuzieht. Da wir ja bereits ein Mal Glück hatten, ist die Enttäuschung nicht sehr groß und wir hauen uns auf's Ohr.
Gruß
Rattus