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Autor Thema: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden  (Gelesen 21772 mal)

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Wilder Löwe

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #30 am: 30.12.2013, 23:12 Uhr »
Wunderschön!

Wie waren da tagsüber so die Temperaturen?
Viele Grüße
Katrin

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #31 am: 30.12.2013, 23:20 Uhr »
Wunderschön!

Wie waren da tagsüber so die Temperaturen?

Rund um den Gefrierpunkt.Ich würde sagen -5 bis +5°C.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #32 am: 06.01.2014, 22:22 Uhr »
15.11.

Der Tag stand unter der Überschrift: Schlafen kann ich auch zuhause.

Am Vorabend hatte ich noch bis 22:00h den Sonnenuntergang geknipst, anschließend noch Bilder gesichert und gesichtet und ein paar Bierchen getrunken. Trotzdem stand ich um 4:10h schon wieder an Deck, um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen. Hat sich gelohnt.



Auch vor der EInfahrt in dden Lemaire Channel gab es schon einiges an lohnenden Motiven.





Wer den armen R2D2 hier draußen in der Kälte ausgesetzt hat, weiß ich nicht. Ist auf jeden Fall nicht nett, ihn hier so einsam in der Kälte rumstehen zu lassen. Ich hätte ihn ja gerettet aber der russische Kapitän war dagegen. ;)


(Tatsächlich handelt es sich um ein Funkfeuer, dass den Eingang zum Lemaire-Channel markiert)



Zunächst arbeiteten wir uns durch größere Eisfelder, machte hübsche Geräusche am Schimffsrumpf.





Nachdem wir diese beiden "Wachposten" umrundet hatten und in den eigentlichen Kanal eingefahren waren, wurde das Wasser immer glatter und die Reflektionen immer schöner.









Es war völlig windstill und das Wasser war bis auf die Bugwelle des Schiffes völlig unbewegt.







Da wir ganz langsam und fast ohne Motoreinsatz den Kanal entlang glitten, war es nahezu vollkommen still. Eine wirklich magische Stimmung. Zwischendurch habe ich immer wieder das fotografieren vergessen und einfach nur minutenlang mit offenem Mund und aufgerissenen Augen da gestanden und gestaunt.







Alle an Bord waren sich nachher einig, dass dies ein unbeschreiblich eindrucksvoller und tatsächlich irgendwie magischer Morgen war. Selbst der russische Kapitän, der seit 16 Jahren jedes Jahr 4 Monate durch die Antarktis schippert, war schwer beeindruckt.



Hinter jeder Biegung des Kanals gab es neue fantastische An- und Ausblicke.







Als wir aus dem Kanal wieder hinaus ins freiere Wasser gekommen mussten alle erst mal tief durchatmen. Hinter uns sah man nun mit Respektsabstand die Ocean Nova hinterher kommen. Deren Kapitän hatte es vorgezogen zu warten bis jemand anders den Weg durch den Kanal sucht. WIr waren nämlich das erste Schiff, dass sich in dieser Saison da hindurch getraut hat.





Kaum waren wir komplett durch den Kanal hindurch und sollten eigentlich unter Deck zum Frühstück da glühten schon wieder die Kameras. Als wäre der Morgen noch nicht toll genug gewesen, tauchten jetzt Orcas am Horizont auf.



Und sie kamen sogar näher!





Insgesamt waren es wohl um die 20 Tiere und sie schienen auf Robbenjagd zu sein. Immer wieder schauten die auf die Eisschollen aber es waren keine potentiellen Opfer zu finden.



Zwischendurch schauten auch ein paar Kormorane vorbei, die wohl gehofft hatten, von einer erfolgreichen Jagd der Orcas etwas abzubekommen.



Kaum waren die Wale verschwunden, tauchte ein Schwarm Pinguine im Wasser auf. Die konnten jetzt wohl ziemlich sicher sein, dass jede Robbe in der Nähe wegen der Wale das Weite gesucht hatte.





Nachdem sich auch die Pinguine wieder aus dem Staub gemacht hatten, war es endlich Zeit zum Frühstück. Während der Durchfahrt durch den Lemaire hatte ich gar nicht an Essen denken können aber jetzt meldete mein Magen doch sehr deutlich, dass ich inzwischen schon über 4 Stunden auf war und noch nicht mal einen Kaffee bekommen hatte.

Weiter geht es nach dem Frühstück. Der Tag wird noch sehr lang!
Gruß
Dirk

Katja

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #33 am: 06.01.2014, 22:37 Uhr »
Die Spiegelungen sind wirklich klasse!
Und dann noch die Orcas und die schwimmenden Pinguine - ein toller Tagesanfang!
Viele Grüße
Katja

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Wilder Löwe

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #34 am: 06.01.2014, 23:02 Uhr »
Schade, dass die Gegend nur per Schiff zu bereisen ist, das ist ja wirklich ein ganz tolles Fleckchen Erde.
Viele Grüße
Katrin

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #35 am: 07.01.2014, 21:27 Uhr »
15.11.13

Fortsetzung folgt ...




...jetzt!

Nach dem Frühstück wartete schon das nächste Abenteuer auf uns. Während wir uns unter Deck den Bauch vollgeschlagen hatten, war das Eis rund ums Schiff immer mehr geworden. So langsam bekam man eine Ahnung davon, warum in diesem Jahr noch niemand hier entlang gefahren war. Die Eisschollen wurden mehr, größer und dicker.





Bei größeren Eisstücken konnte man schön verfolgen, wie sie vor dem Bug des Schiffes auf rissen.



Auch die Geräuschkulisse, die entstand, wenn sich der Schiffsbug durchs Eis arbeitete war durchaus "nett"




Schließlich lag diese geschlossene Eisdecke vor uns. Da sollen wir durch? Kein Problem fand unser Kapitän und fuhr einfach weiter geradeaus.



Das einzige Problem war, dass unser Schiff zwar eisverstärkt war aber eben kein Eisbrecher. Die fahren einfach auf das Eis auf und brechen es mit dem Bug von oben nach unten. Unser Schiffchen fuhr hinein und musste das Eis nach rechts und links zur Seite weg drücken.  Dafür braucht man natürlich weitaus mehr Energie, vor allem bei solch großen geschlossenen Eisdecken. Es kam wie es kommen musste. Das Schiff wurde trotz voller Motorleistung immer langsamer und schließlich ging gar nichts mehr. Wir steckten mit dem Bug im Eis fest.



Ich gebe zu, mir war kurzzeitig etwas mulmig. Die Besatzung wirkte jedoch weiter ganz entspannt. Schien also nichts besonderes zu sein. Wir setzten einfach ein paar 100 Meter zurück, nahmen neuen Anlauf und fuhren wieder hinein ins Eis bis wir das nächste mal stecken blieben.





Der Blick zurück



Bewegte Bilder gibt es auch

(Das Video ist zwar unscharf aber das wesentliche sind sowieso die Geräusche)

Nach 4 oder 5 Anläufen hatten wir es geschafft und waren wieder in freiem Wasser.  Ich glaube, alle waren ganz froh als wir durchs Eis durch waren. Auf der einen Seite war es eine spannende und faszinierende Aktion, auf der anderes Seite war der Gedanke, im Eis stecken zu bleiben nicht so prickelnd. Nur gut, dass wir damals noch nicht wissen konnten, dass 4 Wochen später ein baugleiches Schiff auf der anderen Seite der Antarktis für Wochen im Eis eingeschlossen sein sollte. Sonst hätte der eine oder andere diese Aktion sicher nicht so locker gesehen.

In der nächsten Bucht warteten mal wieder eine ganze Menge Eisberge auf uns. Die ersten bewunderten wir noch vom Schiff.





Dann ging es in die Schlauchboote und wir cruisten gute 2 Stunden lang zwischen Dutzenden Eisbergen umher. Wie man sieht hatte sich das Wetter mal wieder innerhalb von Minuten geändert und jetzt lachte die Sonne vom blauen Himmel.






Drei mal derselbe Eisberg aus verschiedenen Winkeln.

Etwas blau gefällig?


Zwischendurch drängelten sich immer mal wieder ein paar Pinguine ins Bild, So unbeholfen und lustig die Kerlchen an Land aussehen - das Wasser ist ihr Element. Hier sind sie schnell und unglaublich wendig.





Und man sieht ihnen an, dass sie sich dort richtig wohl fühlen.



Immer wieder tauchten neue faszinierende Eisskulpturen auf.



Es gab in dieser Bucht so viel zu sehen, dass wir selten einmal eines der anderen 5 Schlauchboote gesehen haben.



Diesen Schwarm Kormorane habe ich leider ein wenig spät gesehen. Er flog nämlich in perfekter V-Formation an uns vorbei



Von diesem Schätzchen haben wir uns ein Stückk abgebrochen, in der Bar in den Gefrierschrank gepackt und abends damit Scotch on Iceberg produziert. Hat gaaaanz anders geschmeckt als normales Eis!





Für das nächste Bild musste Eirik, unser Bootsführer, drei mal den Eisberg umrunden, bis ich es im Kasten hatte. Außer mir hatte in unserem Zodiac leider niemand das Vergnügen, denn unter 1,90m Körpergröße war das Vögelchen leider nicht zu sehen ;)



Als Trostpflaster gab es dann aber auch noch eine Möwe für die Kleinwüchsigen


Nach so viel Sonne, Eis und frischer Luft waren wir hungrig und es war auch schon wieder Zeit fürs Mittagessen. Danach habe ich "Mal eben" die Bilder des bisherigen Tages auf die Festplatte überspielt (es waren schon gute 1000) und gleich die ersten unbrauchbaren gelöscht. Dann war ich schon wieder draußen an Deck und habe neue Fotos produziert. Es zog nämlich eine wunderschöne Winterlandschaft am Schiff vorbei.









In der prallen Sonne war es richtig warm geworden. Selbst ohne Jacke fand ich es noch sehr angenehm.



Man könnte fast von Poolwetter reden ;)
Wobei das Temperaturempfinden schon recht unterschiedlich war. Während es mir im Pullover fast zu warm war und Santiago, unser argentinischer Naturforscher schon in Shorts übers Deck lief, tauchte Eirik, sein norwegischer Kollege, in voller Polarmontur mit Schal und hochgeschlagenem Kragen auf.



Gauchos - Wikinger 1:0!
Der arme Eirik musste sich einige Sprüche dafür gefallen lassen.

Nach diesem unterhaltsamen Intermezzo war am frühen Abend dann unser letztes Ziel für heute erreicht - Peterman Island


Und das zeige ich Euch dann im dritten Teil  :D

Immerhin haben wir es jetzt schon bis fast 18:00h geschafft, also etwa 10 Stunden gegenüber den 4 Stunden im ersten Teil.
Gruß
Dirk

Wilder Löwe

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #36 am: 07.01.2014, 22:20 Uhr »
Brauchst gar nicht so zu hetzen, diese Landschaft kann man ruhig etwas länger anschauen  :D
Viele Grüße
Katrin

Sandra33

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #37 am: 08.01.2014, 20:21 Uhr »
Für diesen tag allein hat sich schon die ganze Reise gelohnt :-)

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #38 am: 08.01.2014, 21:20 Uhr »
15.11.13

Zum ersten ...


zum zweiten ...


und zum ...


dritten! :D

Bevor wir mit den Zodiacs nach Peterman Island übersetzten, gab es ein frühes Abendessen und ein Gläschen Wein (zumindest für mich ;)). Alle waren sich einig, dass es einfach ein perfekter Tag gewesen war, der eigentlich gar nicht mehr besser werden konnte. Konnte er? Warten wir's ab ;)


Auf Petermann Island stolpern wir unverhofft mal über ein bisschen deutsche Antarktis-Geschichte. Ich zitiere Wiki: "Die Insel wurde im Januar 1874 vom deutschen Walfänger Eduard Dallmann entdeckt und nach dem Geographen August Petermann benannt." Na gut, wissen wir das jetzt auch! ;)
Das Kreuz, dem mein erster Besuch auf der Insel galt, ist drei britischen Antarktisforschern gewidmet, die bei dem Versuch starben, zu Fuß über das Eis von einer benachbarten Insel mit einer Forschungsstation (Faraday Station, heute Vernadsky Station) nach Petermann Island zu kommen.



Hier bewährte sich mal wieder die Taktik, sich ruhig hinzusetzen und die Pinguine auf sich zu kommen zu lassen,. Sie kamen!





Diese war der erste und einzige brütende Pinguin, den ich auf der ganzen Reise gesehen hatte. Kurz vorher konnte man sehen, dass er ein Ei in seinem Stein-Nest hatte. Aber kaum hatte ich die Linse im Anschlag hat er sich natürlich nicht mehr gerührt.



Die Sonne stand jetzt schon sehr tief und das Licht wurde immer schöner. Die nächste Zeit habe ich mir Licht- und Schattenspielen mit Pinguinen verbracht.







Der nächste ist inzwischen befördert worden und hat jetzt die Ehre auf meinem Macbook als Desktophintergrund zu dienen.


Aber es gab nicht nur tolles Licht sondern auch noch einen Vollmond


Je später der Abend desto schöner wurde das Licht. man wusste gar nicht, wo man zuerst hin knipsen sollte.





Bei dem wunderbaren rosa gefärbten Zwielicht bekommen sogar Pinguine was romantisches.




In der anderen Richtung glühte es immer noch:




Zu guter letzt erstrahlten die Berggipfel noch einmal in schönstem Pink.







Dann schien das Schauspiel langsam zu Ende zu gehen.



Aber als ich wieder auf dem Schiff angekommen war, stellte ich fest, dass die Mischung aus Vollmond und ein bisschen Rest-Rot auch nicht übel aussieht.



In der entgegengesetzten Richtung flog derweil ein riesiges Tier über den Himmel


Inzwischen war es ca. 22:45h und ich hatte gut 31/2 Stunden auf der Insel verbracht. Einfach der Hammer. Dieser Tag war wirklich perfekt und nicht mehr zu toppen.

Ich habe mir mein Laptop gegriffen, mich in die Bar gesetzt und bei dem einen oder anderen Scotch meine Bilder angeschaut. Dabei hatte ich die ganze Seite ein seeliges breites Grinsen im Gesicht.


Wow!
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #39 am: 08.01.2014, 21:37 Uhr »
Dieser Tag war wirklich perfekt und nicht mehr zu toppen.

Hm, zum Tag gehört doch auch die Nacht, oder?

So gegen 0:15h hatte ich dank Scotch und ein oder zwei Bierchen die nötige Bettschwere erreicht. Viel nicht schwer, denn ich war ja schon über 20 Stunden auf. Also ab in die Heia. Da wir eine Kabine direkt am Ausgang zum Deck hatten, habe ich wie jeden Abend noch mal einen Blick nach draußen geworfen. Und siehe da, wir fuhren gerade in den Lemaire Channel ein. Stimmt, der Kapitän hatte ja gesagt, dass wir den selben Weg zurück nehmen. Der Vollmond schien und Wind war immer noch keiner.
Tja, da muss die Heia noch etwas warten. Kamera her und raus aufs Deck!
Was soll ich sagen, bei Vollmond ist es hier genau so schön wie morgens. Vielleicht sogar noch schöner, weil die Stimmung noch einmaliger ist, fast schon außerirdisch. Außerdem waren wir diesmal außer dem Steuermann auf der Brücke nur drei oder vier Nachtschwärmer, die diesen Anblick genießen durften.







Es war beeindruckend, wie gut man im Mondlicht sehen konnte. Und die Kamera holt natürlich noch mehr raus.



Und nachdem wir eine enge Kurve umrundet hatten, kam dann endlich auch der Vollmond in Sicht.





Einfach nur ein Traum!





Das waren aber jetzt wirklich die letzten Bilder dieses unglaublichen Tages. Ich habe gerade noch mal nachgeschaut. Das erste Bild habe ich um 4:05h gemacht, das letzte um 1:14h. 23 Stunden knipsen mit nur wenigen Pause - Wahnsinn!
Gruß
Dirk

Floridiana

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #40 am: 08.01.2014, 23:00 Uhr »
Verrueckter Glueckspilz! Einmalige Aufnahmen!

AndyOne

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #41 am: 09.01.2014, 16:27 Uhr »
Hallo Dirk, sehr beeindruckende Aufnahmen. Respekt, das würde mir auch gefallen.
Allerdings hätte ich auch ein Problem mit dem Seegang.
bye
Andy

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DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #42 am: 09.01.2014, 21:37 Uhr »
16.11.13

Mit der Durchfahrung des Lemaire Channels letzte Nacht hatten wir schon die Rückfahrt begonnen. Es ging wieder nach Norden.
Nach dem langen Tag gestern ging es vergleichsweise geruhsam los. Frühstück um 8:00h und um 9:15h saßen wir das erste mal im Zodiac, um eine Bucht voller Eisberge namens Neko Harbour zu erkunden.

Wem die Videos gestern gefallen haben, der wird auch diese mögen.
Braucht man eine dicke Stahlwand um Eisbrecher zu spielen? Wenn man Neuseeländer ist und Don heißt, reich auch ein bisschen Gummi und Luft, auch Schlauchboot genannt.



Nachdem wir durch das Eis durch waren, gab es dann stilles Wasser und schöne Spiegelungen zu sehen.



Für die Videos habe ich mich vorne in den Zodiac gelegt und die Kamera außen so dicht über die Wasseroberfläche gehalten, wie ich mich getraut habe.



Dank des bedeckten Himmels gab es wieder viel dunkles Blau zu sehen und Eis in allen Größen und Formen. Was soll ich groß dazu schreiben? Lasst Bilder sprechen!











Manches sah fast aus wie moderne Kunst


Und selbst in dieser Eiswüste findet sich hier und dort ein bisschen Leben.


Es war ein bisschen kalt und usselig an diesem Morgen aber die schönen Eisberge waren Entschädigung genug.



Nach ca. 2 Stunden waren wir wieder zurück an Bord des Schiffes. Bis zur nächsten Landung war noch einige Zeit (5h). Ich habe mich ein wenig mit mir meinen Bildern von diesem und vom Vortag beschäftigt und nach dem Lunch auch ein kleines bisschen Schlaf nachgeholt. Gegen 16:30h hatten wir Curverviille Island mit seinen Tausenden von Eselspinguinen erreicht. Hier zog eine endlose Reihe von Pinguinen von den hoch gelegenen Nistplätzen quer über die Insel hinunter zum Wasser. Komischerweise schine die ganze Zeit niemand zurück zu kommen.

Na ja, fast niemand.


Diese einzelne Pinguine kämpfte sich unbeirrbar gegen den Strom den Hügel hinauf.



Alle anderen kannten in verschiedensten Formationen nur eine Richtung









Nachdem ich den Pinguinzug lange genug beobachtet hatte, wollte ich mir mal ansehen, wo die alle eigentlich hin watscheln. Ein kleines Stückchen "Strand" war das Ziel. Also die eine Stelle auf der Insel, wo man ohne metertiefe Sprünge ans Wasser heran kommt. Allerdings hatte man auf dem Weg als Pinguin den einen oder anderen Hinterhalt zu überwinden.





Und dann war es immer noch ein guter Meter, den man springen musste.



Die Landung erfolgte überwiegend "sportlich" und es war deutlich zu erkennen, dass man als Pinguin kein Weichei sein darf.


Ich fand es faszinierend zu sehen, wie es die Tierchen bei der Landung immer wieder völlig zerlegt hat, ohne dass es ihnen irgend etwas ausgemacht hätte. sie sind einfach wieder aufgestanden und weiter gelaufen.

Wenn man das sieht, wird auch verständlich, warum man oben an der Kante erst einmal seinen Mut sammeln musste.



Einige waren auch so schlau, sich eine Stelle zu suchen, von der aus man das Wasser direkt erreichen konnte.





Unten sammelte man sich erst einmal.





Und wenn sie dann erst mal im Wasser waren - hui! Sage noch einmal jemand, Pinguine könnten nicht fliegen ;)


Hatte ich schon erwähnt, dass es verdammt viele Pinguine in dieser Bucht gab?


Zurück auf dem Schiff war auch schon wieder Zeit fürs Abendessen. Danach gab es noch einmal die Möglichkeit, entweder auf die Insel zu fahren oder mit dem Zodiac die Eisberge in der Bucht zu erkunden. Ich habe mich für die Eisberge entschieden.
Im Zodiac braucht man übrigens auch ein bisschen Gleichgewichtsgefühl


Eisberge werden einfach nie langweilig. Sie sind so unterschiedlich in Farbe, Form und Größe, dass sie mich immer wieder faszinieren.









Mitten zwischen den EIsbergen bemerkte ich auf einmal eine Bewegung - ein Seeleopard! Kamera hoch gerissen und - nix! Error - das darf doch nicht war sein. Akku raus - Akku wieder rein - Kamera funktioniert wieder - Seeleopard ist weg. Sch***e!!!!!!!!!

Aber ein paar Minuten später tauchte er zum Glück wieder auf. Kamera hoch gerissen und nix! Error - ich glaube es nicht! Das kann doch gar nicht sein!  :evil: :heulend:  Akku raus - Akku wieder rein - Kamera funktioniert wieder - Seeleopard ist ... noch da!





Keine dollen Fotos aber nach dem Stress besser als gar nichts! Wenn ich ihn das zweite mal auch nicht erwischt hätte, wäre die Wahrscheinlichkeit, dass eine Eos 7D vor Curverville Island mit Schwung im Wasser gelandet wäre sicher größer als 50% gewesen. :D

Danach gab es die üblichen Gespräche und Getränke in der Bar und ein etwas früheres Rendezvous mit dem Kopfkissen.
Gruß
Dirk

Katja

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #43 am: 10.01.2014, 21:15 Uhr »
Was für ein Wetterchen am Vortag - da entstehen wirklich klasse Bilder!
Die Fotos von den Pinguinen im Schnee sind aber auch toll.
Der einzelne Ausreißer, der gegen die Massen ankämpft, ist witzig.
Und die Leute im Boot mit ihrer bunten Kleidung hebt sich farblich sehr vom Rest der Bilder ab. :daumen:
Prima, dass du den Seeleoparden noch erwischt hast. Wenn die Kamera streikt, ist das mehr als ärgerlich!
Viele Grüße
Katja

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Jochen

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #44 am: 11.01.2014, 08:29 Uhr »
Vor 2(?) Tagen gab es im NDR eine kleine Dokumentation über so eine Reise in die Antarktis von Neuseeland aus. Die Bilder die Du hier zeigst sind um Klassen besser, als das was man in dieser "professionellen" Doku zu sehen bekam.

Danke Dir fürs zeigen!