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Autor Thema: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York  (Gelesen 4445 mal)

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Kresljedos

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Das hier wird mein erster Reisebericht in diesem Forum :) Ich war mir nicht ganz sicher, in welchem Unterforum ich diesen Bericht veröffentlichen sollte, da die USA zwar auch eine Rolle darin spielt, aber eben nur die Hälfte meiner Reise abdeckt. Daher hab ich mich für die Rubrik "Bunte Reisewelt" entschieden. (Sollte das falsch sein, darf ein Moderator diesen Thread aber auch gerne verschieben)

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Ich träumte schon lange von der USA. Nicht von einem Leben dort, aber zumindest das Land mal sehen, als Tourist. So um das Jahr 2018 herum wurde es dann zum ersten Mal wirklich konkret. Da ich damals aber noch mitten in meinem Studium steckte, war das finanziell schlicht noch nicht möglich. Dennoch hab ich seither immer wieder recherchiert und bin seither auch hier in diesem Forum registriert - meist aber nur als stiller Mitleser aktiv.

Als ich dann für 2020 endlich meine erste USA-Reise planen wollte (ein paar Tage New York oder Miami), kam Covid dazwischen. Also wieder nix. Doch drei Jahre später sollte es dann endlich soweit sein! Unter allen Möglichkeiten entschied ich dann auch: Es sollte nach New York gehen. Das sollte meine allererste Station in den USA sein.

Doch letztendlich sollte sich das alles noch ein wenig anders zusammenfügen als gedacht, denn irgendwann zu Beginn des Jahres 2023 ergab sich eine Möglichkeit, das ganze noch besonders auszuschmücken. Ich bin großer Fan der britischen Musikband „Depeche Mode“, und als im März ihre Tourdaten für Nordamerika preisgegeben wurden, waren - neben USA und Kanada - auch drei Konzerte in Mexiko-Stadt angekündigt. Und ich hab mir nur gedacht: Wieso an dieser Stelle nicht was ganz verrücktes machen, und zu einem Konzert nach Mexiko fliegen?

Das hab ich getan, für das 1. und 2. Konzert gab es keinerlei Chancen für mich, an Karten zu kommen, aber für das dritte Konzert in Mexiko-Stadt am 25. September hab ich tatsächlich ein Ticket ergattern können! Und somit konnten sämtliche Planungen losgehen. Da das Konzertticket vor Ort (!) ausgedruckt (!) werden musste (Willkommen im 21. Jahrhundert) und die Frist dafür max. 48 Stunden vor Eventbeginn betrug (🤡), musste ich die Reise so planen, dass ich mal mindestens 3 Tage im Voraus in Mexiko-Stadt sein müsste. Um noch Puffer zu haben, falls etwas schiefläuft, wollte ich am Besten 4 Tage vorher schon dort sein. Genau so buchte ich dann auch - eine weise Entscheidung, wie sich noch herausstellen sollte.

Leider gab es zum damaligen Zeitpunkt noch keine Direktflüge von München nach Mexiko-Stadt zu buchen, diese Linie wurde von der Lufthansa erst im September wieder aufgenommen. Das hätte zwar zeitlich in meine Reise gepasst, aber im Mai, als ich die Flüge gebucht hatte, war noch nicht klar, wann die Lufthansa diese Linie wieder bedienen würde (erst hieß es ab Juli, am Ende wurde es der 1. September) - dementsprechend gab es da auch nix zu buchen. Also bin ich bei Air France gelandet - MUC-CDG-MEX am 21. September.

Ich hatte mich bewusst gegen den LH Direktflug ab Frankfurt entschieden, da dieser erheblich teurer gewesen wäre als AF mit Umstieg, außerdem hätte ich dann schon einen Tag früher in Frankfurt anreisen müssen, was ich vermeiden wollte.

Als das gebonkt war, hab ich gecheckt, welche Verbindungen es dann am 26. September von MEX zu einem der New Yorker Flughäfen gibt, und bin letztendlich beim United-Flug nach Newark am 26.09. um 12:45 Uhr gelandet. Zurück sollte es dann - geizig, wie ich bin - mit Norse Atlantic gehen (N0602). Die fliegen ja nicht nach München, sondern nur nach Berlin. Also würde ich nach der Landung in Berlin am 1. Oktober noch einen ICE nach München benötigen. Aber was tut man nicht alles dafür, um ein paar Euronen zu sparen? 😅

Aber so kam eins zum anderen. Flüge gebucht, Hotels gebucht - zack, alles erledigt. Und ich konnte es bereits jetzt nicht glauben, was ich da mache 😁

Hier nochmal eine Übersicht der Flüge:

21.09.: AF1723 MUC-CDG
21.09.: AF174 CDG-MEX
26.09. UA2252 MEX-EWR
30.09. N0602 JFK-BER

Bei der Buchung des Tickets für MUC-MEX bin ich dann jedoch Opfer meiner eigenen Unerfahrenheit mit Flugbuchungen geworden: Ich hatte auf meinem Ticket nur 65 Minuten Umsteigezeit bei CDG - damit wird zwar offiziell die MCT eingehalten, aber ist der Zubringer zu spät, gibt es da keine Chance mehr, den Anschlussflug zu erreichen. Dem wurde ich mir aber erst Wochen nach dem Buchen bewusst. Heute würde ich solche Verbindungen auf jeden Fall NICHT mehr buchen.

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Tag 1 - 21.09.2023:


Knappe 4 Monate lang habe ich auf Tag X gewartet. Am 21. September war es dann endlich soweit. Ich stand frühzeitig im MUC auf der Matte - viel zu früh, zumal die gesamte Reise nur mit Handgepäck erfolgte. Somit hatte ich also auch da nichts mehr am Flughafen einzuchecken diesbezüglich. Nur den Boarding Pass gab‘s tatsächlich erst dort, aber das ging schnell, genau wie die Siko, denn in MUC sind bereits beide Terminals mit den Alles-bleibt-drin-Scannern ausgestattet (sprich man darf sogar Flüssigkeiten in der 1-Liter-Flasche mit ins Handgepäck nehmen).

Am Gate angekommen dann die ernüchternde Nachricht: Mein Zubringer MUC-CDG wird tatsächlich mit 25 Minuten Verspätung losfliegen. Und wie es das Schicksal so will, war es überhaupt der einzige auf der Anzeige angezeigte Flug mit Verspätung, alle anderen Flüge von MUC aus in den kommenden 2-3 Stunden waren pünktlich. Na toll, dachte ich mir. Hab aber weiterhin auf das Beste gehofft. Zumal mir eine Air-France-Mitarbeiterin noch Hoffnung machte, AF würde in ihrem Computersystem sehen, wenn Anschlussreisende aus einem anderen Flieger zu spät wären, und der Flieger würde dann unter Umständen noch auf diese warten. Wirklich vertraut habe ich dem Ganzen trotzdem nicht.



Das Boarding begann dementsprechend auch mit Verzögerung, doch nach dem Boarden hat man keine weitere Zeit mehr verloren, und der Airbus A320 hob mit exakt 25 Minuten Verspätung gen Paris ab. Der Flug verlief kurz und schmerzlos, es wurden sogar 10 Minuten der Verspätung aufgeholt. Nach der Landung kamen jedoch weitere 20 hinzu, da unsere Parkposition noch blockiert war (etwas, was ich als jemand, der bisher nur selten geflogen ist, zum ersten Mal erlebt hatte). Mit nun 35 Minuten Verspätung war der Anschluss natürlich nicht mehr zu schaffen. Ich bin zwar um mein Leben gerannt, und auch die Passkontrolle ging sehr schnell (es standen kaum Leute vor mir). Und der Flieger nach Mexiko war auch noch am Gate, als ich dort ankam. Jedoch war das Boarding schon zu, und ich wurde abgewiesen. Geht ja gut los, meine erste Überseereise, dachte ich mir...

Wir wurden allesamt zum Air France Schalter geschickt - neben mir waren es noch 8 weitere Gestrandete, die genau dieselbe Verbindung gebucht hatten. Aber das hatte durchaus auch was positives: Man stand dann gemeinsam am Air France Schalter zwecks Umbuchung und kam dann miteinander ins Gespräch und hat sich teilweise sogar angefreundet (dass es sich bei den Gestrandeten ausnahmslos um jüngere Leute in meinem Alter (Mitte-Ende 20) gehandelt hatte, hat hier natürlich auch geholfen 😉 ). Da wir auch alle im selben Hotel genächtigt haben, konnten wir uns auch gemeinsam auf den Weg machen.



Die Umbuchung seitens AF wurde übrigens vollautomatisch vollzogen, in der App wurde mir der neue Flug schon angezeigt, bevor ich am Schalter an der Reihe war. Am Schalter bekam ich dann lediglich nur noch meinen neuen Boarding Pass. Wir wurden allesamt einfach auf den nächsten AF-Flug nach MEX umgebucht, welcher glücklicherweise am nächsten Tag zur selben Uhrzeit ging (AF174 fliegt nicht täglich, sondern nur vier oder fünfmal die Woche).

Ich war jetzt zwar einerseits frustriert, andererseits hat es schon auch viel geholfen, mit den anderen Gestrandeten ins Gespräch zu kommen, und sich dann gemeinsam auf dem Weg ins Flughafenhotel zu machen.

Doch dann wurde es erstmal so richtig lustig: Wir waren nun auf der Suche nach besagtem Hotel. Aber wie verwirrend ist dieser Flughafen CDG bitte? Hier wurde ich tatsächlich durch die Tatsache gerettet, dass ich nicht der einzige Gestrandete des Fluges war. Ich hätte mich sonst komplett verlaufen, wenn ich das Hotel alleine hätte suchen müssen.

Uns wurde das Hotel Ibis Paris CDG Roissy zugewiesen. Dorthin fährt von CDG ein Shuttlebus. Doch erstmal die große Frage: Von wo fährt dieser ab? Wir haben uns diverse Male durchgefragt, und hier und da war wohl auch mal Fake News dabei. Denn bis wir überhaupt mal den Bus erreicht hatten, waren fast zwei Stunden vergangen. Was auch daran lag, dass wir zwischendurch sogar kurz aus dem Flughafen draußen waren und dann wieder rein geleitet wurden, wodurch eine weitere Sicherheitskontrolle notwendig wurde, da wir einen Air Train zum Shuttle nehmen mussten - und die Air Trains kommen erst nach der Siko. Das war sicher nicht vorgesehen, also an irgendeinem Punkt wurden wir da sicher fehlgeleitet. Natürlich nicht absichtlich, aber es zeigt gut, wie kompliziert und unübersichtlich das alles bei CDG ist.

Doch irgendwann waren wir endlich im Shuttle und nach über 20 Minuten Fahrt waren wir dann da. Aus dem Shuttle draußen sind wir dann direkt ins Hotel gegangen, und dort hat sich erstmal herausgestellt: Wir sind im falschen Hotel gelandet. Der Shuttle fuhr zwar wie von uns gefordert zum Hotel Ibis Styles Roissy CDG Airport. Doch dieses existiert tatsächlich zweimal. Es gibt zwei Ibis-Hotels am Flughafen, die genau denselben Namen tragen (inklusive dem "Roissy"), aber gute 4km auseinanderliegen. Man glaubt es nicht. Und das Shuttle ist tatsächlich zu dem gefahren, in dem wir nicht gebucht waren. An der Rezeption hatte man uns dann nur vertröstet. Dabei waren wir fix und fertig und wollten einfach nur noch in unser Hotel. An diesem Punkt hat's uns dann auch gereicht, und wir haben uns zu dritt ein Uber zum "richtigen" Ibis-Hotel geteilt. Die Fahrt dorthin ging dann ratzfatz.

Nach fast drei Stunden waren wir dann endlich im uns zugewiesenen Hotel. Dort trafen wir andere Gestrandete (unsere Gruppe hatte sich zwischenzeitlich aufgesplittet). Die meinten zu uns, sie hätten auch 2 Stunden gebraucht. Immerhin eine Stunde weniger als wir, aber immer noch mindestens eine Stunde zu viel. Das kann’s doch nicht sein, dass man von den Gates in Terminal 2E von CDG bis zum von der Airline zugewiesenen Flughafenhotel im Optimalfall zwei Stunden braucht, wenn man sich kein Taxi nimmt?! Ein Taxi wäre in diesem Fall zwar die teurere, aber wohl deutlich bessere Entscheidung gewesen. Aber auch daraus lernt man 😉

Am Hotel angekommen aß ich noch zu Abend (auch das immerhin auf Kosten der Airline) und fiel dann relativ zeitig schon ins Bett.


Fortsetzung folgt...

U2LS

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #1 am: 04.03.2024, 09:26 Uhr »
Geht ja schon mal "gut" los... Was ein Horror Beginn der Reise!

Gruß
Lothar

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TR74

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #2 am: 04.03.2024, 12:23 Uhr »
Schon eine Unverschämtheit von AF, das Boarding zu schließen obwohl klar ist dass noch Leute in ein paar Minuten kommen...ich versuche CDG und AF schon seit längerem zu meiden.

Zwar einen Tag verloren aber wenigstens konnte dein Gepäck bei so einer Aktion nicht verloren gehen.  :)

Tinerfeño

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #3 am: 04.03.2024, 12:33 Uhr »
Normal dürfte das ja Glück im Unglück sein und 600€ Entschädigung geben, die du hoffentlich beantragt hast ;)
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
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Jack Black

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #4 am: 04.03.2024, 13:03 Uhr »
600€ Entschädigung geben, die du hoffentlich beantragt hast ;)

Selbst wenn noch nicht, der Anspruch verjährt erst nach 3 Jahren. Im Fall des Falles kann er es auch jetzt noch machen.

Ich habe bei Flightright mal einen Fall eingereicht, den haben sie zunächst abgelehnt. Nach 2,5 Jahren (ich hatte das schon längst abgehakt) haben sie mich nochmal angeschrieben, sie würden den Fall doch gerne durchziehen, sie müssten dafür aber BA verklagen. Das hatten sie sich zunächst nicht getraut, inzwischen gäbe es aber ein rechtskräftiges Urteil in einer vergleichbaren Sache resp. der gleiche Flug, wodurch BA zur Schadensersatzzahlung verurteilt wurde. Ich müsse jetzt nur mein Einverständnis geben, allerdings zügig, es waren nur noch ein paar Wochen bis zur Frist von 3 Jahren. So haben wir nach über 3 Jahren noch Schadensersatz bekommen, BA hat auch diese Klage verloren. Flightright hat allerdings hier satte 50% abbekommen, das ist deren Gage, falls sie vor Gericht ziehen müssen. Dafür trage ich kein Verlustrisiko und einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul... mittlerweile habe ich allerdings auch eine Rechtsschutzversicherung.
Bornholm: '88, '91, '94, '96, '03, '10, '20
Korsika: '83, '84, '85, '87, '89, '90, '91, '92, '93, '95, '97
USA: '96, '97, '99, '02, '05, '06, '07, '08, '09, '10, '11 (2x), '12, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '24
Kanada: '08

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #5 am: 04.03.2024, 14:21 Uhr »
Schon eine Unverschämtheit von AF, das Boarding zu schließen obwohl klar ist dass noch Leute in ein paar Minuten kommen...ich versuche CDG und AF schon seit längerem zu meiden.

Zwar einen Tag verloren aber wenigstens konnte dein Gepäck bei so einer Aktion nicht verloren gehen.  :)

Der Vorteil, wenn man nur mit Handgepäck reist ;)

Ich hatte vor der Reise sogar noch bei AF angefragt, ob ich nicht kostenfrei auf den früheren Zubringer MUC-CDG umgebucht werden könne, da ich die Umsteigezeit doch für seeehr knapp halte und die Wahrscheinlichkeit groß ist, ohne eigenes Zutun den Anschlussflug zu verpassen. Wurde jedoch abgelehnt mit der Begründung, dass die MCT ja eingehalten würde mit meiner Buchung. Auf die Möglichkeit einer Verspätung des ersten Fliegers ist man nicht eingegangen... eine Umbuchung hätte mich 200€ + Preisdifferenz gekostet. Aber wie gesagt, ich weiß jetzt immerhin für die Zukunft, solche knappen Umstiege nicht mehr zu buchen.

Was die 600€ Kompensation angehen: Ich habe mich natürlich zeitnah nach meiner Reise darum gekümmert. AF hatte mich aber damit vertröstet, dass sie für die Verspätung nichts könnten. Danach hab ich dann Flightright eingeschaltet, das ist noch in der Schwebe, im Erfolgsfall bekäme ich dann immerhin noch 400€ zurück. Da das ganze bereits vor Gericht ist, wird es etwas dauern, bis ich da ein Update zu dem Fall kriege. Da ich die Entschädigung aber ohnehin bereits abgehakt habe, sehe ich diese Sache mittlerweile ganz entspannt. Es kann hier nur noch eine positive Überraschung für mich geben ;)

(p.s.: Wieso haben wir hier im Forum im März immer noch Weihnachtssmileys?)

Culifrog

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #6 am: 04.03.2024, 15:02 Uhr »
Wir hatten bei der Buchung unserer letzten Reise 2 Stunden Umsteigezeit in London. Danach änderte sich der Zubringerflug und es blieben noch 1:50 Std.. Eineinhalb Stunden Abflugverspätung plus Stehen auf dem Rollfeld führte dazu, dass wir unseren Flug ebenfalls verpasst hatten. Dazu kam, dass wir downgegradet wurden (Premium Economy zu Economy) und natürlich die extra bezahlten Sitzplatzreservierungen ungültig wurden (und verpassten auch den zweiten Anschlussflug...). Noch hat uns BA nichts erstattet, obwohl wir uns per eingeschriebenem Brief und Formular dort gemeldet haben. Am Flughafen gaben sie uns noch eine Broschüre mit unseren Rechten mit, davon merken wir leider nichts. Nächster Schritt ist die Rechtschutzversicherung. Ich will nicht mal ein halbes Prozent an Flightright abtreten, wenn das Recht klar auf unserer Seite ist und wir eine Versicherung bezahlen.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du die Entschädigung bekommst und bin gespannt auf die Reise :-).

(Das sind keine Weihnachtssmileys, sondern Osterhasen incognito 😜.)

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #7 am: 04.03.2024, 17:59 Uhr »
BA

Zeigt aber auch gut, dass bei allen Airlines so gearbeitet wird. Da kann man dann auch nicht wirklich sagen, "mit denen flieg ich nie wieder!", weil die anderen Airlines da wohl kaum besser sind.
Über das Thema "Rechtschutzversicherung" sollte ich aber vielleicht wirklich mal recherchieren.


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Tag 2 - 22.09.2023:​

Wirklich gut geschlafen hab ich nicht, aber das ist bei mir auf Reisen (in hellhörigen Hotels und fremden Betten) sowieso immer so ne Sache. Morgens gab's ein Hotelfrühstück (auf Kosten von Air France) und um 10 Uhr haben wir uns dann allesamt mit dem Hotelshuttle zum Flughafen fahren lassen. Das hat diesmal nur etwa 7-8 Minuten gedauert... Und dann standen wir schon vor dem Eingang. Aber die Wege bis zum Gate sind trotzdem immens. Da wir aber mehr als frühzeitig dran waren, konnten wir uns diesmal viel Zeit lassen, und sind auch eher langsam über den Flughafen geschlendert. Und irgendwann standen wir dann auch an der Passkontrolle, für die wir allesamt die eGates benutzen konnten. Beim Foto machen leuchtete bei mir erstmal alles rot, ich hatte mich schon umgedreht, um einen Flughafen-Mitarbeiter zu fragen, wieso... doch in diesem Moment wurde es dann plötzlich doch grün, und ich war durch.

Am Gate angekommen, waren es jetzt noch etwa 3h bis zum Boarding. Mit meinen zwei Spezeln vom Tag davor (zwei junge Austauschstudenten, die nach einem halben Jahr in München in ihre mexikanische Heimat zurückkehrten) vertrieb ich mir die Zeit am Starbucks an den L-Gates von Terminal 2E. Ein schönes Terminal, an dem man auch richtig gutes Plane Spotting machen konnte, aber da ich beim Blick aus dem Fenster fast nur Air France Maschinen gesehen habe, war das dann doch relativ schnell etwas öde ;)

Flug war wie gesagt erneut AF174, also der Flug, der bereits am Vortag für mich vorgesehen war. Und sogar mit Fensterplatz 🙂 Ursprünglich hatte ich auch einen solchen gebucht gehabt, aber nach der kurzfristigen Umbuchung war ich mir dann nicht so sicher, ob ich auf diesem Flug dann auch einen haben würde.

Geflogen wurde mit einem Boeing 787-9 Dreamliner. Es war mein allererster Flug mit einer Boeing-Maschine überhaupt. Ich war zuvor in meinem Leben nur innereuropäisch in kleinen Airbus A320 Modellen unterwegs.



Irgendwann war dann (pünktlich) Boarding.



Ich werde niemals dieses Gefühl vergessen, das ich hatte, als ich meinen Boarding Pass beim Boarding gescannt habe, und es grün wurde, und ich durch den Tunnel zum Einsteigen lief. Mein erstes Mal Übersee, ich betrete jetzt dieses Flugzeug, und werde es wirklich erst in Mexiko wieder verlassen. Unvergleichlich.

Mein Fensterplatz auf der rechten Seite des Dreamliners:



Man verlor nicht viel Zeit mit Boarding (wie offensichtlich am Vortag auch :lol:) und mit exakt 24 Stunden Verspätung ging es dann letztendlich doch noch nach Mexiko-Stadt.

Natürlich war ein ganzer Tag am Zielort dann beim Teufel, mir war klar, dass ich jetzt Sightseeing-mäßig nicht mehr alles schaffen werde, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Aber es ist nun mal so wie es ist, und ich schaute nun nach vorne und freute mich jetzt riesig auf den Trip!

Ich versuchte mich außerdem, mit dem Gedanken zu trösten, dass mir jetzt 600€ Entschädigung seitens der Airline zustehen. (*hust*)

Ein paar Impressionen vom Flug:

Über der Küste Nordfrankreichs:



Nur eine Stunde nach dem Start wurde schon das Abendessen serviert:



...ein paar Stunden später ...

Kanadas Küste, mein erster Blick auf das amerikanische Festland ever:



Bin mir leider nicht mehr sicher, ob das Neufundland war oder das Festland von Labrador, aber denke eher Zweiteres.

Ein wenig später ging es weiter entlang des Sankt-Lorenz-Stroms:



Leider wurden danach die Kabinenfenster verdunkelt, ohne Möglichkeit, sie mit dem Knopf unter dem Fenster, den die 787-9 Dreamliner ja besitzen, wieder aufzuhellen. Somit wurden einige Highlights auf dem Flug verpasst. Unter anderem wurden noch Toronto, Denver und New Orleans überflogen und auch der Golf von Mexiko wurde noch gekreuzt - alles bei Tag. Zu sehen war davon dann aber leider nichts mehr. Ich als jemand, der auch Kanada und die USA noch nie zuvor gesehen hatte, hätte gerne auf den Boden gesehen, als wir uns darüber befanden.

Das hier war noch nicht die dunkelste Stufe:



Dafür verfolgte ich den Flug dann ein wenig über das IFE sowie die Flightradar24-App auf meinem Smartphone weiter, und tatsächlich war dadurch auch so ein langer Flug für mich persönlich eher kurzweilig. Und ich war trotz der Zeitverschiebung auch überhaupt nicht müde, sodass ich den kompletten Flug über wach blieb - trotz der Dauer von 11 Stunden und der Tatsache, dass die Landung in MEX um 3:30 Uhr MESZ war.

Kurz vor dem Landeanflug wurden die Fenster dann wieder aufgehellt. Die Sonne war jedoch bereits untergegangen um 19 Uhr Ortszeit in Mexiko. Die Flugbegleiter verteilten noch ein paar Snacks an uns, und kurze Zeit später wurde schließlich der Sinkflug eingeleitet.

Unendliches Lichtermeer beim Landeanflug (Screenshot aus einem Video, das ich gemacht habe):



Beeindruckend, wie anders mexikanische Städte aus der Luft aussehen. Kein Vergleich wie wenn man über Europa fliegt. Ich hab beim Blick aus dem Fenster einfach nur Bauklötze gestaunt, ich war sprachlos. Vor allem auch, weil in diesem Moment zum ersten Mal so wirklich der Gedanken sackte: Jetzt bin ich schier am anderen Ende der Welt. Zum ersten Mal in meinem Leben. Und sehe all das, was alles so anders ausschaut als bei uns in Europa... Ich war vollgepumpt mit Adrenalin.

Ich hatte aber durchaus auch Respekt vor Mexiko, über die Sicherheitslage im Land (und auch in der Hauptstadt) hört man ja nicht immer Positives, und gerade als Alleinreisender ist das dann auch nochmal ne andere Nummer, vor allem wenn man all das zum ersten Mal macht, und somit noch gar nicht wissen kann, was einem alles erwartet.

Nach der Landung dauerte es etwas, bis ich aus dem Flieger draußen war. Noch schön brav bei den Flugbegleitern verabschieden - "Au revoir", meine allerersten Worte auf mexikanischem Boden :lol: Doch das sollte sich natürlich rasch ändern.

Nach Verlassen des Fliegers erstmal ab zur Immigration. Nur eine Person vor mir (eine Bekannte noch dazu, sie war am Vortag genauso gestrandet wie ich), zwei kurze Fragen (Grund und Dauer meiner Reise), und ich hab meinen Stempel in den Pass bekommen (mit 90 Tagen Aufenthaltserlaubnis).

Gepäck hatte ich keins abzuholen, da ich wie gesagt nur mit Handgepäck flog. Ich wartete aber noch auf den mexikanischen Typen, mit dem ich mich an CDG angefreundet hatte, er wollte mir noch Tipps geben, wie ich jetzt am besten mit Ground Transport zum Hotel komme. Seine Eltern haben ihn am Flughafen abgeholt und waren natürlich sehr glücklich, ihn nach 6 Monaten wieder zu sehen. So glücklich, dass sein Vater einfach kurzerhand zu mir sagte: „Wir fahren dich zum Hotel!“ 😁 Und als Alleinreisender erstmals in Lateinamerika bei Dunkelheit hab ich das Angebot natürlich gerne angenommen. Sie fuhren mich direkt bis vor die Tür des Hotels. Bei der Gelegenheit haben sie mir auch noch einige Sicherheitstipps für Mexiko mit auf den Weg gegeben. Dass Mexiko natürlich was anderes ist als Deutschland war mir vorher schon klar, aber ein wenig mulmig wurde mir dann trotzdem bei dem, was sie mir dann noch so erzählt haben. 😵

Herausgesucht hatte ich mir das Hotel Templo Mayor im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt. Schon alleine aus Gründen der Sicherheit war es mir wichtig, möglichst zentral und nah an den üblichen Touristen-Orten untergebracht zu sein.

Mein Zimmer im zweiten Stock:






Da wir abends gelandet sind, ging es nach der Ankunft im Hotel direkt ins Bett. Doch trotz dass ich seit fast 24 Stunden wach war, konnte ich vor Aufregung kaum schlafen. In dieser Nacht hab ich mich dann erstmals gefragt, ob das jetzt wirklich so eine gute Idee war, diese Reise zu machen. Ein paar leichte Zweifel kamen dann doch auf... Würde aber nicht von Angst sprechen. Eher von einer starken Aufregung. Diese hat sich allerdings am nächsten Tag ziemlich rasch gelegt, ich denke, so viel kann ich ja schon mal spoilern. 😉

mrh400

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #8 am: 04.03.2024, 18:37 Uhr »
Ein schön geschriebener Bericht, bin gerne mit dabei.
Gruß
mrh400

Bandito1011

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #9 am: 04.03.2024, 18:47 Uhr »
Das schöne ist ja das man die Solo-Reisen immer ganz speziell in Erinnerung behält. Besonders wie man sich in neuen Situationen gefühlt hat. Reist man zu zweit oder in einer Gruppe erinnert man sich nicht mehr an sowas, bzw. es ist einfach etwas anderes.
Allein das Herzrasen beim Landeanflug wenn man die unendliche Stadt (war bei mir damals L.A.) unter sich sieht und man weiß das man wenig später dort unten allein auf den Straßen im Moloch unterwegs sein wird...

Dieses Abdunkeln der Fenster geht mir auch auf den Keks. Ich kann grundsätzlich nie im Flieger schlafen, egal ob 8 Stunden oder 14 Stunden.
Allerdings kann man die doch manuell wieder aufhellen, da müsste ein kleiner Button unter dem Fenster sein. Wenn er denn funktioniert. Schöner Bericht bislang.

TR74

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #10 am: 04.03.2024, 20:25 Uhr »
Na super, nur positive Erfahrungen am Tag 2...konnte ja auch nur besser werden  :)

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #11 am: 04.03.2024, 22:34 Uhr »
Dieses Abdunkeln der Fenster geht mir auch auf den Keks. Ich kann grundsätzlich nie im Flieger schlafen, egal ob 8 Stunden oder 14 Stunden.
Allerdings kann man die doch manuell wieder aufhellen, da müsste ein kleiner Button unter dem Fenster sein. Wenn er denn funktioniert. Schöner Bericht bislang.

Richtig. Aber die Buttons können scheinbar auch deaktiviert werden. Zumindest war es ab einem bestimmten Punkt des Fluges so, dass man die Fenster schlicht nicht mehr aufhellen konnte. Da konnte man die Knöpfe drücken wie man wollte, es hat sich nichts verändert.

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #12 am: 05.03.2024, 22:30 Uhr »
Tag 3 - 23.09.2023 (Teil 1):​

Ich weiß nicht, wie lange ich in der Nacht geschlafen Hab. Lang war's aber nicht. Um 0 Uhr Ortszeit hab ich bei mir das Licht ausgemacht, gegen 2 bin ich eingeschlafen, aber um halb 5 war ich vor lauter Aufregung schon wieder wach. Kein optimaler Start in dieses Abenteuer. Eigentlich hätte ich jetlagbedingt problemlos mehrere Stunden durchschlafen können müssen, da westwärts ja die eher günstigere Reiserichtung für den Biorhythmus ist. Aber in diesem Fall war für mich halt nichts so richtig normal :lol:

Nach dieser eher suboptimalen Nacht bin ich dann um etwa 9 Uhr vormittags aus dem Hotelzimmer gestiefelt. Erstmal bin ich auf die Dachterrasse meines Hotels gegangen, der Ausblick von dort sollte angeblich richtig gut sein. Es gab zwar keinen Blick Richtung historisches Zentrum, aber Richtung Osten (San Ildefonso) und Süden (Calle del Carmen) konnte man gut blicken:





Danach ging es nach unten und raus aus dem Hotel, ersmtals richtig mexikanischen Boden betreten (außerhalb des Flughafens), um diese große Stadt zu erkunden.

Erstes Ziel war natürlich der nah gelegene Zócalo, der Hauptplatz im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt. Also stiefelte ich die Calle San Ildefonso Richtung Westen. Und schon innerhalb der ersten 5 Minuten wurde ich von den Eindrücken geradezu erschlagen.

Das allererste, was mir aufgefallen ist, war dieser Geruch, der in der Luft hing. Ich dachte erst, das käme einfach von der Luftqualität hier in der Stadt (die aber heutzutage tatsächlich gar nicht mehr soo problematisch ist). Nach kurzer Zeit wurde mir jedoch bewusst: Das ist das ganze Street Food, das hier so riecht! Das hat einen ganz eigenen Geruch, da in Mexiko ja so gespeist wird, wie wir es in Europa ja eigentlich überhaupt nicht kennen, mit Gewürzen und Geschmäckern, die man sich gar nicht wirklich vorstellen kann, wenn man noch nie in Mexiko war.
Street Food ist extrem populär in CDMX und gibt es dort wirklich überall, hier wird mitten auf den Gehwegen Fleisch und anderes Zeugs für die Tacos gebraten, die ja das typische Street Food von Mexiko sind.

Auf dem Weg zum Zócalo begegnet man noch den Resten des alten Templo Mayor:





Und beim Blick nach rechts erstrahlte auch schon die größte und zugleich älteste Kathedrale Lateinamerikas vor mir:



Ich lief weiter Richtung Zócalo...














Meine anfängliche, riesengroße Aufregung hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon fast gänzlich gelegt. Ich hab schnell bemerkt, dass man sich hier auch als unerfahrener Alleinreisender doch relativ gefahrlos bewegen kann. Natürlich hab ich gut aufgepasst auf den Inhalt meiner Hosentaschen, aber viel mehr Vorkehrungen hab ich dann auch nicht getroffen. Auf den Straßen sah man so viele Menschen, Familien, Kinder, und sehr viel Polizei - da wusste ich, dass ich nichts zu befürchten hab, sofern ich nicht in die Problemviertel der Stadt stapfe. Klar, passieren kann theoretisch immer etwas - aber das gilt auch für jedwede europäische Großstadt, und in denen hab ich mich bisher in meinem Leben noch nie irgendwie unsicher gefühlt.

In unmittelbarer Nähe zum Zócalo (im Prinzip direkt hinter der Kathedrale) der Nähe befand sich auch ein schmuckes Restaurant, in dem man auch frühstücken konnte, und das ich fortan die kommenden drei Tage immer im Laufe des Vormittags aufsuchen sollte: La Parroquia de Veracruz, direkt hinter der Kathedrale. Klare Empfehlung meinerseits für alle, die vielleicht mal nach Mexiko-Stadt reisen möchten, und - wie ich - kein Frühstück im Hotel haben!





Ich gebe zu, dieses braune Etwas, was so ein bisschen einer (sorry) Kackwurst anmutet, hab ich nicht angerührt. :verquer: Aber das Omelette war sehr gut! Ebenso das Brötchen, das es übrigens auf's Haus mit dazugab. Und der Orangensaft war wirklich frisch gepresst! Nix Vorgefertigtes aus der Flasche, sondern wirklich ganz frisch zubereitet. Das konnte man klar rausschmecken.

Gut gesättigt entschied ich mich hinterher, mal einen Blick in die Kathedrale hineinzuwerfen...







Danach lief ich schon mal dorthin, wo ich mir mein Depeche-Mode-Konzertticket für den 25.09. ausdrucken lassen konnte. Anlaufstelle dafür war ein sogenanntes "Centro Ticketmaster". Davon gibt's in CDMX ganze 39 Stück, eines von ihnen ist direkt am Zócalo, und zwar im 5. Stock des Kaufhauses "Liverpool". Doch dieses machte erst um 11:00 Uhr auf, und es war aktuell noch 10:15 Uhr Vormittags. Also hab ich da noch ein wenig vor verschlossenen Türen warten müssen. Ich wollte das Ticket aber in Händen halten, bevor ich mit meinen Sightseeing-Aktivitäten weitermache. Denn wenn man sich mal die Google-Bewertungen einschlägiger "Centro Ticketmaster" in Mexiko-Stadt so durchliest, kann einem auch ganz anders werden... :roll: Es waren aber noch einige andere Leute hier mit demselben Ziel, weshalb sich vor dem "Liverpool" sogar eine ziemliche Schlange gebildet hatte.

Um Punkt 11 Uhr wurde das Kaufhaus dann endlich geöffnet - von einem wirklich schwerst (!) bewaffneten Polizisten. Kennt man so aus Deutschland jetzt auch nicht unbedingt, dass da Kaufhäuser von Leuten in Vollmontur geöffnet werden...

Ich wusste zum Glück sofort, wohin ich gehen musste (5. Stock), und hab auch sofort den Schalter gefunden, und war auch direkt der Zweite in der Schlange (eine Minute später, und ich hätte 30 Leute vor mir gehabt...). Sehr rasch war ich dran, ich musste mich mit Perso & Kreditkarte ausweisen, und dann hatte ich tatsächlich endlich das Konzertticket in der Hand, für das ich schon Monate davor bezahlt hatte... Wie froh und erleichtert ich jetzt war!

Erstmal das Ticket sichern und sofort ins Hotel bringen, und es dort dann sicher aufbewahren bis zum Konzerttag. Gesagt getan. Waren ja zum Glück nur etwa 10 Gehminuten vom "Liverpool" bis zum Hotel. Ich hab dann vom Hotel aus noch schnell via WhatsApp-Call nach Hause telefoniert, um meine ersten Eindrucke schon mal zu schildern, ehe ich mich um die Mittagszeit wieder aufmachte, meine Sightseeingtour fortzusetzen.

Kresljedos

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #13 am: 07.03.2024, 12:11 Uhr »
Tag 3 - 23.09.2023 (Teil 2):​

Gegen Mittag bin ich dann die Fußgängerzone "Avenida Francisco I. Madero" entlang geschlendert. Diese führt vom Zentrum direkt zur Reforma, der bekannten und sehr modernen Straße in Mexiko-Stadt. Auf dem Weg dorthin begegnet man einigen Sehenswürdigkeiten, etwa dem Torre Latinoamerica oder dem Palacio de Bellas Artes mitsamt dem angrenzenden Park Alameda Central, dem ältesten Park der Stadt.






Casa de los Azulejos:




Torre Latinoamerica:




Palacio de Bellas Artes:




Eingang zum Parque Alameda Central:










Es war unglaublich, wie überlaufen die Fußgängerzone hier war. Klar, wir befinden uns hier in der größten Stadt Amerikas - aber das war dann doch wirklich extrem heftig, was hier los war. Teilweise ist man aufgrund der Menschenmassen kaum vorwärts gekommen. Und ich bin als Münchner Menschenmassen gewohnt. Aber das war im Vergleich nochmal ne komplett andere Welt. In anderen Straßen hingegen war es aber relativ normal.

Mexikanische Vegetation auf dem Weg zur Reforma:






Kurz vor der Reforma erwartete mich noch der Plaza de la República:






Danach war ich endlich an der Reforma angekommen. Dort ließ ich mich aber erstmal noch in einem Steakhouse nieder, um dort zu Mittag zu essen (wobei mittlerweile eher schon Nachmittag war...). Auch dort war man sehr großzügig mit Vorspeisen "auf's Haus", vor meinem bestellten Burger bekam ich einfach ungefragt eine fette Schüssel mit Tortilla-Chips mit Käse und vier verschiedenen Soßen gebracht - und das komplett gratis :staunend2:

Nach dem Essen schlenderte ich die Reforma entlang, bis ich den Angel de la Independencia erreichte:










Angel de la Independencia:




Sehr typisches Straßenbild von Mexiko-Stadt: Überall wird auf den Bürgersteigen was verkauft, meistens selbstgemachte Dinge wie Socken, Hüte, Armbänder, kleine Handtaschen und andere Antiquitäten:




Ich wollte eigentlich noch bis zum Bosque de Chapultepec laufen, aber das hab ich mir dann doch für den darauffolgenden Tag aufheben wollen. Somit bin ich die Reforma wieder ein Stück zurückgelaufen, um mir in der Shopping Mall Reforma 222 noch ein wenig die Zeit zu vertreiben und mich noch mit Getränken und Snacks für das Hotel auszustatten, bis es nach etwa 20.000 gelaufenen Schritten an diesem Tag zurück zum Hotel ging.






Für die Rückfahrt zum Hotel hatte ich mir übrigens ein Uber besorgt. Soll in CDMX wohl sicherer sein als ein Taxi, und mit dem Metrosystem war ich zu dem Zeitpunkt noch nicht vertraut. Ist auch sehr günstig in CDMX, mir tun die Fahrer fast schon leid, sodass ich tatsächlich jedes Mal 100% Trinkgeld gegeben habe (die brauchen's wahrscheinlich mehr als ich, dachte ich mir). Auch wenn die Lebenshaltungskosten in Mexiko deutlich niedriger sind als bei uns, find ich umgerechnete 6€ für ne Uber-Fahrt quer durch's Zentrum der größten Stadt Amerikas doch ein bisschen wenig - und die Fahrer dürfen ja auch nicht alles davon behalten.

War auch tatsächlich eine richtig coole Uber-Fahrt ins Hotel zurück, denn der Fahrer hatte mexikanisches Radio drin - und was lief da gerade für Musik? Tatsächlich lief da gerade die Musik der Band, für die ich überhaupt hierher geflogen bin. :grins: Und mit dem Fahrer hat sich dann sogar ein Gespräch darüber entwickelt. (P.S.: Zum Glück kann ich Spanisch, ansonsten wäre ich in dieser Stadt völlig aufgeschmissen gewesen. Englisch sprechen dort nämlich nur die Allerwenigsten. :? )

Gegen 18 Uhr war ich dann schließlich zurück im Hotel. Mag früh klingen, aber tatsächlich wird's in Mexiko schon sehr früh dunkel - und auch sehr schnell! Die Somme plumpst hier förmlich vom Himmel, sowas wie eine Abenddämmerung gibt es dort kaum. Außerdem war ich jetlagbedingt dann doch auch schon ziemlich erschöpft. Erschöpft, aber glücklich!

Ich war bereits nach diesem Tag komplett geplättet von den Eindrücken hier. Ich fühlte mich nach anfänglichen Bedenken auch zu jeder einzelnen Sekunde hier komplett sicher in der Stadt - auch als junger Alleinreisender - und konnte alle Eindrücke voll und ganz genießen. Ich freute mich schon sehr auf den nächsten Tag!

Neben den Gerüchen auf der Straße war hier vor allem die Straßenmusik für mich am auffälligsten. Sowas gibt's ja in allen Ländern, aber in Mexiko-Stadt ist diese nochmal gesondert speziell, da hier viel Drehorgelmusik auf den Straßen gespielt wird, also ganz andere Klänge als wir sie jetzt z.B. aus deutschen Städten kennen.

U2LS

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Antw: Erstes Mal Übersee: Über Mexiko ins überflutete New York
« Antwort #14 am: 07.03.2024, 16:28 Uhr »
find ich umgerechnete 6€ für ne Uber-Fahrt quer durch's Zentrum der größten Stadt Amerikas doch ein bisschen wenig

Für eine Uber-Fahrt von EWR zum Times Square kürzlich 90$ bezahlt; die Rückfahrt vom Rockefeller Center nach EWR war mit 85$ nur unwesentlich billiger.
Gruß
Lothar

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