BA
Zeigt aber auch gut, dass bei allen Airlines so gearbeitet wird. Da kann man dann auch nicht wirklich sagen, "mit denen flieg ich nie wieder!", weil die anderen Airlines da wohl kaum besser sind.
Über das Thema "Rechtschutzversicherung" sollte ich aber vielleicht wirklich mal recherchieren.
________________________________________________________________________________________________________________
Tag 2 - 22.09.2023:Wirklich gut geschlafen hab ich nicht, aber das ist bei mir auf Reisen (in hellhörigen Hotels und fremden Betten) sowieso immer so ne Sache. Morgens gab's ein Hotelfrühstück (auf Kosten von Air France) und um 10 Uhr haben wir uns dann allesamt mit dem Hotelshuttle zum Flughafen fahren lassen. Das hat diesmal nur etwa 7-8 Minuten gedauert... Und dann standen wir schon vor dem Eingang. Aber die Wege bis zum Gate sind trotzdem immens. Da wir aber mehr als frühzeitig dran waren, konnten wir uns diesmal viel Zeit lassen, und sind auch eher langsam über den Flughafen geschlendert. Und irgendwann standen wir dann auch an der Passkontrolle, für die wir allesamt die eGates benutzen konnten. Beim Foto machen leuchtete bei mir erstmal alles rot, ich hatte mich schon umgedreht, um einen Flughafen-Mitarbeiter zu fragen, wieso... doch in diesem Moment wurde es dann plötzlich doch grün, und ich war durch.
Am Gate angekommen, waren es jetzt noch etwa 3h bis zum Boarding. Mit meinen zwei Spezeln vom Tag davor (zwei junge Austauschstudenten, die nach einem halben Jahr in München in ihre mexikanische Heimat zurückkehrten) vertrieb ich mir die Zeit am Starbucks an den L-Gates von Terminal 2E. Ein schönes Terminal, an dem man auch richtig gutes Plane Spotting machen konnte, aber da ich beim Blick aus dem Fenster fast nur Air France Maschinen gesehen habe, war das dann doch relativ schnell etwas öde
Flug war wie gesagt erneut AF174, also der Flug, der bereits am Vortag für mich vorgesehen war. Und sogar mit Fensterplatz 🙂 Ursprünglich hatte ich auch einen solchen gebucht gehabt, aber nach der kurzfristigen Umbuchung war ich mir dann nicht so sicher, ob ich auf diesem Flug dann auch einen haben würde.
Geflogen wurde mit einem Boeing 787-9 Dreamliner. Es war mein allererster Flug mit einer Boeing-Maschine überhaupt. Ich war zuvor in meinem Leben nur innereuropäisch in kleinen Airbus A320 Modellen unterwegs.
Irgendwann war dann (pünktlich) Boarding.
Ich werde niemals dieses Gefühl vergessen, das ich hatte, als ich meinen Boarding Pass beim Boarding gescannt habe, und es grün wurde, und ich durch den Tunnel zum Einsteigen lief. Mein erstes Mal Übersee, ich betrete jetzt dieses Flugzeug, und werde es wirklich erst in Mexiko wieder verlassen. Unvergleichlich.
Mein Fensterplatz auf der rechten Seite des Dreamliners:
Man verlor nicht viel Zeit mit Boarding (wie offensichtlich am Vortag auch
) und mit exakt 24 Stunden Verspätung ging es dann letztendlich doch noch nach Mexiko-Stadt.
Natürlich war ein ganzer Tag am Zielort dann beim Teufel, mir war klar, dass ich jetzt Sightseeing-mäßig nicht mehr alles schaffen werde, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Aber es ist nun mal so wie es ist, und ich schaute nun nach vorne und freute mich jetzt riesig auf den Trip!
Ich versuchte mich außerdem, mit dem Gedanken zu trösten, dass mir jetzt 600€ Entschädigung seitens der Airline zustehen. (*hust*)
Ein paar Impressionen vom Flug:
Über der Küste Nordfrankreichs:
Nur eine Stunde nach dem Start wurde schon das Abendessen serviert:
...ein paar Stunden später ...
Kanadas Küste, mein erster Blick auf das amerikanische Festland ever:
Bin mir leider nicht mehr sicher, ob das Neufundland war oder das Festland von Labrador, aber denke eher Zweiteres.
Ein wenig später ging es weiter entlang des Sankt-Lorenz-Stroms:
Leider wurden danach die Kabinenfenster verdunkelt, ohne Möglichkeit, sie mit dem Knopf unter dem Fenster, den die 787-9 Dreamliner ja besitzen, wieder aufzuhellen. Somit wurden einige Highlights auf dem Flug verpasst. Unter anderem wurden noch Toronto, Denver und New Orleans überflogen und auch der Golf von Mexiko wurde noch gekreuzt - alles bei Tag. Zu sehen war davon dann aber leider nichts mehr. Ich als jemand, der auch Kanada und die USA noch nie zuvor gesehen hatte, hätte gerne auf den Boden gesehen, als wir uns darüber befanden.
Das hier war noch nicht die dunkelste Stufe:
Dafür verfolgte ich den Flug dann ein wenig über das IFE sowie die Flightradar24-App auf meinem Smartphone weiter, und tatsächlich war dadurch auch so ein langer Flug für mich persönlich eher kurzweilig. Und ich war trotz der Zeitverschiebung auch überhaupt nicht müde, sodass ich den kompletten Flug über wach blieb - trotz der Dauer von 11 Stunden und der Tatsache, dass die Landung in MEX um 3:30 Uhr MESZ war.
Kurz vor dem Landeanflug wurden die Fenster dann wieder aufgehellt. Die Sonne war jedoch bereits untergegangen um 19 Uhr Ortszeit in Mexiko. Die Flugbegleiter verteilten noch ein paar Snacks an uns, und kurze Zeit später wurde schließlich der Sinkflug eingeleitet.
Unendliches Lichtermeer beim Landeanflug (Screenshot aus einem Video, das ich gemacht habe):
Beeindruckend, wie anders mexikanische Städte aus der Luft aussehen. Kein Vergleich wie wenn man über Europa fliegt. Ich hab beim Blick aus dem Fenster einfach nur Bauklötze gestaunt, ich war sprachlos. Vor allem auch, weil in diesem Moment zum ersten Mal so wirklich der Gedanken sackte: Jetzt bin ich schier am anderen Ende der Welt. Zum ersten Mal in meinem Leben. Und sehe all das, was alles so anders ausschaut als bei uns in Europa... Ich war vollgepumpt mit Adrenalin.
Ich hatte aber durchaus auch Respekt vor Mexiko, über die Sicherheitslage im Land (und auch in der Hauptstadt) hört man ja nicht immer Positives, und gerade als Alleinreisender ist das dann auch nochmal ne andere Nummer, vor allem wenn man all das zum ersten Mal macht, und somit noch gar nicht wissen kann, was einem alles erwartet.
Nach der Landung dauerte es etwas, bis ich aus dem Flieger draußen war. Noch schön brav bei den Flugbegleitern verabschieden - "Au revoir", meine allerersten Worte auf mexikanischem Boden
Doch das sollte sich natürlich rasch ändern.
Nach Verlassen des Fliegers erstmal ab zur Immigration. Nur eine Person vor mir (eine Bekannte noch dazu, sie war am Vortag genauso gestrandet wie ich), zwei kurze Fragen (Grund und Dauer meiner Reise), und ich hab meinen Stempel in den Pass bekommen (mit 90 Tagen Aufenthaltserlaubnis).
Gepäck hatte ich keins abzuholen, da ich wie gesagt nur mit Handgepäck flog. Ich wartete aber noch auf den mexikanischen Typen, mit dem ich mich an CDG angefreundet hatte, er wollte mir noch Tipps geben, wie ich jetzt am besten mit Ground Transport zum Hotel komme. Seine Eltern haben ihn am Flughafen abgeholt und waren natürlich sehr glücklich, ihn nach 6 Monaten wieder zu sehen. So glücklich, dass sein Vater einfach kurzerhand zu mir sagte: „Wir fahren dich zum Hotel!“ 😁 Und als Alleinreisender erstmals in Lateinamerika bei Dunkelheit hab ich das Angebot natürlich gerne angenommen. Sie fuhren mich direkt bis vor die Tür des Hotels. Bei der Gelegenheit haben sie mir auch noch einige Sicherheitstipps für Mexiko mit auf den Weg gegeben. Dass Mexiko natürlich was anderes ist als Deutschland war mir vorher schon klar, aber ein wenig mulmig wurde mir dann trotzdem bei dem, was sie mir dann noch so erzählt haben. 😵
Herausgesucht hatte ich mir das Hotel Templo Mayor im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt. Schon alleine aus Gründen der Sicherheit war es mir wichtig, möglichst zentral und nah an den üblichen Touristen-Orten untergebracht zu sein.
Mein Zimmer im zweiten Stock:
Da wir abends gelandet sind, ging es nach der Ankunft im Hotel direkt ins Bett. Doch trotz dass ich seit fast 24 Stunden wach war, konnte ich vor Aufregung kaum schlafen. In dieser Nacht hab ich mich dann erstmals gefragt, ob das jetzt wirklich so eine gute Idee war, diese Reise zu machen. Ein paar leichte Zweifel kamen dann doch auf... Würde aber nicht von Angst sprechen. Eher von einer starken Aufregung. Diese hat sich allerdings am nächsten Tag ziemlich rasch gelegt, ich denke, so viel kann ich ja schon mal spoilern. 😉