Samstag 20. September Kalahari Tented Camp - NossobIn der Nacht lauschen wir den Schakalen und gegen Morgen ertönt Löwengebrüll, das ist Afrikafeeling! Gerne verzichtet hätten wir dafür auf den „Kälteeinbruch“: im Zelt sind nur 7,5° C, da fällt das Aufstehen schwer. Die Außentemperatur beträgt 2 ° C.
Wir sind froh, als wir im Auto sitzen und lassen die Heizung laufen. Ich sitze ausnahmsweise vorne, denn die Vordersitze haben Sitzheizung.
Der Nebel hängt über den Wegen und Sträuchern.
Ein männlicher Löwe liegt am Straßenrand. Leider kommen wir einen Tick zu spät. Bis wir die Kamera startklar gemacht haben, steht er auf und läuft ins Gegenlicht.
Christian stellt mal wieder sein Adlerauge unter Beweis:
Kampfadler
Auf der Fahrt entlang der Loops (Dalkeith, Veertiende und Dertiende Boorgat) begegnen uns viele Springböcke, vereinzelt auch Oryx und Gnus und Schakale.
Zwischen dem 13. und 14. Bohrloch macht uns ein Pärchen auf drei Geparde auf einer Düne aufmerksam. Sie sind nur mit Fernglas gut zu erkennen.
Wir rauschen am Wasserloch Kamqua vorbei, obwohl drei Strauße und ein Springbock anwesend sind, denn Christian pressiert's.
Auf dem Picknickplatz Kamqua frühstücken wir und machen uns noch einen Kaffee für unterwegs.
Leider bleibt die Suche nach dem Hyänenbau gegenüber dem Kamqua Wasserloch auch heute erfolglos.
Wir biegen in die nördliche Dünenstraße ein, um zum Nossob Tal zu gelangen. Landschaftlich ist die Strecke reizvoll, aber trotz dreier Wasserlöcher sollte man die Erwartungshaltung, was Tiersichtungen angeht, zurückschrauben. Dieses Mal sind wir jedoch zufrieden, denn
sie beschert uns diese seltene Sichtung des letzten(?) Einhorn
Hoffentlich ist die Oryx durch das krumme Horn nicht allzu sehr beeinträchtigt
Über Schlangensichtungen freuen wir uns auch immer - zumindest wenn wir im Auto sitzen. Bei dieser wäre es wohl nicht so schlimm gewesen, denn es ist eine ungiftige Mole Snake.
Zu unserer großen Freude spottet Christian Erdmännchen. Kaum, dass wir das Auto in die richtige (Foto-) Position gedreht haben, verschwinden sie in die Gegenrichtung. Wir warten eine Weile, aber sie tauchen nicht mehr auf.
Dafür hält die Gackeltrappe einigermaßen still.
Am Picknickplatz Dikbaardskolk ist nur ein kurzer Toilettenstopp angesagt. Das ist gut so, denn sonst hätten wir die Kapkobra nicht gesehen.
Beim Fotografieren der Schlange erzählt uns ein anderer Besucher, dass ihm von einer Löwensichtung südlich des Wasserlochs Rooikop berichtet wurde. Wir sind skeptisch, ob wir die Löwen finden werden, denn meistens suchen wir dann vergeblich. Dieses Mal ist die Stelle nicht zu verfehlen, denn es stehen zwei Autos dort. Die Löwen liegen relativ weit von der Pad entfernt unter einem Baum, genauso wie es uns beschrieben worden ist. Sie scheinen noch irgendwas zu verzehren. Leider ist es zu weit weg, um anständige Aufnahmen zu machen.
Wenn wir gewusst hätten, was uns abends erwartet, wären wir leichten Herzens weiter gefahren.
Um 13:15 Uhr erreichen wir das Nossob Camp. Wir stärken uns, kaufen im Shop ein, geben unsere Wäsche dem Zimmermädchen zum Waschen und schauen, was sich am Hide tut.
Da sich am Hide nicht viel tut, ziehen wir noch mal los.
Am Wasserloch Cubitje Quap identifizieren wir Schnurrbärtchen und Kalahari- Heckensänger, daneben sind Rotbauchwürger und Gelbbauchgirlitze zu sehen.
Kalahari Heckensänger (Kalahari Scrub-robin)Wahrscheinlich in der Hoffnung, die Löwen noch mal zu sehen, drehen wir um und fahren doch Richtung Süden.
Die Löwen liegen noch an ihrem Platz, aber sind immer noch nicht besser zu sehen. Ein paar Schakale lauern schon auf Beutereste. Als wir auf dem Rückweg wieder hier vorbeikommen, machen sich zwei Schakale über die Reste her. Auf dem Baum warten schon Raubvögel auf die allerletzten Reste.
Wir vertreiben ein Schakal aus seinem Schattenplatz am Rande der Piste.
Dann schauen wir, was der Marie Se Gat-Loop für uns bereit hält: Strauße, Gnus, Springböcke und Gemsböcke
Ich erspare euch das x-te Gnu etc, denn es folgt noch ein richtiges Highlight für uns:
Wieder zurück auf dem Hauptweg stehen mehrere Autos auf der Pad und blicken nach rechts. Sofort scannen wir die Umgebung. Eine Löwin läuft durchs Gras mit zwei, nein drei, nein insgesamt acht (!) Cubs sowie einer weitere Löwin. Sie wechseln auf den Weg und laufen diesen entlang. Leider ist unsere Sicht durch die anderen nicht optimal.
Wir wollen schon weiterfahren, als wir signalisiert bekommen, noch zu warten. Welch Glück, es kommen noch zwei lioness mit sechs Cups, auch sie laufen die Straße runter zum Rooikop WL.
Hier eine gute (Foto-)Position zu finden, ist schwierig. Dennoch lasse ich den Speicherchip ackern, wer weiß, wann wir wieder so ein Sichtungsglück haben.
Das obere Foto gehört zu meinen Lieblingsfotos: ich finde es absolut niedlich, wie der Kleine hoch schaut[/i]
10 Minuten bevor das Gate schließt, drängelt Christian, zurückzufahren. Ich will noch einen Moment bleiben, da auch die anderen noch keine Anstalten machen, zurückzufahren. Daher gibt es etwas Knatsch, aber Christian setzt sich durch. Um 18:27 Uhr passieren wir das Gate.
Nach dem Essen schauen wir am Hide vorbei. Es sind einige Gäste dort, aber nur ein Schakal. Nach einer halben Stunde geben wir dem Ruf des Bettzipfels nach.
Tageskilometer: 211
Übernachtung: Nossob (CH4)