Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen und wünsche Euch Viel Glück und Gesundheit!
Donnerstag, den 13. Januar El Calafate - El ChaltenHeute wird „ausgeschlafen“ Um 7.00 Uhr klingelt der Wecker. Es muss mal wieder alles eingepackt werden, denn wir verlassen El Calafate und fahren weiter Richtung Norden nach El Chalten. Bevor wir losfahren genießen wir noch einmal das Frühstück im „Lindavista“. Die koreanische Familie ist so etwas von nett und herzlich. Jeder hat ein paar liebe Worte für uns. Gerade sind wir beim Einsteigen, da kommt auch der Papa noch angelaufen, gibt uns die Hand und wünscht uns alles Gute. Unser erster Stopp gilt dem Supermarkt, denn in El Chalten soll es wenige Möglichkeiten zum Einkaufen geben. Wir brauchen einen Vorrat für zwei Tage, denn in dieser Zeit sind wir Selbstversorger. Mit all unseren Einkäufen ist unser Auto schön vollgepackt. Um 9.45 Uhr machen wir uns auf den Weg. Kurz hinter dem Ort gibt es eine Polizeikontrolle, die nur spanisch spricht und wir wieder nichts verstehen. Als wir El Chalten sagen, dürfen wir weiter fahren. Jetzt erobern wir ein neues Stück Straße. Vor nicht langer Zeit musste man die 220 km von El Calafate bis El Chalten noch auf einer Schotterpiste fahren. Nun gibt es hier eine asphaltierte Straße, sogar mit Haltebuchten zum Fotografieren. Wir überqueren den Rio Santa Cruz und sehen am Ufer ein Guanako stehen. Links von uns ist immer noch das türkisblaue Wasser des Lago Argentino.
Auf halber Strecke stoßen wir auf die Gastwirtschaft und Landherberge La Leona. Hier ist der Treffpunkt aller Reisenden. Seit 1894 diente das Gasthaus für Ansiedler mit ihren Schafherden, für Bergsteiger und anderen Reisenden als Unterkunft. Im Jahre 1905 hatten sich auf dem Weg zur chilenischen Grenze hier einen Monat lang Butch Cassidy, Sundance Kid und seine Frau Ethel Place unter fremden Namen niedergelassen nachdem sie in Rio Gallegos eine Bank ausgeraubt hatten.
Der Ort El Chalten ist ein kleines Dorf in Patagonien im Süden Argentiniens. Der Ort wurde am 12. Oktober 1985 gegründet und bietet den direktesten Zugang zu den Bergmassiven. Im Winter wohnen hier nur 100 Einwohner. Durch den zunehmenden Tourismus rund um die ausgedehnten Trekking- und Bergsteiggebiete erfährt der Ort einen starken wirtschaftlichen Aufschwung. Überall wird gebaut.
Wir fahren zuerst zur Rezeption unserer Wohnungsvermietung. Hier erhalten wir die Schlüssel, nähere Angaben zur Wohnung und Vorschläge zu Wanderungen. Dann machen wir uns auf die Suche nach dem Apartment. Trotz Beschreibung ist es gar nicht so einfach. Dreimal fahren wir durch die Straße, leider gibt es keine Hausnummern o.ä. Endlich finden wir es etwas zurückversetzt und können das Auto entladen. Dann geht es gleich weiter, denn bei dem schönen Wetter wollen wir unterwegs sein. Gleich hinter dem Ort beginnt eine Schotterpiste durch die herrliche Landschaft. Die Straße ist eine ziemliche Aufgabe für unser kleines Auto. Große Steine, grobes Wellblech. Wir quälen uns 17 km voran und stellen dann das Auto einfach ab. Wir beschließen erst einmal zu dem Fluss zu gehen, der uns an der Straße die ganze Zeit begleitet hat. Die Aussicht ist sehr schön, das hellblaue Wasser rauscht dahin, es gibt kleine Blümchen und die hohen Berge mit Schnee. Wir beschließen hier unseren Kaffee zu trinken. Schnell wird der Gaskocher angeschmissen. So sitzen wir auf den Steinen des Flusses und genießen unseren Kaffee.
Beim letzten Schluck kommen der ersten Regentropfen auf plötzlich herangezogenen Wolken. Nun aber schnell alles einpacken, Fotoausrüstung sichern, Regenjacken anziehen und zurück zum Auto. Bei dem Wetter lohnt es sich nicht, weiterzufahren. Wir quälen uns langsam zurück auf der Schotterstraße und bald lässt der Regen wieder nach. Also machen wir Halt am Wasserfall „Chorillo del Salto“. Und nehmen uns Zeit hier für ein Sonnenbad, schließlich ist ja Urlaub
Gleich beim Erreichen des Ortes beschließen wir noch einmal zum Aussichtspunkt am Beginn des Ortes zu fahren, da sich die Wolken um den Fitz Roy verzogen haben. Dort stehen schon mehrere Autos, die alle den schönen Ausblick bewundern. Der Wind tobt wieder so sehr, dass wir die Kameras nicht halten können. Nur mit Winterjacke, Mütze und Handschuhen ist es jetzt auszuhalten. Dann geht es ins Warme. Zum Abendessen kochen wir gefüllte Tortellini mit Rotwein-Tomatensoße.