8.2.14Wetter: Eintönig - Sonne, Sonne und Sonne und dazu noch ein paar fotogene Wolken, da kann man nicht meckern. Warum nicht gleich so?
Zum Sonnenaufgang war ich wieder bei Dyrhólaey. Diesmal gab es Motive in allen Richtungen, so dass ich ein zweites Stativ hätte gebrauchen könne, um mit 2 Kameras in 2 Richtungen gleichzeitig zu knipsen. So musste ich halt ein bisschen rotieren.
Nach links die bekannten Trolle:
Nach vorne das Meer:
Nach rechts das Kap mit Leuchtturm und Felsbogen
Und sogar ein Blick nach hinten lohnte sich:
Dann ging es über einen teilweise überspülten und vereisten Damm hinüber zum Kap und zum Leuchtturm. Nach den Rutschpartien der letzten tage war so ein bisschen Eis auf der Straße natürlich Kinderkram.
Die beiden in dem Auto im Hintergrund hatten wohl noch nicht so viel Erfahrung mit den Straßenverhältnissen hier
Auf dem Kap, das eigentlich eher eine Insel ist habe ich erstmal die Aussicht genossen.
Dann bin ich neben dem Aussichtspunkt eine Art Canyon hinunter gelaufen, um der Brandung etwas näher zu kommen.
Nächstes Ziel war der Leuchtturm, der aber natürlich um diese Jahreszeit noch geschlossen war. Aber zumindest von außen konnte man ihn bewundern.
Auch von da oben gab es eine Menge Aussicht - ins Inland
und die Küste entlang
Auf dem Vogelfelsen neben dem Leuchtturm war noch nicht so viel los. Ich kann mir vorstellen, dass das hier im Sommer ganz anders aussieht. Da ich noch ein ganzes Stück zu fahren hatte (Ich wollte an diesem Tag bis Reykjavik), sollte es jetzt eigentlich bis auf die Halbinsel Reykjanes im Südwesten der Insel in einem Stück ohne Pause durch gehen. Aber es kam was dazwischen. An diesem Anblick konnte ich nicht einfach so vorbei fahren:
Island-Pferde in schönstem Sonnenlicht, die da frei ohne Umzäunung auf der Wiese standen - das musste ich mir näher ansehen. Ein Tele brauchte ich hier nicht. Gelegentlich hatte ich eher das Problem mir einzelne etwas aufdringlichere Zeitgenossen weit genug vom Leib zu halten, um überhaupt Fotos machen zu können. Scheu kannten sie zumindest alle nicht, die einen ignorierten einen, die anderen kamen neugierig immer näher.
Lustig waren die verschiedenen Frisur-Moden. Die Älteren waren allesamt im Hippiezeitalter hängen geblieben.
Bei den Jüngeren war dagegen eher Punk angesagt.
Hasse ma 'ne Krone?
Dieser freche Youngster war der Meinung das einmal kraulen bedeutet, dass man ihn nun dauerhaft zu unterhalten habe. Er hat mich regelrecht verfolgt und wenn ich nicht reagiert habe auch mal angestupst. Ein echter Stalker!
Schließlich musste ich mich nach kaum 347 1/2 Bildern doch losreißen. Ein letzter Blick zurück und wieder ab auf die Bahn.
Diesmal bin ich wirklich ohne weitere Stops durchgefahren bis ich mein nächstes Ziel an der Südküste erreicht hatte - die Strandarkirkja steht hier mutterseelenallein am Strand rum (wie der Name schon sagt)
Hier bekommt man einen Eindruck davon, wie einsam sie dort steht
Die Landschaft wurde jetzt wieder "vulkaniger", erst Lava
und ein paar Vulkanhügelchen
dann schließlich Dampf, Wasser und Schwefel im Geothermiegebiet von Seltun. Hier sind wir wieder über der Stelle, wo es Europa und Amerika auseinander reißt und daher allerlei heißes Zeug nach oben drängt, als ich da war zum Glück nur Dampf und Wasser. War hübsch bunt dort und hat mir bis auf den fehlenden "Blubb" eigentlich besser gefallen als Geysir.
Winkewinke
Vorbei an einem hübschen See namens Kleifarvatn, der sich wohl zumindest teilweise aus heißen Quellen speist ging es danach weiter Richtung Norden. Rund um den See verwandelte sich die Straße in eine Lehmpiste, aus der bald eine Schlammpiste wurde, die sich wiederum in den schattigen Abschnitten in eine Eispiste verwandelte. War aber alles recht harmlos, weil immer nur kurze Stücke betroffen waren.
Danach war ich bald wieder auf trockenem Asphalt unterwegs.
In Reykjavik hatte ich zum krönenden Abschluss der Reise für zwei nächte ein Appartement am alten Hafen reserviert. War mit 126€/Nacht nicht gerade billig aber auch nicht teurer als halbwegs zentral gelegene Hotels. Und das Teil war echt der Hammer!
Aussicht vom kleinen Balkon bei Sonnenuntergang.
Dann war eine Entscheidung gefragt. Einen Abend wollte ich in Reykjavik verbringen und einen Abend noch einmal die Polarlichter jagen. Da an diesem Abend Lichterfestival in Reykjavik war und ich außerdem nichts eingekauft hatte, um mir selbst was zu essen machen zu können, war klar, dass der Samstag Abend Reykjavik gehörte.
Im Hafen vor dem Haus war ich zunächst bei
Höfnin hervorragend essen. Anschließend fühlte ich mich gestärkt genug, mir ein bisschen von Reykjavik by night anzuschauen. Die Kameraausrüstung blieb dabei im Apartment, also gibt es nur ein paar technisch grottenschlechte Schnappschüsse mit dem Iphone.
Zwischendurch habe ich mich in 2 Bars innerlich und äußerlich aufgewärmt aber ich hatte, das Gefühl, noch deutlich zu früh dran zu sein. Das richtige Nachtleben schien hier erst nach Mitternacht los zu gehen. Wenn, dann tat es das ohne mich. Ich hatte ja am nächsten Tag schließlich noch einiges vor.
Was für ein geiler Tag! Ich glaube so einen Tag mit Sonne von morgens bis abends erlebt auf Island auch im Sommer nicht allzu oft.