Ich hatte heute etwas Zeit zum Bilder bearbeiten. Deshalb gibt es gleich noch einen Tag hinterher.
7.9.12Das Wetter war heute etwas freundlicher als gestern. Zumindest war es beim Morning Drive trocken. Am Airstrip warteten ein paar Impalas auf den nächsten Flieger.
Ansonsten sahen wir im vorbei fahren einen Hadeda Ibis und ein paar Zebras.
Dann erreichten wir das erste Highlight des Tages. Für die einen waren es die Nashörner, für mich fast noch mehr die Madenhacker. Ich finde die Viecher faszinierend und auch recht fotogen.
Nicht weit davon entfernt konnten wir sehen, wie man nach einem überlebten Löwenangriff aussieht. Schon erstaunlich, dass es dieses Impala erstens geschafft hat, dem Löwen oder der Löwin zu entkommen und zweitens diese Wunden zu überleben scheint.
Dann konnten wir ein weiteres mal die außergewöhnlichen Fähigkeiten von Guide und Spotter bewundern, Tiere zu entdecken. Wir standen mit dem Auto recht hoch über dem Flussufer. Unser Spotter zeigte auf einen Baum, in dem ein paar Baboons saßen und meinte, die würden alle konzentriert auf etwas schauen. Ich konnte mühsam erkennen, dass da Baboons saßen, mehr aber auch nicht. Wir sind die Böschung runter gefahren zu diesem Baum und auf halber Strecke zeigte er auf etwas, dass er hinter dem Baum gesehen habe. Unser Guide sagte sofort, dass da ein Leopard wäre. Ich habe mit dem 500 Tele den Bereich abgesucht und schließlich gesehen, dass da tatsächlich ein Leopard war. Mit bloßem Auge habe ich überhaupt nichts gesehen, geschweige denn erkannt, was für ein Tier es ist.
500mm-Objektiv an der 7D, also eigentlich 800 mm (KB-Äquivalent)
Es war eine junge Leopardin, die auf der Jagd zu sein schien und nicht so besonders begeistert wirkte, dass sie plötzlich Gesellschaft hatte.
Es dauerte natürlich nicht lange bis weitere Autos in der Gegend auftauchten und nachdem sich die Leopardin ohnehin seit einer Weile im dichten Gebüsch versteckt hatte, überließen wir anderen das Feld.
Unser Coffebreak haben wir an einem Flüsschen eingelegt, wo es neben Kaffee und Rusks auch noch einige Vögel zu sehen und zu knipsen gab.
Sattelstorch
Kormoran
Goliathreiher
Die Mittagszeit habe ich nach dem Brunch mit faulenzen und lesen verbracht. Zum Beginn des Afternoon-Drives kam sogar zum ersten mal seit ich in Inyati angekommen war die Sonne raus.
Dieser Baboon saß direkt an der Ausfahrt der Lodge. Ich weiß nicht, ob er die Lodge bewachte oder nur auf eine günstige Gelegenheit wartete, bis ihn niemand beobachtete
Bald trafen wir auf eine große Büffelherde, die sich über ein ganzes Waldstück verteilte. Schon eindrucksvoll diese mächtigen Tiere aus der Nähe zu sehen. Und Madenhacker gab es auch wieder
Wie sind der Herde eine ganze Weile gefolgt. Ansonsten haben wir vor dem Sundownder nur noch einige Kudus gesehen.
Bis dahin also ein eher enttäuschender Game Drive. Mit einem Gin-Tonic im Bauch ging dann aber im dunklen richtig die Post ab. Zuerst sahen wir zwei Bushbabies, die im Licht des Suchscheinwerfers von Ast zu Ast hüpften.
Das war aber nur das Vorspiel. Als nächstes trafen wir auf 4 männliche Löwen, die auf der Fährte der Büffelherde waren, die wir vorher beobachtet hatten.
Man sah, wie die Löwen immer wachsamer wurden, je näher wir den Büffeln kamen.
Ein paar mal kamen wir so nahe an die Büffel heran, dass man sie vor uns sehen konnte. Immer wieder schien es so, als ob die Löwen jetzt einen ernsthaften Angriff starten wollten. Aber jedes mal brachen sie relativ schnell wieder ab.
Dann gab es eine kurze Pause, bevor das selbe Spiel wieder los ging.
Mehrfach waren wir ganz nah an den Büffeln dran. Ich muss zugebe, dass auch bei mir der Adrenalinspiegel stieg und das Jagdfieber einsetzte.
Aber auch der nächste kurze Angriff Richtung Büffel wurde nach kurzer Zeit abgebrochen und man beschränkte sich auf ein wenig Gebrüll.
Das ganze zog sich über fast eine Stunde hin. Immer wieder verloren wir die Löwen kurz aus den Augen, wenn sie durchs dichtere Gestrüpp liefen. Dann ging es mit „Affenzahn“ im dunklen über die teilweise recht ruppigen Pisten, um ihnen an der nächsten „Kreuzung“ wieder auf die Spur zu kommen. War ein echtes Erlebnis.
Der Höhepunkt war, dass die gesamte Karawane aus Büffeln, Löwen und 2 oder 3 Land Cruisern mit Guides und Gästen verschiedener Lodges an einem Punkt quer über den Rasen unserer Lodge zog. Man konnte den anderen Gästen, die schon von ihrem Drive zurück waren und auf der Terrasse ihren Drink nahmen zuwinken und die erstaunten Gesichter sehen.
Leider mussten wir die Verfolgung dann abbrechen, weil unser Guide meinte, dass er erheblichen Ärger mit der Köchin bekäme, wenn wir nicht bald zum Essen erscheinen würden. Und vor der Köchin hatte er ganz offensichtlich noch deutlich mehr Respekt als vor Büffeln und Löwen