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Autor Thema: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008  (Gelesen 17054 mal)

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Doreen & Andreas

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #15 am: 19.10.2008, 15:22 Uhr »
Ohje, Monika... wenn Dir das jetzt wenigstens zum ersten Mal passiert wäre.
Aber irgendwie kenne ich das von Dir schon aus anderen Berichten  :(

Wenigstens gibt es mir die Zeit, aufzuschließen, und bei Eurem Ausflug mit dabei zu sein.
Berlin ist immer eine Reise wert, wir werden wohl in den nächsten Schulferien mal wieder dort aufschlagen...

Wir hatten diese tolle Altweibersommerwoche...
Das hat jetzt aber nix mit dem Stadtbummel von Dir und Deiner Schwägerin zu tun, oder  :nixwieweg:
Viele Grüße,
Andreas
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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #16 am: 19.10.2008, 20:32 Uhr »
Ihr Lieben,

ganz witzig einen Reisebericht aus der eigenen Stadt zu lesen, an den meisten Gebäuden radele ich täglich auf dem Weg zum Hochofen vorbei (zweimal pro Tag durch's Brandenburger Tor und Blick auf den Reichstag) und nehme sie kaum noch wahr.
So reise ich dann ganz gern bei Euch mit, damit mir wieder die Augen geöffnet werden.
Freue mich auf die nächsten Tage, insbesondere Potsdam!
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Crimson Tide

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #17 am: 19.10.2008, 21:33 Uhr »
Ohje, Monika... wenn Dir das jetzt wenigstens zum ersten Mal passiert wäre.
Aber irgendwie kenne ich das von Dir schon aus anderen Berichten  :(

Wenigstens gibt es mir die Zeit, aufzuschließen, und bei Eurem Ausflug mit dabei zu sein.
Berlin ist immer eine Reise wert, wir werden wohl in den nächsten Schulferien mal wieder dort aufschlagen...

Wir hatten diese tolle Altweibersommerwoche...
Das hat jetzt aber nix mit dem Stadtbummel von Dir und Deiner Schwägerin zu tun, oder  :nixwieweg:

 :lol: Ha,ha..... :zunge: :zwinker:

Jaja, wer den Schaden hat..... :wink:

Nun werde ich noch die zweite Tageshälfte reinschreiben. Bis eben hatten wir Überraschungsbesuch, sehr lieben!

Nun mach ich sozusagen Nachtschicht, werde mich aber konzentrieren und bestimmt erst auf Absenden drücken, wenn ich alles kopiert habe!  :roll:

Ihr Lieben,

ganz witzig einen Reisebericht aus der eigenen Stadt zu lesen, an den meisten Gebäuden radele ich täglich auf dem Weg zum Hochofen vorbei (zweimal pro Tag durch's Brandenburger Tor und Blick auf den Reichstag) und nehme sie kaum noch wahr.
So reise ich dann ganz gern bei Euch mit, damit mir wieder die Augen geöffnet werden.
Freue mich auf die nächsten Tage, insbesondere Potsdam!

Hi, B.D.!  Willkommen an Bord!

Das kenne ich gut! Vor der eigenen Haustür sieht man gar nicht mehr hin, weil einem alles so vertraut ist. Wenn man dann mal Besuch bekommt, die dann etwas sehr schön finden, sieht man das plötzlich mit deren Augen und staunt!

L.G. Monika

Crimson Tide

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #18 am: 20.10.2008, 01:17 Uhr »
Nun waren wir also alle drei wieder glücklich vereint! 

Kirsten und ich satt vom Bagel, Walter satt von geistiger Nahrung. Er hatte seine griechischen Altertümer studiert und wir ihn am Pergamon Museum wieder eingesammelt.

Vorher waren wir noch in dieses schöne Kabarett-Theater gegangen....nein....nicht um Kabarett anzusehen, sondern, um Karten für Theatersport einzukaufen.



Wie....Ihr wißt nicht, was Theatersport ist....wir bis dahin auch nicht!  :oops: :lol: Aber Kirsten meinte, wir sollten uns überraschen lassen, also vertrauten wir ihr und legten pro Nase 18 Euro an! Auf dem weiteren Weg 'gen Osten konnten wir sehen, daß immer noch an allen Ecken und Kanten gebaut wird!
Da werden noch eine Menge Ideen verwirklicht!



Idee..Idee..Idee...Idee...schade, daß sie beim Sprühen keine Leiter hatten, da war noch sooooo viel Platz auf der Wand. Naja, was nicht ist, kann ja noch werden!

So, und nachdem wir Walter wieder eingesammelt hatten, sollte es nun zum zweiten Mal Richtung Brandenburger Tor gehen.

Weil sie so schön ist, hier noch einmal die Palastruine, diesmal mit romantischer Laternenbeleuchtung...........



.....und dann bogen wir erneut in die Prachtstraße "Unter den Linden" ein. Jetzt ging es mir wie bei einem guten Buch, das man zum zweiten Mal liest. Man bemerkt plötzlich Details, die einem vorher nicht aufgefallen waren. Zum Beispiel hatte ich beim ersten Mal gar nicht gesehen, daß Samuel L. Jackson dort in einem Schaufenster herumstand.



Wieviel die dem wohl bezahlen mußten dafür!  :wink: Und wie still der gestanden hat, man könnte meinen, der war aus Wachs, so gut hat der das Stillstehen gespielt!  :pfeifen:




Oder dieses kleine Kind hier, das so schön mit seiner Rassel spielt! Man kann es an Mamas Hand als eine von vielen Statuengruppen bewundern, die am Zeughaus angebracht sind. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/Zeughaus_Berlin_March_2007_002.jpg

Viele dieser Statuen sitzen auf dem Dach. Es sind Soldaten, die wohl das Haus vor Plünderungen schützen sollten!
Dieser prachtvolle Bau, der 1695 begonnen worden war, wurde als Waffenarsenal benutzt. 1991 ist dort das Deutsche Historische Museum eingezogen.

http://www.dhm.de/

Kirstens und mein Blutzuckerspiegel waren angestiegen nach dem Verzehr unsres Bagels, und dann wird man bekannterweise müde! Also beschlossen wir, doch zwei Stationen mit dem Bus zu fahren. Wir mußten doch schließlich unsere Tagsekarte noch etwas nutzen! Merkwürdig, daß Walter uns so komisch ansah,     als wir erwähnten,  wie gut der Bagel geschmeckt hätte und daß wir nun satt seien!  :engel2:

Und dann standen wir erneut am Brandenburger Tor! Und weit und breit keine Schüler, keine Busse und keine Japaner mehr zu sehen! 



Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, muß ich nochmal erwähnen, daß ich auch beim zweiten Mal Gänsehaut bekam, weil man einfach so da durchlaufen kann. Keinen Paß vorzeigen, keine Soldaten, kein Zaun, nichts.....man läuft einfach durch! Das ist wirklich toll! Für unsere Kinder ist das nicht mehr nachvollziehbar, die sind erst danach geboren, aber für uns ist das immer noch was Besonderes!

Gleich links an das Brandenburger Tor schließt die nigelnagelneue US-Amerikanische Botschaft an, die ich Euch USA- Forumlern natürlich auch nicht vorenthalten möchte.



Hinter dem Tor war bei unserem letzten Besuch Berlins eine riesige Baustelle, auf der das Denkmal des Holocaust gebaut werden sollte. Zu der Zeit damals liefen im Fernsehen überall in verschiedenen Talkshows  die Diskussionen über das "Für" und "Wider"der Betonblöcke, und ob die schön oder häßlich seien und ob das zu viel Geld verschlingen würde...und....und....oder...aber......

Wir wollten uns vorurteilsfrei einfach dort reinbegeben und die Gedenkstätte auf uns wirken lassen.

Auf den ersten Blick sehen die rechteckigen Blöcke noch ziemlich flach aus. Nach dem Einstieg werden nach und nach die Blöcke größer und man fühlt sich, als wüchsen immer höhere Mauern.



Es fühlt sich bedrückend an, und das soll wohl auch so sein. Der gepflasterte Boden wird immer welliger, mit richtigen Höhen und Tiefen.



Man geht dabei mit seinen Gedanken in die über 60 Jahre zurückliegende Vergangenheit zurück. Mich persönlich störte dabei zuerst, daß dort überall die Kinder durchliefen und ihren Spaß hatten an dem Labyrinth. Sie kicherten, kreischen, spielten Verstecken. Natürlich waren sie noch zu klein, um zu begreifen, zu was Menschen fähig sein können, und plötzlich dachte ich, daß das ja eigentlicht auch gut so ist. Davon erfahren sie als Erwachsene noch früh genug! Immerhin haben ja auch etliche Erwachsene damals "nichts von Allem gewußt".
Also ließ ich Kinder Kinder sein, konzentrierte mich beim Durchlaufen auf das Denkmal, das einen nach und nach wieder entläßt aus dem Grau und den hohen Mauern. Ein Blick zurück, und dann waren wir wieder im Alltag.



Jeder von uns war automatisch ganz alleine da durchgelaufen und hatte sich seinen eigenen Weg durch die Geschichte gesucht. Das muß man gar nicht absprechen, das passiert einfach so! Und jetzt mußten wir erst einmal sehen, wo die jeweils anderen Beiden so rausgekommen waren.

Die dazugehörige Dokumentation war Montags leider geschlossen, aber da unsere Tochter den nächsten Tag mit ihrem Kurs dagewesen war, hat sie uns davon erzählt. Wir werden uns das halt bei einem erneuten Besuch ansehen.



Gleich hinter dem Denkmal gelangt man zu dem Platz, an dem der Führerbunker gestanden hat. Der wurde noch zu DDR-Zeiten weggesprengt. Heute erinnert nur noch eine große Tafel mit Infos an den Platz, wo heute Wohnblöcke und Parkplätze stehen

So, und nun soll wieder etwas Farbe nach dem vielen Grau folgen!

Wir gingen in die Ländergärten, wo die jeweiligen Ländervertretungen ihren Sitz haben. Uns gefielen die modernen, bunten Häuser sehr gut. Besonders mit dem noch bunteren Herbstlaub davor. Natürlich suchten wir gleich den Niedersachsen-Garten....und was sah ich da schon von Weitem leuchten ????? EINEN ROTEN ELEFANTEN!  :P :lol:



Wir suchten gleich nach unseren Geburts-oder Heimatstädten und fanden immerhin einige Nachbarorte aus der Wesermarsch!  Weil der so schön ist, hier noch ein Portrait von hinten:



Ja, und nun kommen wir zu der Sparte Protzbau!    Ich sage nur SONY CENTER! ....

"Wat soll der Jeiz! Raus mit de Pfunde! Schluß mit dem Jeseire von wegen keen Jeld! "  :wink:



Ich bin allerdings hin und weg! Was für eine Konstruktion! Seht Euch das an, absoluter Wahnsinn:




WOW! Das ist doch wirklich der Hammer!



Die 600 Millionen Euro sind schick verbaut worden!





Und hier sieht man im Hintergrund... (was Wolkenkratzer in Deutschland angeht, mit beeindruckenden 101 Metern) ....Mehdorns Palast:



Nachdem uns Walter doch mal dran erinnerte, daß sein Magen knurrte (merkwüdig, wir waren satt  :pfeifen: , gingen wir gleich nebenan noch in die prachtvollen Arcaden, die sehr an US-Amerikanische Malls erinnerte. Wir fanden doch tatsächlich noch eine Bagel-Station! :essen: .  Und eine Eisdiele!  :P Ich liiiiiiiebe Eisdielen....leider...... :? denn das, was es dort so gibt, macht nicht schlank! Was solls, ist der Ruf erst ruiniert.....
Wenn man so lange unterwegs ist, ist so eine  lange Pause ganz gefährlich, wenn man wieder aufsteht! Das stundenlange Laufen auf Pflaster ist schlimmer für die Füße als ein Tagesmarsch in den Bergen! Es ermüdet!



So beschlossen wir, gleich nach Hause zu fahren, uns noch ein wenig auszuruhen und dann gemütlich fürs Theater fertig zumachen.

Kirsten hatte nicht zu viel versprochen, das Improvisationstheater können wir nur empfehlen. Es war sehr kurzweilig!

http://www.theatersport-berlin.de/

Tja, und nach so einem langen Tag haben wir nur noch ein kleines Gläschen Wein bei Kirsten getrunken,

 und dann gings "Ab in die Falle"   

L.G. Monika

Crimson Tide

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #19 am: 22.10.2008, 22:16 Uhr »
 :lol:  Ich komme mir hier zwischen den dramatischen und exotischen Australien und-Afrika- und Norwegenberichten mit meiner Mini-Brandenburg-Reise irgendwie wie ein kleiner David vor!  :wink:  Aber vielleicht interessiert es ja trotzdem den Einen oder Anderen!


Nach einem sehr gemütlichen, ausgedehnten Frühstück sind wir am Dienstagmorgen ziemlich spät zu unserem ersten Ziel aufgebrochen, zum


SCHIFFSHEBEWERK NIEDERFINOW



"BAUZEIT UND KOSTEN:
Das Schiffshebewerk  wurde nach einer Bauzeit
von 7 Jahren und einem Kostenaufwand von
27, 5 Millionen Reichsmark am 21.3.1934 dem Schiffsverkehr
übergeben. Damit wurde der Betrieb über die benachbarte, ehemalige Treppenschleusen-
anlage abgelöst." 

Soweit schon mal erste Hinweise auf diese wirklich beeindruckende Ingenieurskunst, die man um 1927 herum begonnen hatte.




"Das Schiffshebewerk besteht aus gewöhnlichem
Baustahl, dessen Konstruktion mit einer
enormen Anzahl von 5 Millionen Nieten
zusammengefügt wurde. Die Schiffe werden in
dem riesigen Trog schwimmend befördert."



Meine Güte, was für Mengen an Material! Und das wurde vor ca.80 Jahren dort hinschgeschleppt. Die Infrastruktur war damals bestimmt auch noch nicht so ausgebaut dort!  :shock: (es sei denn, man hat schon heimlich Kriegsvorbereitungen getroffen......der Verdacht könnte ja entstehen!)



Wie dem auch sei, es ist eine wirklich interessante Anlage!



Hier oben kommen die Schiffe reingefahren ins Becken. Dann werden sie wie in einer Art Fahrstuhl nach unten befördert.

Mal wieder ein Info- Teil mit Zahlen und Physik, wen's interessiert:

"Die Hubhöhe von 36 m wird in nur 5 Minuten
überwunden. Der Trog hängt an 256 Seilen, die
erstmals im Winter 1984/85 erneuert wurden. Die
Seile laufen über Seilscheiben zu den Gegen-
gewichten, die das gleiche Gewicht wie der Trog
haben. Zum Ausgleich der wandernden Seillast
von ca. 90 t dienen die 4 Seilgewichtsausgleichs-
ketten. Der Trog ist durch 4 Drehriegel gegen
Absturz gesichert. Die Kanalbrücke verbindet
das Schiffshebewerk mit dem Oberhafen. Er ist,
ebenso wie die sich anschließende Kanalstrecke
(22,5 km), mit einer Tonschicht abgedichtet."



Und auf diese tiefere Kanalseite wurden die Schiffe befördert, um dann gemütlich weiterzuschippern. In unserem Fall hatten drei Schiffe im Becken Platz gefunden und wurden gleichzeitig die 36 Meter nach unten befördert. Dann wurden sie eines nach dem anderen wieder rausgelassen. Das eine dicke Schiff mußte ganz schön vorsichtig rangieren, um nicht am Rand anzustoßen.Die Kapitäne sind Fahrkünstler!  :clap: :clap: :clap:


....einfach anklicken....


Landschaftlich sind das Schiffshebewerk und das nur ca 15 km entfernte Zisterzienserkloster wunderbar gelegen zwischen Wäldern, Seen und der Schorfheidelandschaft. Und besonders jetzt im Herbst waren die Farben natürlich nochmal so schön!

Ob einzelne Blätter....



....oder ganze Bäume......



.....hier in Brandenburg war das Laub schon viel weiter als bei uns in der Wesermarsch und an der Küste. Wenn wir überhaupt mal Laubfärbung haben, dann nur sehr kurz, bis das erste dicke Herbsttief den Blättern den Garaus macht!  :wink:

Meist geht das Grün schnell in Braun über, oder die Bäume stehen nach dem ersten Sturm gleich splitternackt da!  :(

Deshalb konnte ich das Farbenspiel der Laubbäume so richtig genießen, besonders, weil das Wetter von Tag zu Tag schöner zu werden versprach! :P
Wir konnten doch tatsächlich schon im T-Shirt Mittagessen in Niederfinow! Was für ein schöner Altweibersommer, mitten im Oktober! Wir hatten tatsächlich 19°C, als wir zum Kloster Chorin weiterfuhren.



Das Kloster Chorin

 

Das ca. 400 Jahre alte Zisterzienserkloster konnte dann mit seiner beeindruckenden Wirkung auf mich ganz bestimmt mithalten mit dem Schiffshebewerk. Zumindest kann man nur staunen, was Menschen so gebaut haben im 16. Jh ohne die heutigen Werkzeuge! Der gotische Backsteinbau ist nicht nur aufgrund seiner kunstvoll gebauten Architektur sehr schön anzusehen, sondern auch die es umgebende Natur und besonders die alten hohen Bäume bildeten einen passenden Rahmen um die Klostermauern. Das war ja genau das Richtige für mich! Wenn Bäume und Gebäude sich so aneinanderschmiegen und eine Einheit bilden----toll!  :clap: :clap:  Da kann ich mich nicht sattsehen!



Hier könnte man meiner Meinung nach wunderbar einen Krimi drehen!  :wink:
Genutzt werden die Räumlichkeiten aber etwas gesitteter!  :lol: Alljährlich findet hier ein Musiksommer statt mit diversen Veranstaltungen.

http://www.choriner-musiksommer.de/



Walter geht mal wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nach....Schilder lesen!  :wink:



Egal, von welcher Seite man die Gänge durchstreift, man findet überall Motive. Meine Kamera lief heiß!  :lol:

Da half natürlich auch die Sonne mit ihrer Kraft, durch die Blätter zu scheinen mit, eine ganz tolle Stimmung zu schaffen. Ich hätte stundenlang hier verweilen mögen.



So schlicht dieser Kreuzgang aussieht auf den ersten Blick, so erstaunlich ist, mit was für einer Vielfäligkeit verschiedene Motive am  Bogenende des jeweiligen Kapitelles eingemeißelt wurden! Da gab es einen Jungen, der auf einem Esel ritt, einen Hahn, der auf einer kleinen Leiter lief, es gab Pflanzenteile, Blüten, Pilze, ein Gesicht und ganze Familien:



Auch in den Durchgängen am Ende der Bögen waren nicht etwas alle vier Motive gleich, nein auch die waren alle etwas unterschiedlich!



Wenn man heute die Handwerker für so eine Arbeit bezahlen müßte, da könnte keiner bezahlen!  :roll:

Irgendwann mußten wir uns schließlich doch loseisen von dem Anblick des Klosters und es ging zurück nach Berlin, da wir Kirsten noch in ihrer Wohnung "ablieferten".
Sie hatte noch Termine, während wir uns schon mal aufmachen wollten in den Spreewald. Allerdings hatten wir uns schon so lange hier aufgehalten, daß wir wohl erst im Dunklen in Lubolz/ Lübben ankommen würden! Na und, im Urlaub kann man doch mal umplanen....wir haben doch Zeit!






Die Sonne stand ja jetzt schon schräg und warf ein schönes Licht auf einige Gebäude, und so konnte ich auch beim Fahren nicht die Kamera aus der Hand legen!  Entschuldigung für die Fliegensch....auf der Windschutzscheibe   :oops:

:lol: Aber das rote Rathaus leuchtet dafür nochmal so schön....




http://www.berlin.de/orte/sehenswuerdigkeiten/rotes-rathaus/

....und das Berliner Stadthaus war auch wunderbar angeleuchtet. Leider hatte Walter etwas zu früh Grün und bog ab, bevor ich das Motiv richtig gut drin hatte!  :wink:  Aber das ist halt ein "riskantes" Spiel, und manchmal gewinne ICH!  :lol:



http://www.berlin.de/sen/inneres/stadthaus/

Nachdem wir Kirsten verabschiedet haben, sind wir die vier Etagen zu ihrer Wohnung gar nicht erst raufgelaufen, sondern machten uns gleich auf den Weg in den Spreewald.

Tschüß Berlin, wir kommen wieder, denn wir haben ja nur winzigkleine Bruchstücke der Stadt ansehen können! Berlin ist eine Reise wert, eigentlich müßte es eher heißen Berlin ist viele Reisen wert!  :groove:

Jetzt geht es in eine ganz eigene Welt, den Spreewald. Wir waren schon gespannt darauf.

Unsere Pension war schon mal sehr gut ausgesucht. Es waren zwei kleine Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, eine Küche und Bad für 50 Euro pro Nacht. Theoretisch hätten dort 5 Personen schlafen können! Und Lübbenau, wo wir morgen unsere Kahnfahrt unternehmen wollten, liegt auch um die Ecke. Heute machen wir aber gar nichts mehr! Wir legen uns gemütlich auf die Sofas, trinken noch ein Radeberger, sehen Tagesschau, und nach einem halben Film weiß ich nicht mehr, wie es weiterging.... :pfeifen: :kratzen:....hmmmm....man wird älter!  :lol: :schlafen:

Bis morgen früh dann!  :winke:


















 

L.G. Monika

Susan26

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #20 am: 22.10.2008, 22:35 Uhr »
Hallo Monika,

trotz Kanada und Norwegen und und und bin ich bei dir natürlich immer noch mit an Bord! Das Schiffshebewerk kannte ich ja, aber Chorin habe ich bisher leider noch nie besucht :-( .... siehste, und darum ist dein Bericht so wichtig ;-)

Jetzt sind wir auch im schönen Spreewald angekommen und ich bin gespannt, was ihr außer der Kahnfahrt noch so unternommen habt ... ihr habt doch hoffentlich mal ein leckeres Gürkchen probiert, oder?!

Vielleicht kannst du ja mal ein wenig Werbung für eure Pension machen - ich such immer wieder nach guten Übernachtungsmöglichkeiten!

Susan
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Crimson Tide

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #21 am: 22.10.2008, 22:47 Uhr »
Na klar haben wir die leckeren Gurken probiert und welche mit nach Hause genommen!

Am besten schmecken die mit weißem und schwarzen Pfeffer, dann die mit Knoblauch und Pepperoni....und der Hit sind die eingelegten Knoblauchzehen. Schade, daß ich davon nur ein Glas mitgenommen habe!  :?

Zur Pension, die empfehle ich gerne weiter:

Das war die "Pension Marina" in Lubolz. Das ist ganz kleiner Ort, 5 Kilometer von Lübben und vielleicht eine Viertelstunde von Lübbenau weg, also wirklich ideale Lage!
Ein komplettes großes Haus eines Bauernhofes ist zu Ferienwohnungen und Frühstücksraum ausgebaut worden, während die Gastgeberin auf der anderen Straßenseite in einem kleinen Häuschen wohnt. Für Kinder ist das ein Paradies dort. Sie haben Zwergkaninchen, Meerschweinchen, ein Pony, auf dem Kinder nach Absprache auch reiten können.

Frühstück ist bei Einzel-und Doppelzimmer mit drin.  (für nur 5 Euro pro Person bei Ferienwohnungen) Es ist mit Brötchen, Vollkorn-und Roggenbrot, Joghurt, mehreren Sorten Aufschnitt, mehreren Sorten Käse, Marmelade, Kaffe und O-Saft mehr als ausreichend!
Man kann Einzelzimmer, Doppelzimmer und halt ganze Ferienwohnungen bekommen. Wir würden dort wieder hinfahren, beim nächsten Mal.

http://www.spreewaldpension-marina.de/

L.G. Monika

Susan26

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #22 am: 22.10.2008, 22:53 Uhr »
Monika, vielen Dank - eine persönliche Empfehlung ist hundertmal mehr wert als alle Bilder und Bewertungen im Netz :-)
Susan
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americanhero

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #23 am: 22.10.2008, 22:59 Uhr »
tolle Architektur. Das ist wirklich eine interessante Ecke, da koennte ich mich auch herrlich auslassen  :wink:


Greetz,


Yvonne

Crimson Tide

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #24 am: 22.10.2008, 23:03 Uhr »
tolle Architektur. Das ist wirklich eine interessante Ecke, da koennte ich mich auch herrlich auslassen  :wink:

Greetz,

Yvonne

Hallo Yvonne!

Das glaube ich Dir gerne! Und solche alten Gemäuer wirst Du demnächst nicht so schnell wieder besuchen können!  :lol: :wink:

Da hätten wir bestimmt mal zusammen mit allen Sinnen ein Konzert ansehen und dabei die Architektur genießen können.

L.G. Monika

Doreen & Andreas

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #25 am: 23.10.2008, 08:55 Uhr »
Ein wunderbarer Bericht Monika.
Und die Unterkunftsempfehlung für den Spreewald habe ich mir gleich notiert. Früher waren wir jedes Jahr wenigstens ein mal mit dem Zelt zum Paddeln in Lübbenau. Aber mit Kleinkind macht es zumindest bei Regen keinen so rechten Spaß im Zelt. Da ist es gut, so ein tolles Ausweichquartier in der Hinterhand zu haben  :daumen:
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Andreas
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TheWurst

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #26 am: 23.10.2008, 09:19 Uhr »
Aber vielleicht interessiert es ja trotzdem den Einen oder Anderen!



 :lol:

Und nicht nur den Wayne, auch mich interessierts, da ich 2 Wochen vor Dir selber in Berlin war  :D Muss ja gucken ob sich was verändert hat... ;)

BigDADDY

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #27 am: 23.10.2008, 09:23 Uhr »
Tschüß Berlin, wir kommen wieder, denn wir haben ja nur winzigkleine Bruchstücke der Stadt ansehen können! Berlin ist eine Reise wert, eigentlich müßte es eher heißen Berlin ist viele Reisen wert!

Vielleicht bin ich deshalb hier hängengeblieben :roll:
PS: egal wohin und wieweit man reist, es kommt doch auf die persönlichen Erlebnisse an, ich reise weiter mit!
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knutshome

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #28 am: 23.10.2008, 09:53 Uhr »
Klar interessiert mich dein Bericht immer noch.
Wo denkst du hin.
Deutschland hat so schöne Ecken, die man nicht kennt.

Haben uns in Canada sogar einen deutschen Reiseführer gekauft. Da stehen allerhand interessante Reiseziele drin, die sich wirklich lohnen und auch schöne Strecken, von denen ich noch nichts gehört habe. Man muß einfach nur die Augen aufhalten und findet überall etwas über Deutschland. ;-)

Viele Grüsse
Carmen

Crimson Tide

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Re: HERBSTTOUR BERLIN UND UMZU - OKTOBER 2008
« Antwort #29 am: 23.10.2008, 18:10 Uhr »
Das ist ja irre,Ihr habt in Kanada einen deutschen Reiseführer bekommen ? .... :lol:

Aber Du hast Recht, hier in Deutschland gibt es unglaublich schöne Ecken.

 :lol: :D "Sogar John Wayne interessierts!"  :wink:

Na dann.....  :lol: ....wollen wir doch gleich mal unsere Kahnfahrt starten!

Gestern Abend, als wir in Lubolz/Lübben ankamen, hatte ja sowohl bei Walter als auch bei mir je eine Flasche (allerdings 0,5l !) Radeberger ausgereicht, uns ins Koma fallen zu lassen.... :drink: ....also waren wir schön früh mit den Hühnern ausgeschlafen und tauchten schon um 8.30 Uhr im Frühstücksraum auf. Kirsten war auch gestern Abend noch eingetrudelt und hat dafür gesorgt, daß wir nicht die ganze Nacht auf dem Sofa verbracht haben!  :wink: Das ist aber auch gefährlich, so ein gemütliches Sofa, dazu ein Bierchen und eine schöne kuschelige Wolldecke....schlimm!  :lol:  Der Fernseher dazu als Schlafmittel..... :roll:

Wie gesagt, wir werden alt!  :zuck:

Jetzt wollten wir aber keine Zeit verlieren und nach Lübbenau fahren. Wir kätten auch in Lübben mit einem Kahn fahren können, meinte unsere Gastgeberin, aber in Lübbenau würde es ausführlichere, längere Fahrten geben, bei dem es bis ins nächste Dorf gehen würde! Das klang gut! So machten wir's.

Kaum waren wir in Lübbenau angekommen, hatten unser Auto gut und sicher geparkt, da rief uns auch schon eine Gruppe Leute aus einem der Kähne zu, ob wir mitwollten! Na, wenn das nicht schnell ging! Und noch schneller hatte man uns den kleinen Korb mit verschiedenen Likören und Schnäpschen gereicht! Wir sollten uns einen rausnehmen und das mit dem Bezahlen sollten wir später am Ende der Fahrt machen.



Meine Wenigkeit,  Walter und seine Schwester Kirsten sind startbereit!

Wir hatten nicht nur Decken unter uns auf den sonst harten Bänken, sondern auch noch eine zum Zudecken. Es war zwar sonnig, aber das Auto-Thermometer hatte bisher nur 8°C gezeigt! Da kamen uns die Decken gerade recht!
Angeblich sollten es ja am Nachmittag bis zu 21°C werden, aber bestimmt nicht hier auf dem Wasser! Wir hatten aber vorgesorgt und dicke Jacken mitgenommen. Schließlich sind wir die Nordseeküste gewohnt, da sollte man sich mit sowas auskennen!
Kaum fuhr der Käpt'n los, begleiteten uns etliche Stockenten , die hofften, etwas von uns Touristen zu erhaschen.Sie begleiteten uns den gesamten Weg.

Wenn niemand sprach, war eine unglaubliche Ruhe an Bord und um uns herum.



 Kein Motor, keine Abgase, kein Lärm störte, während wir durch diese unglaubliche Landschaft fuhren, denn der Kahn wurde handgestakt.
 Mitte des 19. Jahrhunderts waren diese Kähne Einbäume, in wendischer Sprache „Plawnik“ oder, hergeleitet von Eiche, auch „Dubrownik“ genannt. Hergestellt wurden sie aus einem Eichenstamm, der entweder mit einer Rundaxt ausgehöhlt oder mit Feuer ausgebrannt wurde.

Größere Lasten ließen sich damit jedoch nicht transportieren, so baute man vor rund 150 Jahren die flachen Spreewaldkähne, wie wir sie heute auch überall am Ufer gesehen haben.  Hergestellt werden sie aus Längs- und Quer- oder nur aus Längsbrettern, hauptsächlich aus dem harzreichen und damit haltbaren Holz von Kiefern oder Lärchen.

Durch die Fließe gestakt wird der Kahn mit dem "Rudel", einer ca. vier Meter langen Stange, die zur Wasserseite mit breiter Fläche zum Steuern (Rudelblatt) ausgestattet ist




Auch heute noch werden die Spreewaldkähne vorwiegend in Handarbeit gebaut. Sie dürfen nicht länger als 9,50 Meter und nicht breiter als 1,90 Meter sein. Nach alter Tradition werden die notwendigen Rundungen der Seitenbretter durch langsames Biegen über offenem Feuer erreicht, wobei das Holz ständig mit Wasser besprüht wird. Der fertige Kahn wird geteert und am Ende gewässert, eine Prozedur, die sich nach jeder Kahnsaison wiederholt:

Der Kienteer macht das Holz widerstandsfähig gegen Fäulnis. Beim Wässern quellen alle offenen Stellen zu, so dass man in einem gepflegten Kahn keine nassen Füße bekommt. Deshalb auch sieht man im Spätherbst die hölzernen Spreewaldkähne auf dem „Trockenen“ an Land und im zeitigen Frühjahr „unter Wasser“ in den Fließen. Wir hatten zuerst gedacht, daß dort "alte" Kähne lagen, die ausgedient hatten, aber nein, das Gegenteil war der Fall!

Lange war der Kahn im Spreewald einziges  Transportmittel.



 Mit ihm wurde zur Arbeit aufs Feld gefahren, die Ernte eingebracht, Vieh transportiert und alles zum Leben Notwendige in die Spreewaldgehöfte gestakt.



"Mit dem Kahn kamen die Familien zum Gottesdienst, der Nachbar zum Nachbar, Liebende zueinander, die Brautleute in die Kirche, die Hebamme zur Gebärenden, die Kinder in die Schule, der Verstorbene auf den Gottesacker, der Postbote, wie heute noch in Lehde, zum Briefkasten." „Seelenverkäufer“ wurden die ganz kleinen Kähne genannt, die etwas größeren Fischerkähne. Kähne für große Lasten hießen „Klafterkähne“ und die für den Viehtransport „Ochsenkähne“.



Wie viele andere Landschaften bildete sich der Spreewald  während und nach einer Eiszeit
Als Schmelzwasser bei Lübben  aus einem Gletscher geflossen kam und nach Norden strömte, wurde langsam die Niederung des Unterspreewaldes geformt. Nach der Eiszeit entstand dann das Wasser-Labyrinth. Durch das Zusammenspiel von leichtem Gefälle, ebener Landschaftsoberfläche und Moorbildung kam es dazu, dass sich die Spree in die vielen kleinen Bäche und Flüsse, die sogenannten Fließen teilte. Es entstand ein richtiger Urwald, der im Mittelalter für Äcker und Wiesen gerodet wurde.

Hier eine alte Dreschmaschine:



Über  100 Wehre und Schleusen, die quer zur Fließrichtung gebaut wurden, machte die Fließe in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch in Trockenzeiten befahrbar.Trotz der Mischung aus Dörfern, Wiesen, Wald und den Fließen  sieht der ganze Spreewald immer noch aus wie ein großer Naturpark..



Damit der Spreewald noch lange eine an Tier- und Pflanzenarten reiche Auenlandschaft bleibt, die in Mitteleuropa einzigartig ist., wurde der Spreewald am 12. September 1990 zum „Biosphärenreservat“ erklärt und im März 1991 in die Liste der UNESCO-Biosphärenreservate aufgenommen.



See- und Fischadler gibt es hier, Kraniche, Schwarzstörche und Fischotter.585 der in Roten Listen aufgeführten Pflanzen wachsen am und im Wasser, auf Wiesen und im Wald!



Informationszentren des Biosphärenreservates: " Haus für Mensch und Natur" in Lübbenau, " Schlossberghof "in Burg und dann gibt es noch ein Informationszentrum in Schlepzig.

Meine Informationen habe ich vorwiegend aus Prospekten des Tourismusverband Spreewald e.V. und von unserem Kahnfahrer aufgeschnappt und habe sie hier gerne weitergegeben. Ich muß sagen, daß ich vorher schon neugierig gewesen bin auf den Spreewald, aber der hat meine Erwartungen noch übertroffen. Man befindet sich mitten in Deutschland plötzlich in einer anderen Welt!

Ich habe nicht nur darüber gestaunt, daß "Alteingesessene" dort wendisch und sorbisch sprechen... (davon hatte ich noch nie gehört), ....

http://www.spreewald-urlaub.de/GeschichteTradition/WendenSorben_/wendensorben_.html

.....sondern mich auch gewundert, daß  es hier, eine Dreiviertelstunde von einer Millionenstadt weg noch so einen unberührten Fleck Erde gibt, wo die Welt stehengeblieben zu sein scheint. Natürlich ist das wie in ähnlichen Gebieten auch hier so, daß die jungen Leute abwandern und "Das Durchschnittsalter so bei 67 Jahren liegt!", wie unser Kahnfahrer meinte.
Hier ist die einzige Poststelle in Deutschland, die mit einem Kahn beliefert wird:



Unser Haltepunkt, die Hotelanlage Starick, das Gasthaus Quappenschänke und Europas einziges Gurkenmuseum erwarteten die Touristen!



Dort hat uns vor allem, und erst nach einem ausgedehnten Spaziergang der am Ufer aufgebaute Bauernmarkt interessiert, als wir  zurückkamen. Wir verspürten richtig Hunger!
Wir zogen es vor, uns die Beine zu vertreten, denn eine Stunde hatten wir auf dem Hinweg im Kahn festgesteckt und dann muß man mal wieder seine Beinmuskeln beanspruchen!





Als wir zurückkamen, hatten wir eine  kurze Schrecksekunde, da wir dachten, wir hätten unseren Kahn verpaßt. Aber dann erzählte uns die Verkäuferin, daß der nur um die Ecke im Nachbar-Fließ geparkt sei!

Nun konnten wir in Ruhe was essen! Es gab Zwiebelbrot, Gurkenbrot, Bauernbrot, mit Hilfe von Walters Messer, einem original Leatherman wunderbar in Scheiben geschnitten, dazu eingelegte Knoblauchzehen, Schmalz, Hausmacher Leberwurst und natürlich ein paar Gurken. Das hat unglaublich gut geschmeckt!
Nun ging es über einige ander Fließen zurück nach Lübbenau, satt und zufrieden. (Jetzt ein Mittagsschläfchen....das wärs ja... :wink:)











Als wir den Kahn verlassen hatten, meinte ich, daß jeder Berliner mindestens einmal im Halbjahr hierher kommen sollte, um seine gestresste (Stadt-) Seele in einem Kahn im Spreewald baumeln zu lassen!  Das ist wie eine Therapie!



Die ganzen Gärten am Ufer waren unglaublich liebevoll hergerichtet!

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Ach ja, und Halloween KANN NICHT aus den USA stammen, das muß von hier aus rübergeschwappt sein:

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Diese Oma ist doch klasse, oder?

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Der "Sherlock Holmes" wird bestimmt, je mehr er zusammenfällt, umso grimmiger dreinblicken:

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Und schließlich fand ich noch eine komplette Kürbis-Familie:



Vom Kahnhafen aus gingen wir zum Schloß, das zu einem 4-Sterne-Hotel umgebaut worden ist und in die kleine historische Altstadt, davon morgen mehr!


L.G. Monika