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Länder und Reiseziele abseits von USA und Kanada => Bunte Reisewelt => Reiseberichte abseits von USA und Kanada => Thema gestartet von: Inspired am 14.04.2010, 22:25 Uhr

Titel: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Inspired am 14.04.2010, 22:25 Uhr
Noch sind sie ganz frisch, die Reiseerinnerungen an ein Plätzchen auf dieser Erde, das mich absolut fasziniert hat. Die Erinnerungen möchte ich gerne mit euch teilen und freue mich, mit diesem Reisebericht im Geiste sozusagen nochmal runterfliegen zu können.

Freitag, 19.3.2010

Freitag, mein erster Urlaubstag. Einige Sachen hatte ich im Laufe der letzten Woche schon in den Koffer geworfen. Dessen Inhalt wurde nun ergänzt, Die Technik wurde im Handgepäck verpackt, zum etwa 25. Mal kontrollierte ich, ob auch alle Voucher und Ausdrucke da waren. Der Koffer wunderte sich ein wenig, dass er dieses Mal kein Navi zu beherbergen hatte, dafür ungewöhnlich viel Badesachen und vor allem meine nagelneue Schnorchelausrüstung.

Wohin es gehen sollte? Denkste, mal nicht in die USA, sondern mit ähnlicher Zeitverschiebung in die andere Richtung. Bali war dieses Mal mein Ziel mit 3 Tagen Kuala Lumpur im Anschluss: Sonne, Strand, Meer, grüne Berge, Bambus, Reis, Tempel und mal eine andere Metropole als New York, San Francisco oder New Orleans sollten diesen Urlaub bestimmen.

Doch erstmal alles wie gehabt: der Koffer mit all den wertvollen Inhalten verschlossen, ab in´s Auto mit ihm und mit mir und los zu Freundin Meike, die praktischerweise in Frankfurt wohnt. Ist doch immer prima, wenn man die Abreise mal mit ein wenig Tratsch über alte Zeiten verbinden kann und dann auch noch am nächsten Morgen keinen Stress mehr mit der Frage hat, was wäre, wenn Stau ist, wenn das Auto nicht anspringt, wenn, wenn, wenn - dachte ich zumindest.

Och ja, der Abend war wie immer angenehm, noch ein Absacker zu Hause und dann ein weiteres Absacken in´s Reich der Träume bis am Samstag Morgen der Wecker klingelte.

Tagestop: Schnitzel mit Spätzle und ein leichter Schwips vom Äppelwoi und dazu die Vorfreude darauf, in 24 Stunden in einer ganz anderen Welt zu landen.
Tagesflop: Gab keinen.
Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Inspired am 14.04.2010, 22:27 Uhr
Samstag, 20.3.2010

Aufstehen, noch einen Kaffee zum Wachwerden, ein weiteres Mal kontrolliert, ob die Papiere nicht über Nacht das Weite gesucht hatten und dann raus. Hm, weit kam ich nicht, denn was das Weite gesucht hatte, war nicht mein sicher in der Wohnung aufgehobenes Handgepäck, sondern mein grasgrüner Trolley, den ich der Einfachheit halber im Auto gelassen hatte. Die Seitenscheibe war eingeschlagen und mit einem Griff das gute Stück verschwunden. Dass im spießigen Oberrad etwas passieren könnte, konnte ich mir bis dahin nicht vorstellen - dass jemand es auf meine Sonnenmilch und meine T-Shirts abgesehen hatte, ebensowenig.

Oh weh, oh weh, was nun? Wieder rauf zu Meike: "Was soll ich tun?" Meike: Abfliegen!" Oh weh, oh weh, was war alles im Koffer? Eigentlich nur die Klamotten. Kosmetik, Technik, sogar einmal Wäsche zum Wechseln waren im Handgepäck.

Langer Rede kurzer Sinn: Noch ein wenig Zeug aus der Sporttasche im Chaos meines Kofferraumes gefunden und in die Übernachtungstasche gepackt, ab in´s Taxi, eingecheckt, noch ein paar hektische Telefonate um zu organisieren, dass mein Auto eine neue Seitenscheibe bekam und dann sollte es zur Beruhigung Frühstück geben.

Kaum stand ich mit meinem Cappucino und dem Croissant dort, klingelte mein Handy. Die Nummer kannte ich noch nicht. Es war Frau K. Frau K. kannte ich auch nicht, aber sie hatte meinen Koffer gefunden. Durchwühlt und durchnässt lag das gute Stück auf der Hundekackwiese ganz in der Nähe von Meikes Wohnung. Wie ich später erfahren habe, hat sie aus dem aufgeregten Kauderwelsch, das ich ihr in aller Kürze erzählt hatte, geschlossen, dass Meike gerade mit der Polizei einige Meter weiter an meinem kaputten Auto steht. Kurzentschlossen hatte sie meine Habe eingesammelt und schon mal dorthin gebracht.

Danke, Frau K. für das schnelle Reagieren, danke an den Hund von Frau K. für sein morgendliches Bedürfnis, danke, Meike, dass du dich sofort in´s Taxi geworfen hast und mir den Koffer noch gebracht hast, danke, Air Malaysia, dass ich das gute Stück nachträglich noch einchecken konnte!

Wieder ein wenig entspannt konnte es losgehen. Der Flug war unspektakulär, kein Schnickschnack wie Zahnbürste von der Airline oder heiße Tücher vor dem Essen, der Sitzabstand recht großzügig, die Bestuhlung recht komfortabel, das Essen gut, Getränke unbegrenzt zur Verfügung, im Inseat-Entertainment konnte man sogar einige Worte Bahasa Indonesia mit Hilfe des vorhandenen Sprachkurses lernen. Zahlen bis 10 und die Wochentage habe ich somit für wenige Miinuten beherrscht.

Tagestop: Den schweren, vollen, grasgrünen Trolley doch noch auf dem Laufband hinter dem Schalter von Air Malaysia verschwinden zu sehen.
Tagesflop: Der Anblick meines kleinen blauen Autos mit der eingeschlagenen Seitenscheibe.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 14.04.2010, 22:49 Uhr

Hallo Inspired,


das ist ja toll! Ein Reisebericht aus einer "anderen Welt" :D

Allerdings ist mir für kurze Zeit das Herz stehen geblieben, ungefähr so, wie dir an dem gewissen Samstag Morgen. Das muss man sich mal vorstellen... Oder lieber nicht. Aber du hattest auch viel Glück im Unglück, sodass letztendlich alles gut verlief.

Gibt es noch mehrere solche Schockerlebnisse? Nur damit ich mich schon darauf einstellen kann :wink: :lol:


LG, Angie

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 14.04.2010, 22:59 Uhr
Keine Sorge, Angie. Nach DEM Start konnte es ja nur besser werden.

Für den langen Flug hast du jetzt erst einmal nicht viel anderes zu tun als dir zu überlegen, ob du später "chicken curry" oder "beef with potatoes" essen willst und ob du Lust hast "Avatar" zu sehen oder lieber erst ein bisschen schlafen willst.

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: carovette am 14.04.2010, 23:03 Uhr
Birgit, toll dass du einen RB einstellst - und noch dazu von einer Ecke, die ich nur vom Hörensagen kenne...

Dein Bericht fängt ja schon ganz spektakulär an, ich freu mich also schon auf die Fortsetzung, hoffentlich ohne noch mehr  geklaute Koffer und eingeschlagene Scheiben. Aber Dein Erzählstil gefällt mir :daumen: - also ich machs mir schon mal gemütlich (http://smilies-smilies.de/smilies/trink_II_smilies/trinken21.gif)
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 14.04.2010, 23:04 Uhr
Keine Sorge, Angie. Nach DEM Start konnte es ja nur besser werden.

Das beruhigt mich doch sehr :wink:

Für den langen Flug hast du jetzt erst einmal nicht viel anderes zu tun als dir zu überlegen, ob du später "chicken curry" oder "beef with potatoes" essen willst und ob du Lust hast "Avatar" zu sehen oder lieber erst ein bisschen schlafen willst.

Ich würde gerne deine "oder" gegen "und" ersetzen :wink:
Daher wähle ich das beef with potatoes UND dann möchte ich Avatar sehen UND anschließend möchte ich ein klein wenig schlafen  :schlafen:


LG, Angie

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 14.04.2010, 23:25 Uhr
Och, Caro, wart´s nur ab, dich erwarten noch minutiöse Schilderungen mehrstündiger Tempelzeremonien, seitenlange theoretische Abhandlungen, die ich in stundenlanger Kleinarbeit aus dem Baedeker abschreiben werde, episch breite Landschaftsbeschreibungen und dazu einige winzig kleine verwackelte und überbelichtete Fotos  :P :P :P
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: carovette am 14.04.2010, 23:57 Uhr
 :lolsign:
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: americanhero am 15.04.2010, 00:25 Uhr
toll, ein RB aus einer Ecke der Welt, die ich doch so gerne mal sehen moechte. Wenn es bloss nicht so weit waere...
Ich bin jedenfalls dabei  :wink:
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: dashy am 15.04.2010, 07:24 Uhr
Hallo Birgit,

ich bin natürlich auch dabei, haben wir doch fast zeitgleich Asien unsicher gemacht :wink:
Bin gespannt auf die Fotos und wie es Dir ergangen ist.

Wenn es bloss nicht so weit waere...

Oh ja, es scheint wirklich eine Weltreise zu sein aus Nordamerika nach Asien zu fliegen, denn wir haben in Phuket ein paar Kanadier kennengelernt. Deren Flugroute war: Phuket-Bangkok-Hongkong-Chicago-Manitoba :shock: :lol:
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Anymahany am 15.04.2010, 09:17 Uhr
Das klingt ja alles schon mal sehr spannend. Da bin ich echt gespannt auf die tatsächliche Reise. Bali und Kuala Lumpur würden mich auch mal interessieren. Was kostet denn so ein Spaß? Klingt schon traumhaft...und weckt mein Fernweh!!! Ich will auch raus aus diesem kalten Schmuddelwetter in Deutschland. Was wäre da besser, als die wärmende Sonne in Asien!? Also erzähl schnell weiter, damit ich mich wenigstens dorthin träumen kann. :wink:
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Wilder Löwe am 15.04.2010, 10:57 Uhr
Schön, dass Du einen Reisebericht über diese wunderschöne Insel schreibst. Bin schon gespannt, ob sich Deine Erfahrungen mit unseren decken. Ich würde sofort wieder hinfahren  :hand:
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Anne05 am 15.04.2010, 11:03 Uhr
Na - da bin ich doch auch dabei ...
Auch wenn Asien bislang in keinster Weise meine Neugier geweckt und mich kein (Urlaubs)Gedanke dorthin getrieben hat, komme ich mit - man muss ja offen für alles sein :lol: ...
Vll. habe ich dann ja bald ein neues Wunschziel  :D

LG
Anne
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: motorradsilke am 15.04.2010, 11:09 Uhr
Na, da bin ich auch sofort dabei, wenn`s nach Asien geht.
Mal sehn, wie dir Kuala Lumpur gefallen hat, Malaysia steht im nächsten Februar für uns auf dem Plan.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 15.04.2010, 16:57 Uhr
Was der Spaß kostet?

Ich denke, ich habe den Flug recht günstig bekommen. Letztes Jahr habe ich mal so ein bisschen allgemein geguckt, was es denn noch für Ziele geben könnte. Ähnlich wie Anne hatte ich bis dahin kaum einen Gedanken daran verschwendet, dass Asien Urlaubsregionen für mich bietet.

Sherry wird bestimmt auch noch einen Reisebericht Thailand schreiben, gell?   :P :P :P

Irgendwie war ich dann aber mit einer Kollegin auf einer Gartenausstellung in Berlin. "Gärten der Welt" oder so hieß das mit eben vielen asiatischen Gärten. Ich habe ihr sozusagen den Gefallen getan. Hinterher war es dann mehr oder weniger Zufall, dass ich in eine Buchhandlung gegangen bin und dann auch vor den Asienreiseführern stand. Um herauszufinden, wo Malaysia und Bali sind, musste ich dann glatt noch nach nebenan in die Abteilung mit den Atlanten gehen :oops:

Na ja, und dann bin ich irgendwann bei weiteren Internet-Recherchen über das Flugangebot von Malaysia Airlines gestolpert. Die Zwischenstation Kuala Lumpur hat keinen Aufpreis gekostet. Gezahlt habe ich für den Flug insgesamt 670 Euro.

Für Hotels kann man sich dumm und dämlich zahlen, man kann aber auch gute Hotels sehr günstig bekommen. Für ein Hotel habe ich beispielsweise nur etwas mehr als 40 Euro pro Nacht gezahlt und das war wirklich keine "Absteige".

Und um mal vorzugreifen: Silke, von Kuala Lumpur habe ich überhaupt gar nichts erwartet. Ich wusste ja kaum, wo das liegt. Von daher konnte die Stadt mich gar nicht enttäuschen. Mittlerweile überlege ich aber auch, ob Malaysia für mich ein gutes Winterziel 2011 sein kann ;)
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 15.04.2010, 17:17 Uhr

Sonntag, 21.3.2010

Im Morgengrauen am Sonntag nach 11 Stunden Flug Umsteigen in Kuala Lumpur: Groß und modern der Flughafen, in der Mitte ein Mini-Stück Dschungel, ein Kaffee von Starbucks und ein wenig Surfen und weiter ging es.

Nach 2,5 Stunden weiteren Fluges landete die Maschine auf Bali in Denpasar. Vielversprechend sah es von oben aus: Viel Grün, viel blaues Meer, zwischendurch rote Farbtupfer der Dächer, alles sehr freundliche Farben. Ich meinte sogar von oben schon den Meerestempel Tanah Lot und nach einer bestimmt extra nur für mich geflogenen Schleife auch mein erstes Ziel Sanur erkannt zu haben.

Immigration ging ratz fatz, nix mit Foto, nix mit hochnotpeinlicher Befragung, der Officer konnte sogar lächeln. Nur - na ja, 25 USD Eintritt möchte man von denen, die Indonesien besuchen wollen. Kann man auch problemlos in Euro entrichten, während am Nebenschalter über die vorgelegten USD diskutiert wurde. Wechselgeld gibt es in indonesischen Rupiah.

Nun musste ich mich beim Warten auf den Koffer erst einmal zur Millionärin machen: 3 Millionen sollten es für den Anfang tun. 100.000 Rupiah sind derzeit etwa 8 Euro und der größte Schein. Legt man den irgendwo vor, wird man meistens verzweifelt angeschaut und um "small money" gebeten.

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Ab nach draußen, Taxi gibt es  gegen Voucher, den man am Schalter erwirbt und schnurstracks wird man zum gewünschten Ziel gebracht. Nach 20 Minuten Fahrt und nur eine Stunde nach der Landung war ich also noch vor 13 Uhr in Sanur, im Hotel Segara Village direkt am Meer gelegen und konnte zum Glück auch jetzt schon mein Zimmer für die nächsten zwei Nächte beziehen.

Herzklopfend machte ich die Wundertüte auf, die mein Koffer für mich darstellte. Kopflos wie ich am Vortag war, habe ich nur festgestellt, dass er noch ganz schön Gewicht hatte und ich 15 kg einchecken konnte.

Hurra, mein Schnorchelzeug war vollständig, alle T-Shirts, die gesamte Wäsche, alle 2 Schuhpaare vollständig und vollzählig, die Reiseführer durfte ich wieder begrüßen und auch der Adapter für Malaysia fand sich wieder. Fehlte etwas? Eine Packung Paracetamol, sonst nicht einmal die geringste Kleinigkeit. Da muss wohl jemand heftig auf Entzug gewesen sein. Dafür zahlte ich eine neue Autoscheibe. O-Ton Meike: "Das waren wohl die teuersten Kopfschmerztabletten deines Lebens." Danke schön, lieber Dieb. Hättest du gefragt, hätte ich dir mit Freude noch 3 Packungen dazu gekauft und dir den nächsten Schuss auch noch gezahlt.

Erleichtert ging ich nun erst einmal durch die Hotelanlage. Das Zimmer war nicht berauschend: Eiskalt nicht nur die Beleuchtung, sondern auch die Temperatur und letztere irgendwie nicht gut zu regeln, freudlos die Einrichtung, im Erdgeschoss von jedem Vorbeigehenden durch die großen Scheiben einsehbar, sofern man nicht die Vorhänge zuzog um dann selbst nichts mehr zu sehen. Der Garten und die Pools hingegen konnten sich sehen lassen, das Personal war superfreundlich, das Frühstück so na ja.

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Dann empfingen mich beim ersten Bummel über die Strandpromenade die Düfte der Insel. Wirklich, es duftet immer nach irgendwas: Nach Räucherstäbchen, Blüten, Gewürzen, na ja und auch nach Abgasen.

Aber nicht nur Düfte empfingen mich, sondern auch die Strandhändlerinnen. Eine hing sich direkt an mich und wartete geduldig, wenn ich stehenblieb. Durch sie erfuhr ich den hier allgegenwärtigen Slogan: "Miss, they all the same, but me is cheap, good price." Ob sie günstiger war als die anderen, weiß ich nicht, aber es hatte wirklich jeder Stand die gleiche Ware.

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Nun musste ich erstmal etwas essen. Die Sate-Spieße wurden über einer Minitonschale mit Holzkohle serviert. Nun ging ich weiter, noch ein wenig weg vom Meer.

Trüben Blickes lief ich in der Hitze über die Hauptstraße, auch dort wurde ich immer wieder aufgefordert, dieses Restaurant oder jenen Laden zu besuchen. Mopedfahrer hielten an und boten mit "transpor" an, Taxifahrer hupten und schauten fragend aus ihrem Bluebird-Taxi heraus. Irgendwo saß ein junger Mann auf dem Moped und machte mit den Händen Lenkbewegungen. Fast schon routiniert schüttelte ich mit dem Kopf und er fragt: "maybe tomorrow?" Wieder schüttelte ich den Kopf, aber nee, nicht tomorrow, sondern the day after tomorrow wollte ich ja weiter. Schnell stellte sich heraus, dass der junge Mann Deutsch sprach und meine Frage, ob es denn möglich sei mich übermorgen mit Weg über die Künstlerdörfer nach Candidasa zu bringen wurde bejaht und um den Vorschlag ergänzt auch in Klungkung und an der heiligen Höhle mit den Fledermäusen zu halten.

Wirkte eigentlich ganz nett:Aufrichtig, bodenständig und vernünftig. Also abgemacht, übermorgen um 9 Uhr sollte mich Ketut vom Hotel abholen. Dafür sollte ich ihm dann 30 Euro zahlen. Er ging noch mit und half mir eine indonesische SIM-Karte zu kaufen, die der Verkäufer auch gleich für mich freischaltete. SMS für umgerechnet 5 Cent pro Stück ging schon mal, das Telefonat nach Deutschland leider nicht - wie sich später herausstellte fehlte hierfür das Guthaben auf der Karte. Nur verstand ich leider die entsprechende Ansage auf Indonesisch nicht, das gab der Sprachkurs bei Air Malaysia denn doch nicht her.

So, nun war alles Wesentliche erledigt, ich konnte mich in mein Bett werfen und beim Wellenrauschen einschlafen. Passieren konnte mir ja nichts, schließlich werden Häuser auf Bali von steinernen Wächtern bewacht, auch mein Hotel

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Tagestop: Entspannter Spaziergang an der Strandpromenade mit neuen Klängen, neuen Düften und Wärme auf der Haut mit dem Bewusstsein, dass ich nicht losrennen muss um T-Shirts und einen Badeanzug zu kaufen.
Tagesflop: Das kalte Neonlicht im Zimmer am Abend.


Montag, 22.3.2010

Der Montag war unspektakulär: Noch einmal sah ich mir in Ruhe Sanur an, holte mir trotz Lichtschutzfaktor 30 den ersten Sonnenbrand, schwamm ein paar Runden in dem tollen Pool, kaufte einen Sarong und eine Tempelschärpe für Tempelbesichtigungen und setzte ansonsten um, worum mich alle sehr gebeten hatten: Ich ließ es ruhig angehen. Bei einem der vielen Stände mit Ausflugsangeboten buchte ich die Überfahrt mit dem Speedboat für den geplanten Aufenthalt auf Lombok einige Tage später.

Erste Erfahrungen zum Thema "typisch Bali": Wirklich überall stehen kleine Opfergaben vor den Geschäften und Restaurants, auf dem Hotelgelände und überall vor Figuren, die die Häuser bewachen. Ist das Räucherstäbchen aber ausgebrannt, ist das Opfer gesegnet, wie mir Ketut später erklärte. Große Opfergaben, wie sie zu Tempelfesten benötigt werden, werden dann weiter verwendet, die überall stehenden kleinen Schälchen aus geflochtenen Blättern werden zur Seite gekehrt.

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Tagestop: Im badewannewarmen Wasser im Meer liegen und in die Sonne blinzeln.
Tagesflop: Das Gefühl des plötzlich sehr rauen Stoffes meiner Hose an meinem Oberschenkel beim Abendessen.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 15.04.2010, 21:31 Uhr
Dienstag, 23.3.2010

Und nun ging´s richtig los. Candidasa im Osten der Insel war das heutige Tagesziel. Ketut hatte erklärt, wir würden so gegen 16 oder 17 Uhr dort eintreffen. Er hatte gefragt, ob wir dort noch ein Hotel für mich suchen müssten, was ich verneinte und somit konnte ich einigermaßen gespannt mit meinem Koffer zur Rezeption marschieren. Gespannt wegen der Frage, ob er wohl da sein würde und was ich alles zu sehen bekommen würde. Er war schon da, obwohl ich dachte, ich hätte noch Zeit mal eben meine Mails zu checken. Los ging´s: Eilfertiges Personal entriss mir den Koffer um ihn die letzten Meter weiter zu bringen, das Auschecken war schnell geschehen und Ketut erklärte mir, wie ich die Klimaanlage so einstellen kann, wie ich es gerne hätte.

"Möchten Sie auch Barong sehen?" Ja, wollte ich - und somit war das erste Zeit der Ort Batubulan, wo um 9.30 Uhr die etwa einstündige Aufführung losging. Ketut wartete am Auto, während ich die Mischung aus Tanz und Theater sah, zu deren Ende eine Frau die Darsteller mit heiligem Wasser bespritzte, denn, so erklärte ein Blatt mit Erläuterungen, die Darsteller könnten tatsächlich in Trance fallen bei der Darstellung der alten Mythen.

Ich stehe solchen Aufführungen immer etwas zwiespältig gegenüber, denn irgendwie sind die ja nur für Touris gemacht, andererseits hat man aber ohne solche Aufführungen kaum Gelegenheit sich solche Traditionen anzusehen. Insofern: Interessant war es und die Anwesenden waren zwar Touris, aber offenbar auch viele indonesische Touristen von anderen Inseln, was dann schon wieder ganz gut war.

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Und weiter ging´s auf ausgetretenen Pfaden durch kleine Dörfer und durch grüne Landschaften mit den ersten Reisfeldern: Erst in das Silberschmiededorf Celuk, dann in ein Malerdorf (Batuan), dann in ein Dorf für Holzschnitzerei (Mas). Überall konnte man eine Werkstatt besichtigen und dann hofften die Mitarbeiter natürlich auf ein Geschäft im angeschlossenen Laden. Auch wenn mir immer wieder erklärt wurde, ich solle doch etwas kaufen, es gebe auch einen guten Preis für "good luck", blieb es bis auf eine Kleinigkeit bei mir beim Zusehen. Die Holzwerkstatt war sehr sympathisch: Ein Familienbetrieb, in dem mir viel zu den einzelnen Holzarten erklärt wurde und zur Bearbeitung. Besonders hübsch fand ich das zweifarbige Hibiskusholz. Zu bewundern gab es mannshohe Holzstatuen, die verschiedene Gottheiten darstellten.

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Und weiter ging´s zur Gerichtshalle nach Klungkung: "Hier Sie tragen Ihren Sarong, Sie zahlen hier Eintritt.Ich warte hier" Sarong? Wie trägt man den? Und schon sah man den gutmütigen Ketut, wie er das Seidentuch um die Touristin mit der verbrannten Nase schlang. War sehr interessant, aber mittlerweile auch wahnsinnig heiß, sodass der Besuch nicht sehr ausführlich ausfiel.

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Auch bei dem Tempel in der Fledermaushöhle Goa Lawah direkt am Meer wurde ich instruiert den Sarong mitzunehmen und von den Kindern, die mich ansprechen würden, keine Geschenke anzunehmen, denn dann würden sie mich unweigerlich in ihren Laden ziehen und zum Einkauf überreden. Ich war ja brav und konnte somit die vielen Fledermäuse in der Höhle sehen. Da im Tempel Zeremonien waren, wurde ich gebeten, dahinter stehen zu bleiben. In die Höhle selbst kann man ohnehin nicht gehen.

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Somit war das heutige Ziel schon fast erreicht. Ich lud Ketut in Candidasa noch zu einem späten Mittagessen ein und verabredete mit ihm, am übernächsten Tag eine weitere Fahrt in den Osten des Landes zu machen. Er hatte wieder gute Vorschläge dafür, wie man es angehen könnte und trollte sich zurück nach Hause, während ich in einem sehr hübschen kleinen Hotel (Alam Asmara) ein sehr angenehmes Zimmer mit Himmelbett und Bad im Freien bezog. Vier Nächte wollte ich bleiben. Auch wenn Candidasa selbst erst einmal nicht sehr anziehend wirkte, konnte ich es hier gut aushalten.

Tagestop: Erstmalig das zusammenhängende bebaute Gebiet von Bali zu verlassen, das ich bisher nur kennengelernt habe und über sich schlängelnde Straßen erste Eindrücke von Landschaft und Dörfern zu sammeln.
Tagesflop: Die Erkenntnis auf den ersten Blick, dass ich Candidasa nicht für 4 Tage brauche.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Anymahany am 16.04.2010, 09:12 Uhr
Na da kann man aber wirklich nichts sagen. 40 € die Nacht im Hotel ist absolut in Ordnung. Und der Flug auch. Mit dem Zwischenstopp bietet es sich ja wirklich an, noch ne Metroplo anzugucken. Könnte man auf jedem Flug ne andere Route wählen, um zwei Metropolen zu sehen? Ihr seht, ich bin da noch ein unbeschriebenes Blatt, aber sehr interessiert.  :lol:
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Kauschthaus am 16.04.2010, 09:45 Uhr
Ich reise auch mit und bin gespannt auf deine weiteren Erlebnisse.

In Indonesien war ich noch nie, aber in Kuala Lumpur schon zwei Mal . Ist eine recht interessante Stadt, wie überhaupt Malaysia ein lohnenswertes Urlaubsziel ist.

Also hau in die Tasten!  :wink:

Grüße, Petra
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 16.04.2010, 11:17 Uhr
Könnte man auf jedem Flug ne andere Route wählen, um zwei Metropolen zu sehen? Ihr seht, ich bin da noch ein unbeschriebenes Blatt, aber sehr interessiert.  :lol:

Wohl eher nicht, denn der Langstreckenflug mit Air Malaysia geht FRA - KUL - Endziel. Ob es so günstig bleibt, wenn man da noch Bangkok oder Singapur anfliegen will, weiß ich nicht. In jedem Fall geht es dann wohl nicht ohne nach Kuala Lumpur zurück zu fliegen oder zu fahren.

Es gibt aber günstige Flüge in der Region, die man noch extra buchen kann. Man könnte also durchaus schauen, ob man von Kuala Lumpur oder vom gewählten Ziel aus noch mit Air Asia oder so einen weiteren Abstecher machen kann.

Mir persönlich wäre das aber zu viel Nerverei, es sei denn, ich will sowieso so eine Art Cityhopping machen. Das wäre mir nur zu schade, denn z. B. Kuala Lumpur ist schon stark westlich und modern, sodass das wirklich Spannende eher auch in den Landschaften und den abgeschiedeneren Orten liegt.


@Petra: Über Malaysia als Urlaubsziel würde ich gerne mehr erfahren. Vielleicht weißt du, wo am besten?
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 16.04.2010, 11:29 Uhr
Mittwoch, 24.3.2010

Frühstück im Hotel mit Blick über das Meer. Dass Candidasa keinen Strand hat, das wusste ich schon. Trotzdem war das Meer tiefblau, man konnte die Küste entlang sehen, an der sich immer wieder Palmen über das Wasser beugten. Dass das Ufer durch Betonwände geschützt wurde, stört mich zumindest dabei nicht weiter.

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Von unten tauchte ein Gesicht auf. Es war einer der vielen jungen Herren, die mich am vergangenen Abend auf dem Weg durch den Ort angesprochen hatten. Auch hier wird einem natürlich alles mögliche angeboten, was der Tourist nur brauchen kann oder auch nicht. Das Angebot dieses Inselbewohners erstreckte sich von "Party mit Live-Musik" bis hin zum Fahren über die Insel. Da ich verneinte, einen Ausflug machen zu wollen, sondern ihn nach Schnorchelmöglichkeiten gefragt hatte, kam er um nochmals nachzufassen, ob ich das denn nun wollte. Nun gut, in einer Stunde würde er mit dem Boot da sein und für "döhundedtaus" mit mir zur blauen Lagune schippern, dort mit mir 2 Stunden schnorcheln und mich wieder zurück bringen.

Tja, da stand ich nun mit meinem Schnorchelzeug und wusste nicht so recht, wie das funktioniert. Aber als ich erst einmal im Wasser war, wurde es schon sehr interessant. Mein Guide lockte die Fische mit Brot an. Unter mir waren Korallen zu sehen und verschiedene Fische. Ich glaube, ein kleiner Barracuda war auch dabei, obwohl es die dort eigentlich gar nicht gibt. Aber ich kann mich auch irren. Am Sichersten erkenne ich Fische ohnehin, wenn sie gut gebraten vor mir auf einem Teller liegen.

Hier hatte ich auch die erste Gelegenheit meine Digicam im wasserdichten Beutel zu benutzen. Die Bilder, nun ja, sie sehen eher aus wie mit der Doggycam geschossen, belegen aber immerhin, dass ich da war, wie ein Selbstportrait belegt.

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c30wP2qjI/AAAAAAAAA_I/aXoBUxXoCfQ/Selbstportrait.jpg)

Diese Fotos stelle ich hier nun auch nicht deshalb ein, weil sie so gut gelungen sind, sondern eher, da wir ja vor einigen Wochen die Vor- und Nachteile solcher Aquapacs im Forujm diskutiert haben, also sozusagen als Anschauungsmaterial.

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8YfZr98iMI/AAAAAAAAA8g/Tj40Mk6jPAA/candi%20doggycam%201.jpg)

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8YfZiGwLnI/AAAAAAAAA8k/MDDdc8iCJSg/candi%20doggycam%202.jpg)

Nach etwas mehr als 2 Stunden wurde ich zurück gebracht und mir wurde das Angebot unterbreitet, morgen zu einer anderen Insel zum Schnorcheln zu fahren. Dort würde er dann Fisch grillen für mich. Aber Pläne für morgen hatte ich ja schon und wollte mir außerdem von ihm nichts grillen lassen.

Ja, dann die erste nicht so schöne Überraschung des Tages, die "Döhundedtaus" entpuppten sich als 300.000, nicht als 200.000, wie ich verstanden hatte. Ich bin mir heute noch nicht sicher, ob ich ihn wirklich missverstanden habe oder ob er sich im Nachhinein überlegt hat, doch vielleicht noch etwas mehr Geld von mir zu wollen. Also, mein guter Rat an alle: Vergewissert euch über die Summe, lasst euch vielleicht eine SMS sozusagen als "Buchungsbestätigung" schicken. Egal, verbuche ich es unter dem Aspekt Lehrgeld.

Den Rest des Tages verbrachte ich faulenzend am Pool: Man kann schon einige Zeit damit verbringen sich in der Sonne aufzuhitzen und sich dann im Wasser wieder abzukühlen, sich abzutrocknen, den Sonnenschutz zu erneuern und wieder von vorne zu beginnen.

Beim Essen eine für mich unerwartete Showeinlage: plötzlich erklang Musik und ein etwa achtjähriges Mädchen betrat das Restaurant und führte einen Legong auf. Leider und für mich unverständlich traf das bei nur wenigen Gästen auf Interesse. Umso heftiger applaudierten dann aber die interessierten Zuschauer und das Mädchen verließ stolz die Bühne und war noch ganz aufgeregt, als sie wenig später an der Hand ihrer Mutter am Restaurant vorbei ging.

Tagestop: Fische ganz nah zu sehen und anzufassen.
Tagesflop: Das Gefühl mit dem Preis für den Ausflug über den Tisch gezogen worden zu sein.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 16.04.2010, 13:35 Uhr
Hier hatte ich auch die erste Gelegenheit meine Digicam im wasserdichten Beutel zu benutzen. Die Bilder, nun ja, sie sehen eher aus wie mit der Doggycam geschossen, belegen aber immerhin, dass ich da war, wie ein Selbstportrait belegt.

Hmmm, das mit dem Selbstportrait ist nicht wirklich gut gelungen, eindeutig bist du nicht zu erkennen :wink: :lol:

Die 2 Fische-Fotos sind aber doch ganz brauchbar.


LG, Angie

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 16.04.2010, 18:16 Uhr
Zitat
Hmmm, das mit dem Selbstportrait ist nicht wirklich gut gelungen, eindeutig bist du nicht zu erkennen

Ja, zugegeben: Du würdest mich höchstens erkennen, wenn ich immer die schöne gelbe Brille trage ;)
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 16.04.2010, 18:22 Uhr
Donnerstag, 25.3.2010

Pünktlich um 10 Uhr stand Ketut vor dem Hotel und lud mich nebst meiner Schnorchelausrüstung in´s Auto. Zunächst sollte es zum Wrack bei Tulamben gehen. Das erst zu machen sei sinnvoll, denn morgens sei die Sicht am Besten. Vom Parkplatz begleitete er mich zu der Stelle, an der das Wrack liegt, erklärte mir, wohin ich musste. Nun gut, das war unschwer an den vielen bunten Schnorcheln und den Tauchern zu erkennen. Und wieder mal zog ich los, während ich meine Sachen in guter Obhut wusste. Irgendwann - schätzungsweise nach einer Stunde - hatte ich genug davon durch die Blasen der Taucher zu schwimmen und die Fische anzusehen. Mir war auch aufgefallen, dass es mich unbemerkt immer ein wenig abgetrieben hatte.

Wie immer, wenn ich etwas besichtigt hatte, wurde ich empfangen mit: "Wie war? War schön?" Schon auf dem Meer wurde mir von einem vorbeifahrenden Boot zugerufen: "Enjoy your snorkeling!" Bei dem Versuch mit dem Schnorchel im Mund zu antworten, scheiterte ich allerdings kläglich ;)

Wie praktisch, im Restaurant direkt gegenüber vom Wrack gibt es nicht nur eine Toilette, sondern auch eine Dusche und ausreichend Platz sich umzuziehen.

Erwartungsvoll öffnete ich den Beutel meiner Doggycam und war darauf gefasst, das eine oder andere Bild von bunten Fischen und von den Tauchern etliche Meter unter mir zu sehen, doch nichts war. Ganz geschickt hatte ich am Vortag nach dem Umspeichern meiner Bilder den Chip nicht wieder eingelegt. Na super! Aber ein bisschen Platz war im Gerät selbst schon und so konnte ich dann doch einige Fotos machen, nachdem ich die vorhandenen Bilder von Wasser und von halben Tauchern gelöscht hatte.

Was gab es noch zu sehen? Zunächst ging es durch sehr schöne Reisterrassen nach Tirta Gangga. Wir kamen teilweise nur mit 30 km/h vorwärts, weil die Straße so schmal und kurvig war, was jedoch keinen der Autofahrer davon abhielt ggf. nach einem kurzen Hupen zu überholen. Seltsamerweise habe ich mich trotzdem nicht unsicher gefühlt und irgendwie waren wohl alle darauf eingestellt, sodass mir das nach einigen Stunden Fahrt als das Normalste der Welt erschien.

Das königliche Schwimmbad bot schöne Aussichten, eine Süßwasserquelle, mit dessen Wasser ich "for good luck" bespritzt wurde . Ich hätte schon wieder die Gelegenheit zum Schwimmen gehabt, denn die Becken werden heute noch dafür benutzt. Ein Führer begleitete mich und erklärte mir alles. Auch er, wie viele Menschen auf Bali, ein angenehmer und sympathischer Mensch: Respektvoll, humorvoll, überlegt, authentisch.

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y8Tb3lpmI/AAAAAAAAA88/GpAlB10D-Lg/ausflug1%20bad1.jpg)

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y8Tm8QoQI/AAAAAAAAA9A/iWRPQ80v4tk/ausflug1%20bad2.jpg)

Am Eingang gab es einen Obststand, an dem ich der Verkäuferin wohl das Geschäft des Tages bescherte. Sie bot mir eine Menge Früchte zum Probieren an und Ketut erklärte mir, wie diese auf Indonesisch und auf Deutsch heißen.

Weiter ging es zum Palast Puri Agung Karangasem. Es wurde immer heißer und insofern genoss ich es, mir ein luftiges Plätzchen zu suchen und dort einfach ein wenig zu sitzen.

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y8T4WPOZI/AAAAAAAAA9E/y7ZnPuF31JU/ausflug1%20palast1.jpg)

(http://lh6.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y8UcZ6pzI/AAAAAAAAA9I/iah9BpaQQKY/ausflug1%20palast2.jpg)

Als letzter Punkt stand das Bali-Aga-Dorf Tenganan, das Dorf der Ur-Balinesen auf dem Programm ganz in der Nähe von Candidasa. Fürsorglich wurde ich vorher daher noch zum Hotel gebracht um die Speicherkarte zu holen. Wer in diesem Dorf lebt, muss innerhalb des Dorfes heiraten. Andernfalls wird er des Dorfes verwiesen. Frisches Blut kommt also nicht herein. Gegen eine Spende konnte ich mir das Dorf ansehen. Bekannt hier ist das Doppel-Ikat, eine spezielle Webtechnik. Dieses und das Ritzen von Bildern in Palmenblättern waren hier zu bewundern und selbstverständlich auch die Resultate käuflich zu erwerben. Mitten im Dorf heilige Wasserbüffel, die von einem Einwohner sorgfältig geduscht wurden.

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y8UTZ00-I/AAAAAAAAA9M/EX1NwU1s8_E/ausflug1%20büffel.jpg)

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y8c_l5eAI/AAAAAAAAA9Q/CxZL1GL19iE/ausflug1%20versammlungshalle.jpg)

Dieser Ausflug heute sollte 35 Euro kosten, denn für den Fahrer war es weiter und somit der Spritverbrauch höher.

Bereits auf der Fahrt nach Candidasa hatte Ketut mich sehr vorsichtig gefragt, was ich hier denn bitte schön 4 Tage will. Den Gedanken griff ich auf und fragte ihn, ob er denn auch Zeit habe mich am nächsten Tag nach Lovina zu fahren und von dort aus nach Ubud, wo ich mich weitere 4 Nächte einquartieren wollte. Klar, war kein Problem für ihn, zumal er die Fahrt nach Lovina mit einem Besuch bei seiner Familie verbinden konnte, zu der es nur noch wenige Kilometer waren.

Somit waren die Pläne für die nächsten beiden Tage perfekt. Als ich im Hotel meine vorzeitige Abreise ankündigte, wurde ich ganz besorgt gefragt, ob ich nicht zufrieden sei. Ich hoffe, diese Bedenken entkräftet zu haben. Auch dieser Tag klang mit einem Nickerchen am Pool und anschließendem Essengehen aus.

Tagestop: Tirta Gangga - viele unbekannte Früchte zu probieren und mich dann angenehm mit dem würdevollen Guide am Wasserpalast zu unterhalten.
Tagesflop: Keine Speicherkarte in der Kamera.

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 16.04.2010, 18:44 Uhr

Das ist aber schon ein Urlaub der besonderen Art, zumindest für mich als "Mitreisende". Ich tauche wieder einmal in eine Welt ein, die mir völlig fremd ist, mich aber sehr interessiert.

Das Bali-Aga-Dorf Tenganan (musste ich jetzt kopieren :wink:) wäre auch etwas für mich, ich mag solche Dörfer unheimlich gerne.

Unglaublich, dass der Guide mit dir zum Hotel fuhr, damit du deine Speicherkarte holen konntest :daumen:


LG, Angie

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 16.04.2010, 19:46 Uhr
Zitat
Unglaublich, dass der Guide mit dir zum Hotel fuhr, damit du deine Speicherkarte holen konntest

Ja, der war wirklich immer zuverlässig, lieb, hilfsbereit, geduldig und irgendwie habe ich mich auch immer gefreut ihn zu sehen und mich bei ihm gut aufgehoben gefühlt. Er hat immer mal übersetzt, wenn ich etwas kaufen wollte, bei Regen hat er mir einen Schirm angeboten, das Auto war neu und immer tip-top in Schuss.

War auch nicht schlecht, dass er Deutsch kann, obwohl auch Englisch kein Problem gewesen wäre. Unterwegs haben wir uns oft was erzählt, aber es kamen keine nervigen neugierigen Fragen. Ich glaube, er hatte ganz gut verstanden, dass das manchmal nervig sein kann.

Klar wollte er Geld verdienen, aber über das bezahlte Fahren hinaus hat er sich einfach nur darum gekümmert, dass ich mich wohl fühle und alles habe, was ich brauche. Von ihm kam an keiner Stelle irgend etwas, was mein Misstrauen geweckt hätte, also keine Geschichten über eine totkranke Großmutter und fehlendes Geld für eine OP, kein Gemauschel mit Abschleppaktionen in irgendwelche Läden.

Er ist aber auch kein Guide, sondern eben "nur" ein Einwohner Balis und Fahrer. Das bedeutet, dass er zwar einiges über die Insel weiß und auch einen groben Überblick über Zahlen und Eckdaten geben konnte, aber letztlich kein Unterhaltungs- oder ausführliches Infoprogramm lieferte. Meistens war es so, dass ich ihm gesagt habe, was ich gerne sehen würde und er hat Vorschläge gemacht, wie man es am besten angehen kann und was eventuell noch am Wegesrand ist und sich lohnt.

Ich stelle euch also mal Ketut Sudiarta aus Sanur vor:

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8ibjs3KFrI/AAAAAAAABB8/Vh5R35dViyk/ketut%20sudiarta.jpg)

Ich habe ihm angekündigt, dass ich Werbung für ihn machen würde. Ich gebe also Handynummer und Mailadresse gerne weiter. Vielleicht darf ich das gleich hier einstellen oder spricht da etwas gegen?

Auch um die Verkehrssicherheit war er bemüht. Er hat nicht nur eine Fahrschule besucht, was wohl nicht unbedingt selbstverständlich ist und fuhr ordentlich, sondern stellte auch jeden Tag ein frisches Opfer in´s Auto. Da konnte ja nichts passieren ;)

Das hier war besonders schön. Er hatte es an dem Morgen, als wir aus Lovina abfuhren, von seiner Mutter bekommen.

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8ibj-AP6LI/AAAAAAAABCA/xh73Fv9yRdM/Verkehrssicherheit.jpg)
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 16.04.2010, 19:53 Uhr
"nur" ein Einwohner Balis und Fahrer

Das ist manchmal sogar besser als ein Guide, auch wenn er (der Einwohner) meist nicht so viel erklären kann. Deine Beschreibung von/über ihn liest sich sehr gut und weckt Vertrauen in den Mann.

Bitte seine Mailadresse und Handynummer nicht hier bekannt geben. Wenn es dumm läuft, wird Missbrauch betrieben, das sollten wir vermeiden.

Du kannst ja seine Kontaktadressen per PN weitergeben, das ist der bessere Weg.


LG, Angie

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Wilder Löwe am 16.04.2010, 22:44 Uhr
Da werden Erinnerungen wach, wir haben die gleichen Sehenswürdigkeiten abgeklappert, allerdings über mehrere Tage verteilt, da wir den Kindern die Tempel immer nur häppchenweise zugemutet haben. Schnorcheln war bei uns auch der Hit, leider hatten wir keine Unterwasserkamera.

Das Bali-Aga-Dorf empfand ich als ein bisschen zu sehr touristisch. Es war zwar grundsätzlich interessant zu sehen, wie die Leute da gelebt haben, aber mir waren da zu viele Verkäufer. Wobei mir insgesamt bei Deinem Bericht auffällt, dass Du anscheinend öfters von Verkäufern angesprochen wurdest als wir. Offensichtlich war eine alleinreisende Frau ein interessanteres "Opfer" als eine Familie.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 17.04.2010, 11:54 Uhr
Hi Katrin,

ich bin aber auch manchmal mit einem ziemlich irren "Shopping-Blick" durch die Straßen gelaufen. Vielleicht ist es mir auch mehr aufgefallen, weil ich es absolut nicht mag, wenn ich nicht in Ruhe schauen kann und man mir sofort ein "have all sizes, have many colours" entgegenwirft,

In Tenganan war ich ziemlich allein und fand es insofern nicht soooo touristisch (keine Busse, keine anderen Großnasen außer mir). Aber irgendwie konnte ich mir auch kaum vorstellen, dass das ein wirklich bewohnter Ort war. Das wirkte eher wie ein Museumsdorf.

Aber du hast schon Recht. Der Museumsdorf-Eindruck kann schon dadurch entstanden sein, dass in jedem zweiten Haus ein Laden war. Im Reiseführer habe ich später nachgelesen, dass es den "Urbalinesen" recht gut gehen soll, sodass sie eher auf den Feldern arbeiten lassen und somit viel Zeit haben sich um Brauchtum, Religion und Touris zu kümmern.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 17.04.2010, 12:09 Uhr
Freitag, 26.3.2010

Los ging´s auf die Reise Richtung Norden, quer durch´s Gebirge. Furchtbar gespannt war ich, denn irgendwie hatte ich nun das Gefühl, jetzt geht es richtig los. Je höher und je weiter in´s Binnenland wir kamen, desto trüber und nebliger wurde es. Am späten Vormittag erreichten wir den großen Muttertempel Besakih, eine große Tempelanlage mit zahlreichen Nebentempeln, wo jeder Clan einen eigenen Tempel hat. Auch Ketut besuchte hier manchmal den Tempel seiner Familie, heute jedoch nicht.

Wieder wurde ich während der Fahrt instruiert. Eintritt musste ich zahlen. Nachdem ich mit Sarong bewaffnet vom Parkplatz losgelaufen war, würde ich meine Eintrittskarte vorzeigen müssen und dort einen Führer anheuern müssen. Ohne Führer dürfe ich nicht gehen. Der Führer würde 30 $ verlangen, ich solle 30.000 Rupiah dagegen bieten und mich mit dem Vermittler auf maximal 50.000 einigen. "Und wenn er sich auf 50.000 nicht einlässt?" "Dann sagen Sie, Sie gehen alleine." "Wieso, ich denke, ich darf nicht alleine gehen?" "Das sagen Sie ja auch, weil er dann mit dem Preis runtergehen muss." Alles klar. Man würde mir erzählen, dass noch 2 km zu laufen seien und mir Mopedtransport anbieten, die tatsächlich nur 500 Meter könne ich aber besser laufen. So geschah es.

Die Tempelanlage wirkte gerade wegen des diesigen Wetters mystisch und geheimnisvoll. Aufgrund des Vollmondes in wenigen Tagen und des Tempelfestes dann waren viele Gläubige unterwegs. Das konnte man nicht nur sehen, sondern auch am Duft der Räucherstäbchen und am Glockenklang (oder Gongklang?) erkennen. In einigen Tempelbereichen fanden Zeremonien statt, beispielsweise hier: Mein Guide erklärte mir, dass die Farbe Rot für den Schöpfer Brahma stand und verbunden war mit dem Element Feuer und der Himmelsrichtung Süden. So war z. B. auch eine Kreuzung in Klungkung in den mit den Himmelsrichtungen verbundenen Farben geschmückt.

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y81qmzfcI/AAAAAAAAA9U/YLmm0u9DAqI/ausflug2%20besakih1.jpg)

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y8100uy8I/AAAAAAAAA9c/wenD9kfdx5U/ausflug2%20besakih3.jpg)

In der Tempelanlage konnte man Essen und Wasser kaufen, außerdem Souvenirs. Die Ware wurde von traditionell gekleideten Frauen auf dem Kopf transportiert. Auch die Männer waren in traditioneller Kleidung inkl. Kopfbedeckung unterwegs. Trotz des Touristenstromes durfte man in viele Tempelbereiche gehen und fotografieren. Ich fühlte mich willkommen. In einem Bereich waren Bilder ausgestellt von der sehr großen Zeremonie 2009, die nur alle 10 Jahre stattfindet. Laut Ketut habe es da Stau im großen Umkreis gegeben und nicht nur balinesische Hindu seien gekommen.

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y81zNBz_I/AAAAAAAAA9Y/RiJIP7ZPZJg/ausflug2%20besakih2.jpg)

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y82AcUNKI/AAAAAAAAA9g/fiEaJm6Yc40/Ausflug2%20besakih4.jpg)

Gerade rechtzeitig um meinen ersten heftigen Regenguss auf Bali vom trockenen Auto aus zu erleben, war ich wieder am Parkplatz angekommen.

Weiter ging es mit Ausblick auf den Batur-See. Leider wurde man an den Aussichtspunkten hier von Frauen angesprochen, die Bleistifte, Holzschnitzereien oder Tüten mit Obst an den Touri bringen wollten und mich damit fast bis in´s Auto verfolgten. Das Foto einzustellen, erspare ich mir, denn der Vulkan Batur, den man übrigens auch besteigen kann, wenn man um 2 Uhr losgehen möchte, war ohnehin im Nebel verschwunden.

Auch im nächsten Tempel Pura Ulun Danu Batur war die Hölle los in Bezug auf die Zeremonievorbereitungen: gleich neben dem Eingang saßen Frauen, die sich mit Flechtarbeiten befassten, etwas dahinter standen Männer, die "das Grobe" erledigten und Masten für den Tempelschmuck herstellten. Auch hier alte und frische Opfergaben in großen Mengen.

Obwohl ich bei weitem nicht die einzige weiße Touristin hier war, wurde ich bestaunt. Man rief mir "hello" und "how are you" und "where you from" zu und war auch irgendwie überrascht und reagierte kichernd, wenn ich antwortete. Für ein weiteres Gespräch reichten die englischen Sprachkenntnisse der Balinesen und meine indonesischen Sprachkenntnisse nicht.

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y9Oldm2-I/AAAAAAAAA9o/BgukskfO534/ausflug2%20tempel1.jpg)

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y9PJEqfII/AAAAAAAAA9s/2zqbb69gl3s/ausflug2%20tempel2.jpg)

Viel passierte nun nicht mehr auf der Weiterfahrt durch Singaraja nach Lovina Beach, wo ich nächtigen wollte. Doch, das Wetter wurde wieder besser.

Ketut hatte gut eingeschätzt, welche Art von Hotel meinem Budget und meinen Ansprüchen entsprach und lieferte mich im Aditya ab. Ich solle es mir ansehen und entscheiden, ob ich bleiben oder weiter zu einem anderen Hotel fahren wollte. Das Resort lag direkt am Meer in einem großzügigen Garten. Es war schon etwas älter, aber sehr gepflegt, die Dame am Empfang wirkte unkompliziert, ungekünstelt, sehr herzlich. Die ganze Anlage machte einen sehr stimmigen, ehrlichen, lässigen Eindruck. Hier wollte ich bleiben, und somit zog ich ein. Da war es gar nicht nötig gewesen, dass ich am Vorabend noch den Tripadvisor und meine Reiseführer durchforstet hatte nach Hotels.

Da es noch früh war, fragte Ketut, ob wir noch zu den heißen Quellen nach Banjar fahren wolle. Klar, das wollte ich noch. Der Zugang führte erst vorbei an unzähligen Verkaufsständen, dann lag das Bad in üppiger Vegetation vor mir. Als Besucher kann man hier baden, was nicht nur westliche Touristen, sondern auch Einheimische nutzten.

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y9PN-tKcI/AAAAAAAAA9w/CYc2znFbcrc/ausflug2%20quelle1.jpg)

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y9PaYQhFI/AAAAAAAAA90/QCWghs7iOiI/ausflug2%20quelle2.jpg)

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y9Pn98MvI/AAAAAAAAA94/kpDoYNV3SiQ/ausflug2%20quelle3.jpg)

Weil ich kein Badezeug mit hatte, war der Besuch hier nur kurz. Nach einer Stunde war ich wieder im Hotel.

Den Rest des Tages ließ ich mit einer Stunde am Pool, meiner ersten balinesischen Massage in einem Gazebo am Meer bei Sonnenuntergang, mit einem Essen im Hotelrestaurant und einem Bier bei Meeresrauschen in der Dunkelheit wieder auf einem solchen Gazebo ausklingen. Dann ging es recht früh in´s Bett. Schließlich sollte ich morgen um 5.30 Uhr geweckt werden zur Delfintour.

(http://lh6.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8Y82QXKzAI/AAAAAAAAA9k/WT4gOGVUF9I/ausflug2%20lovina1.jpg)

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8mIjdhRrUI/AAAAAAAABCc/tPhTlCFfkjQ/gazebo%20am%20meer.jpg)

Tagestop: Die mystische Stimmung am Muttertempel
Tagesflop: Nichts, was annähernd diese Bezeichnung verdient hätte.

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Palo am 17.04.2010, 19:06 Uhr
Ich warte immer noch auf ein Bild von dem Sarong, hast du eins?

Ketut ist ja wirklich ein lieber Kerl :D


Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 17.04.2010, 19:16 Uhr

Birgit, ich bin von deiner Reise bzw. dem Bericht derselben hellauf begeistert :daumen: :daumen:
Mit Ketut hast du überhaupt einen Glücksgriff gemacht, besser hätte es nicht laufen können, zumindest habe ich diesen Eindruck.

Und ja - genau wie Palo würde ich dich auch gerne im Sarong sehen :wink:


LG, Angie

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 17.04.2010, 20:14 Uhr
Hm, ein einziges verkleidungsfoto mit sarong gibt es, aber da musste ich geradee 'cheeeeeeese' sagen. Weiß noch nicht, ob ihr das sehen dürft.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 17.04.2010, 20:56 Uhr
Das war nicht DER Sarong, sondern bei einem Besuch einige Tage später in einem Weberdorf auf Lombok. Hier wurden ich und der andere Teil meiner inzwischen entstandenen Reisegruppe in eine Sasak-Tracht gesteckt und ein obligatorisches Foto wurde geschossen. Ansonsten ist das mit Fotos von mir bisschen schwierig, denn ich bin weder der Typ, der ein Stativ mit sich herumträgt und vor dem Apparat posiert, noch überfalle ich unschuldige Passanten mit der Bitte mich abzulichten.

also bitte: `Cheeeeeeese`!

(http://lh6.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8oCRO0DIsI/AAAAAAAABDg/lKz8vei9LBE/Sarong.jpg)

Ansonsten sah man insgesamt oft lustige Sarongs. insbesondere bei holländischen Männern in Shorts und T-Shirt von irgendeinem hard rock Café :lol:

Und ja, der mit der Verkleidung verbundene Plan ist aufgegangen: Ich habe das gute Stück erworben und noch einen in etwas anderen Farbtönen dazu und überlege nun seit einer Woche, wo ich es denn wirkungsvoll in meiner Wohnung drapieren kann.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 17.04.2010, 21:22 Uhr

(http://lh6.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8oCRO0DIsI/AAAAAAAABDg/lKz8vei9LBE/Sarong.jpg)

Danke für das Foto! Du siehst echt schick aus :daumen:

Und ja, der mit der Verkleidung verbundene Plan ist aufgegangen: Ich habe das gute Stück erworben und noch einen in etwas anderen Farbtönen dazu

Während ich den Anfang deines Beitrages las, war ich gedanklich schon beim Tippen der Frage, ob du auch etwas gekauft hättest. Das ist somit erledigt :wink:

und überlege nun seit einer Woche, wo ich es denn wirkungsvoll in meiner Wohnung drapieren kann.

Vorzimmer oder Schlafzimmer? Nur so eine Idee, ich kenne ja deine Wohnung nicht.


LG, Angie

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 17.04.2010, 21:31 Uhr
Samstag, 27.3.2010

Hier im Norden der Insel sind viele Muslime. Insofern weckte mich nicht um 5.30 Uhr mein Wake-up-call, sondern bereits eine Viertel Stunde früher der Muezzin. Irgendwie hatte das was, im Dunkeln im Bett zu liegen und dem Allahhu akhbar zu lauschen. Es erinnerte mich an frühere Zeiten, in der ich sehr angetan war vom Orient und auch einige Reisen dorthin unternommen hatte.

Dann stand ich auf, wickelte mich in ein T-Shirt und meinen Strand-Sarong und ging verabredungsgemäß an den Strand, wo noch zwei Australierinnen mit mir das Auslegerboot bestiegen.

Ruhig ging es los, während rechts im Osten die Sonne immer höher stieg und man links im Westen die Berge auf Java sah: Vorne tauchte ein Delfin auf und schnell wieder ab. Der Bootsführer steuerte nach rechts und fuhr fast parallel zur Küste. Vorne sah man dann noch weitere Boote. Dann sahen wir viele Delfine. Was dann folgte, war dann leider nicht mehr sehr stimmungsvoll. Konkurrierend um die beste Sicht auf die Delfine, jagten alle Boote gleichzeitig los, sobald eine Herde der schönen Tiere zu sehen war, die natürlich blitzschnell abtauchten. Wäre ich Delfin, würde ich lieber umziehen als mich immer wieder beim Frühstück so dermaßen stören zu lassen.

Etwa zwei Stunden später waren wir zurück am Strand. Schön war hier wieder, dass uns einige Delfine noch ein Stück zurück begleiteten - sie und wir ungestört von Motorenlärm. Frühstück war nun auch für mich angesagt. Vorher hob ich noch einige hübsche Muscheln auf, was einen der allgegenwärtigen Strandverkäufer zu der Bemerkung veranlasste, ich solle doch lieber bei ihm Muscheln kaufen für einen Euro. Die seien doch viel schöner, verkündete er mir, während er mir sein Tablett mit einigen kindskopfgroßen Exemplaren entgegenstreckte. Weiß denn dieser Mensch nicht, dass man Muscheln selbst finden muss???

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c2HSfrU5I/AAAAAAAAA-c/JQ7UTJZCvEc/ausflug3%20lovina1.jpg)

(http://lh6.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c2HseUrdI/AAAAAAAAA-g/AoIQJHvceDk/ausflug3%20lovina2.jpg)

Pünktlich stand dann um 10 Uhr Ketut vor der Tür und erzählte, dass er gestern mit der Familie noch Fisch gekauft und gegessen habe, diese lebt nur ein paar Kilometer von hier entfernt und er übernachtete dort. Und los ging´s in Richtung Ubud.

Der erste Stopp heute wurde am Git Git Wasserfall eingelegt. Dieser führte zum Ende der Regenzeit viel Wasser. Nur wenige Touris waren so früh unterwegs. Der Weg zum Wasserfall führte mich vorbei am stolzen Besitzer eines der streng verbotenen Kampfhähne. Auf meine Bitte diesen fotografieren zu dürfen, wurde dieser stolz präsentiert. Ich hätte lieber abgelichtet, wie das Tier liebevoll mit Mais weiter gefüttert wird, aber nun ja, war eben nicht so. Es ging über den Wasserlauf und vorbei an einem Reisfeld. Ein ganz schöner Morgenspaziergang. Nicht erwähnen muss ich bestimmt, dass es auch hier wieder viel zu kaufen gab und man auch wieder intensiv darauf aufmerksam gemacht wurde.

Etwas unschön: Der Eintritt beträgt 5000 Rupiah, jedoch bekam ich nur 10.000 Rupiah zurück, nachdem ich 20.000 hingelegt hatte und musste darauf hinweisen, um das Wechselgeld in korrekter Höhe wieder zu bekommen.

(http://lh6.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c2IL_-McI/AAAAAAAAA-o/NXzO8jN11IA/ausflug3%20kampfhahn.jpg)

(http://lh6.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c2IiNIOFI/AAAAAAAAA-s/ud9tRSEnslA/ausflug3%20gitgit.jpg)

Weiter zum Postkartenmotiv, dem Tempel Pura Ulun Danu Bratan. Auf Bildern im Nebel wirkt er geheimnisvoller, im heutigen strahlenden Sonnenschein jedoch recht harmlos.

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c2d_n8sUI/AAAAAAAAA-w/AiYkpjXfNyU/ausflug3%20tempel.jpg)

Weiter ging es in Richtung Ubud, meinem Ziel für die nächsten 4 Tage mit einem Halt an wunderschönen Reisterrassen.

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c2d9SKmDI/AAAAAAAAA-0/JdTRV1BNCqs/s640/ausflug3%20reisfeld1.jpg)

(http://lh6.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c2eONSvmI/AAAAAAAAA-4/FQoshbf1kZo/ausflug3%20reisfeld2.jpg)

Dann gab es noch einen kurzen Stopp am Pura Taman Ayun in Mengwi. Hier informierte ein Schild, dass Frauen während der Regelblutung keinen Zutritt hätten. Wer einen Tempel mit blutenden Wunden betritt, ist unrein und verunreinigt den Tempel.

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c2eNRN43I/AAAAAAAAA-8/tSXv37V62P0/ausflug3%20unrein.jpg)

In das Allerheiligste dieses Tempel darf man als Tourist nicht, die Katze schon.

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c2nim9f7I/AAAAAAAAA_E/NXN9Bvvj-lQ/ausflug3%20tempelmengwi3.jpg)

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c2nSCz0GI/AAAAAAAAA_A/GpaaapOImEo/ausflug3%20tempelmengwi1.jpg)

Lustig: Ein Künstler hat sich samt Verkaufsstelle auf dem Tempelgelände eingerichtet:

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8oKanq8ewI/AAAAAAAABDk/ozYXUISXxf8/Tempel%20Atelier.jpg)

Am Nachmittag erreichten wir Ubud. Schon mehrere Kilometer vor der Stadt dominierten Läden und Galerien das Straßenbild, die alles Mögliche an Kunsthandwerk anboten. Ich checkte im wunderschönen Komaneka at Monkey Forest ein: zentral, bequem, intim, persönlich, mit jeder nur denkbaren Annehmlichkeit für die Gäste und absolut zu empfehlen, wenn man sich etwas gönnen will. Das angebotene Upgrade auf das nagelneue Komaneka at Bisma (stylish, supermodern, großzügig, toller Pool, atemberaubender Ausblick auf eine wild bewachsene Schlucht, trotzdem landestypisch) lehnte ich vor allem deshalb ab, weil ich die zentrale Lage des Komaneka at Monkey Forest absolut unübertroffen fand und mein gebuchter Suite room im gebuchten Hotel nur unwesentlich "schlechter" war, sofern man in dieser Kategorie davon sprechen konnte.

Heute folgte nur noch ein erster Erkundungsspaziergang durch Ubud. Das herrliche Hotelzimmer möchte ich euch aber nicht vorenthalten. Man beachte auf dem zweiten Bild meine gerettete Tasche neben dem Fernseher ;)

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c9pUuyTdI/AAAAAAAAA_s/ODUw-wVOAxU/Ubud%20Hotel.jpg)

(http://lh6.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8oLJKDrxcI/AAAAAAAABDo/D9uXEOE542I/Ubud%20Hotel%20Fensterfront.jpg)

Übrigens war für die letzten beiden Tage Candidasa-Lovina-Ubud kein Preis für das Auto vereinbart. Insgesamt habe ich Ketut für die bisherigen 4 Tage 150 Euro gegeben. 130 oder 140  Euro wären aber sicherlich auch OK gewesen. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, rechnet er mit 30 Euro pro Tag und mit 35 Euro pro Tag bei längeren Touren.

Tagestop: Der Sonnenaufgang über dem Meer
Tagesflop: Die anschließende Hetzjagd auf die Delfine.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 17.04.2010, 22:15 Uhr

Darf ich fragen, wieviel du für dieses Hotelzimmer bezahlt hast? Es sieht einfach toll aus!

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 17.04.2010, 22:32 Uhr
Der Preis tat schon weh. Mit einer Promotion waren es "nur" 200 USD/Nacht alles inbegriffen. Ich hatte mich für diesen Suite Room entschieden, weil die "normalen" Zimmer nur ohne Promotion erhältlich und damit nicht sehr viel günstiger waren.

Dieses Zimmer habe ich aber gerne durch meine Anwesenheit ausgenutzt. Allein das Bad war so groß wie so manches Hotelzimmer komplett.

Die Standardzimmer waren auch schön und schön eingerichtet. Sie hatten ein offenes Bad, was ich sehr attraktiv finde, allerdings sind sie deutlich kleiner und ziemlich dunkel.

Weil das Hotel ziemlich klein war, wurde ich von vornherein mit Namen angesprochen und der Mitarbeiter, der mir das andere Hotel zeigte, war so höflich, dass er aus dem Auto sprang und sich daneben aufstellte, während ich einstieg ;) Das war alles schon fast zu viel.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala L200 umpur
Beitrag von: Angie am 17.04.2010, 22:37 Uhr

Autsch! 200 USD/Nacht sind nicht gerade ein Schnäppchen. Wenn ich allerdings deine Beschreibung lese, dürfte es aber das Geld wert gewesen sein.

Was meinst du mit "alles inbegriffen"? Betraf das Mahlzeiten?

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 17.04.2010, 22:45 Uhr
Das war Frühstück, Nachmittagstee mit Gebäck, Steuern, Service.

Wenn man auf Bali ein Hotel bucht, ist gewöhnlich das Frühstück inklusive. Auf den Netto-Preis werden jedoch oft noch 21 % für Steuern und Service aufgeschlagen.

Es gibt auch deutlich günstigere gute Hotels in Ubud. Bis auf ein weiteres Hotel (das mir leider nicht gefallen hat) hatte ich ansonsten aber auf Bali zu meiner Reisezeit in der Nebensaison für wirklich schöne Hotels immer in der Spanne 45 bis 60 Euro/Nacht gezahlt. Etwas Ordentliches findet man bestimmt aber auch deutlich darunter.

Ich verbuche das insgesamt unter "gesunde Mischkalkulation".
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 17.04.2010, 22:57 Uhr
Das war Frühstück, Nachmittagstee mit Gebäck, Steuern, Service.

Wenn man auf Bali ein Hotel bucht, ist gewöhnlich das Frühstück inklusive. Auf den Netto-Preis werden jedoch oft noch 21 % für Steuern und Service aufgeschlagen.

Danke für die Aufklärung.

Es gibt auch deutlich günstigere gute Hotels in Ubud. Bis auf ein weiteres Hotel (das mir leider nicht gefallen hat) hatte ich ansonsten aber auf Bali zu meiner Reisezeit in der Nebensaison für wirklich schöne Hotels immer in der Spanne 45 bis 60 Euro/Nacht gezahlt. Etwas Ordentliches findet man bestimmt aber auch deutlich darunter.

Das sind schon sehr moderate Preise.

Ich verbuche das insgesamt unter "gesunde Mischkalkulation".

So sehe ich das auch und es macht auch durchaus Sinn.

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Kauschthaus am 17.04.2010, 23:32 Uhr
@Petra: Über Malaysia als Urlaubsziel würde ich gerne mehr erfahren. Vielleicht weißt du, wo am besten?

Meine Reisen dorthin waren 1990 und 92 und jeweils mit Rucksack. Bin also absolut nicht up to date.  :oops:
Wir waren nur auf der westlichen Halbinsel, also nicht auf Borneo. Als absolute Topziele würde ich die Insel Penang und vielleicht eine der überaus schönen kleinen Inseln an der Ostküste (Perhentian o.ä.) sehen. Dann der Nationalpark (Taman Negara), die Cameron Highlands (wunderbare Wanderwege) und Melaka (Malacca) mit seiner sichtbaren holländischen Kolonialvergangenheit.
Damals war es noch so richtig urig, wie es heute ist, weiß ich nicht. :zuck:

Aber deine Bilder stacheln meine Asien Sehnsucht so richtig an. :verneig:

Grüße, Petra
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 18.04.2010, 10:11 Uhr
Sonntag, 28.3.2010

Der heutige Tag war der Besichtigung von Ubud gewidmet. Und wer mich kennt, der weiß, dass dabei auch ein großer Teil des Tages dafür draufging, durch Läden zu gehen.

Zunächst ließ ich mir aber Zeit: Das schnelle, stabile, kostenfreie W-LAN wollte ausgenutzt werden, nachdem das W-LAN im Hotel in Lovina nur theoretisch zur Verfügung stand. Ich durchforstete meine Lieblingsforen, guckte hier, schaute da, schrieb die eine oder andere Mail, lud Fotos in mein Picasa-Album für Freunde und Familie. Ein Blick auf die Uhr des Laptops: Was, schon fast 4 Uhr in Deutschland? Moment mal, das hieß, hier war es 11 Uhr morgens. War ich denn so versunken gewesen, dass ich tatsächlich über 2 Stunden hier gesessen hatte? Na, hoffentlich bekam ich noch Frühstück! Klar bekam ich noch Frühstück, aber nach mir kamen in aller Seelenruhe noch andere Gäste zum Frühstück. Erst da fiel es mir auf: Diese Nacht war die Umstellung auf die Sommerzeit, in Deutschland war es nur noch 6 Stunden früher, demnach bin ich schon um 10 Uhr frühstücken gegangen.

Ohne besonderes Ziel verließ ich das Hotel zunächst nach links auf die Monkey Forest Road und ging stadtauswärts. Die vielen Läden boten hochwertigere Ware als die Buden in Sanur und Candidasa. Das eine oder andere Stück ging über den Ladentisch.

Dann war ich im Monkey Forest: Am Eingang musste man nicht nur den Eintritt zahlen, man konnte auch Bananen für die Tiere kaufen. Irgendwie wissen die Herrschaften ganz genau, wer etwas zu essen dabei hat und lassen nicht locker, bis sie alles haben. Daher war ich auch mein Affenfutter sehr schnell los. Der Monkey Forest ist aufgrund des hohen und dichten Baumbewuchses sehr dunkel. Irgendwie wird der Straßenlärm sehr schnell geschluckt. Dadurch hat man ddas Gefühl in eine ganz andere Sphäre einzutauchen, sobald man den Affenwald betreten hat. Wieder mal fällt mir kein anderes Wort als "mystisch" dafür ein. Ich habe mich sicherlich eine gute Stunde hier aufgehalten. Besonders empfehlenswert finde ich es dort übrigens abends, wenn es fast schon dunkel wird, die staunenden Touristen weg sind, es keinen Eintritt mehr kostet und man fast allein dort ist.

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c9UaP66xI/AAAAAAAAA_M/9FH1dYl0FUM/Ubud1%20Affe1.jpg)

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c9UczeSxI/AAAAAAAAA_Q/nut59ciqbAk/Ubud1%20Affe2.jpg)

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Zurück ging´s in´s Hotel an den Pool, schließlich wollte ich ja nicht nur unterwegs sein. Nach einem Schläfchen im Schatten und ein paar Bahnen im Pool zog ich gegen 16 Uhr wieder los in die andere Richtung. Wie schon am Abend zuvor bot man mir Karten für Tanzaufführungen an. Ich entschied mich, heute Abend eine Kecak-Aufführung anzusehen, die in einem Tempel stattfinden sollte. Bis dahin hatte ich aber noch viel Zeit und somit sah ich mir den Palast und den Tempel auf der anderen Straßenseite an und ging bis zum Campuan-River, in dem Dorfbewohner badeten und es wieder üppig grün war. Der erste Eindruck machte Lust auf mehr und somit war klar, dass ich am nächsten Tag zu einem langen Spaziergang aufbrechen würde.

(http://lh6.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8q7CzOs27I/AAAAAAAABEQ/VaZRMpEgJBs/Zusatz%20Ubud%20Straßenzug.jpg)

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(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c9VKl0HuI/AAAAAAAAA_c/qCd-OhYi_Lo/Ubud1%20Campuan%20ridge.jpg)

Abends dann die Kecak-Aufführung. Das Blatt mit der Beschreibung dessen, was ich sehen würde, legte ich erst einmal achtlos zur Seite. Dann sprach mich meine Nachbarin an, eine ebenfalls alleinreisende Frau (sehr viele, sehr sympathisch aussehende Frauen waren hier übrigens allein unterwegs. Wenn man will, findet man hier sicherlich sehr schnell Anschluss): "Did you read this?" fragte sie grinsend und ich sah in die Beschreibung des Kecak: Unter anderem stand dort: "These men shit in concentric circles." Na prima, da konnte ich mich ja auf etwas gefasst machen ;)

Was tatsächlich geschah: Weit über 100 Männer, sangen sich und die weiteren Darsteller in Trance (ja, den Eindruck hatte ich beim Betrachten einzelner Personen wirklich), während sie in konzentrischen Kreisen SASSEN. Wieder führten Tänzer und Tänzerinnen Szenen aus der Mythologie vor. Musikbegleitung gibt es hier nicht. Den Rhythmus geben die Männer durch ihren Gesang vor, was tatsächlich für eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre sorgte. Das Ganze gipfelte darin, dass brennende Kokosnussschalen in der Mitte des Platzes aufgehäuft wurden und einer der Tänzer barfuß hindurch lief, sodass die Kokosnussschalen in alle Richtungen verteilt wurden.

Ich kann es nur nochmals wiederholen: Auch wenn dieses eindeutig eine Aufführung für Touristen war, was schon daran deutlich wurde, dass ein kurzer gesprochener Teil auf Englisch erfolgte, war es zumindest aus meiner Betrachtungsweise noch nah genug am Authentischen um nicht zu enttäuschen. Das wurde einen Tag später nochmals bekräftigt, als ich Kellner im Restaurant beobachten konnte, die sie sich über Kecak unterhielten und ein wenig übten.

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c9y69tXbI/AAAAAAAAA_w/wyrEJJGAlGo/Ubud1%20kecak1.jpg)

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c9y8C1UFI/AAAAAAAAA_0/AhvyyD8dfF8/ubud1%20kecak2.jpg)

(http://lh5.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8c9zENZ-kI/AAAAAAAAA_4/2oj3D807fPk/Ubud1%20kecak3.jpg)

Selbst fast wie in Trance ging ich noch etwas essen und trinken, während eine prachtvolle Tempel-Prozession mit Opfergaben durch die Stadt zog und konnte einen weiteren Ort in die Liste meiner Lieblingsstädte aufnehmen.

Nun hatte ich noch Gelegenheit mir zu überlegen, wie ich eine Planänderung am besten nutzte: Gebucht hatte ich ja schon in Sanur die Überfahrt nach Lombok mit dem Speedboat von Blue Water Safaris vom Hafen Benoa aus. Mit Ketut war ich so verblieben, dass er mich nach den vier Tagen auf Lombok vom Boot abholen und mit Besichtigung des Uluwatu Tempels und Besuch in Tanah Lot in meinem letzten Bali-Ziel Seminyak abliefern sollte. Da ich hier aber bei meiner Ankunft im Hotel erfahren hatte, dass der Vermittler mich auf die Gili Cat gebucht hatte, weil BWS angeblich oder tatsächlich ausgebucht war, verabredete ich mit Ketut per SMS, dass wir den Ausflug übermorgen machten, weil es von Padang Bai aus, wo Gili Cat ankommt, ein wenig knapp geworden wäre mit der Zeit. Schade, dadurch hatte ich einen Tag weniger für Ubud, aber ich hatte auch ein wenig Schiss, Uluwatu und Tanah Lot zu verpassen, wenn ich das für den Tag vor meiner Abreise plante.

Tagestop: Einfach alles
Tagesflop: Absolut nichts

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: dashy am 18.04.2010, 10:35 Uhr
So, jetzt bin ich auch wieder up to date :D
Wirklich tolle Bilder und sehr schöne und ausfühliche Beschreibungen der einzelnen Tage.
Nun kann ich mir Bali viel besser vorstellen, mal sehen wann wir der Insel einen Besuch abstatten werden?!

Das mit dem Thailand Reisebericht dauert leider noch ein weilchen, aber vielleicht zum Sommer hin da habe ich wieder mehr Luft und so ein Reisebericht will ja auch gut vorbereitet sein.

Bin gespannt wie es weitergeht, vor allem auf Kuala Lumpur freue ich mich schon :P
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 18.04.2010, 11:05 Uhr
@Petra: Von Leuten, die nach Malaysia fahren, hört man (noch) so relativ selten, dass ich ganz optimistisch bin hinsichtlich der Ursprünglichkeit. Ein Taxifahrer meinte dort, dass es gute Straßen gebe und auch sonst war Kuala Lumpur so modern und fortschrittlich (zumindest nach Augenschein), dass ich denke, man kann dort auch ohne TUI-Reiseleiter ganz gut zurecht kommen. Ganz schön mutig aber, das zu Beginn der 90er zu machen!

@Sherry: Bali ist auf jeden Fall mindestens eine Reise wert. Leider kann man durch Fotos (bin ja auch nicht gerade ein Ass im Fotografieren und auch nur entsprechend rudimentär ausgestattet) die ganzen Eindrücke gar nicht transportieren. Bali durchdringt einen mit Gerüchen, Geschmack, Aromen, Klängen. Allein die Liebenswürdigkeit der Leute, solange sie einem nicht etwas verkaufen wollen (und selbst dann) ist etwas ganz Besonderes.

Diese Gamelan-Klänge sind irgendwie gewöhnungsbedürftig, verfolgen einen aber über die ganze Insel. Irgendwann ging ich mal durch Sanur und kam an einer Schule vorbei, in der kleine Mädchen tanzen geübt haben. Überall ist man willkommen und wird aufgefordert sich dazu zu setzen und dann packen selbst die Kinder alles an Englischkenntnissen aus, was sie aufbringen können.

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Dann stellt euch zu solchen Klängen in einem tropischen Garten noch den Duft aus Räucherstäbchen und Blüten vor und einen Pineapple-Pancake auf der Zunge...

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 18.04.2010, 22:07 Uhr
Montag, 29.3.2010

Heute sollte es über den Campuan Ridge und durch die Reisfelder gehen. Normalerweise wird wegen der Hitze ein sehr früher Aufbruch empfohlen, allerdings machte ich mich erst gegen 10 Uhr auf den Weg. Nach wenigen Minuten hat man die Stadt verlassen und ist mitten im Grünen und allein.

Allein? Nur fast: rechts neben mir stand unten in der Schlucht ein splitternackter Mann und winkte mir zu. Keine Ahnung, was er wollte, ich meinte seinen rudernden Armbewegungen entnommen zu haben, dass er mir Rafting anbieten wollte oder mich zum Schwimmen aufforderte. Ein Stück weiter gab es grüne Kokosnüsse zu kaufen. rechts und links konnte man über Wiesen und auf wild bewachsene Hänge sehen.

Während ich auf allen Vieren einen Hang hinaufkroch in der Hoffnung, etwas Schatten unter dem Gras am Straßenrand zu finden, wurde ich von einem flotten Jogger überholt, der mir auch noch zurief, dass es mit der Brise beim Laufen angenehm kühl sei.

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8dJg72pB8I/AAAAAAAAA_8/rDly4w6lI6o/ubud2%20campuan1.jpg)

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8rNt-7aAAI/AAAAAAAABE0/aw-RvdLmvAA/reisfeld%20ausblick.jpg)

Etwas später kam man dann zu verstreut am Weg liegenden Häusern, in denen oftmals Ateliers waren, in denen Künstler ihre Produkte ausstellten. So fand ich mich in einem Ausstellungsraum für Silberarbeiten wieder, in dem außer der Ware und mir niemand war und wo ich nicht einmal eine Kamera entdeckte, etwas später saß eine Frau vor ihrem Haus, die Holzeier bemalte und der ich 3 kleine Zeichnungen abkaufte.

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8dJhIkgNwI/AAAAAAAABAA/kDQhFZLUD50/ubud2%20atelier.jpg)

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8dKFUiGDWI/AAAAAAAABAU/9hX_AFPc2O0/ubud2%20steinmetz.jpg)

Dann kam ich zu einem Café, in dem der Besitzer saß und zwei seiner Kinder frühstückten. Es war so ruhig hier, dass ich mich fast flüsternd mit dem Café-Inhaber unterhielt.

Hier trank ich Kaffee, beantwortete die üblichen Fragen nach meiner Herkunft, meinen Zielen und warum ich allein unterwegs war. Ich nahm hier aufgrund der faul und entspannt wirkenden Situation grinsend zur Kenntnis, dass mir gesagt wurde, dass ich jünger aussehe als ich sei, was bei den Balinesen nicht so sei, weil diese hart arbeiteten. Außerdem erfuhr ich, dass die Gilis bei Lombok schön seien, denn dort sei keine Polizei. Sein australischer Freund fahre dort gerne wegen der Drogen hin. Aha, so wusste ich das also auch.

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Weiter ging es vorbei an Reisfeldern durch bewaldetes Gebiet und durch Dörfer. Eine riesige Spinne weckte meine Aufmerksamkeit (insgesamt etwa handtellergroß). So etwas sieht man eben nur, wenn man nicht nur im Auto unterwegs ist. Dorfbewohnerinnen trugen Ware auf dem Kopf.

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8dJhQ9uTaI/AAAAAAAABAI/TcmWRTAIV9M/ubud2%20bauer.jpg)

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Leider an einer Straße entlang lief ich dann durch Campuan zurück nach Ubud. Dann passierte es: An einer Stelle lief Wasser aus einem mit einer Mauer befestigten Abhang auf die Straße und ich hatte irgendwie nicht gerafft, dass es dadurch nicht nur nass, sondern auch glatt sein könnte und plumps, da lag ich. Auuuutsch! Mein rechtes Knie sah aus wie rohe Frikadelle, unter meinem Zehennagel blutete es. Ich hatte ja nun auch nichts dabei um mir erste Hilfe zu leisten und konnte nur den Inhalt einer Flasche Wasser darüber ausgießen um den Dreck oberflächlich zu entfernen. Zum Glück waren es nur noch wenige Minuten Fußweg nach Hause, wo ich mich erst einmal verarztete, verpflasterte, beruhigte und dann etwas essen ging.

Abends war ich noch in einer schönen Kneipe mit Live-Musik, in der ein etwas abgedrehter Australier, den ich noch mehrfach nur mit Sarong bekleidet und immer mit Bierflasche in der Hand gesehen hatte und andere selbstvergessen tanzten und wo ich selbst einfach saß und Leute anguckte.

Vorher bekam ich mit, dass im Tempel eine Zeremonie mit Tanz stattfand. Die Eingangskontrollen waren streng: Touris durften rein, aber nur, wenn sie streng nach Vorschrift gekleidet waren. Ich hatte meinen Sarong nicht dabei, aber war ja wegen der Verletzung ohnehin "unrein" und blieb somit Zaungast anstatt mit schlechtem Gewissen dabei zu sein.

(http://lh6.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8dKZmEgetI/AAAAAAAABAw/zWmkj-mZ9so/ubud2%20tempelfest.jpg)

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Tagestop: Die erste Hälfte der Wanderung bis zu den Reisfeldern.
Tagesflop: Der Sturz.

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 19.04.2010, 00:00 Uhr
Dienstag, 30.3.2010

Um 10 Uhr wurde ich zum letzten Mal von Ketut abgeholt und auf ging es auf die Bukit Badung, die sehr trockene Halbinsel ganz im Süden von Bali. Etwas nervig die Fahrt durch das volle und nicht sehr schöne Gebiet um Denpasar herum.

Beim Tempel Uluwatu war es brüllend heiß. Sehr schön war der Blick von der Steilküste auf den tosenden Ozean. Den Tempel selbst konnte man nicht betreten, aber man konnte ihn aus verschiedenen Perspektiven fotografieren und sich über die wieder mal vorhandenen Tempelaffen amüsieren. Die hiesigen Exemplare haben ihre Menschen im Griff: Sie klauen alles, was nicht niet- und nagelfest ist und tauschen es dann gegen Essbares ein. Davor wurde ich vorsorglich gewarnt, sodass ich alle  meine Habe in meiner Tasche verstaute und den Fotoapparat die ganze Zeit fest umklammert hielt.

(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S8mQ8LjJqKI/AAAAAAAABCg/_n4DfpwnaYc/tempeltour1.jpg)

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Mit einem Abstecher zu einem Surferstrand Dreamland Beach ging es dann weiter. Die ganze Bukit-Halbinsel ist heiß, trocken und wohl nur wegen der surfenden Touristen für Balinesen attraktiv. Auch in Jimbaran riskierte ich einen Blick auf´s Meer und durch den vollen Bereich Kuta, Legian und Seminyak ging es weiter nach Tanah Lot.

Ein Bild von Tanah Lot war es, das mich auf Bali überhaupt erst aufmerksam werden ließ und insofern freute ich mich sehr darauf. Während es auf der Karte so aussieht, als ob man fast schon von Seminyak hinlaufen kann, war es doch noch eine ganze Ecke. Und: ich hätte es mir ja im Grunde schon denken können, so einsam wie auf den Bildern war es auch hier nicht. Hier war fast schon eine ganze Stadt aufgebaut um der westlichen Großnase alles zu bieten, was sie hier braucht, da sollte man sich nichts vormachen.

Weil Ebbe war, konnte ich zum Tempel gehen. Nachdem es schon Eintritt gekostet hatte, konnte ich mich gegen eine erste heilige Spende mit Wasser aus einer heiligen Süßwasserquelle benetzen. Zugegeben: Als ich aufgefordert wurde das Wasser zu trinken, tat ich nur so. Zu froh war ich, dass ich von Scherereien mit Magen und Darm bisher absolut verschont geblieben war und wollte da nichts riskieren. Zur Belohnung erhielt ich eine Frangipaniblüte hinter´s Ohr und einen Tupfer Reiskörner auf die Stirn, mit denen ich dann zur nächsten heiligen Attraktion ging, der heiligen Seeschlange, die ich gegen eine weitere heilige Spende fotografieren durfte.

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Auf dem Rückweg nach Ubud wollten wir noch zu einem Affenwald, dessen Namen ich leider vergessen hatte, nicht wegen der Affen, sondern wegen der Flughunde, die es dort zu bewundern gab. Diese wollte ich doch zu gerne mal live sehen. Ich glaube, es war der Affenwald von Sangeh bei Mengwi. Eine dort bereit stehende Frau begeleitete mich durch den Affenwald. Ich kaufte Erdnüsse, die mir die Tiere aus der Hand nahmen, wobei einer meine Hand festzuhalten versuchte. Ein ganz geschickter älterer Makaken-Herr sprang mir auf den Rücken und ließ nicht locker, bis sämtliche restliche Erdnüsse auf dem Boden lagen.

In den Bäumen hingen etliche Flughunde. Dann kamen wir zu einer Stelle, an der zahme oder schlichtweg flugunfähig gemachte Flughunde (hoffe, dass es nicht so war) an einem Gestänge hingen. Ich durfte einen halten und füttern und er fing an meiner Hand hängend ganz unfein an zu pinkeln. Wahrscheinlich muss man schon sehr genau hinsehen um die vielen Flughunde auf dem ersten Bild erahnen zu können?

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Schade, meine eigentlich sehr sympathische Begleiterin zog mich zum Abschluss noch in ihren Laden und drängte mich, etwas von dem dort zum Verkauf stehenden Kitsch zu erwerben wegen ihres Bosses und "for good luck". Ein Trinkgeld gab ich ihr gerne, aber ich wollte weder noch einen Sarong, noch einen Holzpenis erwerben und somit blieb ich leichten Herzens standhaft.

Dann war dieser zugegeben nicht sooo schöne Tag zu Ende und auch die Begleitung durch Ketut, dem ich nochmals 35 Euro aushändigte. Tanah Lot war schön, die Flughunde waren toll. Rückblickend hätte ich aber besser an meinem letzten Tag in Seminyak von dort aus nochmals einen kurzen Ausflug zum Tanah Lot gemacht und den Tag noch im wunderschönen Ubud genutzt. Anderserseits konnte ich auch nur humpeln wegen meines Knies und war somit ganz froh, dass ich herumgefahren wurde, ohne jedes Mal wieder über einen Preis für das Gefahrenwerden verhandeln zu müssen. Und außerdem stellte ich bei meiner Rückkehr nach Ubud fest, dass es dort wohl heftig gegossen haben musste, denn vor einer Senke war Stau wegen überfluteter Straße.

Ich gönnte mir noch eine Massage, die aber nicht sooo gut war, schon wegen der Angst um mein Knie, immer wenn der Masseur der Region nahe kam. Da es dann wieder wie aus Eimern goss, saß ich dort im SPA noch ein wenig und schaute in den Regen.

Für mich bot Ubud dann noch einen sehr schönen Abschluss: Nicht weit vom Hotel aß ich im Café Wayan zu Abend. Es schmeckte super und das Ambiente dort ist sehr schön. Als ich das Sambal lobte, erklärte mir der sehr freundliche und engagierte Kellner gleich, wie es gemacht wird. Als Anschauungsmaterial brachte er dann auch noch Zitronengras, eine Limette und einige Chilischoten an, die ich behalten durfte.

Hier in Ubud und speziell in diesem Café kann man auch Kochkurse belegen. Überhaupt ist Ubud eine Stadt, in der einem Bali mit allen Sinnen und auf  alle erdenkliche Art und Weise nahe gebracht wird: Es gibt Tanzkurse, Malkurse, Sprachkurse, Raftingausflüge, Fahrten mit dem Mountainbike vom Vulkan abwärts, Fahrradverleih, Tempel, Galerien, Yoga, Ayurveda und schöne Kneipen. Sollte ich nochmals Bali besuchen, wäre hier sicherlich mein Hauptaufenthaltsort. Die Stadt hat mich richtiggehend in Rausch versetzt.

Tagestop:Die Erläuterung des Kellners zum Thema Sambal und auf diese Weise wieder ein Stück Bali buchstäblich "begriffen" zu haben.
Tagesflop: Bisschen traurig wegen des Abschiedes von Ketut.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 19.04.2010, 08:19 Uhr
Mittwoch, 31.3.2010

Um 7 Uhr sollte ich abgeholt werden vom Shuttle der Gili Cat. Vom Hotel bekam ich um 6.30 Uhr einen Kaffee und eine Breakfast-Box nach Wunsch zum Mitnehmen auf´s Zimmer, da es Frühstück erst ab 7.00 Uhr gibt. Sehr aufmerksam!

Aber wer nicht kam, war der Shuttle. Ich eine SMS an den Vermittler geschrieben, war halt ein bisschen misstrauisch, ob tatsächlich eine Buchung stattgefunden hat. Dann kam der Shuttle aber endlich um 7.30 Uhr. Die Fahrt nach Padang Bai dauerte etwa eine Stunde. Padang Bai ist ein winziger Ort, noch ohne Massentourismus. Nur ein paar Taucher liefen herum. Zur Blue Lagoon zum Schnorcheln kann man laufen, es gibt Strand und einige nett aussehende Strandbars. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich vielleicht eher hier als in Candidasa gelandet zu Beginn des Urlaubs.

Ich musste noch einen Teil des Tickets zahlen, dann ging´s los. Die Überfahrt dauerte eine Stunde und beim Einsteigen wurde mitgeteilt, dass die Überfahrt "bumpy" werden könne und die besten Plätze diesbezüglich hinten seien. Vormittags war das Meer ruhig und die Fahrt war etwa so "bumpy" wie ein Flug mit leichten Turbulenzen. Die Crew war lustig und gut drauf. Vor der Abfahrt wurde allen eine Wasserflasche in die Hand gedrückt und es wurde gute Reise gewünscht.

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Bei der Ankunft in Teluk Kodek wurde mir gleich eine Fahrt angeboten zum Hotel nach Senggigi. Wieder mal entstand der Irrtum - wenn es denn wirklich ein Verhörer war - dass ich 100.000 verstand, die sich dann als 200.000 entpuppten. Ich ärgerte mich ein wenig über mich selbst, dass ich nicht über das Hotel einen Transfer organisiert und auf Taxis dort gehofft habe. Ich würde wieder aussteigen und im Hotel anrufen und mir einen Fahrer schicken lassen, erklärte ich, 200.000 würde ich nicht zahlen. Nun gut, 150.000 wurden es daraufhin und ich wurde vom Onkel des einen Mitarbeiters von Gili Cat nach Senggigi gefahren.

Die Erklärung dafür, dass es keine Taxis dort gibt, liegt wohl darin, dass die Areale, in denen man als Fahrer Kundschaft akquirieren darf, aufgeteilt werden und man sich nicht gegenseitig in´s Handwerk pfuscht. Das habe ich daraus geschlossen, dass der Fahrer, der mich 4 Tage später wieder zurück brachte, auf meine Frage, ob er dann dort gleich auf Ankommende warten würde, verneinte und mir das erklärte. In Teluk Kodek hingegen finden sich keine anderen Opfer - äh, Kunden, meinte ich - als die Ankömmlinge und die werden dann auch gleich gebührend ausgeschlachtet. Also kann ich nur bestätigen, dass der manchmal gegebene Rat, den Transfer vorher zu organisieren, sinnvoll ist. Für 200.000 kann man dort norrmalerweise für einen halben Tag ein Auto mieten und durchaus weiter fahren als nur nach Senggigi (halbe Stunde Fahrt).

Etwas frustriert langte ich dann am Sheraton an. Immerhin konnte ich schon vor 12 Uhr mein Zimmer beziehen. In der sehr schönen Hotelanlage gibt es direkt am Meer einen sehr schönen Pool mit sehr schönen Liegen und mich zog es erst einmal für zwei Stunden auf eine davon. Angeblich habe ich dort ein leichtes Erdbeben verpennt. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Ich erinnere mich aber, dass ich mal das Gefühl hatte, dass jemand an meine Liege stößt und dass es dann ein wenig laut und aufgeregt um mich herum wurde. Kann aber auch sein, dass da nur jemand seinen Kindern hinterhergelaufen war.

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Etwas missmutig zog ich anschließend los. Obwohl sich alles für die letzten Tage so schön ergeben hatte, war es doch immer wieder eine Umstellung und immer wieder anstrengend sich am neuen Ort zu installieren und zu organisieren. Irgendwie war es mir auch eine liebe Gewohnheit im Urlaub mit einem Mietwagen unterwegs und somit unabhängig zu sein. Da war das hier für mich ungewohnt und somit auch anstrengender als sonst. Außerdem machte mein noch immer nässendes und schmerzendes Knie mir Sorgen.

Nun wollte ich mir erst einmal mein hiesiges Sightseeing organisieren und vor allem sehr dringend ein sehr spätes Mittagessen. Lombok wirkte von Aussehen und Atmosphäre her erst einmal eher wie ein nordafrikanisches Land. Das Essen aber war schon sehr indonesisch. Mir ging´s schon etwas besser nach dem Essen, denn außer meiner Breakfast-Box hatte ich bis mittlerweile 16 Uhr nichts mehr gehabt und Kohldampf stellte sich ein.

So wanderte ich also in das erstbeste "Reisebüro", in dem man nicht gut zuhörte und nicht viel mitbekam, was ich denn eigentlich wollte. Man bekam nur mit, dass es mein erster Tag auf der Insel war und bot mir eine Autorundfahrt und einen Schnorchelausflug mit einem Charterboot für einen Fantasiepreis an. Mal sehen, vielleicht melde ich mich wieder, antwortete ich und zog weiter ohne die Absicht einer Rückkehr hierher.

Im zweiten Büro ware es schon etwas besser, die angebotenen Preise lagen bei zwei Dritteln des ersten, also lag ich wohl richtig. Aber mal weiter sehen. Mit Namen und Telefonnummer des Ansprechpartners zog ich weiter. In Reisebüro Nummer 3 saß schon jemand. Ich wurde gleich begrüßt mit der Frage, ob ich zufällig auch allein reisend sei, denn der Dame ihm gegenüber sei das Angebot zu teuer und vielleicht wollten wir uns ja ein Auto teilen. Na ja, warum nicht, schließlich bist du hier in Asien nicht in einem deiner üblichen Eigenbrötler-Urlaube. Schnell stellte sich heraus, dass ich es mit Marlies zu tun hatte, die 64 Jahre alt und Rentnerin war, schon 2 von 3 Monaten in Indonesien weilte und nach einem Aufenthalt auf den Gilis nun ein paar Tage Lombok ansehen wollte vor ihrer Rückreise nach Bali. Schnell einigten wir uns auf eine Autotour in den Süden der Insel am Folgetag.

Ich hatte ein gutes Gefühl und zog spontan mit Marlies los, die völlig selbstverständlich ein Bemo anhielt (so etwas ähnliches wie ein kleiner, überdachter Lieferwagen, mit dem hier der ÖPNV stattfindet), die Fahrt zum Tempel Batu bolong in Auftrag gab, sich beim Fahrpreis nichts vormachen lies und sich mit den Leuten im Bemo unterhielt. Wow, wie cool ist die denn? Na, da konnte ich ja nun ganz entspannt dem nächsten Tag entgegensehen, die macht das schon! Nach dem nicht vorhandenen Sonnenuntergang am Tempel hielt Marlies wieder ein Bemo an, dachte sie zumindest. Doch dass dieses ein mit zwei jungen Männern besetzte Auto ein Privatfahrzeug war, störte sie auch nicht. Sie bat einfach die Jungs uns mitzunehmen, na gut. Erst wurde Marlies abgesetzt, dann ich mit Hinweis auf eine etwas trostlos wirkende Kneipe, in der die beiden Jungs arbeiteten und in der ich doch abends noch vorbeischauen könnte.

Fischer am Tempel:

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Etwas später ging ich nochmals los, erst noch ein Milliönchen am ATM ziehen, im Supermarkt den Wasservorrat auffüllen und dann im Happy-Café ein mäßiges Abendessen essen, wo eine Liveband spielte. auch machte ich erste Bekanntschaften mit den Cedanos, durchaus gebräuchlichem Fortbewegungsmittel auf der Insel. So langsam gefiel mir auch Lombok.

Supermarkt-Impression ;)

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Public Transport mit 1 PS (Cedano), wenn auch von einem anderen Tag:

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Auf dem Rückweg im Stockdunkeln rief es dann plötzlich "Brigit, Brigit" und die beiden vom frühen Abend standen vor mir. Sorry, sie hatten mir ihre Namen etwa fünfmal gesagt, leider habe ich sie nicht behalten. Wenig später fand ich mich völlig unerwartet auf einem ausgeleierten Plastikstuhl an einem wackeligen Tisch vor einem Bier zwischen zwei Jungs, die mich mit Hilfe ihres Karaoke-Gerätes aus vollem Halse besangen. Als das Bier alle war, trollte ich mich und marschierte zurück zum Hotel. Weit kam ich nicht, denn einer meiner beiden Kavaliere erschien auf dem Moped neben mir und bestand darauf mich den Rest des Weges zu fahren. So fand sich also die Frau Verkehrspsychologin in Flip Flops und ohne Helm auf dem Moped eines ihr unbekannten jungen Mannes wieder ohne zu wissen, ob er denn überhaupt fahren darf und ob es so etwas wie Versicherungspflicht in Indonesien gibt. Das hätte ich einige Stunden zuvor auch nicht gedacht!

Übrigens: Den Führerschein darf man in Indonesien sowohl für PKW als auch für Mopeds mit 17 Jahren erwerben. Sofern man die Prüfung besteht, darf man sich das Fahren auch durchaus von Familienangehörigen oder Bekannten beibringen lassen. Offensichtlich gilt das mit den 17 Jahren aber wohl für die Gesamtzahl der Passagiere. Anders kann ich mir nicht erklären, dass ich einmal ein Moped gesehen habe, auf dem zwei Jungs saßen, die schätzungsweise beide in der dritten Klasse waren ;)

Tagestop: Die Fahrt im Bemo mit dem Wissen, dass auch auf Lombok alles recht easy zu sein scheint.
Tagesflop: Rip off auf der Fahrt vom Bootsanleger zum Hotel.


Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Wilder Löwe am 19.04.2010, 08:55 Uhr
Ubud ist wirklich toll, hat uns auf Bali auch am besten gefallen.

Ich bin überrascht, dass während Deines Aufenthaltes das Wetter auf Bali wohl doch relativ gut war. Angeblich ist ja im März schon Regenzeit und ich hätte gedacht, dass das Wetter dann dort erheblich schlechter ist. Hast Du was gehört, ob dieser März außergewöhnlich trocken war?
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 19.04.2010, 11:12 Uhr
Hi Katrin,

ja, es hieß, die Regenzeit sei diesen Winter nicht sehr lang gewesen und wohl schon beendet.

Den ersten Regen hatte ich eben erst nach 5 oder 6 Tagen. Ab da hat es sich aber schon eingebürgert, dass es immer mal gegossen hat. Einmal gab es ein paar Tropfen am Vormittag. An dem bewussten Tag in Ubud hatte es mehrfach heftig geregnet, ansonsten nur mal am Nachmittag gerade eben so lange, dass man sich bei einem Cafébesuch oder einem Ausflug in´s Internet im Hotelzimmer nicht gelangweilt hat. War alles auszuhalten!
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 19.04.2010, 19:13 Uhr
Donnerstag, 1.4.2010

Um 9 Uhr stellte sich nun der nächste Fahrer vor.Es war Dien (Aussprache in einer Silbe, also wie bei James Dean). Marlies wurde eingesammelt und los ging es über einige Handwerksdörfer in den Süden der Insel zum einsamen Kota Beach. Auf der Fahrt stellten Marlies und ich einige Parallelen zueinander fest und waren schnell dabei uns viel zu erzählen. Zwischendurch drehte Marlies mal eben an einer Kreuzung das Fenster herunter um einer Mopedbesatzung neben uns "selamat pagi" (guten Morgen) zu wünschen.

Auf Lombok ist wenig los, vor allem gibt es außer auf den Gilis, in Senggigi und durch das Novotel im einsamen Süden bisher keinen Tourismus, erst recht keinen Massentourismus. Das soll sich leider bald ändern. Im Sommer soll der fast fertige neue internationale Flughafen südlich der Hauptstadt Mataram eröffnet werden.Wer es positiv sieht, kann sich sagen, dass die Inselbewohner daher einen Grund haben, sich ihre Sehenswürdigkeiten zu bewahren, aber wahrscheinlich wird einfach bald ein Bauboom einsetzen und die vielen einsamen Buchten, an denen wir vorbeigefahren sind, werden eine nach der anderen mit idyllischen Luxusresorts bestückt.

Vorerst sahen wir fremdartige Szenen wie die Fischer auf einem Süßwassersee:

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Los ging es zu einer Töpferwerkstatt im Hinterhof eines Familienanwesens. Sehr, sehr schöne Ware und die Möglichkeit das Töpfern selbst zu probieren wurden geboten.

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Weiter ging es in ein Weberdorf. Eine Einwohnerin begleitete uns auf einem Spaziergang durch das Dorf. Wer hier als Frau wohnt, darf erst heiraten, wenn man bewiesen hat, dass man weben kann. Alle Muster werden überliefert und sind nirgendwo aufgeschrieben. Wenn man dann geheiratet hat, webt man eben 7 Tage die Woche je 10 Stunden. Na, ob diese Form des "Lebenslänglich" so erstrebenswert ist? Routiniert in dieser ursprünglichen Umgebung scherzte unsere Begleiterin, als wir nicht weben wollten, dass wir dann wohl auch nicht heiraten wollen.

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Nach noch einem Stopp an einer Verkaufsstelle für wunderschöne Batikbilder war das nächste Ziel ein Sasak-Dorf. Dieses war so schlicht und primitiv, dass man sich wirklich fragte, ob die Einwohner tatsächlich dort lebten oder vielleicht abends doch mit dem Bus abgeholt und in Etagenwohnungen mit Duschen und Fensterscheiben abgesetzt werden. Man durfte in die Wohnungen gehen und sah Dorfbewohner Wäsche aufhängen. Ein Kamerateam aus Jakarta interviewte mich und musste sich dafür von mir ablichten lassen. Keine Ahnung, ob ich aufgrund dieses Interviews in Indonesien schon berühmt bin. Und ich habe erst recht keine Ahnung, was aus diesem Dorf wird, wenn in einigen Jahren Neckermann-Busse angerollt kommen.

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Angekommen in Kota Beach aßen wir erst einmal in Ruhe und gut zu Mittag: Wie wohltuend, dass es hier keine knatternden Mopeds gab und keine dröhnenden Lautsprecher. Nur eine französische Familie saß einen Tisch weiter und machte ebenfalls Pause.

Dann verbrachten wir noch eine Stunde an der herrlich einsamen Bucht. Für die Stunde ganz lustig, aber im Grunde sehr traurig: Jede Menge engagierte kleine Strandverkäuferinnen, die sich auf jeden Touri stürzten und mit aller Macht versuchten, Sarongs und Armbänder aus Holzperlen an den Mann zu bringen: "Miss, make business with ME. She had fitfythousend today, me nothing." Nach dem Motto wer zuerst kommt, mahlt zuerst, taten sie alles um zuerst an unseren Portemonnaies zu hängen und wir sahen uns einem Großangriff der kleinen Fräuleins ausgesetzt, während einige Lausbuben ein paar Meter weiter kollektiv auf einen Felsen kletterten um die einzige Touristin zu beobachten, die sich neben dem Felsen im Bikini sonnte.

Die Bucht an sich war toll: Lang gestreckt, einsam, blaues Wasser, lustige Fischerboote, eine Felsformation, außer den vorhandenen Hütten keine Bebauung, was sich wohl bald ändern soll. Zumindest wusste Marlies zu berichten, dass diese ganze Bucht zu einem Resort umgestaltet werden soll.

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Auf der Rückfahrt fiel die noch angedachte Besichtigung eines Wasserfalls buchstäblich in´s Wasser. Der Himmel präsentierte uns nämlich einen alternativen Wasserfall. Irgendwie hatten wir an dem Tag aber auch schon so viel gesehen und erlebt, dass das nicht schlimm war, Marlies ließ sich inzwischen wieder bei gutem Wetter an einem Restaurant absetzen, das sie gerne besuchen wollte und ich sah mir den schönen Hotelpool nochmal genauer an.

Tagestop: Das Weberdorf.
Tagesflop: Nichts.
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: carovette am 19.04.2010, 19:31 Uhr
Also Deine "minutiösen Schilderungen mehrstündiger Tempelzeremonien, seitenlangen theoretische Abhandlungen, die du in stundenlanger Kleinarbeit aus dem Baedeker abgeschrieben hast, episch breiten Landschaftsbeschreibungen und dazu die winzig kleinen verwackelten und überbelichteten Fotos" sind Dir ja wirklich gut gelungen  :lachen07: :lachen07: :lachen07:

Im Ernst - Dein RB fasziniert mich   :daumen: :applaus: und ich erinnere mich an Erzählungen eines Ex-Freundes meiner Tochter, der auch heute noch einen sehr guten Kontakt zu seinem "Bali-Guide" pflegt. Manchmal hab ich ihm nicht alles geglaubt.....aber da muss ich wohl nachträglich Abbitte leisten  :oops:



 
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 19.04.2010, 21:58 Uhr
Zitat
Im Ernst - Dein RB fasziniert mich
 

Dann solltest du die Seiten von Air Malaysia und Singapore Air mal bookmarken und schon mal die Finger locker machen- Wenn der Flug erstmal gebucht ist, ergibt sich alles andere wie von selbst, versprochen!
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 19.04.2010, 22:15 Uhr
Karfreitag, 2.4.2010

Gestern hatten Marlies und ich uns verständigt, dass wir gemeinsam noch mehr sehen wollten von Lombok. Wäre es nicht so angenehm gewesen mit ihr, wäre ich heute auf eine der 3 Gilis gefahren zum Schnorcheln. Aber Dien hatte eine bessere Idee, die uns beiden gefiel: Gili Nanggu, eine private Insel, auf der man direkt vom Strand aus losschnorcheln konnte. Mir war das recht, denn für mich war alles neu. Marlies war es recht, denn sie kannte Gili Nanggu noch nicht im Gegensatz zu den 3 bekannten Gilis bei Bangsal. Also wurden wir wieder abgeholt, fuhren wieder in Richtung Süden und dann mit dem Boot nach Gili Nanggu, wo wir unseren Lagerplatz für die nächsten Stunden besetzten.

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Wir zogen mit unseren Schnorchelausrüstungen bewaffnet los. Übrigens: Ich war ganz froh, meine eigene zu haben, als ich die geliehene Ausrüstung von Marlies sah: Verkeimt und verdreckt. Es hatte sie wirklich Überwindung gekostet den Schnorchel zu benutzen. Der Trick um viele Fische zu sehen, funktioniert so: Man nehme eine kleine Wasserflasche aus Plastik, fülle diese mit Brot und setze den Deckel wieder auf, in den ein kleines Loch gebohrt ist. Unter Wasser saugt sich dann das Brot voll und kann durch das Loch imm Deckel portionsweise abgegeben werden, woraufhin eine hungrige Bande angeschwommen kommt. Das ist praktischer als Brot ohne Flasche mitzunehmen, denn man kann selbst besser dosieren, wann man wie viel verteilt und kann die Flasche zwischendurch einfach auch mal in den Badeanzug klemmen. Hier entstanden folgende Fotos mit meiner Doggycam:

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Etwas nervig war, dass immer dann, wenn wir gerade am Lagerplatz in Aktion waren, uns also umzogen, wie zufällig mehrere Einheimische ankamen und sich mit Dien unterhielten, sodass ich mich irgendwann fragte, wer hier wohl eher auf Besichtigungstour unterwegs war.

Davon abgesehen ist Gili Nanggu aber ein wirklich schönes und idyllisches Plätzchen, wenn man nicht näher auf den am Strand leider vorhandenen Unrat schaut: Es gibt Unterkünfte und ein Restaurant dort, sowie recht ordentliche Toiletten und Duschen, die man gegen Gebühr nutzen kann.

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Wir wurden wieder unterbrochen durch heftigen Regen, zogen uns im Schutz des Vordaches einer Hütte um und schon war es wieder vorbei mit dem Regen, sodass wir nach unserem Mittagessen wieder bei strahlender Sonne die Rückfahrt antreten konnten.

Abends sah ich mir vom Pool aus noch den Sonnenuntergang an und war dann noch mit Marlies zum Essen verabredet. Dorthin fuhr ich mit einem Cedano, dessen Fahrer mich schon am Vorabend nach dem Essen nach Hause gebracht hatte, heute vor dem Hotel wieder auf mich wartete und selbstverständlich auch vor dem Restaurant darauf wartete, mich auch für die Rückfahrt zu gewinnen. Auch er ein ganz liebenswerter Kerl, der mir schon angekündigt hatte, mich am nächsten Tag wieder fahren zu wollen. Außerdem könnten wir doch noch ein wenig Live-Musik hören gehen. So langsam wurde es mir ein wenig zu heftig mit der Belagerung.

Tagestop: Herrlicher Inselaufenthalt
Tagesflop: Wir trafen den Vermittler der ersten Tagestour, der uns aushorchte, ob wir heute wieder mit Dien unterwegs waren, sodass klar wurde, dass er die heutige Tour nicht abgerechnet hatte und wir unfreilillig in einen offensichtlichen Konflikt hineingezogen wurden.

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 19.04.2010, 22:55 Uhr

Hallo Birgit,


ich finde für deinen Reisebericht langsam keine Worte mehr :daumen: :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:
Du schreibst so was von perfekt, das ist echt umwerfend! Ich war jetzt dermaßen versunken, dass ich vergessen hatte, dass Milch am eingeschalteten Ofen steht :lol: Egal, was soll's :lol:

Sag' mal, hattest du keine Sekunde ein "komisches" Gefühl, als du am Moped gesessen bist?

Und die Marlies ist dem Namen nach Deutsche, oder? Das war ein glücklicher Zufall, dass ihr euch begegnet seid und schließlich einiges mitsammen unternehmen konntet.


LG, Angie

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 20.04.2010, 07:35 Uhr
Morgen Angie,

danke schön! Ich war beim Schreiben auch immer versunken, da fließt das wie von selbst. Weißt du, ich habe durch den Job immer so dermaßen Stress, dass ich im Urlaub normalerweise ewig brauche, bis ich mich mal auf ein normales Tempo heruntergefahren habe. Das war in Indonesien irgendwie anders. Dadurch, dass ich jetzt schreibe, will ich einfach noch ein bisschen länger dort sein und vor allem die Gelegenheit haben, in einigen Wochen, wenn ich in der Tretmühle bin, hier mal nachzulesen und dadurch einen Anhaltspunkt zu finden einen oder zwei Gänge zurückzuschalten.

Das mit dem Moped waren nur ein paar Meter, irgendwie hatte ich an dem Tag schon so viele halbwegs unerwartete Sachen erlebt, dass ich kaum noch erstaunt war.

Mit Marlies war es eine weitere Geschichte, die sich so ergeben hatte, einfach durch Zufall. Sie hat sich Bali einfach mal für die Dauer von 3 Monaten gegönnt. Sie ist Deutsche und erzählte absolut unglaubliche Geschichten von Afrika-Aufenthalten und war ohnehin im Laufe ihres Lebens sehr, sehr viel und lange in aller Welt unterwegs: Dadurch war sie einfach super cool drauf, aber ohne anzugeben oder zu belehren oder so.

Das ging einfach locker: Wir haben auf der ersten Tour mal geschaut, ob´s passt, uns für die zweite Tour verabredet und haben jetzt noch ein paar Mails oder SMS ausgetauscht.

Hoffe, der Milchtopf ist inzwischen wieder sauber?
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 20.04.2010, 21:53 Uhr
Samstag, 3.4.2010

Ich fand es mittlerweile ein wenig anstrengend, war auch irgendwie übersättigt von Eindrücken und tat nichts anderes als mich am und im Pool zu aalen, ein wenig am Strand entlang zu gehen, in der Lobby im Internet zu surfen und mich an meinem Cedano-Fahrer vorbeizumogeln, indem ich abends zum Essen das Hotel über den Strand verließ und ebenso auch wieder zum Hotel zurückkehrte statt über den Vorderausgang.

Was ganz lustig war: Eine sehr große Familie, die sich mal auf Deutsch und mal auf Französisch miteinander unterhielten, war ebenfalls in Ubud in meinem Hotel und tauchte hier auch wieder auf. Da hatten wir offenbar die gleiche Route.

Insgesamt war es mental heute ein wenig schwierig und ich konnte hier vieles nicht einordnen: Warum wurde ich so belagert? War das reine Neugier auf die hier noch recht seltenen Touris? War es die Hoffnung auf das eine oder andere Geschäft? War das einfach landestypische Freundlichkeit und ich hatte inzwischen einen kleinen Wahn entwickelt? Jedenfalls war ich heute im übertragenen Sinn genau dort, wo der Gärtner des Hotels war: Auf der Palme:

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Heute hatte ich zumindest keine Lust Fragen nach meiner Person zu beantworten, Ausflugs-, Kauf- und sonstige Angebote abzulehnen. Die wichtigste Frage hier ist übrigens die nach dem Hotel, in dem man wohnt. Ob es stimmt, dass danach, wie ich gelesen habe, abgeschätzt wird, was man seinem Gegenüber zu welchem Preis anbietet, weiß ich nicht. Heute nahm ich mir sozusagen Urlaub vom Urlaub bzw. hatte reisefrei, genoss leckeres Rendang, einen tollen Pineapple-Pancake und später ein stilles einsames Bier auf meinem Balkon und das tat gut.

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Immerhin: Nachdem Marlies als gelernte Krankenschwester mir gestern Jodsalbe mitgebracht hatte, konnte ich heute sozusagen zusehen, wie die gelbliche Schicht auf meinem Knie sich auflöste, sehr beruhigend! In Zukunft werde ich meine Reiseapotheke zumindest in tropischen Ländern sicherlich aufstocken um Jodsalbe und eine Auswahl Pflaster in verschiedenen Größen.

Ach ja: Heute keine Tops und keine Flops ;)


Ostersonntag, 4.4.2010

Die Rückfahrt nach Bali stand an. Verabredet war mit Dien, dass er mich um 10 Uhr abholen sollte. Da die vereinbarten 80.000 Rupiah zwar vermutlich für den Transfer nach Teluk Kodek immer noch viel, für ihn jedoch nicht wirklich ein einträgliches Geschäft waren, rief ich zur Sicherheit nochmal bei ihm an. Ob er sich noch an mich erinnerte? Ja, natürlich, nur sei das Auto kaputt, er schickt einen Freund. Sollte mir auch recht sein, Hauptsache der Freund war pünktlich. Das war er: Schnelles und unkompliziertes Auschecken, ich stand um 9.50 Uhr vor dem Hotel, 30 Sekunden später stand der Fahrer Happy vor mir und sah auch so aus. Die halbe Stunde Fahrt zum Anleger unterhielt ich mich sehr angenehm mit ihm.

Am Anleger Teluk Kodek saß offenbar die gesamte männliche Bevölkerung aus der Umgebung an Tischen und spielte Karten und Schach, Frauen waren nicht zu sehen. Eine seltsame, irgendwie ursprüngliche, irgendwie afrikanische Stimmung war das hier, aber unwohl fühlte ich mich nicht. Noch eine halbe Stunde bis es losgehen sollte hatte ich die Gelegenheit meine internen Studien zu betreiben.

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Ich war die einzige, die in Teluk Kodek zustieg, auch die Rückfahrt nach Bali verlief ruhig und ohne Auffälligkeiten, schnell war ich zum Transfer nach Seminyak in das richtige Auto gesetzt und wurde dort gegen 14 Uhr am Sofitel abgeliefert, wo ich nochmal so richtig Brandung und etwas Leben nach dem doch ziemlich ruhigen Lombok genießen wollte.

Am Hotel angekommen, lief alles ziemlich schleppend. Das Einchecken gestaltete sich so langwierig und umständlich, dass ich am Ende damit rechnete, man würde mir einen Kaufvertrag für das Hotel aushändigen und nicht nur einen Zimmerschlüssel. Die freundliche und hübsche junge Dame lief mit meinem Pass hin und her, lief mit meiner Kreditkarte hin und her, lief mit meinem Voucher hin und her, lief mit irgendwelchen anderen Papieren hin und her, wollte noch einen "Doublecheck" in Bezug auf mein Zimmer durchführen und studierte dafür ewig lange das, was auf dem Bildschirm ihres PC passierte um mir nach insgesamt mehr als 20 Minuten zu verkünden, dass mein Zimmer noch nicht fertig sei und ich noch eine Stunde warten müsse. Etwas genervt nahm ich den angebotenen zusätzlichen Drink an und brach auf zu einem Strandspaziergang.

Das Zimmer, das ich dann allerdings bezog, war sehr schön, aber so richtig wohl fühlte ich mich in dem Hotel nicht: Internet sollte 70.000 Rupiah pro Stunde kosten, einen Tag später als ich nach ungefähren Taxikosten zum Flughafen fragte, nannte man mir nur die 100.000 Rupiah für das Hotelfahrzeug ohne mir zu erklären, dass ein Bluebird mit Taxameter nur etwa die Hälfte kostet, abends wurde mir ein Cocktail of the day angepriesen und dazu ein falscher Preis genannt ohne diese Fehlinformation zu korrigieren, die mir dann erst zufällig beim Unterschreiben der Rechnung auffiel. Erst da berichtete man mir, dass der Preis nur für den Lunch galt und bot mir an die Bestellung zu stornieren. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dem Touristen in diesem Hotel mit einem absolut freundlichen Lächeln das Geld aus der Tasche gezogen werden sollte. Ob die Mitarbeiter wohl am Umsatz beteiligt waren?

Aber vielleicht ist das ja auch etwas, was Touristen aus Ländern so mit sich bringen, in denen man in den Augen der Einwohner des Gastlandes unermesslich viel verdient, wenn man ohne mit der Wimper zu zucken mehrere Cocktails trinkt, die pro Stück so viel kosten wie der, der sie bringt, in zwei Tagen verdient. Also, selbst schuld? Nee, eine oder zwei Kategorien drunter wäre hier sicherlich für mich besser gewesen zugunsten des Wohlfühlfaktors.

Nachdem ich dann endlich mein Zimmer bezogen hatte und der wieder mal heftige Regen nachgelassen hatte, verwöhnte ich mich mit einem Bummel durch die wirklich interessanten Geschäfte in Seminyak. Ein gutes Essen, ausgiebiges Stöbern in einem gut sortierten Supermarkt, eine Maniküre, eine Pedikürfe und eine Fußmassage rundeten den Tag ab.

Tagestop: Angenehme Fahrt mit Happy entlang den sehr schönen Buchten von Senggigi nach Teluk Kodek.
Tagesflop: Die Umständlichkeit und Warterei im Hotel Seminyak.

Ostermontag, 5.4.2010

Ich hatte überlegt, ob ich noch zum Delfin-Encounter wollte, aber es war halt die Luft raus. Morgen sollte es nach Kuala Lumpur gehen, was sicher nochmals spannend genug werden würde und ich nutzte diesen Tag einfach nochmals aus um das zu tun, was andere hier sicherlich zwei Wochen lang im Urlaub ausschließlich tun: Ich lag in der Sonne, hüpfte in die Wellen, beobachtete Surfer, ging essen, kaufte noch ein paar Mitbringsel ein, ließ mich nochmals durchkneten und schaffte es, alle meine Habe in den Koffer zu verfrachten ohne die Reisetasche noch benutzen zu müssen.

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ich genoss es einfach, nochmals vor Häusern und Geschäften Opfergaben zu sehen, die Räucherstäbchen nochmals zu riechen, die balinesischen Trachten zu sehen, was auf dem muslimisch geprägten Lombok ganz gefehlt hatte. Tapfer, auch hier im absoluten Touristenzentrum diese Traditionen weiter fortzuführen. Nur in meinem Hotel fanden sich übrigens keine Opfergaben. Vielleicht war das dem Stil und Anspruch des Hotels nicht angemessen.

Hierbei fiel mir sehr in´s Auge, dass trotz der nur kurzen Strecke durchaus Mentalitätsunterschiede bestanden zwischen Bali und Lombok. Oder bildete ich mir das nur ein? Wahrscheinlich war es keine Einbildung, denn ich hatte auf dieser Reise eine Menge Einheimischer getroffen, die teilweise nicht einmal jede Ecke der eigenen Insel kannten und diese oftmals noch nie verlassen hatten.

Auf Bali war man braver und sanfter, wie mir schien, auf Lombok temperamentvoller und offensiver mit allen Vor- und Nachteilen. Balinesen wirkten oftmals abgeklärter und würdevoller auf mich, während ich auf Lombok in teilweise sehr fremdländisch und ungestüm wirkende Gesichter guckte. Ich will aber auch nicht zu viel hineininterpretieren. Wer weiß, was sich ein verklärter und verklärender Tourist so alles an Stereotypisierung zurecht legt, wenn er wie ich einen nur oberflächlichen Eindruck von einem Land bekommt.

Wie auch immer, morgen geht es auf nach Kuala Lumpur!

Tops oder Flops: Keine.


Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 20.04.2010, 22:31 Uhr

Hallo Birgit,

danke schön! Ich war beim Schreiben auch immer versunken, da fließt das wie von selbst. Weißt du, ich habe durch den Job immer so dermaßen Stress, dass ich im Urlaub normalerweise ewig brauche, bis ich mich mal auf ein normales Tempo heruntergefahren habe. Das war in Indonesien irgendwie anders. Dadurch, dass ich jetzt schreibe, will ich einfach noch ein bisschen länger dort sein und vor allem die Gelegenheit haben, in einigen Wochen, wenn ich in der Tretmühle bin, hier mal nachzulesen und dadurch einen Anhaltspunkt zu finden einen oder zwei Gänge zurückzuschalten.

Indonesien hat dir richtig gut gefallen, ich kann's verstehen, obwohl ich noch nie dort war. Allein wenn man deinen Reisebericht liest, ist man schon fasziniert. Fasziniert von einem Land, das man nicht kennt.

Mit Marlies war es eine weitere Geschichte, die sich so ergeben hatte, einfach durch Zufall. Sie hat sich Bali einfach mal für die Dauer von 3 Monaten gegönnt. Sie ist Deutsche und erzählte absolut unglaubliche Geschichten von Afrika-Aufenthalten und war ohnehin im Laufe ihres Lebens sehr, sehr viel und lange in aller Welt unterwegs: Dadurch war sie einfach super cool drauf, aber ohne anzugeben oder zu belehren oder so.

Das ging einfach locker: Wir haben auf der ersten Tour mal geschaut, ob´s passt, uns für die zweite Tour verabredet und haben jetzt noch ein paar Mails oder SMS ausgetauscht.

Solch ein Glück muss man im Urlaub auch erstmal haben. Ich finde es toll, dass ihr auch jetzt immer noch Kontakt habt. Und wer weiß, am Ende plant ihr sogar mal einen Urlaub zusammen?

Hoffe, der Milchtopf ist inzwischen wieder sauber?

Der Milchtopf war ziemlich schnell gereinigt, das Cerankochfeld hat mich ein wenig länger beansprucht, aber es störte mich nicht, da mir dein Reiseberichttag immer noch durch den Kopf ging.


LG, Angie, die noch den heute eingestellten Tag lesen wird.

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Angie am 20.04.2010, 22:50 Uhr

Die wichtigste Frage hier ist übrigens die nach dem Hotel, in dem man wohnt. Ob es stimmt, dass danach, wie ich gelesen habe, abgeschätzt wird, was man seinem Gegenüber zu welchem Preis anbietet, weiß ich nicht.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass man je nach Hotel, in dem man wohnt, eingestuft wird.

Das Einchecken gestaltete sich so langwierig und umständlich, dass ich am Ende damit rechnete, man würde mir einen Kaufvertrag für das Hotel aushändigen und nicht nur einen Zimmerschlüssel. Die freundliche und hübsche junge Dame lief mit meinem Pass hin und her, lief mit meiner Kreditkarte hin und her, lief mit meinem Voucher hin und her, lief mit irgendwelchen anderen Papieren hin und her, wollte noch einen "Doublecheck" in Bezug auf mein Zimmer durchführen und studierte dafür ewig lange das, was auf dem Bildschirm ihres PC passierte um mir nach insgesamt mehr als 20 Minuten zu verkünden, dass mein Zimmer noch nicht fertig sei und ich noch eine Stunde warten müsse.

:lachroll:
Sorry Birgit, dass ich mich vor Lachen nicht halten kann, aber du schilderst das so plastisch, da kann ich einfach nicht anders :lol:

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dem Touristen in diesem Hotel mit einem absolut freundlichen Lächeln das Geld aus der Tasche gezogen werden sollte.

Das ist etwas, was ich überhaupt nicht leiden kann, ändern kann man es aber auch nicht.

Auf Bali war man braver und sanfter, wie mir schien, auf Lombok temperamentvoller und offensiver mit allen Vor- und Nachteilen. Balinesen wirkten oftmals abgeklärter und würdevoller auf mich, während ich auf Lombok in teilweise sehr fremdländisch und ungestüm wirkende Gesichter guckte. Ich will aber auch nicht zu viel hineininterpretieren. Wer weiß, was sich ein verklärter und verklärender Tourist so alles an Stereotypisierung zurecht legt, wenn er wie ich einen nur oberflächlichen Eindruck von einem Land bekommt.

Du hast zwar einen oberflächlichen (???) Eindruck von dem Land bekommen, aber ich denke, du hast eine sehr gute Beobachtungsgabe. Ich merke es auch an dem, wie du etwas beschreibst - was du siehst, was du fühlst.

Wie auch immer, morgen geht es auf nach Kuala Lumpur!

Aber gerne!


LG, Angie

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur
Beitrag von: Inspired am 21.04.2010, 07:23 Uhr
Dienstag, 6.4.2010

Ich ließ mir ausdrücklich ein Meter-Taxi rufen und machte mich auf den Weg zum Flughafen. Ich fand es immer ein wenig traurig wieder abzufliegen, in diesem Urlaub besonders. Nach Bali nochmals zurückzukehren, das konnte ich mir gut vorstellen. Einchecken und Ausreiseprozedur verliefen schnell und freundlich, der Flug startete pünktlich und ich konnte noch für einige Augenblicke die Insel von oben betrachten, bevor die Maschine in den Wolken verschwand, die dann die Sicht nach unten verdeckten. Unterwegs meine ich Singapur von oben erkannt zu haben und schon landeten wir in Kuala Lumpur.

Dort war man wirklich gut organisiert: Ruckzuck war ich den Schildern zur Bahn zum Hauptgebäude gefolgt, auch hier war die Einreise schnell und freundlich. Noch im Bereich mit den Kofferbändern konnte ich für 35 RM (nicht Reichsmark, sondern Ringgit Malaysia) mein Ticket für den Schnellzug zur Stesen sentral kaufen, wobei ein Mitarbeiter bei Bedarf assistierte (auch dann, wenn man keine Assistenz brauchte), ein Display zeigte an, wie lange es dauern würde, bis die ersten Koffer kommen, wie lange man am Zoll und am Taxistand warten musste und dass der Schnellzug 28 Minuten benötigen würde. Mein Koffer kam sehr schnell und schnurstracks konnte ich den Schildern zum Schnellzug folgen, der schon bereit stand. An der Stesen sentral kaufte ich an einem Schalter ein Ticket zum Festpreis zum Hotel Grand Millennium und nur etwa 1,5 Stunden nach der Landung wurde vom Bellboy mein Koffer neben mir zur Rezeption gerollt.

Ich hatte ein Zimmer in der Clubetage reserviert, was nicht viel teurer war als ein Standardzimmer. Das Zimmer bot mir aus den oberen Etagen guten Ausblick, kostenfreies Internet, die Möglichkeit wahlweise im allgemeinen Restaurant oder in der Club-Lounge zu frühstücken, late Check-Out, Wäscheservice für 3 Kleidungsstücke täglich und als Allerbestes am späten Nachmittag Cocktails und Snacks in der Clublounge. Das musste ich gleich ausprobieren und so wanderte ich mit einem Gin-Tonic, Gemüsesticks und mit Schokolade überzogenen Erdbeeren zu einem Tisch am Fenster und überlegte mir, was ich nun tun wollte. Schließlich war nun 3 Tage Powershopping angesagt. Dafür hatte ich ja speziell das Grand Millennium inmitten der Shoppingmeile ausgesucht.

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Übrigens: Der Lobby merkt man an, dass es sich offenbar um ein Hotel handelt, das vor mehreren Jahrzehnten als Luxushotel konzipiert war, obwohl die Lobby mittlerweile offenbar neu gestaltet und aufgepeppt ist. Die Zimmer sind ein wenig altbacken eingerichtet, sodass man dem Hotel insgesamt anmerkt, dass es sich noch ein wenig im Glanz vergangener Zeiten bewegt, die allerdings noch nicht so weit zurückliegen, dass das Hotel durch Nostalgieeffekte an Charme gewinnt. Insgesamt war es bis auf kleine Schwächen (z. B. sehr verklebter Föhn) absolut in Ordnung. Ich hatte einen Lieblings-Bellboy, mit dem ich immer ein paar lustige Sätze wechselte. Wer das Hotel in Stadtplänen sucht, sollte nach dem "Regent" suchen, denn es scheint vor noch nicht allzu langer Zeit den Namen gewechselt zu haben.

Ich also war wie der Blitz im nächstgelegenen Shoppingtempel verschwunden. Als ich mit meiner Beute wieder am Tageslicht erschien, war dieses weg. Es war inzwischen dunkel und ich spazierte am Bukit Bintang herum und regisirierte staunend, wie viel hier los war. Die Stadt hatte ein wenig von New York, ein wenig von Bangkok und ein wenig von Arabien. KL ist gleichzeitig hochmodern, multikulturell, asiatisch. Tagsüber fällt es nicht so auf: Abends sieht man persische, marokkanische, japanische Restaurants, Garküchen, Verkaufsstände, Massagesalons, die Shoppingtempel sind bis 22 Uhr geöffnet, Leuchtreklamen erhellen die Stadt taghell.

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Ich marschierte in Richtung des KL-Tower. Vielleicht konnte ich von dort ja noch einen Blick auf die erleuchtete Stadt erhaschen? Überrascht stellte ich fest, dass auch da letztlich abseits des Bukit Bintang viele attraktiv wirkende Restaurants, Bars und Kneipen waren. Leider war der Tower schon seit 21.30 Uhr geschlossen, ich war 10 Minuten zu spät.

In Malaysia fällt das absolute Kulturengemisch auf: Inder, Chinesen, Araber. Zwei tiefschwarz verschleierte Frauen mit dem offensichtlich gemeinsamen Ehemann in halblangen Hosen, T-Shirt und Badelatschen, sexy gestylte Chinesinnen, Indische Saris. Muslimische Frauen erkannte man oft an ihren Kopftüchern, darunter allerdings teilweise äußerst modische und durchaus körperbetonte Kleidung, teilweie händchenhaltend mit ihrem Mann, Polizistinnen mit Schlagstock und Wumme, die unter dem Käppi das Kopftuch trugen, aufgetakelte Tussis in Hotpants an den Kosmetikständen in den Shoppingcentern.

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Das alles wirkte äußerst modern und aufgeklärt, sodass ich mich fragte, warum bitte in unserem Land mit Religionsfreiheit so ein Drama daraus gemacht wird, wenn eine Lehrerin ein Kopftuch tragen will. Hier ging´s doch auch, und scheinbar sogar gut. Andererseits googelte ich abends nochmal nach dem Bericht von dem hiesigen muslimischen Model, das mit 6 Stockschlägen bestraft werden sollte für das verbotene Biertrinken in einer Hotelbar.

Mit dem Taxi fuhr ich zum Hotel zurück, surfte noch ein bisschen und legte mich schlafen. Morgen wollte ich ja auf die Brücke der Petronas Towers und das hieß, frühes Aufstehen war angesagt.

Tagestop: Staunend im Nachtleben von KL zu stehen.
Tagesflop: Leider kein malaysisches Essen gefunden in KL und mich statt dessen westlichem Fastfood gewidmet.
Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: sarahbonita am 21.04.2010, 14:59 Uhr
Vielen Dank, dass du uns deinen Reisebericht hier aufschreibst. Wir waren im Oktober auf Bali (bereits mein 2tes Mal) und es ist definitiv eine Insel, die ich immer wieder besuchen würde. Auch wenn einem die Verkaufsmentalität ab und zu auf den Schnürrsenkel gehen kann, so fasziniert uns die Freundlichkeit, dieses unglaubliche Grün und das besondere Flair der Insel immer wieder.

Ich hab den Bericht jetzt erstmal nur überflogen, aber ich werd ihn mir bestimmt nochmals vertieft durchlesen und mich mit einem Seufzer an unsere schönen Tage in Bali zurück erinnern.

Mit lieben Grüssen
Sarah
Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Inspired am 21.04.2010, 16:56 Uhr
Hi Sarah,

was hast du denn so dort unternommen? Hast du noch Tipps für einen eventuellen nächsten Besuch für mich (auch wenn der wahrscheinlich erst einmal auf sich warten lassen wird)?
Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Inspired am 21.04.2010, 20:06 Uhr
Mittwoch, 7.4.2010

Heute wurde der Wecker gestellt, obwohl mir merkwürdigerweise im Urlaub frühes Aufstehen oftmals wie von selbst gelingt. Da ich aber vor 8 Uhr an den Petronas Towers sein wollte, musste ich ja schon sehr früh aufstehen und dazu musste der Wecker mich veranlassen. Kurz nach halb Acht verließ ich das Hotel, der Bellboy pfiff gellend ein Taxi herbei und einige Minuten später und 7 Ringgit ärmer stieg ich vor den imposanten Bauwerken aus.

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Ein paar Minuten dauerte es noch, bis ich den richtigen Eingang gefunden hatte. Schilder wiesen mir dann den richtigen Weg. Ca. 300 Personen standen gegen 8 Uhr schon vor dem Schalter an und ich machte es mir zwischen einem kanadischen Pärchen und einer südländisch aussehenden Frau erst einmal auf dem Boden bequem. Bis der Ticketschalter pünktlich um 8.30 Uhr öffnete, hatte die Menschenmenge sich in eng stehende Schlangen zusammengeschoben und fast verdoppelt. Nun schob sich die Schlange langsam aber beständig diszipliniert nach vorne. Ab 8.30 Uhr wurden zu den Eintrittszeiten alle 15 Minuten zwischen 9 Uhr und den Abendstunden jeweils 40 Tickets kostenfrei ausgegeben, auf einem Monitor konnte man sehen, wie viele davon jeweils noch zur Verfügung standen. Ob jeder Kandidat persönlich erscheinen musste oder ob man auch für jemanden Tickets hätte mitbringen können, weiß ich nicht.

Gegen 9 Uhr war ich an der Reihe, wurde gefragt, wie viele Tickets ich bräuchte und wann ich die Skybridge besuchen wollte. Auf meine Antwort "as soon as possible" wurde mir 11.45 Uhr genannt und ich musste noch angeben, aus welchem Land ich kam. Dann hatte ich sozusagen frei und nutzte die Gegelgenheit im Park hinter den Towers eine Runde zu drehen, im Shoppingcenter noch Kaffee zu trinken und mich ein wenig umzusehen. In andere Eingänge des Gebäudekomplexes liefen endlos viele Menschen zu ihrem Arbeitsplatz.

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Kurz vor meinem Termin kehrte ich zurück und wurde von einer sehr wichtigen und geschäftigen Mitarbeiterin mit einem grünen Band ausgestattet, während andere ein gelbes Band zum Umhängen erhielten. Dann mussten wir noch einen Film sehen, der stolz den Ruhm Malaysias verkündete und wieder hieß es anstehen an einer Sicherheitskontrolle, damit auch niemand Schirme, Pistolen oder Messer mit nach oben nahm. Außerdem ermahnte das Video zu angemessenem Benehmen und verbot das Kauen von Kaugummi. Dann durfte erst die grüne Gruppe und anschließend die gelbe Gruppe den Aufzug betreten und in das 41. Stockwerk zur Skybridge fahren, wo wir uns genau 10 Minuten umsehen durften und eine weitere wichtig und geschäftig aussehende Mitarbeiterin noch ein paar erklärende Sätze sagte.

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War schon schön einmal hier gewesen zu sein und die Malayen sind mit Sicherheit auch zu Recht stolz auf ihre Twintowers, aber wer mich kennt, weiß, dass ich das Brimborium nur mit ziemlicher Ungeduld hinnahm. Der Ausblick nicht nur auf die Umgebung, sondern auch auf die Architektur des Bauwerkes lohnte sich aber durchaus.

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Eine knappe Stunde dauerte die Prozedur und dann hatte ich erst einmal Knast. Bei meinem Gang durch das Shoppingcenter unterhalb der Towers hatte ich ein Restaurant oben entdeckt, dessen Speisekarte vielversprechend aussah. Dieses war mein Ziel. Was sich mir dann bot, war das beste Essen, das ich seit Jahren hatte, eine echte Offenbarung: Es gab nur Säfte, keine Softdrinks, das Essen war wunderbar frisch, herrlich gewürzt, absolut lecker, reichlich, liebevoll angerichtet und das Personal war an Aufmerksamkeit nicht zu übertreffen.

So etwas Gutes hatte ich hier wirklich nicht erwartet. Aber im Grunde war es schon plausibel. Schließlich beherbergten die Towers so viele Büros, deren Angestellte und vor allem auch deren Geschäftsfreunde ja auch nicht unbedingt nur Kunden für Mc Donalds waren, sodass es auch zur Mittagszeit richtig gut gefüllt war. Das sundanesische Restaurant in der obersten Etage des Shoppingcenters sei allen wärmstens an´s Herz gelegt!

Nochmals durch den Park machte ich mich auf den Weg zum Crafts-Center, in dem ich eine Weile herumstöberte. Letztlich handelt es sich hierbei um einen riesigen Souvenirshop, der vom Bastkästchen bis zum Schmuckstück zum Füllen des Bastkästchens und dem Möbelstück auf dem das Bastkästchen dann stehen konnte, so ziemlich alles bot, was Malaysia an Kunsthandwerk und sonstigen Souvenirs zu bieten hatte, sicherlich in ganz guter Qualität und zu Festpreisen.

Mit dem Taxi fuhr ich dann zu einem kostenfreien Gin-Tonic und ein wenig Ausruhen wieder im Hotel, das ich dann kurz vor dem Dunkelwerden wieder verließ um mir den Merdeka-Square anzusehen mit den angrenzenden Gebäuden, die sich ein wenig merkwürdig von den hohen modernen Bauten im Hintergrund abhoben.

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Nach Einbruch der Dunkelheit war ich dann ich Chinatown angelangt, wo es ähnlich wie in Bangkok einen Nachtmarkt gab. Auch hier war es wieder eher wie Bangkok light. Zu Fuß lief ich in Richtung meines Hotel, setzte mich zwischendurch irgendwo hin und guckte einfach ein wenig die Leute an, wurde auch durchaus öfter angesprochen, woher ich komme, wie lange ich schon in Malaysia bin, dann wurde manchmal der gesamte deutsche Wortschatz ausgepackt, oftmals waren "ach so", "alles klar", Michael Schuhmacher" und "Berlin, Stuttgart, Hamburg" dabei.

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Am Bukit Bintang ließ ich mich noch in einen der zahlreichen Massagesalons ziehen: Ein wenig die müden Füße durchkneten lassen und complimentary neck and shoulder massage. Der Masseur prügelte mich bei letzterem fast zu Boden und erwürgte mich fast mit den Worten "oh, miss, shoulder no good". Prima, Junge, das weiß ich auch und bin deshalb ja auch hier, ist halt der Schreibtisch-Job.

Ich schlich mich in´s Hotel und trollte mich in´s Bett. Noch im Nachhinein finde ich heute beim Lesen, dass ich ganz schön lange und viel unterwegs war.

Tagestop: Die unerwartete Essensoffenbarung nach dem Besuch der Petronas Towers.
Tagesflop: Die in Chinatown in großen Mengen als Mitbringsel für alle möglichen Bekannten gekauften Blüten, die sich als Tee zu einer Chrysantheme entwickeln sollten, entpuppten sich im Hotel als eine Handvoll kamilleähnlicher Blüten.

Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Angie am 22.04.2010, 01:42 Uhr
Andererseits googelte ich abends nochmal nach dem Bericht von dem hiesigen muslimischen Model, das mit 6 Stockschlägen bestraft werden sollte für das verbotene Biertrinken in einer Hotelbar.

Nicht zu glauben...

Von dem mal abgesehen, bin ich nach wie vor fasziniert von deinem Reisebericht :daumen:


LG, Angie

Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Inspired am 22.04.2010, 07:53 Uhr
Donnerstag, 8.4.2010

Heute konnte und wollte ich mir morgens wieder etwas mehr Zeit lassen. Nach ausgiebigem Frühstück marschierte ich aus dem Hotel, ließ mir wieder ein Taxi heranpfeifen und mich zum KL Tower bringen. Im Gegensatz zu den Petronas kostete dieses zwar durchaus gesalzen Eintritt (38 Ringgit), dort ging es dafür aber auch deutlich lässiger zu als an den Petronas Towers. Es gab kostenfrei Audioguides auch in deutscher Sprache, die beim Herumgehen um die Aussichtsetage sowohl den Ausblick als auch immer wieder einige Aspekte der Geschichte und politischen Struktur Malaysias erklärten.

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Eine knappe Stunde hielt ich mich oben auf und klingelte dann den Taxifahrer an, denn mit ihm hatte ich eine Pauschale vereinbart, für die er mich zu den schon von den Towers aus zu sehenden Batu Caves bringen sollte. Morgan fuhr vor und mit mir im Auto zu den Caves. Auch er wunderte sich ein wenig über die allein reisende Deutsche. Immer wieder hatte ich zu beantworten, warum ich nicht mit Familie hier war.

Insgesamt hatte ich aber durchaus Spaß an den Taxifahrten hier gefunden. Nur einmal war ein Fahrer der Meinung das Taxameter nicht einschalten zu müssen, einmal war ich mir nicht sicher, wie der im Vergleich zu anderen Fahrten äußerst hohe Fahrpreis zustande kommen konnte. Die Fahrer waren in aller Regel locker und interessiert und sprachen meistens sogar gut Englisch. Irgendwie war es immer ein wenig wie im Quiztaxi oder wie beim Speeddating: Man wusste nie, an was für einen man geriet. Fast alle erzählten etwas über das Land oder über das, was man gerade besuchen wollte. Fast alle drückten mir ihre Karte in die Hand und wollten gerne angerufen werden, wenn man sie wieder brauchte. Was man eher nicht tun sollte: An manchen Stellen stehen Stände, bei denen man Taxifahrten zum Festpreis buchen kann: Das habe ich einmal gemacht und wurde etwa dreimal so viel los als es gekostet hätte, hätte ich ein Taxi einfach angehalten.

Nun, jedenfalls war ich nun an den Batu Caves angelangt, wo ich erst einmal mehr als 270 Stufen nach oben musste. Irgendwie jagten die hiesigen Tempelaffen mir ein wenig Angst ein, die wirkten äußerst offensiv und aggressiv und ich versuchte ihnen auszuweichen, wo auch immer möglich.

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Am Eingang des Tempels stand ein Tisch mir zwei Pythons, mir denen man sich fotografieren lassen konnte. Das mit dem Foto habe ich nicht gemacht, aber die Schlangen anzufassen, war etwas Neues für mich: Sie fühlten sich sehr angenehm fest und kühl an. Ob ich mir in Deutschland wohl ein Terrarium anschaffen sollte? Hm, das würde wohl zu Protest führen, also vergiss es besser ganz schnell und bleibe Katzen-Fan.

Dann ging es durch die Höhle und noch ein wenig weiter musste man noch einige Stufen hinaufsteigen bis zum Allerheiligsten. Dass hier die einfallenden Lichtstrahlen auch als Beams zu erkennen waren, wirkte schon sehr beeindruckend.

Ich sah mir an, wie der Priester die  Gläubigen segnete, die nach vorne getreten waren. Im Gegensatz zu den balinesischen Hindutempeln gab es hier auch Statuen zu bewundern.

Ich warf eine Donation in den dafür vorgesehenen Kasten, einfach um den Tempel zu unterstützen. Damit, dass ich auch aufgefordert würde mir einen Segen abzuholen, hatte ich nicht gerechnet. Ich bekam einen weißen Punkt auf die Stirn "for viele Gluck", einen roten Punkt "lange leben" und eine Blüte und nahm so ausgestattet den Slalomlauf zwischen den Affen wieder auf.

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Mit Morgan war verabredet gewesen, dass er mich in der Midvalley-Megamall abliefern sollte. Doch er war der Meinung, dass wir nun "friends" seien und dass er mir daher alles zeigen müsse, was seine Stadt zu bieten habe und ehe ich mich´s versah, war ich in einem furchtbaren Souvenir-Supermarkt abgesetzt voll mit Schund, den manche Leute gerne kaufen: Uhren, Sonnenbrillen, T-Shirts. Nee, so war das nicht gemeint. Etwas energisch forderte ich mit einem "Welcome-Sticker" des Shops auf dem T-Shirt von Morgan, der uns gerade "registrieren" lassen wollte, sofort weiter zu fahren. Das tat er dann auch ohne weiteres.

Für die nächsten Stunden tauchte ich in zwei miteinander verbundenen Shopping-Malls mit jeweils 5 endlos langen Etagen ein und wollte anschließend ausprobieren mit den Öffis mal unterwegs zu sein: Für insgesamt 3 Ringgit fuhr ich zuerst mit einer Regionalbahn, dann nach einer ziemlich wirren Suche der Monorail an der Stesen sentral mit derselben zum Hotel. War mal ganz lustig, aber bei dem für unsere Finanzverhältnisse zu verschmerzenden Unterschied zum Taxipreis den zeitlichen Aufwand nicht wert.

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Morgen war Abreise und somit packte ich im Hotel erst einmal in aller Ruhe. Oh Wunder, so viel hatte ich wohl doch nicht eingekauft und außerdem hatte ich im Verlauf der Reise immer mal alte Sachen entsorgt, sodass all mein Hab und Gut in meine Tasche passte, nachdem ich auch die Schuhe vollgestopft und jede Ritze im Koffer gefüllt und ausgenutzt hatte. Da ich den prallvollen Koffer am nächsten Tag mit exakt 20,2 kg einchecken konnte, ist das ab sofort der Koffer, den ich sorglos auf Flugreisen mitnehmen kann ohne Angst vor Übergepäck.

Dann verließ ich das Hotel bereits im Dunkeln wieder. Ich wollte doch unbedingt die Petronas in voller Pracht angestrahlt sehen. Ein wenig erstaunt, dass auch hier auf dem Weg wieder völlig unerwartet Kneipen und Bars das Straßenbild bestimmten, lief ich zu den Towers, saß ein wenig im noch sehr belebten Park dahinter und auf dem Rückweg in einer noch belebteren Bar.

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(http://lh3.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S84RKgaS46I/AAAAAAAABLU/mNKuDtmddVA/KL%20Petronas%20Nacht.jpg)

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S84RYt0nXEI/AAAAAAAABLc/SXMPjJqvmXM/KL%20Nacht3.jpg)

Tagestop: Der Ausblick vom KL-Tower.
Tagesflop: Die Entführung in diesen Ramschladen.

Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: dashy am 22.04.2010, 08:03 Uhr
Wie schön, genauso habe ich mir KL vorgestellt. Jedenfalls ist jetzt klar das wir demnächst auch mal die Stadt besuchen werden in Verbindnung mit einer kleinen Malaysia Tour.
Außerdem gefallen mir deine Fotos sehr gut, realistisch und nicht so überdimensional künstlich bearbeitet. So sieht die Realität nun mal aus und das ist auch gut so :wink:

Schade das es nun wieder nach Hause geht.

Gruß
dashy

Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Inspired am 22.04.2010, 08:08 Uhr
Zitat
Außerdem gefallen mir deine Fotos sehr gut, realistisch und nicht so überdimensional künstlich bearbeitet.


Was lediglich daran liegt, dass ich keine Ahnung habe, wie das mit der Fotobearbeitung geht... :oops:

Was ich gerne noch gemacht hätte, wäre ein Ausflug zu den Glühwürmchen gewesen. Auch Melakka hätte man mit einem Tagesbesuch beehren können. Abe man kann ja in so kurzer Zeit nicht alles machen und irgend etwas muss ja für eine nächste Reise noch übrig bleiben.
Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Inspired am 22.04.2010, 23:24 Uhr
Freitag, 9.4.2010

Bereits gestern hatte ich nochmals für etwa den halben Übernachtungspreis im Hotel vereinbart, dass ich mein Zimmer bis zum Abend behalten kann. Mir war es wichtiger, mein Gepäck in Zimmer und Safe gut aufgehoben zu wissen, nach einem heißen Tag vor dem Rückflug um Mitternacht noch einmal duschen zu können und die Gewissheit zu haben, mich nicht wartend irgendwo herumdrücken zu müssen, sondern mich ggf. auch einfach nochmals hinlegen zu können.

Die Idee entpuppte sich angesichts des heftigen Wolkenbruches am Abreisetag auch als ganz gut, denn mein Alternativplan noch ein wenig am Pool abzuhängen, dann dort zu duschen und mich umzuziehen, wäre wohl auf einigermaßen erstaunte Reaktionen gestoßen ;)

An diesem Tag passierte nicht mehr viel: Ich gab noch ein wenig Geld aus um den Koffer auch wirklich prallvoll zu füllen, suhlte mich am Pool bis das heftige Gewitter mich vertrieb und genoss nochmals die Cocktailstunde im Hotel.

Frisch geduscht und gut gerüstet zog ich gegen 20 Uhr los zur Stesen sentral und stellte mit Freude fest, dass ich dort schon mein Gepäck aufgeben konnte. Leider erfuhr ich dabei, dass der Flug zwei Stunden Verspätung haben würde. Hier habe ich nicht ordentlich geschaltet, denn statt mich nochmals nur mit dem Handgepäck in die Stadt bringen zu lassen um noch eine neue Ecke zu entdecken, fuhr ich zum Flughafen. Der war ganz gut, um noch einige Studien zu betreiben. So sammelte ich mal einige Worte, die mir in den letzten Tagen untergekommen waren, die man einfach nur mit deutscher Aussprache vorlesen muss - schon kann man Englisch: Bisnes, Teksi, Polis fand ich z. B. ziemlich lustig.

Noch ein kurzer Ausflug in den Airport-Dschungel - vielleicht ein kleiner Vorgeschmack auf einen nächsten Urlaub mit "richtigem" Dschungel?

(http://lh4.ggpht.com/_zEDIfFuyHCU/S84RY2vuGlI/AAAAAAAABLg/8kB_pcTLr6Q/KL%20Airport%20Dschungel.jpg)

Außerdem kam ich in diesem Reisebericht bis zu meiner Ankunft in Candidasa, dann war irgendwann der Akku des Netbook leer und Zeit das Abfluggate zu suchen.

Der Rückflug verlief sehr gut. Die Maschine war nicht sehr voll, sodass ich kurz vor dem Start von meinem Gangplatz in einer der Mittelreihen, die auch nur mit 3 Personen besetzt war, in eine Zweierreihe am Fenster wechseln konnte, sodass ich mich unterwegs auch mal auf den beiden Sitzen zusammenrollen konnte. Sehr niedlich: Eine fürsorgliche Krankenschwester - äh, ich meine Flugbegleiterin - deckte mich mit einer Decke zu als ich so da lag.

Tagestop: Zwei Sitze für mich allein
Tagesflop: Abschied von einem der schönsten Urlaube, die ich je hatte.


Samstag, 10.4.2010

Landung in Frankfurt bei immerhin recht freundlichem Wetter und weiter zu Meike, wo mein Auto inzwischen mit neuer Scheibe und so sorgfältig ausgesaugt wie noch nie stand. Noch eine Stunde Frühstück und quatschen, dann nichts wie ab nach Hause. Dann überkam mich die Müdigkeit. Auch im eigenen Bett schläft es sich gut.

Ich denke, von diesem Urlaub kann ich noch lange zehren.

Der nächste Urlaub in den USA ist in Planung, aber hoffentlich wird auch Bali mich irgendwann wiedersehen.

Die fünf schönsten Erfahrungen/Erlebnisse in order of Appearance:

Anflug auf Bali und die freundliche Ausstrahlung der Insel schon in diesem Moment.

Mit Ketut gaaaaaanz viel von der Insel sehen, insbesondere die Tempelanlage Besakih..

Ubud, Ubud und Ubud, insbesondere der Spaziergang durch die Reisfelder.

Marlies Gesellschaft auf Lombok.

Das Entdecken einer Metropole, die mir bis dahin nichts gesagt hat und von der ich mir nichts erwartet hatte.
Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Angie am 22.04.2010, 23:56 Uhr
Hallo Birgit,


ganz herzlichen Dank für diesen wirklich tollen Reisebericht :respekt: :respekt: :respekt:

Wie ich schon mal schrieb: Eine mir völlig unbekannte Ecke der Welt, die ich Dank deiner Schilderung der Erlebnisse auf wunderbare Art und Weise kennen lernen durfte :D Und ja - ich bin durchs Lesen auch mal völlig abwesend gewesen :wink: Ich sage nur ein Wort: Milchtopf :lol: :lol:

Nochmals danke und ich hoffe, wir bekommen bald wieder einen Reisebericht von dir zu lesen :daumen:


Liebe Grüße,
Angie

Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Inspired am 23.04.2010, 00:14 Uhr
Danke dir, Angie - es war mir eine Ehre!  :D

Flieg am besten selbst hin und überzeuge dich von dem Land. Egal, ob du 100.000 freundliche Menschen, 10.000 herrliche Ausblicke, 1.000 interessante Tempel, 100 leckere Restaurants, 10 völlig unterschiedliche Strände oder 1 herrliches Land erleben willst, du bist dort dafür richtig!

Nächster Reisebericht? USA-Reiseberichte gibt es schon soooo viele hier. Da weiß ich nicht, ob ich da noch einen mit hinzufügen muss. Aber wer weiß, vielleicht habe ich die nächste Non-USA-Reise ja schon im Hinterkopf  :wink:

Ich sage auch mal daaaaankeee an´s Forum - schon allein dafür, dass ich hier den Platz und die Möglichkeit hatte den Reisebericht zu posten. Wenn ich mir andere Foren so ansehe, ist das wohl nicht unbedingt selbstverständlich.

Ich habe versucht so zu schreiben, dass es sowohl meine Erinnerungen wach hält als auch anderen vielleicht eine Entscheidungshilfe gibt dort hin zu fahren oder auch nicht und bei der konkreten eigenen Planung vielleicht die eine oder andere Frage beantwortet. Wenn ich kann, helfe ich aber gerne mit dem Beantworten von Fragen weiter.
Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Palo am 23.04.2010, 00:54 Uhr
Vielen Dank für diesen schönen Reisebericht!

(http://i248.photobucket.com/albums/gg187/pavlovia/danke1jpg.gif)


Titel: Re:Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Angie am 23.04.2010, 00:59 Uhr
Flieg am besten selbst hin und überzeuge dich von dem Land. Egal, ob du 100.000 freundliche Menschen, 10.000 herrliche Ausblicke, 1.000 interessante Tempel, 100 leckere Restaurants, 10 völlig unterschiedliche Strände oder 1 herrliches Land erleben willst, du bist dort dafür richtig!

Ach, Birgit, ich würde es sooooo gerne tun! Aber ich bringe meine bessere Hälfte zu 2 Zielen (früher zu drei - da waren die kanarischen Inseln noch dabei :wink: - das reimt sich sogar :lol:) - das sind Hawai'i und Australien.
Bis vor 2 Jahren war er noch für Namibia, doch seit dem letzten Hawai'i-Urlaub ist das auch definitiv gestrichen...
Mein Traum > Antarktis: :nono:
Festland-USA: :nono:
Südamerika, speziell Patagonien (da wäre man der Antarktis schon so nahe :wink:): :nono:

Nächster Reisebericht? USA-Reiseberichte gibt es schon soooo viele hier. Da weiß ich nicht, ob ich da noch einen mit hinzufügen muss.

Unbestritten, es gibt viele, aber jeder sieht die Dinge anders, beurteilt sie anders und gerade das macht - für mich - das Lesen der Reiseberichte so spannend. Oftmals überdecken sich viele Beurteilungen, manchmal aber auch nicht - das ist einfach interessant.

Aber wer weiß, vielleicht habe ich die nächste Non-USA-Reise ja schon im Hinterkopf  :wink:

Nachtigall, ick hör dir trapsen? :wink:

Ich sage auch mal daaaaankeee an´s Forum - schon allein dafür, dass ich hier den Platz und die Möglichkeit hatte den Reisebericht zu posten. Wenn ich mir andere Foren so ansehe, ist das wohl nicht unbedingt selbstverständlich.

Das hast du sehr schön ausgedrückt, Birgit, danke im Namen von usa-reise. de :D


LG, Angie

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: carovette am 23.04.2010, 06:45 Uhr
Auch ich möchte dir für diesen eindrucksvollen und wunderbar lebendig geschriebenen Bericht danken. Irgendwann wird es uns auch mal in die östliche Richtung der Weltkugel ziehen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es dann diese Ecke werden wird. Dafür spricht natürlich auch die Tatsache, dass man dort Deutschland nicht mit Kraut und München in Verbindung bringt, sondern mit Michael Schumacher und Stuttgart  :lachen07:

Ausserdem finde ich  es toll, dass Du Dich nicht gescheut hast, euch ein paar Fotos von Dir einzustellen, so dass man die Person sieht, die hinter dem Bericht steht. :clap:

PS: ich glaube kaum, dass jemand was gegen einen weiteren USA-Bericht einzuwenden hat. Jeder sieht und empfindet anders.... :wink:
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: dashy am 23.04.2010, 07:39 Uhr
Dankeschön Birgit für den tollen Reisebericht. :clap:
Leider sind Reisen generell immer viel zu schnell vorbei und Deine 3 Wochen kamen mir beim lesen und Bilder schauen vor wie 1 Woche........man hatte nie langeweile und war immer voll mitten drinn  :wink:

Warte gespannt auf den nächsten Bericht ob nun USA oder ein anderes Land: Ich werde dabei sein!

Grüße
Sherry
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Inspired am 23.04.2010, 18:11 Uhr
@ Caro: Ja, ist schon lustig, was man sich für ein Bild von anderen macht, wenn man ihn nur liest oder auch nur hört. Gerade gestern habe ich das zufällig per Mail mit einer Frau besprochen, die stundenlang abtippt, was ich vorher auf´s Diktiergerät gequatscht habe. Sie meinte vom Stil meiner Texte und von der Art, wie ich diese ansage, stellte sie sich eine ältere, strenge, verspannte, sehr penible  Frau mit dunkelbraunen Haaren vor, außerdem klinge ich nach "Bahnhofsdurchsage".  :shock: Ist wahrscheinlich so, weil ich dann immer sehr konzentriert bin um keinen Mist zu bauen und schnell fertig zu werden... Ich frage mich auch manchmal, wie jemand aussieht, von dem ich nur Texte kenne. Komischerweise ist es dann auch nochmal wieder etwas anderes, wenn man den Betreffenden dann live erlebt, egal, wie oft man schon gemailt, telefoniert, Fotos ausgetauscht hat.

@Sherry: Reisebericht als Pflicht würde bei mir wahrscheinlich ungefähr am dritten Tag im Sande verlaufen. Aber nun weiß ich ja auch, wie´s geht und dass es Spaß macht. Insofern ist´s schon gut möglich. Erst einmal ziehst du mit Thailand nach und wer weiß, ob wir uns irgendwann in Bezug auf Malaysia oder einen anderen Fleck der Erde einen Reisebericht parallel liefern und uns dann zufällig auf Fotos des jeweils anderen selbst wiedererkennen oder so? Bei euch bin ich mir zu 100 % sicher, dass ihr noch viel von der Welt sehen werdet. Zu oft schon hast du mir geschrieben, nun sei erstmal Schluss mit großen Reisen und nur wenig später leuchtete der nächste Ticker in deiner Signatur  :D

@Palo: Deine Mitreise ist glaube ich selten in Reiseberichten. Deshalb: Danke zurück für deine Begleitung!  Ich fühle mich geehrt :wink:

@Angie: Ich saß mal in einer Buchhandlung. Da saß ein Mittfünfziger und seine etwas jüngere Frau, die den ultimativen Trick drauf hatte: Er entspannt in einer dieser roten Sitzlandschaften bei Hugendubel mit einem Bildband über Kalifornien auf dem Schoß mit sehr, sehr vielen bunten Bildern. Sie hinter ihm, ihm mit beschwörender Stimme in´s Ohr säuselnd, ihm den Nacken und den Kopf kraulend und auf die Bilder zeigend "Kalifornien - Kalifornien - Kalifornien". Er sah gar nicht, worauf sie zeigte - man sah nur, wie er immer zufriedener und entspannter wurde und ihm die Augen glasig wurden (Kalifornien - Kalifornien - Kalifornien) und ich hatte das Bild vor mir, wie er völlig in Trance gleich aufsteht und mit verdrehten Augen in´s nächste Reisebüro wankt, die Kreditkarte auf den Tisch legt und nur noch sagen kann: "Kalifornien - Kalifornien - Kalifornien". Vielleicht wäre das die Methode der Wahl?  :P
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Angie am 23.04.2010, 22:20 Uhr
@Angie: Ich saß mal in einer Buchhandlung. Da saß ein Mittfünfziger und seine etwas jüngere Frau, die den ultimativen Trick drauf hatte: Er entspannt in einer dieser roten Sitzlandschaften bei Hugendubel mit einem Bildband über Kalifornien auf dem Schoß mit sehr, sehr vielen bunten Bildern. Sie hinter ihm, ihm mit beschwörender Stimme in´s Ohr säuselnd, ihm den Nacken und den Kopf kraulend und auf die Bilder zeigend "Kalifornien - Kalifornien - Kalifornien". Er sah gar nicht, worauf sie zeigte - man sah nur, wie er immer zufriedener und entspannter wurde und ihm die Augen glasig wurden (Kalifornien - Kalifornien - Kalifornien) und ich hatte das Bild vor mir, wie er völlig in Trance gleich aufsteht und mit verdrehten Augen in´s nächste Reisebüro wankt, die Kreditkarte auf den Tisch legt und nur noch sagen kann: "Kalifornien - Kalifornien - Kalifornien". Vielleicht wäre das die Methode der Wahl?  :P

Das ist eine gute Idee :daumen: Ich dachte schon, ich hätte alle Register gezogen, aber da lag ich wohl falsch :wink:
Vor einigen Monaten kaufte ich mir das Buch "Antarktis" von Reinhold Messner. Das kam zwar bei mir sehr gut an, aber bei Michi nicht :cry: Dabei will ich mit ihm ja gar nicht die Antarktis durchwandern :wink:
Als nächstes habe ich mich bei PolarQuest registriert und bekomme seither Angebote und Newsletter - das zieht auch nicht, obwohl ich jedes Mal davon erzähle :cry:
Und als einfachstes - aber leider auch extrem teures Vergnügen - habe ich herausgefunden, dass es einen Flug zum Südpol gibt, mit 6 Tagen Aufenthalt, es werden diverse Exkursionen angeboten - fehlgeschlagen. Aber gut, allein der Flug mit den 6 Tagen Aufenthalt (Vollpension, Exkursionen) kostet € 30.000,- (!!!). Lange Zähne wird man doch noch haben dürfen :wink:

Das passt jetzt alles nicht mehr zu deinem Reisebericht - sorry :oops:, aber nochmal danke für deinen Tipp!!


LG, Angie

Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Inspired am 23.04.2010, 22:44 Uhr
TS ts, du hast aber auch exquisite Wünsche. Ich glaube, da müsste man mich auch lange für kraulen müssen ;) ;) ;)
Titel: Re: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010
Beitrag von: Angie am 23.04.2010, 22:50 Uhr

Ich weiß, mein Reisewunsch ist  exquisit, ich bin aber auch realistisch genug, um zu wissen, dass es schlichtweg nicht machbar ist :wink: Ein Traum wird es allemal bleiben, eingeordnet unter "Angie's Dreams" :lol: