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Autor Thema: Insel der Götter und Dämonen - 3 Wochen Bali mit Lombok und Kuala Lumpur 2010  (Gelesen 13445 mal)

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Sonntag, 21.3.2010

Im Morgengrauen am Sonntag nach 11 Stunden Flug Umsteigen in Kuala Lumpur: Groß und modern der Flughafen, in der Mitte ein Mini-Stück Dschungel, ein Kaffee von Starbucks und ein wenig Surfen und weiter ging es.

Nach 2,5 Stunden weiteren Fluges landete die Maschine auf Bali in Denpasar. Vielversprechend sah es von oben aus: Viel Grün, viel blaues Meer, zwischendurch rote Farbtupfer der Dächer, alles sehr freundliche Farben. Ich meinte sogar von oben schon den Meerestempel Tanah Lot und nach einer bestimmt extra nur für mich geflogenen Schleife auch mein erstes Ziel Sanur erkannt zu haben.

Immigration ging ratz fatz, nix mit Foto, nix mit hochnotpeinlicher Befragung, der Officer konnte sogar lächeln. Nur - na ja, 25 USD Eintritt möchte man von denen, die Indonesien besuchen wollen. Kann man auch problemlos in Euro entrichten, während am Nebenschalter über die vorgelegten USD diskutiert wurde. Wechselgeld gibt es in indonesischen Rupiah.

Nun musste ich mich beim Warten auf den Koffer erst einmal zur Millionärin machen: 3 Millionen sollten es für den Anfang tun. 100.000 Rupiah sind derzeit etwa 8 Euro und der größte Schein. Legt man den irgendwo vor, wird man meistens verzweifelt angeschaut und um "small money" gebeten.



Ab nach draußen, Taxi gibt es  gegen Voucher, den man am Schalter erwirbt und schnurstracks wird man zum gewünschten Ziel gebracht. Nach 20 Minuten Fahrt und nur eine Stunde nach der Landung war ich also noch vor 13 Uhr in Sanur, im Hotel Segara Village direkt am Meer gelegen und konnte zum Glück auch jetzt schon mein Zimmer für die nächsten zwei Nächte beziehen.

Herzklopfend machte ich die Wundertüte auf, die mein Koffer für mich darstellte. Kopflos wie ich am Vortag war, habe ich nur festgestellt, dass er noch ganz schön Gewicht hatte und ich 15 kg einchecken konnte.

Hurra, mein Schnorchelzeug war vollständig, alle T-Shirts, die gesamte Wäsche, alle 2 Schuhpaare vollständig und vollzählig, die Reiseführer durfte ich wieder begrüßen und auch der Adapter für Malaysia fand sich wieder. Fehlte etwas? Eine Packung Paracetamol, sonst nicht einmal die geringste Kleinigkeit. Da muss wohl jemand heftig auf Entzug gewesen sein. Dafür zahlte ich eine neue Autoscheibe. O-Ton Meike: "Das waren wohl die teuersten Kopfschmerztabletten deines Lebens." Danke schön, lieber Dieb. Hättest du gefragt, hätte ich dir mit Freude noch 3 Packungen dazu gekauft und dir den nächsten Schuss auch noch gezahlt.

Erleichtert ging ich nun erst einmal durch die Hotelanlage. Das Zimmer war nicht berauschend: Eiskalt nicht nur die Beleuchtung, sondern auch die Temperatur und letztere irgendwie nicht gut zu regeln, freudlos die Einrichtung, im Erdgeschoss von jedem Vorbeigehenden durch die großen Scheiben einsehbar, sofern man nicht die Vorhänge zuzog um dann selbst nichts mehr zu sehen. Der Garten und die Pools hingegen konnten sich sehen lassen, das Personal war superfreundlich, das Frühstück so na ja.



Dann empfingen mich beim ersten Bummel über die Strandpromenade die Düfte der Insel. Wirklich, es duftet immer nach irgendwas: Nach Räucherstäbchen, Blüten, Gewürzen, na ja und auch nach Abgasen.

Aber nicht nur Düfte empfingen mich, sondern auch die Strandhändlerinnen. Eine hing sich direkt an mich und wartete geduldig, wenn ich stehenblieb. Durch sie erfuhr ich den hier allgegenwärtigen Slogan: "Miss, they all the same, but me is cheap, good price." Ob sie günstiger war als die anderen, weiß ich nicht, aber es hatte wirklich jeder Stand die gleiche Ware.



Nun musste ich erstmal etwas essen. Die Sate-Spieße wurden über einer Minitonschale mit Holzkohle serviert. Nun ging ich weiter, noch ein wenig weg vom Meer.

Trüben Blickes lief ich in der Hitze über die Hauptstraße, auch dort wurde ich immer wieder aufgefordert, dieses Restaurant oder jenen Laden zu besuchen. Mopedfahrer hielten an und boten mit "transpor" an, Taxifahrer hupten und schauten fragend aus ihrem Bluebird-Taxi heraus. Irgendwo saß ein junger Mann auf dem Moped und machte mit den Händen Lenkbewegungen. Fast schon routiniert schüttelte ich mit dem Kopf und er fragt: "maybe tomorrow?" Wieder schüttelte ich den Kopf, aber nee, nicht tomorrow, sondern the day after tomorrow wollte ich ja weiter. Schnell stellte sich heraus, dass der junge Mann Deutsch sprach und meine Frage, ob es denn möglich sei mich übermorgen mit Weg über die Künstlerdörfer nach Candidasa zu bringen wurde bejaht und um den Vorschlag ergänzt auch in Klungkung und an der heiligen Höhle mit den Fledermäusen zu halten.

Wirkte eigentlich ganz nett:Aufrichtig, bodenständig und vernünftig. Also abgemacht, übermorgen um 9 Uhr sollte mich Ketut vom Hotel abholen. Dafür sollte ich ihm dann 30 Euro zahlen. Er ging noch mit und half mir eine indonesische SIM-Karte zu kaufen, die der Verkäufer auch gleich für mich freischaltete. SMS für umgerechnet 5 Cent pro Stück ging schon mal, das Telefonat nach Deutschland leider nicht - wie sich später herausstellte fehlte hierfür das Guthaben auf der Karte. Nur verstand ich leider die entsprechende Ansage auf Indonesisch nicht, das gab der Sprachkurs bei Air Malaysia denn doch nicht her.

So, nun war alles Wesentliche erledigt, ich konnte mich in mein Bett werfen und beim Wellenrauschen einschlafen. Passieren konnte mir ja nichts, schließlich werden Häuser auf Bali von steinernen Wächtern bewacht, auch mein Hotel





Tagestop: Entspannter Spaziergang an der Strandpromenade mit neuen Klängen, neuen Düften und Wärme auf der Haut mit dem Bewusstsein, dass ich nicht losrennen muss um T-Shirts und einen Badeanzug zu kaufen.
Tagesflop: Das kalte Neonlicht im Zimmer am Abend.


Montag, 22.3.2010

Der Montag war unspektakulär: Noch einmal sah ich mir in Ruhe Sanur an, holte mir trotz Lichtschutzfaktor 30 den ersten Sonnenbrand, schwamm ein paar Runden in dem tollen Pool, kaufte einen Sarong und eine Tempelschärpe für Tempelbesichtigungen und setzte ansonsten um, worum mich alle sehr gebeten hatten: Ich ließ es ruhig angehen. Bei einem der vielen Stände mit Ausflugsangeboten buchte ich die Überfahrt mit dem Speedboat für den geplanten Aufenthalt auf Lombok einige Tage später.

Erste Erfahrungen zum Thema "typisch Bali": Wirklich überall stehen kleine Opfergaben vor den Geschäften und Restaurants, auf dem Hotelgelände und überall vor Figuren, die die Häuser bewachen. Ist das Räucherstäbchen aber ausgebrannt, ist das Opfer gesegnet, wie mir Ketut später erklärte. Große Opfergaben, wie sie zu Tempelfesten benötigt werden, werden dann weiter verwendet, die überall stehenden kleinen Schälchen aus geflochtenen Blättern werden zur Seite gekehrt.







Tagestop: Im badewannewarmen Wasser im Meer liegen und in die Sonne blinzeln.
Tagesflop: Das Gefühl des plötzlich sehr rauen Stoffes meiner Hose an meinem Oberschenkel beim Abendessen.

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Dienstag, 23.3.2010

Und nun ging´s richtig los. Candidasa im Osten der Insel war das heutige Tagesziel. Ketut hatte erklärt, wir würden so gegen 16 oder 17 Uhr dort eintreffen. Er hatte gefragt, ob wir dort noch ein Hotel für mich suchen müssten, was ich verneinte und somit konnte ich einigermaßen gespannt mit meinem Koffer zur Rezeption marschieren. Gespannt wegen der Frage, ob er wohl da sein würde und was ich alles zu sehen bekommen würde. Er war schon da, obwohl ich dachte, ich hätte noch Zeit mal eben meine Mails zu checken. Los ging´s: Eilfertiges Personal entriss mir den Koffer um ihn die letzten Meter weiter zu bringen, das Auschecken war schnell geschehen und Ketut erklärte mir, wie ich die Klimaanlage so einstellen kann, wie ich es gerne hätte.

"Möchten Sie auch Barong sehen?" Ja, wollte ich - und somit war das erste Zeit der Ort Batubulan, wo um 9.30 Uhr die etwa einstündige Aufführung losging. Ketut wartete am Auto, während ich die Mischung aus Tanz und Theater sah, zu deren Ende eine Frau die Darsteller mit heiligem Wasser bespritzte, denn, so erklärte ein Blatt mit Erläuterungen, die Darsteller könnten tatsächlich in Trance fallen bei der Darstellung der alten Mythen.

Ich stehe solchen Aufführungen immer etwas zwiespältig gegenüber, denn irgendwie sind die ja nur für Touris gemacht, andererseits hat man aber ohne solche Aufführungen kaum Gelegenheit sich solche Traditionen anzusehen. Insofern: Interessant war es und die Anwesenden waren zwar Touris, aber offenbar auch viele indonesische Touristen von anderen Inseln, was dann schon wieder ganz gut war.







Und weiter ging´s auf ausgetretenen Pfaden durch kleine Dörfer und durch grüne Landschaften mit den ersten Reisfeldern: Erst in das Silberschmiededorf Celuk, dann in ein Malerdorf (Batuan), dann in ein Dorf für Holzschnitzerei (Mas). Überall konnte man eine Werkstatt besichtigen und dann hofften die Mitarbeiter natürlich auf ein Geschäft im angeschlossenen Laden. Auch wenn mir immer wieder erklärt wurde, ich solle doch etwas kaufen, es gebe auch einen guten Preis für "good luck", blieb es bis auf eine Kleinigkeit bei mir beim Zusehen. Die Holzwerkstatt war sehr sympathisch: Ein Familienbetrieb, in dem mir viel zu den einzelnen Holzarten erklärt wurde und zur Bearbeitung. Besonders hübsch fand ich das zweifarbige Hibiskusholz. Zu bewundern gab es mannshohe Holzstatuen, die verschiedene Gottheiten darstellten.





Und weiter ging´s zur Gerichtshalle nach Klungkung: "Hier Sie tragen Ihren Sarong, Sie zahlen hier Eintritt.Ich warte hier" Sarong? Wie trägt man den? Und schon sah man den gutmütigen Ketut, wie er das Seidentuch um die Touristin mit der verbrannten Nase schlang. War sehr interessant, aber mittlerweile auch wahnsinnig heiß, sodass der Besuch nicht sehr ausführlich ausfiel.







Auch bei dem Tempel in der Fledermaushöhle Goa Lawah direkt am Meer wurde ich instruiert den Sarong mitzunehmen und von den Kindern, die mich ansprechen würden, keine Geschenke anzunehmen, denn dann würden sie mich unweigerlich in ihren Laden ziehen und zum Einkauf überreden. Ich war ja brav und konnte somit die vielen Fledermäuse in der Höhle sehen. Da im Tempel Zeremonien waren, wurde ich gebeten, dahinter stehen zu bleiben. In die Höhle selbst kann man ohnehin nicht gehen.



Somit war das heutige Ziel schon fast erreicht. Ich lud Ketut in Candidasa noch zu einem späten Mittagessen ein und verabredete mit ihm, am übernächsten Tag eine weitere Fahrt in den Osten des Landes zu machen. Er hatte wieder gute Vorschläge dafür, wie man es angehen könnte und trollte sich zurück nach Hause, während ich in einem sehr hübschen kleinen Hotel (Alam Asmara) ein sehr angenehmes Zimmer mit Himmelbett und Bad im Freien bezog. Vier Nächte wollte ich bleiben. Auch wenn Candidasa selbst erst einmal nicht sehr anziehend wirkte, konnte ich es hier gut aushalten.

Tagestop: Erstmalig das zusammenhängende bebaute Gebiet von Bali zu verlassen, das ich bisher nur kennengelernt habe und über sich schlängelnde Straßen erste Eindrücke von Landschaft und Dörfern zu sammeln.
Tagesflop: Die Erkenntnis auf den ersten Blick, dass ich Candidasa nicht für 4 Tage brauche.

Anymahany

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Na da kann man aber wirklich nichts sagen. 40 € die Nacht im Hotel ist absolut in Ordnung. Und der Flug auch. Mit dem Zwischenstopp bietet es sich ja wirklich an, noch ne Metroplo anzugucken. Könnte man auf jedem Flug ne andere Route wählen, um zwei Metropolen zu sehen? Ihr seht, ich bin da noch ein unbeschriebenes Blatt, aber sehr interessiert.  :lol:

Kauschthaus

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Ich reise auch mit und bin gespannt auf deine weiteren Erlebnisse.

In Indonesien war ich noch nie, aber in Kuala Lumpur schon zwei Mal . Ist eine recht interessante Stadt, wie überhaupt Malaysia ein lohnenswertes Urlaubsziel ist.

Also hau in die Tasten!  :wink:

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

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Könnte man auf jedem Flug ne andere Route wählen, um zwei Metropolen zu sehen? Ihr seht, ich bin da noch ein unbeschriebenes Blatt, aber sehr interessiert.  :lol:

Wohl eher nicht, denn der Langstreckenflug mit Air Malaysia geht FRA - KUL - Endziel. Ob es so günstig bleibt, wenn man da noch Bangkok oder Singapur anfliegen will, weiß ich nicht. In jedem Fall geht es dann wohl nicht ohne nach Kuala Lumpur zurück zu fliegen oder zu fahren.

Es gibt aber günstige Flüge in der Region, die man noch extra buchen kann. Man könnte also durchaus schauen, ob man von Kuala Lumpur oder vom gewählten Ziel aus noch mit Air Asia oder so einen weiteren Abstecher machen kann.

Mir persönlich wäre das aber zu viel Nerverei, es sei denn, ich will sowieso so eine Art Cityhopping machen. Das wäre mir nur zu schade, denn z. B. Kuala Lumpur ist schon stark westlich und modern, sodass das wirklich Spannende eher auch in den Landschaften und den abgeschiedeneren Orten liegt.


@Petra: Über Malaysia als Urlaubsziel würde ich gerne mehr erfahren. Vielleicht weißt du, wo am besten?

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Mittwoch, 24.3.2010

Frühstück im Hotel mit Blick über das Meer. Dass Candidasa keinen Strand hat, das wusste ich schon. Trotzdem war das Meer tiefblau, man konnte die Küste entlang sehen, an der sich immer wieder Palmen über das Wasser beugten. Dass das Ufer durch Betonwände geschützt wurde, stört mich zumindest dabei nicht weiter.





Von unten tauchte ein Gesicht auf. Es war einer der vielen jungen Herren, die mich am vergangenen Abend auf dem Weg durch den Ort angesprochen hatten. Auch hier wird einem natürlich alles mögliche angeboten, was der Tourist nur brauchen kann oder auch nicht. Das Angebot dieses Inselbewohners erstreckte sich von "Party mit Live-Musik" bis hin zum Fahren über die Insel. Da ich verneinte, einen Ausflug machen zu wollen, sondern ihn nach Schnorchelmöglichkeiten gefragt hatte, kam er um nochmals nachzufassen, ob ich das denn nun wollte. Nun gut, in einer Stunde würde er mit dem Boot da sein und für "döhundedtaus" mit mir zur blauen Lagune schippern, dort mit mir 2 Stunden schnorcheln und mich wieder zurück bringen.

Tja, da stand ich nun mit meinem Schnorchelzeug und wusste nicht so recht, wie das funktioniert. Aber als ich erst einmal im Wasser war, wurde es schon sehr interessant. Mein Guide lockte die Fische mit Brot an. Unter mir waren Korallen zu sehen und verschiedene Fische. Ich glaube, ein kleiner Barracuda war auch dabei, obwohl es die dort eigentlich gar nicht gibt. Aber ich kann mich auch irren. Am Sichersten erkenne ich Fische ohnehin, wenn sie gut gebraten vor mir auf einem Teller liegen.

Hier hatte ich auch die erste Gelegenheit meine Digicam im wasserdichten Beutel zu benutzen. Die Bilder, nun ja, sie sehen eher aus wie mit der Doggycam geschossen, belegen aber immerhin, dass ich da war, wie ein Selbstportrait belegt.



Diese Fotos stelle ich hier nun auch nicht deshalb ein, weil sie so gut gelungen sind, sondern eher, da wir ja vor einigen Wochen die Vor- und Nachteile solcher Aquapacs im Forujm diskutiert haben, also sozusagen als Anschauungsmaterial.





Nach etwas mehr als 2 Stunden wurde ich zurück gebracht und mir wurde das Angebot unterbreitet, morgen zu einer anderen Insel zum Schnorcheln zu fahren. Dort würde er dann Fisch grillen für mich. Aber Pläne für morgen hatte ich ja schon und wollte mir außerdem von ihm nichts grillen lassen.

Ja, dann die erste nicht so schöne Überraschung des Tages, die "Döhundedtaus" entpuppten sich als 300.000, nicht als 200.000, wie ich verstanden hatte. Ich bin mir heute noch nicht sicher, ob ich ihn wirklich missverstanden habe oder ob er sich im Nachhinein überlegt hat, doch vielleicht noch etwas mehr Geld von mir zu wollen. Also, mein guter Rat an alle: Vergewissert euch über die Summe, lasst euch vielleicht eine SMS sozusagen als "Buchungsbestätigung" schicken. Egal, verbuche ich es unter dem Aspekt Lehrgeld.

Den Rest des Tages verbrachte ich faulenzend am Pool: Man kann schon einige Zeit damit verbringen sich in der Sonne aufzuhitzen und sich dann im Wasser wieder abzukühlen, sich abzutrocknen, den Sonnenschutz zu erneuern und wieder von vorne zu beginnen.

Beim Essen eine für mich unerwartete Showeinlage: plötzlich erklang Musik und ein etwa achtjähriges Mädchen betrat das Restaurant und führte einen Legong auf. Leider und für mich unverständlich traf das bei nur wenigen Gästen auf Interesse. Umso heftiger applaudierten dann aber die interessierten Zuschauer und das Mädchen verließ stolz die Bühne und war noch ganz aufgeregt, als sie wenig später an der Hand ihrer Mutter am Restaurant vorbei ging.

Tagestop: Fische ganz nah zu sehen und anzufassen.
Tagesflop: Das Gefühl mit dem Preis für den Ausflug über den Tisch gezogen worden zu sein.

Angie

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Hier hatte ich auch die erste Gelegenheit meine Digicam im wasserdichten Beutel zu benutzen. Die Bilder, nun ja, sie sehen eher aus wie mit der Doggycam geschossen, belegen aber immerhin, dass ich da war, wie ein Selbstportrait belegt.

Hmmm, das mit dem Selbstportrait ist nicht wirklich gut gelungen, eindeutig bist du nicht zu erkennen :wink: :lol:

Die 2 Fische-Fotos sind aber doch ganz brauchbar.


LG, Angie

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Angie

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Hmmm, das mit dem Selbstportrait ist nicht wirklich gut gelungen, eindeutig bist du nicht zu erkennen

Ja, zugegeben: Du würdest mich höchstens erkennen, wenn ich immer die schöne gelbe Brille trage ;)

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Donnerstag, 25.3.2010

Pünktlich um 10 Uhr stand Ketut vor dem Hotel und lud mich nebst meiner Schnorchelausrüstung in´s Auto. Zunächst sollte es zum Wrack bei Tulamben gehen. Das erst zu machen sei sinnvoll, denn morgens sei die Sicht am Besten. Vom Parkplatz begleitete er mich zu der Stelle, an der das Wrack liegt, erklärte mir, wohin ich musste. Nun gut, das war unschwer an den vielen bunten Schnorcheln und den Tauchern zu erkennen. Und wieder mal zog ich los, während ich meine Sachen in guter Obhut wusste. Irgendwann - schätzungsweise nach einer Stunde - hatte ich genug davon durch die Blasen der Taucher zu schwimmen und die Fische anzusehen. Mir war auch aufgefallen, dass es mich unbemerkt immer ein wenig abgetrieben hatte.

Wie immer, wenn ich etwas besichtigt hatte, wurde ich empfangen mit: "Wie war? War schön?" Schon auf dem Meer wurde mir von einem vorbeifahrenden Boot zugerufen: "Enjoy your snorkeling!" Bei dem Versuch mit dem Schnorchel im Mund zu antworten, scheiterte ich allerdings kläglich ;)

Wie praktisch, im Restaurant direkt gegenüber vom Wrack gibt es nicht nur eine Toilette, sondern auch eine Dusche und ausreichend Platz sich umzuziehen.

Erwartungsvoll öffnete ich den Beutel meiner Doggycam und war darauf gefasst, das eine oder andere Bild von bunten Fischen und von den Tauchern etliche Meter unter mir zu sehen, doch nichts war. Ganz geschickt hatte ich am Vortag nach dem Umspeichern meiner Bilder den Chip nicht wieder eingelegt. Na super! Aber ein bisschen Platz war im Gerät selbst schon und so konnte ich dann doch einige Fotos machen, nachdem ich die vorhandenen Bilder von Wasser und von halben Tauchern gelöscht hatte.

Was gab es noch zu sehen? Zunächst ging es durch sehr schöne Reisterrassen nach Tirta Gangga. Wir kamen teilweise nur mit 30 km/h vorwärts, weil die Straße so schmal und kurvig war, was jedoch keinen der Autofahrer davon abhielt ggf. nach einem kurzen Hupen zu überholen. Seltsamerweise habe ich mich trotzdem nicht unsicher gefühlt und irgendwie waren wohl alle darauf eingestellt, sodass mir das nach einigen Stunden Fahrt als das Normalste der Welt erschien.

Das königliche Schwimmbad bot schöne Aussichten, eine Süßwasserquelle, mit dessen Wasser ich "for good luck" bespritzt wurde . Ich hätte schon wieder die Gelegenheit zum Schwimmen gehabt, denn die Becken werden heute noch dafür benutzt. Ein Führer begleitete mich und erklärte mir alles. Auch er, wie viele Menschen auf Bali, ein angenehmer und sympathischer Mensch: Respektvoll, humorvoll, überlegt, authentisch.





Am Eingang gab es einen Obststand, an dem ich der Verkäuferin wohl das Geschäft des Tages bescherte. Sie bot mir eine Menge Früchte zum Probieren an und Ketut erklärte mir, wie diese auf Indonesisch und auf Deutsch heißen.

Weiter ging es zum Palast Puri Agung Karangasem. Es wurde immer heißer und insofern genoss ich es, mir ein luftiges Plätzchen zu suchen und dort einfach ein wenig zu sitzen.





Als letzter Punkt stand das Bali-Aga-Dorf Tenganan, das Dorf der Ur-Balinesen auf dem Programm ganz in der Nähe von Candidasa. Fürsorglich wurde ich vorher daher noch zum Hotel gebracht um die Speicherkarte zu holen. Wer in diesem Dorf lebt, muss innerhalb des Dorfes heiraten. Andernfalls wird er des Dorfes verwiesen. Frisches Blut kommt also nicht herein. Gegen eine Spende konnte ich mir das Dorf ansehen. Bekannt hier ist das Doppel-Ikat, eine spezielle Webtechnik. Dieses und das Ritzen von Bildern in Palmenblättern waren hier zu bewundern und selbstverständlich auch die Resultate käuflich zu erwerben. Mitten im Dorf heilige Wasserbüffel, die von einem Einwohner sorgfältig geduscht wurden.





Dieser Ausflug heute sollte 35 Euro kosten, denn für den Fahrer war es weiter und somit der Spritverbrauch höher.

Bereits auf der Fahrt nach Candidasa hatte Ketut mich sehr vorsichtig gefragt, was ich hier denn bitte schön 4 Tage will. Den Gedanken griff ich auf und fragte ihn, ob er denn auch Zeit habe mich am nächsten Tag nach Lovina zu fahren und von dort aus nach Ubud, wo ich mich weitere 4 Nächte einquartieren wollte. Klar, war kein Problem für ihn, zumal er die Fahrt nach Lovina mit einem Besuch bei seiner Familie verbinden konnte, zu der es nur noch wenige Kilometer waren.

Somit waren die Pläne für die nächsten beiden Tage perfekt. Als ich im Hotel meine vorzeitige Abreise ankündigte, wurde ich ganz besorgt gefragt, ob ich nicht zufrieden sei. Ich hoffe, diese Bedenken entkräftet zu haben. Auch dieser Tag klang mit einem Nickerchen am Pool und anschließendem Essengehen aus.

Tagestop: Tirta Gangga - viele unbekannte Früchte zu probieren und mich dann angenehm mit dem würdevollen Guide am Wasserpalast zu unterhalten.
Tagesflop: Keine Speicherkarte in der Kamera.


Angie

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Das ist aber schon ein Urlaub der besonderen Art, zumindest für mich als "Mitreisende". Ich tauche wieder einmal in eine Welt ein, die mir völlig fremd ist, mich aber sehr interessiert.

Das Bali-Aga-Dorf Tenganan (musste ich jetzt kopieren :wink:) wäre auch etwas für mich, ich mag solche Dörfer unheimlich gerne.

Unglaublich, dass der Guide mit dir zum Hotel fuhr, damit du deine Speicherkarte holen konntest :daumen:


LG, Angie

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Unglaublich, dass der Guide mit dir zum Hotel fuhr, damit du deine Speicherkarte holen konntest

Ja, der war wirklich immer zuverlässig, lieb, hilfsbereit, geduldig und irgendwie habe ich mich auch immer gefreut ihn zu sehen und mich bei ihm gut aufgehoben gefühlt. Er hat immer mal übersetzt, wenn ich etwas kaufen wollte, bei Regen hat er mir einen Schirm angeboten, das Auto war neu und immer tip-top in Schuss.

War auch nicht schlecht, dass er Deutsch kann, obwohl auch Englisch kein Problem gewesen wäre. Unterwegs haben wir uns oft was erzählt, aber es kamen keine nervigen neugierigen Fragen. Ich glaube, er hatte ganz gut verstanden, dass das manchmal nervig sein kann.

Klar wollte er Geld verdienen, aber über das bezahlte Fahren hinaus hat er sich einfach nur darum gekümmert, dass ich mich wohl fühle und alles habe, was ich brauche. Von ihm kam an keiner Stelle irgend etwas, was mein Misstrauen geweckt hätte, also keine Geschichten über eine totkranke Großmutter und fehlendes Geld für eine OP, kein Gemauschel mit Abschleppaktionen in irgendwelche Läden.

Er ist aber auch kein Guide, sondern eben "nur" ein Einwohner Balis und Fahrer. Das bedeutet, dass er zwar einiges über die Insel weiß und auch einen groben Überblick über Zahlen und Eckdaten geben konnte, aber letztlich kein Unterhaltungs- oder ausführliches Infoprogramm lieferte. Meistens war es so, dass ich ihm gesagt habe, was ich gerne sehen würde und er hat Vorschläge gemacht, wie man es am besten angehen kann und was eventuell noch am Wegesrand ist und sich lohnt.

Ich stelle euch also mal Ketut Sudiarta aus Sanur vor:



Ich habe ihm angekündigt, dass ich Werbung für ihn machen würde. Ich gebe also Handynummer und Mailadresse gerne weiter. Vielleicht darf ich das gleich hier einstellen oder spricht da etwas gegen?

Auch um die Verkehrssicherheit war er bemüht. Er hat nicht nur eine Fahrschule besucht, was wohl nicht unbedingt selbstverständlich ist und fuhr ordentlich, sondern stellte auch jeden Tag ein frisches Opfer in´s Auto. Da konnte ja nichts passieren ;)

Das hier war besonders schön. Er hatte es an dem Morgen, als wir aus Lovina abfuhren, von seiner Mutter bekommen.


Angie

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"nur" ein Einwohner Balis und Fahrer

Das ist manchmal sogar besser als ein Guide, auch wenn er (der Einwohner) meist nicht so viel erklären kann. Deine Beschreibung von/über ihn liest sich sehr gut und weckt Vertrauen in den Mann.

Bitte seine Mailadresse und Handynummer nicht hier bekannt geben. Wenn es dumm läuft, wird Missbrauch betrieben, das sollten wir vermeiden.

Du kannst ja seine Kontaktadressen per PN weitergeben, das ist der bessere Weg.


LG, Angie

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Wilder Löwe

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Da werden Erinnerungen wach, wir haben die gleichen Sehenswürdigkeiten abgeklappert, allerdings über mehrere Tage verteilt, da wir den Kindern die Tempel immer nur häppchenweise zugemutet haben. Schnorcheln war bei uns auch der Hit, leider hatten wir keine Unterwasserkamera.

Das Bali-Aga-Dorf empfand ich als ein bisschen zu sehr touristisch. Es war zwar grundsätzlich interessant zu sehen, wie die Leute da gelebt haben, aber mir waren da zu viele Verkäufer. Wobei mir insgesamt bei Deinem Bericht auffällt, dass Du anscheinend öfters von Verkäufern angesprochen wurdest als wir. Offensichtlich war eine alleinreisende Frau ein interessanteres "Opfer" als eine Familie.
Viele Grüße
Katrin

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Hi Katrin,

ich bin aber auch manchmal mit einem ziemlich irren "Shopping-Blick" durch die Straßen gelaufen. Vielleicht ist es mir auch mehr aufgefallen, weil ich es absolut nicht mag, wenn ich nicht in Ruhe schauen kann und man mir sofort ein "have all sizes, have many colours" entgegenwirft,

In Tenganan war ich ziemlich allein und fand es insofern nicht soooo touristisch (keine Busse, keine anderen Großnasen außer mir). Aber irgendwie konnte ich mir auch kaum vorstellen, dass das ein wirklich bewohnter Ort war. Das wirkte eher wie ein Museumsdorf.

Aber du hast schon Recht. Der Museumsdorf-Eindruck kann schon dadurch entstanden sein, dass in jedem zweiten Haus ein Laden war. Im Reiseführer habe ich später nachgelesen, dass es den "Urbalinesen" recht gut gehen soll, sodass sie eher auf den Feldern arbeiten lassen und somit viel Zeit haben sich um Brauchtum, Religion und Touris zu kümmern.

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Freitag, 26.3.2010

Los ging´s auf die Reise Richtung Norden, quer durch´s Gebirge. Furchtbar gespannt war ich, denn irgendwie hatte ich nun das Gefühl, jetzt geht es richtig los. Je höher und je weiter in´s Binnenland wir kamen, desto trüber und nebliger wurde es. Am späten Vormittag erreichten wir den großen Muttertempel Besakih, eine große Tempelanlage mit zahlreichen Nebentempeln, wo jeder Clan einen eigenen Tempel hat. Auch Ketut besuchte hier manchmal den Tempel seiner Familie, heute jedoch nicht.

Wieder wurde ich während der Fahrt instruiert. Eintritt musste ich zahlen. Nachdem ich mit Sarong bewaffnet vom Parkplatz losgelaufen war, würde ich meine Eintrittskarte vorzeigen müssen und dort einen Führer anheuern müssen. Ohne Führer dürfe ich nicht gehen. Der Führer würde 30 $ verlangen, ich solle 30.000 Rupiah dagegen bieten und mich mit dem Vermittler auf maximal 50.000 einigen. "Und wenn er sich auf 50.000 nicht einlässt?" "Dann sagen Sie, Sie gehen alleine." "Wieso, ich denke, ich darf nicht alleine gehen?" "Das sagen Sie ja auch, weil er dann mit dem Preis runtergehen muss." Alles klar. Man würde mir erzählen, dass noch 2 km zu laufen seien und mir Mopedtransport anbieten, die tatsächlich nur 500 Meter könne ich aber besser laufen. So geschah es.

Die Tempelanlage wirkte gerade wegen des diesigen Wetters mystisch und geheimnisvoll. Aufgrund des Vollmondes in wenigen Tagen und des Tempelfestes dann waren viele Gläubige unterwegs. Das konnte man nicht nur sehen, sondern auch am Duft der Räucherstäbchen und am Glockenklang (oder Gongklang?) erkennen. In einigen Tempelbereichen fanden Zeremonien statt, beispielsweise hier: Mein Guide erklärte mir, dass die Farbe Rot für den Schöpfer Brahma stand und verbunden war mit dem Element Feuer und der Himmelsrichtung Süden. So war z. B. auch eine Kreuzung in Klungkung in den mit den Himmelsrichtungen verbundenen Farben geschmückt.





In der Tempelanlage konnte man Essen und Wasser kaufen, außerdem Souvenirs. Die Ware wurde von traditionell gekleideten Frauen auf dem Kopf transportiert. Auch die Männer waren in traditioneller Kleidung inkl. Kopfbedeckung unterwegs. Trotz des Touristenstromes durfte man in viele Tempelbereiche gehen und fotografieren. Ich fühlte mich willkommen. In einem Bereich waren Bilder ausgestellt von der sehr großen Zeremonie 2009, die nur alle 10 Jahre stattfindet. Laut Ketut habe es da Stau im großen Umkreis gegeben und nicht nur balinesische Hindu seien gekommen.





Gerade rechtzeitig um meinen ersten heftigen Regenguss auf Bali vom trockenen Auto aus zu erleben, war ich wieder am Parkplatz angekommen.

Weiter ging es mit Ausblick auf den Batur-See. Leider wurde man an den Aussichtspunkten hier von Frauen angesprochen, die Bleistifte, Holzschnitzereien oder Tüten mit Obst an den Touri bringen wollten und mich damit fast bis in´s Auto verfolgten. Das Foto einzustellen, erspare ich mir, denn der Vulkan Batur, den man übrigens auch besteigen kann, wenn man um 2 Uhr losgehen möchte, war ohnehin im Nebel verschwunden.

Auch im nächsten Tempel Pura Ulun Danu Batur war die Hölle los in Bezug auf die Zeremonievorbereitungen: gleich neben dem Eingang saßen Frauen, die sich mit Flechtarbeiten befassten, etwas dahinter standen Männer, die "das Grobe" erledigten und Masten für den Tempelschmuck herstellten. Auch hier alte und frische Opfergaben in großen Mengen.

Obwohl ich bei weitem nicht die einzige weiße Touristin hier war, wurde ich bestaunt. Man rief mir "hello" und "how are you" und "where you from" zu und war auch irgendwie überrascht und reagierte kichernd, wenn ich antwortete. Für ein weiteres Gespräch reichten die englischen Sprachkenntnisse der Balinesen und meine indonesischen Sprachkenntnisse nicht.





Viel passierte nun nicht mehr auf der Weiterfahrt durch Singaraja nach Lovina Beach, wo ich nächtigen wollte. Doch, das Wetter wurde wieder besser.

Ketut hatte gut eingeschätzt, welche Art von Hotel meinem Budget und meinen Ansprüchen entsprach und lieferte mich im Aditya ab. Ich solle es mir ansehen und entscheiden, ob ich bleiben oder weiter zu einem anderen Hotel fahren wollte. Das Resort lag direkt am Meer in einem großzügigen Garten. Es war schon etwas älter, aber sehr gepflegt, die Dame am Empfang wirkte unkompliziert, ungekünstelt, sehr herzlich. Die ganze Anlage machte einen sehr stimmigen, ehrlichen, lässigen Eindruck. Hier wollte ich bleiben, und somit zog ich ein. Da war es gar nicht nötig gewesen, dass ich am Vorabend noch den Tripadvisor und meine Reiseführer durchforstet hatte nach Hotels.

Da es noch früh war, fragte Ketut, ob wir noch zu den heißen Quellen nach Banjar fahren wolle. Klar, das wollte ich noch. Der Zugang führte erst vorbei an unzähligen Verkaufsständen, dann lag das Bad in üppiger Vegetation vor mir. Als Besucher kann man hier baden, was nicht nur westliche Touristen, sondern auch Einheimische nutzten.







Weil ich kein Badezeug mit hatte, war der Besuch hier nur kurz. Nach einer Stunde war ich wieder im Hotel.

Den Rest des Tages ließ ich mit einer Stunde am Pool, meiner ersten balinesischen Massage in einem Gazebo am Meer bei Sonnenuntergang, mit einem Essen im Hotelrestaurant und einem Bier bei Meeresrauschen in der Dunkelheit wieder auf einem solchen Gazebo ausklingen. Dann ging es recht früh in´s Bett. Schließlich sollte ich morgen um 5.30 Uhr geweckt werden zur Delfintour.





Tagestop: Die mystische Stimmung am Muttertempel
Tagesflop: Nichts, was annähernd diese Bezeichnung verdient hätte.