7. Tag 01.06.Heute sind wir schon früh auf und auf Tour. Noch schnell tanken und es geht weiter, entlang der Küste. Durch fast menschenleeres Gebiet, vorbei an einsam gelegenen Höfen und verlassenen Häusern.
So ganz verlassen anscheinend nicht ....
Diese skurrilen Weggestalten standen wirklich inmitten von nichts - weit und breit keine Menschseele, geschweige denn Ansiedlung zu sehen.
Die Küste ist von Treibholz übersät u, das oft weit ins Landesinnere gespült wurde. Die Sonne scheint und wir fahren auf überwiegend Schotterpiste entlang der Melrakkasleta – der "Ebene der Polarfüchse".
Kirchen sind übrigens überall ausgeschildert!
Und so sieht unser Kleiner aus nach etlichen Kilometern Schotterpiste..
Der feine Staub legte sich in jeden Spalt vom Fahrzeug (z.B. an der Tür und Kofferraum) und bei jeden Öffnen stieg eine Staubwolke auf.
Ab und an verlässt die Straße die Küste und schraubt sich ins Fjäll mit einsamen Mooren und Tümpeln, bevölkert nur von Singschwänen, Eiderenten und diversen anderen Vögeln. Wieder zieren Schneefelder die Landschaft und da Blau der Flüsse und See hebt sich kontrastreich vom Braun der Heide ab.
Auf der Westseite halten wir für ein Foto an.
Der schwarze Lavasand zieht uns verlockend an, also das Auto von der Straße bringen und ab geht's.
Wo geht's hier runter?
Gefunden! Im Laufschritt geht es die Dünen runter....
Kurz darauf sind wir unten und entledigen uns der Schuhe. Der Sand ist wunderbar warm und natürlich muss auch ein Fuß-Bad im Atlantik sein.
Das Wasser ist eisig – okay, am Horizont steht ja auch eine schneebedeckte Bergkette.
Barfuß spazieren wir den Strand entlang. Im Gegensatz zu gestern liegt hier fast kein Treibholz und Algen. Das Farbenspiel ist herrlich, schwarzer Strand, blaues Meer und das Weiß der sich brechenden Wellen.
Nach einiger Zeit kehren wir zu unseren Schuhen zurück...
.. und fahren weiter.
Die Straße geht erneut über Hochland und als nächstes landen wir in Asbyrgi - einer hufeisenförmigen Schlucht. Bevor wir uns auf machen die Schlucht zu erkunden wollten wir noch eine Kaffee-Pause einlegen. Unser Cafe-Plan wird ziemlich geschmälert, da sie nur noch Donoughts hatten (na klar, nachdem wir gegessen hatten kam ein Kuchen raus
).
Wir fahren zuerst in die Schlucht rein und spazieren zum Ende, an dem ein kleiner See im Schatten der Felswand liegt. Für Island selten dürfen wir auch durch einen kleinen "Miniwald" spazieren.
Laut der nordischen Mythologie ist Ásbyrgi entstanden da Odins achtbeiniges Pferd Sleipnir hier seine Hufe in die Erde gebohrt hat, was Ásbyrgi auch den Spitznamen „Odins Fußabdruck“ einbrachte.
Der in der isländischen Mythologie tief verwurzelte Glaube an Elfen, das unsichtbare Volk, erklärt Ásbyrgi zur Elfenhauptstadt. Eine Tafel informiert darüber, das sich hier ein großes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Elfen befindet. Diverse botanische Besonderheiten unterstreichen diesen Eindruck, wie z.B. ein Birkenhain, in welchem die Birken eine silber-graue Rinde haben, entgegen der üblichen weiß-schwarzen.
... dann zurück zum Eingang und von dort auf den ca. 25 m hohen Felsen Eyjan (isl. die Insel)
Bis ganz nach vorne gehen wir und haben vor dort einen guten Blicke auf die „Halbrund"-Form der Schlucht. Allerdings ohne ein vernünftiges Weitwinkel-Objektive keine Chance sie wirklich fotografieren zu können.
Direkt vorne am Abhang finden wir ein windgeschütztes Plätzchen und machen ausgiebig Mittagspause.
Zurück zum Auto und über den Jökulsa um auf der Ostseite zum Dettifoss zu gelangen. Kathrin müht sich die ersten 25 km Schotterpiste ab.....
(sieht harmloser aus als sie ist!)
... dann sind wir am Hafragilsfoss.
Das Auto bekommt seine wohlverdiente Pause und wir wandern die restliche Strecke zum Dettifoss.
Es ist herrlich an der Schlucht entlang zu wandern mit Blick auf diesen mächtigen Wasserfall und die imposante Schlucht durch die sich der Jökulsa windet.
Am Dettifosss angekommen wandern wir vor bis zur Kante. Direkt neben uns rauscht das Wasser in die Tiefe. Unten kann man schemenhaft erkennen, wie es von den Steinen wuchtig abprallt und in großen, stetigen Gischtfontänen zerstäubt. Der Wind steht günstig und wir bleiben direkt neben dem Wasserfall trocken, während die Westseite mit leichten Regen „geduscht“ wird.
Einige Zeit später reißen wir uns los und wandern zurück.
Am Auto übernehme ich das Steuer für weitere 30 km reinste Schotter und gefühlte 80% mieseste Waschbrettpiste.
Ich brauche für das Stück 1 Stunde. Dann endlich Asphalt
und die restlichen 40 km nach Myvatn rollen nur so dahin.
Große Lavafelder tauchen auf, man sieht das wir in aktives Vulkangebiet kommen. Rauchschwaden steigen auf und dann liegt der Myvatn vor uns. Gleich am Anfang, direkt am See auf den CG und bei jedem Schritt stieben hunderte Mücken auf. Der See macht seinem Namen alle Ehre.
Essen kochen können wir in einem großen Zelt - was sehr angenehm ist. Sobald die Sonne hinter irgendwelchen Bergen verschwindet wird es kühl und wir gehen ins Zelt – es ist schon halb elf, für uns sehr spät wie wir feststellen.
Gefahren: 194 km