21.08.09
Halbinsel ReykjanesAm morgen regnete es etwas aber es kam gleich die Sonne hervor. Die Temperatur lag bei etwa 5 °C. Gegen halb 9 sind wir frühstücken gegangen. Wenn man so will kann man es Frühstücksbuffet nennen. Das Essen war eher lustlos hingeworfen und die Dame die alles wegräumt und nachlegt war sehr verschnupft und nieste ständig in ihre Handschuhe. Wir sahen nicht hin und aßen uns aber trotzdem satt. Das Wasser, das im ganzen Land bedenkenlos getrunken werden kann, ist hier gewöhnungsbedürftig. Vor allem das warme Wasser riecht und schmeckt nach Schwefel. Vulkaninsel eben.
Nach dem Frühstück fuhren wir gleich los. Nun da es hell war sahen wir auch, wie einfach es gewesen wäre die Unterkunft zu finden. Es gibt nämlich bei den meisten Straßen die von der Hauptstraße abzweigen große Tafeln mit Plänen auf denen jedes Haus eingezeichnet ist.
Zuerst fuhren wir zur Niederlassung von VIATOR. Hier bekamen wir unsere Bettwäsche und Handtücher für die Ferienhäuser.
Danach fuhren wir über die Straße 41 vorbei am netten Örtchen Hafnir zur Brücke zwischen den Kontinenten. Mitten durch Island läuft der Atlantische Rücken. Eine Kontinentalspalte, die eurasische und amerikanische Platte bewegen sich hier voneinander weg. Island wächst also immer mehr in die Breite, das meiste wird aber vom Meer wieder weg gefressen.
Jonas steht daher mit einem Bein in Europa und mit dem anderen in Amerika. Wir erkunden noch etwas die Umgebung.
Heike und die Kinder spazieren in der Spalte.
Nachdem wir nun wieder in Kontinentaleuropa sind bleiben wir auch gleich dort und fahren durch abstruse Lavafelder die eine Augenweide sind, Richtung Grindavik. Hier versuchten wir etwas zum Essen zu finden. Außer einem herunter gekommenen Netto (entspricht Aldi bzw. Hofer bei uns) hat der Ort nicht viel zu bieten.
Nördlich von Grindavik liegt die bekannte Blaue Lagune. Ein Abwassersee aus einem Geothermalkraftwerk in dem gebadet werden kann. Der See reicht teilweise bis an die Straße.
Der Eintritt ist aber geschmalzen. 47 € für einen Erwachsenen, zuzüglich Bademantel 8 €. Die Kinder zahlen die Hälfte. Wir beschränkten uns auf einen Rundgang außerhalb des Badebereiches. Der hat auch einiges zu bieten.
Der Kontrast ist phänomenal. Hier eine kleine Touristeninformation. Hier besorgte ich mir eine genauere Karte von der Halbinsel. Wir wollten noch zum Geothermalgebiet von Gunnuhver an dem wir am Vormittag ungewollt vorbei gefahren sind. Auf der Karte ist eine Offroad Strecke eingezeichnet die genau dorthin führt. Heike war nicht mehr zu halten sie muss diese Strecke fahren. Gesagt, getan. Fahrerwechsel und los geht’s. Bei einer Weggabelung sind wir falsch abgebogen und so zu einer Geothermalquelle gelangt. Wenigstens ein guter Ausblick über das Lavafeld.
Zurück zur Gabelung und weiter auf der Straße. Sie wurde immer schlechter. Vor allem die größeren Steine auf der Strecke umrundet man besser, da Lavasteine sehr scharfe Kanten und Spitzen haben. Die Landschaft für Freunde des Lavagesteins ist super.
Im Geothermalfeld von Gunnuhver ist die Zufahrt verboten. Die heißen Quellen und Schlammtöpfe haben sich ein Stück von der Straße und den alten Parkplatz geholt.
Der Gestank nach Schwefel ist umwerfend. Generell raucht und dampft es an allen Ecken und Enden der Halbinsel.
Im Hintergrund ist wieder ein Abwassersee einer Entsalzungsanlage zu sehen.
Gleich daneben liegt ein Leuchtturm samt vorgelagerter Klippe in schöner Lage.
Zurück in Grindavik irrten wir im Ort umher um etwas Essbares zu finden. Die meisten Örtlichkeiten haben geschlossen oder haben schon bessere Zeiten gesehen. Wir landeten wieder beim Netto und kauften uns Zutaten für eine notdürftige Jause. Beim Brot haben wir daneben gegriffen, das war nicht zu essen.
Es war erst mittlerer Nachmittag deshalb beschlossen wir zum Thermalfeld von Krysuvik zu fahren. Die Landschaft entlang der Küste war spitze.
Dann gings wieder durch ein Lavafeld.
Bis wir vor Krysuvik zu einem Kratersee namens Graenavatn (Grüner See) kamen.
Links ist schon das Thermalfeld von Krysuvik zu sehen. Das Wetter war nach wie vor hervorragend. Temperaturen 10 – 11 °C.
Beim Thermalfeld natürlich wieder Dampf, brodelnde Schlammlöcher und unvermeidlicher Gestank nach Schwefel.
Der Rundgang dauert wenn man sich Zeit lässt 30 Minuten.
Besonders die Farbenpracht bei der tief stehenden Sonne ist Spitze.
Auf schöner Strecke entlang des Kleifarvatn und des Kapelluhraun, Hraun ist das isländische Wort für Lavafeld, geht’s Richtung Hafnarfjördur bis zum riesigen Aluminium-Werk von Alcan. Strom kostet ja nichts in Island. Auf der einzigen doppelspurigen Überlandstraße fuhren wir zurück nach Kevlavik. Kurz vor dem Ort kommt so eine Art Einkaufszentrum mit einem Subway. Auch eine Bäckerei gabs, die hatte aber schon geschlossen. Na endlich etwas ordentliches zum Essen. Schnell zwei Thunfischsandwiches gekauft, die wir uns in unserer Unterkunft gemütlich schmecken ließen.
Von den vielen Eindrücken gesättigt gingen wir früh schlafen.
Gefahrene Kilometer: 193
Unterkunft Bed & Breakfast Keflavik Airport